OCEAN7 2011-01
Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.
Hier haben wir ein ganz außergewöhnliches Motorboot ausgiebig getestet: die Ipanema aus der Graf-Werft in Bayern. Seglerlegende Wolfgang Hausner berichtet, wie er drei Taifune überlebt hat.
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www.OCEAN7.at
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH
01/11
ipanema von graf
Die bayrische
Diva
Marinepool
Die neue
Kollektion 2011
segler-legende wolfgang hausner
Durch drei Taifune
Mit Yacht Club Austria News
2
ACHTUNG:
Öffnungszeiten täglich
10.00 bis 18.00 Uhr
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ÖSTERREICHS
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Editorial
3
Liebe
Ocean7-Leser
Foto: Shutterstock
Es ist schon erstaunlich, welche Dichte an Fahrtenseglern Österreich,
das kleine Land in den Alpen, hervorbringt. Zum Weltumseglertreffen
im Auseerland kamen allein 150 weitgereiste
Yachties (OCEAN7 berichtete in der vergangenen Ausgabe).
OCEAN7 steht da nicht hintenan. Für unser Magazin schreiben
viele prominente Weltumsegler und Abenteurer. Alexandra
Schöler ist OCEAN WOMAN, ihr Mann Peter bei wichtigen
Ereignissen wie zuletzt der Panerai Classic Yachts Challenge in
Cannes als OCEAN7-Reporter im Einsatz. Weltumsegler,
Abenteurer und Piratenopfer Claus Gintner schreibt regelmäßig
in OCEAN7 über die schönsten Reviere der Welt und steht
auf unserem Stand bei der Boot Tulln den vielen Besuchern
Rede und Antwort.
Zum zweiten Mal bereits schreibt Wolfgang Hausner exklusiv
für unser Magazin. Der weltbekannte Abenteurer feierte in
diesem Jahr seinen 70. Geburtstag, hat 130.000 Seemeilen im
Kielwasser und er ist der erste Mensch, der mit einem Katamaran
um die Welt gesegelt ist. Hausner ist Autor dreier längst
vergriffener Bestseller, darunter der Klassiker „Eines Mannes
Freiheit“. Mit 21 Jahren ging er aus Österreich weg, arbeitete
in Australien als Krokodiljäger, im Goldbergwerk und am Bau,
bis er seinen ersten Kat fertiggestellt hatte – TABOO I. Inzwischen
lebt er auf TABOO III, den er wie die beiden Vorgänger
selbst entworfen und gebaut hat. Auf einer seiner Weltumsegelungen
kam auf Tahiti seine Tochter Vaitea zur Welt, heute
kreuzt Wolfgang Hausner mit seinem Schiff zwischen den
Inseln der Philippinen. Mit TABOO III überstand er, die lebende
Seglerlegende, einen Taifun, der ihn mit 250 km/h über-
rollte. Wie das möglich war und welche Taktik er bei tropischen
Wirbelstürmen auf See empfiehlt, ist Thema seiner exklusiven
OCEAN7-Geschichte, die Sie in dieser Ausgabe lesen können.
Nicht nur bei den Fahrtenseglern, auch in den Olympischen
Klassen haben Österreicher Geschichte geschrieben. Welche
Hoffnungen wir uns da machen können, beschreibt OCEAN7-
Regatta-Redakteur Dominic Marsano.
Was den Bau edler und hochwertiger Fahrtenyachten angeht,
gehört eine österreichische Werft zur absoluten Weltspitze:
Der Familienbetrieb Schöchl am Mattsee baut die international
angesehenen Sunbeam Yachten. Silke Springer stellt für
OCEAN7 die Sunbeam 36.1 vor. Das Schiff der „New Generation“,
gebaut für weite Reisen, wartet mit erstaunlichen
neuen Linien und viel Traditionellem auf.
Sie finden in dieser Ausgabe alle Daten zur Alpe Adria Sailingweek,
dem österreichischen Klassiker im slowenischen Izola.
Wer dabei sein möchte, der sollte sich schnellstens anmelden,
denn die obere Grenze an möglichen Teilnehmern ist fast schon
erreicht.
Damit bleibt mir nur noch, Ihnen, liebe OCEAN7-Leserinnen
und -Leser, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches
Jahr 2011 zu wünschen – ausgefüllt mit vielen schönen
Erlebnissen auf See.
Ganz herzlich,
thomas.dobernigg@ocean7.at
4
DAS YACHTMAGAZIN FÜR ÖSTERREICH
14 wolfgang hausner. Durch drei Taifune.
28 Gruss vom Schweinehund. Unsere Olympiasegler.
24 Ein bisschen
geschichte. James Cook.
28 Weltumsegler-festival.
Boot Tulln 20011.
01/11
Ausgabe Nr. 24
Alle Infos und vieles mehr unter
www.ocean7.at
Revier
12 News.
14 Philippinnen. Wolfgang Hausner exklusiv.
Coverfoto von GRAF
20 TROPISCHE WIRBELSTÜRME. Die richtige Taktik.
People
22 News.
24 James Cook. Entdeckung der Südsee.
28 OLYMPIASEGLER. An der Schmerzgrenze.
Service
32 News.
34 Boot tulln. Jubiläumsmesse 2011.
36 Boot Düsseldorf. Treffen mit Jessica Watson.
38 Kikinger. Das Jahr der Artenvielfalt.
Yachten
50 News.
52 Schnell und wendig. Ipanema.
56 STABIL AUF KURS. Haber 800 C4.
60 Rasantes Familienschiff. Bavaria 34.
68 Elegantes Erbstück. Sunbeam 36.1.
72 DACH AUF, SONNE REIN. Jeanneau NC11.
76 EVERGREEN. Hallberg Rassy 310.
38 sCHÜTZEN, WAS WIR LIEBEN.
Lieben, was wir kennen.
36 Boot düsseldorf 2011.
Yachtcentrum
Inhalt
5
60 Bavaria. Schöner wohnen auf dem Wasser.
Regatta
82 News.
84 BIG LARRY IS WATCHING YOU.
34. America‘s Cup.
88 Regatta-klassiker.
Die AASW vor Izola.
68 Zeug zum klassiker.
Die neue Sunbeam.
56 TANZ MIT DEN SCHWERTERN.
Haber 800 C4.
| 3 Editorial.
| 6 Best of.
| 10 KOLUMNE.
| 90 YCA News.
| 94 Leserbriefe.
| 96 Bücherschapp.
| 98 Inserentenverzeichnis – Impressum.
84 America‘s Cup. Kampf um die hässliche Kanne.
22.-30.1.2011
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6
oCEAN7 BEST OF
Immer an den Wintertagen, wenn die schifferllose Zeit kommt,
träume ich vom Regattasegeln. Eine Langstrecke bei Starkwind,
nur für die ganz harten Männer, Tag und Nacht Kampf
mit den Elementen, nur auf Sieg programmiert, eine Segelyacht,
giftig wie ein Skorpion, eine Crew, die dem Teufel beide
Ohren absegelt, echte Männerkameradschaft. Aber der kleine
Kobold im Ohr kichert und meint: Du bist ein Idiot – denk dran,
wie es dir immer geht bei solchen Experimenten!
Und dann kommt die Erinnerung an die letzte Uniqua-Offshore-Regatta:
Biograd–Dubrovnik–Biograd, das ist Brutalität!
Anbolzen gegen einen strammen Jugo mit entsprechender
Wellenhöhe. Die ganze Nacht gegenan. Es ist Mitternacht,
meine Wache ist zu Ende. Die zwei Neuen in der Crew kotzen
wie die Reiher, auch mir ist speiübel. Mein Metaxa ist schon
fast aufgebraucht.
Mein Co-Skipper hat sich ein Bier und eine Cabanossi aus
dem Kühlschrank geholt und verzehrt beides genüsslich. Ich
kann ihn gar nicht anschauen, sonst wird mir sofort wieder
schlecht. Der Navigator sitzt unten in der Naviecke und telefoniert
mit dem Wetterfrosch zu Hause. Ich frage mich immer,
was das nur für Menschen sind, die das so ohne weiteres
aushalten.
Regattasegeln
Klar zur Wende, Ree. Ich bin nach unten gegangen, hab mir
eine Matratze auf den Boden gelegt. Hier sind die rauen
Schiffsbewegungen am wenigsten zu spüren. Jetzt liege ich
samt Ölzeug eingekeilt zwischen Pantry und Sitzbank. Es rumpelt
und poltert, das Schiff muss harte Schläge einstecken, ich
auch! Ich komm mir vor wie in einer Wäscheschleuder und
sehne mich nach einer heißen Dusche. Ich frage mich, was
ich da eigentlich mache. Mein Magen rebelliert noch immer.
Irgendwann schlafe ich ein oder bin ich schon bewusstlos?
Ich wache auf, weil ich pinkeln muss. Aber wie, aber wo? Auf
allen Vieren entere ich das achtern liegende WC. Alle Seehähne
sind zu, ich beuge mich hinunter, um sie zu öffnen. Sofort
stellt sich wieder das ungute
Gefühl in der Magengegend
ein. Ich werde im WC
hin- und hergeschleudert.
Endlich gelingt es mir,
mich auf die Muschel zu
setzen und meine gewünschte
Tätigkeit auch durchzuführen.
Pumpen geht nicht, weil
das Schiff auf dem falschen Bug segelt und
die Ansaugöffnungen aus dem Wasser sind. Ein entsprechender
Geruch macht sich breit. Seehähne wieder schließen.
Lange halte ich das nicht mehr aus. Schnell hoch ins Cockpit.
Kalte Luft und Gischt schlagen mir ins Gesicht.
Langsam dämmert der Morgen, der Jugo hat etwas nachgelassen.
Mein Blick ist auf den Horizont gerichtet, meinem Magen
geht es bald besser. Mittags schläft der Wind ein, vier
Stunden totale Flaute, nervenaufreibend. Jetzt schmeckt auch
das Bier wieder. Der Wind dreht auf NO, nimmt ständig zu. Bald
sind es 30–40 Knoten. Hart am Wind geht’s durch die dunkle
Nacht, mit 8–9 kn gegenan. Wieder ist an Schlaf nicht zu
denken. Um 2 Uhr morgens erreichen wir Dubrovnik. Die Rückfahrt
gleicht einem Hasardspiel. Kein Wind, dann etwas Wind
und wieder kein Wind. Aber man kann schlafen. Am Morgen
sehen wir die Insel Vis und laufen bei gutem Wind und Sonnenschein
7–8 kn. Das Hauptfeld liegt in einer Flaute festgenagelt.
Wir haben gute Chancen. Am Abend erreichen wir die
Insel Zirje und nehmen Kurs auf Biograd. Das Hauptfeld liegt
15 Sm hinter uns. Gegen Mitternacht stehen wir, im wahrsten
Sinne des Wortes, 500 Meter vor der Ziellinie in einer totalen
Flaute. Sogar der Zigarettenrauch steigt senkrecht nach oben.
Wir sehen die Lichter des Hauptfeldes langsam näherkommen.
Ich ärgere mich und hüpfe wie ein Rumpelstilzchen.
Bald haben sie uns eingeholt. Die leichteren Yachten überholen
uns. Um ca. 2 Uhr früh überqueren wir die Ziellinie.
Ich schwöre mir: Nie wieder! Wir haben die Gruppe A gewonnen.
Also, immer an den Wintertagen, wenn die schifferlose
Zeit kommt, träume ich vom Regattasegeln …
Wenn Sie auch davon träumen, na dann Prost,
Ihr sehr ergebener, nicht nur regattasegelnder
Kapitän Metaxa
Alte
Denker
Die Ratte, die das sinkende
Schiff verlässt, ist klüger als
der Kapitän, der damit
untergeht.
Jonathan Swift
irischer Schriftsteller (1667–1745)
NEWS BEST OF
7
8
oCEAN7 BEST OF
Mobil im
Wasser
Dieses robuste und wasserfeste Outdoor-Mobiltelefon
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Der kleine Alleskönner ist in orange
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Winsch-Sensation
von Seldén
Die schwedische Firma Seldén entwickelte völlig neue Winschen, bei denen
die Schot zum Fieren nicht mehr aus der Selftailing-Klemme herausgenommen
werden muss. Das macht das Segeln einfacher und vor allem sicherer.
Die neuen Seldén Selftailing-Winschen haben zwei Gänge: Beim Drehen
der Kurbel im Uhrzeigersinn ist der schnelle Gang in Funktion, beim Drehen
gegenan arbeitet der langsamere Kraftgang. Neu ist, dass die Schot durch
einfache Kurbeldrehung auch gefiert werden kann. Das Fieren wird
durch Druck auf einen Knopf an der Winschkurbel eingestellt und
durch Drehen der Kurbel im Uhrzeigersinn ausgeführt. Dabei bleibt
die Schot auf der Winschtrommel und in der Selftailing-Klemme.
So können diese Winschen einhand bedient werden, und beim
Fieren besteht nicht mehr die Gefahr, dass Finger eingeklemmt
werden. Bei starkem Wind und Seegang kann man sich mit
einer Hand festhalten und mit der anderen das Segel trimmen.
Die Preise werden zwischen 860 und 2.320 Euro (inklusive
MwSt.) liegen. Lieferbar sind die Winschen ab Frühjahr 2011.
www.seidlsails.at www.cbssails.at
Ganze Karibik-Insel
zu mieten
Nördlich der Insel Virgin Gorda in den Britsh Virgin Islands liegt Eustatia: Gerade
einmal einen halben Kilometer lang ist sie, dafür rundum mit einzigartigen
Traumstränden und innen mit üppig grüner Tropen-Vegetation. Auf einer Anhöhe
luxuriöse Quartiere mit grandiosem Ausblick für zehn Personen. Die Preise für eine
Woche liegen – je nach Saison – zwischen 25.000 und 87.360 US Dollar.
www.eustatiaprivateislandrental.com
www.britishvirginislands.de
Nie wieder frieren
Fire-Softshell von Alpenheat ist in fünf Stufen beheizbar und außerdem
noch winddicht. Der für die Heizfunktion notwendige Hochleistungs-Li-Ionen-Akku
mit 7,4 Volt hat eine Kapazität von 2,2 Amperestunden,
ist kleiner als ein Päckchen Zigaretten und nach vier
Stunden Ladezeit wieder voll einsatzbereit. Fire kann in der Waschmaschine
gereinigt werden. Für Damen und Herren, 209,95 Euro.
www.alpenheat.com
NEWS BEST OF
9
Gute Fernsicht
Segelmode
für Scheichs
Marinepool wird immer
stärker in den
Emiraten. Die Top-Marke
aus Bayern eröffnete
seinen ersten Shop
inmitten der Action
des Formel 1 Grand
Prix von Abu Dhabi, in der exklusiven Yas Island Marina
(oben). Zwei weitere Shops folgten in Dubai.
www.marinepool.com
OCEAN7-KLICKTIPP
Charter
transparent
Bewertungen von Charterschiffen im Internet boomen! Aber
wer garantiert, dass sie nicht manipuliert sind? Das neue
System euminia.com von Axel Düllberg will das jetzt transparent
machen. Die Euminia Applikation läuft auf einem Smartphone.
Der Chartergast erhält das Gerät vom Flottenbetreiber
beim Check-out. So kann nur derjenige bewerten, der die
Yacht tatsächlich auch gechartert hat. Der Segler gibt in dem
Programm seine Wertung ab zu Sauberkeit, Ausrüstung, Service,
Personal und anderen wichtigen Fragen. Das Votum
erfolgt per Fingerdruck auf einer Fünf-Sterne-Skala und ist
selbsterklärend. Die Ergebnisse
werden auf
dem Euminia-Portal veröffentlicht.
www.euminiacom
Nikon hat seine Fernglasserie Sporter EX um zwei neue Modellvarianten
erweitert: das 10 x 42 und das 12 x 50. Die
beiden neuen Ferngläser verfügen über mehrschichtenvergütete
Linsen für ein helles Bild sowie eine Stickstofffüllung
– die verhindert lästiges Beschlagen. Die Sporter EX
sind robuste Begleiter an Bord, wasserdicht
(bis zu 1 m für 10 min.) und leicht. Sie
bieten bequeme Sicht auch für Brillenträger,
besitzen verstellbare Gummiaugenmuscheln,
alle Linsen
und Prismen sind zudem
aus umweltverträglich
produziertem, bleiund
arsenfreiem
Glas. Ab 209 Euro.
www.nikon.de
Stahl aus
der Tube
Hört sich verwegen an, was Yachticon über die Leistung seines
neuen Zwei-Komponenten-Produktes sagt: „Der JB-Marine-Weld
repariert, füllt und klebt jede erdenkliche Oberfläche
– ganz egal ob Stahl, Aluminium, Messing, Bronze, Holz,
Keramik oder Kunststoffe. JB-Marine-Weld ist ausgehärtet
stark wie Stahl, kann gebohrt, lackiert und geschliffen werden.
Er ist bis zu 315 °C temperaturbeständig,
zudem wasserfest und
widersteht Ölen, Säuren und anderen
Chemikalien. Ideal für
viele Reparaturen an und auf
Booten.“ Zwei mit 28 Gramm
Zwei-Komponenten-Kleber gefüllte
Tuben kosten 11,95 Euro.
www.yachticon.de
10
Kombüsen-
Alexandra Schöler ist
Ob Charterboot, Eignerboot, Mega-Yacht, Motorboot,
Hausboot – die Küche ist und bleibt die Kombüse.
geflüster
Und Kombüse mieft immer ein bisschen nach Konserven futter.
Nach Tortellini schön schlatzig aus der Dose, Bohnensuppe
von Inzerberger (oder so ähnlich) und die allseits schon seit den
Camping-70ern beliebten Leberstreichwurstpasteten.
Für mich waren diese kulinarischen Aussichten deprimierend,
als wir unsere mehrjährige Segelreise zu planen begannen. Das
Schmökern in der absoluten Fahrtensegler-Muss-Lektüre „Die
Proviantfibel“ machte mich auch nicht gerade glücklich. Algensalat?
Trockenfisch als Zwischendurchsnack, Dosenbrot, Butter in
Salzwasser vor sich hin dämmernd. Panik!
Auch fand ich in fast jedem Fahrtenseglerbuch
ein Kapitel über die Versorgung am Schiff. Leute, die
Fleisch einkochen in Gläsern, damit sie ihr Rindsgeschnetzeltes
auch in der Südsee genießen können. Andere, die Joghurtkulturen
anlegten zur Milchprodukt-Versorgung und schließlich
der heiße Tipp zur Keimherstellung, um Dinge wie Alfalfa oder
Alfafa oder so über ihr Streichwurstbrot zu streuen.
Das fiel mir erst kürzlich wieder ein, als ich in der italienischen
Lagune herzhaft in mein Mozzarella-Basilikum-Panino, mit
Olivenöl beträufelt, biss. Natürlich wird der Charterurlauber
von heute in den zwei Wochen seines Urlaubs nicht auf die Idee
kommen, Vorräte anzulegen. Wobei, wenn die Preise weiterhin
in der Adria so steigen, könnte sich das noch ändern. Aber
Segeln und Essen ist schon was ganz Besonderes. Eines kann
ich jetzt wirklich sagen, so gesund wie wir am Schiff während
unserer Reise gegessen haben, werden wir wohl nie wieder
essen. Konserve? Ha! Dazu später. Ich schwor mir beim Losfahren:
Lieber esse ich drei Wochen Spaghetti mit Olivenöl
und Knoblauch, bevor ich eine Gulaschdose öffne.
Kolumne
11
Wir aßen Fisch! Frischen Fisch. Und damit meine ich wirklich
frischen Fisch, direkt aus dem Meer in den Magen. Bei
der ersten Goldmakrele wusste ich, besser geht’s nicht und
bin heute gelernte Fischköchin!
Die Märkte der Welt waren stets unser erstes Ziel. Minikartoffel
von den Kanaren, Brotfrucht geröstet in der Karibik,
Kochbananen-Curry, Kokosbrot selbstgebacken und Kokostarte
zum Niederknien, gelernt bei Valo auf den Tuamotus.
Einmal ging uns der Proviant aus – auf den Inseln Venezuelas
– dann lebten wir eben von frischem Fladenbrot, Spaghetti al
olio und öffneten einige Dosen. Das war einmal. Und diese
Konserven waren gut – gekauft in Martinique und die Franzosen
– sicher keine Kostverächter – sorgen auch hier für Delikatessen.
Im Ernst. Wir kauften Dosenspinat! Echt gut! Und
ideal, um in der Einsamkeit einer fernen Insel noch eine Spinat-
Lasagne zu zaubern. Mit Dosentomaten, die einzig absolut
erlaubten Schiffskonserven! Immer viel Zwiebel an Bord, immer
Knoblauch und immer Olivenöl.
Und natürlich Mehl. Denn Brot, Pizza und Kuchen an Bord
zu backen ist meiner Meinung nach Pflicht.
Man kann sich nicht vorstellen, wie gut die wohlweislich vorgebackenen
Brownies in einer Sturmnacht schmecken. Schokoladig,
beruhigend, stärkend, nährend. Frisches Brot gab es
bei uns immer. Ich hortete mein Roggenmehl von Italien bis
zu den Kanaren. Von der Karibik bis nach Panama. In Neuseeland
gab es das beste Vollkornmehl, aber auch auf Bali wurde
ich fündig – bei einem deutschen Bäcker! Mein Rezept war
schnell, gassparend und gut.
Germteig in den Tropen geht wie der Teufel. Dort ist es ja
warm wie in einem Backrohr. Lange hielt das Brot nie. Meine
Männer hatten einfach immer Appetit! Ich lernte sogar,
Tortilla chips zu backen. Man hat viel Zeit in den einsamen
Atollen. Und einmal machte ich sogar Strudelteig, hart wie
Beton, verlegte mich dann aber schnell wieder auf die tropische
Küche. Kombüsenküche.
Nur in Asien blieb die Küche kalt, denn besser und günstiger isst
man nirgends auf dieser Welt! Als Seefrau oder Schiffskoch muss
man einfach ein bisschen improvisieren. Aus nichts oder wenig
etwas zaubern. Und vor allem zum rechten Augenblick servieren.
Oliven (aus dem Glas) und Schafkäse (aus der Salzlake) zum
Sundowner, frisches Fladenbrot (Wasser, Backpulver, Mehl) mit
Thunfischdip (Dose, Tube) zu Mittag. Und abends natürlich
Pasta mit viel … – wie schon oben besprochen.
Ja, und nie vergessen, das Auge isst mit, die Auswahl der zum
Dinner passenden Ankerbucht liegt natürlich beim Skipper.
Übrigens: Rindsgeschnetzeltes koche ich noch immer nicht.
Dann schon lieber schnelle Spaghetti, garniert mit Erinnerungen
an die Südsee!
WOMAN@ocean7.at
12
oCEAN7 REVIER
Karibik-Törns
mit Swan
Die SHAKA ist eine elegante Swan 46, die bis Anfang März in den British Virgin
Islands unterwegs ist. Sie ist komfortabel eingerichtet und bietet maximal drei
bis vier Gästen in zwei geräumigen Doppelkabinen Platz. Bei der erfahrenen
Skipperin Mareike Guhr sind auch Einsteiger in den Segelsport gut aufgehoben.
Zu lernen und zu erzählen gibt es auf dem Törn sicher genug, da sich Mareike
gerade auf einer Weltumsegelung befindet. Mitsegelmöglichkeiten auf der
SHAKA: 12. bis 19. Februar von St. Martin bis Tortola und vier bis fünf Tage in den
BVI. 19. bis 26. Februar in den BVI mit Start und Ziel auf Tortola. 26. Februar bis
5. März mit Verlängerungsmöglichkeit bis 7. März in den BVI. Preis pro Person
und Woche bei 1.250 Euro, exklusive Bordkassabeitrag.
wwww.magsail.de www.smart-yachtcharter.com
Werft-Verkauf
Die älteste Werft Kroatiens liegt in der Einfahrt der
Bucht von Bakar, etwa sechs Seemeilen südöstlich
von Rijeka und wurde 1729 für den Bau österreichischer
Schiffe für die Habsburger als wirtschaftliches
Gegengewicht zu den Werften in Venedig
errichtet. Nun soll der staatliche Betrieb an private
Investoren verkauft werden. Die Interessenten kommen
aus Kroatien, Serbien und den Niederlanden.
wwww.brodkr.hr
Nobel in die Antarktis
Die SHERAKHAN, eine Luxusyacht mit fast 70 Metern Länge, bereist diesen Winter die
entlegensten Regionen Patagoniens und der Antarktis. Das Schiff wurde im Jahr 2005
komplett überholt und bietet 26 Gästen in 13 noblen Doppelkabinen Platz. Die Preise
liegen zwischen 45.000 und 75.000 Euro pro Person in einer Doppelkabine – all inclusive
mit Verpflegung, Reiseleitung sowie der notwendigen Expeditions-Kleidung.
www. bluesun-luxury-yachts.com
NEWS Revier
13
Mit Meerblick
Heißer Tipp für alle, die entweder kurz dem Eis und
Schnee hierzulande entfliehen und Salzluft schnuppern
wollen – oder für jene, die vor oder nach einem Kornatentörn
ein paar zusätzliche Tage in Murter verbringen
wollen. Drazenka
Mudronja vermietet
top-moderne Appartements
zu einem sensationell
günstigen
Preis in großzügigem
und schönem Ambiente
und natürlich mit
Blick auf die Adria.
Anfragen:
drazenka@yahoo.com
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Fotos: gindlfoto
Fidel ist Trend
Kuba macht gute Laune – und es ist das Traumziel vieler Segler. Master
Yachting hat jetzt sein Angebot dort aufgestockt: Partner vor Ort ist
Dream Yacht Cuba im Hafen von Cienfuegos, im Süden der Insel. Für
Segelcrews ist die Basis ideal für Törns nach Cayo Largo und
der Isla de la Juventud. Die unzähligen Inseln rund um Kuba
sind bis jetzt noch ein Geheimtipp unter erfahrenen Seglern;
der Inselstaat selbst lockt mit Traumständen, einer arten -
reichen Unterwasserwelt und vor allem mit seinem
Charme und seiner vibrierenden Lebensfreude. Wichtig:
Die für Kuba benötigte Touristenkarte kann man wie die
Flüge (ab ca. 650 Euro) bei Master Yachting mitbuchen.
master-yachting.de
Schiffsführer
Schule Ebner
Leiter Kapt. Christian Ebner
Tel. 0664 / 300 04 30
Fax 07722 / 642 00
www.boot1.at
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Qualität zu Spitzenpreisen
für Vereine oder Gruppen ab
5 Personen nur 180,- €
z. B. für das
SRC GMDSS Seefunkzeugnis
Ab 3 Personen können Kursort und
Zeit individuell vereinbart werden
Durch3
Taifune
Wolfgang Hausner, die Segellegende aus Österreich, feierte heuer seinen
70. Geburtstag. Er umsegelte als erster Mensch mit einem Katamaran die Welt,
hat 130.000 Seemeilen im Kielwasser, schrieb drei Bestseller und lebt heute auf
seiner TABOO III auf den Philippinen. Dort überstand er drei Taifune.
Darüber berichtet der Abenteurer hier exklusiv für OCEAN7.
Text: Wolfgang Hausner, Fotos: Erich Hollensteiner
16
1
Taifun Muifa, 20. November 2004. Ich hatte Gäste an
Bord genommen und bei Einbruch der Dunkelheit segelten
wir von Boracay die kurze Distanz zur Nachbarinsel Carabao.
Einer der Neuankömmlinge meinte, so ein kleiner Taifun wäre
eine tolle Sache. Der war schon im Kommen – aber noch
wussten wir nichts von unserem Glück. In der zweiten Nacht
begann das Barometer zu fallen, der Wind kam böig aus Nordwest
und um 4:48 hörte ich adrenalinträchtige Wetter -
nachrichten von WWV Hawaii: Taifun Muifa mit Windgeschwindigkeiten
von 90 bis 110 Knoten befand sich auf 13.9°
Nord und 123° Ost. Ein Hammer war allerdings die ungewöhnliche
Zugrichtung: Südsüdwest mit neun Knoten.
