16.03.2016 Aufrufe

DorfStadt 04-2016

Wir sind Elbvororte. Weitere Informationen, aktuelle Berichte und Newsletter-Bestellung auf www.dorfstadt.de

Wir sind Elbvororte. Weitere Informationen, aktuelle Berichte und Newsletter-Bestellung auf www.dorfstadt.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 • <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>04</strong>/<strong>2016</strong> • 17.03.<strong>2016</strong><br />

Mutter<br />

S p o r t<br />

Ganz normaler Sport<br />

Im Gehörlosen Sportverein | Joy Dahlgrün-Krall<br />

SPORTderElbvororte<br />

Mutter und Tochter: Elke Heesch und Angela Bromma<br />

„Meine Mutter hat ein großes Herz“, schwärmt Angela Bromma<br />

(51). „Sie ist erst mal für alle anderen da, irre, wie jemand<br />

so selbstlos sein kann!“ Die Familie gehe ihrer Mutter über<br />

alles, so Bromma weiter, „Wir Kinder wurden immer von ihr<br />

unterstützt.“ Und nicht nur die. Brommas Mutter, Elke Heesch,<br />

die kürzlich ihren 75. gefeiert hat, hilft, wo sie kann. Ein Beispiel:<br />

„Ich war früher Avon-Beraterin. Eine ehemalige Kundin<br />

ist mittlerweile gelähmt, pflegebedürftig. Wenn ich was Leckeres<br />

gekocht habe, bringe ich ihr etwas davon vorbei, oder kleine<br />

Geschenke zu Festen.“ Eine andere ehemalige Kundin hat sie<br />

bis zu deren Tod regelmäßig im Altersheim besucht, ist mit ihr<br />

im Park spazieren gegangen. „Für mich ist das selbstverständlich,<br />

ich habe eben das Helfer-Syndrom“, lacht Heesch mit ein<br />

wenig Selbstironie, „Nein sagen habe ich nie gelernt.“<br />

Die gelernte Verkäuferin hat viele Jahre als Büroangestellte bei<br />

HFB (heute Airbus) gearbeitet, war 30 Jahre lang als Putzkraft<br />

tätig, und das, wie sie lachend betont: „…mit Leidenschaft!<br />

Das versteht nie jemand.“ Tochter Angela: „Meine Mutter hat<br />

eine bewundernswerte positive Einstellung, hat immer gute<br />

Laune. Wenn sie mal nichts sagt, denken wir, sie ist krank.“<br />

Darüber lachen Mutter und Tochter, und dabei sieht man die<br />

große Ähnlichkeit der beiden.<br />

(Doppel-)Selfie erwünscht!<br />

Stellen Sie einen Menschen aus dem Hamburger<br />

Westen, den Sie mögen, gut finden, bewundern,<br />

dem Sie dankbar sind, hier vor:<br />

redaktion@dorfstadt.de oder Tel.: 87 08 01 60.<br />

media@dorfstadt.de<br />

Foto: MT<br />

Anders als bei den meisten<br />

Vereinen im Westen finden<br />

sich beim Hamburger Gehörlosen<br />

Sportverein Sportler<br />

aus der ganzen Hansestadt<br />

ein. Derzeit sind es<br />

rund 320 Mitglieder, die<br />

aktiv und passiv<br />

am Sportgeschehen<br />

Hamburgs teilnehmen.<br />

Das älteste noch lebende<br />

Mitglied ist bereits<br />

101 Jahre alt. Horst-<br />

Peter Scheffel ist seit<br />

23 Jahren Geschäftsführer<br />

und erklärt der<br />

<strong>DorfStadt</strong>-Redaktion,<br />

ob und in wie fern es<br />

Unterschiede zu anderen<br />

Sportvereinen gibt<br />

und was das Besondere<br />

am HGSV ist.<br />

„Im Grunde gibt es keine großen<br />

Unterschiede. Strukturell<br />

geht es bei uns wie bei jedem<br />

anderen Verein zu“, lässt er uns<br />

wissen.<br />

Um kleine Hürden zu überbrücken,<br />

bedarf es an der einen<br />

oder anderen Stelle aber auch<br />

OTHMARSCHEN<br />

Unterstützung. Unter anderem<br />

werden immer wieder Gebärdensprachdolmetscher<br />

benötigt,<br />

die zwischen Hörenden<br />

und Gehörlosen übersetzen<br />

können. Auch im Gespräch mit<br />

der DSZ ist eine Gebärdensprachdolmetscherin<br />

anwesend.<br />

Ansonsten geht es an der<br />

Bernadottestraße wie in jedem<br />

anderen Verein zu: Am höchsten<br />

frequentiert ist die Fußball-Abteilung.<br />

Aber auch die<br />

Kinder- und Jugendarbeit<br />

nimmt einen hohen Stellenwert<br />

ein. Und so überrascht es nicht,<br />

