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viewpoint - das Unternehmensmagazin der Repower Gruppe

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16<br />

Wasserstoff<br />

Höhere Gesamtwirkungsgrade<br />

Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht,<br />

Zentrum für Material- und<br />

Küstenforschung GmbH, zählt in<br />

<strong>der</strong> Materialentwicklung für die<br />

Wasserstofftechnologie unter <strong>der</strong><br />

Leitung von Prof. Dr. Thomas Klassen<br />

zur Weltspitze. Die integrierte<br />

Entwicklung von Werkstoffen,<br />

Komponenten und Systemen für<br />

die photokatalytische Wasserstoffproduktion,<br />

für Brennstoffzellen<br />

und für Wasserstoffspeicher<br />

stellt eine beson<strong>der</strong>e Stärke<br />

von HZG dar. So sind deutlich<br />

höhere Gesamtwirkungsgrade<br />

zu erreichen, und die zukünftige<br />

Energieversorgung allein aus regenerativen<br />

Energiequellen rückt<br />

einen grossen Schritt näher.<br />

E-Mobilität mit Brennstoffzellen<br />

Treibhausgasemissionen (in kg CO 2-eq./km)<br />

Lithiumionen-Akkus CH-Mix<br />

VIEWPOINT 1/2012<br />

UCTE*-Mix<br />

Brennstoffzellen CH-Mix<br />

UCTE*-Mix<br />

Erdgas<br />

Fossil Erdgas<br />

Diesel<br />

Benzin<br />

Angesichts <strong>der</strong> schon fast kultischen Idealisierung<br />

des Elektroautos scheint ein<br />

Thema ziemlich in den Hintergrund gerückt:<br />

<strong>der</strong> Wasserstoff. Dabei ist er <strong>der</strong><br />

einzige Treibstoff, <strong>der</strong> die Nachfolge des Öls als<br />

Energieträger tatsächlich antreten kann. Denn die<br />

Batterieelektrizität ist dazu nicht in <strong>der</strong> Lage. Zynisch<br />

könnte man sagen, <strong>das</strong>s man mit Batterien<br />

we<strong>der</strong> fliegen, Panzer fahren noch Ozeandampfer<br />

bewegen kann. Und auch nie können wird. Rational<br />

auf den Punkt gebracht lautet die For<strong>der</strong>ung<br />

also: Wer schwere Lasten bewegen, lange Strecken<br />

zurücklegen und hohe Geschwindigkeiten erreichen<br />

will, braucht einen Energieträger mit hoher<br />

Energiedichte bei geringem Gewicht und geringem<br />

Volumen.<br />

Wasserstoff enthält pro Kilogramm rund drei<br />

Mal so viel Energie wie fossiler Brennstoff, er bereitet<br />

mit seiner geringen Dichte aber auch ganz<br />

spezifische Probleme. Denn man muss ihn extrem<br />

hoch komprimieren o<strong>der</strong> ausserordentlich<br />

tief kühlen, bis nahe an den absoluten Nullpunkt,<br />

damit er in <strong>der</strong> Energiedichte dem Benzin, bezogen<br />

auf <strong>das</strong> Volumen, wenigstens näher kommt.<br />

Keine leichte Hürde.<br />

Chemie und Ökologie reagieren zuweilen heftig<br />

aufeinan<strong>der</strong>. Doch auch die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien ist ohne chemische Prozesse undenkbar<br />

– eine Aussage, die insbeson<strong>der</strong>e fürs<br />

0.00 0.05 0.10 0.15 0.20 0.25 0.30 0.35 0.40<br />

� Strasse � Fahrzeuge (ohne Antriebsstrang) � Antriebsstrang � Abgase � Treibstoffherstellung<br />

* Union for the Coordination of Transmission of Electricity: statistischer Näherungswert für die europaweite Zusammensetzung<br />

des Stroms.<br />

Wasserstoffauto mit Brennstoffzelle gilt. Denn<br />

dieses ist nichts an<strong>der</strong>es als ein Elektro auto, für<br />

<strong>das</strong> <strong>der</strong> Strom aus <strong>der</strong> Reaktion von Wasserstoff<br />

mit Sauerstoff gewonnen wird. Und eine Verbrennung<br />

zum Zweck <strong>der</strong> Gewinnung von Bewegungsenergie<br />

funktioniert ausschliesslich<br />

mit Kohlenstoff und/o<strong>der</strong> Wasserstoff. Wenn <strong>der</strong><br />

Kohlenstoff zu Ende geht o<strong>der</strong> aus Klimaschutzgründen<br />

nicht mehr verbrannt werden soll, bleibt<br />

nur <strong>das</strong> Element H 2. Deshalb lässt sich risikofrei<br />

behaupten, <strong>das</strong>s es kein Fehler sein kann, in die<br />

Beherrschung des Wasserstoffs zu investieren.<br />

Allerdings werden seine Perspektiven und Amortisationsaussichten<br />

zurzeit noch so langfristig<br />

beurteilt, <strong>das</strong>s we<strong>der</strong> die Finanz- noch die Realwirtschaft<br />

wirklich grosses Interesse zeigen und<br />

folglich auch die Politik über Lippenbekenntnisse<br />

kaum hinauskommt.<br />

DREI SZENARIEN FÜR DIE MOBILITÄT VON MORGEN<br />

Manfred Klell, Geschäftsführer des Hydrogen Centers<br />

Austria und Koautor des Fachbuchs «Wasserstoff<br />

in <strong>der</strong> Fahrzeugtechnik», erklärt: «Wir haben<br />

drei Szenarien. Ein grünes, in dem wir Strom mit<br />

Wind, Wasser, Sonne erzeugen und mit einem<br />

Überschuss per Elektrolyse Wasserstoff produzieren<br />

und damit einen CO 2-armen Energiekreislauf<br />

erreichen. Das geht. Das zweite Szenario lautet:<br />

Uns ist alles egal und wir ersticken in Müll und<br />

Abgas. Das dritte ist <strong>das</strong><br />

Mad-Max-Szenario, in dem<br />

wir uns um die Ressourcen<br />

bekriegen.» Nachdem wir<br />

uns die grauenvolle und die<br />

martialische Variante gar<br />

nicht erst plastisch vorstellen<br />

wollen, bleibt die Frage,<br />

ob ersteres Heile-Welt-Szenario<br />

überhaupt realisierbar<br />

ist.<br />

Tatsächlich scheinen<br />

Wasserstoff und Elektrizität<br />

aus unbedenklichen<br />

Quellen eine ausgezeichnete<br />

Kombination zu bilden.<br />

Strom lässt sich schlecht<br />

speichern, Wasserstoff ist<br />

ein gutes Speichermedium.<br />

Spannt man die beiden<br />

zusammen, wäre <strong>das</strong> eine<br />

Win-win-Situation. Aller-<br />

�<br />

Quelle: Christian Bauer & Andrew Simons PSI/Thelma

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