Es war derselbe tropische Sturm, der vor ein paar Tagen seinen
Abzug nach dem Nordwesten vorgetäuscht hatte, dann eine
Schleife zog und jetzt wieder zurückgekommen war. Unsere
Position war 12,2° Nord und 121,9° Ost, das Zentrum war also
nur 120 sm weit weg und bewegte sich auf uns zu. In wenigen
Stunden würden uns heftige Winde um die Ohren sausen. Ich
startete die Maschine, und sobald der erste Kopf im Niedergang
auftauchte, brüllte ich: Es kommt ein Taifun auf uns zu,
wir müssen sofort weg.
Da war nichts zu überlegen, in Kürze rauschten wir mit rund
12 Knoten nach Osten, um in den schiffbaren Halbkreis zu
gelangen. Da sich unser Abstand zum Zentrum verringerte,
legte der Sturm noch zu. Jetzt, da wir wirklich mit einem Taifun
konfrontiert waren, war die Situation nicht mehr ganz so toll
für meine Gäste, aber Helmut, Franz und Alfred waren erfahrene
Segler und ich sah da kein Problem. Ein paar Stunden
später wurde der Himmel hinter uns pechschwarz, das Barometer
wollte weder rauf noch runter, unser Abstand zum Auge
war für kurze Zeit konstant. Danach drehte der Wind langsam
von Nordwest auf Südwest und der Luftdruck sprang um 6 mb
in die Höhe. Damit bewegte sich das Zentrum rapide von uns
weg und wir hatten keinen Grund mehr, weiter ostwärts zu
segeln. WWV Hawaii bestätigte das, allerdings erst kurz vor
11.00 Uhr, vorher war außer Statik nichts zu hören: Muifa
schraubte sich jetzt mit 14 Knoten nach dem Südwesten und
war außerdem etwas schwächer geworden. Zu dem Zeitpunkt
segelten wir bereits mit südlichen Winden zurück nach Carabao
und ankerten dort am späten Nachmittag. Am Abend aßen
wir in einem netten Restaurant und taten, als ob nichts vorgefallen
wäre.
Foto: Shutterstock (1)
Revier
17
Taifun Nanmadol, 1. Dezember 2004. TABOO III
ankerte wieder vor Boracay und ich hatte vor, nach Cebu zu
segeln, mit einem geplanten Stopp auf der Insel Sicogon, die
etwa 85 Seemeilen weiter östlich liegt.
Taifun Nanmadol befand sich auf 10.8° Nord und 134.5° Ost.
100 Knoten heulten um das Zentrum, das sich mit flotten
24 Knoten nach Westnordwest bewegte. Manche Taifune sind
kompakt und machen sich in einer Entfernung von einigen
hundert Seemeilen kaum bemerkbar. Nicht so Nanmadol, er
war großflächig, zwar noch beträchtliche 750 sm weit weg, aber
bereits zu spüren. Der Wind frischte auf, drehte auf Nord und
blies den typischen Nieselregen vor sich her.
Die große Bucht Looc Bay auf Tablas, nur etwas weiter nördlich,
ist zwar als hurricane hole angeführt, aber auf Grund der
großen Tiefe und umgebenden Riffen für Yachten denkbar
ungeeignet.
Die richtige Taktik war also naheliegend: nach dem Süden
ausweichen und die Distanz zum Zentrum vergrößern. Aber ich
wollte am nächsten Tag in Sigogon sein, also pflügte ich in die
beginnende Nacht hinein nach Osten. Solange der Taifun seine
Richtung beibehielt, sollte sich das zeitmäßig locker ausgehen.
In so einer Situation spielt sich das Leben im Zeitraffer ab, hat
aber den schwachen Trost, dass innerhalb von 20 Stunden alles
vorbei sein wird. Irgendwann in der Nacht würde der Abstand
zum Auge am geringsten sein, vorausgesetzt, die momentane
Zugbahn ändert sich nicht. Damit würde ich immerhin 200 sm
südlich des Auges sein – mit dem konnte ich leben, trotzdem
musste ich mich überwinden, direkt in den Taifun hineinzusegeln,
dessen Position noch immer etwas südlich von meinem
Kurs war. Umso mehr, als der Wetterdienst von Hawaii Stunden
später Nanmadol mittlerweile zum 130-Knoten-Supertaifun
erhoben hatte. Das stimmte nicht ganz, wie sich am nächsten
Tag herausstellte, aber momentan war es die einzige
Information, die ich hatte. Die Vorwärtsbewegung hatte sich
auf 19 Knoten verringert, aber die Zugrichtung war beruhigenderweise
gleich geblieben.
Nach Mitternacht begann der Sturm etwas nachzulassen und
das Barometer reagierte auf Klopfen mit einem Sprung nach
oben. Etwas später knallten 40 Knoten aus West in die Segel.
Damit war klar, dass sich das Auge von Nanmadol bereits
nördlich von mir befand.
Im Morgengrauen segelte ich an der kleinen Insel Zapato
Mayor vorbei und surfte auf die Nordostecke von Panay zu.
Sobald ich im Lee dieser großen Landmasse war, beruhigte sich
die See. Bald ankerte ich hinter der kleinen Insel Bayas und
schlief einmal. Als ich zwei Stunden später aufwachte, hatte der
Wind auf Südwest gedreht und die Sonne war rausgekommen.
Taifun Roke, 15. März 2005
Drei Monate später hatte ich gerade einen Törn mit Freunden
in Boracay beendet und wollte anschließend wieder einmal
nach Cebu segeln. Mike Allen, ein amerikanischer Freund, der
in Carmen Katamarane baut, wusste von meinen Plänen und
schickte mir am selben Abend eine SMS per Handy: Da bewegt
sich ein tropischer Sturm auf die zentralen Philippinen zu, du
wirst direkt hineinsegeln.
1 lautlos. Der 18-Meter Katamaran gleitet bei ruhigem Wetter auf die nächste
Tropeninsel zu.
2 verheerend. Der Super-Taifun „Nanmadol“ hinterließ 2004 eine Spur der
Verwüstung.
3 glasklar. Ankerplatz-Idylle vor einer der zahlreichen Traum-Inseln der
Philippinen.
2
3
Ich musste mich überwinden, direkt
in den Taifun hineinzusegeln
18
1
2
Der Überraschungseffekt war total, wenn es nämlich einen
taifunfreien Monat auf den Philippinen gibt, dann ist es der
März. Auf der anderen Seite ist ein tropical storm noch lange
kein Taifun, also wollte ich mich am nächsten Tag im Internet
über Zugrichtung und Stärke informieren. Siehe da, zu dem
Zeitpunkt war aus dem tropischen Sturm bereits der 80-Knoten-
Taifun Roke geworden, der sich mit 20 Knoten heranschraubte.
Die Position war 12° Nord und 130° Ost, also genau östlich von
Boracay. Noch immer knappe 500 sm entfernt, aber wettermäßig
noch nicht spürbar. Die Prognose war für einen westlichen Kurs,
also würde der Taifun in etwa 24 Stunden vor Ort sein.
Da war nicht viel zu überlegen, der Taifun kam genau aus
Osten, ich konnte also nur nach Süden ausweichen. Mein erstes
Ziel war zwar wieder Sicogon auf der anderen Seite von
Panay, aber dieses Mal verzichtete ich auf die direkte Route.
Ein zweites Mal wollte ich nicht russisches Roulette spielen,
aller Wahrscheinlichkeit nach würde Roke bald auf einen nordwestlichen
Kurs schwenken, wie das praktisch immer passiert,
aber sicher kann man da auch nicht sein. Behält er aber den
momentanen Kurs bei, würde ich an der Nordküste von Panay
in Teufels Küche landen. So segelte ich jetzt zügig an der Westküste
dieser Insel nach Süden und hatte vor, tags darauf an der
Ostseite der Insel wieder hochzusegeln. Dieser Umweg war
zwar dreimal so lang, aber Roke damit auf einen sicheren Abstand
von 100 sm gehalten, was bei einem so kleinen System
vertretbar war.
Dieser Plan war so vorbildlich, dass er nicht aufgehen konnte,
aber noch klopfte ich mir ob meiner Umsichtigkeit selbst auf
die Schulter. Mike schickte später eine weitere SMS: Roke jetzt
anscheinend auf einem mehr nordwestlichen Kurs. Naja, das
war ja zu erwarten, in Gedanken war der Taifun bereits abgehakt,
mein Interesse galt jetzt dem Abendessen, denn das stundenlange
Steuern per Hand hatte mich irre hungrig gemacht.
Mikes nächste Meldung vor Morgengrauen hatte es aber in
sich: Roke auf einem südwestlichen Kurs, wird vormittags über
Iloilo drübergehen. Sieht aus, als ob du die falsche Richtung
gesegelt bist, hoffe, du bist ok.
Jetzt begann mir Mike echt auf den Nerv zu gehen. Er hatte
mich ursprünglich auf den Taifun aufmerksam gemacht, deswegen
änderte ich meine Route, und jetzt kam er mit sowas
daher. In wenigen Stunden würde ich ca. 20 sm südlich von
Iloilo, der Hauptstadt von Panay, sein. Der frische Wind hatte
auf West gedreht, damit war auch klar, dass Roke sich nördlich
von mir befand. Zum Ausweichen hatte ich jetzt keine Lust
mehr, das hatte ich die ganze Nacht getan, rollte aber ein Reff
in das Groß. Später begann sich über Panay der Himmel dunkelgelb
zu verfärben, der Wind legte auf 30 Knoten zu und eine
Stunde danach war auch das vorbei.
Revier
19
Der gefährliche Halbkreis des Taifuns
Warum hatte ich eigentlich nicht mehr abgekriegt?
Ganz einfach, ich befand mich im schiffbaren Halbkreis,
in dem sich die rotierenden Winde um die Vorwärtsgeschwindigkeit
des Wirbelsturmes reduzieren. Außerdem – aber
das erfuhr ich erst später in Cebu City – pustete Roke zu dem
Zeitpunkt mit nur noch maximal 70 Knoten und zog auch nicht
über Iloilo, sondern rund 10 sm nördlich vorbei. Die 70 Knoten
gelten für das Zentrum, in 30 sm Entfernung davon sind es
vielleicht nur 50 Knoten. Östlich oder westlich davon macht
keinen Unterschied, aber einen großen, wenn man sich im gefährlichen
Halbkreis, also im Norden befindet. Da kommen dann
die 20 Knoten Marschgeschwindigkeit dazu, weil auf der Nordhalbkugel
die Winde im entgegengesetzten Uhrzeigersinn um
das Auge pfeifen. Abgesehen davon haben dort die kreisenden
Winde die Tendenz, Schiffe in die Zugbahn zu blasen, also dem
gefährlichsten Platz überhaupt. Im Süden davon ist es genau
umgekehrt, da verringern sich die rotierenden Winde um die
Vorwärtsbewegung und mehr gab Roke beim besten Willen
nicht her.
Ende gut, alles gut. Wäre ich allerdings in der Nacht langsamer
gesegelt oder Roke rascher geworden, hätte ich mich vielleicht
genau in der Zugbahn befunden.
Jetzt könnte man meinen, dass man auf den Philippinen alle
paar Wochen mit einem Taifun rechnen muss. Das stimmt aber
nicht ganz und hängt sehr davon ab, wo man sich befindet. Ein
Taifun, der im Norden der Philippinen über Luzon zieht und
beträchlichen Schaden anrichtet, macht sich in meinem bevorzugten
Revier, den Visayas, kaum bemerkbar und ich hatte in
den letzten Jahren absolut keine Probleme.
1 entspannend. Maximal vier Gäste und ein Kind nimmt Wolfgang
Hausner auf seinen Törns mit. Das ist Erholung pur.
2 erfahren. Wolfgang Hausner mit 70: 130.000 Seemeilen und ein
Leben als Abenteurer.
maxmarine
Die neue Sun Odyssey 409
MaxMarine GmbH, A-3021 Pressbaum, Hauptstraße 2
Jeanneau Segelyachten-Vertragshändler Österreich
T: +43 (0)2233 53005-0, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at
Maxmarine-Handelspartner West: Yachtservice Gebetsroither
Maxmarine-Handelspartner Neusiedlersee: sail.at Kreindl
20
Tropische
Wirbelstürme
Text und Skizzen: Wolfgang Hausner
Egal, ob sie jetzt Hurrikane, Taifune oder Zyklone genannt
werden: Sie beginnen alle als tropische Wirbelstürme, die sich
über dem Ozean unter zwei Voraussetzungen bilden: dem
Entstehen einer Tiefdruckzelle und dem Vorhandensein von
warmer, feuchter Luft, die über dem Meer aufsteigt und den
Wasserdampf mitzieht. Dieser kondensiert, sobald er auf kühlere
Luftschichten trifft, und es entsteht Energie. Die umgebende
Luft wird dadurch erwärmt und verstärkt die Strömung
nach oben. Die abgekühlte Luft fließt nach außen, mehr feuchte,
warme Luft wird von allen Richtungen angesaugt und
schraubt sich von unten in diesen Schlot, der über 10 km hoch
werden kann. Das System beginnt zu arbeiten und unter günstigen
Bedingungen entwickelt sich diese tropical depression zu
einem tropical storm. Ab 64 Knoten Windgeschwindigkeit wird
dieser dann je nach Region zu einem Hurrikan, Taifun oder
Zyklon.
Hurrikane drehen sich auf der Nordhalbkugel entgegen und
in der südlichen Hemisphäre mit dem Uhrzeigersinn, was mit
der Erdrotation zusammenhängt. Sie bewirkt, dass Luftmassen,
die sich über lange Distanzen bewegen, abgelenkt werden. Der
französische Physiker Gaspard de Coriolis hat diesen Effekt
bereits 1844 beschrieben.
Südhalbkugel
Nordhalbkugel
Von Wirbelstürmen betroffene Regionen
Gebiet Saison Hauptzeit Jahresdurchschnitt
Karibik Mai–Nov. Sept. 5
Nordostpazifik Juni–Okt. Sept. 4
Nordwestpazifik ganzjährig Juli–Sept. 25
Südpazifik Nov.–Juni Jan.–März 5
Golf von Bengalen April–Dez. Mai, Okt., Nov. 5
Arabische See März–Dez. Mai–Juni, Okt., Nov. 4
Südl. Ind. Ozean Okt.–Mai Dez.–März 6
Revier
21
Das Auge (Eye):
5–30 sm im Durchmesser, leichte Winde,
wenig Wolken oder sonnig, konfuse See.
Auge
Wasserdampf kondensiert
zu Wolken und es regnet
geringster Luftdruck
ansteigend
Außenbereich (FRINGE)
bis zu 300 sm vom Zentrum
Starke bis stürmische Winde,
häufiger Regen, ganz außen
manchmal feiner Niesel
Die stärksten Winde treten hier auf
Innenbereich (BAR)
50–100 sm vom Zentrum, je nach
Größe des Systems
Orkanartige Winde, heftiger und
konstanter Niederschlag, geringe oder
keine Sicht, gewaltige See
Windgeschwindigkeiten. Für die hohen Windgeschwindigkeiten
reicht die Einteilung nach Beaufort nicht aus, da sie
bei 63 Knoten aufhört und alles, was danach kommt, Orkan
genannt wird. Aus diesem Grund wird mittlerweile die Saffir-
Simpson-Skala verwendet.
Für ein Schiff auf See ist es immer besser, Abstand zum Zentrum
zu gewinnen, als auf einem fragwürdigen Ankerplatz zu
bleiben. Aber bevor man handelt, muss die Position und
Zugrichtung des Wirbelsturms bekannt sein.
Hier geht es darum, in welchem Halbkreis man sich befindet,
da durch die Vorwärtsbewegung des Orkans unterschiedliche
Windgeschwindigkeiten entstehen, die mit der Zuggeschwindigkeit
zusammenhängen. Angenommen, ein Hurrikan im
Nordatlantik schraubt sich mit 15 Knoten nach Westen. In einem
Radius von 40 Seemeilen vom Zentrum bläst es mit
85 Knoten. Genau westlich oder östlich davon ist dies auch der
Fall. Je nördlicher man sich aber befindet – immer noch
40 Seemeilen vom Zentrum entfernt – desto mehr addieren sich
die 15 Knoten der Vorwärtsbewegung hinzu, weil auf der Nordhalbkugel
die Winde im entgegengesetzten Uhrzeigersinn um
Wirbelsturmstärken nach Saffir-Simpson
Stärke Bezeichnung mittlere Geschwindigkeit
1 schwach 118–153 km/h · 64–83 kn
2 mäßig 154–177 km/h · 84–96 kn
3 stark 178–209 km/h · 97–113 kn
4 sehr stark 210–249 km/h · 114–134 kn
5 verwüstend über 250 km/h · über 135 kn
das Auge rasen. Im südlichen Halbkreis, ebenfalls 40 Seemeilen
vom Auge entfernt, ist es umgekehrt, da verringern sich die
Winde um die Zuggeschwindigkeit. Also haben wir in derselben
Entfernung nördlich vom Auge 100 Knoten Windgeschwindigkeit
und südlich davon nur 70 Knoten, was in dem Fall nur mehr
die Hälfte des dynamischen Winddruckes ausmacht!
Abgesehen davon haben die Winde im nördlichen Bereich
dieses fiktiven Hurrikans die Tendenz, Schiffe in die Bahn zu
blasen. Nicht umsonst wird dieser Teil als dangerous semicircle,
gefährlicher Halbkreis, bezeichnet. Dort entstehen die gewaltigen
Sturmseen, die dem Orkan vorauseilen und noch in großer
Entfernung als charakteristische Dünung zu erkennen sind.
In der südlichen Hälfte liegt als Gegenstück der navigable semicircle,
der schiffbare Halbkreis, in dem die Sturmseen geringer
sind und die Orkanwinde einen vom Zentrum wegblasen. Auch
kein Honiglecken, aber es kann den Unterschied zwischen Tod
und Überleben bedeuten. Die größte Gefahr droht also vom
vorderen Quadranten des gefährlichen Halbkreises.
Ein Schiff auf See muss immer versuchen, dem
Zentrum des Wirbelsturms zu entkommen
Segeln mit wolfgang hausner
Wolfgang Hausner, der auf seinem legendären Katamaran TABOO III lebt und zwischen den
schönsten Inseln der Philippinen kreuzt, nimmt Gäste auf bestimmte Törns mit. Alle Informationen
über den Weltumsegler, seinen 18-Meter Katamaran und Kojencharter auf seiner Homepage:
www.wolfganghausner.com
22
oCEAN7 People
Tod beim
Segeltörn
Schnell mal um
die Welt
Alexandra und Peter Schöler sind mit ihrem Sohn Finn (er
war beim Start viereinhalb Jahre alt) um die Welt gesegelt.
Ihr Schiff: Der Katamaran RISHO MARU. Jetzt, zurück in Wien,
touren die Schauspielerin und Schriftstellerin Alexandra und
der Musiker Peter mit ihrer emotionalen RISHO MARU SHOW
„Wellenzeit“ durch Österreich und holen das begeisterte
Publikum für ein paar Stunden an Bord ihres Schiffes, auf
entlegene Inseln, in tropische Regenwälder, vor allem aber
zu Begegnungen mit einzigartigen Menschen rund um den
Globus.
Eindrucksvolle Bilder und berührende LIVE-Musik der beiden
segelnden Künstler lassen das Publikum träumen und den
Alltag völlig vergessen. Zur Show gibt es „Wellenzeit“ auch
als Buch – eines der zauberhaftesten der letzten Jahre. Und
die CD „Wellenzeit“ mit der bewegenden Musik, komponiert
von Peter zu dieser Reise.
Da die Veranstaltungen meist schon sehr bald ausverkauft
sind, empfiehlt sich eine Vorbestellung über die RISHO
MARU-Homepage, auf der alle Termine stehen und auch
Buch und CD bestellt werden können. Übrigens das perfekte
Weihnachtsgeschenk.
www.rishomaru.com
Peter Kretschmann, der hervorragende und ehrgeizige Regattasegler
vom Wörthersee, der liebenswerte Experte für
alles, was mit Booten zu tun hatte, der Seascape-Händler
von Intersport Yachting in Velden, ist tot. Er starb kurz vor
Allerheiligen während eines Segeltörns in der Türkei. „Ein
Freund hat uns verlassen …“, meldet der Yacht Club Velden
am Wörthersee YCV auf seiner Homepage. Genau das
fühlen die vielen Menschen, die Peter Kretschmann gekannt
haben. Es gibt wohl keinen, der diesen quirligen, kleinen
Mann mit dem großen seglerischen Herzen und dem
freundlichen Wesen nicht gemocht hat.
Peter, wir alle vermissen dich.
Fotos: gindlfoto
FREI nach einem Jahr
Geiselhaft
Für Rachel und Paul Chandler, das britische Seglerpärchen, das am 23. Oktober
2009 von somalischen Piraten entführt wurde, ist ihr über ein Jahr dauerndes
Martyrium zu Ende. Sie wurden vor den Augen einer schwer bewaffneten britischen
Anti-Terror-Einheit als Geiseln genommen, doch der Verteidigungsminister verbot
ein Eingreifen und blockierte auch danach Versuche, die Geiseln frei zu bekommen.
NEWS People
23
Franchise
Frieden
Christian Winkler, Gründer der Mirno More Friedensflotte, will
rund um den Globus zahlreiche weitere Friedensflotten entstehen
lassen. Was in der Wirtschaft alltäglich ist, nämlich
die Verbreitung erfolgreicher Geschäftsmodelle mit dem
Franchise-System, möchte er auch in der „Sozialbranche“
umsetzen. Dafür ist es notwendig, zukünftige Tochterprojekte
zur Einhaltung der Mirno More-Qualitäts- und Sicherheitsmaßnahmen
zu verpflichten. Mittels Lizenz vergaben
werden den Partnerprojekten umfangreiche Qualitätsstandards
vorgeschrieben, im Gegenzug werden
sie mit Knowhow und kompetenter Beratung
versorgt.
christian.winkler@worldpeacefleet.org
Happy
Birthday,
Klaus!
„Mit dem Bootssport habe ich als Jugendlicher (oben links) ganz
unten angefangen, nämlich unter Wasser. Jacques Cousteau und
Hans Hass waren meine großen Idole“, sagt Klaus Czap. Dann ging
es ganz klassisch los – mit einem Holzpiraten. Inzwischen segelt
er seine im ganzen Mittelmeer bekannte INSCHALLAH (rechts) und
widmet sich seit 22 Jahren der Verfeinerung der Seemannschaft:
„160 Ausbildungstörns waren es bisher, 1.300 Aspiranten habe
ich so durch die Prüfung gebracht“, erzählt Klaus Czap, auch bekannt
als „Kapitän Metaxa“, der OCEAN7-Kolumnist. „Bernard
Moitessier, Bobby Schenk und Wolfgang Hausner waren meine
Segel-Götter“, erzählt er. Jetzt, kurz vor Silvester, feiert Klaus runden
Geburtstag. Seinen 70sten. Sein profundes Lehr- und Handbuch
„Die Hafenmanöver der Profis“ ist seit 15. Dezember im Buchhandel,
derzeit arbeitet er an zwei weiteren Büchern und plant schon
wieder etliche Törns.
Geschmackvolles
aus Dalmatien
Als ideales Geschenk für alle Liebhaber der kulinarischen Genüsse
Dalmatiens und des authentischen Flairs eignet sich das einzigartige
Olivenöl, das in traditioneller Weise von Sandra Stibor-Milovcic in
Kobaš, am südlichen Ende der Halbinsel Pelješac hergestellt wird.
www.olivum-kobas.at
24
Zwischen 1768 und 1780 unternahm der britische
Seefahrer James Cook drei Expeditionen in den
Pazifik. Seine Reisen veränderten das Weltbild der
Europäer und die Welt der Südsee. Wie, kann man
jetzt in einer genialen Sonderschau in Bern erleben.
Ein guter Grund für eine Reise in das Nachbarland.
James Cook
und die Entdeckung
der Südsee
Text: Regina Detjen
PEOPLE
25
Bis zum 13. Februar 2011 widmet das Historische Museum
Bern dem berühmten Seefahrer und der Südsee eine große
Sonderausstellung. Diese zeichnet nicht nur die drei Reisen
nach, sondern macht den pazifischen Raum mit Hilfe von über
400 Objekten, Gemälden und Zeichnungen aus Museen und
Privatsammlungen aus aller Welt erlebbar. Zentrale Person
neben Cook ist John Webber, der Maler der dritten Cook-
Reise.
Die Ausstellung vereint erstmals die wichtigsten Objekte der
Berner Webber-Sammlung mit zahlreichen bedeutenden Leihgaben
aus Europa und Übersee. Sie führt rund 400 Objekte
zusammen, die vor mehr als 200 Jahren von Cook und seinen
Besatzungen aus dem Pazifik nach Europa gebracht und anschließend
in Museen und Privatsammlungen der ganzen Welt
zerstreut wurden. Neben den einzigartigen ethnographischen
Gegenständen dokumentieren prachtvolle Werke der Expeditionsmaler
und -zeichner Sydney Parkinson, William Hodges
und John Webber Ereignisse, Menschen, Landschaften, Fauna
„James Cook und die Entdeckung der Südsee“ bietet also
Kulturinteressierten, Familien und Reisebegeisterten Wissen,
Unterhaltung und die Möglichkeit einer Kopfreise“, erklärt Dr.
Jakob Messerli, Direktor des Historischen Museums Bern.
James Cook wurde zum
Inbegriff des Entdeckers
1
2
Bildnachweis: National Maritime Museum, Greenwich, London,
Ministry of Defence Art Collection, London
und Flora und fangen eindrücklich den euphorischen und zugleich
wissbegierigen Blick der Entdecker auf die exotischen
Szenerien der Südsee ein. Auch Schiffsmodelle, originale Seekarten
und Navigationsinstrumente lassen die Cook-Reisen auf
faszinierende Weise lebendig werden.
Ergänzt wird die Ausstellung zudem durch erklärende Animationen,
welche nicht nur den Verlauf der drei Reisen oder die
Schönheit und den Gebrauch einzelner Objekte visualisieren,
sondern zum Beispiel auch erklären, wie die Position auf See
bestimmt wurde. „Für Familien haben wir eine vergnügliche
Expedition mit einem Schiffsjungen durch die Ausstellung
sowie Audioguides für Erwachsene und Kinder entwickelt. Für
Schulen steht eine pädagogische Mappe bereit. Die Ausstellung
Die Entdeckung einer völlig fremden Welt. 1768
stach James Cook von Plymouth aus mit der „Endeavour“ zu
seiner ersten Reise (1768–71) in See. Er sollte auf dem im
Vorjahr entdeckten Tahiti astronomische Beobachtungen
durchführen und anschließend nach dem sagenhaften Südkontinent,
der terra australis incognita, suchen. Auch die zweite
Reise (1772–75) hatte die Entdeckung des Südkontinents zum
Ziel. Auf der dritten Reise (1776–80) suchte Cook
nach einem kürzeren Seeweg zwischen Nordpazifik
und Atlantik, der Nordwestpassage. 1779 kam er
auf Hawaii gewaltsam ums Leben.
Gemessen an seinen Aufträgen scheiterte Cook
auf allen drei Reisen: Die astronomischen Beobachtungen
erwiesen sich im Nachhinein als zu ungenau, und
er fand weder den Südkontinent noch die Nordwestpassage.
