Ärzteblatt Mai 2009 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
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ÄRZTEBLATT<br />
5/<strong>2009</strong><br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Existentielle Ängste<br />
Inhalative Beta-2-Mimetika: eine Frage der Nerven?<br />
Projekt „Evaluation der Weiterbildung“<br />
geht im <strong>Mai</strong> an den Start
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Existentielle Ängste 156<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
Inhalative Beta-2-Mimetika: eine Frage<br />
der Nerven? 157<br />
Offizielle Mitteilungen<br />
Influenzapandemie – Risikomanagement<br />
in Arztpraxen 159<br />
Aktuelles<br />
Projekt „Evaluation der Weiterbildung“<br />
geht im <strong>Mai</strong> an den Start 160<br />
Recht<br />
Aus der Praxis der Norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle 162<br />
Geschichtliches<br />
Georg Ganter – ein Pionier der Peritonealdialyse 164<br />
Leben für gesunde und kranke Kinder –<br />
Professor Dr. Hubertus Brieger zum<br />
100. Geburtstag (1909 – 1978) 166<br />
Fortbildung<br />
Wichtige Information zur Fortbildung 168<br />
Antrag auf Erteilung des Fortbildungszertifikates 169<br />
Veranstaltungen und Kongresse<br />
Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 170<br />
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 171<br />
Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen 173<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Öffentliche Ausschreibung 174<br />
Kongreßbericht<br />
Wettbewerb im Gesundheitswesen –<br />
rechtliche und ethische Grenzen 175<br />
Buchvorstellungen<br />
Für Sie gelesen 178<br />
Service<br />
Die Charité wird 300 182<br />
Der Frühling ist da – die Zecken machen mobil 183<br />
Kulturecke<br />
Die Malerei Marianne Kindts 183<br />
Lebensfreude als Frühlingsbotschaft 184<br />
Krieg und Medizin 185<br />
Musizierende Ärzte aus 20 Nationen erspielen<br />
über 30.000 Euro für humanitäre Zwecke 185<br />
Rostocker Medizinerball <strong>2009</strong> 186<br />
Personalien<br />
Dr. Dietmar Oesterreich mit der Friedrich-Römer-<br />
Ehrenmedaille ausgezeichnet 186<br />
Gratualation für Dr. Claus Brock 187<br />
Wir beglückwünschen 187<br />
Impressum 188<br />
Seite 155
LEITARTIKEL<br />
Existentielle Ängste<br />
Die Automobilbauer – nicht nur bei Opel – haben sie, die Banken<br />
– nicht nur Hypo Real Estate und Commerzbank – haben<br />
sie, die Mitarbeiter von Karstadt und Quelle lernen sie gerade<br />
kennen und auch die Politiker werden nicht verschont: Existenzangst.<br />
(Schließlich befinden wir uns in einem Wahljahr!)<br />
Auch in mancher Arztpraxis drohen (dank RLV) existentielle<br />
Ängste für den Inhaber wie für die Mitarbeiter. Und doch gibt<br />
es Unterschiede.<br />
Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftszweigen gibt es keine Rettungsschirme,<br />
keine Kredite und Bürgschaften in Milliardenhöhe,<br />
keine Mittel aus dem Globalisierungsfond der EU für das<br />
Gesundheitswesen und seine Mitarbeiter. Auch bereitet das Gesundheitswesen<br />
den Politikern wenig oder gar keine Ängste.<br />
Dies wird allenfalls dann einmal anders, wenn die individuellen<br />
Gesundheitsprobleme existenzbedrohend werden. Erst<br />
dann freuen sich Politiker beiderlei Geschlechts (meist über die<br />
bevorzugte) und der sprichwörtliche „kleine Mann auf der<br />
Straße“ über die medizinische Betreuung auf einem (selbstverständlich!)<br />
hohen Niveau in Deutschland.<br />
