Ärztemagazin Berlin Ausgabe Mai 2016
Ärztemagazin Berlin Ausgabe Mai 2016
Ärztemagazin Berlin Ausgabe Mai 2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Anzeige<br />
Viel Sinn für Ästhetik<br />
Die Zahnärzte im Kaisersaal<br />
Interview mit Andreas Bothe<br />
Seit 2014 residiert die Praxis von<br />
Andreas Bothe in dem prachtvoll<br />
restaurierten historischen Kaisersaal<br />
im Cumberland-Haus am Kurfürstendamm.<br />
Andreas Bothe bietet hier<br />
moderne, schmerzarme Behandlungen<br />
in einem einmaligen Ambiente<br />
an. Der Zahnarzt hat sich unter anderem<br />
auf die Diagnostik und Therapie<br />
von Funktionsstörungen der<br />
Kiefergelenke spezialisiert.<br />
Wer unter Migräne, Tinnitus,<br />
Schwindel oder extremen Rückenschmerzen<br />
leidet, wird sich nicht als<br />
erstes bei einem Zahnarzt vorstellen.<br />
Warum könnte das trotzdem eine<br />
sinnvolle Option sein, wenn man<br />
andere Ursachen ausgeschlossen hat?<br />
Andreas Bothe: Rund siebzig Prozent<br />
der Bevölkerung leiden unter einer<br />
sogenannten craniomandibulären<br />
Dysfunktion (CMD). Dabei handelt<br />
es sich um eine Fehlregulation in<br />
den Kiefergelenken. Diese Fehlregulation<br />
kann verschiedene Ursachen<br />
haben: ein falscher Biss, schlechter<br />
Zahnersatz, eine fehlerhafte Zahnregulation,<br />
Zähneknirschen, ein<br />
Unfall oder ähnliches.<br />
Kiefergelenke nehmen eine Schlüsselposition<br />
im Körper ein. Wenn sie<br />
nicht korrekt übereinander stehen,<br />
kann das erhebliche Auswirkungen<br />
auf den gesamten Körper haben.<br />
Leider ist dieser Zusammenhang<br />
vielen Patienten noch unbekannt.<br />
„Kiefergelenke nehmen eine Schlüsselposition ein.<br />
Wenn sie nicht korrekt übereinander stehen, kann das<br />
erhebliche Auswirkungen auf den Körper haben.“<br />
Wie stellen Sie fest, ob Ihre Patienten<br />
an einer CMD leiden?<br />
Für uns gehören gesunde Zähne und<br />
ein guter allgemeiner Gesundheitszustand<br />
zusammen. Daher schauen<br />
wir unseren Patienten nicht nur in<br />
den Mund – wir betrachten sie als<br />
Ganzes. Das Anamnesegespräch ist<br />
uns sehr wichtig. Oft habe ich danach<br />
schon eine ziemlich genaue Vorstellung<br />
davon, wo die Ursache liegen<br />
könnte. Eine grundlegende CMD-<br />
Diagnostik gehört bei uns zur Erstuntersuchung<br />
jedes Patienten – einschließlich<br />
aller gesetzlich<br />
Versicherten. Erst danach entscheiden<br />
wir gemeinsam mit den Patienten,<br />
ob wir eine weitergehende manuelle<br />
Funktionsdiagnostik durchführen<br />
oder nicht.<br />
Welche therapeutischen Möglichkeiten<br />
gibt es, eine CMD zu behandeln?<br />
Das hängt natürlich immer von dem<br />
Befund ab. Wir behandeln eine CMD<br />
mit einer speziellen Zahnschiene.<br />
Das ist eine durchsichtige Kunststoffschiene,<br />
die mithilfe spezieller<br />
computergesteuerter Messapparaturen<br />
exakt an den Biss des einzelnen<br />
Patienten angepasst wird. Die Schiene<br />
stellt die Kiefergelenke, den Biss und<br />
die Kaumuskulatur optimal aufeinander<br />
ein. Die Vorderzähne bleiben<br />
frei, sodass man ungehindert sprechen<br />
und lachen kann. Wie lange<br />
diese Schiene getragen werden muss,<br />
4 | <strong>Ärztemagazin</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong>