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Seitdem: Funkstille auf allen Kanälen.<br />
Seit nunmehr zwei Jahren.<br />
Die von Scharnagl mehrmals erbetene<br />
Stellungnahme sei ihm das Heidelberger<br />
Uni-Rektorat bis heute schuldig geblieben,<br />
beklagt er. Man sei ihm gegenüber auf<br />
Tauchstation gegangen. Daher könne er<br />
auch nicht sagen, ob die Uni Heidelberg den<br />
Fall überhaupt offiziell angenommen und<br />
Ermittlungen gegen Ewerbeck und Pabst<br />
angestrengt habe.<br />
Scharnagl informierte Anfang November<br />
2014 zusätzlich die DFG, genauer: den Ombudsman<br />
für die Wissenschaft, Wolfgang Löwer.<br />
Auch die DFG habe sich eher desinteressiert<br />
gezeigt und ihm seine Beweismittel „mit<br />
einem völlig unbefriedigenden Kommentar“<br />
zurückgesandt, sagt Scharnagl. Das unterstellte<br />
Desinteresse ist offenbar Fakt, denn<br />
gegenüber Laborjournal teilte die DFG am<br />
23. März 2016 (!) schriftlich mit: „Der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft sind diese<br />
Verdachtsmomente bislang nicht bekannt.“<br />
Das Stuttgarter Wissenschaftsministerium<br />
habe er in Kenntnis gesetzt, so Scharnagl,<br />
weil Ewerbeck als Professor ein Beamter im<br />
baden-württembergischen Landesdienst sei.<br />
Ewerbecks oberste Vorgesetzte ist die, ebenfalls<br />
in Heidelberg lebende, Grünen-Politikerin<br />
Theresia Bauer. Doch auch vom Bauer-Ministerium<br />
habe Scharnagl, seitdem er<br />
es informiert habe, nichts mehr vernommen.<br />
Dieses „laute Schweigen“ der Institutionen<br />
ist übrigens ein wiederkehrendes Muster,<br />
wenn es um die Untersuchung und Aufarbeitung<br />
mutmaßlicher Plagiate geht. Man<br />
fragt sich nicht zum ersten Mal, wieso staatliche<br />
Behörden Jahre dazu benötigen, derart<br />
offenkundige Mängel in wissenschaftlichen<br />
Arbeiten nachzuvollziehen. Und warum sie<br />
immer so ein Geheimnis darum machen.<br />
Es wäre fatal, wenn der Grund wäre, dass<br />
in vielen Fällen gar nicht ernstlich untersucht,<br />
sondern vertuscht wird.<br />
Informationssperre, Geheimniskrämerei<br />
Ein „Privatmann“ entdeckt eine Doktorarbeit,<br />
die nahezu vollständig identisch mit<br />
der Habilschrift des Promotionsbetreuers ist,<br />
meldet dies an die Universität, die DFG und<br />
das Ministerium – und es passiert zwei Jahre<br />
lang nichts. Kein Wunder, dass dem Laborjournal-Redakteur<br />
eine Reihe von Fragen zum<br />
Fall Ewerbeck/Pabst einfiel. Er stellte sie per<br />
E-Mail dem Heidelberger Prorektor für Forschung,<br />
Stephen Hashmi. Trotz wiederholter<br />
Nachfrage reagierte dieser bislang nicht.<br />
Der Chemiker Hashmi ist als Vorsitzender<br />
der Heidelberger „Kommission zur<br />
Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“<br />
verantwortlich für die Untersuchung derartiger<br />
Vorfälle. Ob er in dieser Angelegenheit<br />
jemals tätig geworden ist; ob er den Fall<br />
überhaupt kennt und ob seine Kommissionsmitglieder<br />
die beiden identischen Arbeiten<br />
überhaupt schon mal zur Hand genommen<br />
haben: Zu alledem schweigt Hashmi.<br />
VroniPlag Wiki wird aktiv<br />
Im Spätsommer 2015 traten die Plagiatsexperten<br />
von VroniPlag Wiki auf den<br />
Plan. Die sind unabhängig, nichtstaatlich<br />
und effizient, und untersuchen auf ihrer Online-Plattform<br />
systematisch unter Plagiatsverdacht<br />
geratene Hochschulschriften.<br />
Schnell war klar: Die Doublette Ewerbeck/<br />
Pabst ist ein besonders krasser Fall und rangiert<br />
in der internen VroniPlag-Statistik der<br />
haarsträubendsten Funde weit oben. Am 16.<br />
November 2015 machte die Plattform den<br />
Fall Ewerbeck/Pabst öffentlich.<br />
Seit 2011 haben die VroniPlag-Experten<br />
167 mutmaßliche Plagiatsfälle untersucht<br />
(darunter die Fälle Guttenberg und Koch-<br />
Mehrin); an der unrühmlichen Spitze<br />
▲<br />
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