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OCEAN7 2011-01

Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.

Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.

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www.<strong>OCEAN7</strong>.at<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

<strong>01</strong>/11<br />

ipanema von graf<br />

Die bayrische<br />

Diva<br />

Marinepool<br />

Die neue<br />

Kollektion <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

segler-legende wolfgang hausner<br />

Durch drei Taifune<br />

Mit Yacht Club Austria News


2<br />

ACHTUNG:<br />

Öffnungszeiten täglich<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

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ÖSTERREICHS<br />

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3. – 6. MÄRZ <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Willkommen in Tulln. Volle Vielfalt voraus: Die AUSTRIAN BOATSHOW – BOOT TULLN präsentiert sich<br />

<strong>2<strong>01</strong>1</strong> sensationeller als je zuvor! Das Nr. 1 Event für Boote, Yachten, Wassersport-Touristik und Tauchsport zeigt die wichtigsten<br />

Trends: Motorboote, Luxusyachten, breit gefächertes Zu behör.<br />

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Editorial<br />

3<br />

Liebe<br />

Ocean7-Leser<br />

Foto: Shutterstock<br />

Es ist schon erstaunlich, welche Dichte an Fahrtenseglern Österreich,<br />

das kleine Land in den Alpen, hervorbringt. Zum Weltumseglertreffen<br />

im Auseerland kamen allein 150 weitgereiste<br />

Yachties (<strong>OCEAN7</strong> berichtete in der vergangenen Ausgabe).<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht da nicht hintenan. Für unser Magazin schreiben<br />

viele prominente Weltumsegler und Abenteurer. Alexandra<br />

Schöler ist OCEAN WOMAN, ihr Mann Peter bei wichtigen<br />

Ereignissen wie zuletzt der Panerai Classic Yachts Challenge in<br />

Cannes als <strong>OCEAN7</strong>-Reporter im Einsatz. Weltumsegler,<br />

Abenteurer und Piratenopfer Claus Gintner schreibt regelmäßig<br />

in <strong>OCEAN7</strong> über die schönsten Reviere der Welt und steht<br />

auf unserem Stand bei der Boot Tulln den vielen Besuchern<br />

Rede und Antwort.<br />

Zum zweiten Mal bereits schreibt Wolfgang Hausner exklusiv<br />

für unser Magazin. Der weltbekannte Abenteurer feierte in<br />

diesem Jahr seinen 70. Geburtstag, hat 130.000 Seemeilen im<br />

Kielwasser und er ist der erste Mensch, der mit einem Katamaran<br />

um die Welt gesegelt ist. Hausner ist Autor dreier längst<br />

vergriffener Bestseller, darunter der Klassiker „Eines Mannes<br />

Freiheit“. Mit 21 Jahren ging er aus Österreich weg, arbeitete<br />

in Australien als Krokodiljäger, im Goldbergwerk und am Bau,<br />

bis er seinen ersten Kat fertiggestellt hatte – TABOO I. Inzwischen<br />

lebt er auf TABOO III, den er wie die beiden Vorgänger<br />

selbst entworfen und gebaut hat. Auf einer seiner Weltumsegelungen<br />

kam auf Tahiti seine Tochter Vaitea zur Welt, heute<br />

kreuzt Wolfgang Hausner mit seinem Schiff zwischen den<br />

Inseln der Philippinen. Mit TABOO III überstand er, die lebende<br />

Seglerlegende, einen Taifun, der ihn mit 250 km/h über-<br />

rollte. Wie das möglich war und welche Taktik er bei tropischen<br />

Wirbelstürmen auf See empfiehlt, ist Thema seiner exklusiven<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Geschichte, die Sie in dieser Ausgabe lesen können.<br />

Nicht nur bei den Fahrtenseglern, auch in den Olympischen<br />

Klassen haben Österreicher Geschichte geschrieben. Welche<br />

Hoffnungen wir uns da machen können, beschreibt <strong>OCEAN7</strong>-<br />

Regatta-Redakteur Dominic Marsano.<br />

Was den Bau edler und hochwertiger Fahrtenyachten angeht,<br />

gehört eine österreichische Werft zur absoluten Weltspitze:<br />

Der Familienbetrieb Schöchl am Mattsee baut die international<br />

angesehenen Sunbeam Yachten. Silke Springer stellt für<br />

<strong>OCEAN7</strong> die Sunbeam 36.1 vor. Das Schiff der „New Generation“,<br />

gebaut für weite Reisen, wartet mit erstaunlichen<br />

neuen Linien und viel Traditionellem auf.<br />

Sie finden in dieser Ausgabe alle Daten zur Alpe Adria Sailingweek,<br />

dem österreichischen Klassiker im slowenischen Izola.<br />

Wer dabei sein möchte, der sollte sich schnellstens anmelden,<br />

denn die obere Grenze an möglichen Teilnehmern ist fast schon<br />

erreicht.<br />

Damit bleibt mir nur noch, Ihnen, liebe <strong>OCEAN7</strong>-Leserinnen<br />

und -Leser, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches<br />

Jahr <strong>2<strong>01</strong>1</strong> zu wünschen – ausgefüllt mit vielen schönen<br />

Erlebnissen auf See.<br />

Ganz herzlich,<br />

thomas.dobernigg@ocean7.at


4<br />

DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH<br />

14 wolfgang hausner. Durch drei Taifune.<br />

28 Gruss vom Schweinehund. Unsere Olympiasegler.<br />

24 Ein bisschen<br />

geschichte. James Cook.<br />

28 Weltumsegler-festival.<br />

Boot Tulln 20<strong>01</strong>1.<br />

<strong>01</strong>/11<br />

Ausgabe Nr. 24<br />

Alle Infos und vieles mehr unter<br />

www.ocean7.at<br />

Revier<br />

12 News.<br />

14 Philippinnen. Wolfgang Hausner exklusiv.<br />

Coverfoto von GRAF<br />

20 TROPISCHE WIRBELSTÜRME. Die richtige Taktik.<br />

People<br />

22 News.<br />

24 James Cook. Entdeckung der Südsee.<br />

28 OLYMPIASEGLER. An der Schmerzgrenze.<br />

Service<br />

32 News.<br />

34 Boot tulln. Jubiläumsmesse <strong>2<strong>01</strong>1</strong>.<br />

36 Boot Düsseldorf. Treffen mit Jessica Watson.<br />

38 Kikinger. Das Jahr der Artenvielfalt.<br />

Yachten<br />

50 News.<br />

52 Schnell und wendig. Ipanema.<br />

56 STABIL AUF KURS. Haber 800 C4.<br />

60 Rasantes Familienschiff. Bavaria 34.<br />

68 Elegantes Erbstück. Sunbeam 36.1.<br />

72 DACH AUF, SONNE REIN. Jeanneau NC11.<br />

76 EVERGREEN. Hallberg Rassy 310.<br />

38 sCHÜTZEN, WAS WIR LIEBEN.<br />

Lieben, was wir kennen.<br />

36 Boot düsseldorf <strong>2<strong>01</strong>1</strong>.


Yachtcentrum<br />

Inhalt<br />

5<br />

60 Bavaria. Schöner wohnen auf dem Wasser.<br />

Regatta<br />

82 News.<br />

84 BIG LARRY IS WATCHING YOU.<br />

34. America‘s Cup.<br />

88 Regatta-klassiker.<br />

Die AASW vor Izola.<br />

68 Zeug zum klassiker.<br />

Die neue Sunbeam.<br />

56 TANZ MIT DEN SCHWERTERN.<br />

Haber 800 C4.<br />

| 3 Editorial.<br />

| 6 Best of.<br />

| 10 KOLUMNE.<br />

| 90 YCA News.<br />

| 94 Leserbriefe.<br />

| 96 Bücherschapp.<br />

| 98 Inserentenverzeichnis – Impressum.<br />

84 America‘s Cup. Kampf um die hässliche Kanne.<br />

22.-30.1.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Halle 16<br />

Stand<br />

16B38<br />

BEEINDRUCKEND WIE DAS MEER. CRUISER 45.<br />

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A-8230 Hartberg<br />

Tel. +43 33 32-662 40<br />

info@pitter-yachting.com


6<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

Immer an den Wintertagen, wenn die schifferllose Zeit kommt,<br />

träume ich vom Regattasegeln. Eine Langstrecke bei Starkwind,<br />

nur für die ganz harten Männer, Tag und Nacht Kampf<br />

mit den Elementen, nur auf Sieg programmiert, eine Segelyacht,<br />

giftig wie ein Skorpion, eine Crew, die dem Teufel beide<br />

Ohren absegelt, echte Männerkameradschaft. Aber der kleine<br />

Kobold im Ohr kichert und meint: Du bist ein Idiot – denk dran,<br />

wie es dir immer geht bei solchen Experimenten!<br />

Und dann kommt die Erinnerung an die letzte Uniqua-Offshore-Regatta:<br />

Biograd–Dubrovnik–Biograd, das ist Brutalität!<br />

Anbolzen gegen einen strammen Jugo mit entsprechender<br />

Wellenhöhe. Die ganze Nacht gegenan. Es ist Mitternacht,<br />

meine Wache ist zu Ende. Die zwei Neuen in der Crew kotzen<br />

wie die Reiher, auch mir ist speiübel. Mein Metaxa ist schon<br />

fast aufgebraucht.<br />

Mein Co-Skipper hat sich ein Bier und eine Cabanossi aus<br />

dem Kühlschrank geholt und verzehrt beides genüsslich. Ich<br />

kann ihn gar nicht anschauen, sonst wird mir sofort wieder<br />

schlecht. Der Navigator sitzt unten in der Naviecke und telefoniert<br />

mit dem Wetterfrosch zu Hause. Ich frage mich immer,<br />

was das nur für Menschen sind, die das so ohne weiteres<br />

aushalten.<br />

Regattasegeln<br />

Klar zur Wende, Ree. Ich bin nach unten gegangen, hab mir<br />

eine Matratze auf den Boden gelegt. Hier sind die rauen<br />

Schiffsbewegungen am wenigsten zu spüren. Jetzt liege ich<br />

samt Ölzeug eingekeilt zwischen Pantry und Sitzbank. Es rumpelt<br />

und poltert, das Schiff muss harte Schläge einstecken, ich<br />

auch! Ich komm mir vor wie in einer Wäscheschleuder und<br />

sehne mich nach einer heißen Dusche. Ich frage mich, was<br />

ich da eigentlich mache. Mein Magen rebelliert noch immer.<br />

Irgendwann schlafe ich ein oder bin ich schon bewusstlos?<br />

Ich wache auf, weil ich pinkeln muss. Aber wie, aber wo? Auf<br />

allen Vieren entere ich das achtern liegende WC. Alle Seehähne<br />

sind zu, ich beuge mich hinunter, um sie zu öffnen. Sofort<br />

stellt sich wieder das ungute<br />

Gefühl in der Magengegend<br />

ein. Ich werde im WC<br />

hin- und hergeschleudert.<br />

Endlich gelingt es mir,<br />

mich auf die Muschel zu<br />

setzen und meine gewünschte<br />

Tätigkeit auch durchzuführen.<br />

Pumpen geht nicht, weil<br />

das Schiff auf dem falschen Bug segelt und<br />

die Ansaugöffnungen aus dem Wasser sind. Ein entsprechender<br />

Geruch macht sich breit. Seehähne wieder schließen.<br />

Lange halte ich das nicht mehr aus. Schnell hoch ins Cockpit.<br />

Kalte Luft und Gischt schlagen mir ins Gesicht.<br />

Langsam dämmert der Morgen, der Jugo hat etwas nachgelassen.<br />

Mein Blick ist auf den Horizont gerichtet, meinem Magen<br />

geht es bald besser. Mittags schläft der Wind ein, vier<br />

Stunden totale Flaute, nervenaufreibend. Jetzt schmeckt auch<br />

das Bier wieder. Der Wind dreht auf NO, nimmt ständig zu. Bald<br />

sind es 30–40 Knoten. Hart am Wind geht’s durch die dunkle<br />

Nacht, mit 8–9 kn gegenan. Wieder ist an Schlaf nicht zu<br />

denken. Um 2 Uhr morgens erreichen wir Dubrovnik. Die Rückfahrt<br />

gleicht einem Hasardspiel. Kein Wind, dann etwas Wind<br />

und wieder kein Wind. Aber man kann schlafen. Am Morgen<br />

sehen wir die Insel Vis und laufen bei gutem Wind und Sonnenschein<br />

7–8 kn. Das Hauptfeld liegt in einer Flaute festgenagelt.<br />

Wir haben gute Chancen. Am Abend erreichen wir die<br />

Insel Zirje und nehmen Kurs auf Biograd. Das Hauptfeld liegt<br />

15 Sm hinter uns. Gegen Mitternacht stehen wir, im wahrsten<br />

Sinne des Wortes, 500 Meter vor der Ziellinie in einer totalen<br />

Flaute. Sogar der Zigarettenrauch steigt senkrecht nach oben.<br />

Wir sehen die Lichter des Hauptfeldes langsam näherkommen.<br />

Ich ärgere mich und hüpfe wie ein Rumpelstilzchen.<br />

Bald haben sie uns eingeholt. Die leichteren Yachten überholen<br />

uns. Um ca. 2 Uhr früh überqueren wir die Ziellinie.<br />

Ich schwöre mir: Nie wieder! Wir haben die Gruppe A gewonnen.<br />

Also, immer an den Wintertagen, wenn die schifferlose<br />

Zeit kommt, träume ich vom Regattasegeln …<br />

Wenn Sie auch davon träumen, na dann Prost,<br />

Ihr sehr ergebener, nicht nur regattasegelnder<br />

Kapitän Metaxa<br />

Alte<br />

Denker<br />

Die Ratte, die das sinkende<br />

Schiff verlässt, ist klüger als<br />

der Kapitän, der damit<br />

untergeht.<br />

Jonathan Swift<br />

irischer Schriftsteller (1667–1745)


NEWS BEST OF<br />

7


8<br />

oCEAN7 BEST OF<br />

Mobil im<br />

Wasser<br />

Dieses robuste und wasserfeste Outdoor-Mobiltelefon<br />

von Nautishades ist<br />

ideal für alle nautischen Bereiche:<br />

Wasserfest (nach NORM IP57), stoßund<br />

kratzfest, bis 100 Kilogramm<br />

druckresistent, Doppel-SIM und<br />

Doppel-Standby,SOS-Notruf-Direktwahltaste,<br />

integrierte Taschenlampe,<br />

Großtasten zur Verwendung mit<br />

Handschuhen, Bluetooth, Mikrophon<br />

mit Hintergrundgeräuschreduzierung,<br />

Freisprecheinrichtung, Headset, USBund<br />

220V-Ladekabel, MMS und GRPS.<br />

Der kleine Alleskönner ist in orange<br />

oder petrol erhältlich. 198 Euro im<br />

Onlineshop:<br />

www.nautishades.com<br />

Winsch-Sensation<br />

von Seldén<br />

Die schwedische Firma Seldén entwickelte völlig neue Winschen, bei denen<br />

die Schot zum Fieren nicht mehr aus der Selftailing-Klemme herausgenommen<br />

werden muss. Das macht das Segeln einfacher und vor allem sicherer.<br />

Die neuen Seldén Selftailing-Winschen haben zwei Gänge: Beim Drehen<br />

der Kurbel im Uhrzeigersinn ist der schnelle Gang in Funktion, beim Drehen<br />

gegenan arbeitet der langsamere Kraftgang. Neu ist, dass die Schot durch<br />

einfache Kurbeldrehung auch gefiert werden kann. Das Fieren wird<br />

durch Druck auf einen Knopf an der Winschkurbel eingestellt und<br />

durch Drehen der Kurbel im Uhrzeigersinn ausgeführt. Dabei bleibt<br />

die Schot auf der Winschtrommel und in der Selftailing-Klemme.<br />

So können diese Winschen einhand bedient werden, und beim<br />

Fieren besteht nicht mehr die Gefahr, dass Finger eingeklemmt<br />

werden. Bei starkem Wind und Seegang kann man sich mit<br />

einer Hand festhalten und mit der anderen das Segel trimmen.<br />

Die Preise werden zwischen 860 und 2.320 Euro (inklusive<br />

MwSt.) liegen. Lieferbar sind die Winschen ab Frühjahr <strong>2<strong>01</strong>1</strong>.<br />

www.seidlsails.at www.cbssails.at<br />

Ganze Karibik-Insel<br />

zu mieten<br />

Nördlich der Insel Virgin Gorda in den Britsh Virgin Islands liegt Eustatia: Gerade<br />

einmal einen halben Kilometer lang ist sie, dafür rundum mit einzigartigen<br />

Traumstränden und innen mit üppig grüner Tropen-Vegetation. Auf einer Anhöhe<br />

luxuriöse Quartiere mit grandiosem Ausblick für zehn Personen. Die Preise für eine<br />

Woche liegen – je nach Saison – zwischen 25.000 und 87.360 US Dollar.<br />

www.eustatiaprivateislandrental.com<br />

www.britishvirginislands.de<br />

Nie wieder frieren<br />

Fire-Softshell von Alpenheat ist in fünf Stufen beheizbar und außerdem<br />

noch winddicht. Der für die Heizfunktion notwendige Hochleistungs-Li-Ionen-Akku<br />

mit 7,4 Volt hat eine Kapazität von 2,2 Amperestunden,<br />

ist kleiner als ein Päckchen Zigaretten und nach vier<br />

Stunden Ladezeit wieder voll einsatzbereit. Fire kann in der Waschmaschine<br />

gereinigt werden. Für Damen und Herren, 209,95 Euro.<br />

www.alpenheat.com


NEWS BEST OF<br />

9<br />

Gute Fernsicht<br />

Segelmode<br />

für Scheichs<br />

Marinepool wird immer<br />

stärker in den<br />

Emiraten. Die Top-Marke<br />

aus Bayern eröffnete<br />

seinen ersten Shop<br />

inmitten der Action<br />

des Formel 1 Grand<br />

Prix von Abu Dhabi, in der exklusiven Yas Island Marina<br />

(oben). Zwei weitere Shops folgten in Dubai.<br />

www.marinepool.com<br />

<strong>OCEAN7</strong>-KLICKTIPP<br />

Charter<br />

transparent<br />

Bewertungen von Charterschiffen im Internet boomen! Aber<br />

wer garantiert, dass sie nicht manipuliert sind? Das neue<br />

System euminia.com von Axel Düllberg will das jetzt transparent<br />

machen. Die Euminia Applikation läuft auf einem Smartphone.<br />

Der Chartergast erhält das Gerät vom Flottenbetreiber<br />

beim Check-out. So kann nur derjenige bewerten, der die<br />

Yacht tatsächlich auch gechartert hat. Der Segler gibt in dem<br />

Programm seine Wertung ab zu Sauberkeit, Ausrüstung, Service,<br />

Personal und anderen wichtigen Fragen. Das Votum<br />

erfolgt per Fingerdruck auf einer Fünf-Sterne-Skala und ist<br />

selbsterklärend. Die Ergebnisse<br />

werden auf<br />

dem Euminia-Portal veröffentlicht.<br />

www.euminiacom<br />

Nikon hat seine Fernglasserie Sporter EX um zwei neue Modellvarianten<br />

erweitert: das 10 x 42 und das 12 x 50. Die<br />

beiden neuen Ferngläser verfügen über mehrschichtenvergütete<br />

Linsen für ein helles Bild sowie eine Stickstofffüllung<br />

– die verhindert lästiges Beschlagen. Die Sporter EX<br />

sind robuste Begleiter an Bord, wasserdicht<br />

(bis zu 1 m für 10 min.) und leicht. Sie<br />

bieten bequeme Sicht auch für Brillenträger,<br />

besitzen verstellbare Gummiaugenmuscheln,<br />

alle Linsen<br />

und Prismen sind zudem<br />

aus umweltverträglich<br />

produziertem, bleiund<br />

arsenfreiem<br />

Glas. Ab 209 Euro.<br />

www.nikon.de<br />

Stahl aus<br />

der Tube<br />

Hört sich verwegen an, was Yachticon über die Leistung seines<br />

neuen Zwei-Komponenten-Produktes sagt: „Der JB-Marine-Weld<br />

repariert, füllt und klebt jede erdenkliche Oberfläche<br />

– ganz egal ob Stahl, Aluminium, Messing, Bronze, Holz,<br />

Keramik oder Kunststoffe. JB-Marine-Weld ist ausgehärtet<br />

stark wie Stahl, kann gebohrt, lackiert und geschliffen werden.<br />

Er ist bis zu 315 °C temperaturbeständig,<br />

zudem wasserfest und<br />

widersteht Ölen, Säuren und anderen<br />

Chemikalien. Ideal für<br />

viele Reparaturen an und auf<br />

Booten.“ Zwei mit 28 Gramm<br />

Zwei-Komponenten-Kleber gefüllte<br />

Tuben kosten 11,95 Euro.<br />

www.yachticon.de


10<br />

Kombüsen-<br />

Alexandra Schöler ist<br />

Ob Charterboot, Eignerboot, Mega-Yacht, Motorboot,<br />

Hausboot – die Küche ist und bleibt die Kombüse.<br />

geflüster<br />

Und Kombüse mieft immer ein bisschen nach Konserven futter.<br />

Nach Tortellini schön schlatzig aus der Dose, Bohnensuppe<br />

von Inzerberger (oder so ähnlich) und die allseits schon seit den<br />

Camping-70ern beliebten Leberstreichwurstpasteten.<br />

Für mich waren diese kulinarischen Aussichten deprimierend,<br />

als wir unsere mehrjährige Segelreise zu planen begannen. Das<br />

Schmökern in der absoluten Fahrtensegler-Muss-Lektüre „Die<br />

Proviantfibel“ machte mich auch nicht gerade glücklich. Algensalat?<br />

Trockenfisch als Zwischendurchsnack, Dosenbrot, Butter in<br />

Salzwasser vor sich hin dämmernd. Panik!<br />

Auch fand ich in fast jedem Fahrtenseglerbuch<br />

ein Kapitel über die Versorgung am Schiff. Leute, die<br />

Fleisch einkochen in Gläsern, damit sie ihr Rindsgeschnetzeltes<br />

auch in der Südsee genießen können. Andere, die Joghurtkulturen<br />

anlegten zur Milchprodukt-Versorgung und schließlich<br />

der heiße Tipp zur Keimherstellung, um Dinge wie Alfalfa oder<br />

Alfafa oder so über ihr Streichwurstbrot zu streuen.<br />

Das fiel mir erst kürzlich wieder ein, als ich in der italienischen<br />

Lagune herzhaft in mein Mozzarella-Basilikum-Panino, mit<br />

Olivenöl beträufelt, biss. Natürlich wird der Charterurlauber<br />

von heute in den zwei Wochen seines Urlaubs nicht auf die Idee<br />

kommen, Vorräte anzulegen. Wobei, wenn die Preise weiterhin<br />

in der Adria so steigen, könnte sich das noch ändern. Aber<br />

Segeln und Essen ist schon was ganz Besonderes. Eines kann<br />

ich jetzt wirklich sagen, so gesund wie wir am Schiff während<br />

unserer Reise gegessen haben, werden wir wohl nie wieder<br />

essen. Konserve? Ha! Dazu später. Ich schwor mir beim Losfahren:<br />

Lieber esse ich drei Wochen Spaghetti mit Olivenöl<br />

und Knoblauch, bevor ich eine Gulaschdose öffne.


Kolumne<br />

11<br />

Wir aßen Fisch! Frischen Fisch. Und damit meine ich wirklich<br />

frischen Fisch, direkt aus dem Meer in den Magen. Bei<br />

der ersten Goldmakrele wusste ich, besser geht’s nicht und<br />

bin heute gelernte Fischköchin!<br />

Die Märkte der Welt waren stets unser erstes Ziel. Minikartoffel<br />

von den Kanaren, Brotfrucht geröstet in der Karibik,<br />

Kochbananen-Curry, Kokosbrot selbstgebacken und Kokostarte<br />

zum Niederknien, gelernt bei Valo auf den Tuamotus.<br />

Einmal ging uns der Proviant aus – auf den Inseln Venezuelas<br />

– dann lebten wir eben von frischem Fladenbrot, Spaghetti al<br />

olio und öffneten einige Dosen. Das war einmal. Und diese<br />

Konserven waren gut – gekauft in Martinique und die Franzosen<br />

– sicher keine Kostverächter – sorgen auch hier für Delikatessen.<br />

Im Ernst. Wir kauften Dosenspinat! Echt gut! Und<br />

ideal, um in der Einsamkeit einer fernen Insel noch eine Spinat-<br />

Lasagne zu zaubern. Mit Dosentomaten, die einzig absolut<br />

erlaubten Schiffskonserven! Immer viel Zwiebel an Bord, immer<br />

Knoblauch und immer Olivenöl.<br />

Und natürlich Mehl. Denn Brot, Pizza und Kuchen an Bord<br />

zu backen ist meiner Meinung nach Pflicht.<br />

Man kann sich nicht vorstellen, wie gut die wohlweislich vorgebackenen<br />

Brownies in einer Sturmnacht schmecken. Schokoladig,<br />

beruhigend, stärkend, nährend. Frisches Brot gab es<br />

bei uns immer. Ich hortete mein Roggenmehl von Italien bis<br />

zu den Kanaren. Von der Karibik bis nach Panama. In Neuseeland<br />

gab es das beste Vollkornmehl, aber auch auf Bali wurde<br />

ich fündig – bei einem deutschen Bäcker! Mein Rezept war<br />

schnell, gassparend und gut.<br />

Germteig in den Tropen geht wie der Teufel. Dort ist es ja<br />

warm wie in einem Backrohr. Lange hielt das Brot nie. Meine<br />

Männer hatten einfach immer Appetit! Ich lernte sogar,<br />

Tortilla chips zu backen. Man hat viel Zeit in den einsamen<br />

Atollen. Und einmal machte ich sogar Strudelteig, hart wie<br />

Beton, verlegte mich dann aber schnell wieder auf die tropische<br />

Küche. Kombüsenküche.<br />

Nur in Asien blieb die Küche kalt, denn besser und günstiger isst<br />

man nirgends auf dieser Welt! Als Seefrau oder Schiffskoch muss<br />

man einfach ein bisschen improvisieren. Aus nichts oder wenig<br />

etwas zaubern. Und vor allem zum rechten Augenblick servieren.<br />

Oliven (aus dem Glas) und Schafkäse (aus der Salzlake) zum<br />

Sundowner, frisches Fladenbrot (Wasser, Backpulver, Mehl) mit<br />

Thunfischdip (Dose, Tube) zu Mittag. Und abends natürlich<br />

Pasta mit viel … – wie schon oben besprochen.<br />

Ja, und nie vergessen, das Auge isst mit, die Auswahl der zum<br />

Dinner passenden Ankerbucht liegt natürlich beim Skipper.<br />

Übrigens: Rindsgeschnetzeltes koche ich noch immer nicht.<br />

Dann schon lieber schnelle Spaghetti, garniert mit Erinnerungen<br />

an die Südsee!<br />

WOMAN@ocean7.at


12<br />

oCEAN7 REVIER<br />

Karibik-Törns<br />

mit Swan<br />

Die SHAKA ist eine elegante Swan 46, die bis Anfang März in den British Virgin<br />

Islands unterwegs ist. Sie ist komfortabel eingerichtet und bietet maximal drei<br />

bis vier Gästen in zwei geräumigen Doppelkabinen Platz. Bei der erfahrenen<br />

Skipperin Mareike Guhr sind auch Einsteiger in den Segelsport gut aufgehoben.<br />

Zu lernen und zu erzählen gibt es auf dem Törn sicher genug, da sich Mareike<br />

gerade auf einer Weltumsegelung befindet. Mitsegelmöglichkeiten auf der<br />

SHAKA: 12. bis 19. Februar von St. Martin bis Tortola und vier bis fünf Tage in den<br />

BVI. 19. bis 26. Februar in den BVI mit Start und Ziel auf Tortola. 26. Februar bis<br />

5. März mit Verlängerungsmöglichkeit bis 7. März in den BVI. Preis pro Person<br />

und Woche bei 1.250 Euro, exklusive Bordkassabeitrag.<br />

wwww.magsail.de www.smart-yachtcharter.com<br />

Werft-Verkauf<br />

Die älteste Werft Kroatiens liegt in der Einfahrt der<br />

Bucht von Bakar, etwa sechs Seemeilen südöstlich<br />

von Rijeka und wurde 1729 für den Bau österreichischer<br />

Schiffe für die Habsburger als wirtschaftliches<br />

Gegengewicht zu den Werften in Venedig<br />

errichtet. Nun soll der staatliche Betrieb an private<br />

Investoren verkauft werden. Die Interessenten kommen<br />

aus Kroatien, Serbien und den Niederlanden.<br />

wwww.brodkr.hr<br />

Nobel in die Antarktis<br />

Die SHERAKHAN, eine Luxusyacht mit fast 70 Metern Länge, bereist diesen Winter die<br />

entlegensten Regionen Patagoniens und der Antarktis. Das Schiff wurde im Jahr 2005<br />

komplett überholt und bietet 26 Gästen in 13 noblen Doppelkabinen Platz. Die Preise<br />

liegen zwischen 45.000 und 75.000 Euro pro Person in einer Doppelkabine – all inclusive<br />

mit Verpflegung, Reiseleitung sowie der notwendigen Expeditions-Kleidung.<br />

www. bluesun-luxury-yachts.com


NEWS Revier<br />

13<br />

Mit Meerblick<br />

Heißer Tipp für alle, die entweder kurz dem Eis und<br />

Schnee hierzulande entfliehen und Salzluft schnuppern<br />

wollen – oder für jene, die vor oder nach einem Kornatentörn<br />

ein paar zusätzliche Tage in Murter verbringen<br />

wollen. Drazenka<br />

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Fotos: gindlfoto<br />

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Kuba macht gute Laune – und es ist das Traumziel vieler Segler. Master<br />

Yachting hat jetzt sein Angebot dort aufgestockt: Partner vor Ort ist<br />

Dream Yacht Cuba im Hafen von Cienfuegos, im Süden der Insel. Für<br />

Segelcrews ist die Basis ideal für Törns nach Cayo Largo und<br />

der Isla de la Juventud. Die unzähligen Inseln rund um Kuba<br />

sind bis jetzt noch ein Geheimtipp unter erfahrenen Seglern;<br />

der Inselstaat selbst lockt mit Traumständen, einer arten -<br />

reichen Unterwasserwelt und vor allem mit seinem<br />

Charme und seiner vibrierenden Lebensfreude. Wichtig:<br />

Die für Kuba benötigte Touristenkarte kann man wie die<br />

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Durch3<br />

Taifune<br />

Wolfgang Hausner, die Segellegende aus Österreich, feierte heuer seinen<br />

70. Geburtstag. Er umsegelte als erster Mensch mit einem Katamaran die Welt,<br />

hat 130.000 Seemeilen im Kielwasser, schrieb drei Bestseller und lebt heute auf<br />

seiner TABOO III auf den Philippinen. Dort überstand er drei Taifune.<br />

Darüber berichtet der Abenteurer hier exklusiv für <strong>OCEAN7</strong>.<br />

