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viewpoint - das Unternehmensmagazin der Repower Gruppe

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26<br />

Energiediskussion<br />

Smarte Energie.<br />

Produktionserträge aus Wind<br />

und Sonne bekommen<br />

mehr Gewicht, werden aber<br />

stets unregelmässig anfallen.<br />

Welche Speicherlösungen<br />

im Strombereich werden <strong>das</strong><br />

Rennen machen?<br />

Betty Legler:<br />

Je nach regionalen Klima- und Topografiebedingungen<br />

werden sich unterschiedliche Basislösungen<br />

etablieren. An<strong>der</strong>erseits werden sich weltweit<br />

Smart-Grid-Technologien durchsetzen, welche volatile<br />

Erzeugung und Verbrauchsschwankungen<br />

sehr effizient regeln können – nicht zuletzt über<br />

dezentrale, intelligente Speicher. Diese werden<br />

sich zu hyperflexiblen Schwarmspeichern verbinden<br />

und die Stromlasten auf allen Spannungsebenen<br />

zum Nutzen aller op-<br />

« Hyperflexible Schwarmspeicher werden timieren. «Schlaue Energie»<br />

die Stromlasten auf allen Spannungs- in Verbindung mit selbstlerebenen<br />

zum Nutzen aller optimieren.» nenden Systemen in Haushalten,<br />

an Arbeitsplätzen und<br />

in industriellen Umgebungen wird den revolutionären<br />

Wendepunkt für Energieversorgung und<br />

Lastmanagement bilden.<br />

« Je mehr erneuerbare Energie<br />

produziert wird, desto mehr Speicherkapazität<br />

braucht es.»<br />

VIEWPOINT 1 /2012<br />

Jasmin Staiblin:<br />

Bei Wind und Sonne gibt die Natur vor, wann<br />

Strom produziert wird. Dabei kommt es zu grossen<br />

Schwankungen. Um die Stabilität <strong>der</strong> Netze<br />

zu garantieren, war die Stromerzeugung bisher<br />

so dimensioniert, <strong>das</strong>s immer genügend Reserve<br />

verfügbar war, um Spitzen zu decken. Bedingt<br />

durch die geplante Reduktion <strong>der</strong> Kernkraft in einzelnen<br />

Län<strong>der</strong>n und die umweltbedingte Begrenzung<br />

des Ausbaus fossiler Kraftwerke wird dies in<br />

Zukunft nicht mehr möglich sein. Hier kommen<br />

Energiespeicher ins Spiel.<br />

Denn je mehr erneuerbare<br />

Energie produziert wird und<br />

ins Netz eingespeist werden<br />

soll, desto mehr Speicherkapazität braucht es.<br />

Um Energie im grossen Stil zu speichern, eignet<br />

sich Wasser beson<strong>der</strong>s gut. Die Schweiz mit ihren<br />

Pumpspeicherwerken hat hier die besten Voraussetzungen,<br />

um zum Energiespeicher Europas<br />

zu werden. ABB ist auf dem Gebiet <strong>der</strong> Energiespeichersysteme<br />

sehr aktiv und arbeitet sowohl<br />

an Pumpspeicherlösungen als auch an Batteriespeichern<br />

unterschiedlicher Grösse.<br />

Hans-Josef Fell:<br />

Wir werden zwar Stromspeicher benötigen, aber<br />

nicht in dem Ausmass, wie es heute dargestellt<br />

wird. Bestehende Speicherkraftwerke lassen sich<br />

relativ einfach auf Pumpspeicherfähigkeit umbauen.<br />

Ausserhalb <strong>der</strong> Alpenregion können wir<br />

uns <strong>das</strong> Prinzip Pumpspeicher auch in alten Tagebauanlagen<br />

o<strong>der</strong> bei Wasserstrassen vorstellen,<br />

wo <strong>das</strong> Gefälle <strong>der</strong> Staustufen clever genutzt<br />

wird. In Kombination mit Photovoltaik und Wechselrichtern<br />

werden Batterien eine grosse Rolle<br />

spielen, um die Stromflüsse auf <strong>der</strong> Verteilnetzebene<br />

künftig besser zu organisieren. Möglicherweise<br />

macht dies einen Grossteil <strong>der</strong> geplanten<br />

Netzausbauten überflüssig. Als drittes Speichermedium<br />

sehe ich Wasserstoff aus Windstromüberschuss,<br />

<strong>der</strong> in die Erdgasnetze eingespeist,<br />

über die Brennstoffzelle verstromt, aber auch für<br />

Mobilitätszwecke verwendet werden kann.<br />

Felix Vontobel:<br />

Kommt <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Erneuerbaren wie gewünscht<br />

voran, werden alle nur erdenklichen<br />

Speicher- und Transportmöglichkeiten zu nutzen<br />

sein. Jede <strong>der</strong> genannten Speichertechnologien<br />

hat ihre Stärken und Schwächen. So haben etwa<br />

Akkus den Nachteil, <strong>das</strong>s für relativ wenig Energie<br />

grosse Mengen von wertvollen Rohstoffen erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind, die Anzahl Ladezyklen beschränkt ist<br />

und <strong>das</strong>s sie – wie wir von Elektrofahrzeugen wissen<br />

– ein hohes Gewicht aufweisen. Dafür ist <strong>der</strong><br />

Wirkungsgrad hoch und <strong>der</strong> Prozess ungefährlich.<br />

Die Herstellung von Wasserstoff ist mit Verlusten<br />

verbunden, Druckluftspeicher sind effizient, aber<br />

teuer. Pumpspeicherwerke mit genügend dimensionierten<br />

Speicherseen dagegen haben sich als<br />

fast ideal erwiesen: Mit gutem Wirkungsgrad lagern<br />

sie hohe Energiemengen ein und geben diese<br />

sehr rasch wie<strong>der</strong> ins Stromnetz ab. Nachteil:<br />

Sie funktionieren nur dann, wenn <strong>das</strong> angeschlossene<br />

Stromnetz genügend leistungsfähig ist.

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