April 2012 / Mai 2012 - FeG Bad Endbach
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und wird auferstehen unverweslich. Es<br />
wird gesät ein natürlicher Leib und es wird<br />
auferstehen ein geistlicher Leib!“ (1. Kor.<br />
15, 44).<br />
Sprachlich ist diese Aussage Zukunft, in<br />
der Sache ist sie bereits ein Stück unserer<br />
Gegenwart. Hinter jedem Satz, den wir<br />
im Neuen Testament lesen, müssen<br />
wir diesen anderen hören: Christus ist<br />
auferstanden, der Tod ist besiegt, Gottes<br />
neue Schöpfung hat begonnen. Doch da<br />
sie erst eingeleitet ist - der Tod tut noch<br />
sein Werk -, wird unserem Glauben diese<br />
Spannung zugemutet: „... schon erfüllt<br />
- noch nicht vollendet“ und „... schon<br />
besiegt - noch nicht entmachtet“. Zukunft<br />
und Gegenwart fl ießen zusammen in eine<br />
geistliche Wirklichkeit. Von ihr her müssen<br />
wir denken und verstehen, wenn wir<br />
neutestamentlich glauben wollen.<br />
Zusammengefasst: Die Entscheidungsschlacht<br />
gegen den Tod ist geschlagen;<br />
er ist besiegt, aber noch wirksam. Der<br />
Glaube an den „Erstgeborenen aus den<br />
Toten“ bedeutet auch, dass die Endzeit<br />
angebrochen ist, aber dieser Äon uns noch<br />
vom „Erstgeborenen“ trennt. Der Ausdruck<br />
„Erstling“ wird von Paulus in Römer 8,<br />
22 auf den Heiligen Geist und zugleich<br />
auf den auferstandenen Jesus (1. Kor. 15,<br />
23) angewendet. Der verzweifelte Ruf in<br />
Römer 7, 24 „Wer wird mich erlösen von<br />
diesem Todesleib?“ wird beantwortet mit<br />
der Aussage: der Heilige Geist. Und „heilig“<br />
bedeutet: zu Gott gehörend. Deshalb<br />
haben wir im Herrenmahl „Gemeinschaft<br />
mit dem Leib des Christus“ (1. Kor. 10, 16;<br />
1. Kor. 11, 27-30). Der dritte Artikel unseres<br />
Glaubensbekenntnisses spricht von der<br />
„Auferstehung des Leibes“, nicht „des<br />
8<br />
Fleisches“. Der „Fleisch-Leib“ wird in den<br />
„Geist-Leib“ verwandelt. Das ist eine für uns<br />
nicht vorstellbare neue Gestalt. Wir werden<br />
auferstehen, wenn die Lebensmacht des<br />
Geistes alles, restlos alles neu schaff en, total<br />
verändern wird (Phil. 3,21; 2. Kor. 3, 18). Als<br />
Jesus auferstand, war er Jesus geblieben,<br />
wiedererkennbar. Er wurde kein anderer,<br />
seine Identität blieb erhalten. Auch unsere<br />
Identität „zwischen Jetzt und Dann“ wird<br />
Gott erhalten. Aufwelche Weise er mein<br />
zeitliches Leben an mein ewiges Dasein<br />
anknüpft, weiß ich nicht. Das bleibt Gottes<br />
Geheimnis.<br />
Die Auferstehung des Jesus Christus von<br />
den Toten bedeutet:<br />
Gott nimmt das Opfer an, das Jesus am<br />
Kreuz für uns Sünder vollbracht hat.<br />
Gott spricht in Jesus sein „letztes Wort“ zu<br />
uns Menschen (Hebr. 1, 1ff .) und sieht uns<br />
„in Christus“ als vor ihm gerecht an.<br />
Gott setzt den auferstandenen Jesus und<br />
den wiederkommenden Christus ein als<br />
den Herrn über alles und alle.<br />
In diesen drei Sätzen ist das ganze<br />
Evangelium enthalten. Die Osterbotschaft<br />
heißt: der Tod ist das Vorletzte; das Letzte<br />
ist ewiges Leben. Darin besteht unsere<br />
Freude zu Ostern und unsere Hoff nung auf<br />
Zukunft.<br />
Heinz-Adolf Ritter war zunächst Richter am<br />
Landgericht. 1952 wurde er vom Bundesrat zum<br />
Geschäftsführer des Bundes Freier evangelischer<br />
Gemeinden berufen und widmete sich danach<br />
mit ganzer Kraft und Energie den vielfältigen<br />
Aufgaben des Bundes. Im Februar dieses Jahres<br />
konnte er seinen 90. Geburtstag feiern.<br />
Quelle: Christsein heute 7/2002