Und trotzdem gilt James Cook als einer der größten Seefahrer
aller Zeiten. Er entdeckte die Südsee und löste damit in Europa
eine regelrechte Südseebegeisterung aus. James Cook wurde
zum Inbegriff des Entdeckers, der die Grenzen der bekannten
Welt überwand. Im Pazifik trafen Cook und seine
Mannschaft auf eine ihnen fremde Welt. Der pazifische Kulturraum
war in wenigen tausend Jahren von Südostasien her
besiedelt worden. Die verschiedenen pazifischen Kulturen
1 SextANT. Peter und John Dollond, London, um 1785.
2 William Hodges. Kriegsboote in Otaheite, 1777.
26
1
haben deshalb gemeinsame Wurzeln,
aber unterschiedliche, wenn auch vergleichbare
Gesellschaftsformen, Mythen
und religiöse Vorstellungen. Götter,
Geister und Ahnen begleiten die
Polynesier in ihrem Alltag. Menschen,
Tiere, Pflanzen und spirituelle Realitäten
sind miteinander magisch verbunden.
Dazu kommen ein warmes Klima,
eine fruchtbare Natur und damals aus
Sicht der Europäer freizügige Frauen.
Die Europäer sahen in der Südsee ein
irdisches Paradies und in ihren Bewohnern
„edle Wilde“.
Wissenssprung in Navigation, Astronomie, Naturkunde
und Geographie. Die drei Expeditionen Cooks
waren in erster Linie Forschungsreisen zur Erkundung bisher
unbekannter Meere und Länder. Cook war ein hervorragender
Kartograph, der auf seinen Reisen Tausende von Kilometern
Küstenlinie vermaß und kartierte. Auf den Schiffen fuhren, ganz
im Geiste der Aufklärung, auch Naturwissenschaftler mit, die
eine Vielzahl bisher unbekannter Pflanzen und Tiere entdeckten,
dokumentierten und klassifizierten.
Ebenfalls auf allen drei Reisen waren Maler und Zeichner
dabei. Expeditionsmaler der dritten Reise (1776–80) war John
Biografie John Webber (1751–1793)
6. Okt. 1751 Geburt in London als Sohn eines von
Bern aus gewanderten Bildhauers.
1757 John wird zu seiner Tante, Rosina
Wäber, nach Bern geschickt.
1767–1770 Lehre beim Berner
Landschaftsmaler Johann
Ludwig Aberli.
1770–1774 Studium an der Académie
Royale in Paris, gefördert von der
Burgerlichen Gesellschaft zu
Kaufleuten.
2
1775–1776 Studium an der Royal Academy of Arts
in London.
1776 Teilnahme an einer Ausstellung der Royal Academy.
1776–1780 Expeditionsmaler auf Cooks dritter Reise in den Pazifik.
1784 Publikation des Expeditionsberichts mit vielen
Kupferstichen.
1785 Webber wird zum korrespondierenden Mitglied der Royal
Academy.
1787 Besuch in Bern nach einer Italienreise.
1790 Schenkung seiner «Südseesachen» an die Stadt Bern.
1791 Vollmitglied der Royal Academy of Arts in London.
29. April 1793 Tod in London.
Webber, ein Maler mit Berner Wurzeln. John Webber wurde
1751 in London als Sohn des Berner Bildhauers Abraham
Wäber geboren. Als Sechsjähriger kam er zu seiner Tante Rosina
Wäber nach Bern. Deren Schwager, der Ebenist Matthäus
Funk, erkannte das Talent des Knaben, und Johann Wäber
konnte beim Landschaftsmaler Johann Ludwig Aberli eine
Lehre absolvieren. Mit Unterstützung der Burgerlichen Gesellschaft
zu Kaufleuten setzte Webber anschließend seine
Ausbildung in Paris an der Académie Royale fort, bevor er nach
London zurückkehrte. Im Alter von 24 Jahren wurde John
Webber 1776 als Maler für Cooks dritte Reise ausgewählt. Als
er vier Jahre später nach London zurückkehrte, hatte Webber
rund 320 Skizzen und Zeichnungen im Gepäck, die er später
in Ölbilder und Kupferstiche umsetzte. Diese wurden zu Bestsellern
und prägten zusammen mit den Aquarellen und Ölbildern
das Bild der Südsee in Europa. John Webbers wohl berühmtestes
Gemälde, das Porträt der Südsee-Prinzessin Poedua
aus der National Gallery of Australia, eines der schönsten
Gemälde der Cook-Reisen, wird exklusiv in Bern gezeigt.
„Südseesachen“ – wertvolle Zeugnisse der pazifischen
Kulturen. Meist verliefen die Begegnungen mit
den Polynesiern friedlich. In der Regel betrieben beide Gruppen
Tauschhandel, und Cook und seine Männer erwarben so
insgesamt rund 2.000 Gegenstände. Heute sind diese Objekte
die letzten Zeugnisse der bis dahin vom Westen unberührt
gebliebenen Kulturen des Pazifik.
„In Polynesien sind kaum vergleichbare Objekte erhalten geblieben,
für heutige pazifische Kulturen sind diese Sammlungen
daher ein wesentlicher Baustein für erstarkendes Traditionsbewusstsein
und damit einhergehender Identitätsbildung“, erklärt
Dr. Thomas Psota, Leiter der Abteilung Ethnographie und
Ausstellungskurator.
1 Poedua. Die Tochter des Häuptlings Orio von Raiatea (Ulietea), einer der
Gesellschaftsinseln nahe Tahiti.
2 Johann Daniel Mottet. John Webber, Bern, 1812
3 Tischglobus. William Bardin und Gabriel Wright, London, 1783
Bildnachweis: National Library of Australia and the National Gallery of Australia, Canberra, Historisches Museum Bern, National Maritime Museum, Greenwich, London
3
DER GRAND CRU
UNTER DEN
KREDITKARTEN.
Die Visa Infinite. Exklusiv für Kunden
des Bank Austria Private Banking.
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sich darum bemüht, Ihre Wünsche zu erfüllen. Zum Beispiel mit dem PRIVATE Concierge Service, das sich rund um
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28
Sie geben sich täglich die Kante, agieren im
roten Bereich und ordnen ihren Zielen alles unter.
OCEAN7-Redakteur Dominik Marsano war mit den
heimischen Primgeigern in Australien, hat ihnen
bei ihrer Basisarbeit über die Schultern geschaut
und zieht ob deren Kraftakt den Hut.
Text und Fotos: Dominic Marsano
Der
Schweinehund
lässt grüßen
Fremantle, November 2010. Die Hitze hat sich zwischenzeitlich
bei 35 °C eingependelt. Das entspricht der Jahreszeit
und ist in diesen Breiten alltäglich. Die Luftfeuchtigkeit
bleibt unter 20 Prozent, die Straßen sind leergefegt, die Stadt
ist um die Mittagszeit wie ausgestorben. Im Hafen laufen die
Dinge anders, hier herrscht rege Betriebsamkeit. Die sea
breeze macht sich langsam bemerkbar und wird binnen einer
Stunde auf zumindest 20 Knoten beschleunigen. Die Akteure
pappen sich weiße Sunblocker ins Gesicht, was der Leichenblässe
irgendwie verdammt nahekommt und packen alles, was
der Sonne sonst noch ausgesetzt ist, in Lycra und dünnes Neo-
pren. Der Weg aus dem Hafen führt die Jollen an imposanten
Yachten vorbei, die Decks sind auf Hochglanz poliert, die
Wanten werden vom Wind in Stimmung gebracht. In der
Hafeneinfahrt steigen die ersten Wellen ins Cockpit, die Sunblocker-geschützten
Visagen sind im Nu mit Salzwasser getränkt.
Unmittelbar hinter dem felsigen Wellenbrecher übernehmen
die Elemente endgültig das Kommando. Der
Fremantle Doctor – so die örtliche Bezeichnung für das würzige
Gebläse – ist auf Touren gekommen. Der beinharte
Knochen job hinterlässt da wie dort Spuren. Wieder an Land
wird der Tag mittels Videoanalyse zerlegt und verarbeitet, dann
PEOPLE
29
Mündung des Swan River, etwa 20 Kilometer südwestlich von
Perth gelegen, hat Sinn, schließlich wird hier im Dezember
2011 der Olympia Countdown eingeläutet. Im Rahmen der
ISAF Worlds werden in knapp einem Jahr 75 Prozent der
Nationentickets für die England-Spiele vergeben, womit auf
der Hand liegt, warum sich die heimischen Protagonisten
schon jetzt mit dem Doctor anlegen. Der Formaufbau wird
aufgrund dieser Weltmeisterschaft ein wenig auf den Kopf
gestellt, im kommenden Winter sind keine Trainingseinheiten,
sondern Ergebnisse gefragt. Verläuft alles nach Plan, könnte
das OeSV-Aufgebot die internationale Hürde gleich in sechs
Bootsklassen überspringen. Ob das vom nationalen Olympi-
1 vollgas und ab durch die mitte. Der OeSV-Express nimmt von
Australien aus Kurs auf England.
Regatta-Highlights 2010/2011
Australien Weltcup/Melbourne 12.–18. Dezember 2010
USA Weltcup/Miami 23.–28. Jänner 2011
Spanien Weltcup/Palma 03.–09. April 2011
Frankreich Weltcup/Hyeres 22.–29. April 2011
Holland Weltcup/Medemblik 25.–29. Mai 2011
England Weltcup/Weymouth 05.–11. Juni 2011
Deutschland Weltcup/Kiel 18.–22. Juni 2011
Europameisterschaft/Helsinki 01.–08. Juli 2011
Preolympics/Weymouth 01.–14. August 2011
Weltmeisterschaft/Fremantle 01.–18. Dezember
der Hunger befriedigt. Im Anschluss gehen im Österreicherhaus
die Lichter aus, die Energie für gesellschaftlichen Schabernack
ist verbraucht. Es ist gerade einmal 21.00 Uhr durch.
Im Schwitzkasten des Doctors. Wenn das Segeln
punkto Witterung in unseren Breiten wenig Sinn macht, reist
der heimische Olympiakader dem Sommer hinterher. Die
Saisonvorbereitung und Basisarbeit erfolgt zwangsläufig in
Übersee, im Vorjahr wurde das Fundament für neue Taten in
Florida gelegt, diesmal schmeißt man sich vor der australischen
Westküste ins Zeug. Die Entscheidung pro Fremantle, an der
1
30
1
schen Komitee hinsichtlich der Qualifikation für Weymouth
2012 als ausreichend empfunden wird, weiß man in wenigen
Wochen. Im Jänner sitzen die Granden des ÖOC mit jenen des
Segel-Verbandes an einem Tisch. Die Vorzeichen, dass diesmal
die Nationenqualifikation für eine Olympiateilnahme ausreicht,
sind positiv, zumal das Überspringen dieser Hürde einen ordentlichen
Satz voraussetzt. Denn das Gerangel um die wenigen
Plätze – im Starboot sind gerade einmal 15 Tickets (siehe
Kasten) zu haben – ist enorm. Verglichen mit den Winterspielen
ist bei den Sommer-Olympiaden der Bär los. In Vancouver
gaben sich Sportler aus 72 Nationen die Ehre, 2008 in Peking
registrierte man Teilnehmer aus 202 Nationen.
Vision und Wirklichkeit. „Natürlich haben wir konkrete
Vorstellungen“, sagt Georg Fundak und ergänzt, dass der öffentliche
Medaillenwunsch auf der Hand läge und auch verständlich
sei. „Wir wollen und werden uns 2012 in Medaillenform
präsentieren, das ist unser Ziel, darauf arbeiten wir hin.
Gleichzeitig gilt es aber, die Realität nicht aus den Augen zu
verlieren, denn aufgrund der Qualifikation und auch um den
Förderungskriterien zu entsprechen, kann der Focus nicht
einzig und allein auf Weymouth abzielen.“ Womit neben der
Weltmeisterschaft auch die Europameisterschaft sowie die
Weltcup-Regatten in den Mittelpunkt rücken und das Timing
der Saisonplanung seine Tücken bekommt. Denn klar ist, dass
öffentliche Gelder nur bei einem entsprechenden Leistungsnachweis
fließen und der Olympische Traum nur in Erfüllung
gehen kann, wenn man die Qualifikation meistert. Aufgrund
der Komplexität des Segelsportes hat aber jede Hochform ein
Ablaufdatum, das gesamte Jahr mit maximaler Drehzahl zu
laufen sei laut Fundak nicht machbar. Die Herausforderung für
die kommende Saison liegt für den Sportdirektor des Verbandes,
der als Trainer auf sechs Olympiaeinsätze, drei Gold- und
eine Silbermedaille zurückblicken kann, in der Regeneration.
„Wir müssen bei den Zielpunktregatten in Form sein und
dazwischen im Olympiarevier Vollgas geben. Einer effizienten
Nationentickets
Die Quotenplätze werden bei den Weltmeisterschaften 2011 und 2012
ausgeschüttet, England ist als Veranstalterland in jeder Disziplin gesetzt.
Keelboat/Star 16
Skiff/49er 20
One Person Dinghy/Laser 48
One Person Heavyweight/Finn 25
Two Person Dinghy/470er (Männer) 27
Two Person Dinghy/470er (Damen) 20
PEOPLE
31
Immer weiter an die Schmerzgrenze
Regeneration kommt dabei eine enorme Bedeutung zu“, so der
gebürtige Ungar, der das Timing der Bestform noch optimieren
muss. „Heuer hatten wir im Juni und Juli unsere stärksten
Phasen, bis 2012 muss die Formkurve auf August abzielen.“ In
diesem Monat geht es vor Weymouth um alles und die Plätze.
Starkes Paket. Dank Sylvia Vogl, die aufgrund ihrer Problemzonen
im Nacken und Rücken fast 18 Monate pausieren
musste und jetzt wieder mit Carolina Flatscher im 470er sitzt,
sowie dem Olympia-Comeback von Altmeister Hans Spitzauer,
hat das starke OeSV-Paket weiter an Qualität gewonnen.
Nico Delle Karth und Niko Resch blicken als Weltranglisten-
Erste und Gewinner des Gesamt-Weltcup´s auf ein fantastisches
Jahr zurück, Andreas Geritzer segelte sich mit EM-Bronze
aus seinem Zwischentief, dazu noch Florian Raudaschl und
das Duo Matthias Schmid/Florian Reichstädter, die heuer die
Früchte für ihre intensive Testphase während der vergangenen
Regattasaison ernten sollten. Klingt viel versprechend, zumal
der hauseigene Nachwuchs positiven Druck aus der zweiten
Reihe ausübt. Lasersegler Matthias Sailer, die 470er Junioren
David Bargehr und Lukas Mähr sowie die 49er Umsteiger
Thomas Zajac und Thomas Czajka sind längst im Team integriert,
ob sie die Arrivierten in eine Olympiaausscheidung
zwingen, bleibt freilich abzuwarten. Fundak, der Prognosen
20 Monate vor dem Showdown für hochgradig unseriös hält –
„frag mich das bitte zwei Wochen vor den Spielen“ – bescheinigt
derzeit vier Booten Medaillenformat. „Das Fundament
passt, aber wir müssen weiterhin an die Schmerzgrenze gehen,
die kommenden eineinhalb Jahre werden brutal. Es lässt sich
heute nicht sagen, wie jeder einzelne mit dieser Belastung
umgeht, aber wenn wir unser Programm ohne wenn und aber
durchziehen können, werden wir in Weymouth entsprechend
belohnt.“ In Fremantle gehen derweilen die Lichter an. Das
49er Quartett will um 08:30 Uhr auf dem Wasser sein und den
Vormittag ausnützen, die prognostizierte Windstärke verlagert
das Nachmittagsgeschehen zwangsläufig in die Kraftkammer.
Was für die Siff-Fraktion vor allem aufgrund der zu erwartenden
Wellen nicht machbar ist, wird die 470er nicht bremsen.
Die Trainer haben in dieser Woche ihr Coaches-Race ausgeflaggt,
pro Tag stehen vier Wettfahrten auf dem Programm.
Das 30 Boote starke Feld ist erlesen, die Konkurrenz schenkt
sich selbst während dieser Trainingsrunden keinen Millimeter.
Vor der ersten Wettfahrt, die für 09:00 Uhr angesetzt ist, steht
noch eine Laufeinheit auf dem Programm. Am Abend fehlt
dazu die Kraft.
1 am anschlag. Thomas Zajac und Thomas Czajka prügeln ihren 49er über
den Teich.
2 von allen gejagt. Nico Delle Karth und Niko Resch gehen als Weltranglisten-Erste
und Gesamtweltcup-Sieger in die neue Saison.
2
32
oCEAN7 Service
Ganz neu
Die amerikanische Bootsschuh-Company
Sperry Top-Sider präsentiert eine neue Schuhkollektion.
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Gerüche und
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Herren angeboten. Die
niedrigen Ventus-Modelle
kosten etwa 110, der
Stiefel 220 Euro.
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Nie wieder
Schimmel
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trockene Luft und gegen Modergeruch, Schimmel und Feuchtigkeit in
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Innenraum-Sensor permanent das Klima und strebt ständig den optimalen
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NEWS SERVICE
33
Edles am
Gardasee
Wer Edles kauft, will auch edel wohnen und genießen. Das haben
sich das Lefay Resort & SPA am Gardasee und Nautica Casarola,
der Händler der exklusiven Riva-Boote, gedacht und bieten Pakete
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über Gargnano – und Probefahrten mit den eleganten Riva-
Yachten. Darunter die absolute Motorbootlegende Aquarama, das
Boot der Stars aus den 60ern und 70ern, von BB bis CC (Brigitte
Bardot bis Claudia Cardinale). Eine Aquarama, Baujahr 1973, von
Nautica Casarola originalgetreu restauriert und mit dem typischen,
Gänsehaut erzeugenden Motorensound, kostet rund
500.000 Euro. Legenden haben eben ihren Preis.
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Boot TULLN 2011 · Boot TULLN 2011 · Boot TULLN 2011 · Bo
34
1971 begann die Erfolgsgeschichte der österreichischen
Bootmesse. 2011 wird die Austrian Boat Show eine
Jubiläumsveranstaltung der Superlative
Festival der
Weltumsegler
Zur 40. Ausgabe der Boot Tulln haben sich bekannte Weltumsegler
angesagt. An der Spitze der wohl bekannteste Weltumsegler
im deutschsprachigen Raum, Bobby Schenk. Der Bestsellerautor
wird unter dem Titel „Ein Leben auf den sieben
Meeren“ seine Biografie vorstellen.
Bestens bekannt aus ihren diversen Reportagen für OCEAN7
wird die Familie Schöler – Alexandra, Peter und Sohn Finn –
von Donnerstag bis Samstag täglich ihre emotionale RISHO
MARU SHOW im großen Vortragssaal anbieten. Ein emotionales
Erlebnis der besonderen Art! Die multimediale Show
zeigt die Abenteuer einer Weltumrundung aus einer erfrischend
neuen Perspektive und ist eine Kombination aus Live gespielter
Musik, Gesang, Videos und tollen Bildern. Alexandra, die
OCEAN-WOMAN-Kolumnistin von OCEAN7, ist Autorin
des zauberhaften Buches „Wellenzeit“. Unter dem gleichen
Titel gibt es eine CD mit eigener Musik zu ihrer Weltumsegelung.
www.rishomaru.com
Auch die Seenomaden kommen mit neuem Vortrag und neuem
Buch.
Aber was wäre die Boot Tulln ohne Schiffe. Max Marine zeigt
in einer Österreichpremiere die Sun Odyssey 409. Weiters die
Sun Odyssey 43 DS und die 33i. Leers Yachting bringt die Bénéteau
First 30, Hanse ist bei der Austrian Boat Show durch
Schwaigernautik mit der Österreichpremiere der neuen Hanse
445 und der Hanse 545 vertreten. Phönix Yachten zeigt mit der
Dufour 40E Performance eine Yacht für sportlich ambitionierte
Segler. Trend Travel Yachting präsentiert die Alubat Ovni 365.
Unter den Motoryachten werden unter vielen anderen erwartet:
Bénéteau Monte Carlo 42 HAT, Cranchi 36 und die Atlantis
36.
www.boot-tulln.at
Fotos: gindlfoto (2)
ot TULLN 2011 · Boot TULLN 2011 · Boot TULLN 2011 · Boot
Revier
35
Austrian Boatshow 3. bis 6. März 2011
Boot DÜSSELDORF 2011 · Boot DÜSSELDORF 2011 · Boot D
36
Treffen mit
Jessica
Vom 22. bis 30. Jänner 2011 läuft wieder die Boot Düsseldorf, die weltgrößte Yacht- und Wassersportmesse.
In 17 Hallen präsentieren 1.550 Aussteller aus 50 Ländern die Neuigkeiten auf dem
nautischen Markt. Etwa 1.700 Bootstypen aller Größen und Arten werden ausgestellt,
als größte Yacht wird die Sunseeker 88 präsent sein. Prominente
Besucherin: die jüngste Solo-Weltumseglerin Jessica Watson.
Angebot zur boot
Die Düsseldorf Tourismus Marketing Gesellschaft hat zur boot vom 22.
bis 30. Januar ein günstiges Reisepaket geschnürt: Im Preis ab 79 Euro
pro Person im Doppel- oder 116 Euro im Einzelzimmer sind die Übernachtung
mit Frühstück, der Messeeintritt, ein Abendessen mit Altbier
sowie Stadtführer und Stadtplan enthalten. Ein vergünstigtes Bahnticket
kann man ebenfalls dazu buchen.
duesseldorf-tourismus.de/business/2011/boot
ÜSSELDORF 2011 · Boot DÜSSELDORF 2011 · Boot DÜSSELDO
Revier
37
Die Einfache
Der neueste Cruiser aus dem Hause Hanse: Durch das Easy
Sailing Concept kann die Hanse 495 bei allen Manövern von der
Position des Steuermanns aus bedient werden, die Selbstwendefock,
die zur Standardausrüstung des Schiffs gehört, vereinfacht
das Handling zusätzlich.
www.schwaigernautik.com www.hanse-yachten.com
Halle 17 · Stand C23
Die
Weltpremiere
Mit zwei 370 PS starken
Volvo Penta-Maschinen
ist die Bavaria 43 Hardtop
mehr als ordentlich
motorisiert. Wer noch
mehr will, kann auch
zwei 435 PS starke Antriebe
ordern. Die Neue von Bavaria ist optional auch mit elektrischem
Softtop und beheizbaren Front- und Seitenfenstern erhältlich.
Die 13,83 Meter lange Motoryacht feiert auf der boot
ihre Weltpremiere.
www.bavaria-yachtbau.com
Halle 4 · Stand A35
Das Flaggschiff
Die größte Hallberg-Rassy, die je gebaut wurde, wird heuer erstmals
in der Öffentlichkeit gezeigt. Das Flaggschiff der Qualitätswerft
ist mit Feinheiten wie hydraulischer Badeplattform, Segelbedienung
auf Knopfdruck und 280-PS-Maschine in einem
riesigen Motorraum ausgestattet.
www.hallberg-rassy.com
Halle 17 · Stand A56
Die Handliche
Die handliche Motoryacht von Bénéteau kann mit 260 oder sogar
380 PS motorisiert werden. Das 10,22 lange Schiff eignet sich
für Törns in küstennahen Gewässern und bietet bis zu sechs
Personen Platz zum Schlafen. Höchstgeschwindigkeit 26 Knoten.
www.leers.com www.beneteau.com
Halle 4 · Stand A57
Halle 16 · Stand B42
Der Riese
Mit einer Länge von 27 Metern ist die Sunseeker 88 das größte
Exponat der boot 2011, sie wird neben der Predator 64, Pre dator
60, Predator 52 und Portofino 48 auf dem größten Stand der
Messe ausgestellt. Die gewaltige Sunseeker 88 hat zwei Decks
und eine große Flybridge mit Wetbar und Whirpool.
www.sunseeker.de
Halle 6 · Stand D61
Die Schnelle
Ebenfalls ihre Weltpremiere feiert die neue Dehler 32. Das vielseitige
Schiff in der Zehn-Meter-Klasse kann mit einer kleinen
Crew gesegelt werden, macht aber, wenn man Lust hat, mit ihren
60 m² Segelfläche auch auf der Regattabahn eine gute Figur.
Der Rumpf der neuen Dehler wird im Handauflegeverfahren
hergestellt und hat einen 1,74 Meter tiefen T-Kiel.
www.dehler.com Halle17 · Stand C23
38
SERVICE
39
2010
Jahr Das der
Biodiversität
Text und Fotos: Dr. Reinhard Kikinger
40
1
Das Jahr 2010 wurde von den Vereinten Nationen zum
Internationalen Jahr der Biodiversität erklärt. Dadurch soll die
Aufmerksamkeit möglichst vieler Menschen auf die Vielfalt des
Lebens auf unserer Erde gelenkt werden. Wir Menschen sind
Teil dieser Vielfalt und haben in der Zwischenzeit das Potential,
sie empfindlich zu stören oder zu erhalten. Deswegen ist
es von größter Wichtigkeit, den Wert der Biodiversität zu erkennen,
um nicht aus Unwissenheit oder Ignoranz unsere eigenen
Lebensgrundlagen zu gefährden. Biologische Vielfalt ist
nicht selbstverständlich. Erst durch lange evolutive
Prozesse entsteht sie, zerstört ist sie jedoch schnell.
Beispiele dafür sind die Vernichtung artenreicher
Regenwald-Gemeinschaften durch großflächige Abholzung
und Brandrodung. Oder die gnadenlose
Überfischung der Ozeane mit weitreichenden Auswirkungen
auf marine Nahrungsnetze. Aus paläontologischen
Befunden wissen wir, dass nach dem massenhaften Aussterben
von Arten die Regenerierungszeit mariner Biodiversität eine
bis zehn Millionen Jahre dauert. Die kurzfristige Ausbeutung
von Ressourcen auf Kosten der Artenvielfalt kann extrem langfristige
negative Folgen haben.
Wir brauchen intakte Ökosysteme
SERVICE
41
Biodiversität – was ist das? Um den oft gehörten Begriff
Biodiversität nicht zu einer falsch verstandenen Worthülse
verkommen zu lassen, ist eine Begriffsbestimmung wichtig.
Kurz gesagt wird darunter die biologische Vielfalt auf drei
Ebenen verstanden.
Ebene 1: Die genetische Vielfalt innerhalb einer Art. Beispiel:
jedes Individuum einer Vogelart – etwa der Amsel – unterscheidet
sich genetisch von seinen Artgenossen.
Ebene 2: Die Artenvielfalt selbst. Beispiel: innerhalb der Übergruppe
„Vögel“ gibt es verschiedene Arten, etwa Amsel, Habicht,
Albatros, etc.
Ebene 3: Die Vielfalt von Ökosystemen. Beispiel: Laubwald,
Steppe, Tiefsee, etc.
Der Begriff Biodiversität bezieht sich also auf die Variabilität
aller lebender Organismen und ihrer zugehörigen Ökosysteme.
Am häufigsten wird Biodiversität im Zusammenhang mit der
Artenvielfalt gebraucht.
3
1 GroSSe Schwärme. Der Reichtum der Meere ist sprichwörtlich, aber
erschöpfbar. Mit modernen Hochseefischerei-Methoden werden komplette
Fischschwärme mit Riesennetzen eingeholt. Nahe der Küste, wie hier am Außenriff
eines Atolls, sind oft noch individuenreiche Schwärme von Riff-Fischen
anzutreffen (Blaustreifen Schnapper, Lutjanus kasmira).
4
2 Eleganter Gleiter. Rochen zählen wie die Haie zu den Knorpelfischen.
Das heißt, ihr Skelett ist nicht aus Knochen, sondern aus Knorpeln aufgebaut.
Im Gegensatz zu den meisten Knochenfischen besitzen sie auch keine
Schwimmblase. Stattdessen nützen sie ihre fettreiche Leber zur Tarierung im
Wasser (Adlerrochen, Aetobatus narinari).
3 Tagträumer. Die sogenannten Glasfische sind kleine, großäugige Fische.
Tagsüber sind sie inaktiv und ruhen in dichten Schwärmen in Höhlen und unter
Überhängen. Nachts verteilen sie sich im Korallenriff und ernähren sich von
Zooplankton (Glasfisch, Parapriacanthus sp.).
4 Top-Jäger. Haie gehören im Meer zur Spitze der Nahrungspyramide. Als
Endkonsumenten wirken sie regulierend auf den Bestand ihrer Nahrungsquellen.