Text: Wolfgang Hausner, Fotos: Erich Hollensteiner


16<br />

1<br />

Taifun Muifa, 20. November 2004. Ich hatte Gäste an<br />

Bord genommen und bei Einbruch der Dunkelheit segelten<br />

wir von Boracay die kurze Distanz zur Nachbarinsel Carabao.<br />

Einer der Neuankömmlinge meinte, so ein kleiner Taifun wäre<br />

eine tolle Sache. Der war schon im Kommen – aber noch<br />

wussten wir nichts von unserem Glück. In der zweiten Nacht<br />

begann das Barometer zu fallen, der Wind kam böig aus Nordwest<br />

und um 4:48 hörte ich adrenalinträchtige Wetter -<br />

nachrichten von WWV Hawaii: Taifun Muifa mit Windgeschwindigkeiten<br />

von 90 bis 110 Knoten befand sich auf 13.9°<br />

Nord und 123° Ost. Ein Hammer war allerdings die ungewöhnliche<br />

Zugrichtung: Südsüdwest mit neun Knoten.<br />

Es war derselbe tropische Sturm, der vor ein paar Tagen seinen<br />

Abzug nach dem Nordwesten vorgetäuscht hatte, dann eine<br />

Schleife zog und jetzt wieder zurückgekommen war. Unsere<br />

Position war 12,2° Nord und 121,9° Ost, das Zentrum war also<br />

nur 120 sm weit weg und bewegte sich auf uns zu. In wenigen<br />

Stunden würden uns heftige Winde um die Ohren sausen. Ich<br />

startete die Maschine, und sobald der erste Kopf im Niedergang<br />

auftauchte, brüllte ich: Es kommt ein Taifun auf uns zu,<br />

wir müssen sofort weg.<br />

Da war nichts zu überlegen, in Kürze rauschten wir mit rund<br />

12 Knoten nach Osten, um in den schiffbaren Halbkreis zu<br />

gelangen. Da sich unser Abstand zum Zentrum verringerte,<br />

legte der Sturm noch zu. Jetzt, da wir wirklich mit einem Taifun<br />

konfrontiert waren, war die Situation nicht mehr ganz so toll<br />

für meine Gäste, aber Helmut, Franz und Alfred waren erfahrene<br />

Segler und ich sah da kein Problem. Ein paar Stunden<br />

später wurde der Himmel hinter uns pechschwarz, das Barometer<br />

wollte weder rauf noch runter, unser Abstand zum Auge<br />

war für kurze Zeit konstant. Danach drehte der Wind langsam<br />

von Nordwest auf Südwest und der Luftdruck sprang um 6 mb<br />

in die Höhe. Damit bewegte sich das Zentrum rapide von uns<br />

weg und wir hatten keinen Grund mehr, weiter ostwärts zu<br />

segeln. WWV Hawaii bestätigte das, allerdings erst kurz vor<br />

11.00 Uhr, vorher war außer Statik nichts zu hören: Muifa<br />

schraubte sich jetzt mit 14 Knoten nach dem Südwesten und<br />

war außerdem etwas schwächer geworden. Zu dem Zeitpunkt<br />

segelten wir bereits mit südlichen Winden zurück nach Carabao<br />

und ankerten dort am späten Nachmittag. Am Abend aßen<br />

wir in einem netten Restaurant und taten, als ob nichts vorgefallen<br />

wäre.<br />

Foto: Shutterstock (1)


Revier<br />

17<br />

Taifun Nanmadol, 1. Dezember 2004. TABOO III<br />

ankerte wieder vor Boracay und ich hatte vor, nach Cebu zu<br />

segeln, mit einem geplanten Stopp auf der Insel Sicogon, die<br />

etwa 85 Seemeilen weiter östlich liegt.<br />

Taifun Nanmadol befand sich auf 10.8° Nord und 134.5° Ost.<br />

100 Knoten heulten um das Zentrum, das sich mit flotten<br />

24 Knoten nach Westnordwest bewegte. Manche Taifune sind<br />

kompakt und machen sich in einer Entfernung von einigen<br />

hundert Seemeilen kaum bemerkbar. Nicht so Nanmadol, er<br />

war großflächig, zwar noch beträchtliche 750 sm weit weg, aber<br />

bereits zu spüren. Der Wind frischte auf, drehte auf Nord und<br />

blies den typischen Nieselregen vor sich her.<br />

Die große Bucht Looc Bay auf Tablas, nur etwas weiter nördlich,<br />

ist zwar als hurricane hole angeführt, aber auf Grund der<br />

großen Tiefe und umgebenden Riffen für Yachten denkbar<br />

ungeeignet.<br />

Die richtige Taktik war also naheliegend: nach dem Süden<br />

ausweichen und die Distanz zum Zentrum vergrößern. Aber ich<br />

wollte am nächsten Tag in Sigogon sein, also pflügte ich in die<br />

beginnende Nacht hinein nach Osten. Solange der Taifun seine<br />

Richtung beibehielt, sollte sich das zeitmäßig locker ausgehen.<br />

In so einer Situation spielt sich das Leben im Zeitraffer ab, hat<br />

aber den schwachen Trost, dass innerhalb von 20 Stunden alles<br />

vorbei sein wird. Irgendwann in der Nacht würde der Abstand<br />

zum Auge am geringsten sein, vorausgesetzt, die momentane<br />

Zugbahn ändert sich nicht. Damit würde ich immerhin 200 sm<br />

südlich des Auges sein – mit dem konnte ich leben, trotzdem<br />

musste ich mich überwinden, direkt in den Taifun hineinzusegeln,<br />

dessen Position noch immer etwas südlich von meinem<br />

Kurs war. Umso mehr, als der Wetterdienst von Hawaii Stunden<br />

später Nanmadol mittlerweile zum 130-Knoten-Supertaifun<br />

erhoben hatte. Das stimmte nicht ganz, wie sich am nächsten<br />

Tag herausstellte, aber momentan war es die einzige<br />

Information, die ich hatte. Die Vorwärtsbewegung hatte sich<br />

auf 19 Knoten verringert, aber die Zugrichtung war beruhigenderweise<br />

gleich geblieben.<br />

Nach Mitternacht begann der Sturm etwas nachzulassen und<br />

das Barometer reagierte auf Klopfen mit einem Sprung nach<br />

oben. Etwas später knallten 40 Knoten aus West in die Segel.<br />

Damit war klar, dass sich das Auge von Nanmadol bereits<br />

nördlich von mir befand.<br />

Im Morgengrauen segelte ich an der kleinen Insel Zapato<br />

Mayor vorbei und surfte auf die Nordostecke von Panay zu.<br />

Sobald ich im Lee dieser großen Landmasse war, beruhigte sich<br />

die See. Bald ankerte ich hinter der kleinen Insel Bayas und<br />

schlief einmal. Als ich zwei Stunden später aufwachte, hatte der<br />

Wind auf Südwest gedreht und die Sonne war rausgekommen.<br />

Taifun Roke, 15. März 2005<br />

Drei Monate später hatte ich gerade einen Törn mit Freunden<br />

in Boracay beendet und wollte anschließend wieder einmal<br />

nach Cebu segeln. Mike Allen, ein amerikanischer Freund, der<br />

in Carmen Katamarane baut, wusste von meinen Plänen und<br />

schickte mir am selben Abend eine SMS per Handy: Da bewegt<br />

sich ein tropischer Sturm auf die zentralen Philippinen zu, du<br />

wirst direkt hineinsegeln.<br />

1 lautlos. Der 18-Meter Katamaran gleitet bei ruhigem Wetter auf die nächste<br />

Tropeninsel zu.<br />

2 verheerend. Der Super-Taifun „Nanmadol“ hinterließ 2004 eine Spur der<br />

Verwüstung.<br />

3 glasklar. Ankerplatz-Idylle vor einer der zahlreichen Traum-Inseln der<br />

Philippinen.<br />

2<br />

3<br />

Ich musste mich überwinden, direkt<br />

in den Taifun hineinzusegeln


18<br />

1<br />

2<br />

Der Überraschungseffekt war total, wenn es nämlich einen<br />

taifunfreien Monat auf den Philippinen gibt, dann ist es der<br />

März. Auf der anderen Seite ist ein tropical storm noch lange<br />

kein Taifun, also wollte ich mich am nächsten Tag im Internet<br />

über Zugrichtung und Stärke informieren. Siehe da, zu dem<br />

Zeitpunkt war aus dem tropischen Sturm bereits der 80-Knoten-<br />

Taifun Roke geworden, der sich mit 20 Knoten heranschraubte.<br />

Die Position war 12° Nord und 130° Ost, also genau östlich von<br />

Boracay. Noch immer knappe 500 sm entfernt, aber wettermäßig<br />

noch nicht spürbar. Die Prognose war für einen westlichen Kurs,<br />

also würde der Taifun in etwa 24 Stunden vor Ort sein.<br />

Da war nicht viel zu überlegen, der Taifun kam genau aus<br />

Osten, ich konnte also nur nach Süden ausweichen. Mein erstes<br />

Ziel war zwar wieder Sicogon auf der anderen Seite von<br />

Panay, aber dieses Mal verzichtete ich auf die direkte Route.<br />

Ein zweites Mal wollte ich nicht russisches Roulette spielen,<br />

aller Wahrscheinlichkeit nach würde Roke bald auf einen nordwestlichen<br />

Kurs schwenken, wie das praktisch immer passiert,<br />

aber sicher kann man da auch nicht sein. Behält er aber den<br />

momentanen Kurs bei, würde ich an der Nordküste von Panay<br />

in Teufels Küche landen. So segelte ich jetzt zügig an der Westküste<br />

dieser Insel nach Süden und hatte vor, tags darauf an der<br />

Ostseite der Insel wieder hochzusegeln. Dieser Umweg war<br />

zwar dreimal so lang, aber Roke damit auf einen sicheren Abstand<br />

von 100 sm gehalten, was bei einem so kleinen System<br />

vertretbar war.<br />

Dieser Plan war so vorbildlich, dass er nicht aufgehen konnte,<br />

aber noch klopfte ich mir ob meiner Umsichtigkeit selbst auf<br />

die Schulter. Mike schickte später eine weitere SMS: Roke jetzt<br />

anscheinend auf einem mehr nordwestlichen Kurs. Naja, das<br />

war ja zu erwarten, in Gedanken war der Taifun bereits abgehakt,<br />

mein Interesse galt jetzt dem Abendessen, denn das stundenlange<br />

Steuern per Hand hatte mich irre hungrig gemacht.<br />

Mikes nächste Meldung vor Morgengrauen hatte es aber in<br />

sich: Roke auf einem südwestlichen Kurs, wird vormittags über<br />

Iloilo drübergehen. Sieht aus, als ob du die falsche Richtung<br />

gesegelt bist, hoffe, du bist ok.<br />

Jetzt begann mir Mike echt auf den Nerv zu gehen. Er hatte<br />

mich ursprünglich auf den Taifun aufmerksam gemacht, deswegen<br />

änderte ich meine Route, und jetzt kam er mit sowas<br />

daher. In wenigen Stunden würde ich ca. 20 sm südlich von<br />

Iloilo, der Hauptstadt von Panay, sein. Der frische Wind hatte<br />

auf West gedreht, damit war auch klar, dass Roke sich nördlich<br />

von mir befand. Zum Ausweichen hatte ich jetzt keine Lust<br />

mehr, das hatte ich die ganze Nacht getan, rollte aber ein Reff<br />

in das Groß. Später begann sich über Panay der Himmel dunkelgelb<br />

zu verfärben, der Wind legte auf 30 Knoten zu und eine<br />

Stunde danach war auch das vorbei.


Revier<br />

19<br />

Der gefährliche Halbkreis des Taifuns<br />

Warum hatte ich eigentlich nicht mehr abgekriegt?<br />

Ganz einfach, ich befand mich im schiffbaren Halbkreis,<br />

in dem sich die rotierenden Winde um die Vorwärtsgeschwindigkeit<br />

des Wirbelsturmes reduzieren. Außerdem – aber<br />

das erfuhr ich erst später in Cebu City – pustete Roke zu dem<br />

Zeitpunkt mit nur noch maximal 70 Knoten und zog auch nicht<br />

über Iloilo, sondern rund 10 sm nördlich vorbei. Die 70 Knoten<br />

gelten für das Zentrum, in 30 sm Entfernung davon sind es<br />

vielleicht nur 50 Knoten. Östlich oder westlich davon macht<br />

keinen Unterschied, aber einen großen, wenn man sich im gefährlichen<br />

Halbkreis, also im Norden befindet. Da kommen dann<br />

die 20 Knoten Marschgeschwindigkeit dazu, weil auf der Nordhalbkugel<br />

die Winde im entgegengesetzten Uhrzeigersinn um<br />

das Auge pfeifen. Abgesehen davon haben dort die kreisenden<br />

Winde die Tendenz, Schiffe in die Zugbahn zu blasen, also dem<br />

gefährlichsten Platz überhaupt. Im Süden davon ist es genau<br />

umgekehrt, da verringern sich die rotierenden Winde um die<br />

Vorwärtsbewegung und mehr gab Roke beim besten Willen<br />

nicht her.<br />

Ende gut, alles gut. Wäre ich allerdings in der Nacht langsamer<br />

gesegelt oder Roke rascher geworden, hätte ich mich vielleicht<br />

genau in der Zugbahn befunden.<br />

Jetzt könnte man meinen, dass man auf den Philippinen alle<br />

paar Wochen mit einem Taifun rechnen muss. Das stimmt aber<br />

nicht ganz und hängt sehr davon ab, wo man sich befindet. Ein<br />

Taifun, der im Norden der Philippinen über Luzon zieht und<br />

beträchlichen Schaden anrichtet, macht sich in meinem bevorzugten<br />

Revier, den Visayas, kaum bemerkbar und ich hatte in<br />

den letzten Jahren absolut keine Probleme.<br />

1 entspannend. Maximal vier Gäste und ein Kind nimmt Wolfgang<br />

Hausner auf seinen Törns mit. Das ist Erholung pur.<br />

2 erfahren. Wolfgang Hausner mit 70: 130.000 Seemeilen und ein<br />

Leben als Abenteurer.<br />

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20<br />

Tropische<br />

Wirbelstürme<br />

Text und Skizzen: Wolfgang Hausner<br />

Egal, ob sie jetzt Hurrikane, Taifune oder Zyklone genannt<br />

werden: Sie beginnen alle als tropische Wirbelstürme, die sich<br />

über dem Ozean unter zwei Voraussetzungen bilden: dem<br />

Entstehen einer Tiefdruckzelle und dem Vorhandensein von<br />

warmer, feuchter Luft, die über dem Meer aufsteigt und den<br />

Wasserdampf mitzieht. Dieser kondensiert, sobald er auf kühlere<br />

Luftschichten trifft, und es entsteht Energie. Die umgebende<br />

Luft wird dadurch erwärmt und verstärkt die Strömung<br />

nach oben. Die abgekühlte Luft fließt nach außen, mehr feuchte,<br />

warme Luft wird von allen Richtungen angesaugt und<br />

schraubt sich von unten in diesen Schlot, der über 10 km hoch<br />

werden kann. Das System beginnt zu arbeiten und unter günstigen<br />

Bedingungen entwickelt sich diese tropical depression zu<br />

einem tropical storm. Ab 64 Knoten Windgeschwindigkeit wird<br />

dieser dann je nach Region zu einem Hurrikan, Taifun oder<br />

Zyklon.<br />

Hurrikane drehen sich auf der Nordhalbkugel entgegen und<br />

in der südlichen Hemisphäre mit dem Uhrzeigersinn, was mit<br />

der Erdrotation zusammenhängt. Sie bewirkt, dass Luftmassen,<br />

die sich über lange Distanzen bewegen, abgelenkt werden. Der<br />

französische Physiker Gaspard de Coriolis hat diesen Effekt<br />

bereits 1844 beschrieben.<br />

Südhalbkugel<br />

Nordhalbkugel<br />

Von Wirbelstürmen betroffene Regionen<br />

Gebiet Saison Hauptzeit Jahresdurchschnitt<br />

Karibik Mai–Nov. Sept. 5<br />

Nordostpazifik Juni–Okt. Sept. 4<br />

Nordwestpazifik ganzjährig Juli–Sept. 25<br />

Südpazifik Nov.–Juni Jan.–März 5<br />

Golf von Bengalen April–Dez. Mai, Okt., Nov. 5<br />

Arabische See März–Dez. Mai–Juni, Okt., Nov. 4<br />

Südl. Ind. Ozean Okt.–Mai Dez.–März 6


Revier<br />

21<br />

Das Auge (Eye):<br />

5–30 sm im Durchmesser, leichte Winde,<br />

wenig Wolken oder sonnig, konfuse See.<br />

Auge<br />

Wasserdampf kondensiert<br />

zu Wolken und es regnet<br />

geringster Luftdruck<br />

ansteigend<br />

Außenbereich (FRINGE)<br />

bis zu 300 sm vom Zentrum<br />

Starke bis stürmische Winde,<br />

häufiger Regen, ganz außen<br />

manchmal feiner Niesel<br />

Die stärksten Winde treten hier auf<br />

Innenbereich (BAR)<br />

50–100 sm vom Zentrum, je nach<br />

Größe des Systems<br />

Orkanartige Winde, heftiger und<br />

konstanter Niederschlag, geringe oder<br />

keine Sicht, gewaltige See<br />

Windgeschwindigkeiten. Für die hohen Windgeschwindigkeiten<br />

reicht die Einteilung nach Beaufort nicht aus, da sie<br />

bei 63 Knoten aufhört und alles, was danach kommt, Orkan<br />

genannt wird. Aus diesem Grund wird mittlerweile die Saffir-<br />

Simpson-Skala verwendet.<br />

Für ein Schiff auf See ist es immer besser, Abstand zum Zentrum<br />

zu gewinnen, als auf einem fragwürdigen Ankerplatz zu<br />

bleiben. Aber bevor man handelt, muss die Position und<br />

Zugrichtung des Wirbelsturms bekannt sein.<br />

Hier geht es darum, in welchem Halbkreis man sich befindet,<br />

da durch die Vorwärtsbewegung des Orkans unterschiedliche<br />

Windgeschwindigkeiten entstehen, die mit der Zuggeschwindigkeit<br />

zusammenhängen. Angenommen, ein Hurrikan im<br />

Nordatlantik schraubt sich mit 15 Knoten nach Westen. In einem<br />

Radius von 40 Seemeilen vom Zentrum bläst es mit<br />

85 Knoten. Genau westlich oder östlich davon ist dies auch der<br />

Fall. Je nördlicher man sich aber befindet – immer noch<br />

40 Seemeilen vom Zentrum entfernt – desto mehr addieren sich<br />

die 15 Knoten der Vorwärtsbewegung hinzu, weil auf der Nordhalbkugel<br />

die Winde im entgegengesetzten Uhrzeigersinn um<br />

Wirbelsturmstärken nach Saffir-Simpson<br />

Stärke Bezeichnung mittlere Geschwindigkeit<br />

1 schwach 118–153 km/h · 64–83 kn<br />

2 mäßig 154–177 km/h · 84–96 kn<br />

3 stark 178–209 km/h · 97–113 kn<br />

4 sehr stark 210–249 km/h · 114–134 kn<br />

5 verwüstend über 250 km/h · über 135 kn<br />

das Auge rasen. Im südlichen Halbkreis, ebenfalls 40 Seemeilen<br />

vom Auge entfernt, ist es umgekehrt, da verringern sich die<br />

Winde um die Zuggeschwindigkeit. Also haben wir in derselben<br />

Entfernung nördlich vom Auge 100 Knoten Windgeschwindigkeit<br />

und südlich davon nur 70 Knoten, was in dem Fall nur mehr<br />

die Hälfte des dynamischen Winddruckes ausmacht!<br />

Abgesehen davon haben die Winde im nördlichen Bereich<br />

dieses fiktiven Hurrikans die Tendenz, Schiffe in die Bahn zu<br />

blasen. Nicht umsonst wird dieser Teil als dangerous semicircle,<br />

gefährlicher Halbkreis, bezeichnet. Dort entstehen die gewaltigen<br />

Sturmseen, die dem Orkan vorauseilen und noch in großer<br />

Entfernung als charakteristische Dünung zu erkennen sind.<br />

In der südlichen Hälfte liegt als Gegenstück der navigable semicircle,<br />

der schiffbare Halbkreis, in dem die Sturmseen geringer<br />

sind und die Orkanwinde einen vom Zentrum wegblasen. Auch<br />

kein Honiglecken, aber es kann den Unterschied zwischen Tod<br />

und Überleben bedeuten. Die größte Gefahr droht also vom<br />

vorderen Quadranten des gefährlichen Halbkreises.<br />

Ein Schiff auf See muss immer versuchen, dem<br />

Zentrum des Wirbelsturms zu entkommen<br />

Segeln mit wolfgang hausner<br />

Wolfgang Hausner, der auf seinem legendären Katamaran TABOO III lebt und zwischen den<br />

schönsten Inseln der Philippinen kreuzt, nimmt Gäste auf bestimmte Törns mit. Alle Informationen<br />

über den Weltumsegler, seinen 18-Meter Katamaran und Kojencharter auf seiner Homepage:<br />

www.wolfganghausner.com


22<br />

oCEAN7 People<br />

Tod beim<br />

Segeltörn<br />

Schnell mal um<br />

die Welt<br />

Alexandra und Peter Schöler sind mit ihrem Sohn Finn (er<br />

war beim Start viereinhalb Jahre alt) um die Welt gesegelt.<br />

Ihr Schiff: Der Katamaran RISHO MARU. Jetzt, zurück in Wien,<br />

touren die Schauspielerin und Schriftstellerin Alexandra und<br />

der Musiker Peter mit ihrer emotionalen RISHO MARU SHOW<br />

„Wellenzeit“ durch Österreich und holen das begeisterte<br />

Publikum für ein paar Stunden an Bord ihres Schiffes, auf<br />

entlegene Inseln, in tropische Regenwälder, vor allem aber<br />

zu Begegnungen mit einzigartigen Menschen rund um den<br />

Globus.<br />

Eindrucksvolle Bilder und berührende LIVE-Musik der beiden<br />

segelnden Künstler lassen das Publikum träumen und den<br />

Alltag völlig vergessen. Zur Show gibt es „Wellenzeit“ auch<br />

als Buch – eines der zauberhaftesten der letzten Jahre. Und<br />

die CD „Wellenzeit“ mit der bewegenden Musik, komponiert<br />

von Peter zu dieser Reise.<br />

Da die Veranstaltungen meist schon sehr bald ausverkauft<br />

sind, empfiehlt sich eine Vorbestellung über die RISHO<br />

MARU-Homepage, auf der alle Termine stehen und auch<br />

Buch und CD bestellt werden können. Übrigens das perfekte<br />

Weihnachtsgeschenk.<br />

www.rishomaru.com<br />

Peter Kretschmann, der hervorragende und ehrgeizige Regattasegler<br />

vom Wörthersee, der liebenswerte Experte für<br />

alles, was mit Booten zu tun hatte, der Seascape-Händler<br />

von Intersport Yachting in Velden, ist tot. Er starb kurz vor<br />

Allerheiligen während eines Segeltörns in der Türkei. „Ein<br />

Freund hat uns verlassen …“, meldet der Yacht Club Velden<br />

am Wörthersee YCV auf seiner Homepage. Genau das<br />

fühlen die vielen Menschen, die Peter Kretschmann gekannt<br />

haben. Es gibt wohl keinen, der diesen quirligen, kleinen<br />

Mann mit dem großen seglerischen Herzen und dem<br />

freundlichen Wesen nicht gemocht hat.<br />

Peter, wir alle vermissen dich.<br />

Fotos: gindlfoto<br />

FREI nach einem Jahr<br />

Geiselhaft<br />

Für Rachel und Paul Chandler, das britische Seglerpärchen, das am 23. Oktober<br />

2009 von somalischen Piraten entführt wurde, ist ihr über ein Jahr dauerndes<br />

Martyrium zu Ende. Sie wurden vor den Augen einer schwer bewaffneten britischen<br />

Anti-Terror-Einheit als Geiseln genommen, doch der Verteidigungsminister verbot<br />

ein Eingreifen und blockierte auch danach Versuche, die Geiseln frei zu bekommen.


NEWS People<br />

23<br />

Franchise<br />

Frieden<br />

Christian Winkler, Gründer der Mirno More Friedensflotte, will<br />

rund um den Globus zahlreiche weitere Friedensflotten entstehen<br />

lassen. Was in der Wirtschaft alltäglich ist, nämlich<br />

die Verbreitung erfolgreicher Geschäftsmodelle mit dem<br />

Franchise-System, möchte er auch in der „Sozialbranche“<br />

umsetzen. Dafür ist es notwendig, zukünftige Tochterprojekte<br />

zur Einhaltung der Mirno More-Qualitäts- und Sicherheitsmaßnahmen<br />

zu verpflichten. Mittels Lizenz vergaben<br />

werden den Partnerprojekten umfangreiche Qualitätsstandards<br />

vorgeschrieben, im Gegenzug werden<br />

sie mit Knowhow und kompetenter Beratung<br />

versorgt.<br />

christian.winkler@worldpeacefleet.org<br />

Happy<br />

Birthday,<br />

Klaus!<br />

„Mit dem Bootssport habe ich als Jugendlicher (oben links) ganz<br />

unten angefangen, nämlich unter Wasser. Jacques Cousteau und<br />

Hans Hass waren meine großen Idole“, sagt Klaus Czap. Dann ging<br />

es ganz klassisch los – mit einem Holzpiraten. Inzwischen segelt<br />

er seine im ganzen Mittelmeer bekannte INSCHALLAH (rechts) und<br />

widmet sich seit 22 Jahren der Verfeinerung der Seemannschaft:<br />

„160 Ausbildungstörns waren es bisher, 1.300 Aspiranten habe<br />

ich so durch die Prüfung gebracht“, erzählt Klaus Czap, auch bekannt<br />

als „Kapitän Metaxa“, der <strong>OCEAN7</strong>-Kolumnist. „Bernard<br />

Moitessier, Bobby Schenk und Wolfgang Hausner waren meine<br />

Segel-Götter“, erzählt er. Jetzt, kurz vor Silvester, feiert Klaus runden<br />

Geburtstag. Seinen 70sten. Sein profundes Lehr- und Handbuch<br />

„Die Hafenmanöver der Profis“ ist seit 15. Dezember im Buchhandel,<br />

derzeit arbeitet er an zwei weiteren Büchern und plant schon<br />

wieder etliche Törns.<br />

Geschmackvolles<br />

aus Dalmatien<br />

Als ideales Geschenk für alle Liebhaber der kulinarischen Genüsse<br />

Dalmatiens und des authentischen Flairs eignet sich das einzigartige<br />

Olivenöl, das in traditioneller Weise von Sandra Stibor-Milovcic in<br />

Kobaš, am südlichen Ende der Halbinsel Pelješac hergestellt wird.<br />

www.olivum-kobas.at


24<br />

Zwischen 1768 und 1780 unternahm der britische<br />

Seefahrer James Cook drei Expeditionen in den<br />

Pazifik. Seine Reisen veränderten das Weltbild der<br />

Europäer und die Welt der Südsee. Wie, kann man<br />

jetzt in einer genialen Sonderschau in Bern erleben.<br />

Ein guter Grund für eine Reise in das Nachbarland.<br />

James Cook<br />

und die Entdeckung<br />

der Südsee<br />

Text: Regina Detjen


PEOPLE<br />

25<br />

Bis zum 13. Februar <strong>2<strong>01</strong>1</strong> widmet das Historische Museum<br />

