Zum Geleit - Skiclub Grabs
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Leider ist es beim Werklein geblieben, denn just in meinem Geburtsjahr<br />
1924 bricht die Chronik ab und ist nie mehr weitergeführt worden.<br />
Dennoch war sie für meinen Bericht mitbestimmend und hat mir manchen<br />
Hinweis und manchen Fingerzeig auf die Verhältnisse in den Entwicklungsjahren<br />
unseres Klubs gegeben. Ich habe die Arbeit eigentlich mit<br />
wenig Schneid begonnen. Je mehr ich aber mit der Geschichte vertraut<br />
wurde, desto mehr empfand ich Freude, tiefer in sie hineinzudringen.<br />
Es hat immer und zu jeder Zeit Menschen gegeben, die sich mit Herz und<br />
Seele dem Skiklub verschrieben haben. Alle Vorstandsmitglieder der<br />
Gründung sind leider gestorben. Keinem dieser Pioniere war es vergönnt,<br />
an den Feierlichkeiten des 50jährigen Bestehens teilzunehmen. Dies<br />
berührt mich und meine Kameraden irgendwie schmerzlich. Eine neue<br />
Generation steht heute an der Spitze unseres Klubs — es sind ebenfalls<br />
Menschen, die gewillt sind, sich restlos einzusetzen, um von unseren<br />
unmittelbaren Nachfolgern jenen Dank zu ernten, den wir allen<br />
Vorkämpfern in hohem Masse schulden.<br />
<strong>Grabs</strong>, im August 1959 Bartholome Bicker<br />
Vorgeschichtliches<br />
Bestimmt ist den wenigsten bekannt, wann die Brauchbarkeit der Ski in<br />
der Schweiz entdeckt wurde. Vor allem waren es die nordischen Hochlandfahrten<br />
des Naturforschers Fridtjof Nansen im Jahre 1888, die aufhorchen<br />
liessen. Zuerst jedoch drang dieser Ruf in eine kleine<br />
Ortschaft im Schwarzwald, wo im Jahre 1891 der Skiklub Todtnau<br />
gegründet wurde.<br />
Wie kam das? Es war an einem Dezembersonntag des Jahres 1891, und die<br />
ganze Woche hatte es stark eschneit. Die jungen Todtnauer sassen im<br />
Wirtshaus und dösten dahiDa berichtete einer aus der Tafelrunde, er<br />
hätte gelesen, dass der Nordpolfahrer Nansen ein Buch herausgegeben<br />
habe unter dem Titel «Auf Schneeschuhen durch Grönland». In der Folge<br />
entwickelte sich eine interessante Diskussion, weil keiner sich eine<br />
Vorstellung davon machen konnte, wie diese Schuhe im tiefen Schnee<br />
praktisch anzuwenden seien. Licht in die Sache brachte der sich dazu<br />
gesellende und immer zu Scherzen aufgelegte Dorfarzt Dr. Tholus, der<br />
berichtete, dass er schon seit zwei Jahren ein Paar solcher Schneeschuhe<br />
besässe. Man glaubte ihm vorerst nicht, bis er erzählte, dass er<br />
als Schiffsarzt bis in den hohen Norden nach Lappland gekommen sei und<br />
dort Leute angetroffen habe, die sich dieser merkwürdigen Schuhe<br />
bedient hätten. Von einem Kollegen in Norwegen habe er sich ein Paar<br />
Schneeschuhe besorgen lassen. Die ersten Versuche jedoch seien derart<br />
ausgefallen, dass er die verwünschten Bretter verärgert im Speicher<br />
verstaut habe.<br />
Mit der Erlaubnis des Doktors wurden die Schneeschuhe hergeholt und<br />
entsprechend bestaunt. Gleich machte man sich an die ersten Versuche,<br />
und die Begeisterung war derart, dass man sofort zwei weitere Paare aus<br />
Norwegen kommen liess und dem Schreinermeister Bernauer den Auftrag<br />
erteilte, zusätzliche Paare anzufertigen.<br />
Es wurde beschlossen, einen Verein unter dem Namen Skiklub Todtnau zu<br />
gründen, und als gegenseitiger Gruss wurde das heute in der ganzen Welt<br />
bekannte «Ski-Heil» bestimmt. Also geschehen im Jahre 1891. Die Zahl<br />
der Mitglieder nahm ständig zu, vor allem aus der benachbarten Schweiz,<br />
so dass man im Jahre 1895 den Skiklub Schwarzwald mit Sitz in Freiburg<br />
gründete. Erster Skiklub der Schweiz war der Skiklub Glarus, der 1893<br />
gegründet und dessen Präsident Christof Iselin zum Gründer des SSV<br />
wurde.<br />
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