Werden Haie überfischt, so kann das auf lange Sicht gravierende Auswirkungen
auf das marine Ökosystem haben (Schwarzspitzen Riffhai, Carcharhinus
melanopterus).
5 Nomen est omen. Die wulstigen Lippen haben dieser Fischart zu ihrem
umgangssprachlichen Namen verholfen: die Süßlippen. Die größten Vertreter
können bis knapp einen Meter lang werden und sind an ihren großen Lippen,
einer durchgehenden Rückenflosse und der abgerundeten oder gekerbten
Schwanzflosse gut zu erkennen. Die Jungfische der Süßlippen unterscheiden
sich in Färbung und Fortbewegung deutlich von den adulten Tieren (Orient
Süßlippe, Plectorhinchus orientalis).
42
Wir werden nur
schützen, was wir
lieben. Wir können
nur lieben, was
wir kennen. Und
wir können nur
kennen, was uns
gelehrt wurde.
Dieses schöne Zitat gilt vor allem für die biologische
Artenvielfalt. Ohne die Arten zu kennen, werden wir
ihren Verlust nicht einmal bemerken.
1
Der Ozean und seine Vielfalt. Es ist allgemein bekannt,
dass der Artenreichtum der Meere gewaltig ist. Aber niemand
weiß, wieviele Arten tatsächlich im Meer leben. Heute sind mehr
als 200.000 marine Tierarten wissenschaftlich erfasst. Wesentlich
mehr Arten sind aber wahrscheinlich noch unentdeckt. Das betrifft
vor allem Kleinstlebewesen und die Bewohner der Tiefsee.
Die Gründe für diese Wissenslücken sind vielfältig: wissenschaftliche
Forschung im marinen Bereich ist teuer, technisch und
organisatorisch aufwändig und ein wirtschaftlicher Nutzen ist
nicht immer sofort ersichtlich. Als Beispiele seien die Erforschung
so extremer Lebensräume wie die Tiefsee, schwarze
Raucher am Meeresgrund mit 400 °C heißem Wasser, untermeerische
Salzseen, sauerstofffreie Becken, Felder von gefrorenem
Methan und Tiefseegräben in 11.000 Meter Tiefe genannt.
Überall dort gibt es Leben, Spezialisten, die an diese extremen
Verhältnisse angepasst sind. Extrem sind aber nicht nur diese
Lebensbedingungen, sondern auch der technische und finanzielle
Aufwand, um diese Extrembiotope zu erforschen. Dementsprechend
wenig wissen wir noch von ihren Lebensgemeinschaften.
Ein anderer, weitgehend unbekannter Bereich der Meere ist
die Welt der Mikroorganismen. Ein Zahlenbeispiel: In einem
Kubikmeter Meerwasser oder in einem Gramm Meeresboden
2
3
SERVICE
43
4
finden sich Tausende taxonomische Gruppen von Mikroorganismen,
von denen weniger als 1 % bekannt sind. Diese Organismen
sind zwar winzig klein, durch ihre riesige Anzahl aber wichtig für
die großen bio-geo-chemischen Kreisläufe der Meere.
Warum ist Biodiversität für uns wichtig? Biologische
Vielfalt sichert funktionierende Ökosysteme. Diese sind für uns
Menschen in vielerlei Hinsicht wichtig: Gesundheit, Ernährung,
Energie und viele weitere Dienstleistungen haben eine
intakte Umwelt zur Voraussetzung. Nur intakte marine Ökosysteme
können auch in Zukunft reiche Fischereierträge liefern,
nur gesunde Planktongemeinschaften können durch ihre
Photosyntheseleistung den Anstieg des Kohlendioxids in der
Atmosphäre verlangsamen. Darüberhinaus stellt das Genom
von Meeresorganismen eine wertvolle Bibliothek der Evolution
dar. Wir können daraus über Anpassungsmechanismen an
wandelnde Umweltbedingungen lernen, über Regulierungen
des Immunsystems und über Strategien, in extremen Lebensräumen
zu existieren. Dieser genetische Schatz ist von uns noch
ungehoben und wir sind dabei ihn zu vernichten, bevor wir ihn
erforschen konnten. Entlang der Kontinentalränder gefährdet
die Tiefseefischerei die Riffe der Kaltwasserkorallen, die erst
1 Blumentiere. Sie sehen wie Blumen aus, zählen aber zu den Tieren. Die
abgebildeten Lederkorallen sind Tierkolonien mit langgestielten Korallenpolypen.
Sie wachsen im Korallenriff und auf Sandböden. Da sie kein massives
Kalkskelett abscheiden, tragen sie nur indirekt zum Wachstum des Korallenriffs
bei (Lederkoralle, Sarcophyton sp.).
2 Alarmzeichen. Der weiße Korallenstock sieht zwar schön aus, lässt aber
beim kundigen Betrachter die Alarmglocken schrillen! Diese Koralle wurde
Opfer der berüchtigten Korallenbleiche. Sie hat ihre Symbiosealgen verloren
und ist dadurch abgestorben. Nur noch das weiße Kalkskelett ist übrig. Korallenbleiche
zählt weltweit zu den größten Bedrohungen der Riffe. Sie kann
verschiedene Ursachen haben, ist aber oft mit dem Klimaphänomen El Niño
und der Erwärmung des Meerwassers verbunden (Skelett einer Steinkoralle,
Acropora sp.).
3 Biologische Sonnenkollektoren. Tischkorallen zählen zu den wichtigsten
Baumeistern der Korallenriffe. Diese raschwüchsigen Korallen besitzen
in ihrem Gewebe symbiontische Algen, die für die Ernährung und für die Kalkproduktion
der Koralle wichtig sind. Der horizontale, tischförmige Wuchs dieser
Korallenstöcke ermöglicht maximale Lichtausbeute für die Algen (Tischkoralle,
Acropora sp.).
4 Liebling der Taucher. Jeder Taucher will sie sehen, die Meeresschildkröten.
Diese eindrucksvollen Tiere gehen leider in ihrem Bestand zurück. Sie
verlieren durch Küstenerschliessungen ihre Niststrände, ertrinken in Fischernetzen
und an Fischhaken und leiden an der zunehmenden Verschmutzung der
Ozeane (Echte Karettschildkröte, Eretmochelys imbricata).
44
1
im letzten Jahrzehnt entdeckt wurden. Tropische Korallenriffe
geraten zunehmend durch Tourismus, Fischerei, Küstenbesiedlung
und Umweltverschmutzung unter Druck. Der Klimawandel
tut ein übriges, der drohende Verlust an Arten ist enorm.
Was können wir tun? Das Internationale Jahr der Biodiversität
geht zu Ende und das ist eine gute Gelegenheit, Bilanz
zu ziehen. Es wurden Biodiversitäts-Forschungsprojekte intensiviert,
Sonderausstellungen in Museen eingerichtet, spezielle
Veranstaltungen an Universitäten und in Forschungseinrichtungen
angeboten – und nicht zuletzt auch politische Diskussionsrunden
geführt. Vor allem die internationale Politik sollte
2
Literatur
Baur, B. (2010). Biodiversität. UTB Stuttgart.
ISBN 978-3-8252-3325-9
Marine Biodiversität – Vielfalt des Lebens (2010). Info Broschüre.
Herausgeber: DFG Senatskommision für Ozeanographie; Konsortium
Deutsche Meeresforschung. www.deutsche-meeresforschung.de
Reichholf, J. H. (2008). Ende der Artenvielfalt? Gefährdung und
Vernichtung der Biodiversität. Fischer. ISBN 978-3-10-062943-2
Streit, B. (2007). Was ist Biodiversität? Erforschung, Schutz und
Wert biologischer Vielfalt. C.H. Beck. ISBN 978-3-406-53617-5
3
Service
45
den Wert biologischer Vielfalt erkennen und entsprechende Spielregeln
vorgeben. Das kam auch in der Eröffnungsrede des Deutschen Bundesumweltministers
zum Internationalen Jahr der Biodiversität zum Ausdruck:
„Ein wichtiges Etappenziel haben wir dann erreicht, wenn Ende
2010 politische Entscheidungsträger weltweit begriffen haben, welche
immense Bedeutung der Schutz der biologischen Vielfalt und die Erhaltung
ihrer Dienstleistungen für das menschliche Wohlergehen, die
globale wirtschaftliche Entwicklung und die Armutsbekämpfung haben,
und wenn diese Erkenntnis konsequent in politisches Handeln umgesetzt
wird“. Es ist zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis durchsetzt und
dass die politischen Vertreter dieser zukunftsorientierten Richtung auch
die nötige Unterstützung der Wähler bekommen.
1 Versteckte Vielfalt. Nicht immer springt die Vielfalt an Organismen gleich ins Auge.
An dieser Felsküste des Mittelmeeres fallen vor allem die beiden roten Seeanemonen auf
(Nesseltiere). Nicht zu übersehen ist auch die Schnecke (Weichtiere). Bei genauerem
Hinsehen entdeckt man noch Seepocken (Krebstiere). Die kleinen Löcher im Fels stammen
von einem Bohrschwamm (Schwämme). Es finden sich auf diesem Bildausschnitt Vetreter
von vier verschiedenen Tierstämmen, von Algen und Mikroorganismen ganz zu schweigen.
2 Zarte Schönheit. Ein Haarstern sitzt auf einer Schwarzen Koralle. Beide ernähren sich
von Plankton und kleinen Schwebpartikeln. Die Koralle verwendet zum Planktonfang die
Tentakel ihrer zahllosen Polypen, die über ihr bäumchenförmiges Skelett verteilt sind. Der
Haarstern nützt die Koralle als Ansitz, um vorüberdriftende Partikel mit seinen fein gefiederten
Armen zu fangen (Haarstern, Himerometra sp. auf Schwarzer Koralle, Antipathes sp.).
3 Seegurke. Trotz ihres Namens, ihres Aussehens und ihrer Gurkenform ist dieses Geschöpf
ein Tier. Seegurken finden sich auf Meeresböden bis in die größten Tiefen. Sie
kriechen langsam über den Meeresgrund und ernähren sich von organischem Material,
das sie an ihrem Vorderende aufnehmen. Unverdauliche Reste werden als charakteristische
Faecesketten ausgeschieden (Ananas Seegurke, Thelenota ananas).
4 Feine Muster. Dieser flächig wachsende Schwamm zählt zu den sessilen, festsitzenden
Meerestieren. Er ernährt sich von Kleinstplankton, das er durch die zahlreichen kleinen
Öffnungen an seiner Oberfläche einsaugt. Der Körper des Schwammes ist von einem
reich verzweigten Kanalsystem durchzogen. An den Ausströmöffnungen laufen
diese Kanäle sternförmig zusammen (unbestimmter Schwamm).
5 Bunter Stern. Seesterne zählen zu den bekanntesten Tieren der
Meeresfauna. Die meisten Arten haben fünf Arme. Einige haben jedoch
wesentlich mehr Arme, andere haben sie vollständig reduziert
und sehen wie ein Kissen aus. Die auffälligen und bunten Arten
werden leider oft gesammelt, getrocknet, und zum Verkauf
angeboten. So wie die schönsten Schnecken
und Muscheln sind sie dadurch in vielen
Gebieten selten geworden (Roter Maschenstern,
Fromia monilis).
4
5
46
Um Kap Hoorn
mit Seewolf
und Molly
„Also, wenn ich etwas mag, dann, wenn die Dinge ins Laufen kommen.
Zum Beispiel wie zur Zeit unsere Risho Maru-Multivisionsshow und
unser Buch Wellenzeit. Aber auch die Segelmode.“
Schreibt Weltumseglerin Alexandra Schöler. Hier über die neue
Kollektion von Marinepool.
Text: Alexandra Schöler, Fotos: Marinepool
SERVICE
47
1
Schrieb ich doch in der letzten OCEAN-Woman-Kolumne
über die Eigenheiten der Segelmode und erntete dabei gleich
von einer Leserin Tadel. Warum sind die Mädels auf dem Foto
so tief dekolletiert? Mhm. Seltsam, dass dieser Leserin nie
aufgefallen ist, dass die Mädels in den Segelmodemagazinen
prinzipiell blond und aufgetakelt sind. Da könnte man sich als
Seefrau aber auch echauffieren!
Ich bin in rothaarig. Gibt es da immer noch Leute, die glauben,
rothaarige Frauen an Bord bringen Unglück. Frechheit!
Chefredakteur Thomas Dobernigg hatte wie immer meine
Kolumne ganz genau gelesen und es war ihm nicht entgangen,
dass die OCEAN7-Jacken meinem kritischen Urteil entkommen
waren. Sie stammen von Marinepool und flugs schickte er
mir die neue Modelinie von Marinepool.
Nicht schlecht, dachte ich mir, als ich so durchklickte. Natürlich
weiße Hosen, eh klar. Und blau gestreifte Pullis. Aber auch
eine fetzige rote Segeljacke names Carol, sogar ein blauer
Trenchcoat names Baily. Vielleicht nicht fürs Schiff geeignet,
aber für die Stadt?
Auch die Segeljeans schienen mir authentisch ausgebleicht und
bei den Langarm-Blusen verliebte ich mich in eine weiße
hauchdünne bestickte Tunika – ideal beim Segeln, um nicht
völlig verbrannt im Hafen anzukommen.
1 fetzig. Die rote Carol wünsch ich mir!
48
1
2
Mein absolutes Lieblings-Outfit des Kataloges waren fetzige
No-Name-Jeans und eine Segel-Fleece Jacke – Farbe weiß
natürlich, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendwer
einmal eine Khaki-Segelmoden-Linie entwirft.
Khaki ist nämlich die Bordfarbe! Sieht immer sauber aus, auch
wenn dreckig.
Marinepool bot zu diesem Thema die zart navy-weiß gestreiften
Hose Lydia an. Irgendwie erinnert mich dieses – zu allem
passende Teil – an eine Bäckerhose, nur der Schnitt ist wesentlich
schmeichelhafter!
Wie immer sind die Frauen auf den Fotos blond
und die Männer dürfen auch schon grauhaarig
sein. Wenn man das Durchschnittsalter der
Segelinteressierten im Allgemeinen betrachtet,
sollte vielleicht irgendjemand
mal ein paar Models jenseits der 40 engagieren.
Vor allem bei den Frauen! Die Marinepool-Mode
ist nämlich definitiv cool und
doch alterslos! Ja, das passt zusammen
– wie man bei dem grauhaarigen Seewolf
in der Segeljacke „Luke, 3 in einer“,
sieht.
Der Blick meines Kapitäns fiel sofort auf
die navyfarbene Cargohose Lei – alles
klar, die würde er nicht mehr ausziehen.
Egal ob Segeltörn, Burgtheater oder Höhenwanderung. Apropos
Burgtheater – sieht man die Segelmodels in Hemden, fragt
man sich, ob die Herren vorhaben, eine Premiere zu beehren.
Wer bügelt an Bord? Ich kenne niemanden und deswegen
freute ich mich über das nette Kehrseiten-Gruppenfoto. Sieht
man genau hin, sind die Segeloutfits leicht ungebügelt! Das ist
das wahre Bordleben!
Schuhe! Das leidige Thema. Ich liebe ja meine Krokodile nach
wie vor – wegen Wärme und Rutschfestigkeit, sicher nicht
wegen der Eleganz. Aber habe ich doch erst gestern eine Dame
in der U-Bahn mit Segelschuhen in lindgrün gesehen. Die
würde sich auch über das vielfältige Segelschuh-Angebot bei
Marinepool freuen! Wobei, Leder-Stoff-Schnür-Bordschuh
„Lady Club“ sieht aus wie „gerade von der Regatta gekommen
und gewonnen“. Wer mag so was nicht anziehen?
Für Segeltaschen hab ich eine Schwäche – die schauen einfach
lässig aus, besonders bei Marinepool. Und der wasserdichte
Rucksack, der unter fleißigen Leserbriefschreibern verlost wird,
könnte schon ewig in meiner Garderobe hängen.
Ich denke, ich werde mir die rote Carol-Jacke wünschen. Oder
die blaue mit der Bäckerhose.
Die Materialien sind alle absolut seglerisch, softshellig, windabweisend,
regattaprooved, high tech! Aber die figurbetonte
blaue Strickjacke Eleonore oder der süße blaue Seemannspulli
Nico inklusive Mütze Beanie mit Anker und Seemannsstiefel
sind es vielleicht nicht.
AEZ RÄDER
Design and Quality in Perfection
Revier 49
NEW
3
8,0 x 17
8,0 x 18
8,5 x 19
9,5 x 19
So what! Ich finde ganz wunderbar, dass Marinepool
einfach auch Mode macht für lässigausschauen-wollende
Seefrauen. Oder Stadtfrauen
oder Landfrauen! Und natürlich ihre
Männer und Söhne und Surferboys.
Das Christkind bringt mir vielleicht den blauen
Daunenmantel Molly, so werde ich den
Wiener Winter überstehen und könnte damit
eventuell auch um Kap Hoorn segeln. Was ich
nicht ausprobieren werde. Vorerst.
Aber man weiß ja nie und sollten mir dabei
graue Haare wachsen, wäre das bestens! Dann
hätte Marinepool endlich ein ideales Frauenmodel!
4 5
LASCAR
8,5 x 20
9,5 x 20
NEW
6
1 Accessoire. Segeltaschen gehören in
jede Garderobe.
2 praktisch. Seesack in beige/navy.
3 modisch. Trenchcoat Baily – für die Stadt!
4 lässig. Surferboy in Sail-Jacket!
5 Cool. Tunika gegen Sonnenbrand.
6 mein lieblingsoutfit. Ein entspannter Segel-Fleece-
Pulli in weiß – aber ich mache gerne Ausnahmen …
7 angenehm. Himmelblaue schmeichelnde
Bäckerhose Lydia.
7,0 x 16
7,0 x 17
8,0 x 17
8,0 x 18
8,0 x 19
TIDORE dark
NEW
7
aez-wheels.com
50
oCEAN7 YACHTEN
Flexibel
segeln
Multitalent
Premiere in Düsseldorf für die nagelneue Salona 41. In Zusammenarbeit
von J&J mit dem Salona-Entwicklungsteam und dem italienischen
Stardesigner Maurizio Cossutto entstanden, verbindet die jüngste Salona
Komfort mit Sicherheit und einer unglaublichen Performance.
Basis des Schiffes ist wie bei allen Salonas das Edelstahlgerüst, das
der 41 nicht nur die Festigkeit des Rumpfes verleiht, sondern auch Kiel,
Mast und Wanten trägt. Auf der boot in Düsseldorf ist das Schiff in
Halle 16 auf Stand D21 zu besichtigen.
www.salonayachts.com
Bei der neuen Scandinavia 27 handelt es sich
um ein äußerst vielseitiges Schiff, das trotz der
geringen Abmessungen fünf Kojen, Salonplatz
für bis zu acht Personen und einen separaten
Waschraum bietet.
Das von Wojciech Spisak entworfene Schiff ist
mit einem Kielschwert versehen, das den Tiefgang
von 1,55 auf 0,80 Meter reduzieren kann.
Dadurch erschließen sich der Crew völlig neue
Dimensionen in der Törnplanung und in der Auswahl
des Ankerplatzes.
Unter Deck wurde ein interessantes Raumkonzept
in polnischer Qualitätsarbeit aus hellem
Kirschholz umgesetzt.
Die Scandinavia 27 verfügt über ein Großsegel
mit 18,5 m², ein 12,5 m²-Vorsegel und als Option
für sportliche Segler über einen Spinnaker
mit 45 m². In der Grundausstattung kostet die
Yacht 42.300 Euro.
www.interyachtwest.de
Panoramablick mit 30 Knoten
Die Prestige 350 bietet von ihrer Flybridge einen ausgezeichneten
Rundblick auf das Geschehen im Hafen. Aber auch unter Deck kann
durch die großzügigen Rumpffenster ein fast uneingeschränkter
Panoramablick genossen werden. Die 10,80 Meter lange Motor -
yacht wird mit zwei 220 PS starken Volvo-Maschinen angetrieben.
Düsseldorf 2011, Halle 4, Stand B35 – B39
www.maxmarine.at
NEWS YACHTEN
51
Auf ihr wird Gemüse
angebaut
Der Entwurf der EMPEROR OF THE SEVEN SEAS wurde auf der Monaco Boat Show
als bestes Superyachtkonzept ausgezeichnet. Das Schiff soll durch Glas als Baumaterial
eine besonders transparente und helle Atmosphäre bekommen. Außerdem:
Luxussuiten mit ausfahrbaren Balkonen, Gewächsgarten für frisches Gemüse, ein
14 Meter langes Schwimmbecken, ein 100 m² großes Sonnendeck. Chefdesigner
Will Erens will die ungewöhnliche Superyacht in den Niederlanden bauen lassen.
Der Preis soll bei etwa 140 Millionen Euro liegen.
44 Meter mit
Gasturbine
Die 44 Meter-Yacht H2OME aus Italien verfügt über
zwei CAT-Maschinen mit je 1.825 PS, die mittels
Hydrojetantrieb eine Geschwindigkeit von 20 Knoten
erreicht, zusätzlich kann auf der H2OME auch
noch eine 4.500 PS starke Vericor-Gasturbine dazugeschaltet werden, mit der die
H2OME auf eine maximale Geschwindigkeit von über 40 Knoten beschleunigt. Preis:
14 Millionen Euro.
www.h2omeyacht.it
Schnell
segeln
Üppig ist das Raumangebot der
45 Fuß-Yacht SIG45 mit 8,4 Metern
Breite. Der Katamaran ist für
sechs Personen ausgelegt und
stammt aus den Büros der Le Breton
Yachts-Designer Van Peteghem
Lauriot Prevost (VPLP), die nicht
nur den BMW Oracle Tri für den
America’s Cup gezeichnet haben,
sondern auch den 105-Fuß-Trimaran
Groupama3. Das verspricht
auch für diesen Fahrtenkat ein
enormes Speed-Potential.
www.lebreton-yachts.com
Bavaria auf Einkaufstour
Bavaria, Grand Soleil und Dufour verkünden die Unterzeichnung eines strategischen
Abkommens, das die Unternehmensübernahme der Cantiere del Pardo-Gruppe durch
Bavaria fixiert. Wie in dem Abkommen vereinbart, wird Bavaria sofort das benötigte
Kapital zur Unterstützung des Geschäftes von Cantiere del Pardo bereitstellen. Die
drei Marken Grand Soleil, Dufour und Bavaria werden weiterhin ihr bestehendes
Kundenprofil in dem jeweiligen Markensegment betreuen, Produkte in den jeweiligen
Werften produzieren und diese über ihr Händlernetzwerk verkaufen. Bavaria ist eine
der modernsten Werften Europas und hat seit 1978 über 30.000 Yachten gebaut.
60 % davon waren Segelyachten, 40 % Motorboote.
www.bavaria-yachtbau.com
52
Die
bayrische
Diva
Sie heißt Ipanema und ist eine waschechte Bayerin mit allen Voraussetzungen für
eine Legende. Ihre vergleichbaren Urahnen waren meist an der Cote d’Azure zu
finden und gehörten Stars mit so klangvollen Namen wie Brigitte Bardot,
Claudia Cardinale, Marcello Mastroianni oder Gunther Sachs.
Text: Thomas D. Dobernigg, Fotos: Graf
YACHTEN
53
1
2
Da liegt sie vor uns, längsseits an einem Steg in einer Bodensee-
Marina. Sie strahlt, blitzt und glänzt. Mahagoni, Leder und
poliertes Edelstahl. Formen einer klassischen Schönheit. Sie
setzt jede Menge Emotionen frei – ganz besonders, zumal ich
weiß, dass ich in wenigen Augenblicken dieses Schmuckstück
betreten und mit ihr ein paar Runden auf dem See drehen
werde.
„The girl from Ipanema goes walking. And when she passes, each one
she passes goes – Ah’“
IPANEMA. Was für ein klingender Name. Ipanema ist neben
der Copacabana der eleganteste Strand von Rio. Und wer kennt
nicht den Bossa Nova „The Girl From Ipanema“. IPANEMA.
Ein Name, absolut passend für dieses elegante Boot.
1 klassisch. Instrumente – übersichtlich, klar, einfach – so, wie sie früher
einmal üblich waren.
2 nostalgisch. Die modernste Steuer-Elektronik arbeitet unsichtbar im
Hintergrund. Hier trübt nichts die stilvolle Optik.
54
1
The girl from Ipanema
goes walking. And when
she passes, I smile …
Die „Väter“ dieses Vollholz-Motorboots sind Florian und
Günther Graf. Entstanden ist die IPANEMA in deren Familienbetrieb
im bayrischen Breitenbrunn, auf halbem Weg zwischen
Bodensee und München, früher einmal eine feine Möbeltischlerei,
seit 40 Jahren dem Bootsbau verschrieben.
Seniorchef Günther Graf: „Unser Herzblut fließt für die Boote!“
Der Riss der IPANEMA stammt von Winfried H. Wilke, dem
legendären Grandseigneur des Motorbootbaus. Der sagt: „Ich
habe selten erlebt, dass meine konstruktiven Ideen so professionell
und kreativ umgesetzt wurden“, und betont den virtuosen
Umgang der Grafs mit dem Werkstoff Holz.
Jetzt sind wir mit dem Ergebnis dieser Zusammenarbeit auf
dem Bodensee unterwegs. Und wie! Die IPANEMA tanzt
Samba. Immer wieder steuert Graf senior das Boot in enge
Kurven und durch die eigene Heckwelle. Sie ist völlig unbeeindruckt
von dem aufgewühlten Wasser und die Gischt bleibt
dort, wo sie hingehört – an der Wasseroberfläche.
„When she walks, it’s like a Samba that swings so cool and sways so
gently, that when she passes, each one she passes goes – ooh“
Mit knapp mehr als 40 Knoten gleitet sie schließlich über das
Wasser – ein eindrucksvoller Wert bei einem Gewicht von rund
drei Tonnen und einer Schraubenleistung von 300 PS. Dabei
bleibt es im Cockpit auf den bequemen Lederpolstern angenehm,
wie in einem gemütlichen Salon. Dafür sorgt einerseits
die hohe Stabilität des Rumpfes, die so ausgewogen ist, dass die
Konstrukteure der IPANEMA sogar auf die sonst üblichen
Trimmklappen verzichten konnten. Andererseits ist es die
perfekt dimensionierte Panorama-Windschutzscheibe aus Verbundglas,
die das Cockpit vor jeglichem Fahrtwind schützt.
Überhaupt ist es die handwerkliche Detailqualität, die neben
Technische Daten
Länge: .................................................................... 9,05 Meter
Breite: ..................................................................... 2,70 Meter
Tiefgang: ................................................................ 0,46 Meter
Gewicht: ................................................3.200 kg (teilbeladen)
Tankinhalt: ............................................................2 x 215 Liter
Motorisierung: Einzel- oder Doppelanlage, mit Z-Antrieb oder
V
v-Getriebe, Benzin oder Dieselmotoren
mit 300 bis 2 x 400 PS
www.graf-bootsbau.de
2
Yachten
55
den herausragenden Fahreigenschaften den nachhaltigsten
Eindruck hinterlässt. Und die verwendeten Materialien: Feinstes
Rindsleder und Alcantara, hochwertige Wollstoffe, edle
Hölzer, verchromtes Messing und Edelstahl.
Die Schlupfkajüte verfügt über eigens umgebaute Bullaugen,
die auch während der Fahrt geöffnet bleiben können. Sechs
Personen finden um den klapp- und verstaubaren Mahagoni-
Tisch mit eingelassenen Sektgläsern Platz. Unter der Sitzbank
befindet sich ein großer Stauraum mit einer geräumigen Kühlbox.
Zum Heck hin dann die Liegewiese in Vollleder und
schließlich eine rutschsichere Badeplattform aus Teakholz.