Bern dem berühmten Seefahrer und der Südsee eine große<br />

Sonderausstellung. Diese zeichnet nicht nur die drei Reisen<br />

nach, sondern macht den pazifischen Raum mit Hilfe von über<br />

400 Objekten, Gemälden und Zeichnungen aus Museen und<br />

Privatsammlungen aus aller Welt erlebbar. Zentrale Person<br />

neben Cook ist John Webber, der Maler der dritten Cook-<br />

Reise.<br />

Die Ausstellung vereint erstmals die wichtigsten Objekte der<br />

Berner Webber-Sammlung mit zahlreichen bedeutenden Leihgaben<br />

aus Europa und Übersee. Sie führt rund 400 Objekte<br />

zusammen, die vor mehr als 200 Jahren von Cook und seinen<br />

Besatzungen aus dem Pazifik nach Europa gebracht und anschließend<br />

in Museen und Privatsammlungen der ganzen Welt<br />

zerstreut wurden. Neben den einzigartigen ethnographischen<br />

Gegenständen dokumentieren prachtvolle Werke der Expeditionsmaler<br />

und -zeichner Sydney Parkinson, William Hodges<br />

und John Webber Ereignisse, Menschen, Landschaften, Fauna<br />

„James Cook und die Entdeckung der Südsee“ bietet also<br />

Kulturinteressierten, Familien und Reisebegeisterten Wissen,<br />

Unterhaltung und die Möglichkeit einer Kopfreise“, erklärt Dr.<br />

Jakob Messerli, Direktor des Historischen Museums Bern.<br />

James Cook wurde zum<br />

Inbegriff des Entdeckers<br />

1<br />

2<br />

Bildnachweis: National Maritime Museum, Greenwich, London,<br />

Ministry of Defence Art Collection, London<br />

und Flora und fangen eindrücklich den euphorischen und zugleich<br />

wissbegierigen Blick der Entdecker auf die exotischen<br />

Szenerien der Südsee ein. Auch Schiffsmodelle, originale Seekarten<br />

und Navigationsinstrumente lassen die Cook-Reisen auf<br />

faszinierende Weise lebendig werden.<br />

Ergänzt wird die Ausstellung zudem durch erklärende Animationen,<br />

welche nicht nur den Verlauf der drei Reisen oder die<br />

Schönheit und den Gebrauch einzelner Objekte visualisieren,<br />

sondern zum Beispiel auch erklären, wie die Position auf See<br />

bestimmt wurde. „Für Familien haben wir eine vergnügliche<br />

Expedition mit einem Schiffsjungen durch die Ausstellung<br />

sowie Audioguides für Erwachsene und Kinder entwickelt. Für<br />

Schulen steht eine pädagogische Mappe bereit. Die Ausstellung<br />

Die Entdeckung einer völlig fremden Welt. 1768<br />

stach James Cook von Plymouth aus mit der „Endeavour“ zu<br />

seiner ersten Reise (1768–71) in See. Er sollte auf dem im<br />

Vorjahr entdeckten Tahiti astronomische Beobachtungen<br />

durchführen und anschließend nach dem sagenhaften Südkontinent,<br />

der terra australis incognita, suchen. Auch die zweite<br />

Reise (1772–75) hatte die Entdeckung des Südkontinents zum<br />

Ziel. Auf der dritten Reise (1776–80) suchte Cook<br />

nach einem kürzeren Seeweg zwischen Nordpazifik<br />

und Atlantik, der Nordwestpassage. 1779 kam er<br />

auf Hawaii gewaltsam ums Leben.<br />

Gemessen an seinen Aufträgen scheiterte Cook<br />

auf allen drei Reisen: Die astronomischen Beobachtungen<br />

erwiesen sich im Nachhinein als zu ungenau, und<br />

er fand weder den Südkontinent noch die Nordwestpassage.<br />

Und trotzdem gilt James Cook als einer der größten Seefahrer<br />

aller Zeiten. Er entdeckte die Südsee und löste damit in Europa<br />

eine regelrechte Südseebegeisterung aus. James Cook wurde<br />

zum Inbegriff des Entdeckers, der die Grenzen der bekannten<br />

Welt überwand. Im Pazifik trafen Cook und seine<br />

Mannschaft auf eine ihnen fremde Welt. Der pazifische Kulturraum<br />

war in wenigen tausend Jahren von Südostasien her<br />

besiedelt worden. Die verschiedenen pazifischen Kulturen<br />

1 SextANT. Peter und John Dollond, London, um 1785.<br />

2 William Hodges. Kriegsboote in Otaheite, 1777.


26<br />

1<br />

haben deshalb gemeinsame Wurzeln,<br />

aber unterschiedliche, wenn auch vergleichbare<br />

Gesellschaftsformen, Mythen<br />

und religiöse Vorstellungen. Götter,<br />

Geister und Ahnen begleiten die<br />

Polynesier in ihrem Alltag. Menschen,<br />

Tiere, Pflanzen und spirituelle Realitäten<br />

sind miteinander magisch verbunden.<br />

Dazu kommen ein warmes Klima,<br />

eine fruchtbare Natur und damals aus<br />

Sicht der Europäer freizügige Frauen.<br />

Die Europäer sahen in der Südsee ein<br />

irdisches Paradies und in ihren Bewohnern<br />

„edle Wilde“.<br />

Wissenssprung in Navigation, Astronomie, Naturkunde<br />

und Geographie. Die drei Expeditionen Cooks<br />

waren in erster Linie Forschungsreisen zur Erkundung bisher<br />

unbekannter Meere und Länder. Cook war ein hervorragender<br />

Kartograph, der auf seinen Reisen Tausende von Kilometern<br />

Küstenlinie vermaß und kartierte. Auf den Schiffen fuhren, ganz<br />

im Geiste der Aufklärung, auch Naturwissenschaftler mit, die<br />

eine Vielzahl bisher unbekannter Pflanzen und Tiere entdeckten,<br />

dokumentierten und klassifizierten.<br />

Ebenfalls auf allen drei Reisen waren Maler und Zeichner<br />

dabei. Expeditionsmaler der dritten Reise (1776–80) war John<br />

Biografie John Webber (1751–1793)<br />

6. Okt. 1751 Geburt in London als Sohn eines von<br />

Bern aus gewanderten Bildhauers.<br />

1757 John wird zu seiner Tante, Rosina<br />

Wäber, nach Bern geschickt.<br />

1767–1770 Lehre beim Berner<br />

Landschaftsmaler Johann<br />

Ludwig Aberli.<br />

1770–1774 Studium an der Académie<br />

Royale in Paris, gefördert von der<br />

Burgerlichen Gesellschaft zu<br />

Kaufleuten.<br />

2<br />

1775–1776 Studium an der Royal Academy of Arts<br />

in London.<br />

1776 Teilnahme an einer Ausstellung der Royal Academy.<br />

1776–1780 Expeditionsmaler auf Cooks dritter Reise in den Pazifik.<br />

1784 Publikation des Expeditionsberichts mit vielen<br />

Kupferstichen.<br />

1785 Webber wird zum korrespondierenden Mitglied der Royal<br />

Academy.<br />

1787 Besuch in Bern nach einer Italienreise.<br />

1790 Schenkung seiner «Südseesachen» an die Stadt Bern.<br />

1791 Vollmitglied der Royal Academy of Arts in London.<br />

29. April 1793 Tod in London.<br />

Webber, ein Maler mit Berner Wurzeln. John Webber wurde<br />

1751 in London als Sohn des Berner Bildhauers Abraham<br />

Wäber geboren. Als Sechsjähriger kam er zu seiner Tante Rosina<br />

Wäber nach Bern. Deren Schwager, der Ebenist Matthäus<br />

Funk, erkannte das Talent des Knaben, und Johann Wäber<br />

konnte beim Landschaftsmaler Johann Ludwig Aberli eine<br />

Lehre absolvieren. Mit Unterstützung der Burgerlichen Gesellschaft<br />

zu Kaufleuten setzte Webber anschließend seine<br />

Ausbildung in Paris an der Académie Royale fort, bevor er nach<br />

London zurückkehrte. Im Alter von 24 Jahren wurde John<br />

Webber 1776 als Maler für Cooks dritte Reise ausgewählt. Als<br />

er vier Jahre später nach London zurückkehrte, hatte Webber<br />

rund 320 Skizzen und Zeichnungen im Gepäck, die er später<br />

in Ölbilder und Kupferstiche umsetzte. Diese wurden zu Bestsellern<br />

und prägten zusammen mit den Aquarellen und Ölbildern<br />

das Bild der Südsee in Europa. John Webbers wohl berühmtestes<br />

Gemälde, das Porträt der Südsee-Prinzessin Poedua<br />

aus der National Gallery of Australia, eines der schönsten<br />

Gemälde der Cook-Reisen, wird exklusiv in Bern gezeigt.<br />

„Südseesachen“ – wertvolle Zeugnisse der pazifischen<br />

Kulturen. Meist verliefen die Begegnungen mit<br />

den Polynesiern friedlich. In der Regel betrieben beide Gruppen<br />

Tauschhandel, und Cook und seine Männer erwarben so<br />

insgesamt rund 2.000 Gegenstände. Heute sind diese Objekte<br />

die letzten Zeugnisse der bis dahin vom Westen unberührt<br />

gebliebenen Kulturen des Pazifik.<br />

„In Polynesien sind kaum vergleichbare Objekte erhalten geblieben,<br />

für heutige pazifische Kulturen sind diese Sammlungen<br />

daher ein wesentlicher Baustein für erstarkendes Traditionsbewusstsein<br />

und damit einhergehender Identitätsbildung“, erklärt<br />

Dr. Thomas Psota, Leiter der Abteilung Ethnographie und<br />

Ausstellungskurator.<br />

1 Poedua. Die Tochter des Häuptlings Orio von Raiatea (Ulietea), einer der<br />

Gesellschaftsinseln nahe Tahiti.<br />

2 Johann Daniel Mottet. John Webber, Bern, 1812<br />

3 Tischglobus. William Bardin und Gabriel Wright, London, 1783<br />

Bildnachweis: National Library of Australia and the National Gallery of Australia, Canberra, Historisches Museum Bern, National Maritime Museum, Greenwich, London<br />

3


DER GRAND CRU<br />

UNTER DEN<br />

KREDITKARTEN.<br />

Die Visa Infinite. Exklusiv für Kunden<br />

des Bank Austria Private Banking.<br />

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28<br />

Sie geben sich täglich die Kante, agieren im<br />

roten Bereich und ordnen ihren Zielen alles unter.<br />

<strong>OCEAN7</strong>-Redakteur Dominik Marsano war mit den<br />

heimischen Primgeigern in Australien, hat ihnen<br />

bei ihrer Basisarbeit über die Schultern geschaut<br />

und zieht ob deren Kraftakt den Hut.<br />

Text und Fotos: Dominic Marsano<br />

Der<br />

Schweinehund<br />

lässt grüßen<br />

Fremantle, November 2<strong>01</strong>0. Die Hitze hat sich zwischenzeitlich<br />

bei 35 °C eingependelt. Das entspricht der Jahreszeit<br />

und ist in diesen Breiten alltäglich. Die Luftfeuchtigkeit<br />

bleibt unter 20 Prozent, die Straßen sind leergefegt, die Stadt<br />

ist um die Mittagszeit wie ausgestorben. Im Hafen laufen die<br />

Dinge anders, hier herrscht rege Betriebsamkeit. Die sea<br />

breeze macht sich langsam bemerkbar und wird binnen einer<br />

Stunde auf zumindest 20 Knoten beschleunigen. Die Akteure<br />

pappen sich weiße Sunblocker ins Gesicht, was der Leichenblässe<br />

irgendwie verdammt nahekommt und packen alles, was<br />

der Sonne sonst noch ausgesetzt ist, in Lycra und dünnes Neo-<br />

pren. Der Weg aus dem Hafen führt die Jollen an imposanten<br />

Yachten vorbei, die Decks sind auf Hochglanz poliert, die<br />

Wanten werden vom Wind in Stimmung gebracht. In der<br />

Hafeneinfahrt steigen die ersten Wellen ins Cockpit, die Sunblocker-geschützten<br />

Visagen sind im Nu mit Salzwasser getränkt.<br />

Unmittelbar hinter dem felsigen Wellenbrecher übernehmen<br />

die Elemente endgültig das Kommando. Der<br />

Fremantle Doctor – so die örtliche Bezeichnung für das würzige<br />

Gebläse – ist auf Touren gekommen. Der beinharte<br />

Knochen job hinterlässt da wie dort Spuren. Wieder an Land<br />

wird der Tag mittels Videoanalyse zerlegt und verarbeitet, dann


PEOPLE<br />

29<br />

Mündung des Swan River, etwa 20 Kilometer südwestlich von<br />

Perth gelegen, hat Sinn, schließlich wird hier im Dezember<br />

<strong>2<strong>01</strong>1</strong> der Olympia Countdown eingeläutet. Im Rahmen der<br />

ISAF Worlds werden in knapp einem Jahr 75 Prozent der<br />

Nationentickets für die England-Spiele vergeben, womit auf<br />

der Hand liegt, warum sich die heimischen Protagonisten<br />

schon jetzt mit dem Doctor anlegen. Der Formaufbau wird<br />

aufgrund dieser Weltmeisterschaft ein wenig auf den Kopf<br />

gestellt, im kommenden Winter sind keine Trainingseinheiten,<br />

sondern Ergebnisse gefragt. Verläuft alles nach Plan, könnte<br />

das OeSV-Aufgebot die internationale Hürde gleich in sechs<br />

Bootsklassen überspringen. Ob das vom nationalen Olympi-<br />

1 vollgas und ab durch die mitte. Der OeSV-Express nimmt von<br />

Australien aus Kurs auf England.<br />

Regatta-Highlights 2<strong>01</strong>0/<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Australien Weltcup/Melbourne 12.–18. Dezember 2<strong>01</strong>0<br />

USA Weltcup/Miami 23.–28. Jänner <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Spanien Weltcup/Palma 03.–09. April <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Frankreich Weltcup/Hyeres 22.–29. April <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Holland Weltcup/Medemblik 25.–29. Mai <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

England Weltcup/Weymouth 05.–11. Juni <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Deutschland Weltcup/Kiel 18.–22. Juni <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Europameisterschaft/Helsinki <strong>01</strong>.–08. Juli <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Preolympics/Weymouth <strong>01</strong>.–14. August <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Weltmeisterschaft/Fremantle <strong>01</strong>.–18. Dezember<br />

der Hunger befriedigt. Im Anschluss gehen im Österreicherhaus<br />

die Lichter aus, die Energie für gesellschaftlichen Schabernack<br />

ist verbraucht. Es ist gerade einmal 21.00 Uhr durch.<br />

Im Schwitzkasten des Doctors. Wenn das Segeln<br />

punkto Witterung in unseren Breiten wenig Sinn macht, reist<br />

der heimische Olympiakader dem Sommer hinterher. Die<br />

Saisonvorbereitung und Basisarbeit erfolgt zwangsläufig in<br />

Übersee, im Vorjahr wurde das Fundament für neue Taten in<br />

Florida gelegt, diesmal schmeißt man sich vor der australischen<br />

Westküste ins Zeug. Die Entscheidung pro Fremantle, an der<br />

1


30<br />

1<br />

schen Komitee hinsichtlich der Qualifikation für Weymouth<br />

2<strong>01</strong>2 als ausreichend empfunden wird, weiß man in wenigen<br />

Wochen. Im Jänner sitzen die Granden des ÖOC mit jenen des<br />

Segel-Verbandes an einem Tisch. Die Vorzeichen, dass diesmal<br />

die Nationenqualifikation für eine Olympiateilnahme ausreicht,<br />

sind positiv, zumal das Überspringen dieser Hürde einen ordentlichen<br />

Satz voraussetzt. Denn das Gerangel um die wenigen<br />

Plätze – im Starboot sind gerade einmal 15 Tickets (siehe<br />

Kasten) zu haben – ist enorm. Verglichen mit den Winterspielen<br />

ist bei den Sommer-Olympiaden der Bär los. In Vancouver<br />

gaben sich Sportler aus 72 Nationen die Ehre, 2008 in Peking<br />

registrierte man Teilnehmer aus 202 Nationen.<br />

Vision und Wirklichkeit. „Natürlich haben wir konkrete<br />

Vorstellungen“, sagt Georg Fundak und ergänzt, dass der öffentliche<br />

Medaillenwunsch auf der Hand läge und auch verständlich<br />

sei. „Wir wollen und werden uns 2<strong>01</strong>2 in Medaillenform<br />

präsentieren, das ist unser Ziel, darauf arbeiten wir hin.<br />

Gleichzeitig gilt es aber, die Realität nicht aus den Augen zu<br />

verlieren, denn aufgrund der Qualifikation und auch um den<br />

Förderungskriterien zu entsprechen, kann der Focus nicht<br />

einzig und allein auf Weymouth abzielen.“ Womit neben der<br />

Weltmeisterschaft auch die Europameisterschaft sowie die<br />

Weltcup-Regatten in den Mittelpunkt rücken und das Timing<br />

der Saisonplanung seine Tücken bekommt. Denn klar ist, dass<br />

öffentliche Gelder nur bei einem entsprechenden Leistungsnachweis<br />

fließen und der Olympische Traum nur in Erfüllung<br />

gehen kann, wenn man die Qualifikation meistert. Aufgrund<br />

der Komplexität des Segelsportes hat aber jede Hochform ein<br />

Ablaufdatum, das gesamte Jahr mit maximaler Drehzahl zu<br />

laufen sei laut Fundak nicht machbar. Die Herausforderung für<br />

die kommende Saison liegt für den Sportdirektor des Verbandes,<br />

der als Trainer auf sechs Olympiaeinsätze, drei Gold- und<br />

eine Silbermedaille zurückblicken kann, in der Regeneration.<br />

„Wir müssen bei den Zielpunktregatten in Form sein und<br />

dazwischen im Olympiarevier Vollgas geben. Einer effizienten<br />

Nationentickets<br />

Die Quotenplätze werden bei den Weltmeisterschaften <strong>2<strong>01</strong>1</strong> und 2<strong>01</strong>2<br />

ausgeschüttet, England ist als Veranstalterland in jeder Disziplin gesetzt.<br />

Keelboat/Star 16<br />

Skiff/49er 20<br />

One Person Dinghy/Laser 48<br />

One Person Heavyweight/Finn 25<br />

Two Person Dinghy/470er (Männer) 27<br />

Two Person Dinghy/470er (Damen) 20


PEOPLE<br />

31<br />

Immer weiter an die Schmerzgrenze<br />

Regeneration kommt dabei eine enorme Bedeutung zu“, so der<br />

gebürtige Ungar, der das Timing der Bestform noch optimieren<br />

muss. „Heuer hatten wir im Juni und Juli unsere stärksten<br />

Phasen, bis 2<strong>01</strong>2 muss die Formkurve auf August abzielen.“ In<br />

diesem Monat geht es vor Weymouth um alles und die Plätze.<br />

Starkes Paket. Dank Sylvia Vogl, die aufgrund ihrer Problemzonen<br />

im Nacken und Rücken fast 18 Monate pausieren<br />

musste und jetzt wieder mit Carolina Flatscher im 470er sitzt,<br />

sowie dem Olympia-Comeback von Altmeister Hans Spitzauer,<br />

hat das starke OeSV-Paket weiter an Qualität gewonnen.<br />

Nico Delle Karth und Niko Resch blicken als Weltranglisten-<br />

Erste und Gewinner des Gesamt-Weltcup´s auf ein fantastisches<br />

Jahr zurück, Andreas Geritzer segelte sich mit EM-Bronze<br />

aus seinem Zwischentief, dazu noch Florian Raudaschl und<br />

das Duo Matthias Schmid/Florian Reichstädter, die heuer die<br />

Früchte für ihre intensive Testphase während der vergangenen<br />

Regattasaison ernten sollten. Klingt viel versprechend, zumal<br />

der hauseigene Nachwuchs positiven Druck aus der zweiten<br />

Reihe ausübt. Lasersegler Matthias Sailer, die 470er Junioren<br />

David Bargehr und Lukas Mähr sowie die 49er Umsteiger<br />

Thomas Zajac und Thomas Czajka sind längst im Team integriert,<br />

ob sie die Arrivierten in eine Olympiaausscheidung<br />

zwingen, bleibt freilich abzuwarten. Fundak, der Prognosen<br />

20 Monate vor dem Showdown für hochgradig unseriös hält –<br />

„frag mich das bitte zwei Wochen vor den Spielen“ – bescheinigt<br />

derzeit vier Booten Medaillenformat. „Das Fundament<br />

passt, aber wir müssen weiterhin an die Schmerzgrenze gehen,<br />

die kommenden eineinhalb Jahre werden brutal. Es lässt sich<br />

heute nicht sagen, wie jeder einzelne mit dieser Belastung<br />

umgeht, aber wenn wir unser Programm ohne wenn und aber<br />

durchziehen können, werden wir in Weymouth entsprechend<br />

belohnt.“ In Fremantle gehen derweilen die Lichter an. Das<br />

49er Quartett will um 08:30 Uhr auf dem Wasser sein und den<br />

Vormittag ausnützen, die prognostizierte Windstärke verlagert<br />

das Nachmittagsgeschehen zwangsläufig in die Kraftkammer.<br />

Was für die Siff-Fraktion vor allem aufgrund der zu erwartenden<br />

Wellen nicht machbar ist, wird die 470er nicht bremsen.<br />

Die Trainer haben in dieser Woche ihr Coaches-Race ausgeflaggt,<br />

pro Tag stehen vier Wettfahrten auf dem Programm.<br />

Das 30 Boote starke Feld ist erlesen, die Konkurrenz schenkt<br />

sich selbst während dieser Trainingsrunden keinen Millimeter.<br />

Vor der ersten Wettfahrt, die für 09:00 Uhr angesetzt ist, steht<br />

noch eine Laufeinheit auf dem Programm. Am Abend fehlt<br />

dazu die Kraft.<br />

1 am anschlag. Thomas Zajac und Thomas Czajka prügeln ihren 49er über<br />

den Teich.<br />

2 von allen gejagt. Nico Delle Karth und Niko Resch gehen als Weltranglisten-Erste<br />

und Gesamtweltcup-Sieger in die neue Saison.<br />

2


32<br />

oCEAN7 Service<br />

Ganz neu<br />

Die amerikanische Bootsschuh-Company<br />

Sperry Top-Sider präsentiert eine neue Schuhkollektion.<br />

Sie garantieren Seglern, Motorbootfahrern<br />

oder Adventure-Wassersportlern festen<br />

Halt auf nassen Decks und guten Schutz für<br />

die Füße. Verarbeitet werden leichte, wasserabweisende<br />

und dämmende Materialien,<br />

die notwendige Stabilität<br />

und Flexibilität wird durch<br />

eine dünne, rutschfeste<br />

Sohle gewährleistet.<br />

Eine herausnehmbare<br />

Innensohle<br />

verhindert unangenehme<br />

Gerüche und<br />

erhöht den Komfort des funktionellen Segelschuhs.<br />

Eine niedrige Variante ist für Damen<br />

und Herren erhältlich, ein hoher Stiefel<br />

wird ausschließlich für<br />

Herren angeboten. Die<br />

niedrigen Ventus-Modelle<br />

kosten etwa 110, der<br />

Stiefel 220 Euro.<br />

www.sperrytopsider.com<br />

Nie wieder<br />

Schimmel<br />

Solarbetrieben sorgt das CB-AIR Belüftungssystem auf 12V-Basis für<br />

trockene Luft und gegen Modergeruch, Schimmel und Feuchtigkeit in<br />

Yachten – wenn sie im Wasser längere Zeit nicht bewohnt werden und<br />

zu Land im Winterlager. CB-AIR misst mittels einem Referenz- und einem<br />

Innenraum-Sensor permanent das Klima und strebt ständig den optimalen<br />

Wert von 50 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit im Innenraum an.<br />

Der Luftaustausch wird über kleine Ventilatoren an bestehenden Öffnungen<br />

so geregelt, dass Schimmel keine Chance hat. CB-AIR kann mit<br />

einem Netzteil oder autark<br />

über ein Solarpanel<br />

betrieben werden, ist<br />

zum Eigeneinbau geeignet<br />

und bedarf wenig<br />

Einbauaufwands.<br />

www.krah-grote.com<br />

Strom variabel<br />

Fischer Panda präsentiert in Düsseldorf seinen neuesten Generator Panda 45i. Vertriebschef<br />

Jens Langer: „Er ist für die Eigner von Superyachten und größeren Schiffen entwickelt<br />

worden, die unterschiedlich hohen elektrischen Bedarf an Bord haben. Die variable Drehzahltechnologie<br />

nutzt alle Vorteile der modernen Diesel-Motoren, die auch für eine<br />

niedrige Drehzahl ausgelegt sind und den derzeitigen Emissionsstandards entsprechen.<br />

Die Motordrehzahl wird entsprechend der elektrischen Last reguliert und ermöglicht somit<br />

einen sparsamen Lauf. “<br />

www.fischerpanda.de


NEWS SERVICE<br />

33<br />

Edles am<br />

Gardasee<br />

Wer Edles kauft, will auch edel wohnen und genießen. Das haben<br />

sich das Lefay Resort & SPA am Gardasee und Nautica Casarola,<br />

der Händler der exklusiven Riva-Boote, gedacht und bieten Pakete<br />

an: Ein Wochenende in dem traumhaften Resort in den Hügeln<br />

über Gargnano – und Probefahrten mit den eleganten Riva-<br />

Yachten. Darunter die absolute Motorbootlegende Aquarama, das<br />

Boot der Stars aus den 60ern und 70ern, von BB bis CC (Brigitte<br />

Bardot bis Claudia Cardinale). Eine Aquarama, Baujahr 1973, von<br />

Nautica Casarola originalgetreu restauriert und mit dem typischen,<br />

Gänsehaut erzeugenden Motorensound, kostet rund<br />

500.000 Euro. Legenden haben eben ihren Preis.<br />

www.lefayresorts.com<br />

www.nauticacasarola.com<br />

Weihnachtsaktion<br />

NEW<br />

Unter Wasser<br />

sehen<br />

Geonav stellt mit der Side Imaging und<br />

Down Imaging Sonar-Technologie für Yachten<br />

revolutionäre Einblicke in die Meerestiefe vor. Side Imaging<br />

stellt einen 70-Meter-Bereich zu jeder Seite des Bootes dar. Gemeinsam<br />

mit dem Down Imaging erhält der Betrachter eine fotorealistische<br />

Darstellung dessen, was sich unter dem Boot befindet.<br />

www.geonavmarine.com<br />

statt € 549.- um<br />

€ 499.-<br />

Velocitek PROSTART<br />

bis 31.12.2<strong>01</strong>0<br />

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Nautische<br />

Weihnachtsgeschenke<br />

Tel.: +43 (0)4274-2939, Fax DW: 9<br />

A-9220 Velden, Seecorso 5<br />

office@yachting-velden.at<br />

www.yachting-velden.at


Boot TULLN <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot TULLN <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot TULLN <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Bo<br />

34<br />

1971 begann die Erfolgsgeschichte der österreichischen<br />

Bootmesse. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> wird die Austrian Boat Show eine<br />

Jubiläumsveranstaltung der Superlative<br />

Festival der<br />

Weltumsegler<br />

Zur 40. Ausgabe der Boot Tulln haben sich bekannte Weltumsegler<br />

angesagt. An der Spitze der wohl bekannteste Weltumsegler<br />

im deutschsprachigen Raum, Bobby Schenk. Der Bestsellerautor<br />

wird unter dem Titel „Ein Leben auf den sieben<br />

Meeren“ seine Biografie vorstellen.<br />

Bestens bekannt aus ihren diversen Reportagen für <strong>OCEAN7</strong><br />

wird die Familie Schöler – Alexandra, Peter und Sohn Finn –<br />

von Donnerstag bis Samstag täglich ihre emotionale RISHO<br />

MARU SHOW im großen Vortragssaal anbieten. Ein emotionales<br />

Erlebnis der besonderen Art! Die multimediale Show<br />

zeigt die Abenteuer einer Weltumrundung aus einer erfrischend<br />

neuen Perspektive und ist eine Kombination aus Live gespielter<br />

Musik, Gesang, Videos und tollen Bildern. Alexandra, die<br />

OCEAN-WOMAN-Kolumnistin von <strong>OCEAN7</strong>, ist Autorin<br />

des zauberhaften Buches „Wellenzeit“. Unter dem gleichen<br />

Titel gibt es eine CD mit eigener Musik zu ihrer Weltumsegelung.<br />

www.rishomaru.com<br />

Auch die Seenomaden kommen mit neuem Vortrag und neuem<br />

Buch.<br />

Aber was wäre die Boot Tulln ohne Schiffe. Max Marine zeigt<br />

in einer Österreichpremiere die Sun Odyssey 409. Weiters die<br />

Sun Odyssey 43 DS und die 33i. Leers Yachting bringt die Bénéteau<br />

First 30, Hanse ist bei der Austrian Boat Show durch<br />

Schwaigernautik mit der Österreichpremiere der neuen Hanse<br />

445 und der Hanse 545 vertreten. Phönix Yachten zeigt mit der<br />

Dufour 40E Performance eine Yacht für sportlich ambitionierte<br />

Segler. Trend Travel Yachting präsentiert die Alubat Ovni 365.<br />

Unter den Motoryachten werden unter vielen anderen erwartet:<br />

Bénéteau Monte Carlo 42 HAT, Cranchi 36 und die Atlantis<br />

36.<br />

www.boot-tulln.at<br />

Fotos: gindlfoto (2)


ot TULLN <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot TULLN <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot TULLN <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot<br />

Revier<br />

35<br />

Austrian Boatshow 3. bis 6. März <strong>2<strong>01</strong>1</strong>


Boot DÜSSELDORF <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot DÜSSELDORF <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot D<br />

36<br />

Treffen mit<br />

Jessica<br />

Vom 22. bis 30. Jänner <strong>2<strong>01</strong>1</strong> läuft wieder die Boot Düsseldorf, die weltgrößte Yacht- und Wassersportmesse.<br />

In 17 Hallen präsentieren 1.550 Aussteller aus 50 Ländern die Neuigkeiten auf dem<br />

nautischen Markt. Etwa 1.700 Bootstypen aller Größen und Arten werden ausgestellt,<br />

als größte Yacht wird die Sunseeker 88 präsent sein. Prominente<br />

Besucherin: die jüngste Solo-Weltumseglerin Jessica Watson.<br />

Angebot zur boot<br />

Die Düsseldorf Tourismus Marketing Gesellschaft hat zur boot vom 22.<br />

bis 30. Januar ein günstiges Reisepaket geschnürt: Im Preis ab 79 Euro<br />

pro Person im Doppel- oder 116 Euro im Einzelzimmer sind die Übernachtung<br />

mit Frühstück, der Messeeintritt, ein Abendessen mit Altbier<br />

sowie Stadtführer und Stadtplan enthalten. Ein vergünstigtes Bahnticket<br />

kann man ebenfalls dazu buchen.<br />

duesseldorf-tourismus.de/business/<strong>2<strong>01</strong>1</strong>/boot


ÜSSELDORF <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot DÜSSELDORF <strong>2<strong>01</strong>1</strong> · Boot DÜSSELDO<br />

Revier<br />

37<br />

Die Einfache<br />

Der neueste Cruiser aus dem Hause Hanse: Durch das Easy<br />

Sailing Concept kann die Hanse 495 bei allen Manövern von der<br />

Position des Steuermanns aus bedient werden, die Selbstwendefock,<br />

die zur Standardausrüstung des Schiffs gehört, vereinfacht<br />

das Handling zusätzlich.<br />

www.schwaigernautik.com www.hanse-yachten.com<br />

Halle 17 · Stand C23<br />

Die<br />

Weltpremiere<br />

Mit zwei 370 PS starken<br />

Volvo Penta-Maschinen<br />

ist die Bavaria 43 Hardtop<br />

mehr als ordentlich<br />

motorisiert. Wer noch<br />

mehr will, kann auch<br />

zwei 435 PS starke Antriebe<br />

ordern. Die Neue von Bavaria ist optional auch mit elektrischem<br />

Softtop und beheizbaren Front- und Seitenfenstern erhältlich.<br />

Die 13,83 Meter lange Motoryacht feiert auf der boot<br />

ihre Weltpremiere.<br />

www.bavaria-yachtbau.com<br />

Halle 4 · Stand A35<br />

Das Flaggschiff<br />

Die größte Hallberg-Rassy, die je gebaut wurde, wird heuer erstmals<br />

in der Öffentlichkeit gezeigt. Das Flaggschiff der Qualitätswerft<br />

ist mit Feinheiten wie hydraulischer Badeplattform, Segelbedienung<br />

auf Knopfdruck und 280-PS-Maschine in einem<br />

riesigen Motorraum ausgestattet.<br />

www.hallberg-rassy.com<br />

Halle 17 · Stand A56<br />

Die Handliche<br />

Die handliche Motoryacht von Bénéteau kann mit 260 oder sogar<br />

380 PS motorisiert werden. Das 10,22 lange Schiff eignet sich<br />

für Törns in küstennahen Gewässern und bietet bis zu sechs<br />

Personen Platz zum Schlafen. Höchstgeschwindigkeit 26 Knoten.<br />

www.leers.com www.beneteau.com<br />

Halle 4 · Stand A57<br />

Halle 16 · Stand B42<br />

Der Riese<br />

Mit einer Länge von 27 Metern ist die Sunseeker 88 das größte<br />

Exponat der boot <strong>2<strong>01</strong>1</strong>, sie wird neben der Predator 64, Pre dator<br />

60, Predator 52 und Portofino 48 auf dem größten Stand der<br />

Messe ausgestellt. Die gewaltige Sunseeker 88 hat zwei Decks<br />

und eine große Flybridge mit Wetbar und Whirpool.<br />

www.sunseeker.de<br />

Halle 6 · Stand D61<br />

Die Schnelle<br />

Ebenfalls ihre Weltpremiere feiert die neue Dehler 32. Das vielseitige<br />

Schiff in der Zehn-Meter-Klasse kann mit einer kleinen<br />

Crew gesegelt werden, macht aber, wenn man Lust hat, mit ihren<br />

60 m² Segelfläche auch auf der Regattabahn eine gute Figur.<br />

Der Rumpf der neuen Dehler wird im Handauflegeverfahren<br />

hergestellt und hat einen 1,74 Meter tiefen T-Kiel.<br />

www.dehler.com Halle17 · Stand C23


38


SERVICE<br />

39<br />

2<strong>01</strong>0<br />

Jahr Das der<br />

Biodiversität<br />

Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger


40<br />

1<br />

Das Jahr 2<strong>01</strong>0 wurde von den Vereinten Nationen zum<br />

Internationalen Jahr der Biodiversität erklärt. Dadurch soll die<br />

Aufmerksamkeit möglichst vieler Menschen auf die Vielfalt des<br />

Lebens auf unserer Erde gelenkt werden. Wir Menschen sind<br />

Teil dieser Vielfalt und haben in der Zwischenzeit das Potential,<br />

sie empfindlich zu stören oder zu erhalten. Deswegen ist<br />

es von größter Wichtigkeit, den Wert der Biodiversität zu erkennen,<br />

um nicht aus Unwissenheit oder Ignoranz unsere eigenen<br />

Lebensgrundlagen zu gefährden. Biologische Vielfalt ist<br />

nicht selbstverständlich. Erst durch lange evolutive<br />

Prozesse entsteht sie, zerstört ist sie jedoch schnell.<br />

Beispiele dafür sind die Vernichtung artenreicher<br />

Regenwald-Gemeinschaften durch großflächige Abholzung<br />

und Brandrodung. Oder die gnadenlose<br />

Überfischung der Ozeane mit weitreichenden Auswirkungen<br />

auf marine Nahrungsnetze. Aus paläontologischen<br />

Befunden wissen wir, dass nach dem massenhaften Aussterben<br />

von Arten die Regenerierungszeit mariner Biodiversität eine<br />

bis zehn Millionen Jahre dauert. Die kurzfristige Ausbeutung<br />

von Ressourcen auf Kosten der Artenvielfalt kann extrem langfristige<br />

negative Folgen haben.<br />

Wir brauchen intakte Ökosysteme


SERVICE<br />

41<br />

Biodiversität – was ist das? Um den oft gehörten Begriff<br />

Biodiversität nicht zu einer falsch verstandenen Worthülse<br />

verkommen zu lassen, ist eine Begriffsbestimmung wichtig.<br />

Kurz gesagt wird darunter die biologische Vielfalt auf drei<br />

Ebenen verstanden.<br />

Ebene 1: Die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Beispiel:<br />

jedes Individuum einer Vogelart – etwa der Amsel – unterscheidet<br />

sich genetisch von seinen Artgenossen.<br />

Ebene 2: Die Artenvielfalt selbst. Beispiel: innerhalb der Übergruppe<br />

„Vögel“ gibt es verschiedene Arten, etwa Amsel, Habicht,<br />

Albatros, etc.<br />

Ebene 3: Die Vielfalt von Ökosystemen. Beispiel: Laubwald,<br />

Steppe, Tiefsee, etc.<br />

Der Begriff Biodiversität bezieht sich also auf die Variabilität<br />

aller lebender Organismen und ihrer zugehörigen Ökosysteme.<br />

Am häufigsten wird Biodiversität im Zusammenhang mit der<br />

Artenvielfalt gebraucht.<br />

3<br />

1 GroSSe Schwärme. Der Reichtum der Meere ist sprichwörtlich, aber<br />

erschöpfbar. Mit modernen Hochseefischerei-Methoden werden komplette<br />

Fischschwärme mit Riesennetzen eingeholt. Nahe der Küste, wie hier am Außenriff<br />

eines Atolls, sind oft noch individuenreiche Schwärme von Riff-Fischen<br />

anzutreffen (Blaustreifen Schnapper, Lutjanus kasmira).<br />

4<br />

2 Eleganter Gleiter. Rochen zählen wie die Haie zu den Knorpelfischen.<br />

Das heißt, ihr Skelett ist nicht aus Knochen, sondern aus Knorpeln aufgebaut.<br />

Im Gegensatz zu den meisten Knochenfischen besitzen sie auch keine<br />

Schwimmblase. Stattdessen nützen sie ihre fettreiche Leber zur Tarierung im<br />

Wasser (Adlerrochen, Aetobatus narinari).<br />

3 Tagträumer. Die sogenannten Glasfische sind kleine, großäugige Fische.<br />

Tagsüber sind sie inaktiv und ruhen in dichten Schwärmen in Höhlen und unter<br />

Überhängen. Nachts verteilen sie sich im Korallenriff und ernähren sich von<br />

Zooplankton (Glasfisch, Parapriacanthus sp.).<br />

4 Top-Jäger. Haie gehören im Meer zur Spitze der Nahrungspyramide. Als<br />

Endkonsumenten wirken sie regulierend auf den Bestand ihrer Nahrungsquellen.<br />

Werden Haie überfischt, so kann das auf lange Sicht gravierende Auswirkungen<br />

auf das marine Ökosystem haben (Schwarzspitzen Riffhai, Carcharhinus<br />

melanopterus).<br />

5 Nomen est omen. Die wulstigen Lippen haben dieser Fischart zu ihrem<br />

umgangssprachlichen Namen verholfen: die Süßlippen. Die größten Vertreter<br />

können bis knapp einen Meter lang werden und sind an ihren großen Lippen,<br />

einer durchgehenden Rückenflosse und der abgerundeten oder gekerbten<br />

Schwanzflosse gut zu erkennen. Die Jungfische der Süßlippen unterscheiden<br />

sich in Färbung und Fortbewegung deutlich von den adulten Tieren (Orient<br />

Süßlippe, Plectorhinchus orientalis).


