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Spanien aktuell - Online Version März 2016

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60 notizen<br />

1. GALGO-MARSCH IN KÖLN<br />

ANLÄSSLICH DES WELT-GALGO-<br />

TAGS AM 1. FEBRUAR<br />

Am Sonntag, dem 31. Januar <strong>2016</strong>, trafen sich in Köln<br />

viele Hundebesitzer, um dort mit ihren spanischen<br />

Windhunden der Rasse „Galgo Español“ in einer friedlichen<br />

Gruppe durch die Stadt zu ziehen. Die meisten dieser<br />

Galgos sind „gerettete“, aus <strong>Spanien</strong> stammende Tiere.<br />

Hunde, die – nachdem sie in <strong>Spanien</strong> für nicht mehr jagdtauglich<br />

befunden und ausgemustert wurden – in Deutschland über<br />

engagierte vor Ort arbeitende Tierschutzorganisationen (darunter<br />

einige gezielt auch auf Galgos „spezialisierte“ Vereine)<br />

ihr Zuhause gefunden haben. Ein neues Leben ohne Angst und<br />

Drangsal, ohne Entbehrungen und Quälereien.<br />

Ziel war an diesem letzten Tag der <strong>aktuell</strong>en Jagdsaison in<br />

<strong>Spanien</strong> auf die Lebens- und Haltungsumstände dieser sanften<br />

Windhundrasse in <strong>Spanien</strong> aufmerksam zu machen. Wir leben<br />

in einem mehr oder minder hundefreundlichen Land und die<br />

meisten Menschen machen sich keinerlei Vorstellungen ob der<br />

Grausamkeit und der Misshandlungen dieser wundervollen<br />

Hunde in <strong>Spanien</strong>. Dies möchten wir ändern und die Menschen<br />

zum einen über die Rasse des Galgo Español zu informieren<br />

aber v.a. auch über das Leben der Windhunde in ihrer<br />

spanischen Heimat.<br />

Wie ist die Situation in <strong>Spanien</strong>?<br />

Jedes Jahr werden in <strong>Spanien</strong> tausende Galgos geboren und<br />

aufgezogen, um zu jagen. Ihr Leben lang werden sie grausam<br />

behandelt und müssen sich ständig fürchten, und wenn sie<br />

nicht mehr nützlich sind, werden sie auf furchtbare Weise<br />

getötet... an Bäumen erhängt, in Brunnenschächte geworfen,<br />

erschlagen, hinter Autos zu Tode geschleift oder einfach<br />

ausgesetzt. Der Welt-Galgo-Tag wurde ins Leben gerufen, um<br />

uns zusammenzuschließen und mit sozusagen einer Stimme<br />

auf das Elend dieser schönen Hunde aufmerksam zu machen<br />

- auch wenn die Galgos unsere Hilfe ganzjährig brauchen. So<br />

wurde dann irgendwann der 1. Februar gewählt, weil auf dieses<br />

Datum genau das Ende der Jagdsaison fällt; an diesem Termin<br />

ereilt viele Galgos ein Schicksal, das weitaus schlimmer<br />

ist als das grausame Leben, das sie bis dahin führen mussten.<br />

Das Leben eines Galgos ist leider zumeist ein kurzes, qualvolles<br />

Galgos werden hauptsächlich für die Jagd und zum Hetzen<br />

von Hasen verwandt. Während der Jagdsaison von Oktober bis<br />

Januar leben viele von ihnen in überfüllten, dunklen Schuppen,<br />

wenn sie nicht gerade arbeiten müssen. Die meiste Zeit<br />

verbringen die Hunde eingesperrt und vernachlässigt. Das<br />

Abrichten der Hunde geschieht unter anderem, indem sie an<br />

Autos, Lastwagen oder Motorrädern festgebunden werden,<br />

hinter denen die Tiere bei hohem Tempo herlaufen müssen.<br />

Besitzer dieser Windhunde sind die schätzungsweise 170 000<br />

Galgueros, die Besitzer von schätzungsweise ca. 490 000<br />

Galgos, in die <strong>Spanien</strong> als Jagdhunde v.a. zur Hasenjagd eingesetzt<br />

werden. Die Galgueros, also die Jäger, die mit ihren<br />

Galgos jagen, entledigen sich ihrer Tiere am Ende der Jagdsaison<br />

auf unvorstellbar grausame Weise. Man nimmt an, dass<br />

jedes Jahr tausende Galgos getötet werden.<br />

Eine besonders beliebte Methode, überflüssige Galgos hinzurichten,<br />

wird "Klavierspielen" genannt. Dabei wird dem Hund<br />

ein Strick um den Hals geknüpft, dessen anderes Ende derart<br />

an einen Baum gebunden wird, dass das gefolterte Tier gerade<br />

mit den Hinterpfoten den Boden erreicht. Um nicht stranguliert<br />

zu werden, balanciert und "tanzt" der Hund auf den<br />

Hinterbeinen hin und her. Dieser Todeskampf dauert lange,<br />

während der Hund Panik, Furcht, Hoffnungslosigkeit und unbeschreibliche<br />

Schmerzen erleiden muss.<br />

Wenn die Galgos nur ausgesetzt werden, bricht man ihnen ein<br />

www.spanien<strong>aktuell</strong>.es - <strong>März</strong> <strong>2016</strong>

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