Die Beschläge an Deck wurden konsequenterweise eigens für
die IPANEMA entworfen, gegossen und verchromt oder in
V4A-Stahl ausgeführt. Die hochmoderne Steuerungselektronik
wurde so geschickt verborgen, dass im unmittelbaren Umfeld
von Steuermann und Passagieren nichts den traditionellen
Eindruck trübt.
Besonderes handwerkliches Highlight ist die oberste Plankenschicht,
die sich in einem Stück über die gesamte Bootslänge
zieht.
Die Zielgruppe für die IPANEMA sind Menschen, die auf
Binnenseen oder in küstennahen Revieren ein ganz außergewöhnliches
Sportboot betreiben wollen, oder als Eigner einer
Superyacht ein echtes, handgearbeitetes Schmuckstück als
Tender suchen.
Mehr als drei der klassisch anmutenden Sportboote wollen die
Grafs pro Jahr nicht bauen: „Das sind wir unserem Qualitätsanspruch
und der Flexibilität, mit der wir auf Kundenwünsche
eingehen, schuldig.“
So viel Individualität und Qualität hat natürlich ihren Preis.
Die Grundversion kostet etwas über 400.000 Euro.
3
4
1 stabil. Die wohlproportionierte Dame bringt nichts aus der Ruhe – auch
nicht die eigene Heckwelle.
5
2 ausgewogen. Der Riss ist so perfekt gebaut, dass die IPANEMA keine
Trimmklappen benötigt.
3 sauber. Besser kann man Holz nicht verarbeiten. Das ist allerhöchste
Handwerkskunst.
4 komfortabel. Hier sitzt man nicht nur während der Fahrt ausgezeichnet.
Das ist auch der richtige Platz für einen Sundowner.
5 hochwertig. Nur die allerbesten Materialen finden auf diesem eleganten
Schiff Verwendung.
6 liebevoll. Da stimmt einfach jedes Detail. Bis hin zu dem dezent platzierten
Logo.
5
56
YACHTEN
57
Der Tanz
mit den
Schwertern
Vorbereitet war ich auf eine ganz normale Testfahrt, um ein –
na sagen wir – etwas „ungewöhnlich“ aussehendes Schiff kennen
zu lernen. Die Haber 800 C4. Doch es war dann alles ganz anders.
Statt eines Yachttests geriet es ab der Hafenausfahrt von Izola zu einer
Lehrveranstaltung in Sachen Lateralplan und Schiffsbau im Allgemeinen.
Text: Thomas D. Dobernigg · Fotos: Georg Gindl
58
1
Technische Daten
Länge über alles (inkl. Bugspriet).................................. 9,50 m
Länge Rumpf ................................................................7,93 m
Breite über alles ...........................................................2,50 m
Tiefgang ...............................................................0,58/1,80 m
Durchfahrtshöhe mit Steilgaffel ...................................10,80 m
Masthöhe .....................................................................7,00 m
Segelfläche – Gaffelslup ............................................. 32,8 m²
Stehhöhe .....................................................................1,90 m
Konstrukteure ...............................Henryk Brylski/Janusz Konkol
Preis inkl. MwSt. ................................................ ab78.360 Euro
www.haber-boote.at
2
Janusz Kokol, Chef der polnischen Haber-Werft und Mastermind
hinter den so eigenwillig aussehenden Schiffen, setzte
noch innerhalb der Marina von Izola das Gaffel-Groß und dann
gleich darauf die beiden Vorsegel der kuttergetakelten Haber
800 C4 namens CARPE DIEM. Anschließend klappte er die
Pinne hoch und meinte: „Die brauchen wir nicht mehr zum
Steuern“. Dabei mussten wir unmittelbar voraus scharf den
Kurs ändern, um im Fahrwasser zu bleiben und ich war mir
sicher: Das konnte nicht gut gehen.
Janusz schien das alles nicht zu kümmern. Ohne die Hafenausfahrt
auch nur eines Blickes zu würdigen, fierte er an Backbord
eine Leine ganz locker mit einer Hand und mit der anderen
holte er eine weitere Leine an Steuerbord dicht. Ganz lässig,
ganz nebenbei. Schließlich betätigte er am Heck eine der beiden
Kurbeln – und das Schiff drehte ganz von selbst den Bug
exakt in die Hafenausfahrt. Die Pinne blieb unberührt hochgeklappt,
das Ruder in der Geradeaus-Stellung.
Ich saß staunend daneben, während Janusz die Segelstellung
entsprechend dem neuen Kurs korrigierte. Dann ging es aus
3
YACHTEN
59
dem Raumschot-Kurs hart an den Wind, auch das bewerkstelligte
Janusz wieder mit nur ein paar sehr sparsamen Veränderungen
an Leinen und Kurbel. Selbst Böen und die höher
werdende Wellen brachten die CARPE DIEM keinen Zentimeter
aus dem Kurs. Die Haber lief wie auf Schienen, ohne
dass irgendwer steuerte. Ich weiß, es ist ein abgedroschener
Begriff, aber er passt perfekt.
Selbst den so heiklen Vorwindkurs mit Butterfly-Segelstellung
bewältigte die Yacht bravourös und ohne jegliches Steuern,
obwohl mir als Fahrtensegler dabei erst etwas mulmig war,
ganz ohne Bullenstander unterwegs zu sein. Doch Janusz war
total cool: „Sowas brauchen wir nicht. Wenn der Lateralplan
mit den vier Schwertern richtig eingestellt ist, gibt es keine
Patenthalse. Nicht einmal, wenn wir vor dem Passatwind über
den Atlantik segeln würden“.
Und da wären wir bei der Lehrstunde angelangt. Alleine durch
die Veränderung der Unterwasser-Struktur durch vier unabhängig
voneinander bewegliche Schwerter lässt sich das Schiff
steuern und absolut stabil auf Kurs halten – ganz ohne Autopiloten,
der reparaturanfällig ist und ohnedies nur Strom verbraucht.
Einen weiteren, wesentlichen Vorteil der Steuerung einer Yacht
mittels der vier Schwerter nannte Janusz noch. Und der klingt
sehr plausibel: „Das Boot wird nicht mit Gewalt auf einen
bestimmten Kurs gezwungen. Es hat keinen Drang, anzuluven
oder in den Wind zu schießen, was üblicherweise durch Ruder-
Vorhalten vermieden werden muss und das natürlich bremst.
In der jeweiligen Einstellung ist das Unterwasserschiff genau
für den entsprechenden Kurs abgestimmt – als wäre es exakt
und einzig dafür gebaut, in dem einen bestimmten Winkel zur
Windrichtung zu segeln.“
Ich gebe zu, die kurze Zeit an Bord der Haber 800 C4 an diesem
Nachmittag im Spätherbst reichte nicht aus, um das Gefühl
für die Koordinierung der vier Schwerter zu erlangen,
deshalb lasse ich hier lieber Martin Kopac, den Eigner der
CARPE DIEM, sprechen. Er segelt mit der Yacht bereits seit
mehr als vier Jahren.
„Entdeckt habe ich das Schiff auf einer Messe. Mich hat die
Seetauglichkeit beeindruckt. Da ist jedes Detail wohl durchdacht
und auf den praktischen Gebrauch ausgerichtet. Außerdem
bietet sie unglaublich viel Platz. Man kann gar nicht glauben,
dass dies nur ein Acht-Meter-Schiff ist. Die vier Schwerter
habe ich erst gar nicht richtig beachtet. Dieses kleine Wunder
habe ich erst im Laufe der ersten Ausfahrten so richtig entdeckt.“
Ob es nicht ein sehr langwieriger Prozess ist, bis man heraus
hat, wie die Stellung der einzelnen Schwerter bei den unterschiedlichen
Kursen sein muss?
Martin Kopac: „Es gibt eine sehr genau und anschaulich beschriebene
Anleitung, wie das mit dem veränderbaren Lateralplan
zu handhaben ist. Wenn man das genau gelesen und verstanden
hat, ist alles sehr einfach. Ich habe sehr rasch heraus
gehabt, wie alles funktioniert. Wenn die Schwerter richtig
getrimmt sind, segelt meine CARPE DIEM absolut stabil und
sicher – unter allen Bedingungen. Am Eindrucksvollsten ist
Butterfly-Segeln mit ihr. Wenn man weiß, welch diffiziler und
labiler Kurs das für eine Segelyacht ist und man merkt, dass
selbst bei heftigen Wellen das Schiff ohne die Gefahr einer
Patenthalse vor dem Wind bleibt, ohne dass man das Ruder
berühren muss, ist das selbst heute für mich immer noch wie
ein kleines Wunder. Ich segle meist nur zu zweit, deshalb ist
die HABER 800 C4 für mich das ideale Boot. Ist man auf langen
Strecken zu fünft unterwegs, so ist sie etwas zu klein. Aber
was will man bei acht Metern Schiffslänge erwarten? Ich halte
sie für das perfekte Schiff, denn sie ist sicher, sehr praxisorientiert
ausgelegt, einfach in der Bedienung und man kann mit ihr
in ganz flaches Wasser, praktisch bis an den Strand fahren und
braucht daher kein Dinghi. Sie hat exzellente Segeleigenschaften
und bietet eine Menge Segelspaß.“
1 hoch die pinne. Richtig getrimmt, muss niemand die HABER 800 C4
steuern.
2 blick nach vorn. Acht Meter Länge – und Platz wie auf einem richtig
großen Dickschiff. Vor dem Salon noch eine Kabine.
3 blick zur seite. An Backbord, direkt neben dem Niedergang und noch vor
dem Salon, die Pantry. Gegenüber die Navigation.
4 stabil auf kurs. Auch wenn heftige Bewegung und Gewichtsverlagerung
auf dem Schiff ist, läuft die HABER C4 stur geradeaus.
5 geniale details. Zum Beispiel diese Umlenkrollen, um Schoten zu einer
zentralen Winsch zu führen.
4
5
60
Familienschiff
mit
Racer-Qualitäten
Vor uns liegt die nagelneue SPORT 34 von Bavaria am Steg der MedOne-Marina am Tiber vor
den Toren Roms. Bullig, voluminös, kraftstrotzend. Zugleich einladend elegant, Sicherheit und
Geborgenheit ausstrahlend. Wie geht das? Es ist wohl ein Design-Kunststück der besonderen Art,
geschaffen von der BMW Group DesignworksUSA.
Text und Fotos: Thomas D. Dobernigg
YACHTEN
61
62
1
Oben schien die Sonne von einem blauen Himmel. Nordwind,
der ein paar Schönwetterwolken vor sich her trieb, wohlige 20
Grad, an diesem Tag im späten Herbst. Unten floss träge der
Tiber. Ein paar Kilometer flussabwärts das Tyrrhenische Meer.
Ein perfekter Tag, um die Jüngste der neuen Bavaria Motor -
yachten ausgiebig zu testen. Anfang der neuen Serie machte
die SPORT 28, gefolgt von der SPORT 38 (OCEAN7-Testbericht
in der Ausgabe 09-10 2010). Und jetzt die 34.
Der hohe Rumpf und eine hohe, stabile Seereling nach vorne
bieten den Eindruck von großer Sicherheit an Deck. Das Cockpit
mit dem Targabügel und dem sehr übersichtlichen Arbeitsplatz
des Steuermanns bietet Geborgenheit und Geschlossenheit.
Und der Heckbereich Freiheit, Großzügigkeit und
ungetrübten Badespaß vor Anker. Zu letzterem trägt zweifellos
ein knapp 6.000 Euro teures Extra wesentlich bei: die erweiterte
Badeplattform mit Massivholz. Sie schafft nicht nur eine
Viele Werften gehen mit dem Begriff „innovativ“ sehr lässig
um. Werden neue Cockpit-Armaturen, eine leicht abgeänderte
Innenausstattung oder neue Motoren eingebaut, wird das oft
schon als „innovativer Schritt“ kundgetan.
Die neue Linie von Bavaria ist tatsächlich innovativ.
Bei den Segelyachten wie bei den Motorbooten. Dafür
stehen bei der Cruiser Linie der Segelyachten die Top-Entwickler
von Farr Yacht Design und bei den Motorbooten eben
die Köpfe von BMW Group DesignworksUSA. Sie haben es
geschafft, innerhalb der wenigen Monate, seit die SPORT 28
auf dem Markt ist, die neue, sportlich elegante Linie als „typisch
Bavaria“ mit hohem Wiedererkennungswert zu etablieren.
So wie ein BMW eben typisch BMW ist, so ist die neue
SPORT 34 eben bereits typisch Bavaria.
2
S u c h e n V e r t r e t e r i n Ö s t e r r e i c h
YACHTEN
63
Wie ein BMW eben
typisch BMW ist,
so ist eine Bavaria
typisch Bavaria.
s34 s37 s41 s42 s44 ibc
neue
Terrasse direkt am Wasser, von der so mancher Badehausbesitzer
nur träumen kann, sondern sorgt durch Verlängerung der
Wasserlinie auch fahrtechnisch und vor allem optisch für einen
Quantensprung in Richtung Größe und Eleganz.
Über eben diese Plattform geht es herrlich bequem an Bord
und entweder direkt in das heimelige, gemütliche Cockpit, oder
über eine Art Mini-Wendeltreppe mit drei Stufen über breite
Laufdeckflächen auf das Vorschiff und zum Anker. Egal, wie
turbulent der Seegang auch sein mag, hier passt alles perfekt
und man fühlt sich auf keinem Meter unsicher. Überall findet
man perfekten Halt.
1 sicherheit. Jeder Platz im Cockpit ist perfekt geschützt. Die Liege an
Backbord ist umgeklappt, zum Öffnen des Luks.
2 partytime. Elektrogrill, Wetbar und großer Kühlschrank für Sundowner,
Dinner und Feste mit Gästen.
3 Aufgang. Drei Stufen zu den breiten Laufdecks auf das Vorschiff. Überall
findet man hier optimalen Halt.
www.salonayachts.com
Wir laden Sie zur deutschen Premiere
der Salona 41 auf der Boot Duesseldorf ein
Halle 16, Stand D21
3
SALONA YACHTS
Croatia
tel. +385 21 206 856
fax. +385 21 206 539
info@adboats.hr
64
Technische Daten
Motorisierung Benzin:
2 x Volvo-Penta 4,3 GXIE-EVC/DPS (225 PS/168 kW)
2 x Volvo-Penta 5,7 GXIE-EVC/DPS (320 PS/239 kW)
Motorisierung Diesel:
1 x Volvo-Penta D6-370 EVC/DPH (370 PS/272 kW)
2 x Volvo-Penta D3-220 EVC/DPS (220 PS/162 kW)
2 x Volvo-Penta D4-260 EVC/DPH (260 PS/191 kW)
1
Gesamtlänge .......................................................ca. 10,80 m
Rumpflänge ..........................................................ca. 10,28 m
Maximale Breite ......................................................ca. 3,59 m
Höhe über Wasser ..................................................ca. 3,10 m
Tiefgang Antrieb angehoben ...................................ca. 0,70 m
Tiefgang Antrieb abgesenkt .....................................ca. 1,15 m
Leergewicht ......................................................... ca. 6.100 kg
Treibstofftank .............................................................ca. 520 l
Wassertank ...............................................................ca. 150 l
Kabinen................................................................................2
Kojen ...................................................................................4
Höhe im Salon ........................................................ca. 1,90 m
Das Cockpit selbst ist sehr raffiniert in zwei Bereiche geteilt.
Zur Badeplattform hin solide abgesichert und geschützt durch
die Motorraumabdeckung, die Sitzgruppe für sechs Personen
mit komfortabler Bank, elektrischem Grill, Kühlschrank, Wetbar
und allem was eine anspruchsvolle Crew sonst noch so
braucht, um einen perfekten Sundowner und ein üppiges Dinner
unter freiem Himmel zu zelebrieren.
Anschließend der Bereich, in dem gearbeitet – na ja, sagen wir,
dem Vergnügen des aktiven Bootfahrens nachgegangen wird.
Alles, was der Steuermann braucht, hat er bequem in Griffweite;
und dazu den vollkommenen Überblick über alles, was sich
an Deck und auf dem Wasser befindet. Neben ihm – das ist neu
– an Backbord ein Sitz für den Copiloten und dahinter eine
gemütliche Wellness-Liege direkt unter dem Schutz der formschön
geschwungenen Windschutzscheibe. Der
hintere Teil der Liege lässt sich umklappen und darunter befindet
sich ein zu öffnendes Luk in die Achterkammer – auch
das ist neu.
Bavaria-Vertriebschef Meik Lessig startet die beiden Volvo-
Aggregate 5,7 GXIE-EVC mit je 320 PS, lässt sie warm laufen
und steuert die SPORT 34 anschließend die paar Kilometer
den Tiber flussabwärts in Richtung offenes Meer, sehr, sehr
langsam, denn die italienischen Polizisten haben den Ruf,
hinter allen möglichen Ecken auf Lauer zu liegen, um Geld
von Schnellfahrern einzutreiben.
Mir soll das recht sein, denn es bietet ausreichend Gelegenheit,
das Schiff von innen zu erkunden und zu schauen, ob es in
Salon und Kabinen auch hält, was es von außen verspricht.
Nein. Tut es keineswegs.
Es übertrifft meine Erwartungen vielmehr, denn rein subjektiv
kann ich keinerlei Einschränkungen im Vergleich zur Sport 38
feststellen, die mich schon vor ein paar Wo-
YACHTEN
65
Noch mehr Schiff
durch Badeplattform
2
Charter&Yacht 21.04.2009.qxp 21.04.2009 22:12 Seite 1
chen bei Testfahrten im Oslofjord wegen ihrer Größe so erstaunt
hat.
Auch auf der 34 bietet der Salon nicht nur viel Platz für die
gesamte Crew samt eventuellen Gästen, eine komplette Pantry
inklusive Mikrowelle und großem Flatscreen, sondern auch
jede Menge Stauraum. Die Achterkabine mit extra Sitzgelegenheit
und Stehhöhe im Vorraum hat das bewährte System von
zwei Einzelbetten, die sich mit einem einzigen Handgriff zu
einer üppigen Liegewiese verbinden lassen. Als Eigner würde
ich mich nur schwer entscheiden können zwischen dieser Kammer
und der Eignerkabine im Vorschiff.
1 arbeitsplatz. Ein Motorraum, groß und geräumig, mit soliden Stufen zu
den beiden Maschinen.
2 sonnenterrasse. Ein Extra, das den Lebensraum grandios erweitert, ist
die zusätzliche Badeplattform.
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YACHT-POOL A-5163 Mattsee | Münsterholzstr. 45 | Tel.: 06217 / 5510 | Fax: 06217 / 7460
www.yacht-pool.com
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1 2 3
Ein rasantes Familienschiff mit Wohnkomfort
An Steuerbord befindet sich die großzügig und gut dimensionierte
Nasszelle mit Toilette, Waschtisch und Dusche.
Ein echtes Familienschiff für lange Urlaube. Was hat es fahrttechnisch
zu bieten?
Vorbei an kilometerlangen Marinastegen an Steuerbord, Schilf,
Schwemmland und der historische römische Hafen von Ostia
an Backbord, nähern wir uns dem Tyrrhenischen Meer und
passieren endlich Leuchtturm und Ansteuerungsbojen.
Dann geht es richtig los. Bei Vollgas erreicht die SPORT binnen
13 Sekunden ihre Top-Speed von satten 38 Knoten bei einer
Drehzahl von 4.800 U/min. Das bringt riesigen Spaß, zumal das
Boot stabil und ruhig durch und über die Wellen gleitet und
selbst engste Vollkreise von etwa vier Schiffslängen Durchmesser
absolviert, ohne dass irgendwo an Bord das Gefühl von Unsicherheit
aufkommt. Die SPORT 34 schneidet auch bei Höchstgeschwindigkeit
ruhig und sauber durch Wellen. Die Lenkung
reagiert prompt und direkt und bietet dem Steuermann in jeder
Situation die Gewissheit, das Schiff sicher zu beherrschen.
Allerdings hat dieser Vollgas-Spaß auch seinen Preis: Stolze 89
Liter fließen pro Motor und Stunde bei dieser Tempo-Bolzerei
aus dem 500 Liter fassenden Tank. Aber wer fährt schon stundenlang
Vollgas?
Bei Cruising Speed sieht alles schon wieder ganz anders aus.
Nicht einmal die Hälfte an Spritverbrauch bringt ganz genau
so viel Fahrvergnügen bei 23 Knoten und 2.500 U/Min.
Und jetzt der Preis! In der Grundausstattung kostet die
SPORT 34 wohl unschlagbare 111.900 Euro ab Werk und ohne
MwSt. Grundpreis für die mit zwei Mal 320 PS motorisierte
Testyacht beträgt 145.061 Euro. Das Basispaket Comfort macht
zusätzlich knapp 17.000 Euro und die revolutionäre Joystick-
Steuerung (siehe OCEAN7 09-10 2010, „Bavaria weiß, was
Frauen wollen“) schlägt noch einmal mit 13.566 Euro zu Buche.
Wie meinte der Chefredakteur eines spanischen Wassersport-Magazins
nach seiner Testfahrt? „Wer ein Schiff in dieser
Größe sucht, kann eigentlich nicht anders, als sofort das Geld
von der Bank zu holen und die SPORT 34 zu kaufen“.
YACHTEN
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Preise (in Euro)
4 5
Grundausstattung ............................................................................. 145.061,–
mit 2 x 5,7 GXIE-EVC (2 x 320 PS)
Aquamatic Joystick...............................................................................13.566,–
Basispaket Comfort............................................................................ 16.921,80
Sonnenpolster und Getränkehalter aus Edelstahl im Verdeck, Massivholz auf
Cockpitboden und Laufdeck, Klima-Heizung-Kombigerät, Kühl schrank im Cockpit
12 V, Cockpitgrill 230 V, Mikrowelle, Cockpittisch und Deckel der Wetbar in
Massivholz, Trimmklappen elektrisch verstellbar, TV-Vorbereitung, inkl. Rund antenne
mit Steckdosen, Radio mit CD-/MP3-Player und zwei Lautsprechern im Salon
Funktionspaket Anker..............................................................................2.142,–
Anker verzinkt, Ankerwinde/
elektr. Ankerspill, Ankerkette verzinkt 50 Meter
Badeplattform, adaptiv mit Massivholz.................................................. 5.890,50
OCEAN7 ist
Emotion
OCEAN7 ist
Lifestyle
OCEAN7 ist
Genuss
1 schöner kochen. Eine Küche, die alles bietet: Mikrowelle, Reeling, Flatscreen und Stauraum
für einen ganzen Urlaub.
2 schöner leben. Nicht nur elegant ist der Tisch mit Eckbank, hier haben gut und gerne sechs
Personen gemütlich Platz.
3 schöner baden. Toilette, Waschtisch und ordentlich Platz für eine richtig gute Dusche bietet
der Nassraum.
4 schöner schlafen. Die Eignerkabine im Vorschiff lässt keinerlei Wünsche offen.
5 schöner ruhen. Achtern die Gästekabine bietet zwei Einzelbetten, die mit einem kleinen
Handgriff in eine üppige Liegewiese verwandelt werden können.
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Elegantes
Erbstück
Text: Silke Springer
Yachten
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Die neue Sunbeam 36.1 ist das Resultat einer
Zusammenarbeit dreier Design-Teams und
hat das Zeug zum Klassiker. Die neue aus
dem Hause Schöchl am Mattsee dürfte auch
künftigen Generationen gefallen.
Sie wirkt rank und zierlich. Jemand an Bord sagt „feminin“.
Das passt gut, finde ich, und ich bin mir sicher:
Jeder, der wie ich hinter dem Ruder der brandneuen
Sunbeam 36.1 steht und nach vorne schaut
wird kaum glauben können, dass er eine moderne
Elf-Meter-Fahrtenyacht durch die Wellen lenkt, mit
einer Maximalbreite von immerhin 3,42 Metern. Platz
genug für einen großzügigen Innenausbau mit zwei
vollwertigen Doppelkabinen, einem geräumigen Salon
plus Pantry und Nasszelle und allem, was man von
einem hochwertig eingerichteten Cruiser sonst noch
erwartet.
Dass der jüngste Entwurf aus Mattsee von außen betrachtet
seine schlanke Silhouette bewahrt, ist hohe
Designkunst. Erstmals in der 50-jährigen Werftgeschichte
von Sunbeam Yachts haben die Schöchls auf
die Teamarbeit mehrerer Designer gesetzt, die aus
ganz unterschiedlichen Sparten kommen. Den nautischen
Bereich deckt, wie gewohnt, Yachtkonstrukteur
Georg Nissen ab. Die Linienführung des Aufbaus, die
Ergonomie im Cockpit und das Design-Konzept fürs
Interieur kommen vom Design-Büro Storz. Diese
innovative Konstruktionsschmiede hat ihren Sitz in
Zell am See und ist unter anderem bekannt geworden
durch spektakuläre Entwürfe für Adidas und den
Traktoren-Hersteller Lindner.
Formenbau, die gesamte Technik und die Innenraumaufteilung
stammen vom Sunbeam-Entwicklungsteam.
Das Ergebnis der Zusammenarbeit kann
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1
Eine Sunbeam steht für Wertbeständigkeit
sich nicht nur sehen lassen, es segelt auch noch gut. Gerade
zeigt die Logge sieben Knoten, bei nur zehn Knoten Wind.
Sunbeam-Geschäftsführer Gerhard Schöchl berichtet: Die
Entwicklungsphase war geprägt durch angeregte Diskussionen,
denn jedes der drei Teams hat für seinen Vorschlag hart gekämpft.
Alle Beiträge zu koordinieren und in sinnvolle Bahnen
zu lenken, diese Aufgaben übernahm Manfred Schöchl, Cousin
von Gerhard und Technik-Leiter bei Sunbeam.
Mittlerweile habe ich das Steuer an Florian Raudaschl, der die
Segel für die 4me gefertigt hat, übergeben und bin vom Achtercockpit
in den Crewbereich gewechselt. Füße hoch lehne
ich am Deckshaus und merke – nichts. Nichts drückt, nichts
zwickt. Perfekt.
Warum entschließt sich eine Traditionswerft wie Sunbeam für
den Input fachfremder Design-Ideen? Und warum für Storz?
Die Antwort kommt schnell: Weil diese Firma außergewöhnlich
einfallsreich ist, und weil man frischen Wind in die Produktpalette
hineinbringen möchte. Weg vom nordischen Design
hin zu einem modernen „europäischen“ Look.
Modernisierungen und Verbesserungen innerhalb der eigenen
Produktreihen hat es immer gegeben, bislang wurden sie in
kleinen Schritten und sehr feinfühlig vorgenommen. „Eine
Sunbeam verkauft man nicht, man vererbt sie!“ Gerhard
Schöchl bringt die hohe Wertschätzung, die seinen Schiffen
zuteil wird, auf den Punkt. Sunbeams sind allgemein begehrte
Erbstücke, weil ihre Risse zeitlos sind und ihre Qualität hochwertig.
Dasselbe bieten vergleichbare Yachten auf gleichem
Fertigungsniveau auch, und dennoch werden diese eher verkauft
als vererbt. Was also macht die generationenübergreifende
Beliebtheit einer Sunbeam aus? Möglicherweise das Gesamtkonzept.
Zusätzlich zur Yacht und den obligatorischen
Serviceleistungen wird der Kunde in eine Großfamilie aufgenommen
(sofern er das möchte). Ein Sunbeam-Eigner soll sich
rundherum geborgen fühlen. Natürlich in erster Linie an Bord.
Hier wird Komfort groß geschrieben. Einfaches Handling ist
eine Maxime.
Die Nach-Wirtschaftskrise erfordert Investitionen in die Zukunft.
So denkt man am Mattsee und traut sich was. Augenfälligster
Unterschied zu den beiden anderen Punkt-1er-Modellen
ist die langgezogene, schwungvolle Deckslinie, die vom
Cockpitsüll über das Kajüthaus bis ins Vorschiff verläuft und
Fenster und Verblendung integriert. Im gesamten Wohnbereich
hängen sämtliche Oberschränke auf gleicher Höhe,
schmiegen sich elegant in die Ecken und wirken wie ein durchgehendes
Band, das die Einrichtung auf sehr angenehme Weise
strukturiert. Große Skylights im Kajütdach bringen viel
Licht unter Deck.