dass der Verein ebenfalls mit<br />

der Schule für Hörgeschädigte<br />

zusammenarbeitet.<br />

Darüber hinaus werden unter<br />

anderem auch Badminton,<br />

Auf dem Sprung: Die erfolgreichen Sportler im HGSV<br />

sind überall voll akzeptiert und integriert Foto: PR<br />

Basketball, Handball, Radsport,<br />

Tennis, Tischtennis, Volleyball<br />

oder Rudern angeboten. Letzteres<br />

geschieht in Kooperation mit<br />

dem Hamburger und Germania<br />

Ruder Club an der Alster.<br />

Das der Verein gute Arbeit leistet,<br />

zeigt sich auch alle vier<br />

Die Sportler kommen aus dem gesamten Stadtgebiet<br />

Foto: PR<br />

Jahre bei den Deaflympics –<br />

den Olympischen Spielen für<br />

Hörgeschädigte. 2013 wurden<br />

zehn Sportler des HGSV nominiert.<br />

„Hamburger sind grundsätzlich<br />

mit dabei“, sagt Scheffel, dem<br />

dieser Erfolg auch mit zuzuschreiben<br />

ist. Obwohl dieser<br />

viel zu bescheiden wäre, diesen<br />

Umstand einzuräumen.<br />

Im Gegensatz zu den Deaflympics<br />

nehmen die Mannschaften<br />

des HGSV in Hamburg ganz<br />

normal am Spielbetrieb teil und<br />

treten gegen hörende Teams an.<br />

Scheffel erklärt uns, dass durch<br />

das Fehlen eines Sinnes die anderen<br />

gestärkt werden. Anordnungen<br />

des Schiedsrichters<br />

werden visuell übermittelt.<br />

Es wird versichert,<br />

dass es keinerlei negative<br />

Reaktionen, Scheu<br />

oder gar ein Abwehrverhalten<br />

gibt. Die<br />

Mannschaften des<br />

HGSV werden überall<br />

voll akzeptiert und<br />

integriert.<br />

Selbiges tut der Verein<br />

auch für die jüngsten<br />

Flüchtlinge in Hamburg.<br />

„Es gibt ja auch<br />

gehörlose Flüchtlinge.<br />

Wir versuchen sie mit<br />

einzubinden und helfen ihnen<br />

ein Stück Normalität wiederzufinden“,<br />

erklärt Scheffel. Aber<br />

auch für das allgemeine Miteinander<br />

wird viel getan. So<br />

wird zum Beispiel in jedem<br />

Jahr ein Kinderfasching ausgerichtet<br />

oder die Deutschen<br />

Gehörlosen-Meisterschaften<br />

ausgerichtet, in der das Hauptaugenmerk<br />

auf dem Thema<br />

Inklusion liegt.<br />

Info<br />

Angebote: Badminton/ Basketball/<br />

Breiten-, Gesundheit-<br />

und Seniorensport/<br />

Fußball/ Handball/ Kinderund<br />

Jugendsport/ Radsport/<br />

Rommé & Skat/ Rudern/<br />

Schach/ Schwimmen +<br />

Wasserball/ Tennis/ Tischtennis/<br />

Volleyball<br />

Mitglieder: 310<br />

Vereinsfarben: Rot, Weiß<br />

Eintrittsalter: von Geburt an<br />

Hamburger Gehörlosen-<br />

Sportverein von 19<strong>04</strong> e.V.<br />

Bernadottestraße 126<br />

22605 Hamburg<br />

www.hgsv.de<br />

Skifahren – des<br />

Hamburgers<br />

liebste Sportart?<br />

Laut Focus hat Hamburg 15<br />

Prozent mehr aktive Skifahrer<br />

als jede andere Deutsche Stadt.<br />

Glauben will man das im ersten<br />

Moment nicht unbedingt, was<br />

ist denn mit den Münchnern?<br />

Wahrscheinlich wurde bei der<br />

Erhebung gleich die Einwohnerzahl<br />

mit einberechnet und<br />

so führt Hamburg diese Liste an.<br />

Jeder siebte Hamburger fährt in<br />

den Skiurlaub – egal, ob es die<br />

Schweiz, Südtirol oder Österreich<br />

geht. Hamburg hat als<br />

einziges Bundesland Skiferien<br />

und diese werden auch immer<br />

wieder genutzt: Im März wird<br />

sich auf die Bretter gestürzt.<br />

Urlaube in der Sonne bilden<br />

eher die Ausnahme.<br />

Die meisten lernen das Skifahren<br />

bereits im Kindesalter<br />

und können sich auch nach der<br />

Ferienzeit noch gut auf den<br />

Brettern halten.<br />

Neues von Komet<br />

Die Blankeneser haben ihr<br />

Angebot noch weiter ausgebaut.<br />

Sowohl deepWORK als<br />

auch Rückenfitness werden<br />

Mittwochs in der Spielehalle<br />

