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Soll-Ist Nr. 45 - Siemens

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Produkt<br />

In modernen Gebäuden werden einzelne<br />

Räume oder Zonen mit Luft versorgt.<br />

Außenluft wird dazu in Luftaufbereitungsanlagen<br />

vorkonditioniert (reinigen,<br />

heizen, kühlen, befeuchten, trocknen)<br />

und über ein weitverzweigtes Kanalsystem<br />

den einzelnen Räumen und Zonen<br />

zugeführt. In der Nähe der Luftauslässe<br />

befinden sich Klappen, mit denen die<br />

Luftzufuhr zu den Zonen oder Räumen<br />

geregelt wird. In der Fachwelt wird diese<br />

kontrollierte Luftzufuhr als „Variable<br />

Volumenstromregelung“ bezeichnet.<br />

Dieses Prinzip bietet den großen Vorteil,<br />

dass die genau benötigte Menge an Kühloder<br />

Außenluft an den Ort gebracht wird,<br />

wo sie benötigt wird, woraus ein hoher<br />

Grad an Komfort und Effizienz resultiert.<br />

Heute wird von allen Menschen viel verlangt<br />

– Höchstleistungen sind jedoch nur<br />

unter optimalen Bedingungen möglich.<br />

Weil sich der Mensch nur in einem begrenzten<br />

Temperatur- und Feuchtebereich<br />

behaglich fühlt, wird der Vorteil moderner<br />

Gebäudeklimatisierung offensichtlich.<br />

Das VVS-System ist grundsätzlich ein<br />

Kühlsystem und muss deshalb für den<br />

Heizbetrieb mit einem geeigneten Heizungssystem<br />

(Radiator, Bodenheizung<br />

oder Luftnacherwärmer) kombiniert<br />

werden. Die gesamte Kühlleistung wird<br />

durch die Zuluft erbracht. Die Zulufttemperatur<br />

bleibt dabei konstant – außer<br />

bei Luftnacherwärmung – (im Winter<br />

eventuell weniger kalt einblasen als im<br />

Sommer), und die Raumtemperatur wird<br />

durch Variieren des Zuluftvolumenstroms<br />

geregelt. In einem Gebäude stellt die<br />

Sonneneinstrahlung eine der Hauptkühllasten<br />

dar. Weil aber die Sonne von Osten<br />

nach Westen um das Gebäude „herum-<br />

30 <strong>Soll</strong>-<strong>Ist</strong> 04/2008<br />

OpenAir –<br />

der variable Volumenstrom-Kompaktregler<br />

mit lageunabhängigem<br />

Drucksensor<br />

wandert“, fällt die maximale Kühllast nicht<br />

in allen Räumen gleichzeitig an.<br />

Da die Kühlleistung dem Zuluftvolumenstrom<br />

proportional ist, wird der maximal<br />

erforderliche Gesamtvolumenstrom wesentlich<br />

kleiner sein als die Summe der<br />

maximalen Zuluftvolumenströme der<br />

einzelnen Räume. Bei Verwendung geeigneter<br />

Luftauslässe kann zudem die<br />

Temperaturdifferenz zwischen Raum- und<br />

Zuluft gegenüber konventionellen Anlagen<br />

wesentlich erhöht werden, was eine<br />

weitere Reduktion des Zuluftvolumenstroms<br />

ermöglicht.<br />

Obwohl die Vorteile des VVS-Systems<br />

gegenüber Nur-Luft-Systemen mit konstantem<br />

Volumenstrom schon in der Anfangszeit<br />

der Klimatechnik erkannt wurden,<br />

scheute man früher den Aufwand,<br />

die gleichmäßige Zuluftverteilung – auch<br />

bei variabler Zuluftmenge – sicherzustellen.<br />

Mit fest eingestellten Einblasöffnungen<br />

wie zum Beispiel Lochdecken oder<br />

Gitter-Luftauslässen war dies praktisch<br />

unmöglich. Es mussten zuerst kostengünstige<br />

Luftauslässe mit eingebauter<br />

Luftmengenregelung entwickelt werden.<br />

Große Anstrengungen seitens der Regelgeräte-Hersteller<br />

und deren Entwicklungsteams<br />

führten schließlich zum<br />

Durchbruch der VVS-Systemtechnik.<br />

VVS-Regelung als Teil einer kompletten<br />

Heizungs-/Lüftungs-/Klimaanlage<br />

Die Volumenstromregelung erfolgt mit<br />

sogenannten VVS-Boxen. Sie beinhalten<br />

eine Messblende zur Messung des dynamischen<br />

Drucks, eine Klappe, mit der<br />

der Luftvolumenstrom reguliert wird,<br />

und einen VVS-Regler plus Antrieb, der<br />

die Regelung auf einen bestimmten Luftvolumenstrom<br />

vornimmt.<br />

Die VVS-Boxen mit Regler und Antrieb<br />

garantieren die exakte bedarfsgeführte<br />

Regelung der Luftmenge in einzelnen<br />

Räumen oder Zonen. Damit die VVS-<br />

Boxen in ihrem günstigen Betriebspunkt<br />

arbeiten, wird durch die Lüftungszentrale<br />

der Kanalüberdruck (für Zuluft) und<br />

der Kanalunterdruck (für Abluft) geregelt.<br />

Ein weiteres Argument spricht für eine<br />

möglichst genaue Regelung der verlangten<br />

Luftmenge: Der Transportenergieverbrauch<br />

ist proportional zur dritten<br />

Potenz des Volumenstroms und macht<br />

daher einen sehr großen Anteil des Gesamtenergieverbrauchs<br />

einer Lüftungsanlage<br />

aus.<br />

P ≈ …*˙V3<br />

P = Leistung<br />

(in unserem Fall Ventilatorleistung)<br />

˙V = Transportierter Luftvolumenstrom<br />

Deshalb ist schnell klar, dass intelligente<br />

Produkte gefragt sind, die einen verlangten<br />

Volumenstrom möglichst genau<br />

regeln, damit für Außenluft in der verlangten<br />

Menge sorgen und nebenbei<br />

helfen, die Betriebskosten niedrig zu halten<br />

– ganz nach dem Motto: Luft so viel<br />

wie nötig, aber so wenig wie möglich.<br />

Überdruck- oder Unterdruckregelung<br />

eines Raums<br />

Bei diesen Regelungen wird im belüfteten<br />

Raum gegenüber der Außenluft oder benachbarten<br />

Räumen ein Überdruck oder<br />

Unterdruck erzeugt. Über- oder Unterdruck<br />

in einem Raum kann zum Beispiel<br />

durch unterschiedliche Förderleistung<br />

des Zuluft- und Abluftventilators erreicht<br />

werden, oder durch Veränderung des<br />

Luftwiderstands im Luftkanal durch<br />

Klappen usw.

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