Wohnlichkeit und Wohlfühl-Atmosphäre sind die wichtigsten
Aspekte bei der Innenraumgestaltung. Dazu zählen neben er-
Die OCEAN7 Meinung
Die Sunbeam 36.1 ist eine ideale Fahrtenyacht für alle, die Spaß am Segeln haben. Ihre guten
Segeleigenschaften sind bestechend. Für Komfort sorgen gut durchdachte Layouts, sowohl an
als auch unter Deck. Ergonomie wird groß geschrieben.
Das besondere Detail: Der mittlere Part der Steuermannsbank lässt sich herunterfalten. Er liegt
plan auf dem Cockpitboden auf und bildet einen stolperfreien Durchgang zur Badeplattform.
YACHTEN
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gonomisch geformten Möbeln auch edle Materialien, wie afrikanisches
Bootsbau-Teak oder Leder für die Polsterung. Für
die Sunbeam 36.1 stellt die Werft zwei Ausbau-Varianten zur
Auswahl. „Avantgarde“ ist die peppigere mit dunklem Holz,
weißen Wänden und pistaziengrünen Polstern. Die andere das
traditionelle „Elegance“-Finish mit naturbelassenen Hölzern
und gedeckten Farben.
Alle Teile, bis auf diejenigen, die zertifiziert sind, lassen sich
modifizieren. Viel Spielraum bleibt auch für Erweiterungen
oder nachträgliche Einbauten. Wenn ein Eigner bei Bestellung
noch nicht sicher ist, ob er irgendwann einmal ein Bugstrahlruder
möchte, ist das kein Problem, der Tunnel wird schon
einmal eingebaut. Dann braucht später nur noch die Außenhaut
aufgesägt zu werden.
Inzwischen befinden wir uns auf dem Rückweg und segeln mit
raumem Wind. Während der vergangenen Stunden hat sich die
Sunbeam 36.1 auf allen Kursen als sehr ausgewogen präsentiert.
Die Segel lassen sich unkompliziert einstellen; wenn er möchte,
kann der Steuermann die Genua fahren, denn die Winschen
liegen in greifbarer Nähe. Die Feineinstellung des Großsegels
erfolgt über den Traveller, dessen Schiene über das Kajütdach
läuft und deren Leinen über Umlenkungen ins Cockpit laufen
– wie die Großschot auch. So bleibt im 2,30 Meter langen
Cockpit Platz für lange Beine und für einen klappbaren Tisch.
Für ausreichend Stabilität sorgt der Ballastanteil von 32 Prozent.
Er macht die 36-Fuß-Yacht aber nicht träge, sondern lässt
ihr Luft zum Atmen. Man spürt ihre Segelfreude, ohne dass es
anstrengend wird. Nervös ist sie nämlich nicht. Und auch nicht
kippelig. Das geschlossene Heck verengt sich leicht, was bewirkt,
dass die Schräglage auch bei viel Wind moderat bleibt.
Gute und sichere Segeleigenschaften gehören zum Grundkonzept
einer Sunbeam.
Die Werft selbst kategorisiert ihre Schiffe als Sports Luxury
Cruiser. Sports steht für ihr gutes Segelverhalten, Luxury für
die hochwertige Bau-Qualität und Cruiser für den Einsatzzweck.
Genau so will auch die neue Sunbeam 36.1 verstanden
werden. Als eine sportlich segelnde Fahrtenyacht, auf die man
sich verlassen kann und mit der man jederzeit gern auf Reisen
geht. Selbst in vielen Jahren noch. Trotz – oder sogar gerade
wegen – ihres erfrischend modernen Designs.
1 WECHSEL-HECK. Durchgang zur Badeplattform, geschlossenes Schott oder
Steuermannsbank.
2 Küche. Die durchgehende Maserung beruhigt das Auge und die Sinne.
3 bad mit dusche. Ein Nassraum fast wie zuhause.
4 innenraum. Edel wirkende Hölzer mit durchgehender Maserung.
Technische Daten
2 3
Länge über alles .........................................................11,02 m
Breite ...........................................................................3,42 m
Tiefgang ...........................................................1,94 m/1,52 m
Verdrängung ............................................................ ca. 6,25 t
Ballast ............................................................................2,05 t
Stehhöhe ................................................................ca. 1,90 m
Trinkwassertank ..........................................................ca. 305 l
Treibstofftank ..............................................................ca. 145 l
Motor ..................................................................21 KW/29 PS
Segelfläche .................................................................. 60 qm
Großsegel .....................................................................31 qm
Genua ...........................................................................29 qm
Preis ......................................ab 183.260 Euro inklusive MwSt.
www.sunbeam.at
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Die neue
Leichtigkeit
des Designs
Text: Stefan Detjen
Fotos: Christian Glaser
Wer ein neues Motorboot als NC – New Concept – ankündigt, muss sich ein paar
Zweifel gefallen lassen. Allzu oft wird „neu“ als billiges Reizwort benützt, das seine
Wirkung fast nie verfehlt. OCEAN7 hat sich am Bodensee das neue Konzept der
Jeanneau NC 11 aus der Nähe angesehen und getestet.
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Lokaltermin in Romanshorn, um die neue Jeanneau NC 11
probezufahren. Unser Termin musste mehrmals verschoben
werden, da das launische Spätsommerwetter partout nicht
mitspielen wollte. Doch heute ist ein perfekter Tag, um etwas
Neues auszuprobieren. Am Ende des Bootsstegs liegt sie, im
Meer von mehr oder weniger gleichförmigen Plastikbooten.
Doch die Jeanneau NC 11 ist anders. Ohne viel Tamtam hebt
sie sich klar von den Nachbarbooten ab. Der erste Eindruck ist
positiv, hier liegt ein Boot, das in jeder Marina eine gute Figur
macht. Ein Hauch von Understatement umgibt die neue, kompakt
wirkende Jeanneau, die förmlich dazu einlädt, an Bord zu
gehen. Das Betreten erfolgt auf gleicher Ebene zum Steg, ohne
Gangway und ohne unnötige Kletterei. Nach dem ersten, eher
kompakten, Eindruck revidiert man nun seine Meinung und
lässt sich von einer angenehmen Großzügigkeit überraschen,
fast wie auf einem Katamaran mit 360-Grad-Panorama. Was
bei der NC 11 auf den ersten Blick gefällt, ist der gekonnte
Stilmix aus nordischer Designklarheit mit leichtem, lichtdurchflutetem
mediterranen Flair. Wer sich bis jetzt noch nicht für
ein Haus am See oder Meer entscheiden konnte, bekommt hier
eine überlegenswerte Alternative angeboten. Der Wohnwert
des neuen Jeanneaubootes ist sehr hoch und hat das Zeug, um
auch auf den Hochglanzseiten eines noblen Einrichtungsmagazins
zu bestehen. Weißer Plastiklook ade – die NC 11 verkörpert
den neuen Designtrend vom Verschmelzen des ‘Innen’
und ‘Außen’ in perfekter Art und Weise. Das Leben auf und am
Wasser kann so in vollen Zügen genossen werden.
Dank einem Verwischen der Grenze dieser beiden Aufenthaltszonen
kommt die NC 11 luftig daher, die vierteilige Schiebetüre
(die den Namen auch wirklich verdient) läuft leichtfüßig und
lässt sich im Paket entweder links oder rechts zusammenschieben.
Die trennende (oder eher verbindende?) Sitzbank switcht
durch Umlegen der Rückenlehne wahlweise vom Innen- zum
Außenbereich und zurück. Auch die hintere Cockpit-Sitzbank
ist von der mobilen Sorte: mehr zum Heck positioniert, vergrößert
sie das gedeckte Cockpit erheblich. Nach vorne geschoben,
macht sie Platz für eine praktische Badeplattform, auf der sich
auch eine größere Familie locker tummeln kann.
Stauraum ist Staunraum. Wer jeden Tag eine neue
Ferienkulisse erleben möchte, hat hiermit sein passendes Fortbewegungsmittel
gefunden, denn das neue Bootskonzept ist
speziell als Tourentyp ausgelegt worden. Das mitbeteiligte
Konstruktionsbüro Vittorio Garroni beschäftigt sich seit Jahren
mit den Anforderungen von Tourenfahrern und weiß, was geht
- und was eben nicht. Dass man das gut funktionierende Konzept
mit viel italienischem Designverständnis in eine absolut
ansprechende Form gepackt hat, ist eine erfreuliche Nebenwirkung.
New Concept steht da wohl nicht nur für das neue
Symbol der Werft, sondern ist auch ein Signal des generellen
Dach auf, Sonne rein!
Umdenkens und des Über-den-Tischrand-Schauens. Normalerweise
verderben zu viele (Design-)Köche den Brei. Hier hat
das Teamwork aus dem Jeanneau-Design team, Konstruktionsbüro
Garroni und Conceptberater J.F. de Premorel ganze Arbeit
geleistet. Die Schönheit der Linien ist da, die Farbwahl
harmonisch und zeitlos modern, das Raum- und Handlingkonzept
klar strukturiert. Nichts wurde dem L’art-pour-l’art-Denken
geopfert, sondern hier standen handfeste praktische Benutzervorteile
im Fokus. Fast sieht es so aus, als ob im
Jeanneau-Designbüro ab und zu die Kollegen von der Segelfraktion
vorbeikamen und man sich zusammen auf ‘the best of
both worlds’ konzentrierte. Der üppige Stauraum ist schon fast
Schlau-Raum, intelligente und leicht zugängliche Lösungen
sind die Regel und erleichtern das Leben an Bord. Die Doppelreihe
von Kunstoffkörben z. B. ist die ideale Lagerlösung
für die Einkäufe und in unmittelbarer Nähe der Pantry platziert.
Optional sind Staueinsätze für die Bilge erhältlich. Neben
dem Motorenblock und in der achterlichen Sitzbank gibt es
Platz in Hülle und Fülle. Wenn die Tischrunde nach mehr
Sitzgelegenheiten ruft, tauchen zwei bequeme Hocker aus dem
Seitenteil unter dem Tisch auf (die Hocker offenbaren sich
ihrerseits wieder als gut getarnter Stauraum).
Raum für ein entspanntes Bordleben. Die Polstermöbel
im Salon sind in schickem Weiß gehalten. Vielleicht
nicht einfach sauber zu halten, aber ungemein elegant anzuschauen.
Gekocht wird auf der Backbordseite, ein zweiflammiger
Gaskocher kann optional durch einen Mikrowellenherd
ersetzt werden. Der Kühlschrank könnte ruhig größer sein,
denn wer hier an Bord lebt, möchte am liebsten nicht mehr an
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1
Land. Zum Schlafen steigt man ein paar Stufen tiefer: eine
Doppelkojen-Kabine auf der Steuerbordseite und eine große
Masterkabine, die den ganzen vorderen Bugteil einnimmt. Mit
einem Spiegel über die gesamte Kabinenbreite wirkt der Raum
noch größer – ein alter Trick, aber immer wieder wirkungsvoll.
Auch hier schmeicheln die angenehmen Farbkombinationen
dem kritischen Auge. Der Ausbau mit edlen,
naturnahen Materialien gefällt selbst designverwöhnten
Menschen. Die abgerundeten
Borde, mit Stoff überzogenen Kantenteile,
mit Leder eingefassten Haltestangen sowie
die Leselampen in den Kabinen – alles
macht einen gepflegten und sorgfältig verarbeiteten
Eindruck. Selbst im Bad wird
Holz eingesetzt, um den Weißanteil an
Kunststoff angenehm zu kontrastieren.
Wenn Besuch kommt: zwei weitere Schlafplätze
lassen sich im Salon einrichten (einfach
Tisch absenken und Polster einlegen). Wer im
Salon liegt, kann auf Knopfdruck den versenkbaren Monitor
aus- und einfahren … Vieles für den Bordkomfort ist
bereits standardmäßig inbegriffen, da kann man ruhig noch
etwas ins Festmacher- und Ankerpaket von Jeanneau investieren.
Die Namen der Polstergarnituren im Salon lassen das re-
Technische Daten
Länge ü. a...................................................................10,85 m
Rumpflänge.................................................................10,55 m
Schiffsbreite ü. a............................................................3,73 m
Tiefgang........................................................................0,90 m
Höhe.............................................................................2,70 m
Gewicht ohne Motor................................................... 5.900 kg
Motoren........................................... 2 x Volvo Penta D3 200 PS
Kapazität Kraftstoff............................................................700 l
Frischwasser....................................................................250 l
Separate Kabinen...................................................................2
Schlafplätze........................................................................4/6
Kategorie................................................................... B-8/C-10
Preis ............................................................. ab 220.310 Euro
Designer:
Jeanneau Design, Garroni Design, JF de Prémorel Concept
Generalimporteur für Österreich:
Maxmarine www.maxmarine.at
laxte Lifestyle-Konzept erahnen: „Mediterraneo Light Tan“ und
„Lounge Performer“ tönen cool und sehen auch so aus. Ein paar
nette Effekte konnten sich die eher pragmatisch orientierten
Designer dann doch nicht verkneifen: im Cockpitdach warten
zweifarbige LED-Lampen in weiß und blau (!) auf den Einsatz
als effektvolle Abendbeleuchtung.
Schneller wohnen, schöner fahren … Leinen los zur
Probefahrt. Die beiden Kraftpakete von Volvo Penta sind gut
zugänglich und sympathisch leise im Auftritt. Kaum sind wir
Die NC 11 in Österreich
Die NC 11 ist eine tasächliche Innovation auf dem Sektor der Motoryachten. In Österreich
wird das elegante Schiff von Maxmarin angeboten und kann im Schauraum des Jeanneau-
Händlers in Pressbaum jederzeit besichtigt werden.
www.maxmarine.at
YACHTEN
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Schöner wohnen
auf dem Wasser
aus der Marina, lassen wir noch mehr Sonne herein: das große
Schiebedach, eine Spezial-Konstruktion von Webasto, wird
geöffnet und der Salon lichtgeflutet. Fast schon Cabriofeeling!
Der Steuerstand unterstützt die sofort aufkommende Fahrfreude.
Hier fährt man gern, die Sitzbank perfekt, alle Instrumente
gut im Blickfeld. Aber wer schaut jetzt noch auf die Instrumente?
Die NC 11 manövrieren – das ist Vergnügen pur, die neue
Jeanneau läuft zügig und geschmeidig durchs Wasser, die Steuerung
ist so sanft wie präzise und das Gleiten auch bei höherem
Bootspeed eine sichere Sache. Der offene Ausstieg vom Kommandostand
aufs Backbord-Laufdeck macht noch mehr Ferienlaune
(und frischen Wind um die Nase) und dürfte seine
Vorteile auch beim Anlegemanöver gut ausspielen. Selbst beim
engen Kurvenslalom bleibt die NC 11 gutmütig und fast schon
souverän. Wer auch immer am Schluss für das Unterwasserschiff
verantwortlich war, er hat gute Arbeit geleistet.
Gashebel nach vorne gedrückt, die Nase hebt sich sanft und
die NC 11 gleitet rauschend davon. Aber wie! Das Fotografenboot
bleibt hinter uns, wird immer kleiner und dafür unser
Fahrspaß immer größer. Wer hier Geld für einen Autopiloten
ausgibt, ist selbst Schuld. Selber fahren macht lustig und bringt
gute Laune. Die elektrischen Trimmklappen sind ebenfalls nur
auf der Optionenliste zu finden, aber man fragt sich, ob die
wirklich noch nötig sind. Dafür sind die Sonnenliegepolster am
Bug mit Überzug sicher die bessere Investition.
Fazit. Da haben sich wirklich viele Leute gute Gedanken gemacht
und wurden durch ein perfektes Resultat belohnt. Die
Jeanneau NC 11 ist rundum gelungen und wird Vorreiter für
eine neue Designwelle werden. Die Motoryacht hat einen
großen Wohlfühlwert und macht am Steg und bei Fahrt stets
eine gute Figur. Optimaler Platz und viel Raum für sorgenfreie
Ferientage sind vorhanden. Der Preis ist für die üppige Ausstattungsliste
mehr als fair, das Fahr- und Wohnvergnügen ist
sowieso unbezahlbar.
2
3 4 5
1 Erfrischt, dass es zischt.
2 Masterkabine mit Spiegeleffekt.
3 Maschinen- und Stauraum.
4 Stauraum, öffne dich!
5 Gelungener Material- und Farbmix.
6 Die mobile Sitzbank kann vor- oder zurückversetzt werden.
7 Viel Holz im Bad.
6 7
76
Sie läuft
läuft ...
und
Die kleinste Hallberg-Rassy ist ein Evergreen.
Jetzt gibt es eine neue Version, die nicht
minder erfolgversprechend ist.
Text: Detlef Jens
Fotos: Werft/Magnus Rassy
YACHTEN
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Die Hallberg-Rassy 310 wurde von 1992 bis 2008 rund 360-
mal gebaut. Dann wurde das Modell aufgepeppt, die Hallberg-
Rassy 312 wurde noch einmal 690-mal gebaut. Ja, geht’s denn
noch besser? Warum, um Himmels willen, sollte man ein dermaßen
erfolgreiches Modell neu entwickeln, statt es weiter zu
verkaufen, bis alle Häfen dieser Welt damit gefüllt sind?
Die Wahrheit ist banal. Irgendwann ist jede Bauform mal auf.
Und wenn man die schon mal ersetzt, kann man auch gleich
ein paar neue Ideen einfließen lassen. Etwas ändern hier, und
da, und dort, bis man schließlich doch ein ganz anderes Schiff
hat. Und ein besseres.
Ein modernes allemal, mit den kurzen Überhängen, die zurzeit
in Mode sind. Das trifft sich gut, denn eine längere und breitere
Wasserlinie bringt mehr Volumen im Innenraum, selbst
wenn das Schiff im Vergleich zur Vorgängerin über alles sogar
etwas kürzer ist. Kompakt ist die Hallberg-Rassy 310, mit einem
sehr steilen Steven und einem Cockpit, das sozusagen bis
zum Wasser reicht, von der See nur durch ein kleines Steckschott
getrennt. Hier wurde, sichtbar für alle, kein Zentimeter
Platz verschenkt, weder für einen schrägeren Bug noch für ein
Achterdeck oder ähnliches. Dennoch sieht das Schiff gut proportioniert
und klassisch aus, ohne Zweifel ein Verdienst des
erkennbaren Decksprungs und des harmonisch abgerundeten,
wenn auch hohen und langen Aufbaus. Die Windschutzscheibe,
78
1
dieses Detail ist ein Markenzeichen von Hallberg-Rassy. Ohne
sie wäre der 31-Füßer zweifellos keine HR mehr.
Die werden nun schon seit vielen Jahren vom Büro von German
Frers entworfen und segeln daher durchweg gut, auch
wenn sie von Konzept und Gewicht her natürlich reine Fahrtenschiffe
sind. Die 310 macht hier keine Ausnahme. Sie segelt
schon bei wenig Wind, doch erst bei zunehmender Brise ist
dieses stabile und Vertrauen erweckende Schiffchen richtig in
seinem Element. Schnelle, weite Reisen, das ist selbst mit diesem
»Baby« aus Ellös möglich. Andere Boote dieser Größe
wiegen vielleicht die Hälfte und mögen auf raumen Kursen
schneller sein, doch mit denen wird man sich auch nicht so
gerne gen Horizont verabschieden. Schließlich vergleichen die
Kollegen der Autopresse auch keine SUV mit Cabrios.
Der Wohlfühlfaktor an Bord ist schon im Cockpit spürbar.
Völlig zu Recht, ist dies doch die Visitenkarte, die Haustür, die
Veranda des Schiffes. Hier hält man sich am meisten auf, jeder,
der an Bord kommt, muss hier durch. Entsprechend sorgfältig
entworfen ist die Pflicht der 310. Wie überall an Bord können
sich auch hier größere Menschen bewegen, ohne anzuecken
– Ergebnis der optimalen Ausnutzung des vorhandenen Raums.
Die Sülls sind auf halber Höhe angeschrägt – ohne die Schräge
wäre es beim Segeln unbequem, hier zu sitzen, mit ganz bis
zum Sitz durchgezogener Schräge wären die Sitzflächen zu
schmal. Anderes Beispiel: Kein Traveller stört das Cockpit. Ein
einzelner Fußblock reicht, lässt sich im Hafen (mit Schnappschäkel)
sofort entfernen. Wer trotzdem einen Traveller möchte,
kann den im Hafen fast ebenso leicht demontieren. Oder
dies: Auch im Cockpit gibt es eine kleine Schalttafel. So kann
man von hier aus beispielsweise die Positionslampen oder die
Dampferleuchte ein- und ausschalten. Sehr praktisch, vor allem
wenn man zu zweit unterwegs ist und die andere Person gerade
unter Deck schläft …
An Deck setzen sich diese Details fort. Die solide Fußleiste mit
massivem Teak obendrauf ist noch so ein Markenzeichen dieser
schwedischen Werft. Die Speigatten lenzen wie auf einer Maxiyacht
erst unter der Wasserlinie, so dass es keine hässlichen
Streifen auf der makellos weißen Bordwand gibt. Der Fockroller
ist wie auf einer Rennyacht unter Deck versenkt. Und die
Außenwanten sind wirklich außen an der Bordwand, die Innenwanten
dagegen ganz innen. So kommt man leicht nach vorn
durch, ohne sich dabei verrenken zu müssen wie ein vertikaler
Limbotänzer. Zusätzlich wird das Rigg insgesamt stabiler, dadurch
kann das Mastprofil etwas dünner werden. Gewicht wird
dort gespart, wo es für die Segeleigenschaften wichtig ist.
Gehen wir unter Deck. Und lassen uns überraschen. Der Tisch
Knuffig und klassisch – so wirkt das Profil
YACHTEN
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2 3
4 5
im luftigen, hellen, weiten und gemütlichen Salon wirkt groß,
und Magnus Rassy sagt gerne, warum. Es ist original der gleiche
Tisch, wie er auch auf der doch deutlich größeren und
teureren HR 372 eingebaut wird. Das sagt viel über das erstaunliche
Innenvolumen dieses Bootes. Es ist wie ein Zaubermobil,
innen größer als außen. Der Trick: Der Salon ist
insgesamt etwas nach achtern gerutscht, dorthin, wo das Schiff
am breitesten ist. Das merkt man an der Pantry, die sich neben
den Niedergang quetscht – das aber auf eine Weise, die sehr
gut funktioniert: Der Koch kann sich bei Seegang verkeilen
und seinen Eintopf auch bei Windstärke acht ins Cockpit hinausreichen.
Und man merkt es an dem fehlenden Navigationstisch,
der heiligen Kuh vergangener Generationen von Hochseeyachten.
Konnte man hier keine plakatgroße Seekarte
entfalten, taugte das Schiff nichts. Dank Kartenplotter ist das
nun Geschichte, auf einem 31-Füßer navigiert man, wenn
schon in der Papierkarte, dann sowieso auf dem besonders
großen Salontisch.
Mehr zum Thema „Zaubermobil“: Die Vorschiffskabine ist
ausgewachsen, dazu gibt es einen WC- und Duschraum, in dem
sogar ich (188 cm, 100-plus kg) mich frei bewegen kann. Ebenso
ist auch die Achterkabine unter dem Cockpit groß genug für
zwei Erwachsene, die hier gut schlafen können, ohne durch
Platzangst oder Atemnot traumatisiert zu werden.
Hinzu kommen auch hier die HR-typischen Details, die letztlich
den Unterschied zu anderen Werften ausmachen. Alle
Technische Daten
Länge ü. a. .................................................................. 9,42 m
Länge der Wasserlinie ...................................................8,80 m
Breite............................................................................3,18 m
Tiefgang .......................................................................1,80 m
(Flachkiel auf Anfrage)
Verdrängung...................................................................4,35 t
Segelfläche am Wind ..................................................47,2 qm
Maschine Yanmar ............................................. 16,2 kW/22 PS
Standardpreis inkl. MwSt ......................................137.862 Euro
hallberg-rassy.com
Schapptüren schließen bündig. Alle Schapps und Schränke sind
mit Lüftungsschlitzen versehen. Die Innenbeleuchtung lässt
sich per Dimmer auf den jeweiligen Anlass oder die Stimmung
an Bord einstellen. Die Schalttafel ist klein und übersichtlich,
auch dank des Canbus-Systems: Dünne Kabel, integrierte Sicherungen,
weniger Schalter. Die Türgriffe sind groß, aber
abgerundet, so dass man nicht immer mit dem Ölzeug daran
hängen bleibt. Und mit einem expandierenden Schnapper, dass
1 charakteristisch. Unverkennbar das Profil der HR mit der
klassischen Windschutzscheibe.
2 solide. Umleitung an der Fußleiste.
3 Volumen. Die Nasszelle bietet sehr viel Platz.
4 praktisch. Die kompakte Pantry ist klein, aber fein.
5 gemütlich. Die Achterkabine mit Blick in den Salon.
80
Gebaut für ein
langes Yachtleben
1
die Türen nicht rütteln und klappern beim Motoren. Das gab
es nicht auf dem Markt, nun hat Rassy einen Hersteller gefunden,
der diese Griffe speziell für seine Werft herstellt.
Und es geht weiter. Die Innenverkleidung hat überall dort
Inspektionsluken, wo Beschläge sitzen. Das ist langfristig gedacht,
für die spätere Wartung und ein eventuelles Auswechseln.
Zu diesem Ansatz passt auch die Bauweise. Rumpf und
Deck werden von innen zusammenlaminiert, wenn die Hauptschotten
drin sind. Alles andere kommt durch die „natürlichen
Öffnungen“ hinein: Maschine, Tanks, einfach alles. So lässt sich
alles auch Jahre später austauschen, ohne dass man neue Öffnungen
in das Schiff sägen muss.
Was fehlt noch? Die Maschine. 22 PS sind sehr viel Motor für
das Schiff, das bedeutet aber auch viel Druck schon bei niedriger
Drehzahl, wobei der Gori Overdrive-Propeller zusätzlichen
Schub bringt. Der Dieseltank fasst 100 Liter. Genug, um bei
Flaute mit Marschfahrt die 410 Seemeilen von Ellös bis
nach Schottland zu motoren. Auch das ist irgendwie typisch
für diese Schiffe.
Die Ocean7-Meinung
Die HR 310 ist ein kleines, aber hochwertiges Fahrtenschiff für
die Zweier-Besatzung oder die junge Familie, da man auch zu
viert an Bord wohnen kann. Das Schiff hat jedenfalls alles, was
man dazu braucht. Es ist tadellos gebaut und überzeugt vor
allem durch sehr viele gute Details, die das Leben an Bord
ungemein erleichtern. Außerdem segelt es auch noch gut.
Das besondere Detail: Die Summe vieler kleine Dinge, die für
sich genommen alle eher unscheinbar sind, die insgesamt
jedoch viel ausmachen, wie Türgriffe, bündige Schapptüren
mit Stoppern, Küche mit vielen guten Staufächern, Backs -
kiste mit Bodenbrett.
1 clever. Direkt am Niedergang kann sich der Smutje selbst bei
ruppiger Fahrt perfekt verkeilen.
2 Schön. Ein toller Anblick aus der Vogelperspektive.Die HR 310
lässt sich auch einhand prima segeln.
2
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82
oCEAN7 Regatta
Alles neu
bei Aquila
Die Good Old Mama AQUILA ist Vergangenheit, die neue
Mama heißt – natürlich – AQUILA. Das Aquila Sailingteam
nahm im November im Hafen Porto San Rocco in Muggia
seinen neuen Racer in Empfang. Eine Transpac TP 52, mit der
die österreichischen Hochsee-Segelprofis Großes planen.
Bevor das Aquila Sailingteam die alte „Mutti“ verließ, galt es
noch, verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Darunter der
Saisonhöhepunkt, die österreichische Staatsmeisterschaft in
Biograd. Als Titelverteidiger ins Rennen gegangen, mussten
sich die Aquileros diesmal mit Rang zwei begnügen. Trotz allem
ein Erfolg, denn die neuen Meister sind immerhin Weltcupsieger
im 49er und hatten sich gegenüber dem Vorjahr
massiv mannschaftsmäßig verstärkt. Jedenfalls Motivation für
das Antreten 2011, wieder auf der Gewinnerstufe zu stehen.
Allerletzte Segelrunde mit der alten „Mutti“ schließlich bei der
Barcolana. Mit etwas Wehmut segelte das Team auf den hervorragenden
29. Gesamtrang des über 1.800 Boote starken
Feldes.
Unmittelbar nach der Barcolana übersiedelte ein Teil des
Teams nach Cagliari, um die neue „Mama“ in Empfang zu
nehmen. Ein tolles Gerät, das nur eine Woche später nach der
Überstellung in Porto San Rocco im Wasser schaukelt. Für das
neue und ungewohnte Schiff steht für nächstes Frühjahr eine
ordentliche Portion Training im Programm. Der neue Offshore-
Racer verfügt über eine Vielzahl von Trimmmöglichkeiten,
außerdem sind Manöverabläufe neu zu definieren und im
vergrößerten Team entsprechend abzustimmen. Die Überstellungscrew
zeigte sich jedenfalls von der Qualität und den
Segeleigenschaften des sicherlich spektakulärsten und attraktivsten
Offshore-Racers Österreichs begeistert. Bei einer kleinen
Willkommensparty in Muggia feierte das Team die große
Freude über das neue Sportgerät, das so schnell wie möglich
in die Werft will, wo es den Winter über schlummern soll.
www.aquilasailingteam.com
Glück im Unglück
Sidney Gavignet, Skipper der OMAN AIR MAJAN, hatte am 3. November der diesjährigen
Transatlantikregatta Route du Rhum Glück im Unglück, als ihm bei einer Geschwindigkeit von
20 Knoten der vordere Backbordträger des 32 Meter langen Renntrimarans brach. Infolge des
Unfalls verlor das Schiff den gesamten Backbordrumpf sowie den 35 Meter hohen Mast. In
seinem Überlebensanzug konnte sich der französische Regattasegler in den Hauptrumpf der
OMAN AIR MAJAN retten und über EPIRB einen Notruf absetzen. Glücklicherweise befand sich
das Frachtschiff KAVO ALEXANDER in der Nähe und konnte den Havaristen schon nach wenigen
Stunden bergen. Und unverletzt nach Gibraltar bringen.
www.omansail.com
NEWS REGATTA
83
Jahr der
AWD-Damen
Das Jahr 2010 war für die Mädels unseres AWO Sailingteams alles andere als
langweilig. „Ladys an die Pinne“ hieß es am legendären Ladys day des burgenländischen
Yachtclubs auf dem Neusiedler See, einer Regatta, bei der eine
Frau das Steuer
in der Hand haben
muss. Yasmin
Weiss, Babsi Czajka
und Elisabeth
Neuwirth wurden
beste reine Damencrew.
Beim
13. CSI Cup konnte
das topmotivierte
AWO-Frauenteam bei anspruchsvollen Wetterbedingungen
mit perfektem Teamwork Platz zwei in der Salona-Wertung
und den Dritten in der Gesamtwertung mit Spinnacker, punktegleich
mit dem Zweiten nach Hause segeln. Gleich nach der
Matchrace Staatsmeisterschaft am Neusiedler See brach das
AWO-Sailingteam zum S-Cup in Kroatien auf.
Die Mädels erreichten den Titel der besten Damencrew. Für
nächstes Jahr stehen wieder zahlreiche Regatten auf dem
Terminkalender des AWO-Sailingteams, die jungen Damen
sind auf alle Fälle voll motiviert und bereit, es mit jeder Konkurrenz
aufzunehmen.
www.awo-sailingteam.at
Der Freiheit entgegen
maxmarine
22. - 30. Jän. 2011
MaxMarine GmbH, A-3021 Pressbaum, Hauptstraße 2
Jeanneau Motoryachten-Vertragshändler Österreich
T: +43 (0)2233 53005-0, E: info@maxmarine.at, I: www.maxmarine.at
Maxmarine-Handelspartner West: Yachtservice Gebetsroither
Maxmarine-Handelspartner Süd: Werkhof Diskontmarin
84
34. America’s Cup
Big Larry is
watching
you
Während die Medien- und Werbebranche mit
jeder Menge Süßstoff auf America’s Cup-Kurs
gebracht wird, stößt die futuristische Wende
nicht überall auf Gegenliebe. Ob sich das
Kapern der Facebook-Generation und die
Big Brother Affine-Inszenierung tatsächlich
rechnet, bleibt jedenfalls abzuwarten.
Text: Dominic Marsano
Fotos: Gilles Martin-Raget
Grafik: BMW ORACLE Racing
REGATTA
85
Die Eckdaten der AC72-Class
Länge über alles.........................................................26,20 m
Rumpflänge................................................................22,00 m
Breite ........................................................................14,00 m
Verdrängung....................................................................5,9 t
Crewstärke..........................................................................11
Tiefgang ..............................................................max. 4,40 m
Höhe des Flügelsegels................................................40,00 m
Flügelfläche.................................................... 230 bis 260 m 2
voraussichtliche Höchstgeschwindigkeit:................... 32 Knoten
Es hatte seine Zeit gedauert, ehe die älteste Segelregatta der
Welt ins europäische Kleinhirn vorgedrungen war. 152 Jahre
nach der Premiere segelte Alinghi die unhandliche Kanne in
die Schweiz und entfachte 2003 einen gesamteuropäischen
Segel-Enthusiasmus.
Vier Jahre später und dank der erfolgreichen Titelverteidigung
schwappte die Welle der Begeisterung endgültig über. Vom
damaligen Popularitätsschub ist heute sehr wenig bis fast gar
nichts mehr über, denn was im Anschluss kam, ließ die prestigeträchtige
Regatta zur Farce werden. In einem langjährigen
Gerichtsverfahren erstritt sich BMW Oracle ein letztendlich
einseitiges Exklusivduell, das sich trotz oder gerade aufgrund
der hochgezüchteten Multihulls als Stimmungstöter entpuppte.
Langeweile auf dem Wasser, kostspielige Technik und mit
Larry Ellison und Ernesto Bertarelli zwei selbstverliebte
Kampfhähne ließen kritische Stimmen lauter werden.
Der nun von den Amerikanern und dem italienischen Herausforderer-Vertreter
Mascalzone Latino ausverhandelte Modus
für die 34. Auflage, die 2013 und aller Voraussicht nach vor San
Francisco gesegelt wird, schlägt einen neuerlichen Haken und
stößt den Traditionalisten abermals sauer auf.
Mit 22 Meter langen Katamaranen, jeder Menge Innovationen
und einer Big Brother-affinen Inszenierung will man die Facebook-Generation
kapern. Pro Rumpf ist ein Kameramann
vorgesehen, macht für jedes Team zwei, die ständig Live-Bilder
produzieren. Zusätzlich werden von Land aus sieben weitere
über das gesamte Schiff verteilte Kameras fernbedient. Dem
nicht genug, ist jedes der elf Crewmitglieder verkabelt. Die
totale Überwachung soll die Bordseele nach außen kehren und
die Werbebranche auf den Plan rufen. Ob diese Inszenierung
fruchtet und der radikale Kurswechsel den gewünschten Nebeneffekt
erzielt, steht freilich noch in den Sternen. Dass wie
bei der letzten Cup-Runde elf Herausforderer an den Start
gehen, scheint aber in jedem Fall utopisch. Absagen namhafter
Teams bestätigen diesen Trend und lassen nichts Gutes erahnen.
Negative Wellen. Die Enttäuschung war Sir Keith Mills,
ob seiner Verdienste um den englischen Sport 2006 zum Ritter
geschlagen, ins Gesicht gemeißelt. In den vergangenen drei
Jahren hatte der englische Milliardär wenig bis gar nichts dem
Zufall überlassen und eine AC-Kampagne aus dem Boden
86
Der zweifache Schweizer Cup-Champion nannte die von Titelverteidiger
BMW Oracle diktierten Wettkampf-Bedingungen
als inakzeptabel, für die Deutschen ging die geplante Herausforderung
trotz einem ansehnlichen Startbudget aufgrund
zweier Fakten den Bach hinunter: der Vorsprung der Amerikaner
wurde als uneinholbar definiert, die Kosten seien definitiv
zu hoch. Beide Argumente scheinen nachvollziehbar, zumal der
Cup bereits 2013 über die Bühne geht und die Zweibein-
Entscheidung samt Flügelrigg dem Cup-Holder am meisten
in die Karten spielt. Seit Jahren mit den Themen Mehrrumpf
und Flügel auf du und du, haben Ellison und Coutts die genialsten
Köpfe für sämtliche Problemzonen längst unter Vertrag.
Daraus resultiert ein technologisch uneinholbarer Vorsprung,
der ganz offensichtlich abschreckend wirkt. Zuletzt ließ auch
Team New Zealand durchblicken, dass eine Teilnahme wegen
des knappen zeitlichen Rahmens und der hohen Kosten fraglich
ist. Der Defender Oracle, der das Rennformat im Detail noch
nicht bekannt gegeben hat, steht vermehrt in der Kritik. Zumal
Coutts vorgeworfen wird, er halte das Versprechen, einen kostengünstigen
Cup durchzuführen, nicht wirklich ein. Experten
rechnen bei einer vernünftigen Kampagne mit einem Volumen
von 50 bis 60 Millionen Euro.
1
gestampft, die große Taten vermuten ließ. Mit der Verpflichtung
von Grant Simmer, dem ehemaligen Design-Koordinator
von Alinghi, sowie dem dreifachen Olympiasieger Ben Ainslie
schienen es die Engländer ernsthaft wissen zu wollen. Doch die
geplante Cup-Revolution veranlasste Mills über Nacht zum
Umkehrschwung. In einer Erklärung ließ der Macher von
Teamorigin verlautbaren, dass das Cup-Format wirtschaftlich
nicht tragbar ist und sportlich keine attraktive Veranstaltung
verspricht. Eine schallende Ohrfeige für den Verteidiger BMW
Oracle Racing und dessen CEO Russell Coutts, die in den
vergangen Wochen mit dem Ausstieg von Alinghi, der Absage
des italienischen Luna Rossa Syndikates und dem Rückzieher
von United Internet Team Germany bereits einige Tiefschläge
zu verdauen hatte. Da wie dort klangen die Gründe ähnlich.
Die Macht des Allmächtigen. Summen, die das Oracle
Alphatier Larry Ellison nicht einmal mit der Wimper zucken
lassen. Der heute 67-jährige US-Amerikaner, der als wenig
kompromissbereit gilt und seinen Kopf mit fast allen Mitteln
durchsetzt, hat gegenwärtig 28 Milliarden Dollar auf der hohen
Kante. Man sagt dem launischen Sportfanatiker nach, den Cup
mit den gleichen Mitteln gewonnen zu haben, die er auch im
Geschäftsleben mit Erfolg praktiziert: den Gegner durch juristische
Gefechte zermürben, den Wettkampf auf die persönliche
Ebene verlagern und vor allem viel Geld investieren.
Dazu passt Ellisons – von Dschingis Khan übernommener –
Anspruch, wonach nicht nur er zu gewinnen habe, sondern
auch alle anderen zu verlieren. „Everyone else must fail“ lautet
der Titel einer der Biografien, die über ihn publiziert wurden,
„The Difference Between God and Larry Ellison“ ziert einen
weiteren Schmöker über ihn. Worin der Unterschied besteht,
verrät der Autor bereits auf dem Cover: „God Doesn‘t Think
Das Volltanken seiner mit
48.000 Pferdestärken
betriebenen Yacht
„Rising Sun“ kostet rund
eine Million Dollar
REGATTA
87
He‘s Larry Ellison“, Gott glaubt nicht, er sei Larry Ellison. Die
Missachtung seiner Regeln ist dem Studienabbrecher zuwider,
einzig er selber definiert die Ausnahmen. Um in seinem
50 Millionen Dollar schweren Privatjet rund um die Uhr abheben
zu können, haben die kalifornischen Behörden nach
monatelangen Rechtsstreitigkeiten das Nachtflugverbot aufgehoben.
Ein Kniefall, der mit der Flugerlaubnis für sein italienisches
Marchetti-Kampfflugzeug ein zweites Mal gelang. Nur
die Idee, eine russische MiG-29 zu importieren, scheiterte am
Widerstand der US-Regierung, die es überhaupt nicht lustig
fand, dass Ellison einen Kampfjet fliegen möchte, der schneller
ist als deren eigene. Seit er zu Geld gekommen ist, inszeniert
sich Larry Ellison nach Belieben. Für die Kampagne der Amerikaner
war und ist er zweifelsohne ein Segen. Ob sein Diktat
der generellen Cup-Bewegung aber ebenso dienlich ist, bleibt
freilich abzuwarten.
1 Der mann dahinter. Ellison polarisiert. Die einen vergöttern ihn, andere
zeigen ihm das blanke Hinterteil.
2 der pokal. Objekt der Begierde: 162 Jahre alt, 67,6 Zentimeter hoch und
zum Champagnerschlürfen gänzlich ungeeignet.
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88
Regatta-
Klassiker
der Adria
Sportliche Regatten auf allerhöchstem Niveau, darunter mit dem Austria Cup der traditionsreichste österreichische Wettbewerb
überhaupt, aber auch jede Menge gesellschaftlicher, kulinarischer und kultureller Höhepunkte drum herum:
Das ist die Alpe Adria Sailing Week der YCA vor der Marina Izola. Termin vormerken: vom 29. Mai bis 2. Juni 2011.
Veranstaltet wird diese Länder verbindende Veranstaltung von
der Crew Kärnten des Yacht Club Austria. Seele hinter dem
Event ist Fritz Abl: „Wir haben 2007 mit bescheidenen zehn
Schiffen mit insgesamt 55 Seglern begonnen. 2010 waren es
bereits 34 Schiffe mit über 200 Crewmitgliedern. Und in diesem
Jahr erwarten wir, uns an die für uns kritische Grenze von
rund 40 Schiffen anzunähern“.
Zum 22. Mal wird in diesem Rahmen der traditionsreiche und
seglerisch anspruchsvolle Austria Cup in einer Einheitsklasse
ausgetragen, dieses Mal mit zehn baugleichen Bavaria 42
Match.
Am Sonntag, den 29. Mai, findet mit dem Izola Open Cup, einer
eintägigen Regatta, die für alle Monohull-Kielyachten über
sieben Meter offen ist, der Auftakt der Alpe Adria Sailing Week
2011 statt. Bei der abendlichen Siegerehrung wird die Alpe
Adria Sailing Week 2011 dann offiziell und feierlich eröffnet.
An den vier Regattatagen sollen insgesamt sechs Wettfahrten
stattfinden, am Donnerstag, dem 2. Juni, wird im großen Re-
Die AASW ist zugleich Heimat des 22. Austria Cup
Regatta
89
Gale. Für ein Nenngeld von 200 Euro pro Yacht und 175 Euro
pro Person bekommen die Teilnehmer der Alpe Adria Sailing
Week jede Menge geboten. Neben der gesamten Organisation
vor Ort, vollausgestattetem Regattazelt, den Liegeplatzgebühren
und der Rennleitung werden laufend die Tages-und Gesamtergebnisse
veröffentlicht, außerdem wird es wieder einen
täglichen OCEAN7-Newsletter und eine abendliche Diashow
der besten Bilder des Tages geben. Traditionell ist auch der
kulinarische Teil der Alpe Adria Sailing Week, der legendäre
Kärntnerabend am Sonntag bringt „Schmankalan“ und Most
aus Kärnten, am Italienischen Abend können die Teilnehmer
frisch zubereitete Pizzaspezialitäten und Freibier genießen.
Weitere Höhepunkte werden auch das Galadinner am Donnerstag
und Livemusik bei der Schlussveranstaltung sein.
www.yca.at | www.yca-crew-ktn.at
Die Cups und Klassen im Detail
22. AUSTRIA CUP für alle YCA-Länder-
Crews und ÖSV Vereine
Alpe Adria Cup
Kärntner Cruising Trophy
Alpe Adria Racing Cup
Alpe Adria Cruising Cup
50 % der Crew &
Skipper müssen aus
Kärnten kommen
Mindestteilnehmerzahl
5 Yachten
Einheitsklasse Bavaria 42 Match mit Spinnaker
Offene Klasse über 7 Meter mit Spinnaker,
Einrumpf-Fahrtenyachten mit Rollgenua und
Spinnaker oder Gennaker
Offene Klasse über 7 Meter mit Spinnaker,
Einrumpf-Fahrtenyachten mit Rollgenua und
Spinnaker oder Gennaker
Offene Racing-Klasse über 7 Meter mit
Spinnaker, Einrumpf-Fahrtenyachten mit
Spinnaker oder Gennaker
Offene Klasse ohne Spinnaker-Einrumpf-
Fahrtenyachten mit Rollgenua ohne Beisegel
über 7 Meter
gattazelt die abschließende Siegerehrung und ein grandioses
Galadinner veranstaltet.
Die Marina Izola ist auch dieses Jahr wieder der Ausgangshafen
der Alpe Adria Sailing Week, die Wettfahrten werden in dem
Revier vor Izola, Portoroz, Koper und Grado ausgetragen.
Auf dem Regattaprogramm stehen für sämtliche Klassen eine
lange Wettfahrt, eine Navigationswettfahrt, zwei Dreieck-Kurse
und zwei Up and Down-Wettfahrten. Ab vier Wettfahrten
kann ein Rennresultat einer Dreieck- oder Up and Down-
Wettfahrt gestrichen werden. Für einen korrekten Regattaablauf
wird nach den Wettfahrtregeln Segeln der International
Sailing Federation und des Offshore Racing Congress gesorgt,
für die teilnehmenden Yachten ist auch ein ORC Messbrief 2011
erforderlich. Die Wettfahrtleitung übernimmt zum wiederholten
Mal das ebenso professionelle wie flexible Team um Bojan
90
Eine
Crew
stellt sich vor
Die Crew hat ca. 400 Mitglieder, das Clubleben spielt sich hauptsächlich
in Wien ab. Hier trifft sich eine kleine Gruppe von aktiven
Seglern (30 – 50 Eigner und Charterer) regelmäßig zu Vorträgen
und Fortbildung.
Highlights sind hier selbstverständlich unsere Ehrenmitglieder
„die Seenomaden“, die nun schon die dritte Premiere bei uns in
Wien absolviert haben – was uns immer volle Hallen beschert hat.
Legendär sind auch die Weihnachtsfeiern – heuer auf der MS
Kaiserin Elisabeth.
Für die Mitglieder und Gäste des Yacht Club Austria ist das gesamte
Oberdeck reserviert – eine ideale
Gelegenheit, über die bestandenen Abenteuer,
über Neuigkeiten auf See und in
der Technik zu reden, den neuesten
Tratsch zu hören oder einfach die Saison
ausklingen zu lassen.
Das gleiche gilt auch für unsere Sommerfeste
in Mörbisch am Neusiedlersee.
Wenn sich Hochseesegler zum Jollensegeln
treffen und dabei auch noch regattieren,
ist immer was los.
Apropos Regatta: Wir haben auch eine
aktive Gruppe von Regattaseglern in unserer
Crew: Nicht nur bei der Alpe Adria
Sailing Week sondern auch bei anderen
Regatten wie Round Palagruza Challenge
oder bei der Barcolana vor Triest wird
auf Teufel komm raus gematcht. 2010
wurde der 6. Platz beim 21. Austria Cup
erkämpft. Interessierte Segler, die auch
Der „Yacht Club Austria“ gliedert sich in zehn Crews.
Mit dieser Serie stellen wir die einzelnen Crews vor,
hier beschreiben wir ihre Aktivitäten, die Ideen und
präsentieren die handelnden Personen. In dieser
Ausgabe geht es weiter mit der „Crew Wien,
Niederösterreich und Burgenland “.
sportliche Ambitionen haben,
sind herzlich willkommen
– bitte einfach beim
Crew-Commander Christian
Schifter melden!
Bei den neu entstandenen
Clubfahrten sind Mitglieder
aus unserer Crew auch immer
vertreten bzw. freuen
wir uns schon auf den Törn
2011: Schottland – Segeln und Whisky. Bei der Ausbildung (FB2
u. FB3) kooperieren wir in Wien mit den qualitativ hoch stehenden
Seefahrtsschulen, so dass wir nicht regelmäßig eigene Kurse veranstalten.
Aber wir sind stolz darauf, dass das erste „RYA/MCA-
Yachtmaster of Competence“-Seminar in Wien stattfand. Auch
Funkkurse SRC/GMDSS und Wetterseminare haben wir schon
mit großem Erfolg veranstaltet.
In unserer Crew haben wir viele aktive
Segler, die mit ihren Schiffen nicht nur in
der Adria unterwegs sind, sondern auch im
Atlantik (wir haben einen Clubfreund bei
unserem YCA-Törn in Schottland zufällig
getroffen – das war ein Hallo), in Fernost,
in der Türkei, in Spanien, Karibik usw.
Und das ist für uns ein großer Schatz: Wir können auf viele Informationen
zurückgreifen, wir haben ein dicht geknüpftes Netzwerk.
Daher ist es immer wieder interessant, am Clubabend mit diesen
erfahrenen Kollegen zu plauschen und Erfahrungen auszutauschen
und dieser Mix aller Aktivitäten macht unser interessantes Clubleben
letztendlich aus.
Wir wünschen allen unseren Mitgliedern,
Freundinnen und Freunden im
„Yacht Club Austria“ ein ruhiges,
besinnliches Weihnachtsfest und
ein gutes Neues Jahr, Gesundheit
und für 2011 immer eine Handbreit
Wasser unterm Kiel!
Der Vorstand und das Büro-Team vom Yacht Club Austria
Yacht Club Austria
The International Austrian
Cruising Club
www.yca.at
yca-news
91
Crew Salzburg
CLUBABENDE
Seglertreff jeweils am 2. Mittwoch des Monats
ab 19.30 Uhr
ab Jänner 2011 im neuen Clublokal –
Gasthof Krimpelstätter, Müllner Hauptstr. 31/
1. Stock, Salzburg
Vorschau:
Mittwoch, 12.01.2011 –
Die Seenomaden - 4 Jahre Südsee
Mittwoch, 09.02.2011 – Thomas Wiltner – Das andere Griechenland
Mittwoch, 09.03.2011 – Heringsschmaus
AUSBILDUNG
InteressentInnen für Theoriekurs FB 2/3, Upgrading FB2 auf FB3, MSVÖ
Technik, GMDSS bitte bei Crew-Commander Christian Zimmer
(0680/2472219 oder Email: zimmer_christian@ymail.com) melden.
Crew Wien, Nö,Burgenland
CLUBABENDE
Jeden 2. Dienstag im Monat ab
19.00 Uhr im Clublokal „Restaurant
Pistauer“, 1110 Wien, Ravelinstraße 3
beim Simmeringer Friedhof,
Tel. +43(0)1/7672510
STAMMTISCHINFO
Stammtisch Mödling: S‘ Beisl in 2344 M.
Enzersdorf, Hauptstraße 84 – bei Interesse
bitte anmelden, da nur begrenzter Raum zur
Verfügung steht.
Crew
Oberösterreich
Clubabende
Unsere Clubabende finden immer am letzten
Dienstag im Monat im Volkshaus Dornach, Niedermayrweg
7, 4040 Linz-Dornach statt. Beginn
jeweils 19.30 Uhr.
Newsletter
Wir informieren unsere Mitglieder regelmäßig
über Aktuelles aus dem Segel- und Motorbootbereich.
Um möglichst viele Interessierte
zu erreichen, ersuchen wir um Bekanntgabe
der E-Mail-Adresse an gottfried.rieser@a1.net
Crew-Commander
Arch. DI Christian Zimmer
Crew-Commander
Christian Schifter
Crew-Commander
Gottfried Rieser
Kontakt
YACHT CLUB AUSTRIA
Generalsekretariat · Lederergasse 88 · A-4020 Linz
+43(0)732/781086 · Fax +43(0)732/771345
office@yca.at · www.yca.at
Crew Salzburg
Crew-Commander Arch. DI Christian Zimmer
Pfadfinderweg 8 – 5020 Salzburg
+43/(0)680/2472219 - zimmer_christian@ymail.com
Crew Wien, Nö, Burgenland
Crew-Commander Christian Schifter · Ludwiggasse 3, Haus 4 ·
1140 Wien · +43/(0)1/7109222, cschifter@pantaenius.com
Crew Oberösterreich
Crew-Commander Gottfried Rieser · Fischillstraße 1 ·
4063 Hörsching · +43/(0)7221/72353 · gottfried.rieser@a1.net
Crew Tirol und Vorarlberg
Crew-Commander Albert Plachel · Laningerweg 1 · 6410 Telfs ·
+43/(0)699/15267890 · albert.plachel@aon.at · www.yca-tirol.at
Crew Kärnten
Crew-Commander und Vize-Commodore
Prov. Univ. Ass. Dr. Jürgen Adlmannseder
Rudolf Kattnigweg 3 · 9201 Krumpendorf
+43/(0)650/3400475 · juergen.adlmannseder@uni-klu.ac.at
office@yca-crew-ktn.at · www.yca-crew-ktn.at
Crew Tauern
Crew-Commander Ing. Fritz Breitenstein · Nikolaus Gassner Straße
327 · 5710 Kaprun · +43/(0)6547/7159 oder 7065
office@crewtauern.at · www.crewtauern.at
Crew Eisenerz/Steiermark
Crew-Commander Mike Hecker
Freiheitsplatz 4 · 8790 Eisenerz · +43/(0)664/3458529
mike@gebirgssegler.at · www.gebirgssegler.at
Crew Bayern
Crew-Commander Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer
Waldinger Straße 28 · D-85084 Reichertshofen
+49/160/7358209 · Tel./Fax: +49/8453/8699
langehofmayer@hotmail.com
Crew Kroatien
Ehren-Commodore und Crew-Commander
Kapitän Miljenko Zanic · Lucka Ispostava ·
HR-51250 Novi Vinodolski · Tel./Fax: +385/51/244345
Crew Schweiz
Schatzmeister Gerhard Kremser · Sulzerhof 2 · CH-8355 Aadorf ·
+41/763854179 · Tel./Fax: +41/523654179
g.kremser.yca@gmail.com
DI Georg Buhl
legte nach mehr als 30-jähriger Tätigkeit im Interesse des Hochseesegelsports seine Funktion in der Salzburger Crew zurück.
Seinen Schwerpunkt legte er auf die Ausbildung und auf aktives Vereinsleben. Erich und Heide Wilts, Norbert Sedlacek,
Bobby Schenk, u.v.m. – sie alle waren Gast in Salzburg.
Legendär waren seine Kochkünste aus Ausdruck seiner genussreichen Lebensfreude! „Wenn du ein Schiff bauen willst,
dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern
lehre die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“.
Mit diesen Gedanken von Antoine de Saint-Exupery wurde der längstdienende Crew-Commander im YCA verabschiedet.
Lieber Georg, ein aufrichtiges „Dankeschön“ für deine Arbeit im Yacht Club Austria!
92
PROGRAMMVORSCHAU
Dienstag, 25. 01. 2011 – Heide und Erich Wilts - Unterwegs mit der FREYDIS
Dienstag, 22. 02. 2011 – Michael Köhler – Solarwave – Ohne Treibstoff und ohne
Segel um die Welt
Dienstag, 29. 03. 2011 – Thomas Wiltner – Das andere Griechenland
STAMMTISCH-INFO
Unsere Stammtische erfreuen sich großer Beliebtheit, hier werden in
zwangloser Atmosphäre Gedanken und Erfahrungen ausgetauscht, Seemannsgarn
gesponnen und was halt sonst noch auf der Welt wichtig ist,
besprochen.