42<br />

Wir werden nur<br />

schützen, was wir<br />

lieben. Wir können<br />

nur lieben, was<br />

wir kennen. Und<br />

wir können nur<br />

kennen, was uns<br />

gelehrt wurde.<br />

Dieses schöne Zitat gilt vor allem für die biologische<br />

Artenvielfalt. Ohne die Arten zu kennen, werden wir<br />

ihren Verlust nicht einmal bemerken.<br />

1<br />

Der Ozean und seine Vielfalt. Es ist allgemein bekannt,<br />

dass der Artenreichtum der Meere gewaltig ist. Aber niemand<br />

weiß, wieviele Arten tatsächlich im Meer leben. Heute sind mehr<br />

als 200.000 marine Tierarten wissenschaftlich erfasst. Wesentlich<br />

mehr Arten sind aber wahrscheinlich noch unentdeckt. Das betrifft<br />

vor allem Kleinstlebewesen und die Bewohner der Tiefsee.<br />

Die Gründe für diese Wissenslücken sind vielfältig: wissenschaftliche<br />

Forschung im marinen Bereich ist teuer, technisch und<br />

organisatorisch aufwändig und ein wirtschaftlicher Nutzen ist<br />

nicht immer sofort ersichtlich. Als Beispiele seien die Erforschung<br />

so extremer Lebensräume wie die Tiefsee, schwarze<br />

Raucher am Meeresgrund mit 400 °C heißem Wasser, untermeerische<br />

Salzseen, sauerstofffreie Becken, Felder von gefrorenem<br />

Methan und Tiefseegräben in 11.000 Meter Tiefe genannt.<br />

Überall dort gibt es Leben, Spezialisten, die an diese extremen<br />

Verhältnisse angepasst sind. Extrem sind aber nicht nur diese<br />

Lebensbedingungen, sondern auch der technische und finanzielle<br />

Aufwand, um diese Extrembiotope zu erforschen. Dementsprechend<br />

wenig wissen wir noch von ihren Lebensgemeinschaften.<br />

Ein anderer, weitgehend unbekannter Bereich der Meere ist<br />

die Welt der Mikroorganismen. Ein Zahlenbeispiel: In einem<br />

Kubikmeter Meerwasser oder in einem Gramm Meeresboden<br />

2<br />

3


SERVICE<br />

43<br />

4<br />

finden sich Tausende taxonomische Gruppen von Mikroorganismen,<br />

von denen weniger als 1 % bekannt sind. Diese Organismen<br />

sind zwar winzig klein, durch ihre riesige Anzahl aber wichtig für<br />

die großen bio-geo-chemischen Kreisläufe der Meere.<br />

Warum ist Biodiversität für uns wichtig? Biologische<br />

Vielfalt sichert funktionierende Ökosysteme. Diese sind für uns<br />

Menschen in vielerlei Hinsicht wichtig: Gesundheit, Ernährung,<br />

Energie und viele weitere Dienstleistungen haben eine<br />

intakte Umwelt zur Voraussetzung. Nur intakte marine Ökosysteme<br />

können auch in Zukunft reiche Fischereierträge liefern,<br />

nur gesunde Planktongemeinschaften können durch ihre<br />

Photosyntheseleistung den Anstieg des Kohlendioxids in der<br />

Atmosphäre verlangsamen. Darüberhinaus stellt das Genom<br />

von Meeresorganismen eine wertvolle Bibliothek der Evolution<br />

dar. Wir können daraus über Anpassungsmechanismen an<br />

wandelnde Umweltbedingungen lernen, über Regulierungen<br />

des Immunsystems und über Strategien, in extremen Lebensräumen<br />

zu existieren. Dieser genetische Schatz ist von uns noch<br />

ungehoben und wir sind dabei ihn zu vernichten, bevor wir ihn<br />

erforschen konnten. Entlang der Kontinentalränder gefährdet<br />

die Tiefseefischerei die Riffe der Kaltwasserkorallen, die erst<br />

1 Blumentiere. Sie sehen wie Blumen aus, zählen aber zu den Tieren. Die<br />

abgebildeten Lederkorallen sind Tierkolonien mit langgestielten Korallenpolypen.<br />

Sie wachsen im Korallenriff und auf Sandböden. Da sie kein massives<br />

Kalkskelett abscheiden, tragen sie nur indirekt zum Wachstum des Korallenriffs<br />

bei (Lederkoralle, Sarcophyton sp.).<br />

2 Alarmzeichen. Der weiße Korallenstock sieht zwar schön aus, lässt aber<br />

beim kundigen Betrachter die Alarmglocken schrillen! Diese Koralle wurde<br />

Opfer der berüchtigten Korallenbleiche. Sie hat ihre Symbiosealgen verloren<br />

und ist dadurch abgestorben. Nur noch das weiße Kalkskelett ist übrig. Korallenbleiche<br />

zählt weltweit zu den größten Bedrohungen der Riffe. Sie kann<br />

verschiedene Ursachen haben, ist aber oft mit dem Klimaphänomen El Niño<br />

und der Erwärmung des Meerwassers verbunden (Skelett einer Steinkoralle,<br />

Acropora sp.).<br />

3 Biologische Sonnenkollektoren. Tischkorallen zählen zu den wichtigsten<br />

Baumeistern der Korallenriffe. Diese raschwüchsigen Korallen besitzen<br />

in ihrem Gewebe symbiontische Algen, die für die Ernährung und für die Kalkproduktion<br />

der Koralle wichtig sind. Der horizontale, tischförmige Wuchs dieser<br />

Korallenstöcke ermöglicht maximale Lichtausbeute für die Algen (Tischkoralle,<br />

Acropora sp.).<br />

4 Liebling der Taucher. Jeder Taucher will sie sehen, die Meeresschildkröten.<br />

Diese eindrucksvollen Tiere gehen leider in ihrem Bestand zurück. Sie<br />

verlieren durch Küstenerschliessungen ihre Niststrände, ertrinken in Fischernetzen<br />

und an Fischhaken und leiden an der zunehmenden Verschmutzung der<br />

Ozeane (Echte Karettschildkröte, Eretmochelys imbricata).


44<br />

1<br />

im letzten Jahrzehnt entdeckt wurden. Tropische Korallenriffe<br />

geraten zunehmend durch Tourismus, Fischerei, Küstenbesiedlung<br />

und Umweltverschmutzung unter Druck. Der Klimawandel<br />

tut ein übriges, der drohende Verlust an Arten ist enorm.<br />

Was können wir tun? Das Internationale Jahr der Biodiversität<br />

geht zu Ende und das ist eine gute Gelegenheit, Bilanz<br />

zu ziehen. Es wurden Biodiversitäts-Forschungsprojekte intensiviert,<br />

Sonderausstellungen in Museen eingerichtet, spezielle<br />

Veranstaltungen an Universitäten und in Forschungseinrichtungen<br />

angeboten – und nicht zuletzt auch politische Diskussionsrunden<br />

geführt. Vor allem die internationale Politik sollte<br />

2<br />

Literatur<br />

Baur, B. (2<strong>01</strong>0). Biodiversität. UTB Stuttgart.<br />

ISBN 978-3-8252-3325-9<br />

Marine Biodiversität – Vielfalt des Lebens (2<strong>01</strong>0). Info Broschüre.<br />

Herausgeber: DFG Senatskommision für Ozeanographie; Konsortium<br />

Deutsche Meeresforschung. www.deutsche-meeresforschung.de<br />

Reichholf, J. H. (2008). Ende der Artenvielfalt? Gefährdung und<br />

Vernichtung der Biodiversität. Fischer. ISBN 978-3-10-062943-2<br />

Streit, B. (2007). Was ist Biodiversität? Erforschung, Schutz und<br />

Wert biologischer Vielfalt. C.H. Beck. ISBN 978-3-406-53617-5<br />

3


Service<br />

45<br />

den Wert biologischer Vielfalt erkennen und entsprechende Spielregeln<br />

vorgeben. Das kam auch in der Eröffnungsrede des Deutschen Bundesumweltministers<br />

zum Internationalen Jahr der Biodiversität zum Ausdruck:<br />

„Ein wichtiges Etappenziel haben wir dann erreicht, wenn Ende<br />

2<strong>01</strong>0 politische Entscheidungsträger weltweit begriffen haben, welche<br />

immense Bedeutung der Schutz der biologischen Vielfalt und die Erhaltung<br />

ihrer Dienstleistungen für das menschliche Wohlergehen, die<br />

globale wirtschaftliche Entwicklung und die Armutsbekämpfung haben,<br />

und wenn diese Erkenntnis konsequent in politisches Handeln umgesetzt<br />

wird“. Es ist zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis durchsetzt und<br />

dass die politischen Vertreter dieser zukunftsorientierten Richtung auch<br />

die nötige Unterstützung der Wähler bekommen.<br />

1 Versteckte Vielfalt. Nicht immer springt die Vielfalt an Organismen gleich ins Auge.<br />

An dieser Felsküste des Mittelmeeres fallen vor allem die beiden roten Seeanemonen auf<br />

(Nesseltiere). Nicht zu übersehen ist auch die Schnecke (Weichtiere). Bei genauerem<br />

Hinsehen entdeckt man noch Seepocken (Krebstiere). Die kleinen Löcher im Fels stammen<br />

von einem Bohrschwamm (Schwämme). Es finden sich auf diesem Bildausschnitt Vetreter<br />

von vier verschiedenen Tierstämmen, von Algen und Mikroorganismen ganz zu schweigen.<br />

2 Zarte Schönheit. Ein Haarstern sitzt auf einer Schwarzen Koralle. Beide ernähren sich<br />

von Plankton und kleinen Schwebpartikeln. Die Koralle verwendet zum Planktonfang die<br />

Tentakel ihrer zahllosen Polypen, die über ihr bäumchenförmiges Skelett verteilt sind. Der<br />

Haarstern nützt die Koralle als Ansitz, um vorüberdriftende Partikel mit seinen fein gefiederten<br />

Armen zu fangen (Haarstern, Himerometra sp. auf Schwarzer Koralle, Antipathes sp.).<br />

3 Seegurke. Trotz ihres Namens, ihres Aussehens und ihrer Gurkenform ist dieses Geschöpf<br />

ein Tier. Seegurken finden sich auf Meeresböden bis in die größten Tiefen. Sie<br />

kriechen langsam über den Meeresgrund und ernähren sich von organischem Material,<br />

das sie an ihrem Vorderende aufnehmen. Unverdauliche Reste werden als charakteristische<br />

Faecesketten ausgeschieden (Ananas Seegurke, Thelenota ananas).<br />

4 Feine Muster. Dieser flächig wachsende Schwamm zählt zu den sessilen, festsitzenden<br />

Meerestieren. Er ernährt sich von Kleinstplankton, das er durch die zahlreichen kleinen<br />

Öffnungen an seiner Oberfläche einsaugt. Der Körper des Schwammes ist von einem<br />

reich verzweigten Kanalsystem durchzogen. An den Ausströmöffnungen laufen<br />

diese Kanäle sternförmig zusammen (unbestimmter Schwamm).<br />

5 Bunter Stern. Seesterne zählen zu den bekanntesten Tieren der<br />

Meeresfauna. Die meisten Arten haben fünf Arme. Einige haben jedoch<br />

wesentlich mehr Arme, andere haben sie vollständig reduziert<br />

und sehen wie ein Kissen aus. Die auffälligen und bunten Arten<br />

werden leider oft gesammelt, getrocknet, und zum Verkauf<br />

angeboten. So wie die schönsten Schnecken<br />

und Muscheln sind sie dadurch in vielen<br />

Gebieten selten geworden (Roter Maschenstern,<br />

Fromia monilis).<br />

4<br />

5


46<br />

Um Kap Hoorn<br />

mit Seewolf<br />

und Molly<br />

„Also, wenn ich etwas mag, dann, wenn die Dinge ins Laufen kommen.<br />

Zum Beispiel wie zur Zeit unsere Risho Maru-Multivisionsshow und<br />

unser Buch Wellenzeit. Aber auch die Segelmode.“<br />

Schreibt Weltumseglerin Alexandra Schöler. Hier über die neue<br />

Kollektion von Marinepool.<br />

Text: Alexandra Schöler, Fotos: Marinepool


SERVICE<br />

47<br />

1<br />

Schrieb ich doch in der letzten OCEAN-Woman-Kolumne<br />

über die Eigenheiten der Segelmode und erntete dabei gleich<br />

von einer Leserin Tadel. Warum sind die Mädels auf dem Foto<br />

so tief dekolletiert? Mhm. Seltsam, dass dieser Leserin nie<br />

aufgefallen ist, dass die Mädels in den Segelmodemagazinen<br />

prinzipiell blond und aufgetakelt sind. Da könnte man sich als<br />

Seefrau aber auch echauffieren!<br />

Ich bin in rothaarig. Gibt es da immer noch Leute, die glauben,<br />

rothaarige Frauen an Bord bringen Unglück. Frechheit!<br />

Chefredakteur Thomas Dobernigg hatte wie immer meine<br />

Kolumne ganz genau gelesen und es war ihm nicht entgangen,<br />

dass die <strong>OCEAN7</strong>-Jacken meinem kritischen Urteil entkommen<br />

waren. Sie stammen von Marinepool und flugs schickte er<br />

mir die neue Modelinie von Marinepool.<br />

Nicht schlecht, dachte ich mir, als ich so durchklickte. Natürlich<br />

weiße Hosen, eh klar. Und blau gestreifte Pullis. Aber auch<br />

eine fetzige rote Segeljacke names Carol, sogar ein blauer<br />

Trenchcoat names Baily. Vielleicht nicht fürs Schiff geeignet,<br />

aber für die Stadt?<br />

Auch die Segeljeans schienen mir authentisch ausgebleicht und<br />

bei den Langarm-Blusen verliebte ich mich in eine weiße<br />

hauchdünne bestickte Tunika – ideal beim Segeln, um nicht<br />

völlig verbrannt im Hafen anzukommen.<br />

1 fetzig. Die rote Carol wünsch ich mir!


48<br />

1<br />

2<br />

Mein absolutes Lieblings-Outfit des Kataloges waren fetzige<br />

No-Name-Jeans und eine Segel-Fleece Jacke – Farbe weiß<br />

natürlich, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendwer<br />

einmal eine Khaki-Segelmoden-Linie entwirft.<br />

Khaki ist nämlich die Bordfarbe! Sieht immer sauber aus, auch<br />

wenn dreckig.<br />

Marinepool bot zu diesem Thema die zart navy-weiß gestreiften<br />

Hose Lydia an. Irgendwie erinnert mich dieses – zu allem<br />

passende Teil – an eine Bäckerhose, nur der Schnitt ist wesentlich<br />

schmeichelhafter!<br />

Wie immer sind die Frauen auf den Fotos blond<br />

und die Männer dürfen auch schon grauhaarig<br />

sein. Wenn man das Durchschnittsalter der<br />

Segelinteressierten im Allgemeinen betrachtet,<br />

sollte vielleicht irgendjemand<br />

mal ein paar Models jenseits der 40 engagieren.<br />

Vor allem bei den Frauen! Die Marinepool-Mode<br />

ist nämlich definitiv cool und<br />

doch alterslos! Ja, das passt zusammen<br />

– wie man bei dem grauhaarigen Seewolf<br />

in der Segeljacke „Luke, 3 in einer“,<br />

sieht.<br />

Der Blick meines Kapitäns fiel sofort auf<br />

die navyfarbene Cargohose Lei – alles<br />

klar, die würde er nicht mehr ausziehen.<br />

Egal ob Segeltörn, Burgtheater oder Höhenwanderung. Apropos<br />

Burgtheater – sieht man die Segelmodels in Hemden, fragt<br />

man sich, ob die Herren vorhaben, eine Premiere zu beehren.<br />

Wer bügelt an Bord? Ich kenne niemanden und deswegen<br />

freute ich mich über das nette Kehrseiten-Gruppenfoto. Sieht<br />

man genau hin, sind die Segeloutfits leicht ungebügelt! Das ist<br />

das wahre Bordleben!<br />

Schuhe! Das leidige Thema. Ich liebe ja meine Krokodile nach<br />

wie vor – wegen Wärme und Rutschfestigkeit, sicher nicht<br />

wegen der Eleganz. Aber habe ich doch erst gestern eine Dame<br />

in der U-Bahn mit Segelschuhen in lindgrün gesehen. Die<br />

würde sich auch über das vielfältige Segelschuh-Angebot bei<br />

Marinepool freuen! Wobei, Leder-Stoff-Schnür-Bordschuh<br />

„Lady Club“ sieht aus wie „gerade von der Regatta gekommen<br />

und gewonnen“. Wer mag so was nicht anziehen?<br />

Für Segeltaschen hab ich eine Schwäche – die schauen einfach<br />

lässig aus, besonders bei Marinepool. Und der wasserdichte<br />

Rucksack, der unter fleißigen Leserbriefschreibern verlost wird,<br />

könnte schon ewig in meiner Garderobe hängen.<br />

Ich denke, ich werde mir die rote Carol-Jacke wünschen. Oder<br />

die blaue mit der Bäckerhose.<br />

Die Materialien sind alle absolut seglerisch, softshellig, windabweisend,<br />

regattaprooved, high tech! Aber die figurbetonte<br />

blaue Strickjacke Eleonore oder der süße blaue Seemannspulli<br />

Nico inklusive Mütze Beanie mit Anker und Seemannsstiefel<br />

sind es vielleicht nicht.


AEZ RÄDER<br />

Design and Quality in Perfection<br />

Revier 49<br />

NEW<br />

3<br />

8,0 x 17<br />

8,0 x 18<br />

8,5 x 19<br />

9,5 x 19<br />

So what! Ich finde ganz wunderbar, dass Marinepool<br />

einfach auch Mode macht für lässigausschauen-wollende<br />

Seefrauen. Oder Stadtfrauen<br />

oder Landfrauen! Und natürlich ihre<br />

Männer und Söhne und Surferboys.<br />

Das Christkind bringt mir vielleicht den blauen<br />

Daunenmantel Molly, so werde ich den<br />

Wiener Winter überstehen und könnte damit<br />

eventuell auch um Kap Hoorn segeln. Was ich<br />

nicht ausprobieren werde. Vorerst.<br />

Aber man weiß ja nie und sollten mir dabei<br />

graue Haare wachsen, wäre das bestens! Dann<br />

hätte Marinepool endlich ein ideales Frauenmodel!<br />

4 5<br />

LASCAR<br />

8,5 x 20<br />

9,5 x 20<br />

NEW<br />

6<br />

1 Accessoire. Segeltaschen gehören in<br />

jede Garderobe.<br />

2 praktisch. Seesack in beige/navy.<br />

3 modisch. Trenchcoat Baily – für die Stadt!<br />

4 lässig. Surferboy in Sail-Jacket!<br />

5 Cool. Tunika gegen Sonnenbrand.<br />

6 mein lieblingsoutfit. Ein entspannter Segel-Fleece-<br />

Pulli in weiß – aber ich mache gerne Ausnahmen …<br />

7 angenehm. Himmelblaue schmeichelnde<br />

Bäckerhose Lydia.<br />

7,0 x 16<br />

7,0 x 17<br />

8,0 x 17<br />

8,0 x 18<br />

8,0 x 19<br />

TIDORE dark<br />

NEW<br />

7<br />

aez-wheels.com


50<br />

oCEAN7 YACHTEN<br />

Flexibel<br />

segeln<br />

Multitalent<br />

Premiere in Düsseldorf für die nagelneue Salona 41. In Zusammenarbeit<br />

von J&J mit dem Salona-Entwicklungsteam und dem italienischen<br />

Stardesigner Maurizio Cossutto entstanden, verbindet die jüngste Salona<br />

Komfort mit Sicherheit und einer unglaublichen Performance.<br />

Basis des Schiffes ist wie bei allen Salonas das Edelstahlgerüst, das<br />

der 41 nicht nur die Festigkeit des Rumpfes verleiht, sondern auch Kiel,<br />

Mast und Wanten trägt. Auf der boot in Düsseldorf ist das Schiff in<br />

Halle 16 auf Stand D21 zu besichtigen.<br />

www.salonayachts.com<br />

Bei der neuen Scandinavia 27 handelt es sich<br />

um ein äußerst vielseitiges Schiff, das trotz der<br />

geringen Abmessungen fünf Kojen, Salonplatz<br />

für bis zu acht Personen und einen separaten<br />

Waschraum bietet.<br />

Das von Wojciech Spisak entworfene Schiff ist<br />

mit einem Kielschwert versehen, das den Tiefgang<br />

von 1,55 auf 0,80 Meter reduzieren kann.<br />

Dadurch erschließen sich der Crew völlig neue<br />

Dimensionen in der Törnplanung und in der Auswahl<br />

des Ankerplatzes.<br />

Unter Deck wurde ein interessantes Raumkonzept<br />

in polnischer Qualitätsarbeit aus hellem<br />

Kirschholz umgesetzt.<br />

Die Scandinavia 27 verfügt über ein Großsegel<br />

mit 18,5 m², ein 12,5 m²-Vorsegel und als Option<br />

für sportliche Segler über einen Spinnaker<br />

mit 45 m². In der Grundausstattung kostet die<br />

Yacht 42.300 Euro.<br />

www.interyachtwest.de<br />

Panoramablick mit 30 Knoten<br />

Die Prestige 350 bietet von ihrer Flybridge einen ausgezeichneten<br />

Rundblick auf das Geschehen im Hafen. Aber auch unter Deck kann<br />

durch die großzügigen Rumpffenster ein fast uneingeschränkter<br />

Panoramablick genossen werden. Die 10,80 Meter lange Motor -<br />

yacht wird mit zwei 220 PS starken Volvo-Maschinen angetrieben.<br />

Düsseldorf <strong>2<strong>01</strong>1</strong>, Halle 4, Stand B35 – B39<br />

www.maxmarine.at


NEWS YACHTEN<br />

51<br />

Auf ihr wird Gemüse<br />

angebaut<br />

Der Entwurf der EMPEROR OF THE SEVEN SEAS wurde auf der Monaco Boat Show<br />

als bestes Superyachtkonzept ausgezeichnet. Das Schiff soll durch Glas als Baumaterial<br />

eine besonders transparente und helle Atmosphäre bekommen. Außerdem:<br />

Luxussuiten mit ausfahrbaren Balkonen, Gewächsgarten für frisches Gemüse, ein<br />

14 Meter langes Schwimmbecken, ein 100 m² großes Sonnendeck. Chefdesigner<br />

Will Erens will die ungewöhnliche Superyacht in den Niederlanden bauen lassen.<br />

Der Preis soll bei etwa 140 Millionen Euro liegen.<br />

44 Meter mit<br />

Gasturbine<br />

Die 44 Meter-Yacht H2OME aus Italien verfügt über<br />

zwei CAT-Maschinen mit je 1.825 PS, die mittels<br />

Hydrojetantrieb eine Geschwindigkeit von 20 Knoten<br />

erreicht, zusätzlich kann auf der H2OME auch<br />

noch eine 4.500 PS starke Vericor-Gasturbine dazugeschaltet werden, mit der die<br />

H2OME auf eine maximale Geschwindigkeit von über 40 Knoten beschleunigt. Preis:<br />

14 Millionen Euro.<br />

www.h2omeyacht.it<br />

Schnell<br />

segeln<br />

Üppig ist das Raumangebot der<br />

45 Fuß-Yacht SIG45 mit 8,4 Metern<br />

Breite. Der Katamaran ist für<br />

sechs Personen ausgelegt und<br />

stammt aus den Büros der Le Breton<br />

Yachts-Designer Van Peteghem<br />

Lauriot Prevost (VPLP), die nicht<br />

nur den BMW Oracle Tri für den<br />

America’s Cup gezeichnet haben,<br />

sondern auch den 105-Fuß-Trimaran<br />

Groupama3. Das verspricht<br />

auch für diesen Fahrtenkat ein<br />

enormes Speed-Potential.<br />

www.lebreton-yachts.com<br />

Bavaria auf Einkaufstour<br />

Bavaria, Grand Soleil und Dufour verkünden die Unterzeichnung eines strategischen<br />

Abkommens, das die Unternehmensübernahme der Cantiere del Pardo-Gruppe durch<br />

Bavaria fixiert. Wie in dem Abkommen vereinbart, wird Bavaria sofort das benötigte<br />

Kapital zur Unterstützung des Geschäftes von Cantiere del Pardo bereitstellen. Die<br />

drei Marken Grand Soleil, Dufour und Bavaria werden weiterhin ihr bestehendes<br />

Kundenprofil in dem jeweiligen Markensegment betreuen, Produkte in den jeweiligen<br />

Werften produzieren und diese über ihr Händlernetzwerk verkaufen. Bavaria ist eine<br />

der modernsten Werften Europas und hat seit 1978 über 30.000 Yachten gebaut.<br />

60 % davon waren Segelyachten, 40 % Motorboote.<br />

www.bavaria-yachtbau.com


52<br />

Die<br />

bayrische<br />

Diva<br />

Sie heißt Ipanema und ist eine waschechte Bayerin mit allen Voraussetzungen für<br />

eine Legende. Ihre vergleichbaren Urahnen waren meist an der Cote d’Azure zu<br />

finden und gehörten Stars mit so klangvollen Namen wie Brigitte Bardot,<br />

Claudia Cardinale, Marcello Mastroianni oder Gunther Sachs.<br />

Text: Thomas D. Dobernigg, Fotos: Graf


YACHTEN<br />

53<br />

1<br />

2<br />

Da liegt sie vor uns, längsseits an einem Steg in einer Bodensee-<br />

Marina. Sie strahlt, blitzt und glänzt. Mahagoni, Leder und<br />

poliertes Edelstahl. Formen einer klassischen Schönheit. Sie<br />

setzt jede Menge Emotionen frei – ganz besonders, zumal ich<br />

weiß, dass ich in wenigen Augenblicken dieses Schmuckstück<br />

betreten und mit ihr ein paar Runden auf dem See drehen<br />

werde.<br />

„The girl from Ipanema goes walking. And when she passes, each one<br />

she passes goes – Ah’“<br />

IPANEMA. Was für ein klingender Name. Ipanema ist neben<br />

der Copacabana der eleganteste Strand von Rio. Und wer kennt<br />

nicht den Bossa Nova „The Girl From Ipanema“. IPANEMA.<br />

Ein Name, absolut passend für dieses elegante Boot.<br />

1 klassisch. Instrumente – übersichtlich, klar, einfach – so, wie sie früher<br />

einmal üblich waren.<br />

2 nostalgisch. Die modernste Steuer-Elektronik arbeitet unsichtbar im<br />

Hintergrund. Hier trübt nichts die stilvolle Optik.


