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Zum Geleit - Skiclub Grabs

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Hütten<br />

Ein Skiklub ohne Hütte ist eigentlich etwas fast Unvorstellbares. In<br />

allen alten Tourenberichten findet man immer wieder die Hütte oder nach<br />

damaligen Verhältnissen besser ausgedrückt, die Unterkunft als<br />

Endstation. Es war mir unmöglich, alle diese Berichte zu lesen, aber<br />

ich habe mich überzeugen lassen, dass die Hütte, das Leben um und in<br />

ihr, die Urzelle der Klubgemeinschaft darstellt. So war es vor 40 und<br />

50 Jahren und so ist es geblieben bis auf den heutigen Tag. Unsere<br />

Pioniere führten gewissermassen ein Nomadenleben, aber man spürt doch<br />

förmlich, wie sie immer und immer bestrebt waren, sesshafte Unterkünfte<br />

in ihren Skigebieten zu finden. Die waren sicher nicht immer feudal,<br />

und es dauerte Jahre, bis man sich endlich an die Anschaffung von<br />

Schlafmatratzen heranwagen durfte. Vorerst nisteten sich unsere alten<br />

Kameraden in der Voralp und Gamperfin ein. Leider ist darüber wenig zu<br />

lesen. 1918 finde ich den protokollierten Eintrag, dass dem Skiklub der<br />

Schopf in der Voralp von der Kurhausverwaltung als Nachtquartier gratis<br />

zur Verfügung gestellt wurde. 1923 hat man sich in Cappels sesshaft<br />

gemacht und 1928 wird ein Gesuch zur Mietung der Brandhütte an den<br />

Ortsverwaltungsrat gestartet. Es scheint, dass diese Unterkunft nicht<br />

lange benützt wurde, denn in späteren Jahren ist keine Rede mehr davon.<br />

1929 finden wir den Skiklub <strong>Grabs</strong> auf Gamperney, und zwar in der<br />

heutigen Klubhütte des Skiklubs Margelkopf, im «Wiesli». Gleichzeitig<br />

wird die Voralp aber immer noch weitergeführt, so dass gleich zwei<br />

Hüttenwarte nötig sind. 1934 stellt Zweifel Peter den Antrag zum<br />

Hüttenanbau auf Bützen, und damit beginnt für den Skiklub <strong>Grabs</strong> eine<br />

neue und glorreiche Epoche. Es ist erstaunlich, in welch kurzer Zeit<br />

dieser Anbau Wahrheit wurde, und es ist ebenso erstaunlich, mit welchem<br />

Idealismus und Tatendrang die damalige Kommission und der ganze Skiklub<br />

sich hinter diese Aufgabe machten. Vorerst bot natürlich die<br />

Finanzierung Schwierigkeiten. Aber auch dieses Problem wurde auf eine<br />

Art und Weise gelöst, die all jene Mitkämpfer zu wahren Idealisten<br />

stempelt. Heute, nach genau 25 Jahren dürfen wir uns freuen an dieser<br />

Gesinnung und dürfen ihnen danken für jenen Wagemut. Mitte Oktober war<br />

der Bau perfekt, und der nachfolgende, von Hans Rhyner, Lehrer, zur<br />

Eröffnung am 28. Oktober 1934 verfasste Bericht möge der grossen und<br />

ehrlichen Freude Ausdruck verleihen.<br />

Hütten-Einweihung auf Gamperney am 28. Oktober 1934<br />

Ein strahlender Herbsttag bildete den Rahmen der Hüttenweihe. Es war,<br />

als ob sich die scheidende Jahreszeit dem winterbegeisterten Skifahrer-<br />

volk nochmals von ihrer schönsten Seite zeigen wollte. Die Wälder<br />

prangten, fluteten und flammten in tausend Farben — die Berge standen<br />

stolz da in ihrem ersten Schnee — und der Himmel trug sein tiefstes<br />

Blau. Es war ein besonders gnädig gestimmter Schutzpatron, der bis<br />

jetzt über unser Hüttlein gewacht hat. Schon während des ganzen Bauens,<br />

bis alles einmal unter Dach war, gab's keinen Regen — der<br />

Einweihungstag strotzte in herbstlichem Glanz.<br />

In uns allen lebte ein Gefühl, das nicht gut zu definieren ist. Alle<br />

hatten Freude und Stolz mit ihrem neuen Hüttli, hat es doch jeden von<br />

uns etwas Mühe gekostet, den einen mehr, den andern weniger. Wenn ich<br />

zurückdenke, wie manchen Gang es brauchte, bis nur die Baubewilligung<br />

einmal fix war, — bis dann die Arbeiten verteilt, — und das Hüttlein<br />

fertig stand — ja, es war viel Arbeit. — Nun ist es aber fertig, jetzt<br />

ist es vorbei, jetzt steht oben ein Hüttli, das uns alle freut, und das<br />

wir mit Sorgfalt pflegen wollen. Wohl manchen lockte das schöne Wetter<br />

hinaus, der sonst lieber sein Käterchen in der stillen Klause<br />

ausgeschlafen hätte. Es gab da manch komisches Gesicht zu sehen, manche<br />

Augenlider öffneten und schlossen mit etwelchem Geräusch, aber doch<br />

waren alle fröhlich, wie es ja sein musste an unserem Fest.<br />

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