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Magazin_Sport 2000_Sommer_16

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Spaziergang in die Vergangenheit<br />

Das Grödnertal, die Heimat Louis Trenkers,<br />

wird von prachtvollen Gipfeln mit<br />

markanten Formen eingerahmt. Neben<br />

dem Langkofel fällt vom Tal aus vor<br />

allen Dingen die Sella-Gruppe ins Auge.<br />

Bei den Gipfeln wie der Langkofel- oder<br />

der Sella-Gruppe handelt es sich um die<br />

ehemaligen Riffatolle, die Tiefsee drum<br />

herum findet sich heute z.B. in den<br />

Sedimenten auf der Seiser Alm wieder.<br />

Eine Wanderung dort ist damit also so<br />

etwas wie ein Spaziergang in eine lang<br />

zurück liegende Vergangenheit. Eine Vergangenheit<br />

übrigens, die den Dolomiten<br />

die Erklärung zum Weltnaturerbe seitens<br />

der UNESCO eingebracht hat.<br />

und lassen die bis 1000 m hohen Felswände<br />

aufleuchten wie einen explodierenden<br />

Vulkan. Wer auf der Suche nach unverfälschten<br />

Naturerlebnissen ist, scheint<br />

hier an der richtigen Adresse zu sein,<br />

so viel wird uns schon nach den ersten<br />

Minuten im vielleicht berühmtesten<br />

der südtiroler Täler klar. Und das eben<br />

erlebte Lichtspektakel steigert die Vorfreude<br />

auf die nächsten Tage in diesem<br />

mit 300 Sonnentagen verwöhnten Wander-<br />

und Kletterparadies. Unsere Familie<br />

– zwei Erwachsene und zwei Kinder im<br />

Alter von 5 bzw. 10 Jahren – hat den Plan,<br />

eine insgesamt 4-tägige Wanderung von<br />

Hütte zu Hütte nördlich des Grödnertals<br />

zu unternehmen.<br />

Vielfältige und seltene Flora<br />

In St. Ulrich, dem auf 1237 m gelegenen<br />

Hauptort des Grödnertals, startet unsere<br />

Wandertour. Die ersten anstrengenden<br />

Höhenmeter übernimmt die Seilbahn,<br />

danach geht es kurze Zeit bergan. Wir<br />

wandern über saftige Almen und blumenübersäte<br />

Hochwiesen unserem Ziel auf<br />

2045 m Höhe entgegen. „Da - ein Edelweiß!”<br />

Unser Sohn hat an einem der steilen<br />

Hänge die seltene Blume entdeckt.<br />

Die Flora der Dolomiten ist vielfältig<br />

und seltene Pflanzen wie das schwarze<br />

Kohlröschen, eine nach Vanille duftende<br />

Orchideenart, oder der Enzian und das<br />

blaue Mänderle wachsen hier im Überfluss.<br />

An der Broglesalm angekommen,<br />

staunen wir über das perfekte Panorama:<br />

Die Alm und die dahinter aufragenden<br />

Geislerspitzen muten an wie von einem<br />

Landschaftsmaler arrangiert.<br />

Schwimmbad und Whirlpool<br />

auf über <strong>2000</strong> m<br />

Am Morgen starten wir erholt zu unserer<br />

zweiten Etappe, die uns zum Berghotel<br />

am Col Raiser bringen soll. Vier Stunden<br />

habe ich eingeplant, schließlich muss<br />

der steile Anstieg zur Pana Scharte<br />

ohne künstliche Hilfe zu Fuß von allen<br />

bewältigt werden. Drahtseile und Steighilfen<br />

erleichtern den Anstieg. Oben<br />

angekommen gibt es erst einmal eine<br />

kleine Gipfeljause: Südtiroler Speck<br />

und Schüttelbrot. Danach werden die<br />

Wege etwas breiter. 20 Minuten später<br />

sorgt die Troier Alm mit Ziegen und<br />

Kaninchen für Abwechslung. Schließlich<br />

angekommen am Almhotel Col Raiser ist<br />

das Kinderglück – und damit verbunden<br />

www.alpin-aktuell.com 25

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