54<br />

1<br />

The girl from Ipanema<br />

goes walking. And when<br />

she passes, I smile …<br />

Die „Väter“ dieses Vollholz-Motorboots sind Florian und<br />

Günther Graf. Entstanden ist die IPANEMA in deren Familienbetrieb<br />

im bayrischen Breitenbrunn, auf halbem Weg zwischen<br />

Bodensee und München, früher einmal eine feine Möbeltischlerei,<br />

seit 40 Jahren dem Bootsbau verschrieben.<br />

Seniorchef Günther Graf: „Unser Herzblut fließt für die Boote!“<br />

Der Riss der IPANEMA stammt von Winfried H. Wilke, dem<br />

legendären Grandseigneur des Motorbootbaus. Der sagt: „Ich<br />

habe selten erlebt, dass meine konstruktiven Ideen so professionell<br />

und kreativ umgesetzt wurden“, und betont den virtuosen<br />

Umgang der Grafs mit dem Werkstoff Holz.<br />

Jetzt sind wir mit dem Ergebnis dieser Zusammenarbeit auf<br />

dem Bodensee unterwegs. Und wie! Die IPANEMA tanzt<br />

Samba. Immer wieder steuert Graf senior das Boot in enge<br />

Kurven und durch die eigene Heckwelle. Sie ist völlig unbeeindruckt<br />

von dem aufgewühlten Wasser und die Gischt bleibt<br />

dort, wo sie hingehört – an der Wasseroberfläche.<br />

„When she walks, it’s like a Samba that swings so cool and sways so<br />

gently, that when she passes, each one she passes goes – ooh“<br />

Mit knapp mehr als 40 Knoten gleitet sie schließlich über das<br />

Wasser – ein eindrucksvoller Wert bei einem Gewicht von rund<br />

drei Tonnen und einer Schraubenleistung von 300 PS. Dabei<br />

bleibt es im Cockpit auf den bequemen Lederpolstern angenehm,<br />

wie in einem gemütlichen Salon. Dafür sorgt einerseits<br />

die hohe Stabilität des Rumpfes, die so ausgewogen ist, dass die<br />

Konstrukteure der IPANEMA sogar auf die sonst üblichen<br />

Trimmklappen verzichten konnten. Andererseits ist es die<br />

perfekt dimensionierte Panorama-Windschutzscheibe aus Verbundglas,<br />

die das Cockpit vor jeglichem Fahrtwind schützt.<br />

Überhaupt ist es die handwerkliche Detailqualität, die neben<br />

Technische Daten<br />

Länge: .................................................................... 9,05 Meter<br />

Breite: ..................................................................... 2,70 Meter<br />

Tiefgang: ................................................................ 0,46 Meter<br />

Gewicht: ................................................3.200 kg (teilbeladen)<br />

Tankinhalt: ............................................................2 x 215 Liter<br />

Motorisierung: Einzel- oder Doppelanlage, mit Z-Antrieb oder<br />

V<br />

v-Getriebe, Benzin oder Dieselmotoren<br />

mit 300 bis 2 x 400 PS<br />

www.graf-bootsbau.de<br />

2


Yachten<br />

55<br />

den herausragenden Fahreigenschaften den nachhaltigsten<br />

Eindruck hinterlässt. Und die verwendeten Materialien: Feinstes<br />

Rindsleder und Alcantara, hochwertige Wollstoffe, edle<br />

Hölzer, verchromtes Messing und Edelstahl.<br />

Die Schlupfkajüte verfügt über eigens umgebaute Bullaugen,<br />

die auch während der Fahrt geöffnet bleiben können. Sechs<br />

Personen finden um den klapp- und verstaubaren Mahagoni-<br />

Tisch mit eingelassenen Sektgläsern Platz. Unter der Sitzbank<br />

befindet sich ein großer Stauraum mit einer geräumigen Kühlbox.<br />

Zum Heck hin dann die Liegewiese in Vollleder und<br />

schließlich eine rutschsichere Badeplattform aus Teakholz.<br />

Die Beschläge an Deck wurden konsequenterweise eigens für<br />

die IPANEMA entworfen, gegossen und verchromt oder in<br />

V4A-Stahl ausgeführt. Die hochmoderne Steuerungselektronik<br />

wurde so geschickt verborgen, dass im unmittelbaren Umfeld<br />

von Steuermann und Passagieren nichts den traditionellen<br />

Eindruck trübt.<br />

Besonderes handwerkliches Highlight ist die oberste Plankenschicht,<br />

die sich in einem Stück über die gesamte Bootslänge<br />

zieht.<br />

Die Zielgruppe für die IPANEMA sind Menschen, die auf<br />

Binnenseen oder in küstennahen Revieren ein ganz außergewöhnliches<br />

Sportboot betreiben wollen, oder als Eigner einer<br />

Superyacht ein echtes, handgearbeitetes Schmuckstück als<br />

Tender suchen.<br />

Mehr als drei der klassisch anmutenden Sportboote wollen die<br />

Grafs pro Jahr nicht bauen: „Das sind wir unserem Qualitätsanspruch<br />

und der Flexibilität, mit der wir auf Kundenwünsche<br />

eingehen, schuldig.“<br />

So viel Individualität und Qualität hat natürlich ihren Preis.<br />

Die Grundversion kostet etwas über 400.000 Euro.<br />

3<br />

4<br />

1 stabil. Die wohlproportionierte Dame bringt nichts aus der Ruhe – auch<br />

nicht die eigene Heckwelle.<br />

5<br />

2 ausgewogen. Der Riss ist so perfekt gebaut, dass die IPANEMA keine<br />

Trimmklappen benötigt.<br />

3 sauber. Besser kann man Holz nicht verarbeiten. Das ist allerhöchste<br />

Handwerkskunst.<br />

4 komfortabel. Hier sitzt man nicht nur während der Fahrt ausgezeichnet.<br />

Das ist auch der richtige Platz für einen Sundowner.<br />

5 hochwertig. Nur die allerbesten Materialen finden auf diesem eleganten<br />

Schiff Verwendung.<br />

6 liebevoll. Da stimmt einfach jedes Detail. Bis hin zu dem dezent platzierten<br />

Logo.<br />

5


56


YACHTEN<br />

57<br />

Der Tanz<br />

mit den<br />

Schwertern<br />

Vorbereitet war ich auf eine ganz normale Testfahrt, um ein –<br />

na sagen wir – etwas „ungewöhnlich“ aussehendes Schiff kennen<br />

zu lernen. Die Haber 800 C4. Doch es war dann alles ganz anders.<br />

Statt eines Yachttests geriet es ab der Hafenausfahrt von Izola zu einer<br />

Lehrveranstaltung in Sachen Lateralplan und Schiffsbau im Allgemeinen.<br />

Text: Thomas D. Dobernigg · Fotos: Georg Gindl


58<br />

1<br />

Technische Daten<br />

Länge über alles (inkl. Bugspriet).................................. 9,50 m<br />

Länge Rumpf ................................................................7,93 m<br />

Breite über alles ...........................................................2,50 m<br />

Tiefgang ...............................................................0,58/1,80 m<br />

Durchfahrtshöhe mit Steilgaffel ...................................10,80 m<br />

Masthöhe .....................................................................7,00 m<br />

Segelfläche – Gaffelslup ............................................. 32,8 m²<br />

Stehhöhe .....................................................................1,90 m<br />

Konstrukteure ...............................Henryk Brylski/Janusz Konkol<br />

Preis inkl. MwSt. ................................................ ab78.360 Euro<br />

www.haber-boote.at<br />

2<br />

Janusz Kokol, Chef der polnischen Haber-Werft und Mastermind<br />

hinter den so eigenwillig aussehenden Schiffen, setzte<br />

noch innerhalb der Marina von Izola das Gaffel-Groß und dann<br />

gleich darauf die beiden Vorsegel der kuttergetakelten Haber<br />

800 C4 namens CARPE DIEM. Anschließend klappte er die<br />

Pinne hoch und meinte: „Die brauchen wir nicht mehr zum<br />

Steuern“. Dabei mussten wir unmittelbar voraus scharf den<br />

Kurs ändern, um im Fahrwasser zu bleiben und ich war mir<br />

sicher: Das konnte nicht gut gehen.<br />

Janusz schien das alles nicht zu kümmern. Ohne die Hafenausfahrt<br />

auch nur eines Blickes zu würdigen, fierte er an Backbord<br />

eine Leine ganz locker mit einer Hand und mit der anderen<br />

holte er eine weitere Leine an Steuerbord dicht. Ganz lässig,<br />

ganz nebenbei. Schließlich betätigte er am Heck eine der beiden<br />

Kurbeln – und das Schiff drehte ganz von selbst den Bug<br />

exakt in die Hafenausfahrt. Die Pinne blieb unberührt hochgeklappt,<br />

das Ruder in der Geradeaus-Stellung.<br />

Ich saß staunend daneben, während Janusz die Segelstellung<br />

entsprechend dem neuen Kurs korrigierte. Dann ging es aus<br />

3


YACHTEN<br />

59<br />

dem Raumschot-Kurs hart an den Wind, auch das bewerkstelligte<br />

Janusz wieder mit nur ein paar sehr sparsamen Veränderungen<br />

an Leinen und Kurbel. Selbst Böen und die höher<br />

werdende Wellen brachten die CARPE DIEM keinen Zentimeter<br />

aus dem Kurs. Die Haber lief wie auf Schienen, ohne<br />

dass irgendwer steuerte. Ich weiß, es ist ein abgedroschener<br />

Begriff, aber er passt perfekt.<br />

Selbst den so heiklen Vorwindkurs mit Butterfly-Segelstellung<br />

bewältigte die Yacht bravourös und ohne jegliches Steuern,<br />

obwohl mir als Fahrtensegler dabei erst etwas mulmig war,<br />

ganz ohne Bullenstander unterwegs zu sein. Doch Janusz war<br />

total cool: „Sowas brauchen wir nicht. Wenn der Lateralplan<br />

mit den vier Schwertern richtig eingestellt ist, gibt es keine<br />

Patenthalse. Nicht einmal, wenn wir vor dem Passatwind über<br />

den Atlantik segeln würden“.<br />

Und da wären wir bei der Lehrstunde angelangt. Alleine durch<br />

die Veränderung der Unterwasser-Struktur durch vier unabhängig<br />

voneinander bewegliche Schwerter lässt sich das Schiff<br />

steuern und absolut stabil auf Kurs halten – ganz ohne Autopiloten,<br />

der reparaturanfällig ist und ohnedies nur Strom verbraucht.<br />

Einen weiteren, wesentlichen Vorteil der Steuerung einer Yacht<br />

mittels der vier Schwerter nannte Janusz noch. Und der klingt<br />

sehr plausibel: „Das Boot wird nicht mit Gewalt auf einen<br />

bestimmten Kurs gezwungen. Es hat keinen Drang, anzuluven<br />

oder in den Wind zu schießen, was üblicherweise durch Ruder-<br />

Vorhalten vermieden werden muss und das natürlich bremst.<br />

In der jeweiligen Einstellung ist das Unterwasserschiff genau<br />

für den entsprechenden Kurs abgestimmt – als wäre es exakt<br />

und einzig dafür gebaut, in dem einen bestimmten Winkel zur<br />

Windrichtung zu segeln.“<br />

Ich gebe zu, die kurze Zeit an Bord der Haber 800 C4 an diesem<br />

Nachmittag im Spätherbst reichte nicht aus, um das Gefühl<br />

für die Koordinierung der vier Schwerter zu erlangen,<br />

deshalb lasse ich hier lieber Martin Kopac, den Eigner der<br />

CARPE DIEM, sprechen. Er segelt mit der Yacht bereits seit<br />

mehr als vier Jahren.<br />

„Entdeckt habe ich das Schiff auf einer Messe. Mich hat die<br />

Seetauglichkeit beeindruckt. Da ist jedes Detail wohl durchdacht<br />

und auf den praktischen Gebrauch ausgerichtet. Außerdem<br />

bietet sie unglaublich viel Platz. Man kann gar nicht glauben,<br />

dass dies nur ein Acht-Meter-Schiff ist. Die vier Schwerter<br />

habe ich erst gar nicht richtig beachtet. Dieses kleine Wunder<br />

habe ich erst im Laufe der ersten Ausfahrten so richtig entdeckt.“<br />

Ob es nicht ein sehr langwieriger Prozess ist, bis man heraus<br />

hat, wie die Stellung der einzelnen Schwerter bei den unterschiedlichen<br />

Kursen sein muss?<br />

Martin Kopac: „Es gibt eine sehr genau und anschaulich beschriebene<br />

Anleitung, wie das mit dem veränderbaren Lateralplan<br />

zu handhaben ist. Wenn man das genau gelesen und verstanden<br />

hat, ist alles sehr einfach. Ich habe sehr rasch heraus<br />

gehabt, wie alles funktioniert. Wenn die Schwerter richtig<br />

getrimmt sind, segelt meine CARPE DIEM absolut stabil und<br />

sicher – unter allen Bedingungen. Am Eindrucksvollsten ist<br />

Butterfly-Segeln mit ihr. Wenn man weiß, welch diffiziler und<br />

labiler Kurs das für eine Segelyacht ist und man merkt, dass<br />

selbst bei heftigen Wellen das Schiff ohne die Gefahr einer<br />

Patenthalse vor dem Wind bleibt, ohne dass man das Ruder<br />

berühren muss, ist das selbst heute für mich immer noch wie<br />

ein kleines Wunder. Ich segle meist nur zu zweit, deshalb ist<br />

die HABER 800 C4 für mich das ideale Boot. Ist man auf langen<br />

Strecken zu fünft unterwegs, so ist sie etwas zu klein. Aber<br />

was will man bei acht Metern Schiffslänge erwarten? Ich halte<br />

sie für das perfekte Schiff, denn sie ist sicher, sehr praxisorientiert<br />

ausgelegt, einfach in der Bedienung und man kann mit ihr<br />

in ganz flaches Wasser, praktisch bis an den Strand fahren und<br />

braucht daher kein Dinghi. Sie hat exzellente Segeleigenschaften<br />

und bietet eine Menge Segelspaß.“<br />

1 hoch die pinne. Richtig getrimmt, muss niemand die HABER 800 C4<br />

steuern.<br />

2 blick nach vorn. Acht Meter Länge – und Platz wie auf einem richtig<br />

großen Dickschiff. Vor dem Salon noch eine Kabine.<br />

3 blick zur seite. An Backbord, direkt neben dem Niedergang und noch vor<br />

dem Salon, die Pantry. Gegenüber die Navigation.<br />

4 stabil auf kurs. Auch wenn heftige Bewegung und Gewichtsverlagerung<br />

auf dem Schiff ist, läuft die HABER C4 stur geradeaus.<br />

5 geniale details. Zum Beispiel diese Umlenkrollen, um Schoten zu einer<br />

zentralen Winsch zu führen.<br />

4<br />

5


60<br />

Familienschiff<br />

mit<br />

Racer-Qualitäten<br />

Vor uns liegt die nagelneue SPORT 34 von Bavaria am Steg der MedOne-Marina am Tiber vor<br />

den Toren Roms. Bullig, voluminös, kraftstrotzend. Zugleich einladend elegant, Sicherheit und<br />

Geborgenheit ausstrahlend. Wie geht das? Es ist wohl ein Design-Kunststück der besonderen Art,<br />

geschaffen von der BMW Group DesignworksUSA.<br />

Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg


YACHTEN<br />

61


62<br />

1<br />

Oben schien die Sonne von einem blauen Himmel. Nordwind,<br />

der ein paar Schönwetterwolken vor sich her trieb, wohlige 20<br />

Grad, an diesem Tag im späten Herbst. Unten floss träge der<br />

Tiber. Ein paar Kilometer flussabwärts das Tyrrhenische Meer.<br />

Ein perfekter Tag, um die Jüngste der neuen Bavaria Motor -<br />

yachten ausgiebig zu testen. Anfang der neuen Serie machte<br />

die SPORT 28, gefolgt von der SPORT 38 (<strong>OCEAN7</strong>-Testbericht<br />

in der Ausgabe 09-10 2<strong>01</strong>0). Und jetzt die 34.<br />

Der hohe Rumpf und eine hohe, stabile Seereling nach vorne<br />

bieten den Eindruck von großer Sicherheit an Deck. Das Cockpit<br />

mit dem Targabügel und dem sehr übersichtlichen Arbeitsplatz<br />

des Steuermanns bietet Geborgenheit und Geschlossenheit.<br />

Und der Heckbereich Freiheit, Großzügigkeit und<br />

ungetrübten Badespaß vor Anker. Zu letzterem trägt zweifellos<br />

ein knapp 6.000 Euro teures Extra wesentlich bei: die erweiterte<br />

Badeplattform mit Massivholz. Sie schafft nicht nur eine<br />

Viele Werften gehen mit dem Begriff „innovativ“ sehr lässig<br />

um. Werden neue Cockpit-Armaturen, eine leicht abgeänderte<br />

Innenausstattung oder neue Motoren eingebaut, wird das oft<br />

schon als „innovativer Schritt“ kundgetan.<br />

Die neue Linie von Bavaria ist tatsächlich innovativ.<br />

Bei den Segelyachten wie bei den Motorbooten. Dafür<br />

stehen bei der Cruiser Linie der Segelyachten die Top-Entwickler<br />

von Farr Yacht Design und bei den Motorbooten eben<br />

die Köpfe von BMW Group DesignworksUSA. Sie haben es<br />

geschafft, innerhalb der wenigen Monate, seit die SPORT 28<br />

auf dem Markt ist, die neue, sportlich elegante Linie als „typisch<br />

Bavaria“ mit hohem Wiedererkennungswert zu etablieren.<br />

So wie ein BMW eben typisch BMW ist, so ist die neue<br />

SPORT 34 eben bereits typisch Bavaria.<br />

2


S u c h e n V e r t r e t e r i n Ö s t e r r e i c h<br />

YACHTEN<br />

63<br />

Wie ein BMW eben<br />

typisch BMW ist,<br />

so ist eine Bavaria<br />

typisch Bavaria.<br />

s34 s37 s41 s42 s44 ibc<br />

neue<br />

Terrasse direkt am Wasser, von der so mancher Badehausbesitzer<br />

nur träumen kann, sondern sorgt durch Verlängerung der<br />

Wasserlinie auch fahrtechnisch und vor allem optisch für einen<br />

Quantensprung in Richtung Größe und Eleganz.<br />

Über eben diese Plattform geht es herrlich bequem an Bord<br />

und entweder direkt in das heimelige, gemütliche Cockpit, oder<br />

über eine Art Mini-Wendeltreppe mit drei Stufen über breite<br />

Laufdeckflächen auf das Vorschiff und zum Anker. Egal, wie<br />

turbulent der Seegang auch sein mag, hier passt alles perfekt<br />

und man fühlt sich auf keinem Meter unsicher. Überall findet<br />

man perfekten Halt.<br />

1 sicherheit. Jeder Platz im Cockpit ist perfekt geschützt. Die Liege an<br />

Backbord ist umgeklappt, zum Öffnen des Luks.<br />

2 partytime. Elektrogrill, Wetbar und großer Kühlschrank für Sundowner,<br />

Dinner und Feste mit Gästen.<br />

3 Aufgang. Drei Stufen zu den breiten Laufdecks auf das Vorschiff. Überall<br />

findet man hier optimalen Halt.<br />

www.salonayachts.com<br />

Wir laden Sie zur deutschen Premiere<br />

der Salona 41 auf der Boot Duesseldorf ein<br />

Halle 16, Stand D21<br />

3<br />

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64<br />

Technische Daten<br />

Motorisierung Benzin:<br />

2 x Volvo-Penta 4,3 GXIE-EVC/DPS (225 PS/168 kW)<br />

2 x Volvo-Penta 5,7 GXIE-EVC/DPS (320 PS/239 kW)<br />

Motorisierung Diesel:<br />

1 x Volvo-Penta D6-370 EVC/DPH (370 PS/272 kW)<br />

2 x Volvo-Penta D3-220 EVC/DPS (220 PS/162 kW)<br />

2 x Volvo-Penta D4-260 EVC/DPH (260 PS/191 kW)<br />

1<br />

Gesamtlänge .......................................................ca. 10,80 m<br />

Rumpflänge ..........................................................ca. 10,28 m<br />

Maximale Breite ......................................................ca. 3,59 m<br />

Höhe über Wasser ..................................................ca. 3,10 m<br />

Tiefgang Antrieb angehoben ...................................ca. 0,70 m<br />

Tiefgang Antrieb abgesenkt .....................................ca. 1,15 m<br />

Leergewicht ......................................................... ca. 6.100 kg<br />

Treibstofftank .............................................................ca. 520 l<br />

Wassertank ...............................................................ca. 150 l<br />

Kabinen................................................................................2<br />

Kojen ...................................................................................4<br />

Höhe im Salon ........................................................ca. 1,90 m<br />

Das Cockpit selbst ist sehr raffiniert in zwei Bereiche geteilt.<br />

Zur Badeplattform hin solide abgesichert und geschützt durch<br />

die Motorraumabdeckung, die Sitzgruppe für sechs Personen<br />

mit komfortabler Bank, elektrischem Grill, Kühlschrank, Wetbar<br />

und allem was eine anspruchsvolle Crew sonst noch so<br />

braucht, um einen perfekten Sundowner und ein üppiges Dinner<br />

unter freiem Himmel zu zelebrieren.<br />

Anschließend der Bereich, in dem gearbeitet – na ja, sagen wir,<br />

dem Vergnügen des aktiven Bootfahrens nachgegangen wird.<br />

Alles, was der Steuermann braucht, hat er bequem in Griffweite;<br />

und dazu den vollkommenen Überblick über alles, was sich<br />

an Deck und auf dem Wasser befindet. Neben ihm – das ist neu<br />

– an Backbord ein Sitz für den Copiloten und dahinter eine<br />

gemütliche Wellness-Liege direkt unter dem Schutz der formschön<br />

geschwungenen Windschutzscheibe. Der<br />

hintere Teil der Liege lässt sich umklappen und darunter befindet<br />

sich ein zu öffnendes Luk in die Achterkammer – auch<br />

das ist neu.<br />

Bavaria-Vertriebschef Meik Lessig startet die beiden Volvo-<br />

Aggregate 5,7 GXIE-EVC mit je 320 PS, lässt sie warm laufen<br />

und steuert die SPORT 34 anschließend die paar Kilometer<br />

den Tiber flussabwärts in Richtung offenes Meer, sehr, sehr<br />

langsam, denn die italienischen Polizisten haben den Ruf,<br />

hinter allen möglichen Ecken auf Lauer zu liegen, um Geld<br />

von Schnellfahrern einzutreiben.<br />

Mir soll das recht sein, denn es bietet ausreichend Gelegenheit,<br />

das Schiff von innen zu erkunden und zu schauen, ob es in<br />

Salon und Kabinen auch hält, was es von außen verspricht.<br />

Nein. Tut es keineswegs.<br />

Es übertrifft meine Erwartungen vielmehr, denn rein subjektiv<br />

kann ich keinerlei Einschränkungen im Vergleich zur Sport 38<br />

feststellen, die mich schon vor ein paar Wo-


YACHTEN<br />

65<br />

Noch mehr Schiff<br />

durch Badeplattform<br />

2<br />

Charter&Yacht 21.04.2009.qxp 21.04.2009 22:12 Seite 1<br />

chen bei Testfahrten im Oslofjord wegen ihrer Größe so erstaunt<br />

hat.<br />

Auch auf der 34 bietet der Salon nicht nur viel Platz für die<br />

gesamte Crew samt eventuellen Gästen, eine komplette Pantry<br />

inklusive Mikrowelle und großem Flatscreen, sondern auch<br />

jede Menge Stauraum. Die Achterkabine mit extra Sitzgelegenheit<br />

und Stehhöhe im Vorraum hat das bewährte System von<br />

zwei Einzelbetten, die sich mit einem einzigen Handgriff zu<br />

einer üppigen Liegewiese verbinden lassen. Als Eigner würde<br />

ich mich nur schwer entscheiden können zwischen dieser Kammer<br />

und der Eignerkabine im Vorschiff.<br />

1 arbeitsplatz. Ein Motorraum, groß und geräumig, mit soliden Stufen zu<br />

den beiden Maschinen.<br />

2 sonnenterrasse. Ein Extra, das den Lebensraum grandios erweitert, ist<br />

die zusätzliche Badeplattform.<br />

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66<br />

1 2 3<br />

Ein rasantes Familienschiff mit Wohnkomfort<br />

An Steuerbord befindet sich die großzügig und gut dimensionierte<br />

Nasszelle mit Toilette, Waschtisch und Dusche.<br />

Ein echtes Familienschiff für lange Urlaube. Was hat es fahrttechnisch<br />

zu bieten?<br />

Vorbei an kilometerlangen Marinastegen an Steuerbord, Schilf,<br />

Schwemmland und der historische römische Hafen von Ostia<br />

an Backbord, nähern wir uns dem Tyrrhenischen Meer und<br />

passieren endlich Leuchtturm und Ansteuerungsbojen.<br />

Dann geht es richtig los. Bei Vollgas erreicht die SPORT binnen<br />

13 Sekunden ihre Top-Speed von satten 38 Knoten bei einer<br />

Drehzahl von 4.800 U/min. Das bringt riesigen Spaß, zumal das<br />

Boot stabil und ruhig durch und über die Wellen gleitet und<br />

selbst engste Vollkreise von etwa vier Schiffslängen Durchmesser<br />

absolviert, ohne dass irgendwo an Bord das Gefühl von Unsicherheit<br />

aufkommt. Die SPORT 34 schneidet auch bei Höchstgeschwindigkeit<br />

ruhig und sauber durch Wellen. Die Lenkung<br />

reagiert prompt und direkt und bietet dem Steuermann in jeder<br />

Situation die Gewissheit, das Schiff sicher zu beherrschen.<br />

Allerdings hat dieser Vollgas-Spaß auch seinen Preis: Stolze 89<br />

Liter fließen pro Motor und Stunde bei dieser Tempo-Bolzerei<br />

aus dem 500 Liter fassenden Tank. Aber wer fährt schon stundenlang<br />

Vollgas?<br />

Bei Cruising Speed sieht alles schon wieder ganz anders aus.<br />

Nicht einmal die Hälfte an Spritverbrauch bringt ganz genau<br />

so viel Fahrvergnügen bei 23 Knoten und 2.500 U/Min.<br />

Und jetzt der Preis! In der Grundausstattung kostet die<br />

SPORT 34 wohl unschlagbare 111.900 Euro ab Werk und ohne<br />

MwSt. Grundpreis für die mit zwei Mal 320 PS motorisierte<br />

Testyacht beträgt 145.061 Euro. Das Basispaket Comfort macht<br />

zusätzlich knapp 17.000 Euro und die revolutionäre Joystick-<br />

Steuerung (siehe <strong>OCEAN7</strong> 09-10 2<strong>01</strong>0, „Bavaria weiß, was<br />

Frauen wollen“) schlägt noch einmal mit 13.566 Euro zu Buche.<br />

Wie meinte der Chefredakteur eines spanischen Wassersport-Magazins<br />

nach seiner Testfahrt? „Wer ein Schiff in dieser<br />

Größe sucht, kann eigentlich nicht anders, als sofort das Geld<br />

von der Bank zu holen und die SPORT 34 zu kaufen“.


YACHTEN<br />

67<br />

Preise (in Euro)<br />

4 5<br />

Grundausstattung ............................................................................. 145.061,–<br />

mit 2 x 5,7 GXIE-EVC (2 x 320 PS)<br />

Aquamatic Joystick...............................................................................13.566,–<br />

Basispaket Comfort............................................................................ 16.921,80<br />

Sonnenpolster und Getränkehalter aus Edelstahl im Verdeck, Massivholz auf<br />

Cockpitboden und Laufdeck, Klima-Heizung-Kombigerät, Kühl schrank im Cockpit<br />

12 V, Cockpitgrill 230 V, Mikrowelle, Cockpittisch und Deckel der Wetbar in<br />

Massivholz, Trimmklappen elektrisch verstellbar, TV-Vorbereitung, inkl. Rund antenne<br />

mit Steckdosen, Radio mit CD-/MP3-Player und zwei Lautsprechern im Salon<br />

Funktionspaket Anker..............................................................................2.142,–<br />

Anker verzinkt, Ankerwinde/<br />

elektr. Ankerspill, Ankerkette verzinkt 50 Meter<br />

Badeplattform, adaptiv mit Massivholz.................................................. 5.890,50<br />

<strong>OCEAN7</strong> ist<br />

Emotion<br />

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Lifestyle<br />

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Genuss<br />

1 schöner kochen. Eine Küche, die alles bietet: Mikrowelle, Reeling, Flatscreen und Stauraum<br />

für einen ganzen Urlaub.<br />

2 schöner leben. Nicht nur elegant ist der Tisch mit Eckbank, hier haben gut und gerne sechs<br />

Personen gemütlich Platz.<br />

3 schöner baden. Toilette, Waschtisch und ordentlich Platz für eine richtig gute Dusche bietet<br />

der Nassraum.<br />

4 schöner schlafen. Die Eignerkabine im Vorschiff lässt keinerlei Wünsche offen.<br />

5 schöner ruhen. Achtern die Gästekabine bietet zwei Einzelbetten, die mit einem kleinen<br />

Handgriff in eine üppige Liegewiese verwandelt werden können.<br />

Besuchen Sie<br />

uns auch auf<br />

www.ocean7.at<br />

– täglich aktuell!


68<br />

Elegantes<br />

Erbstück<br />

Text: Silke Springer


Yachten<br />

69<br />

Die neue Sunbeam 36.1 ist das Resultat einer<br />

Zusammenarbeit dreier Design-Teams und<br />

hat das Zeug zum Klassiker. Die neue aus<br />

dem Hause Schöchl am Mattsee dürfte auch<br />

künftigen Generationen gefallen.<br />

Sie wirkt rank und zierlich. Jemand an Bord sagt „feminin“.<br />

Das passt gut, finde ich, und ich bin mir sicher:<br />

Jeder, der wie ich hinter dem Ruder der brandneuen<br />

Sunbeam 36.1 steht und nach vorne schaut<br />

wird kaum glauben können, dass er eine moderne<br />

Elf-Meter-Fahrtenyacht durch die Wellen lenkt, mit<br />

einer Maximalbreite von immerhin 3,42 Metern. Platz<br />

genug für einen großzügigen Innenausbau mit zwei<br />

vollwertigen Doppelkabinen, einem geräumigen Salon<br />

plus Pantry und Nasszelle und allem, was man von<br />

einem hochwertig eingerichteten Cruiser sonst noch<br />

erwartet.<br />

Dass der jüngste Entwurf aus Mattsee von außen betrachtet<br />

seine schlanke Silhouette bewahrt, ist hohe<br />

Designkunst. Erstmals in der 50-jährigen Werftgeschichte<br />

von Sunbeam Yachts haben die Schöchls auf<br />

die Teamarbeit mehrerer Designer gesetzt, die aus<br />

ganz unterschiedlichen Sparten kommen. Den nautischen<br />

Bereich deckt, wie gewohnt, Yachtkonstrukteur<br />

Georg Nissen ab. Die Linienführung des Aufbaus, die<br />

Ergonomie im Cockpit und das Design-Konzept fürs<br />

Interieur kommen vom Design-Büro Storz. Diese<br />

innovative Konstruktionsschmiede hat ihren Sitz in<br />

Zell am See und ist unter anderem bekannt geworden<br />

durch spektakuläre Entwürfe für Adidas und den<br />

Traktoren-Hersteller Lindner.<br />

Formenbau, die gesamte Technik und die Innenraumaufteilung<br />

stammen vom Sunbeam-Entwicklungsteam.<br />

Das Ergebnis der Zusammenarbeit kann


70<br />

1<br />

Eine Sunbeam steht für Wertbeständigkeit<br />

sich nicht nur sehen lassen, es segelt auch noch gut. Gerade<br />

zeigt die Logge sieben Knoten, bei nur zehn Knoten Wind.<br />

Sunbeam-Geschäftsführer Gerhard Schöchl berichtet: Die<br />

Entwicklungsphase war geprägt durch angeregte Diskussionen,<br />

denn jedes der drei Teams hat für seinen Vorschlag hart gekämpft.<br />

Alle Beiträge zu koordinieren und in sinnvolle Bahnen<br />

zu lenken, diese Aufgaben übernahm Manfred Schöchl, Cousin<br />

von Gerhard und Technik-Leiter bei Sunbeam.<br />

Mittlerweile habe ich das Steuer an Florian Raudaschl, der die<br />

Segel für die 4me gefertigt hat, übergeben und bin vom Achtercockpit<br />

in den Crewbereich gewechselt. Füße hoch lehne<br />

ich am Deckshaus und merke – nichts. Nichts drückt, nichts<br />

zwickt. Perfekt.<br />

Warum entschließt sich eine Traditionswerft wie Sunbeam für<br />

den Input fachfremder Design-Ideen? Und warum für Storz?<br />

Die Antwort kommt schnell: Weil diese Firma außergewöhnlich<br />

einfallsreich ist, und weil man frischen Wind in die Produktpalette<br />

hineinbringen möchte. Weg vom nordischen Design<br />

hin zu einem modernen „europäischen“ Look.<br />

Modernisierungen und Verbesserungen innerhalb der eigenen<br />

Produktreihen hat es immer gegeben, bislang wurden sie in<br />

kleinen Schritten und sehr feinfühlig vorgenommen. „Eine<br />

Sunbeam verkauft man nicht, man vererbt sie!“ Gerhard<br />

Schöchl bringt die hohe Wertschätzung, die seinen Schiffen<br />

zuteil wird, auf den Punkt. Sunbeams sind allgemein begehrte<br />

Erbstücke, weil ihre Risse zeitlos sind und ihre Qualität hochwertig.<br />

Dasselbe bieten vergleichbare Yachten auf gleichem<br />

Fertigungsniveau auch, und dennoch werden diese eher verkauft<br />

als vererbt. Was also macht die generationenübergreifende<br />

Beliebtheit einer Sunbeam aus? Möglicherweise das Gesamtkonzept.<br />

Zusätzlich zur Yacht und den obligatorischen<br />

Serviceleistungen wird der Kunde in eine Großfamilie aufgenommen<br />

(sofern er das möchte). Ein Sunbeam-Eigner soll sich<br />

rundherum geborgen fühlen. Natürlich in erster Linie an Bord.<br />

Hier wird Komfort groß geschrieben. Einfaches Handling ist<br />

eine Maxime.<br />

Die Nach-Wirtschaftskrise erfordert Investitionen in die Zukunft.<br />

So denkt man am Mattsee und traut sich was. Augenfälligster<br />

Unterschied zu den beiden anderen Punkt-1er-Modellen<br />

ist die langgezogene, schwungvolle Deckslinie, die vom<br />

Cockpitsüll über das Kajüthaus bis ins Vorschiff verläuft und<br />

Fenster und Verblendung integriert. Im gesamten Wohnbereich<br />

hängen sämtliche Oberschränke auf gleicher Höhe,<br />

schmiegen sich elegant in die Ecken und wirken wie ein durchgehendes<br />

Band, das die Einrichtung auf sehr angenehme Weise<br />

strukturiert. Große Skylights im Kajütdach bringen viel<br />

Licht unter Deck.<br />

Wohnlichkeit und Wohlfühl-Atmosphäre sind die wichtigsten<br />

Aspekte bei der Innenraumgestaltung. Dazu zählen neben er-<br />

Die <strong>OCEAN7</strong> Meinung<br />

Die Sunbeam 36.1 ist eine ideale Fahrtenyacht für alle, die Spaß am Segeln haben. Ihre guten<br />

Segeleigenschaften sind bestechend. Für Komfort sorgen gut durchdachte Layouts, sowohl an<br />

als auch unter Deck. Ergonomie wird groß geschrieben.<br />

Das besondere Detail: Der mittlere Part der Steuermannsbank lässt sich herunterfalten. Er liegt<br />

plan auf dem Cockpitboden auf und bildet einen stolperfreien Durchgang zur Badeplattform.


