Soll-Ist Nr. 45 - Siemens
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Abb. 2<br />
Abb. 3<br />
Total Building Solutions<br />
mit IT-Integration<br />
Eine wichtige Neuerung gegenüber dem<br />
klassischen Krankenhausneubau bestand<br />
in der auf IT basierenden Koordination<br />
aller medizinischen und gebäudetechnischen<br />
Prozesse. Dabei zeichnete sich<br />
ab, dass ein solch komplexes Vorhaben<br />
nur innerhalb eines gut eingespielten<br />
Konsortiums mit möglichst wenig Gewerkeschnittstellen<br />
realisiert werden<br />
kann. Beispielsweise galt es, vertrauliche<br />
Patientendaten, allgemeine Kommunikation,<br />
Internet und Unterhaltung sowie<br />
die Bedienfunktionen für Raumklima,<br />
Beleuchtung und Sonnenschutz so in ein<br />
System zu integrieren, dass alle Daten<br />
für sich gesichert am Bett des Patienten<br />
über ein Bedienterminal zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Der <strong>Siemens</strong>-Bereich Installations- und<br />
Elektrotechnik (I&S) bildete deshalb zusammen<br />
mit dem portugiesischen HLK-<br />
Anlagenbauer Sousa Pedro ein Konsortium,<br />
das neben den mechanischen<br />
Gewerken Heizungs-, Lüftungs-, Klimaund<br />
Sanitärtechnik weitgehend auf<br />
<strong>Siemens</strong>-Komponenten und -Systemen<br />
von Automation & Drives (A&D), Power<br />
Abb. 1:<br />
Ein Beispiel für das Krankenhaus<br />
der Zukunft: Das Hospital da Luz.<br />
Es vereint 30 Spezialkliniken und<br />
-praxen unter einem Dach.<br />
Abb. 2:<br />
Gebäudetechnische Anlagen<br />
im Hospital da Luz<br />
Abb. 3:<br />
Das Multifunktionsterminal<br />
„HiMed-Cockpit“ nutzen Arzt,<br />
Pfleger und Patient gleichermaßen.<br />
Transmission & Distribution (PTD), Communications<br />
(COM), Medical Solutions<br />
(MED) und Building Technologies (SBT)<br />
aufbaut.<br />
Weitgehender Verzicht auf gewerkespezifische<br />
Systemstrukturen<br />
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal<br />
des <strong>Siemens</strong>-One-Projektes in Kombination<br />
mit der Total Building Solution von<br />
SBT gegenüber der klassischen Gewerkeplanung<br />
ist die durchgängige IT-Struktur<br />
für alle Gewerke. Auf gewerkespezifische<br />
Bedienebenen wird dabei weitgehend<br />
verzichtet. Neu ist auch die Schnittstelle<br />
zwischen der medizinorientierten ITund<br />
der Gebäude- bzw. Raumautomation<br />
in Form des Bedienterminals „HiMed-<br />
Cockpit“, das alle Teilsysteme auf einer<br />
Bedienoberfläche zusammenführt.<br />
Am Patientenbett stehen damit folgende<br />
Funktionen und Angebote zur Verfügung:<br />
� Patientendaten für den Arzt<br />
� Patienten- und Klinikinformationen<br />
� Notruf an Pflegepersonal<br />
� Kommunikation wie Telefon, Intraund<br />
Internetzugang, E-Mail, TV, Radio;<br />
später auch Webkamera und Videoon-Demand<br />
Fazit<br />
Referenz<br />
Die Reform des Gesundheitswesens<br />
führt zu einer stärkeren Fokussierung<br />
auf die Prozesse. Viele administrative,<br />
diagnostische, therapeutische, logistische<br />
und gebäudetechnische Abläufe<br />
lassen sich heute schon über ein integriertes<br />
IT-System funktional miteinander<br />
verbinden. Der Hauptvorteil<br />
der im Hospital da Luz realisierten<br />
Lösung liegt im gesamten medizinischen<br />
und gebäudetechnischen Knowhow<br />
von <strong>Siemens</strong>. Bei gleicher technischer<br />
Ausstattung stehen aufgrund<br />
der übergeordneten Verknüpfungen<br />
mehr Funktionalitäten bei geringerem<br />
personellem Aufwand zur Verfügung.<br />
Wesentlichen Anteil an der Systemintegration<br />
hat der Multifunktions-<br />
Flachbildschirm „HiMed-Cockpit“, der<br />
die Arbeit des Arztes und des Pflegepersonals<br />
erleichtert und den Klinikaufenthalt<br />
für den Patienten kurzweiliger<br />
gestaltet.<br />
� Bediengerät für die raumweise<br />
Steuerung der Heizungs-, Lüftungsund<br />
Klimaanlage sowie Licht- und<br />
Sonnenschutzeinrichtungen.<br />
Auch das eigenständig arbeitende Sinteso-<br />
Brandmeldesystem – bestehend aus rund<br />
2.400 Brandmeldern, 24 Loops, 2 Zentralen,<br />
20 Stockwerksterminals, 137 manuellen<br />
Alarmgebern, 38 Gasdetektoren<br />
für CO2 und andere Gase – ist auf der<br />
Managementebene mit dem Gebäudeautomationssystem<br />
Desigo verbunden.<br />
Das Gleiche gilt für das Gefahrenmanagement<br />
MM8000 (Zutrittskontrolle, Videoüberwachung,<br />
Einbruchschutz), das ebenso<br />
in das Desigo-Gebäudeautomationssystem<br />
eingebunden ist. Als künftige<br />
Entwicklungsaufgabe sieht <strong>Siemens</strong> die<br />
Verknüpfung des für das Gesundheitswesen<br />
entwickelten Workflow-Managements<br />
„SOARIAN“ mit dem Gebäudeautomationssystem<br />
Desigo, um zusätzliche<br />
Synergien zwischen den Gesundheitsversorgungssystemen<br />
und den gebäudetechnischen<br />
Systemen zu nutzen.<br />
04/2008 <strong>Soll</strong>-<strong>Ist</strong> 25