MITBESTIMMUNG 2035
p_mbf_mitbestimmung_2035
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SZENARIEN<br />
Ebenen<br />
Gewerkschaften<br />
Szenario I:<br />
WETTBEWERB<br />
– Bedeutungsverlust der größeren Gewerkschaften als Organisationen,<br />
die kollektive Interessen durchsetzen und Solidarität mobilisieren<br />
– Trend hin zu Einzel- und Splittergewerkschaften in einigen Branchen<br />
– Zunehmendes Selbstverständnis als Dienstleister für Mitglieder<br />
– Weiter gehende Erosion des Flächentarifvertrags<br />
Szenario II:<br />
VERANTWORTUNG<br />
– Gesetzgeber greift stärker in die Tarifautonomie ein<br />
(z. B. durch branchenbezogene Mindestlöhne und Arbeitsstandards)<br />
– Gewerkschaften übernehmen öffentliche Aufgaben und wirken<br />
beratend an der Fortentwicklung des gesetzlichen Rechtsrahmens mit<br />
– Zum Teil auch Kontrollfunktionen<br />
– Finanzierung der Gewerkschaften (auch) durch den Staat<br />
– Gewerkschaften organisieren zudem temporäres/projektbezogenes Engagement in<br />
Initiativen, die dezentral organisiert und von Ehrenamtlichen umgesetzt werden<br />
Szenario III:<br />
FAIRNESS<br />
– Starke Branchengewerkschaften<br />
– Trend zur Bündelung der Interessenvertretung<br />
– Mobilisierung von gesellschaftspolitischen Initiativen und Kampagnen<br />
– Stärkere Präsenz in der Fläche – und darum auch wieder steigender Organisationsgrad<br />
– Demokratisierung der Gewerkschaften<br />
– Rahmentarifverträge bieten hohes Schutzniveau für individuelle Ausgestaltung auf<br />
Betriebsebene oder durch den einzelnen Arbeitnehmer (entsprechend den individuellen<br />
Bedürfnissen/Lebenslagen)<br />
– Stärkung von Tarifautonomie, Tarifeinheit und Sozialpartnerschaft durch den Gesetzgeber<br />
– Ausweitung tariflicher Standards für Leiharbeit und Werkverträge (wo übertragbar)<br />
– Gewerkschaften als Plattform für soziale Bewegungen und gesellschaftlichen Wandel<br />
(wegen Organisations- und Mobilisierungserfahrung): „Allianzen für eine bessere Zukunft“<br />
Szenario IV:<br />
KAMPF<br />
– Gewerkschaften versuchen, den sinkenden Einfluss durch branchen- und grenzübergreifende<br />
Zusammenschlüsse und Bündnisse zu kompensieren<br />
– Konfrontative Strategien, um dem Substanzverlust der Mitbestimmung entgegenzuwirken<br />
– Tarifverträge werden dennoch zunehmend unterlaufen bzw. umgangen<br />
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Mitbestimmung <strong>2035</strong> | Seite 71