YACHTEN<br />

71<br />

gonomisch geformten Möbeln auch edle Materialien, wie afrikanisches<br />

Bootsbau-Teak oder Leder für die Polsterung. Für<br />

die Sunbeam 36.1 stellt die Werft zwei Ausbau-Varianten zur<br />

Auswahl. „Avantgarde“ ist die peppigere mit dunklem Holz,<br />

weißen Wänden und pistaziengrünen Polstern. Die andere das<br />

traditionelle „Elegance“-Finish mit naturbelassenen Hölzern<br />

und gedeckten Farben.<br />

Alle Teile, bis auf diejenigen, die zertifiziert sind, lassen sich<br />

modifizieren. Viel Spielraum bleibt auch für Erweiterungen<br />

oder nachträgliche Einbauten. Wenn ein Eigner bei Bestellung<br />

noch nicht sicher ist, ob er irgendwann einmal ein Bugstrahlruder<br />

möchte, ist das kein Problem, der Tunnel wird schon<br />

einmal eingebaut. Dann braucht später nur noch die Außenhaut<br />

aufgesägt zu werden.<br />

Inzwischen befinden wir uns auf dem Rückweg und segeln mit<br />

raumem Wind. Während der vergangenen Stunden hat sich die<br />

Sunbeam 36.1 auf allen Kursen als sehr ausgewogen präsentiert.<br />

Die Segel lassen sich unkompliziert einstellen; wenn er möchte,<br />

kann der Steuermann die Genua fahren, denn die Winschen<br />

liegen in greifbarer Nähe. Die Feineinstellung des Großsegels<br />

erfolgt über den Traveller, dessen Schiene über das Kajütdach<br />

läuft und deren Leinen über Umlenkungen ins Cockpit laufen<br />

– wie die Großschot auch. So bleibt im 2,30 Meter langen<br />

Cockpit Platz für lange Beine und für einen klappbaren Tisch.<br />

Für ausreichend Stabilität sorgt der Ballastanteil von 32 Prozent.<br />

Er macht die 36-Fuß-Yacht aber nicht träge, sondern lässt<br />

ihr Luft zum Atmen. Man spürt ihre Segelfreude, ohne dass es<br />

anstrengend wird. Nervös ist sie nämlich nicht. Und auch nicht<br />

kippelig. Das geschlossene Heck verengt sich leicht, was bewirkt,<br />

dass die Schräglage auch bei viel Wind moderat bleibt.<br />

Gute und sichere Segeleigenschaften gehören zum Grundkonzept<br />

einer Sunbeam.<br />

Die Werft selbst kategorisiert ihre Schiffe als Sports Luxury<br />

Cruiser. Sports steht für ihr gutes Segelverhalten, Luxury für<br />

die hochwertige Bau-Qualität und Cruiser für den Einsatzzweck.<br />

Genau so will auch die neue Sunbeam 36.1 verstanden<br />

werden. Als eine sportlich segelnde Fahrtenyacht, auf die man<br />

sich verlassen kann und mit der man jederzeit gern auf Reisen<br />

geht. Selbst in vielen Jahren noch. Trotz – oder sogar gerade<br />

wegen – ihres erfrischend modernen Designs.<br />

1 WECHSEL-HECK. Durchgang zur Badeplattform, geschlossenes Schott oder<br />

Steuermannsbank.<br />

2 Küche. Die durchgehende Maserung beruhigt das Auge und die Sinne.<br />

3 bad mit dusche. Ein Nassraum fast wie zuhause.<br />

4 innenraum. Edel wirkende Hölzer mit durchgehender Maserung.<br />

Technische Daten<br />

2 3<br />

Länge über alles .........................................................11,02 m<br />

Breite ...........................................................................3,42 m<br />

Tiefgang ...........................................................1,94 m/1,52 m<br />

Verdrängung ............................................................ ca. 6,25 t<br />

Ballast ............................................................................2,05 t<br />

Stehhöhe ................................................................ca. 1,90 m<br />

Trinkwassertank ..........................................................ca. 305 l<br />

Treibstofftank ..............................................................ca. 145 l<br />

Motor ..................................................................21 KW/29 PS<br />

Segelfläche .................................................................. 60 qm<br />

Großsegel .....................................................................31 qm<br />

Genua ...........................................................................29 qm<br />

Preis ......................................ab 183.260 Euro inklusive MwSt.<br />

www.sunbeam.at<br />

4


72<br />

Die neue<br />

Leichtigkeit<br />

des Designs<br />

Text: Stefan Detjen<br />

Fotos: Christian Glaser<br />

Wer ein neues Motorboot als NC – New Concept – ankündigt, muss sich ein paar<br />

Zweifel gefallen lassen. Allzu oft wird „neu“ als billiges Reizwort benützt, das seine<br />

Wirkung fast nie verfehlt. <strong>OCEAN7</strong> hat sich am Bodensee das neue Konzept der<br />

Jeanneau NC 11 aus der Nähe angesehen und getestet.


YACHTEN<br />

73<br />

Lokaltermin in Romanshorn, um die neue Jeanneau NC 11<br />

probezufahren. Unser Termin musste mehrmals verschoben<br />

werden, da das launische Spätsommerwetter partout nicht<br />

mitspielen wollte. Doch heute ist ein perfekter Tag, um etwas<br />

Neues auszuprobieren. Am Ende des Bootsstegs liegt sie, im<br />

Meer von mehr oder weniger gleichförmigen Plastikbooten.<br />

Doch die Jeanneau NC 11 ist anders. Ohne viel Tamtam hebt<br />

sie sich klar von den Nachbarbooten ab. Der erste Eindruck ist<br />

positiv, hier liegt ein Boot, das in jeder Marina eine gute Figur<br />

macht. Ein Hauch von Understatement umgibt die neue, kompakt<br />

wirkende Jeanneau, die förmlich dazu einlädt, an Bord zu<br />

gehen. Das Betreten erfolgt auf gleicher Ebene zum Steg, ohne<br />

Gangway und ohne unnötige Kletterei. Nach dem ersten, eher<br />

kompakten, Eindruck revidiert man nun seine Meinung und<br />

lässt sich von einer angenehmen Großzügigkeit überraschen,<br />

fast wie auf einem Katamaran mit 360-Grad-Panorama. Was<br />

bei der NC 11 auf den ersten Blick gefällt, ist der gekonnte<br />

Stilmix aus nordischer Designklarheit mit leichtem, lichtdurchflutetem<br />

mediterranen Flair. Wer sich bis jetzt noch nicht für<br />

ein Haus am See oder Meer entscheiden konnte, bekommt hier<br />

eine überlegenswerte Alternative angeboten. Der Wohnwert<br />

des neuen Jeanneaubootes ist sehr hoch und hat das Zeug, um<br />

auch auf den Hochglanzseiten eines noblen Einrichtungsmagazins<br />

zu bestehen. Weißer Plastiklook ade – die NC 11 verkörpert<br />

den neuen Designtrend vom Verschmelzen des ‘Innen’<br />

und ‘Außen’ in perfekter Art und Weise. Das Leben auf und am<br />

Wasser kann so in vollen Zügen genossen werden.<br />

Dank einem Verwischen der Grenze dieser beiden Aufenthaltszonen<br />

kommt die NC 11 luftig daher, die vierteilige Schiebetüre<br />

(die den Namen auch wirklich verdient) läuft leichtfüßig und<br />

lässt sich im Paket entweder links oder rechts zusammenschieben.<br />

Die trennende (oder eher verbindende?) Sitzbank switcht<br />

durch Umlegen der Rückenlehne wahlweise vom Innen- zum<br />

Außenbereich und zurück. Auch die hintere Cockpit-Sitzbank<br />

ist von der mobilen Sorte: mehr zum Heck positioniert, vergrößert<br />

sie das gedeckte Cockpit erheblich. Nach vorne geschoben,<br />

macht sie Platz für eine praktische Badeplattform, auf der sich<br />

auch eine größere Familie locker tummeln kann.<br />

Stauraum ist Staunraum. Wer jeden Tag eine neue<br />

Ferienkulisse erleben möchte, hat hiermit sein passendes Fortbewegungsmittel<br />

gefunden, denn das neue Bootskonzept ist<br />

speziell als Tourentyp ausgelegt worden. Das mitbeteiligte<br />

Konstruktionsbüro Vittorio Garroni beschäftigt sich seit Jahren<br />

mit den Anforderungen von Tourenfahrern und weiß, was geht<br />

- und was eben nicht. Dass man das gut funktionierende Konzept<br />

mit viel italienischem Designverständnis in eine absolut<br />

ansprechende Form gepackt hat, ist eine erfreuliche Nebenwirkung.<br />

New Concept steht da wohl nicht nur für das neue<br />

Symbol der Werft, sondern ist auch ein Signal des generellen<br />

Dach auf, Sonne rein!<br />

Umdenkens und des Über-den-Tischrand-Schauens. Normalerweise<br />

verderben zu viele (Design-)Köche den Brei. Hier hat<br />

das Teamwork aus dem Jeanneau-Design team, Konstruktionsbüro<br />

Garroni und Conceptberater J.F. de Premorel ganze Arbeit<br />

geleistet. Die Schönheit der Linien ist da, die Farbwahl<br />

harmonisch und zeitlos modern, das Raum- und Handlingkonzept<br />

klar strukturiert. Nichts wurde dem L’art-pour-l’art-Denken<br />

geopfert, sondern hier standen handfeste praktische Benutzervorteile<br />

im Fokus. Fast sieht es so aus, als ob im<br />

Jeanneau-Designbüro ab und zu die Kollegen von der Segelfraktion<br />

vorbeikamen und man sich zusammen auf ‘the best of<br />

both worlds’ konzentrierte. Der üppige Stauraum ist schon fast<br />

Schlau-Raum, intelligente und leicht zugängliche Lösungen<br />

sind die Regel und erleichtern das Leben an Bord. Die Doppelreihe<br />

von Kunstoffkörben z. B. ist die ideale Lagerlösung<br />

für die Einkäufe und in unmittelbarer Nähe der Pantry platziert.<br />

Optional sind Staueinsätze für die Bilge erhältlich. Neben<br />

dem Motorenblock und in der achterlichen Sitzbank gibt es<br />

Platz in Hülle und Fülle. Wenn die Tischrunde nach mehr<br />

Sitzgelegenheiten ruft, tauchen zwei bequeme Hocker aus dem<br />

Seitenteil unter dem Tisch auf (die Hocker offenbaren sich<br />

ihrerseits wieder als gut getarnter Stauraum).<br />

Raum für ein entspanntes Bordleben. Die Polstermöbel<br />

im Salon sind in schickem Weiß gehalten. Vielleicht<br />

nicht einfach sauber zu halten, aber ungemein elegant anzuschauen.<br />

Gekocht wird auf der Backbordseite, ein zweiflammiger<br />

Gaskocher kann optional durch einen Mikrowellenherd<br />

ersetzt werden. Der Kühlschrank könnte ruhig größer sein,<br />

denn wer hier an Bord lebt, möchte am liebsten nicht mehr an


74<br />

1<br />

Land. Zum Schlafen steigt man ein paar Stufen tiefer: eine<br />

Doppelkojen-Kabine auf der Steuerbordseite und eine große<br />

Masterkabine, die den ganzen vorderen Bugteil einnimmt. Mit<br />

einem Spiegel über die gesamte Kabinenbreite wirkt der Raum<br />

noch größer – ein alter Trick, aber immer wieder wirkungsvoll.<br />

Auch hier schmeicheln die angenehmen Farbkombinationen<br />

dem kritischen Auge. Der Ausbau mit edlen,<br />

naturnahen Materialien gefällt selbst designverwöhnten<br />

Menschen. Die abgerundeten<br />

Borde, mit Stoff überzogenen Kantenteile,<br />

mit Leder eingefassten Haltestangen sowie<br />

die Leselampen in den Kabinen – alles<br />

macht einen gepflegten und sorgfältig verarbeiteten<br />

Eindruck. Selbst im Bad wird<br />

Holz eingesetzt, um den Weißanteil an<br />

Kunststoff angenehm zu kontrastieren.<br />

Wenn Besuch kommt: zwei weitere Schlafplätze<br />

lassen sich im Salon einrichten (einfach<br />

Tisch absenken und Polster einlegen). Wer im<br />

Salon liegt, kann auf Knopfdruck den versenkbaren Monitor<br />

aus- und einfahren … Vieles für den Bordkomfort ist<br />

bereits standardmäßig inbegriffen, da kann man ruhig noch<br />

etwas ins Festmacher- und Ankerpaket von Jeanneau investieren.<br />

Die Namen der Polstergarnituren im Salon lassen das re-<br />

Technische Daten<br />

Länge ü. a...................................................................10,85 m<br />

Rumpflänge.................................................................10,55 m<br />

Schiffsbreite ü. a............................................................3,73 m<br />

Tiefgang........................................................................0,90 m<br />

Höhe.............................................................................2,70 m<br />

Gewicht ohne Motor................................................... 5.900 kg<br />

Motoren........................................... 2 x Volvo Penta D3 200 PS<br />

Kapazität Kraftstoff............................................................700 l<br />

Frischwasser....................................................................250 l<br />

Separate Kabinen...................................................................2<br />

Schlafplätze........................................................................4/6<br />

Kategorie................................................................... B-8/C-10<br />

Preis ............................................................. ab 220.310 Euro<br />

Designer:<br />

Jeanneau Design, Garroni Design, JF de Prémorel Concept<br />

Generalimporteur für Österreich:<br />

Maxmarine www.maxmarine.at<br />

laxte Lifestyle-Konzept erahnen: „Mediterraneo Light Tan“ und<br />

„Lounge Performer“ tönen cool und sehen auch so aus. Ein paar<br />

nette Effekte konnten sich die eher pragmatisch orientierten<br />

Designer dann doch nicht verkneifen: im Cockpitdach warten<br />

zweifarbige LED-Lampen in weiß und blau (!) auf den Einsatz<br />

als effektvolle Abendbeleuchtung.<br />

Schneller wohnen, schöner fahren … Leinen los zur<br />

Probefahrt. Die beiden Kraftpakete von Volvo Penta sind gut<br />

zugänglich und sympathisch leise im Auftritt. Kaum sind wir<br />

Die NC 11 in Österreich<br />

Die NC 11 ist eine tasächliche Innovation auf dem Sektor der Motoryachten. In Österreich<br />

wird das elegante Schiff von Maxmarin angeboten und kann im Schauraum des Jeanneau-<br />

Händlers in Pressbaum jederzeit besichtigt werden.<br />

www.maxmarine.at


YACHTEN<br />

75<br />

Schöner wohnen<br />

auf dem Wasser<br />

aus der Marina, lassen wir noch mehr Sonne herein: das große<br />

Schiebedach, eine Spezial-Konstruktion von Webasto, wird<br />

geöffnet und der Salon lichtgeflutet. Fast schon Cabriofeeling!<br />

Der Steuerstand unterstützt die sofort aufkommende Fahrfreude.<br />

Hier fährt man gern, die Sitzbank perfekt, alle Instrumente<br />

gut im Blickfeld. Aber wer schaut jetzt noch auf die Instrumente?<br />

Die NC 11 manövrieren – das ist Vergnügen pur, die neue<br />

Jeanneau läuft zügig und geschmeidig durchs Wasser, die Steuerung<br />

ist so sanft wie präzise und das Gleiten auch bei höherem<br />

Bootspeed eine sichere Sache. Der offene Ausstieg vom Kommandostand<br />

aufs Backbord-Laufdeck macht noch mehr Ferienlaune<br />

(und frischen Wind um die Nase) und dürfte seine<br />

Vorteile auch beim Anlegemanöver gut ausspielen. Selbst beim<br />

engen Kurvenslalom bleibt die NC 11 gutmütig und fast schon<br />

souverän. Wer auch immer am Schluss für das Unterwasserschiff<br />

verantwortlich war, er hat gute Arbeit geleistet.<br />

Gashebel nach vorne gedrückt, die Nase hebt sich sanft und<br />

die NC 11 gleitet rauschend davon. Aber wie! Das Fotografenboot<br />

bleibt hinter uns, wird immer kleiner und dafür unser<br />

Fahrspaß immer größer. Wer hier Geld für einen Autopiloten<br />

ausgibt, ist selbst Schuld. Selber fahren macht lustig und bringt<br />

gute Laune. Die elektrischen Trimmklappen sind ebenfalls nur<br />

auf der Optionenliste zu finden, aber man fragt sich, ob die<br />

wirklich noch nötig sind. Dafür sind die Sonnenliegepolster am<br />

Bug mit Überzug sicher die bessere Investition.<br />

Fazit. Da haben sich wirklich viele Leute gute Gedanken gemacht<br />

und wurden durch ein perfektes Resultat belohnt. Die<br />

Jeanneau NC 11 ist rundum gelungen und wird Vorreiter für<br />

eine neue Designwelle werden. Die Motoryacht hat einen<br />

großen Wohlfühlwert und macht am Steg und bei Fahrt stets<br />

eine gute Figur. Optimaler Platz und viel Raum für sorgenfreie<br />

Ferientage sind vorhanden. Der Preis ist für die üppige Ausstattungsliste<br />

mehr als fair, das Fahr- und Wohnvergnügen ist<br />

sowieso unbezahlbar.<br />

2<br />

3 4 5<br />

1 Erfrischt, dass es zischt.<br />

2 Masterkabine mit Spiegeleffekt.<br />

3 Maschinen- und Stauraum.<br />

4 Stauraum, öffne dich!<br />

5 Gelungener Material- und Farbmix.<br />

6 Die mobile Sitzbank kann vor- oder zurückversetzt werden.<br />

7 Viel Holz im Bad.<br />

6 7


76<br />

Sie läuft<br />

läuft ...<br />

und<br />

Die kleinste Hallberg-Rassy ist ein Evergreen.<br />

Jetzt gibt es eine neue Version, die nicht<br />

minder erfolgversprechend ist.<br />

Text: Detlef Jens<br />

Fotos: Werft/Magnus Rassy


YACHTEN<br />

77<br />

Die Hallberg-Rassy 310 wurde von 1992 bis 2008 rund 360-<br />

mal gebaut. Dann wurde das Modell aufgepeppt, die Hallberg-<br />

Rassy 312 wurde noch einmal 690-mal gebaut. Ja, geht’s denn<br />

noch besser? Warum, um Himmels willen, sollte man ein dermaßen<br />

erfolgreiches Modell neu entwickeln, statt es weiter zu<br />

verkaufen, bis alle Häfen dieser Welt damit gefüllt sind?<br />

Die Wahrheit ist banal. Irgendwann ist jede Bauform mal auf.<br />

Und wenn man die schon mal ersetzt, kann man auch gleich<br />

ein paar neue Ideen einfließen lassen. Etwas ändern hier, und<br />

da, und dort, bis man schließlich doch ein ganz anderes Schiff<br />

hat. Und ein besseres.<br />

Ein modernes allemal, mit den kurzen Überhängen, die zurzeit<br />

in Mode sind. Das trifft sich gut, denn eine längere und breitere<br />

Wasserlinie bringt mehr Volumen im Innenraum, selbst<br />

wenn das Schiff im Vergleich zur Vorgängerin über alles sogar<br />

etwas kürzer ist. Kompakt ist die Hallberg-Rassy 310, mit einem<br />

sehr steilen Steven und einem Cockpit, das sozusagen bis<br />

zum Wasser reicht, von der See nur durch ein kleines Steckschott<br />

getrennt. Hier wurde, sichtbar für alle, kein Zentimeter<br />

Platz verschenkt, weder für einen schrägeren Bug noch für ein<br />

Achterdeck oder ähnliches. Dennoch sieht das Schiff gut proportioniert<br />

und klassisch aus, ohne Zweifel ein Verdienst des<br />

erkennbaren Decksprungs und des harmonisch abgerundeten,<br />

wenn auch hohen und langen Aufbaus. Die Windschutzscheibe,


78<br />

1<br />

dieses Detail ist ein Markenzeichen von Hallberg-Rassy. Ohne<br />

sie wäre der 31-Füßer zweifellos keine HR mehr.<br />

Die werden nun schon seit vielen Jahren vom Büro von German<br />

Frers entworfen und segeln daher durchweg gut, auch<br />

wenn sie von Konzept und Gewicht her natürlich reine Fahrtenschiffe<br />

sind. Die 310 macht hier keine Ausnahme. Sie segelt<br />

schon bei wenig Wind, doch erst bei zunehmender Brise ist<br />

dieses stabile und Vertrauen erweckende Schiffchen richtig in<br />

seinem Element. Schnelle, weite Reisen, das ist selbst mit diesem<br />

»Baby« aus Ellös möglich. Andere Boote dieser Größe<br />

wiegen vielleicht die Hälfte und mögen auf raumen Kursen<br />

schneller sein, doch mit denen wird man sich auch nicht so<br />

gerne gen Horizont verabschieden. Schließlich vergleichen die<br />

Kollegen der Autopresse auch keine SUV mit Cabrios.<br />

Der Wohlfühlfaktor an Bord ist schon im Cockpit spürbar.<br />

Völlig zu Recht, ist dies doch die Visitenkarte, die Haustür, die<br />

Veranda des Schiffes. Hier hält man sich am meisten auf, jeder,<br />

der an Bord kommt, muss hier durch. Entsprechend sorgfältig<br />

entworfen ist die Pflicht der 310. Wie überall an Bord können<br />

sich auch hier größere Menschen bewegen, ohne anzuecken<br />

– Ergebnis der optimalen Ausnutzung des vorhandenen Raums.<br />

Die Sülls sind auf halber Höhe angeschrägt – ohne die Schräge<br />

wäre es beim Segeln unbequem, hier zu sitzen, mit ganz bis<br />

zum Sitz durchgezogener Schräge wären die Sitzflächen zu<br />

schmal. Anderes Beispiel: Kein Traveller stört das Cockpit. Ein<br />

einzelner Fußblock reicht, lässt sich im Hafen (mit Schnappschäkel)<br />

sofort entfernen. Wer trotzdem einen Traveller möchte,<br />

kann den im Hafen fast ebenso leicht demontieren. Oder<br />

dies: Auch im Cockpit gibt es eine kleine Schalttafel. So kann<br />

man von hier aus beispielsweise die Positionslampen oder die<br />

Dampferleuchte ein- und ausschalten. Sehr praktisch, vor allem<br />

wenn man zu zweit unterwegs ist und die andere Person gerade<br />

unter Deck schläft …<br />

An Deck setzen sich diese Details fort. Die solide Fußleiste mit<br />

massivem Teak obendrauf ist noch so ein Markenzeichen dieser<br />

schwedischen Werft. Die Speigatten lenzen wie auf einer Maxiyacht<br />

erst unter der Wasserlinie, so dass es keine hässlichen<br />

Streifen auf der makellos weißen Bordwand gibt. Der Fockroller<br />

ist wie auf einer Rennyacht unter Deck versenkt. Und die<br />

Außenwanten sind wirklich außen an der Bordwand, die Innenwanten<br />

dagegen ganz innen. So kommt man leicht nach vorn<br />

durch, ohne sich dabei verrenken zu müssen wie ein vertikaler<br />

Limbotänzer. Zusätzlich wird das Rigg insgesamt stabiler, dadurch<br />

kann das Mastprofil etwas dünner werden. Gewicht wird<br />

dort gespart, wo es für die Segeleigenschaften wichtig ist.<br />

Gehen wir unter Deck. Und lassen uns überraschen. Der Tisch<br />

Knuffig und klassisch – so wirkt das Profil


YACHTEN<br />

79<br />

2 3<br />

4 5<br />

im luftigen, hellen, weiten und gemütlichen Salon wirkt groß,<br />

und Magnus Rassy sagt gerne, warum. Es ist original der gleiche<br />

Tisch, wie er auch auf der doch deutlich größeren und<br />

teureren HR 372 eingebaut wird. Das sagt viel über das erstaunliche<br />

Innenvolumen dieses Bootes. Es ist wie ein Zaubermobil,<br />

innen größer als außen. Der Trick: Der Salon ist<br />

insgesamt etwas nach achtern gerutscht, dorthin, wo das Schiff<br />

am breitesten ist. Das merkt man an der Pantry, die sich neben<br />

den Niedergang quetscht – das aber auf eine Weise, die sehr<br />

gut funktioniert: Der Koch kann sich bei Seegang verkeilen<br />

und seinen Eintopf auch bei Windstärke acht ins Cockpit hinausreichen.<br />

Und man merkt es an dem fehlenden Navigationstisch,<br />

der heiligen Kuh vergangener Generationen von Hochseeyachten.<br />

Konnte man hier keine plakatgroße Seekarte<br />

entfalten, taugte das Schiff nichts. Dank Kartenplotter ist das<br />

nun Geschichte, auf einem 31-Füßer navigiert man, wenn<br />

schon in der Papierkarte, dann sowieso auf dem besonders<br />

großen Salontisch.<br />

Mehr zum Thema „Zaubermobil“: Die Vorschiffskabine ist<br />

ausgewachsen, dazu gibt es einen WC- und Duschraum, in dem<br />

sogar ich (188 cm, 100-plus kg) mich frei bewegen kann. Ebenso<br />

ist auch die Achterkabine unter dem Cockpit groß genug für<br />

zwei Erwachsene, die hier gut schlafen können, ohne durch<br />

Platzangst oder Atemnot traumatisiert zu werden.<br />

Hinzu kommen auch hier die HR-typischen Details, die letztlich<br />

den Unterschied zu anderen Werften ausmachen. Alle<br />

Technische Daten<br />

Länge ü. a. .................................................................. 9,42 m<br />

Länge der Wasserlinie ...................................................8,80 m<br />

Breite............................................................................3,18 m<br />

Tiefgang .......................................................................1,80 m<br />

(Flachkiel auf Anfrage)<br />

Verdrängung...................................................................4,35 t<br />

Segelfläche am Wind ..................................................47,2 qm<br />

Maschine Yanmar ............................................. 16,2 kW/22 PS<br />

Standardpreis inkl. MwSt ......................................137.862 Euro<br />

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Schapptüren schließen bündig. Alle Schapps und Schränke sind<br />

mit Lüftungsschlitzen versehen. Die Innenbeleuchtung lässt<br />

sich per Dimmer auf den jeweiligen Anlass oder die Stimmung<br />

an Bord einstellen. Die Schalttafel ist klein und übersichtlich,<br />

auch dank des Canbus-Systems: Dünne Kabel, integrierte Sicherungen,<br />

weniger Schalter. Die Türgriffe sind groß, aber<br />

abgerundet, so dass man nicht immer mit dem Ölzeug daran<br />

hängen bleibt. Und mit einem expandierenden Schnapper, dass<br />

1 charakteristisch. Unverkennbar das Profil der HR mit der<br />

klassischen Windschutzscheibe.<br />

2 solide. Umleitung an der Fußleiste.<br />

3 Volumen. Die Nasszelle bietet sehr viel Platz.<br />

4 praktisch. Die kompakte Pantry ist klein, aber fein.<br />

5 gemütlich. Die Achterkabine mit Blick in den Salon.