der Frahmstraße angeboten.<br />

Info: www.komet-blankenese.de<br />

GTHGC – 2. Tennis-<br />

Damen sind<br />

Hamburger Meister<br />

Die 2. Tennis-Damen des GTHGC<br />

konnten sich im letzten Spiel<br />

der Saison gegen den SC Victoria<br />

Hamburg durchsetzen, die<br />

Tabellenführung für sich beanspruchen<br />

und für das Aufstiegsspiel<br />

zur Nordliga qualifizieren.<br />

(Ergebnis vor Redaktionsschuss<br />

nicht bekannt)<br />

Kindertanz in Rissen<br />

Ab dem 1. April gibt es freitags<br />

von 15–16 Uhr ein neues Kindertanzangebot<br />

für 3–5-Jährige<br />

in der Halle am Marschweg 75<br />

(oben). Info: 81 99 05 56 (Thea<br />

Vogel) oder www.rissenersv.de<br />

Meine Meinung: Pierre-Michel muss nachsitzen<br />

Irgendwie kann er einem beinahe schon<br />

leidtun, der Pierre-Michel. Vor gar nicht<br />

allzu langer Zeit Retter der Rothosen –<br />

auch wenn sich immer noch über das<br />

Wie streiten lässt – versauert nun auf der<br />

Bank. Gegen seinen Ex-Klub Hertha<br />

BSC Berlin durfte er nur in der Halbzeitpause<br />

das Grün betreten und auch<br />

sonst scheint der extrovertierte Stürmer<br />

derzeit keine große Rolle zu spielen.<br />

Mittlerweile sogar in der internen Torjägerliste<br />

von Nicolai Müller überholt. Da<br />

wird der Verkauf von Unterhemden wohl<br />

langsam stagnieren. Selbst in den<br />

Sozialen Medien ist es derzeit ruhig. So<br />

kennen wir den 24-Jährigen gar nicht.<br />

Vielleicht sollten wir uns mal Gedanken<br />

machen. Die Noten in einem bekannten<br />

deutschen Sportmagazin sprechen<br />

ebenfalls eine deutliche Sprache. Mit so<br />

einem Durchschnitt sollte man eigentlich<br />

dringend eine Klasse wiederholen.<br />

Lastet ein zu hoher Druck auf dem Stürmer,<br />

der 2014 für 8,5 Millionen Euro von<br />

der Spree an die Elbe wechselte?<br />

Manche Spieler kann eine so hohe<br />

Ablöse dann doch hemmen oder ist es<br />

der Umstand, dass im Umfeld bereits<br />

Foto: privat<br />

<strong>DorfStadt</strong>-Autorin Joy Dahlgrün-Krall<br />

über einen Verkauf zum Saisonende<br />

spekuliert wird? 2014 war Newcastle<br />

noch äußerst interessiert. Derzeit werden<br />

aber wohl nur wenige Vereine Schlange<br />

stehen, um den gebürtigen Gladbecker<br />

unter Vertrag zu nehmen.<br />

Unter Umständen kratzt das auch einfach<br />

alles an seinem Selbstbewusstsein<br />

– oder geht es beim HSV zu seriös zu in<br />

den letzten Monaten? Lasogga ist einer,<br />

der sich gerne reibt – die Klappe aufreißt<br />

und zeigt was er hat. Lange Zeit war er<br />

einer der Spieler, die in Hamburg die<br />

Medien beherrschten. Nun ist er nur<br />

noch ein Schatten seiner selbst. Auf<br />

dem Platz und in den Medien ohnehin<br />

nur noch als Randnotiz zu finden.<br />

Andere haben sich ins Rampenlicht<br />

gespielt. Darunter auch Artjom Rudnevs,<br />

der zugegebenermaßen in der Vergangenheit<br />

eher mit privaten Schlagzeilen<br />

glänzte als mit sportlichen. Doch der<br />

Lette hat seine Chance für’s Erste<br />

genutzt und alle Kritiker Lügen gestraft.<br />

Rudnevs, der eigentlich schon lange<br />

nicht mehr für die Rothosen im Einsatz<br />

sein sollte – man sah keinerlei Perspektive,<br />

Aufnahmewillige Vereine waren<br />

bereits gefunden – hat sich in die erste<br />

Elf gekämpft. Bruno Labbadia hat immer<br />

betont, dass jeder seiner Spieler die<br />

Chance hat sich einen Stammplatz zu<br />

erarbeiten. Eine Aussage, die Trainer<br />

gerne verwenden, Labbadia aber meint<br />

es auch so. Rudnevs ist hierfür der<br />

beste Beweis.<br />

Dies könnte auch Lasogga Aufwind<br />

geben, wenn er sich wieder gefangen<br />

hat. Dann bleibt es auch nur bei einem<br />

blauen Brief.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!