Spanien aktuell - Online Version März 2016
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72 gesundheit<br />
Soja-<br />
Isoflavone<br />
Ab Anfang 40 geht normalerweise die körpereigene Produktion<br />
der weiblichen<br />
Geschlechtshormone zurück, und im Durchschnitt tritt<br />
die letzte Regel zwischen dem 49. und 52. Lebensjahr ein.<br />
Auch wenn es bei einigen Frauen Abweichungen von dieser<br />
Norm gibt – früher oder später sind die Östrogenwerte auf<br />
ihren niedrigsten Wert gesunken, der dann bis ins hohe Alter<br />
auf diesem Niveau bleibt. Die Umstellung des Organismus<br />
von der biologisch fruchtbaren zur unfruchtbaren Zeit und<br />
der niedrige Hormonspiegel bringen für viele Frauen psychische<br />
Probleme wie Reizbarkeit, Nervosität, Depressionen und<br />
Schlafstörungen mit sich. Aber auch körperliche Beschwerden<br />
schlagen häufig aufs Gemüt: Hitzewallungen, Schweißausbrüche,<br />
Müdigkeit, Kopfschmerzen, allgemeine Antriebslosigkeit,<br />
Konzentrationsschwäche und Schwindelanfälle sind hier die<br />
am häufigsten genannten Symptome.<br />
Alle diese gesundheitlichen Beschwerden sind bei den Frauen<br />
im Nahen und Fernen Osten in sehr viel geringerem Maße zu<br />
beobachten. Unterschiedliche Untersuchungen bestätigen,<br />
dass die Ernährung hierbei eine tragende Rolle spielt. Im<br />
Gegensatz zu unserer mitteleuropäischen Kost stehen in Asien<br />
vor allen Dingen Sojaprodukte auf dem täglichen Speiseplan.<br />
Welches Geheimnis steckt in Soja?<br />
Soja ist reich an Isoflavonen, die auch als Pflanzenhormone<br />
(Phytoöstrogene) bezeichnet werden. Isoflavone sind natürliche<br />
pflanzliche Stoffe, die ganz spezielle Schutzeigenschaften<br />
haben. Sie können wesentlich dazu beitragen, das Risiko be-<br />
stimmter geschlechtsspezifischer Krankheiten zu reduzieren.<br />
Dazu zählen bei Frauen Wechseljahrs-Beschwerden, Herz-<br />
Kreislauf-Probleme und Osteoporose. Wichtig ist in diesem<br />
Zusammenhang, dass Sojabohnen mit 0,1 bis 0,3 Prozent<br />
einen höheren Gehalt an Isoflavonen haben als praktisch jeder<br />
andere essbare Rohstoff.<br />
Gesundheitliche Auswirkungen von Soja-Isoflavonen<br />
In den letzten Jahren standen Soja-Isoflavone im Mittelpunkt<br />
verschiedener Studien, die grundsätzlich drei unterschiedliche<br />
Wirkungsarten aufzeigten, und zwar als Östrogene und Antiöstrogene,<br />
Krebsenzymhemmer und Antioxidantien. Die Hauptwirkstoffe<br />
in Soja-Isoflavonen sind Genistein und Daidzein.<br />
Eine in Singapur durchgeführte Studie weist darauf hin, dass<br />
Genistein eine Schutzwirkung gegen die Entwicklung einer<br />
Anzahl von Tumoren haben und zu einer Reduktion des Brustkrebsrisikos<br />
beitragen kann. Genistein und Daidzein verringern<br />
den Verlust an Knochenmasse, zeigen also eine Wirkungsweise,<br />
durch die das Auftreten von Osteoporose eingeschränkt<br />
werden könnte. Auch wurde festgestellt, dass Isoflavone die<br />
Elastizität der Arterien bei Frauen nach den Wechseljahren<br />
verbessern und auf diese Weise helfen kann, die Gefahr von<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Wie viel Soja-Isoflavone<br />
sollte man zu sich nehmen, um von den gesundheitsfördernden<br />
Wirkungen zu profitieren? In einigen Studien wurde<br />
ein täglicher Bedarf von 90 mg Soja-Isoflavonen festgelegt,<br />
der eingehalten werden sollte, wenn man eine positive Beeinflussung<br />
von Herz oder Knochenaufbau beabsichtigt. Auf Basis<br />
des durchschnittlichen Isoflavongehalts in asiatischen Ernährungsformen<br />
empfehlen Sojafachleute eine Aufnahme von<br />
lediglich 30 bis 50 mg Isoflavonen pro Tag.<br />
Karl Baumgärtner<br />
www.spanien<strong>aktuell</strong>.es - <strong>März</strong> <strong>2016</strong>