80<br />

Gebaut für ein<br />

langes Yachtleben<br />

1<br />

die Türen nicht rütteln und klappern beim Motoren. Das gab<br />

es nicht auf dem Markt, nun hat Rassy einen Hersteller gefunden,<br />

der diese Griffe speziell für seine Werft herstellt.<br />

Und es geht weiter. Die Innenverkleidung hat überall dort<br />

Inspektionsluken, wo Beschläge sitzen. Das ist langfristig gedacht,<br />

für die spätere Wartung und ein eventuelles Auswechseln.<br />

Zu diesem Ansatz passt auch die Bauweise. Rumpf und<br />

Deck werden von innen zusammenlaminiert, wenn die Hauptschotten<br />

drin sind. Alles andere kommt durch die „natürlichen<br />

Öffnungen“ hinein: Maschine, Tanks, einfach alles. So lässt sich<br />

alles auch Jahre später austauschen, ohne dass man neue Öffnungen<br />

in das Schiff sägen muss.<br />

Was fehlt noch? Die Maschine. 22 PS sind sehr viel Motor für<br />

das Schiff, das bedeutet aber auch viel Druck schon bei niedriger<br />

Drehzahl, wobei der Gori Overdrive-Propeller zusätzlichen<br />

Schub bringt. Der Dieseltank fasst 100 Liter. Genug, um bei<br />

Flaute mit Marschfahrt die 410 Seemeilen von Ellös bis<br />

nach Schottland zu motoren. Auch das ist irgendwie typisch<br />

für diese Schiffe.<br />

Die Ocean7-Meinung<br />

Die HR 310 ist ein kleines, aber hochwertiges Fahrtenschiff für<br />

die Zweier-Besatzung oder die junge Familie, da man auch zu<br />

viert an Bord wohnen kann. Das Schiff hat jedenfalls alles, was<br />

man dazu braucht. Es ist tadellos gebaut und überzeugt vor<br />

allem durch sehr viele gute Details, die das Leben an Bord<br />

ungemein erleichtern. Außerdem segelt es auch noch gut.<br />

Das besondere Detail: Die Summe vieler kleine Dinge, die für<br />

sich genommen alle eher unscheinbar sind, die insgesamt<br />

jedoch viel ausmachen, wie Türgriffe, bündige Schapptüren<br />

mit Stoppern, Küche mit vielen guten Staufächern, Backs -<br />

kiste mit Bodenbrett.<br />

1 clever. Direkt am Niedergang kann sich der Smutje selbst bei<br />

ruppiger Fahrt perfekt verkeilen.<br />

2 Schön. Ein toller Anblick aus der Vogelperspektive.Die HR 310<br />

lässt sich auch einhand prima segeln.<br />

2


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82<br />

oCEAN7 Regatta<br />

Alles neu<br />

bei Aquila<br />

Die Good Old Mama AQUILA ist Vergangenheit, die neue<br />

Mama heißt – natürlich – AQUILA. Das Aquila Sailingteam<br />

nahm im November im Hafen Porto San Rocco in Muggia<br />

seinen neuen Racer in Empfang. Eine Transpac TP 52, mit der<br />

die österreichischen Hochsee-Segelprofis Großes planen.<br />

Bevor das Aquila Sailingteam die alte „Mutti“ verließ, galt es<br />

noch, verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Darunter der<br />

Saisonhöhepunkt, die österreichische Staatsmeisterschaft in<br />

Biograd. Als Titelverteidiger ins Rennen gegangen, mussten<br />

sich die Aquileros diesmal mit Rang zwei begnügen. Trotz allem<br />

ein Erfolg, denn die neuen Meister sind immerhin Weltcupsieger<br />

im 49er und hatten sich gegenüber dem Vorjahr<br />

massiv mannschaftsmäßig verstärkt. Jedenfalls Motivation für<br />

das Antreten <strong>2<strong>01</strong>1</strong>, wieder auf der Gewinnerstufe zu stehen.<br />

Allerletzte Segelrunde mit der alten „Mutti“ schließlich bei der<br />

Barcolana. Mit etwas Wehmut segelte das Team auf den hervorragenden<br />

29. Gesamtrang des über 1.800 Boote starken<br />

Feldes.<br />

Unmittelbar nach der Barcolana übersiedelte ein Teil des<br />

Teams nach Cagliari, um die neue „Mama“ in Empfang zu<br />

nehmen. Ein tolles Gerät, das nur eine Woche später nach der<br />

Überstellung in Porto San Rocco im Wasser schaukelt. Für das<br />

neue und ungewohnte Schiff steht für nächstes Frühjahr eine<br />

ordentliche Portion Training im Programm. Der neue Offshore-<br />

Racer verfügt über eine Vielzahl von Trimmmöglichkeiten,<br />

außerdem sind Manöverabläufe neu zu definieren und im<br />

vergrößerten Team entsprechend abzustimmen. Die Überstellungscrew<br />

zeigte sich jedenfalls von der Qualität und den<br />

Segeleigenschaften des sicherlich spektakulärsten und attraktivsten<br />

Offshore-Racers Österreichs begeistert. Bei einer kleinen<br />

Willkommensparty in Muggia feierte das Team die große<br />

Freude über das neue Sportgerät, das so schnell wie möglich<br />

in die Werft will, wo es den Winter über schlummern soll.<br />

www.aquilasailingteam.com<br />

Glück im Unglück<br />

Sidney Gavignet, Skipper der OMAN AIR MAJAN, hatte am 3. November der diesjährigen<br />

Transatlantikregatta Route du Rhum Glück im Unglück, als ihm bei einer Geschwindigkeit von<br />

20 Knoten der vordere Backbordträger des 32 Meter langen Renntrimarans brach. Infolge des<br />

Unfalls verlor das Schiff den gesamten Backbordrumpf sowie den 35 Meter hohen Mast. In<br />

seinem Überlebensanzug konnte sich der französische Regattasegler in den Hauptrumpf der<br />

OMAN AIR MAJAN retten und über EPIRB einen Notruf absetzen. Glücklicherweise befand sich<br />

das Frachtschiff KAVO ALEXANDER in der Nähe und konnte den Havaristen schon nach wenigen<br />

Stunden bergen. Und unverletzt nach Gibraltar bringen.<br />

www.omansail.com


NEWS REGATTA<br />

83<br />

Jahr der<br />

AWD-Damen<br />

Das Jahr 2<strong>01</strong>0 war für die Mädels unseres AWO Sailingteams alles andere als<br />

langweilig. „Ladys an die Pinne“ hieß es am legendären Ladys day des burgenländischen<br />

Yachtclubs auf dem Neusiedler See, einer Regatta, bei der eine<br />

Frau das Steuer<br />

in der Hand haben<br />

muss. Yasmin<br />

Weiss, Babsi Czajka<br />

und Elisabeth<br />

Neuwirth wurden<br />

beste reine Damencrew.<br />

Beim<br />

13. CSI Cup konnte<br />

das topmotivierte<br />

AWO-Frauenteam bei anspruchsvollen Wetterbedingungen<br />

mit perfektem Teamwork Platz zwei in der Salona-Wertung<br />

und den Dritten in der Gesamtwertung mit Spinnacker, punktegleich<br />

mit dem Zweiten nach Hause segeln. Gleich nach der<br />

Matchrace Staatsmeisterschaft am Neusiedler See brach das<br />

AWO-Sailingteam zum S-Cup in Kroatien auf.<br />

Die Mädels erreichten den Titel der besten Damencrew. Für<br />

nächstes Jahr stehen wieder zahlreiche Regatten auf dem<br />

Terminkalender des AWO-Sailingteams, die jungen Damen<br />

sind auf alle Fälle voll motiviert und bereit, es mit jeder Konkurrenz<br />

aufzunehmen.<br />

www.awo-sailingteam.at<br />

Der Freiheit entgegen<br />

maxmarine<br />

22. - 30. Jän. <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

MaxMarine GmbH, A-3021 Pressbaum, Hauptstraße 2<br />

Jeanneau Motoryachten-Vertragshändler Österreich<br />

T: +43 (0)2233 53005-0, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at<br />

Maxmarine-Handelspartner West: Yachtservice Gebetsroither<br />

Maxmarine-Handelspartner Süd: Werkhof Diskontmarin


84<br />

34. America’s Cup<br />

Big Larry is<br />

watching<br />

you<br />

Während die Medien- und Werbebranche mit<br />

jeder Menge Süßstoff auf America’s Cup-Kurs<br />

gebracht wird, stößt die futuristische Wende<br />

nicht überall auf Gegenliebe. Ob sich das<br />

Kapern der Facebook-Generation und die<br />

Big Brother Affine-Inszenierung tatsächlich<br />

rechnet, bleibt jedenfalls abzuwarten.<br />

Text: Dominic Marsano<br />

Fotos: Gilles Martin-Raget<br />

Grafik: BMW ORACLE Racing


REGATTA<br />

85<br />

Die Eckdaten der AC72-Class<br />

Länge über alles.........................................................26,20 m<br />

Rumpflänge................................................................22,00 m<br />

Breite ........................................................................14,00 m<br />

Verdrängung....................................................................5,9 t<br />

Crewstärke..........................................................................11<br />

Tiefgang ..............................................................max. 4,40 m<br />

Höhe des Flügelsegels................................................40,00 m<br />

Flügelfläche.................................................... 230 bis 260 m 2<br />

voraussichtliche Höchstgeschwindigkeit:................... 32 Knoten<br />

Es hatte seine Zeit gedauert, ehe die älteste Segelregatta der<br />

Welt ins europäische Kleinhirn vorgedrungen war. 152 Jahre<br />

nach der Premiere segelte Alinghi die unhandliche Kanne in<br />

die Schweiz und entfachte 2003 einen gesamteuropäischen<br />

Segel-Enthusiasmus.<br />

Vier Jahre später und dank der erfolgreichen Titelverteidigung<br />

schwappte die Welle der Begeisterung endgültig über. Vom<br />

damaligen Popularitätsschub ist heute sehr wenig bis fast gar<br />

nichts mehr über, denn was im Anschluss kam, ließ die prestigeträchtige<br />

Regatta zur Farce werden. In einem langjährigen<br />

Gerichtsverfahren erstritt sich BMW Oracle ein letztendlich<br />

einseitiges Exklusivduell, das sich trotz oder gerade aufgrund<br />

der hochgezüchteten Multihulls als Stimmungstöter entpuppte.<br />

Langeweile auf dem Wasser, kostspielige Technik und mit<br />

Larry Ellison und Ernesto Bertarelli zwei selbstverliebte<br />

Kampfhähne ließen kritische Stimmen lauter werden.<br />

Der nun von den Amerikanern und dem italienischen Herausforderer-Vertreter<br />

Mascalzone Latino ausverhandelte Modus<br />

für die 34. Auflage, die 2<strong>01</strong>3 und aller Voraussicht nach vor San<br />

Francisco gesegelt wird, schlägt einen neuerlichen Haken und<br />

stößt den Traditionalisten abermals sauer auf.<br />

Mit 22 Meter langen Katamaranen, jeder Menge Innovationen<br />

und einer Big Brother-affinen Inszenierung will man die Facebook-Generation<br />

kapern. Pro Rumpf ist ein Kameramann<br />

vorgesehen, macht für jedes Team zwei, die ständig Live-Bilder<br />

produzieren. Zusätzlich werden von Land aus sieben weitere<br />

über das gesamte Schiff verteilte Kameras fernbedient. Dem<br />

nicht genug, ist jedes der elf Crewmitglieder verkabelt. Die<br />

totale Überwachung soll die Bordseele nach außen kehren und<br />

die Werbebranche auf den Plan rufen. Ob diese Inszenierung<br />

fruchtet und der radikale Kurswechsel den gewünschten Nebeneffekt<br />

erzielt, steht freilich noch in den Sternen. Dass wie<br />

bei der letzten Cup-Runde elf Herausforderer an den Start<br />

gehen, scheint aber in jedem Fall utopisch. Absagen namhafter<br />

Teams bestätigen diesen Trend und lassen nichts Gutes erahnen.<br />

Negative Wellen. Die Enttäuschung war Sir Keith Mills,<br />

ob seiner Verdienste um den englischen Sport 2006 zum Ritter<br />

geschlagen, ins Gesicht gemeißelt. In den vergangenen drei<br />

Jahren hatte der englische Milliardär wenig bis gar nichts dem<br />

Zufall überlassen und eine AC-Kampagne aus dem Boden


86<br />

Der zweifache Schweizer Cup-Champion nannte die von Titelverteidiger<br />

BMW Oracle diktierten Wettkampf-Bedingungen<br />

als inakzeptabel, für die Deutschen ging die geplante Herausforderung<br />

trotz einem ansehnlichen Startbudget aufgrund<br />

zweier Fakten den Bach hinunter: der Vorsprung der Amerikaner<br />

wurde als uneinholbar definiert, die Kosten seien definitiv<br />

zu hoch. Beide Argumente scheinen nachvollziehbar, zumal der<br />

Cup bereits 2<strong>01</strong>3 über die Bühne geht und die Zweibein-<br />

Entscheidung samt Flügelrigg dem Cup-Holder am meisten<br />

in die Karten spielt. Seit Jahren mit den Themen Mehrrumpf<br />

und Flügel auf du und du, haben Ellison und Coutts die genialsten<br />

Köpfe für sämtliche Problemzonen längst unter Vertrag.<br />

Daraus resultiert ein technologisch uneinholbarer Vorsprung,<br />

der ganz offensichtlich abschreckend wirkt. Zuletzt ließ auch<br />

Team New Zealand durchblicken, dass eine Teilnahme wegen<br />

des knappen zeitlichen Rahmens und der hohen Kosten fraglich<br />

ist. Der Defender Oracle, der das Rennformat im Detail noch<br />

nicht bekannt gegeben hat, steht vermehrt in der Kritik. Zumal<br />

Coutts vorgeworfen wird, er halte das Versprechen, einen kostengünstigen<br />

Cup durchzuführen, nicht wirklich ein. Experten<br />

rechnen bei einer vernünftigen Kampagne mit einem Volumen<br />

von 50 bis 60 Millionen Euro.<br />

1<br />

gestampft, die große Taten vermuten ließ. Mit der Verpflichtung<br />

von Grant Simmer, dem ehemaligen Design-Koordinator<br />

von Alinghi, sowie dem dreifachen Olympiasieger Ben Ainslie<br />

schienen es die Engländer ernsthaft wissen zu wollen. Doch die<br />

geplante Cup-Revolution veranlasste Mills über Nacht zum<br />

Umkehrschwung. In einer Erklärung ließ der Macher von<br />

Teamorigin verlautbaren, dass das Cup-Format wirtschaftlich<br />

nicht tragbar ist und sportlich keine attraktive Veranstaltung<br />

verspricht. Eine schallende Ohrfeige für den Verteidiger BMW<br />

Oracle Racing und dessen CEO Russell Coutts, die in den<br />

vergangen Wochen mit dem Ausstieg von Alinghi, der Absage<br />

des italienischen Luna Rossa Syndikates und dem Rückzieher<br />

von United Internet Team Germany bereits einige Tiefschläge<br />

zu verdauen hatte. Da wie dort klangen die Gründe ähnlich.<br />

Die Macht des Allmächtigen. Summen, die das Oracle<br />

Alphatier Larry Ellison nicht einmal mit der Wimper zucken<br />

lassen. Der heute 67-jährige US-Amerikaner, der als wenig<br />

kompromissbereit gilt und seinen Kopf mit fast allen Mitteln<br />

durchsetzt, hat gegenwärtig 28 Milliarden Dollar auf der hohen<br />

Kante. Man sagt dem launischen Sportfanatiker nach, den Cup<br />

mit den gleichen Mitteln gewonnen zu haben, die er auch im<br />

Geschäftsleben mit Erfolg praktiziert: den Gegner durch juristische<br />

Gefechte zermürben, den Wettkampf auf die persönliche<br />

Ebene verlagern und vor allem viel Geld investieren.<br />

Dazu passt Ellisons – von Dschingis Khan übernommener –<br />

Anspruch, wonach nicht nur er zu gewinnen habe, sondern<br />

auch alle anderen zu verlieren. „Everyone else must fail“ lautet<br />

der Titel einer der Biografien, die über ihn publiziert wurden,<br />

„The Difference Between God and Larry Ellison“ ziert einen<br />

weiteren Schmöker über ihn. Worin der Unterschied besteht,<br />

verrät der Autor bereits auf dem Cover: „God Doesn‘t Think<br />

Das Volltanken seiner mit<br />

48.000 Pferdestärken<br />

betriebenen Yacht<br />

„Rising Sun“ kostet rund<br />

eine Million Dollar


REGATTA<br />

87<br />

He‘s Larry Ellison“, Gott glaubt nicht, er sei Larry Ellison. Die<br />

Missachtung seiner Regeln ist dem Studienabbrecher zuwider,<br />

einzig er selber definiert die Ausnahmen. Um in seinem<br />

50 Millionen Dollar schweren Privatjet rund um die Uhr abheben<br />

zu können, haben die kalifornischen Behörden nach<br />

monatelangen Rechtsstreitigkeiten das Nachtflugverbot aufgehoben.<br />

Ein Kniefall, der mit der Flugerlaubnis für sein italienisches<br />

Marchetti-Kampfflugzeug ein zweites Mal gelang. Nur<br />

die Idee, eine russische MiG-29 zu importieren, scheiterte am<br />

Widerstand der US-Regierung, die es überhaupt nicht lustig<br />

fand, dass Ellison einen Kampfjet fliegen möchte, der schneller<br />

ist als deren eigene. Seit er zu Geld gekommen ist, inszeniert<br />

sich Larry Ellison nach Belieben. Für die Kampagne der Amerikaner<br />

war und ist er zweifelsohne ein Segen. Ob sein Diktat<br />

der generellen Cup-Bewegung aber ebenso dienlich ist, bleibt<br />

freilich abzuwarten.<br />

1 Der mann dahinter. Ellison polarisiert. Die einen vergöttern ihn, andere<br />

zeigen ihm das blanke Hinterteil.<br />

2 der pokal. Objekt der Begierde: 162 Jahre alt, 67,6 Zentimeter hoch und<br />

zum Champagnerschlürfen gänzlich ungeeignet.<br />

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88<br />

Regatta-<br />

Klassiker<br />

der Adria<br />

Sportliche Regatten auf allerhöchstem Niveau, darunter mit dem Austria Cup der traditionsreichste österreichische Wettbewerb<br />

überhaupt, aber auch jede Menge gesellschaftlicher, kulinarischer und kultureller Höhepunkte drum herum:<br />

Das ist die Alpe Adria Sailing Week der YCA vor der Marina Izola. Termin vormerken: vom 29. Mai bis 2. Juni <strong>2<strong>01</strong>1</strong>.<br />

Veranstaltet wird diese Länder verbindende Veranstaltung von<br />

der Crew Kärnten des Yacht Club Austria. Seele hinter dem<br />

Event ist Fritz Abl: „Wir haben 2007 mit bescheidenen zehn<br />

Schiffen mit insgesamt 55 Seglern begonnen. 2<strong>01</strong>0 waren es<br />

bereits 34 Schiffe mit über 200 Crewmitgliedern. Und in diesem<br />

Jahr erwarten wir, uns an die für uns kritische Grenze von<br />

rund 40 Schiffen anzunähern“.<br />

Zum 22. Mal wird in diesem Rahmen der traditionsreiche und<br />

seglerisch anspruchsvolle Austria Cup in einer Einheitsklasse<br />

ausgetragen, dieses Mal mit zehn baugleichen Bavaria 42<br />

Match.<br />

Am Sonntag, den 29. Mai, findet mit dem Izola Open Cup, einer<br />

eintägigen Regatta, die für alle Monohull-Kielyachten über<br />

sieben Meter offen ist, der Auftakt der Alpe Adria Sailing Week<br />

<strong>2<strong>01</strong>1</strong> statt. Bei der abendlichen Siegerehrung wird die Alpe<br />

Adria Sailing Week <strong>2<strong>01</strong>1</strong> dann offiziell und feierlich eröffnet.<br />

An den vier Regattatagen sollen insgesamt sechs Wettfahrten<br />

stattfinden, am Donnerstag, dem 2. Juni, wird im großen Re-<br />

Die AASW ist zugleich Heimat des 22. Austria Cup


Regatta<br />

89<br />

Gale. Für ein Nenngeld von 200 Euro pro Yacht und 175 Euro<br />

pro Person bekommen die Teilnehmer der Alpe Adria Sailing<br />

Week jede Menge geboten. Neben der gesamten Organisation<br />

vor Ort, vollausgestattetem Regattazelt, den Liegeplatzgebühren<br />

und der Rennleitung werden laufend die Tages-und Gesamtergebnisse<br />

veröffentlicht, außerdem wird es wieder einen<br />

täglichen <strong>OCEAN7</strong>-Newsletter und eine abendliche Diashow<br />

der besten Bilder des Tages geben. Traditionell ist auch der<br />

kulinarische Teil der Alpe Adria Sailing Week, der legendäre<br />

Kärntnerabend am Sonntag bringt „Schmankalan“ und Most<br />

aus Kärnten, am Italienischen Abend können die Teilnehmer<br />

frisch zubereitete Pizzaspezialitäten und Freibier genießen.<br />

Weitere Höhepunkte werden auch das Galadinner am Donnerstag<br />

und Livemusik bei der Schlussveranstaltung sein.<br />

www.yca.at | www.yca-crew-ktn.at<br />

Die Cups und Klassen im Detail<br />

22. AUSTRIA CUP für alle YCA-Länder-<br />

Crews und ÖSV Vereine<br />

Alpe Adria Cup<br />

Kärntner Cruising Trophy<br />

Alpe Adria Racing Cup<br />

Alpe Adria Cruising Cup<br />

50 % der Crew &<br />

Skipper müssen aus<br />

Kärnten kommen<br />

Mindestteilnehmerzahl<br />

5 Yachten<br />

Einheitsklasse Bavaria 42 Match mit Spinnaker<br />

Offene Klasse über 7 Meter mit Spinnaker,<br />

Einrumpf-Fahrtenyachten mit Rollgenua und<br />

Spinnaker oder Gennaker<br />

Offene Klasse über 7 Meter mit Spinnaker,<br />

Einrumpf-Fahrtenyachten mit Rollgenua und<br />

Spinnaker oder Gennaker<br />

Offene Racing-Klasse über 7 Meter mit<br />

Spinnaker, Einrumpf-Fahrtenyachten mit<br />

Spinnaker oder Gennaker<br />

Offene Klasse ohne Spinnaker-Einrumpf-<br />

Fahrtenyachten mit Rollgenua ohne Beisegel<br />

über 7 Meter<br />

gattazelt die abschließende Siegerehrung und ein grandioses<br />

Galadinner veranstaltet.<br />

Die Marina Izola ist auch dieses Jahr wieder der Ausgangshafen<br />

der Alpe Adria Sailing Week, die Wettfahrten werden in dem<br />

Revier vor Izola, Portoroz, Koper und Grado ausgetragen.<br />

Auf dem Regattaprogramm stehen für sämtliche Klassen eine<br />

lange Wettfahrt, eine Navigationswettfahrt, zwei Dreieck-Kurse<br />

und zwei Up and Down-Wettfahrten. Ab vier Wettfahrten<br />

kann ein Rennresultat einer Dreieck- oder Up and Down-<br />

Wettfahrt gestrichen werden. Für einen korrekten Regattaablauf<br />

wird nach den Wettfahrtregeln Segeln der International<br />

Sailing Federation und des Offshore Racing Congress gesorgt,<br />

für die teilnehmenden Yachten ist auch ein ORC Messbrief <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

erforderlich. Die Wettfahrtleitung übernimmt zum wiederholten<br />

Mal das ebenso professionelle wie flexible Team um Bojan


90<br />

Eine<br />

Crew<br />

stellt sich vor<br />

Die Crew hat ca. 400 Mitglieder, das Clubleben spielt sich hauptsächlich<br />

in Wien ab. Hier trifft sich eine kleine Gruppe von aktiven<br />

Seglern (30 – 50 Eigner und Charterer) regelmäßig zu Vorträgen<br />

und Fortbildung.<br />

Highlights sind hier selbstverständlich unsere Ehrenmitglieder<br />

„die Seenomaden“, die nun schon die dritte Premiere bei uns in<br />

Wien absolviert haben – was uns immer volle Hallen beschert hat.<br />

Legendär sind auch die Weihnachtsfeiern – heuer auf der MS<br />

Kaiserin Elisabeth.<br />

Für die Mitglieder und Gäste des Yacht Club Austria ist das gesamte<br />

Oberdeck reserviert – eine ideale<br />

Gelegenheit, über die bestandenen Abenteuer,<br />

über Neuigkeiten auf See und in<br />

der Technik zu reden, den neuesten<br />

Tratsch zu hören oder einfach die Saison<br />

ausklingen zu lassen.<br />

Das gleiche gilt auch für unsere Sommerfeste<br />

in Mörbisch am Neusiedlersee.<br />

Wenn sich Hochseesegler zum Jollensegeln<br />

treffen und dabei auch noch regattieren,<br />

ist immer was los.<br />

Apropos Regatta: Wir haben auch eine<br />

aktive Gruppe von Regattaseglern in unserer<br />

Crew: Nicht nur bei der Alpe Adria<br />

Sailing Week sondern auch bei anderen<br />

Regatten wie Round Palagruza Challenge<br />

oder bei der Barcolana vor Triest wird<br />

auf Teufel komm raus gematcht. 2<strong>01</strong>0<br />

wurde der 6. Platz beim 21. Austria Cup<br />

erkämpft. Interessierte Segler, die auch<br />

Der „Yacht Club Austria“ gliedert sich in zehn Crews.<br />

Mit dieser Serie stellen wir die einzelnen Crews vor,<br />

hier beschreiben wir ihre Aktivitäten, die Ideen und<br />

präsentieren die handelnden Personen. In dieser<br />

Ausgabe geht es weiter mit der „Crew Wien,<br />

Niederösterreich und Burgenland “.<br />

sportliche Ambitionen haben,<br />

sind herzlich willkommen<br />

– bitte einfach beim<br />

Crew-Commander Christian<br />

Schifter melden!<br />

Bei den neu entstandenen<br />

Clubfahrten sind Mitglieder<br />

aus unserer Crew auch immer<br />

vertreten bzw. freuen<br />

wir uns schon auf den Törn<br />

<strong>2<strong>01</strong>1</strong>: Schottland – Segeln und Whisky. Bei der Ausbildung (FB2<br />

u. FB3) kooperieren wir in Wien mit den qualitativ hoch stehenden<br />

Seefahrtsschulen, so dass wir nicht regelmäßig eigene Kurse veranstalten.<br />

Aber wir sind stolz darauf, dass das erste „RYA/MCA-<br />

Yachtmaster of Competence“-Seminar in Wien stattfand. Auch<br />

Funkkurse SRC/GMDSS und Wetterseminare haben wir schon<br />

mit großem Erfolg veranstaltet.<br />

In unserer Crew haben wir viele aktive<br />

Segler, die mit ihren Schiffen nicht nur in<br />

der Adria unterwegs sind, sondern auch im<br />

Atlantik (wir haben einen Clubfreund bei<br />

unserem YCA-Törn in Schottland zufällig<br />

getroffen – das war ein Hallo), in Fernost,<br />

in der Türkei, in Spanien, Karibik usw.<br />

Und das ist für uns ein großer Schatz: Wir können auf viele Informationen<br />

zurückgreifen, wir haben ein dicht geknüpftes Netzwerk.<br />

Daher ist es immer wieder interessant, am Clubabend mit diesen<br />

erfahrenen Kollegen zu plauschen und Erfahrungen auszutauschen<br />

und dieser Mix aller Aktivitäten macht unser interessantes Clubleben<br />

letztendlich aus.<br />

Wir wünschen allen unseren Mitgliedern,<br />

Freundinnen und Freunden im<br />

„Yacht Club Austria“ ein ruhiges,<br />

besinnliches Weihnachtsfest und<br />

ein gutes Neues Jahr, Gesundheit<br />

und für <strong>2<strong>01</strong>1</strong> immer eine Handbreit<br />

Wasser unterm Kiel!<br />

Der Vorstand und das Büro-Team vom Yacht Club Austria<br />

Yacht Club Austria<br />

The International Austrian<br />

Cruising Club<br />

www.yca.at


yca-news<br />

91<br />

Crew Salzburg<br />

CLUBABENDE<br />

Seglertreff jeweils am 2. Mittwoch des Monats<br />

ab 19.30 Uhr<br />

ab Jänner <strong>2<strong>01</strong>1</strong> im neuen Clublokal –<br />

Gasthof Krimpelstätter, Müllner Hauptstr. 31/<br />

1. Stock, Salzburg<br />

Vorschau:<br />

Mittwoch, 12.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> –<br />

Die Seenomaden - 4 Jahre Südsee<br />

Mittwoch, 09.02.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Thomas Wiltner – Das andere Griechenland<br />

Mittwoch, 09.03.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Heringsschmaus<br />

AUSBILDUNG<br />

InteressentInnen für Theoriekurs FB 2/3, Upgrading FB2 auf FB3, MSVÖ<br />

Technik, GMDSS bitte bei Crew-Commander Christian Zimmer<br />

(0680/2472219 oder Email: zimmer_christian@ymail.com) melden.<br />

Crew Wien, Nö,Burgenland<br />

CLUBABENDE<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat ab<br />

19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant<br />

Pistauer“, 1110 Wien, Ravelinstraße 3<br />

beim Simmeringer Friedhof,<br />

Tel. +43(0)1/7672510<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Mödling: S‘ Beisl in 2344 M.<br />

Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei Interesse<br />

bitte anmelden, da nur begrenzter Raum zur<br />

Verfügung steht.<br />

Crew<br />

Oberösterreich<br />

Clubabende<br />

Unsere Clubabende finden immer am letzten<br />

Dienstag im Monat im Volkshaus Dornach, Niedermayrweg<br />

7, 4040 Linz-Dornach statt. Beginn<br />

jeweils 19.30 Uhr.<br />

Newsletter<br />

Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig<br />

über Aktuelles aus dem Segel- und Motorbootbereich.<br />

Um möglichst viele Interessierte<br />

zu erreichen, ersuchen wir um Bekanntgabe<br />

der E-Mail-Adresse an gottfried.rieser@a1.net<br />

Crew-Commander<br />

Arch. DI Christian Zimmer<br />

Crew-Commander<br />

Christian Schifter<br />

Crew-Commander<br />

Gottfried Rieser<br />

Kontakt<br />

YACHT CLUB AUSTRIA<br />

Generalsekretariat · Lederergasse 88 · A-4020 Linz<br />

+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345<br />

office@yca.at · www.yca.at<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer<br />

Pfadfinderweg 8 – 5020 Salzburg<br />

+43/(0)680/2472219 - zimmer_christian@ymail.com<br />

Crew Wien, Nö, Burgenland<br />

Crew-Commander Christian Schifter · Ludwiggasse 3, Haus 4 ·<br />

1140 Wien · +43/(0)1/7109222, cschifter@pantaenius.com<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander Gottfried Rieser · Fischillstraße 1 ·<br />

4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353 · gottfried.rieser@a1.net<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander Albert Plachel · Laningerweg 1 · 6410 Telfs ·<br />

+43/(0)699/15267890 · albert.plachel@aon.at · www.yca-tirol.at<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander und Vize-Commodore<br />

Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

Rudolf Kattnigweg 3 · 92<strong>01</strong> Krumpendorf<br />

+43/(0)650/3400475 · juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at<br />

office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Tauern<br />

Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein · Nikolaus Gassner Straße<br />

327 · 5710 Kaprun · +43/(0)6547/7159 oder 7065<br />

office@crewtauern.at · www.crewtauern.at<br />

Crew Eisenerz/Steiermark<br />

Crew-Commander Mike Hecker<br />

Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz · +43/(0)664/3458529<br />

mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at<br />

Crew Bayern<br />

Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28 · D-85084 Reichertshofen<br />

+49/160/7358209 · Tel./Fax: +49/8453/8699<br />

langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew Kroatien<br />

Ehren-Commodore und Crew-Commander<br />

Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava ·<br />

HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax: +385/51/244345<br />

Crew Schweiz<br />

Schatzmeister Gerhard Kremser · Sulzerhof 2 · CH-8355 Aadorf ·<br />

+41/763854179 · Tel./Fax: +41/523654179<br />

g.kremser.yca@gmail.com<br />

DI Georg Buhl<br />

legte nach mehr als 30-jähriger Tätigkeit im Interesse des Hochseesegelsports seine Funktion in der Salzburger Crew zurück.<br />

Seinen Schwerpunkt legte er auf die Ausbildung und auf aktives Vereinsleben. Erich und Heide Wilts, Norbert Sedlacek,<br />

Bobby Schenk, u.v.m. – sie alle waren Gast in Salzburg.<br />

Legendär waren seine Kochkünste aus Ausdruck seiner genussreichen Lebensfreude! „Wenn du ein Schiff bauen willst,<br />

dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern<br />

lehre die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“.<br />

Mit diesen Gedanken von Antoine de Saint-Exupery wurde der längstdienende Crew-Commander im YCA verabschiedet.<br />

Lieber Georg, ein aufrichtiges „Dankeschön“ für deine Arbeit im Yacht Club Austria!