YCA Stammtisch OÖ Zentralraum (Leiter: Rudolf Hanke): Jeden 2. Mittwoch
im Monat am 19.00 Uhr im Gasthaus „Bratwurstglöckerl“, Angerholzerweg
38, 4020 Linz.
YCA Stammtisch OÖ Süd (Leiter: Erich Jansch, +43(0)664/4300711):
Jeden 1. Samstag im Monat im Seglerstüberl bei Erich Jansch, Gmunder
Straße 9 (Eingang Hafnergasse), 4861 Schörfling.
YCA Stammtisch OÖ Nord (Leiter: Sieghart Liest): Die Benachrichtigungen
über Termin und Ort erfolgen per SMS und sind auf der Homepage unter
www.members.aon.at/crlipe abzufragen.
YCA Stammtisch Bad Schallerbach (Leiter: Ralph Scholz): Jeden 3. Freitag
im Monat in der Pizzeria Valentino, Trattnachzeile 1, 4701 Bad Schallerbach.
AUSBILDUNG
Sprechfunkkurs SRC/GMDSS – Freitag, 21. 01. 2011 bis Sonntag 23. 01.
2011 – Prüfung in Passau am 05.02.2011
Seminarort: Gasthof Mayr Stockinger, Ritzlhofstraße 65, 4052 Ansfelden
Anmeldung per E-Mail an gottfried.rieser@a1.net spätestens bis 10. 01.
2011
Austria Cup 2011
Der Austria Cup im Rahmen der AASW findet vom 28.05.- 02.06.2011 in
Izola statt. Die Crew Tirol nimmt wieder in der Einheitsklasse teil (Bav.
Match 42). InteressentInnen melden sich bei V-CrC. Karl Florian
(0664/6146147 oder per Email: karl.florian@aon.at)
AUSBILDUNG
Sonstiges:
Jänner 2011 – Kochkurs – Schnell und schmackhaft Kochen auf See
Feber 2011 – Foto-Shop – Gut fotografieren mit Experten
April 2011 – Feuer löschen – Was tun bei Feuer (mit praktischen Übungen)?
Ausbildungskurse Befähigungsausweis FB 1 - 3 (ÖSV und MSVÖ)
Jänner 2011 – Theoriekurs für FB 1+2 in Innsbruck
Februar 2011 – Update-Kurs auf FB 3
Seminare:
• GMDSS-Betriebszeugnisse (SRC + LRC)
• Ausstellung Royal Yachting Association London - Grundlagen der englischen
Sprache in Wort und Schrift müssen vorhanden sein - Kurs und
Prüfung an einem Wochenende in Tirol oder Vorarlberg
• SCR – Innsbruck, Freitag, 18.03.2011 (17-22h) und Samstag, 19.03.2011
(09-18h). InteressentInnen bitte beim Yachtmeister Ernst Kocher (Tel.
0650/9063548) anmelden.
HERZLICH WILLKOMMEN AN BORD
Dr. Thomas Schmielau
Crew Tirol und
Vorarlberg
CLUBABENDE
Volkshaus Reichenau / Cafe-Restaurant Pirmin
Stubn, A-6020 Innsbruck, Radetzkystraße 47
Änderung ab 2011: Crewabende in der Regel
jeden 2. Mittwoch im Monat um 19:30 Uhr. Ein
neues Clublokal wird gesucht – Vorschläge
willkommen! Wir laden unsere Mitglieder,
Freunde und Interessierte gerne dazu ein, an
den Crewabenden teilzunehmen. Änderungen
vorbehalten
Crew-Commander
Albert Plachl
Programmvorschau:
Freitag, 07. 01. 2011 – Rodelabend Rangger Köpfl
Mittwoch, 09. 02. 2011 – Jahreshauptversammlung mit Neuwahl
und Fotowettbewerb
Mittwoch, 09. 03. 2011 – „Mecklenburger Seenplatte – Fahrtensegeln im
Binnenrevier“
Crew kärnten
CLUBABENDE
YCA-Stammtisch Klagenfurt – Jeden Dienstag
ab 19.00 Uhr im Gasthof Jerolitsch in Krumpendorf.
AUsbildung
Amtliche Befähigungsausweise BFA:
• Fahrtbereich-1 Kurs (FB1) = für „Watt- und
Tagesfahrt“ - Dieser BFA ist besonders interessant
für Motorboot- und Schlauchbootfahrer
an den Adriaküsten. Kurse und Termine
im ersten Quartal 2011
Crew-Commander
Prov. Univ.-Ass.
Dr. Jürgen Adlmannseder
• Fahrtbereich-2 Kompakt-Kurs (FB2) = für „Küstenfahrt 20 Seemeilen“ für
Segel- und Motorboot mit MSVÖ Zusatzprüfung (bei entsprechender Teilnehmerzahl).
Termin auf Anfrage
• Fahrtbereich-3 Upgrade-Kurs (FB3) = für „Küstennahe Fahrt 200 Seemeilen“.
Am Ende dieses Upgrade-Theoriekurses steht nur eine Theorieprüfung.
Es ist keine Praxisprüfung erforderlich. Kurse und Termine im ersten
Quartal 2011
Mike Hecker alleine nach Alexandria
Mit seiner „Just for Fun“ (Bavaria 39 Cruiser) segelte der Crew Commander der Crew Eisenerz/Steiermark
alleine von Makarskar/Kroatien über Italien und Griechenland nach Alexandria/Ägypten. Ständiger Südostwind
war sein Begleiter, was seinen Segeltörn manchmal sehr unkomfortabel machte. Hin und wieder braucht es
seine Zeit, um zurück zu den Grundbedürfnissen zu kommen. Aber man hat ja die Zeit auf dieser Reise, sich
selbst zu finden. Prioritäten werden anders gereiht. Was hilft eine Lifeline, wenn keiner da ist, der das Schiff
aufstoppt. Als Einhandsegler habe ich so ziemlich gegen jede Regel, die ich ausbilde verstoßen.“, so Mike.
Fazit: „Am Ende der Reise weiß man, dass die Sterne nicht nur am Himmel sind, sondern gleich nach dem
Horizont beginnen.“ Vorträge gibt es ab Februar 2011 – Termine werden noch bekannt gegeben.
yca-news
93
Funkzeugnis
• SRC von RYA (Short Range Certificate) - Kurse werden laufend veranstaltet.
Termine auf Anfrage.
Weitere Informationen über Praxisausbildung, Skipper-Training, Spinnaker-/
Gennaker- Training, Ausbildungs-und Meilentörns für alle Fahrtbereiche sowie
für Urlaubstörns finden Sie auf unserer Website www.yca-crew-ktn.at.
Anfragen und Anmeldungen bitte an: office@yca-crew-ktn.at oder telefonisch
an Fritz Abl 0664/2436871
Crew tauern
CLUBABENDE
Jeweils monatlich – Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal
OPTIMUM in Kaprun. Die Einladungen
ergehen wie immer persönlich an
unsere Mitglieder.
STAMMTISCHINFO
Jeden 1. Sonntag/Monat ab 10 Uhr Gasthof
Schett in Piesendorf-Fürth
CREW EISENERZ/
Steiermark
STAMMTISCHINFO
Stammtisch Eisenerz – Leitung: Mike Hecker
0664/ 3458529. Crewabend jeden 1. Donnerstag
im Monat (Abweichungen werden
angekündigt) um 18.00 Uhr im „GH zur alten
Mühle“ 8790 Eisenerz, Hieflauerstraße 100.
Erster Stammtisch nach der Sommerpause –
02. 09.
Crew-Commander
Ing. Fritz Breitenstein
Crew-Commander
Mike Hecker
Stammtisch Leoben –
Leitung: Angelika Gailberger 0664/5344993
Stammtischverlegung – Crewabend jeden 3. Montag im Monat um 18.00 Uhr im
„Gösser Bräu“, 8700 Leoben, Turmgasse 3 (gegenüber der Gösser Brauerei)
Stammtisch Graz – Leitung: Ing. Manfred Mosing 0664/9158910. Stammtisch
jeden Donnerstag, Crewabend jeden 2. Donnerstag im Monat um 19.00
Uhr beim „Lindenwirt“ 8052 Graz, Peter Rosegger Straße 125.
Stammtisch Hall in Tirol – Leitung: Gabi Gunda 0676/88508799
PROGRAMMVORSCHAU
Freitag, 14.01.2011 – Jahresabschluss- und Jahreshauptversammlung
AUSBILDUNG
Im Jänner 2011 findet ein FB2-/FB3-Kurs statt. InteressentInnen bitte bei
Mike Hecker (0664/3458529) melden.
GEBIRGSSEGLER CUP 2011
Informationen zum Gebirgssegler Cup 2011 finden Sie unter www.gebirgssegler.at
HERZLICH WILLKOMMEN AN BORD
Linda Rametsteiner, Leonie Kurzmann
Crew BAYERN
Crew-Commander
Dipl.-Päd. Barbara Lange-Hofmayer
Waldinger Straße 28
D-85084 Reichertshofen
Mobil: +49/160/7358209
Tel./Fax: +49/8453/8699
E-Mail: langehofmayer@hotmail.com
Crew Kroatien
Crew-Comm. Dipl.-Päd.
Barbara Lange-Hofmayer
STAMMTISCHINFO
Jeden Sonntag ab 10.00 Uhr - Stammtisch in CAPTAINS CLUB, 51250 Novi
Vinodolski, Obala Kneza Branimira 3
!
Anmeldebon
Ich möchte Mitglied beim YCA werden!
Ich bin
m Vollmitglied m Familienmitglied m Jugendmitglied
(Jugendmitglied = bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres)
Ich möchte folgender YCA-Sektion angehören:
m Motoryachtsport m Segelyachtsport
Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial zu!
Name/Vorname: _______________________________________________
Anschrift: _______________________________________________________
Geb.-Dat.: ______________________ Beruf: ___________________________
Telefon: _________________________ E-Mail: ___________________________
Geworben von (Name): ________________________________________
Mitgl.-Nr.: _______________________________________________________
Unterschrift: _____________________________________________________
www.yca.at
Hannes Angelmayer ist von uns gegangen
Es gibt nicht viele Wassersportler in Westösterreich, die ihn nicht als Ausbildner kennen gelernt haben. Am Vormittag des
26. Oktober 2010 hat sein Seefahrerherz im Alter von 57 Jahren plötzlich aufgehört zu schlagen. Im Zuge seiner eigenen
Ausbildung zum Segelschein ist er im März 1988 zur Crew Tirol des Yacht Club Austria gestoßen und hat kurz danach die
Führung der Crewkassa übernommen. Sein Steckenpferd war aber die Ausbildung und seinem Engagement ist es zu verdanken,
dass gerade über den Weg der Aus- und Weiterbildung viele neue Mitglieder ihren Weg zum YCA gefunden haben.
Nachdem er viele Jahre als Lehrer und Ausbildungsskipper sein Können weitergegeben hat, wurde er 1998 vom ÖSV zum
Prüfer bestellt. Ab 1999 war er auch für den MSVÖ als Prüfer im Einsatz. Wir verlieren mit Hannes einen netten Kameraden,
einen tollen Ausbildner und nicht zuletzt einen sehr guten Freund.
„Fahre wohl auf deiner letzten Reise.“ – In stiller Trauer – der Yacht Club Austria
94
Leserbriefe
Endlich was für Seglerinnen
Es freut mich, dass eine Segelzeitung sich endlich
der Seglerinnen annimmt, hoffe, es bleibt dabei
und zeigt Wirkung. Die Quote der segelnden
Frauen ist leider seit vielen Jahren gleich geblieben,
dafür wüsste ich viele Gründe!
Wir haben im Jahr 2001 einen Frauensegelverein
gegründet, www.bwwc.at (blue water womens
challenge), um Kontakte mit Gleichgesinnten
(Urlaub, Regatta, Training, Klönen) zu knüpfen.
Liebe Grüße und weiterhin viel Elan für dieses
Thema wünscht
Veronika Siegl, Graz
Richtig hässlich
A-Boot in Santorin
In eurer letzten Ausgabe 09-10/10 habt Ihr einen Artikel „Hässlich oder großartig“ über das
A-Boot von Milliardär Andrej Melnitschenko geschrieben. Meine Cousine urlaubte in Santorin,
sie erzählte mir von einem ungewöhnlich hässlichen Boot (auf Probefahrt), auf einem Foto erkannte
ich das Boot.
Andreas Walzer, per E-Mail
E-Paper
Das Abo hat mir meine Frau geschenkt. Die
wichtigsten Artikel scanne ich mühsam ein, um
sie zu speichern. Es wäre eine Erleichterung,
wenn Ihr Verlag Downloads anbieten würde.
Haben Sie vielleicht vor, diese Dienstleistung
anzubieten?
DI Tibor Bernath, Schiefling am Wörthersee
Ja, wir arbeiten an einem weitgehenden Update
unserer Homepage, die das dann bieten wird.
Kompetent, emotional
Ich freue mich jedes Mal auf die neue Ausgabe.
Ab dem Vorschau-Video auf ihrer tollen Homepage
wird das Warten zur Folter! Am Magazin
liebe ich die Mischung aus Berichten aus Österreich,
Mittelmeer und der weiten Welt; die kompetenten,
informativen News und die Emotionen
in Reportagen und Bildstrecken. Bitte nicht
nachlassen!
Lena Wasser, OÖ
Sexistisch
Ursprünglich gekauft und abonniert, weil wirklich
gute, interessante und vor allem INFORMA-
TIVE Artikel zu lesen waren. Anders als in ähnlichen
Segelzeitschriften. Einige haben wir auch
abgelegt, um sie bei Bedarf wieder zu lesen. Revier,
Ausrüstung, die unbekannte große Welt.
Doch dann kam OCEAN Woman. Super, toll,
für Frauen, die das brauchen. Selber als Capitana
tätig, steht man über solchen Dingen. Ich als
Frau bekomme wenigstens positive Rückmeldungen
und Lob, wenn’s butterweich mit dem Einparken
funktioniert – von zuschauenden Frauen
UND Männern. Warum soll ein Joystick-gesteuertes
Boot so etwas Besonderes für Frauen sein
(letzte Ausgabe), SIND WIR DENN ZU BLÖD
FÜR EIN STEUERRAD? Aber wahrscheinlich
wollten Sie das ja gar nicht damit ausdrücken,
sicherlich geht’s nur um die naheliegende sexistische
Anspielung. Mit den besten Grüßen von
einem Segelschiff MIT Steuerrad. Ich schicke
jetzt gleich meinen Mann zum Erdäpfel schälen
und Wäsche waschen.
Barbara Timmermann, per E-Mail
Verantwortungslos
„Ein etwas anderer erster Segeltörn“, Ausgabe
05-06/2010. Ich finde es verantwortungslos, ohne
ausreichende theoretische Ausbildung und trotz
fehlender Praxis einen wie in diesem Artikel beschriebenen
Törn zu machen. Es ist zu hoffen,
dass dieser Artikel niemanden zur Nachahmung
anregt, es muss nicht immer so glimpflich ausgehen.
Einem Artikel über diese Aktion auch noch in
einer ansonsten gut gemachten einschlägigen
Fachzeitschrift Platz zu geben, ist für mich nicht
nachvollziehbar.
Dr. Gerfried Schmid, St. Andrä-Wördern
Falscher Name
Aus Versehen wurde in der Reportage über das
Weltumsegler-Treffen am Grundlsee in der
OCEAN7 Ausgabe 09-10 2010 der Vorname der
Frau des Organisators verwechselt.
Sie heißt Silvia Köberl. Die Redaktion bedauert
den Fehler.
Schreiben lohnt sich!
Wir nehmen Ihre Kritik ernst. Wir freuen uns über Ihre Anregungen – und natürlich über Ihr Lob.
Damit es sich für Sie auch lohnt, verlosen wir unter allen Einsendern diesmal einen tollen
Daypack 3D von Marinepool. Der für Wassersportler optimierte Rucksack mit wasserdichtem
Rollverschluss, separater Fronttasche mit spritzwasserdichtem Reißverschluss, abnehmbarem
Rückenpolster und Tragegurt hat einen Wert von rund 90 Euro.
Ihre Zuschriften an redaktion@ocean7.at oder
per Post: OCEAN7, Lilienthalstraße 30a, 9020 Klagenfurt.
Die Flasche edlen Talisker Whisky in maritimer Geschenkverpackung für die Zuschrift in der
Ausgabe 09-10 2010 erhält Gabi Stummvoll aus Linz.
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Matti Lainema, Julia Nurminen
Die Entdeckung der Arktis
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Der Höhepunkt der Eroberung der Arktis fand mit dem Wettlauf
zum Nordpol zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt. Der Wunsch,
den äußersten Norden unserer Erde zu erkunden, war nicht nur
purer Forscherdrang, sondern auch der Reiz der unzugänglichen Region an sich.
Die Verfasser schildern die mitreißende Geschichte von Abenteurern und ihren
entbehrungsreichen Reisen, die sie durchführen mussten, um ihr fernes Ziel zu
erreichen. Klingende Namen wie Erik der Rote, Willem Barents und Vitus Bering,
die im Norden nicht nur ihre namentlichen Spuren hinterlassen haben, kennzeichnen
den Weg in die Arktis. Bisher unveröffentlichte Karten und Grafiken machen
das Abenteuer Arktis anschaulich und gewähren einen Einblick in Kartographie
und Navigation im hohen Norden.
Philip Plisson
Schiffe
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Wenn es für Schiffe ein vergleichbares Charakteristikum wie beim Menschen das
Gesicht gibt, ist es wahrscheinlich der Bug, der sein wahres Wesen, sein Profil, am
deutlichsten zeigt. Der grandiose Fotograf Philip Plisson widmet diesem charismatischen
Schiffsteil hier einen kompletten Bildband mit spektakulären
Aufnahmen. Gleichgültig, ob er eine futuristische Luxusyacht, ein
einfaches Fischerboot oder ein riesiges Frachtschiff vor der Linse
hat, jedes Bild erzählt seine eigene Geschichte.
Hans Jürgen Witthöft (Hrsg.)
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Internationales Jahrbuch
der Seefahrt
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Im Nord-Ostsee-Kanal, vor
Skagen oder in der deutschen
Bucht: Handelsschiffen oder
der Marine begegnen wir
Segler ständig. Warum also
nicht mal nachlesen, wie es
den Bereichen Handelsschifffahrt,
Schiffsbau oder Häfen in Deutschland so
geht? Oder welche Schiffe die deutsche Marine
gerade so fährt? Zum nunmehr 100. Mal erscheint
Köhlers Flottenkalender. Die Jubiläumsausgabe
beginnt wieder mit einem Rückblick
auf das vergangene Jahr. Dieses war noch
immer von der Wirtschaftskrise geprägt, was
auch noch einige Zeit anhalten wird. Die Piraterie
bleibt ebenfalls aktuelles Thema, das die
europäischen Marinen durch die gemeinsame
Aktion »Atalanta« in Griff zu bekommen versuchen.
In noch größerem Umfang als sonst
bietet der Kalender aktuelle Meldungen aus
Handelsschifffahrt und Marine ebenso wie
spannende geschichtliche Rückblicke. Bremens
letzter Schutenschipper Anton Hibben wird
vorgestellt, die Kapitänin Antje-Friederike
Herbst der Schwergut-Reederei Beluga Shipping
ebenso. Die Leser werden mitgenommen
zu einer Kreuzfahrt auf dem Nil, ins Ozeaneum
in Stralsund und an Bord der 1797 erbauten
Fregatte USS Constitution, die noch immer
schwimmt. Alle aktuellen Bauprojekte deutscher
Großwerften werden aufgelistet, und das
Kalendarium 2011 weist Daten wichtiger Seefahrts-Ereignisse
auf. Ein hochinteressanter,
aktueller Einblick in die Seefahrt fernab des
Segelsports.
Bücherschapp
97
Joachim Feyerabend
Pazifik
Ozean der Zukunft
Koehler · Hardcover · 208 Seiten · 19,90 Euro
Wer kann qualifiziert über den Pazifik schreiben?
Jemand, der 15 Jahre im pazifischen
Raum, die meiste Zeit auf den Philippinen,
gelebt hat, scheint geeignet. Wenn dieser Jemand
auch noch Journalist und Autor ist,
umso besser. Und Blauwassersegler und Globetrotter
ebenfalls? Gut, von Joachim Feyerabend
ist da einiges zu erwarten. Und diese
hohen Erwartungen werden nicht enttäuscht. Walfang oder Wirbelstürme
sind Themen, die den gesamten Stillen Ozean betrafen
oder betreffen.
Einige Südsee-Musterbeispiele werden genauer vorgestellt: Samoa,
Tahiti, Osterinsel Rapa Nui, Hawaii, Fidschi oder Papua-Neuguinea
etwa. Natürlich kommen hier (wie auch auf einigen der zahlreichen
Bilder) Südseeklischees vor. Aber ebenso selbstverständlich werden
ausufernder Tourismus und Klimawandel angesprochen. Neben
Rückblicken in die erdgeschichtliche Entstehung und die Eroberung
des Pazifiks werden auch aktuelle sowie zukünftige Probleme
des Ozeans angesprochen, der mehr als ein Drittel der gesamten
Erdoberfläche bedeckt. Macaus Glücksspieltourismus etwa.
Dass der in Deutschland häufig als Schimpfwort verwendete Begriff
Kanake einen indigenen Bewohner des wunderschönen Neukaledoniens
bezeichnet, wird manchen Leser überraschen. Geballte,
fachkundige Informationen über den größten Ozean der Erde?
Hier auf rund 200 Seiten zu finden. Mankos?
Die ziemlich kleine Schrift sorgt für ziemliche „Bleiwüsten“, da
die Fotos auf eigenen Bildseiten zusammengefasst wurden.
Alex Webb/Karl Spurzem (Text)
Karibik
mare · 58 Euro
mare steht für Qualität. Das beweist die
»Zeitschrift der Meere« seit nunmehr 83 Ausgaben,
und der Buchverlag hat uns ebenfalls
schon manches Glanzstück (etwa den „Atlas
der abgelegenen Inseln“) beschert. Auch der neue Bildband »Karibik«
überzeugt wieder durch edle Verarbeitung und Aufmachung.
85 großformatige Bilder von Haiti, der Dominikanischen Republik,
Puerto Rico, Kuba, Jamaika, den Antillen, Trinidad und Tobago,
Curaçao sowie Nicaragua werden kommentarlos präsentiert. Sie
stammen von Alex Webb, einem der erfolgreichsten Fotojournalisten
der Welt. Die Aufnahmen des New Yorkers, der seit Jahrzehnten
der Agentur Magnum angehört, begeistern durch ihren Bildaufbau.
Webb zeigt in seinem unverkennbaren Stil („Available
Light“-Fotografie mit teilweise grobem Korn, hohe Kontraste, eher
düstere Grundstimmung) die Bevölkerung der Großen und Kleinen
Antillen. Und zwar ausschließlich die Bevölkerung. Auf die im Text
von Karl Spurzem erwähnte »Makellosigkeit der Strände« wurde
bewusst verzichtet. Dass die karibische Landschaft aber lediglich
auf einer Hand voll Aufnahmen überhaupt auftaucht und dort nur
eine Nebenrolle spielt, ist schade. Die vom Herausgeber Gelpke im
Vorwort erwähnte »überbordende Lebensfreude« findet sich auf
den Bildern nämlich auch nicht. Auf genau einer Aufnahme ist ein
zaghaftes Lachen zu sehen. So entsteht ein äußerst einseitiger Blick
auf die Vielfältigkeit der Karibik. Auf
der dem Buch beiliegenden CD „Pachanga
– Sounds of the Caribbean“
wird aber zumindest noch etwas karibische
Lebensfreude nachgereicht.
Helmut Neuhold
Österreichs Helden zur See
Kapitäne, Forscher, Entdecker
Styria-Verlag · Hardcover · 240 Seiten · 24,95 Euro
Österreich als kleines Binnenland kann auf eine ebenso bewegte wie heldenhafte
nautische Tradition zurückblicken. Trotz des teilweise nur begrenzten
Meereszugangs ist die maritime Geschichte Österreichs reich gepflastert mit
Seehelden, Entdeckern und Weltumseglern. Selbst die Flotte der österreichischen
Kriegsmarine hat niemals eine Seeschlacht verloren. Dieses Werk von
Dr. Helmut Neuhold lässt die große Geschichte der österreichischen Helden auf See wieder auferstehen
und schildert die Zeit, in der das heutige Binnenland auf allen Ozeanen der Welt stolz seine Flagge zeigte.
Das Buch soll all denen gedenken, die historische Erfolge bei der Marine, auf Entdeckungen oder einfach
als großartige Seeleute feierten.
98
Inserentenverzeichnis
Foto: Shutterstock
63 AD Yachts Salona
www.salonayachts.com
81 Adria Yacht Center AYC
www.ayc.at
49 AEZ
www.aez-wheels.com
27 Bank Austria Visa
www.cardcomplete.com
U4
U2
Boot Düsseldorf
www.boot.de
Boot Tulln
www.boot-tulln.at
Impressum
81 Ecker Yacht & Flug GmbH
www.eckeryachting.com
11 Fischer Panda
www.fischerpanda.de
96 Freitag & Berndt
www.freytagberndt.at
81 Inschallah
www.inschallah-sailing-team.at
33 Intersport & Yachting Kretschmann
www.yachting-velden.at
U3
Leers Yachting
www.leers.com
83 Max Marine Motor
www.maxmarine.at
19 Max Marine Segel
www.maxmarine.at
81 Werner Ober Yachtelektronik
www.yachtelektronik.at
97 Phoenix Yachting
www.phoenixyachting.com
13 Schiffsführer Schule Ebner
www.boot1.at
87 Steyr Motors GmbH
www.steyr-motors.com
7 Trend Travel & Yachting
www.trend-travel-yachting.com
5 Yachten Meltl
www.yachten-meltl.de
81 Yachticon
www.yachticon.de
65 Yacht-Pool Versicherungs-Service GmbH
www.yacht-pool.com
Die nächste
Ausgabe von
OCEAN7 2/2011
erscheint am
10. Februar 2011
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Redaktion:
ART-Direktorin:
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MITARBEITer dieser ausgabe:
Produktionsleitung:
Produktion:
Magazin-konzeption:
GESCHÄFTSFÜHRUNG:
LEITUNG ANZEIGEN:
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Thomas D. Dobernigg
Gernot Weiler, Dominic Marsano, Thommy Woels
Catharina Pichler
Alexandra Schöler-Haring (OCEAN WOMAN)
Klaus Czap (Kapitän Metaxa), Regina Detjen, Stefan Detjen,
Georg Gindl (Gindlfoto), Wolfgang Hausner, Detlef Jens,
Dr. Reinhard Kikinger, Peter Schoeler,Silke Springer
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Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt am Wörthersee
Catharina Pichler, Horst Juan
Thomas D. Dobernigg
Thomas D. Dobernigg
Thommy Woels
Margit Gugitscher, Alexander Diewald
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www.ocean7.at
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Feschnigstraße 232, A-9020 Klagenfurt
Geschäftsführer: Wolfgang Forobosko
OCEAN7 steht im Alleineigentum von
Satz- und Druck-Team GmbH, FN 105347 y
Unternehmensgegenstand: Druck bzw. Herstellung
von Druckwerken und Magazinen.
Grundlegende Richtung: OCEAN7 ist ein Magazin,
das sich an yachtsportinteressierte Österreicher richtet.
Photo: Gilles MARTIN-RAGET
Sense 50 & 43: Außergewöhnliche Linien, elegantes Design,
perfektes Innenleben und gute Segeleigenschaften zeichnet diese
Serie von Beneteau aus. Natürlich in gewohnter Bénéteau-Qualität.
Tel +43 (0)3622 53 002 oder +43 (0)664 300 67 92
email: office@leers-yachting.com
www.leers.com
Facebook: Leers Yachting
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Windsurfen
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Gesell GmbH & Co. KG
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A-1190 WIEN
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