92<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Dienstag, 25. <strong>01</strong>. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Heide und Erich Wilts - Unterwegs mit der FREYDIS<br />

Dienstag, 22. 02. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Michael Köhler – Solarwave – Ohne Treibstoff und ohne<br />

Segel um die Welt<br />

Dienstag, 29. 03. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Thomas Wiltner – Das andere Griechenland<br />

STAMMTISCH-INFO<br />

Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in<br />

zwangloser Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn<br />

gesponnen und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist,<br />

besprochen.<br />

YCA Stammtisch OÖ Zentralraum (Leiter: Rudolf Hanke): Jeden 2. Mittwoch<br />

im Monat am 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“, Angerholzerweg<br />

38, 4020 Linz.<br />

YCA Stammtisch OÖ Süd (Leiter: Erich Jansch, +43(0)664/4300711):<br />

Jeden 1. Samstag im Monat im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder<br />

Straße 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling.<br />

YCA Stammtisch OÖ Nord (Leiter: Sieghart Liest): Die Benachrichtigungen<br />

über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf der Homepage unter<br />

www.members.aon.at/crlipe abzufragen.<br />

YCA Stammtisch Bad Schallerbach (Leiter: Ralph Scholz): Jeden 3. Freitag<br />

im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 47<strong>01</strong> Bad Schallerbach.<br />

AUSBILDUNG<br />

Sprechfunkkurs SRC/GMDSS – Freitag, 21. <strong>01</strong>. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> bis Sonntag 23. <strong>01</strong>.<br />

<strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Prüfung in Passau am 05.02.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Seminarort: Gasthof Mayr Stockinger, Ritzlhofstraße 65, 4052 Ansfelden<br />

Anmeldung per E-Mail an gottfried.rieser@a1.net spätestens bis 10. <strong>01</strong>.<br />

<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Austria Cup <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Der Austria Cup im Rahmen der AASW findet vom 28.05.- 02.06.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> in<br />

Izola statt. Die Crew Tirol nimmt wieder in der Einheitsklasse teil (Bav.<br />

Match 42). InteressentInnen melden sich bei V-CrC. Karl Florian<br />

(0664/6146147 oder per Email: karl.florian@aon.at)<br />

AUSBILDUNG<br />

Sonstiges:<br />

Jänner <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Kochkurs – Schnell und schmackhaft Kochen auf See<br />

Feber <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Foto-Shop – Gut fotografieren mit Experten<br />

April <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Feuer löschen – Was tun bei Feuer (mit praktischen Übungen)?<br />

Ausbildungskurse Befähigungsausweis FB 1 - 3 (ÖSV und MSVÖ)<br />

Jänner <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Theoriekurs für FB 1+2 in Innsbruck<br />

Februar <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Update-Kurs auf FB 3<br />

Seminare:<br />

• GMDSS-Betriebszeugnisse (SRC + LRC)<br />

• Ausstellung Royal Yachting Association London - Grundlagen der englischen<br />

Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein - Kurs und<br />

Prüfung an einem Wochenende in Tirol oder Vorarlberg<br />

• SCR – Innsbruck, Freitag, 18.03.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> (17-22h) und Samstag, 19.03.<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

(09-18h). InteressentInnen bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher (Tel.<br />

0650/9063548) anmelden.<br />

HERZLICH WILLKOMMEN AN BORD<br />

Dr. Thomas Schmielau<br />

Crew Tirol und<br />

Vorarlberg<br />

CLUBABENDE<br />

Volkshaus Reichenau / Cafe-Restaurant Pirmin<br />

Stubn, A-6020 Innsbruck, Radetzkystraße 47<br />

Änderung ab <strong>2<strong>01</strong>1</strong>: Crewabende in der Regel<br />

jeden 2. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr. Ein<br />

neues Clublokal wird gesucht – Vorschläge<br />

willkommen! Wir laden unsere Mitglieder,<br />

Freunde und Interessierte gerne dazu ein, an<br />

den Crewabenden teilzunehmen. Änderungen<br />

vorbehalten<br />

Crew-Commander<br />

Albert Plachl<br />

Programmvorschau:<br />

Freitag, 07. <strong>01</strong>. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Rodelabend Rangger Köpfl<br />

Mittwoch, 09. 02. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Jahreshauptversammlung mit Neuwahl<br />

und Fotowettbewerb<br />

Mittwoch, 09. 03. <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – „Mecklenburger Seenplatte – Fahrtensegeln im<br />

Binnenrevier“<br />

Crew kärnten<br />

CLUBABENDE<br />

YCA-Stammtisch Klagenfurt – Jeden Dienstag<br />

ab 19.00 Uhr im Gasthof Jerolitsch in Krumpendorf.<br />

AUsbildung<br />

Amtliche Befähigungsausweise BFA:<br />

• Fahrtbereich-1 Kurs (FB1) = für „Watt- und<br />

Tagesfahrt“ - Dieser BFA ist besonders interessant<br />

für Motorboot- und Schlauchbootfahrer<br />

an den Adriaküsten. Kurse und Termine<br />

im ersten Quartal <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Crew-Commander<br />

Prov. Univ.-Ass.<br />

Dr. Jürgen Adlmannseder<br />

• Fahrtbereich-2 Kompakt-Kurs (FB2) = für „Küstenfahrt 20 Seemeilen“ für<br />

Segel- und Motorboot mit MSVÖ Zusatzprüfung (bei entsprechender Teilnehmerzahl).<br />

Termin auf Anfrage<br />

• Fahrtbereich-3 Upgrade-Kurs (FB3) = für „Küstennahe Fahrt 200 Seemeilen“.<br />

Am Ende dieses Upgrade-Theoriekurses steht nur eine Theorieprüfung.<br />

Es ist keine Praxisprüfung erforderlich. Kurse und Termine im ersten<br />

Quartal <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Mike Hecker alleine nach Alexandria<br />

Mit seiner „Just for Fun“ (Bavaria 39 Cruiser) segelte der Crew Commander der Crew Eisenerz/Steiermark<br />

alleine von Makarskar/Kroatien über Italien und Griechenland nach Alexandria/Ägypten. Ständiger Südostwind<br />

war sein Begleiter, was seinen Segeltörn manchmal sehr unkomfortabel machte. Hin und wieder braucht es<br />

seine Zeit, um zurück zu den Grundbedürfnissen zu kommen. Aber man hat ja die Zeit auf dieser Reise, sich<br />

selbst zu finden. Prioritäten werden anders gereiht. Was hilft eine Lifeline, wenn keiner da ist, der das Schiff<br />

aufstoppt. Als Einhandsegler habe ich so ziemlich gegen jede Regel, die ich ausbilde verstoßen.“, so Mike.<br />

Fazit: „Am Ende der Reise weiß man, dass die Sterne nicht nur am Himmel sind, sondern gleich nach dem<br />

Horizont beginnen.“ Vorträge gibt es ab Februar <strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Termine werden noch bekannt gegeben.


yca-news<br />

93<br />

Funkzeugnis<br />

• SRC von RYA (Short Range Certificate) - Kurse werden laufend veranstaltet.<br />

Termine auf Anfrage.<br />

Weitere Informationen über Praxisausbildung, Skipper-Training, Spinnaker-/<br />

Gennaker- Training, Ausbildungs-und Meilentörns für alle Fahrtbereiche sowie<br />

für Urlaubstörns finden Sie auf unserer Website www.yca-crew-ktn.at.<br />

Anfragen und Anmeldungen bitte an: office@yca-crew-ktn.at oder telefonisch<br />

an Fritz Abl 0664/2436871<br />

Crew tauern<br />

CLUBABENDE<br />

Jeweils monatlich – Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal<br />

OPTIMUM in Kaprun. Die Einladungen<br />

ergehen wie immer persönlich an<br />

unsere Mitglieder.<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Jeden 1. Sonntag/Monat ab 10 Uhr Gasthof<br />

Schett in Piesendorf-Fürth<br />

CREW EISENERZ/<br />

Steiermark<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Stammtisch Eisenerz – Leitung: Mike Hecker<br />

0664/ 3458529. Crewabend jeden 1. Donnerstag<br />

im Monat (Abweichungen werden<br />

angekündigt) um 18.00 Uhr im „GH zur alten<br />

Mühle“ 8790 Eisenerz, Hieflauerstraße 100.<br />

Erster Stammtisch nach der Sommerpause –<br />

02. 09.<br />

Crew-Commander<br />

Ing. Fritz Breitenstein<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

Stammtisch Leoben –<br />

Leitung: Angelika Gailberger 0664/5344993<br />

Stammtischverlegung – Crewabend jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr im<br />

„Gösser Bräu“, 8700 Leoben, Turmgasse 3 (gegenüber der Gösser Brauerei)<br />

Stammtisch Graz – Leitung: Ing. Manfred Mosing 0664/9158910. Stammtisch<br />

jeden Donnerstag, Crewabend jeden 2. Donnerstag im Monat um 19.00<br />

Uhr beim „Lindenwirt“ 8052 Graz, Peter Rosegger Straße 125.<br />

Stammtisch Hall in Tirol – Leitung: Gabi Gunda 0676/88508799<br />

PROGRAMMVORSCHAU<br />

Freitag, 14.<strong>01</strong>.<strong>2<strong>01</strong>1</strong> – Jahresabschluss- und Jahreshauptversammlung<br />

AUSBILDUNG<br />

Im Jänner <strong>2<strong>01</strong>1</strong> findet ein FB2-/FB3-Kurs statt. InteressentInnen bitte bei<br />

Mike Hecker (0664/3458529) melden.<br />

GEBIRGSSEGLER CUP <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Informationen zum Gebirgssegler Cup <strong>2<strong>01</strong>1</strong> finden Sie unter www.gebirgssegler.at<br />

HERZLICH WILLKOMMEN AN BORD<br />

Linda Rametsteiner, Leonie Kurzmann<br />

Crew BAYERN<br />

Crew-Commander<br />

Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer<br />

Waldinger Straße 28<br />

D-85084 Reichertshofen<br />

Mobil: +49/160/7358209<br />

Tel./Fax: +49/8453/8699<br />

E-Mail: langehofmayer@hotmail.com<br />

Crew Kroatien<br />

Crew-Comm. Dipl.-Päd.<br />

Barbara Lange-Hofmayer<br />

STAMMTISCHINFO<br />

Jeden Sonntag ab 10.00 Uhr - Stammtisch in CAPTAINS CLUB, 51250 Novi<br />

Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3<br />

!<br />

Anmeldebon<br />

Ich möchte Mitglied beim YCA werden!<br />

Ich bin<br />

m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied<br />

(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)<br />

Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:<br />

m Motoryachtsport m Segelyachtsport<br />

Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!<br />

Name/Vorname: _______________________________________________<br />

Anschrift: _______________________________________________________<br />

Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________<br />

Telefon: _________________________ E-Mail: ___________________________<br />

Geworben von (Name): ________________________________________<br />

Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________<br />

Unterschrift: _____________________________________________________<br />

www.yca.at<br />

Hannes Angelmayer ist von uns gegangen<br />

Es gibt nicht viele Wassersportler in Westösterreich, die ihn nicht als Ausbildner kennen gelernt haben. Am Vormittag des<br />

26. Oktober 2<strong>01</strong>0 hat sein Seefahrerherz im Alter von 57 Jahren plötzlich aufgehört zu schlagen. Im Zuge seiner eigenen<br />

Ausbildung zum Segelschein ist er im März 1988 zur Crew Tirol des Yacht Club Austria gestoßen und hat kurz danach die<br />

Führung der Crewkassa übernommen. Sein Steckenpferd war aber die Ausbildung und seinem Engagement ist es zu verdanken,<br />

dass gerade über den Weg der Aus- und Weiterbildung viele neue Mitglieder ihren Weg zum YCA gefunden haben.<br />

Nachdem er viele Jahre als Lehrer und Ausbildungsskipper sein Können weitergegeben hat, wurde er 1998 vom ÖSV zum<br />

Prüfer bestellt. Ab 1999 war er auch für den MSVÖ als Prüfer im Einsatz. Wir verlieren mit Hannes einen netten Kameraden,<br />

einen tollen Ausbildner und nicht zuletzt einen sehr guten Freund.<br />

„Fahre wohl auf deiner letzten Reise.“ – In stiller Trauer – der Yacht Club Austria


94<br />

Leserbriefe<br />

Endlich was für Seglerinnen<br />

Es freut mich, dass eine Segelzeitung sich endlich<br />

der Seglerinnen annimmt, hoffe, es bleibt dabei<br />

und zeigt Wirkung. Die Quote der segelnden<br />

Frauen ist leider seit vielen Jahren gleich geblieben,<br />

dafür wüsste ich viele Gründe!<br />

Wir haben im Jahr 20<strong>01</strong> einen Frauensegelverein<br />

gegründet, www.bwwc.at (blue water womens<br />

challenge), um Kontakte mit Gleichgesinnten<br />

(Urlaub, Regatta, Training, Klönen) zu knüpfen.<br />

Liebe Grüße und weiterhin viel Elan für dieses<br />

Thema wünscht<br />

Veronika Siegl, Graz<br />

Richtig hässlich<br />

A-Boot in Santorin<br />

In eurer letzten Ausgabe 09-10/10 habt Ihr einen Artikel „Hässlich oder großartig“ über das<br />

A-Boot von Milliardär Andrej Melnitschenko geschrieben. Meine Cousine urlaubte in Santorin,<br />

sie erzählte mir von einem ungewöhnlich hässlichen Boot (auf Probefahrt), auf einem Foto erkannte<br />

ich das Boot.<br />

Andreas Walzer, per E-Mail<br />

E-Paper<br />

Das Abo hat mir meine Frau geschenkt. Die<br />

wichtigsten Artikel scanne ich mühsam ein, um<br />

sie zu speichern. Es wäre eine Erleichterung,<br />

wenn Ihr Verlag Downloads anbieten würde.<br />

Haben Sie vielleicht vor, diese Dienstleistung<br />

anzubieten?<br />

DI Tibor Bernath, Schiefling am Wörthersee<br />

Ja, wir arbeiten an einem weitgehenden Update<br />

unserer Homepage, die das dann bieten wird.<br />

Kompetent, emotional<br />

Ich freue mich jedes Mal auf die neue Ausgabe.<br />

Ab dem Vorschau-Video auf ihrer tollen Homepage<br />

wird das Warten zur Folter! Am Magazin<br />

liebe ich die Mischung aus Berichten aus Österreich,<br />

Mittelmeer und der weiten Welt; die kompetenten,<br />

informativen News und die Emotionen<br />

in Reportagen und Bildstrecken. Bitte nicht<br />

nachlassen!<br />

Lena Wasser, OÖ<br />

Sexistisch<br />

Ursprünglich gekauft und abonniert, weil wirklich<br />

gute, interessante und vor allem INFORMA-<br />

TIVE Artikel zu lesen waren. Anders als in ähnlichen<br />

Segelzeitschriften. Einige haben wir auch<br />

abgelegt, um sie bei Bedarf wieder zu lesen. Revier,<br />

Ausrüstung, die unbekannte große Welt.<br />

Doch dann kam OCEAN Woman. Super, toll,<br />

für Frauen, die das brauchen. Selber als Capitana<br />

tätig, steht man über solchen Dingen. Ich als<br />

Frau bekomme wenigstens positive Rückmeldungen<br />

und Lob, wenn’s butterweich mit dem Einparken<br />

funktioniert – von zuschauenden Frauen<br />

UND Männern. Warum soll ein Joystick-gesteuertes<br />

Boot so etwas Besonderes für Frauen sein<br />

(letzte Ausgabe), SIND WIR DENN ZU BLÖD<br />

FÜR EIN STEUERRAD? Aber wahrscheinlich<br />

wollten Sie das ja gar nicht damit ausdrücken,<br />

sicherlich geht’s nur um die naheliegende sexistische<br />

Anspielung. Mit den besten Grüßen von<br />

einem Segelschiff MIT Steuerrad. Ich schicke<br />

jetzt gleich meinen Mann zum Erdäpfel schälen<br />

und Wäsche waschen.<br />

Barbara Timmermann, per E-Mail<br />

Verantwortungslos<br />

„Ein etwas anderer erster Segeltörn“, Ausgabe<br />

05-06/2<strong>01</strong>0. Ich finde es verantwortungslos, ohne<br />

ausreichende theoretische Ausbildung und trotz<br />

fehlender Praxis einen wie in diesem Artikel beschriebenen<br />

Törn zu machen. Es ist zu hoffen,<br />

dass dieser Artikel niemanden zur Nachahmung<br />

anregt, es muss nicht immer so glimpflich ausgehen.<br />

Einem Artikel über diese Aktion auch noch in<br />

einer ansonsten gut gemachten einschlägigen<br />

Fachzeitschrift Platz zu geben, ist für mich nicht<br />

nachvollziehbar.<br />

Dr. Gerfried Schmid, St. Andrä-Wördern<br />

Falscher Name<br />

Aus Versehen wurde in der Reportage über das<br />

Weltumsegler-Treffen am Grundlsee in der<br />

<strong>OCEAN7</strong> Ausgabe 09-10 2<strong>01</strong>0 der Vorname der<br />

Frau des Organisators verwechselt.<br />

Sie heißt Silvia Köberl. Die Redaktion bedauert<br />

den Fehler.<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Wir nehmen Ihre Kritik ernst. Wir freuen uns über Ihre Anregungen – und natürlich über Ihr Lob.<br />

Damit es sich für Sie auch lohnt, verlosen wir unter allen Einsendern diesmal einen tollen<br />

Daypack 3D von Marinepool. Der für Wassersportler optimierte Rucksack mit wasserdichtem<br />

Rollverschluss, separater Fronttasche mit spritzwasserdichtem Reißverschluss, abnehmbarem<br />

Rückenpolster und Tragegurt hat einen Wert von rund 90 Euro.<br />

Ihre Zuschriften an redaktion@ocean7.at oder<br />

per Post: <strong>OCEAN7</strong>, Lilienthalstraße 30a, 9020 Klagenfurt.<br />

Die Flasche edlen Talisker Whisky in maritimer Geschenkverpackung für die Zuschrift in der<br />

Ausgabe 09-10 2<strong>01</strong>0 erhält Gabi Stummvoll aus Linz.


0 2 / 2 0 1 3 M ä r z / A p r i l 4 , 5 0 E U R<br />

0 1 / 2 0 1 3 J ä n n e r / F e b r u a r 4 , 5 0 E U R<br />

0 3 / 2 0 1 3 M a i / J u n i 4 , 5 0 E U R<br />

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9 1900<strong>01</strong> <strong>01</strong>6481<br />

Keine Ausgabe mehr verpassen,<br />

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Revier<br />

95<br />

Jahres-<br />

ABO<br />

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Tolle Boote, schöne Reviere<br />

TIPPS<br />

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Per Anhalter über Ozeane<br />

Das Abenteuer<br />

Segeln in Kampanien<br />

Küche & Kultur<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

YCA + SeaHelp<br />

helfen Eignern<br />

Ein marxistisches Segelabenteuer<br />

FRÜHSTÜCK<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

auf Kuba<br />

So war die Austrian Boatshow<br />

Frischer Wind<br />

Korallenriffe<br />

128 Inseln<br />

Mit Yacht Club Austria-News<br />

und Hochseeverband-News<br />

P. b. b. Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

Verlagsort: 9020 Klagenfurt am Wörthersee · 12Z039473 M<br />

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P. b. b. Verlagsort 9020 Klagenfurt | GZxxxxxxxx<br />

6 Ausgaben<br />

für nur<br />

€ 25,–<br />

Ausland zzgl. €<br />

13,– Porto<br />

abo@ocean7.at | www.ocean7.at


96<br />

Entwurf_neu_fertig.qxd 21.<strong>01</strong>.2008 16:24 Seite 1<br />

Österreichs größte Seefahrtsbuchhandlung<br />

präsentiert den <strong>OCEAN7</strong> Bücherschapp!<br />

Kohlmarkt 9, 1<strong>01</strong>0 Wien, <strong>01</strong>/533 86 85-18, nautic@freytagberndt.at<br />

freytag & berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

Menschen, Inseln<br />

Ozeane, Schiffe<br />

Neue Bücher, die Sie nicht verpassen sollten. Für Sie gelesen von der <strong>OCEAN7</strong>-Crew.<br />

Matti Lainema, Julia Nurminen<br />

Die Entdeckung der Arktis<br />

Theiss-Verlag · gebunden · 352 Seiten · 270 Abbildungen ·<br />

51,30 Euro<br />

Der Höhepunkt der Eroberung der Arktis fand mit dem Wettlauf<br />

zum Nordpol zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt. Der Wunsch,<br />

den äußersten Norden unserer Erde zu erkunden, war nicht nur<br />

purer Forscherdrang, sondern auch der Reiz der unzugänglichen Region an sich.<br />

Die Verfasser schildern die mitreißende Geschichte von Abenteurern und ihren<br />

entbehrungsreichen Reisen, die sie durchführen mussten, um ihr fernes Ziel zu<br />

erreichen. Klingende Namen wie Erik der Rote, Willem Barents und Vitus Bering,<br />

die im Norden nicht nur ihre namentlichen Spuren hinterlassen haben, kennzeichnen<br />

den Weg in die Arktis. Bisher unveröffentlichte Karten und Grafiken machen<br />

das Abenteuer Arktis anschaulich und gewähren einen Einblick in Kartographie<br />

und Navigation im hohen Norden.<br />

Philip Plisson<br />

Schiffe<br />

National Geographic · Bildband · 256 Seiten · 110 Fotos · 70,10 Euro<br />

Wenn es für Schiffe ein vergleichbares Charakteristikum wie beim Menschen das<br />

Gesicht gibt, ist es wahrscheinlich der Bug, der sein wahres Wesen, sein Profil, am<br />

deutlichsten zeigt. Der grandiose Fotograf Philip Plisson widmet diesem charismatischen<br />

Schiffsteil hier einen kompletten Bildband mit spektakulären<br />

Aufnahmen. Gleichgültig, ob er eine futuristische Luxusyacht, ein<br />

einfaches Fischerboot oder ein riesiges Frachtschiff vor der Linse<br />

hat, jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte.<br />

Hans Jürgen Witthöft (Hrsg.)<br />

Köhlers Flottenkalender<br />

<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Internationales Jahrbuch<br />

der Seefahrt<br />

Koehler · Broschur ·<br />

304 Seiten · 14,90 Euro<br />

Im Nord-Ostsee-Kanal, vor<br />

Skagen oder in der deutschen<br />

Bucht: Handelsschiffen oder<br />

der Marine begegnen wir<br />

Segler ständig. Warum also<br />

nicht mal nachlesen, wie es<br />

den Bereichen Handelsschifffahrt,<br />

Schiffsbau oder Häfen in Deutschland so<br />

geht? Oder welche Schiffe die deutsche Marine<br />

gerade so fährt? Zum nunmehr 100. Mal erscheint<br />

Köhlers Flottenkalender. Die Jubiläumsausgabe<br />

beginnt wieder mit einem Rückblick<br />

auf das vergangene Jahr. Dieses war noch<br />

immer von der Wirtschaftskrise geprägt, was<br />

auch noch einige Zeit anhalten wird. Die Piraterie<br />

bleibt ebenfalls aktuelles Thema, das die<br />

europäischen Marinen durch die gemeinsame<br />

Aktion »Atalanta« in Griff zu bekommen versuchen.<br />

In noch größerem Umfang als sonst<br />

bietet der Kalender aktuelle Meldungen aus<br />

Handelsschifffahrt und Marine ebenso wie<br />

spannende geschichtliche Rückblicke. Bremens<br />

letzter Schutenschipper Anton Hibben wird<br />

vorgestellt, die Kapitänin Antje-Friederike<br />

Herbst der Schwergut-Reederei Beluga Shipping<br />

ebenso. Die Leser werden mitgenommen<br />

zu einer Kreuzfahrt auf dem Nil, ins Ozeaneum<br />

in Stralsund und an Bord der 1797 erbauten<br />

Fregatte USS Constitution, die noch immer<br />

schwimmt. Alle aktuellen Bauprojekte deutscher<br />

Großwerften werden aufgelistet, und das<br />

Kalendarium <strong>2<strong>01</strong>1</strong> weist Daten wichtiger Seefahrts-Ereignisse<br />

auf. Ein hochinteressanter,<br />

aktueller Einblick in die Seefahrt fernab des<br />

Segelsports.


Bücherschapp<br />

97<br />

Joachim Feyerabend<br />

Pazifik<br />

Ozean der Zukunft<br />

Koehler · Hardcover · 208 Seiten · 19,90 Euro<br />

Wer kann qualifiziert über den Pazifik schreiben?<br />

Jemand, der 15 Jahre im pazifischen<br />

Raum, die meiste Zeit auf den Philippinen,<br />

gelebt hat, scheint geeignet. Wenn dieser Jemand<br />

auch noch Journalist und Autor ist,<br />

umso besser. Und Blauwassersegler und Globetrotter<br />

ebenfalls? Gut, von Joachim Feyerabend<br />

ist da einiges zu erwarten. Und diese<br />

hohen Erwartungen werden nicht enttäuscht. Walfang oder Wirbelstürme<br />

sind Themen, die den gesamten Stillen Ozean betrafen<br />

oder betreffen.<br />

Einige Südsee-Musterbeispiele werden genauer vorgestellt: Samoa,<br />

Tahiti, Osterinsel Rapa Nui, Hawaii, Fidschi oder Papua-Neuguinea<br />

etwa. Natürlich kommen hier (wie auch auf einigen der zahlreichen<br />

Bilder) Südseeklischees vor. Aber ebenso selbstverständlich werden<br />

ausufernder Tourismus und Klimawandel angesprochen. Neben<br />

Rückblicken in die erdgeschichtliche Entstehung und die Eroberung<br />

des Pazifiks werden auch aktuelle sowie zukünftige Probleme<br />

des Ozeans angesprochen, der mehr als ein Drittel der gesamten<br />

Erdoberfläche bedeckt. Macaus Glücksspieltourismus etwa.<br />

Dass der in Deutschland häufig als Schimpfwort verwendete Begriff<br />

Kanake einen indigenen Bewohner des wunderschönen Neukaledoniens<br />

bezeichnet, wird manchen Leser überraschen. Geballte,<br />

fachkundige Informationen über den größten Ozean der Erde?<br />

Hier auf rund 200 Seiten zu finden. Mankos?<br />

Die ziemlich kleine Schrift sorgt für ziemliche „Bleiwüsten“, da<br />

die Fotos auf eigenen Bildseiten zusammengefasst wurden.<br />

Alex Webb/Karl Spurzem (Text)<br />

Karibik<br />

mare · 58 Euro<br />

mare steht für Qualität. Das beweist die<br />

»Zeitschrift der Meere« seit nunmehr 83 Ausgaben,<br />

und der Buchverlag hat uns ebenfalls<br />

schon manches Glanzstück (etwa den „Atlas<br />

der abgelegenen Inseln“) beschert. Auch der neue Bildband »Karibik«<br />

überzeugt wieder durch edle Verarbeitung und Aufmachung.<br />

85 großformatige Bilder von Haiti, der Dominikanischen Republik,<br />

Puerto Rico, Kuba, Jamaika, den Antillen, Trinidad und Tobago,<br />

Curaçao sowie Nicaragua werden kommentarlos präsentiert. Sie<br />

stammen von Alex Webb, einem der erfolgreichsten Fotojournalisten<br />

der Welt. Die Aufnahmen des New Yorkers, der seit Jahrzehnten<br />

der Agentur Magnum angehört, begeistern durch ihren Bildaufbau.<br />

Webb zeigt in seinem unverkennbaren Stil („Available<br />

Light“-Fotografie mit teilweise grobem Korn, hohe Kontraste, eher<br />

düstere Grundstimmung) die Bevölkerung der Großen und Kleinen<br />

Antillen. Und zwar ausschließlich die Bevölkerung. Auf die im Text<br />

von Karl Spurzem erwähnte »Makellosigkeit der Strände« wurde<br />

bewusst verzichtet. Dass die karibische Landschaft aber lediglich<br />

auf einer Hand voll Aufnahmen überhaupt auftaucht und dort nur<br />

eine Nebenrolle spielt, ist schade. Die vom Herausgeber Gelpke im<br />

Vorwort erwähnte »überbordende Lebensfreude« findet sich auf<br />

den Bildern nämlich auch nicht. Auf genau einer Aufnahme ist ein<br />

zaghaftes Lachen zu sehen. So entsteht ein äußerst einseitiger Blick<br />

auf die Vielfältigkeit der Karibik. Auf<br />

der dem Buch beiliegenden CD „Pachanga<br />

– Sounds of the Caribbean“<br />

wird aber zumindest noch etwas karibische<br />

Lebensfreude nachgereicht.<br />

Helmut Neuhold<br />

Österreichs Helden zur See<br />

Kapitäne, Forscher, Entdecker<br />

Styria-Verlag · Hardcover · 240 Seiten · 24,95 Euro<br />

Österreich als kleines Binnenland kann auf eine ebenso bewegte wie heldenhafte<br />

nautische Tradition zurückblicken. Trotz des teilweise nur begrenzten<br />

Meereszugangs ist die maritime Geschichte Österreichs reich gepflastert mit<br />

Seehelden, Entdeckern und Weltumseglern. Selbst die Flotte der österreichischen<br />

Kriegsmarine hat niemals eine Seeschlacht verloren. Dieses Werk von<br />

Dr. Helmut Neuhold lässt die große Geschichte der österreichischen Helden auf See wieder auferstehen<br />

und schildert die Zeit, in der das heutige Binnenland auf allen Ozeanen der Welt stolz seine Flagge zeigte.<br />

Das Buch soll all denen gedenken, die historische Erfolge bei der Marine, auf Entdeckungen oder einfach<br />

als großartige Seeleute feierten.


98<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Foto: Shutterstock<br />

63 AD Yachts Salona<br />

www.salonayachts.com<br />

81 Adria Yacht Center AYC<br />

www.ayc.at<br />

49 AEZ<br />

www.aez-wheels.com<br />

27 Bank Austria Visa<br />

www.cardcomplete.com<br />

U4<br />

U2<br />

Boot Düsseldorf<br />

www.boot.de<br />

Boot Tulln<br />

www.boot-tulln.at<br />

Impressum<br />

81 Ecker Yacht & Flug GmbH<br />

www.eckeryachting.com<br />

11 Fischer Panda<br />

www.fischerpanda.de<br />

96 Freitag & Berndt<br />

www.freytagberndt.at<br />

81 Inschallah<br />

www.inschallah-sailing-team.at<br />

33 Intersport & Yachting Kretschmann<br />

www.yachting-velden.at<br />

U3<br />

Leers Yachting<br />

www.leers.com<br />

83 Max Marine Motor<br />

www.maxmarine.at<br />

19 Max Marine Segel<br />

www.maxmarine.at<br />

81 Werner Ober Yachtelektronik<br />

www.yachtelektronik.at<br />

97 Phoenix Yachting<br />

www.phoenixyachting.com<br />

13 Schiffsführer Schule Ebner<br />

www.boot1.at<br />

87 Steyr Motors GmbH<br />

www.steyr-motors.com<br />

7 Trend Travel & Yachting<br />

www.trend-travel-yachting.com<br />

5 Yachten Meltl<br />

www.yachten-meltl.de<br />

81 Yachticon<br />

www.yachticon.de<br />

65 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH<br />

www.yacht-pool.com<br />

Die nächste<br />

Ausgabe von<br />

<strong>OCEAN7</strong> 2/<strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

erscheint am<br />

10. Februar <strong>2<strong>01</strong>1</strong><br />

Medieninhaber/Herausgeber/Verleger:<br />

Satz- und Druck-Team GmbH | Feschnigstraße 232 | A-9020 Klagenfurt | +43(0)463/4619025<br />

www.ocean7.at | redaktion@ocean7.at | office@ocean7.at<br />

Firmenbuchnummer 105347 y | Landesgericht Klagenfurt | UID ATU 257738<strong>01</strong><br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung,<br />

Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at)<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktion:<br />

ART-Direktorin:<br />

Kolumnistin, Autorin:<br />

MITARBEITer dieser ausgabe:<br />

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Thomas D. Dobernigg<br />

Gernot Weiler, Dominic Marsano, Thommy Woels<br />

Catharina Pichler<br />

Alexandra Schöler-Haring (OCEAN WOMAN)<br />

Klaus Czap (Kapitän Metaxa), Regina Detjen, Stefan Detjen,<br />

Georg Gindl (Gindlfoto), Wolfgang Hausner, Detlef Jens,<br />

Dr. Reinhard Kikinger, Peter Schoeler,Silke Springer<br />

Satz- und Druckteam (Catharina Pichler)<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

Catharina Pichler, Horst Juan<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Thomas D. Dobernigg<br />

Thommy Woels<br />

Margit Gugitscher, Alexander Diewald<br />

abo@ocean7.at<br />

www.ocean7.at<br />

Verantwortlich für YCA-Mitteilungen<br />

Yacht Club Austria, Generalsekretariat, A-4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung<br />

des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist möglich. Durch<br />

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keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

Offenlegung für <strong>OCEAN7</strong><br />

(Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz)<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH,<br />

Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko<br />

<strong>OCEAN7</strong> steht im Alleineigentum von<br />

Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y<br />

Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung<br />

von Druckwerken und Magazinen.<br />

Grundlegende Richtung: <strong>OCEAN7</strong> ist ein Magazin,<br />

das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.


Photo: Gilles MARTIN-RAGET<br />

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