Genau darin liegt der Unterschied: Gesundheit und Medizin<br />
werden individuell wahrgenommen – sowohl in der individuellen<br />
Krise, der Krankheit, als auch in der existentiellen Krise, der<br />
Entlassung von Mitarbeitern oder gar dem Konkurs der Praxis.<br />
Wenn fast 28.000 Arbeitsplätze bei Opel bedroht sind, bekommen<br />
Politiker Bauchschmerzen (obwohl es sowieso schon zu<br />
viele Autos gibt). Wenn die Pleite einer Bank droht (obwohl sie<br />
von den eigenen Managern herbei spekuliert wurde), verfallen<br />
Politiker in Aktionismus. Hundert Milliarden Euro sind aber<br />
wirklich nicht allzu viel – bekommt doch im Gegenzug der Manager<br />
zukünftig nicht mehr als 500.000 Euro Jahresgehalt.<br />
Die Medien nehmen die existentiellen Ängste im Gesundheitswesen<br />
überhaupt nicht wahr. Ärzte werden immer noch<br />
als geldgierig verunglimpft, obwohl sie schon lange für Stundensätze<br />
arbeiten (müssen), für die kein anderer Dienstleister<br />
auch nur seine Werkzeugtasche aufmacht. Wenn aber im<br />
Alsterhaus in Hamburg und im KaDeWe in Berlin die Lichter<br />
ausgehen, in Rüsselsheim und in Eisenach tausende Opelaner<br />
auf die Straße gehen, findet dies mediale Aufmerksamkeit<br />
höchster Priorität und löst emsige Betriebsamkeit im Kanzleramt<br />
wie in der Oberbürgermeisterei aus. Die Sorgen um medizinische<br />
Versorgungsmängel aus einer unzureichenden Finanzierung<br />
heraus werden von der zuständigen Ressortministerin<br />
jedoch allenfalls müde belächelt und als „Verteilungskämpfe“<br />
abqualifiziert.<br />
Die Ärzteschaft ist zumindest teilweise selbst Schuld an der Misere.<br />
Das weite Feld der Medizin stellt auch materiell zwangsläufig<br />
sehr unterschiedliche Anforderungen an die, die es bestellen.<br />
Das Regulativ heißt HVM (Honorarverteilungsmaßstab)<br />
und war auch bisher durchaus für Verteilungskämpfe geeignet.<br />
Durch die systematischen dirigistischen Eingriffe der Gesundheitsreformen<br />
werden die Verteilungskämpfe essentiell und<br />
erweisen sich als Instrument des „divide et impera“.<br />
In allen anderen Zweigen der Wirtschaft müssen Politik und<br />
Medien mit solidarischen Massenaktionen rechnen, die nicht<br />
unbemerkt bleiben und politische Reaktionen erfordern. Im<br />
Gesundheitswesen stehen zahlreiche Partikularinteressen einer<br />
umfassenden Solidarität entgegen.<br />
Zum bevorstehenden 115. Deutschen Ärztetag (19.–22. <strong>Mai</strong>)<br />
wird der Ärzteschaft vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit<br />
geschenkt – und sicher sind es weniger die Sach- als die politischen<br />
Themen. Einzelne Ärzteverbände haben aufgerufen,<br />
das Ereignis für Proteste gegen die Unterfinanzierung des Gesundheitswesens<br />
zu nutzen. Andere wollen so frei sein, daß<br />
sie dies mit dem Protest gegen den Ärztetag selbst verbinden<br />
wollen, den sie als „Nabelschau des Präsidiums“ bezeichnet<br />
haben. Glückwunsch, Frau Schmidt, Ihre Saat geht auf!<br />
Der 115. Deutsche Ärztetag ist die Gelegenheit, um die existentiellen<br />
Ängste um das Gesundheitswesen zu artikulieren.<br />
Dabei darf sich die Ärzteschaft nicht unglaubwürdig machen<br />
und muß auch weiterhin einen kompetenten Ansprechpartner<br />
für die Politik stellen. Nur wenn der Ärztetag ein Bild der Geschlossenheit<br />
vermittelt, kann der Protest Erfolg haben. Protest<br />
ja, meinetwegen auch wütend – aber unter Rückstellung<br />
aller Partikularinteressen, die mit Sicherheit wieder als Verteilungskämpfe<br />
diffamiert werden!<br />
Dr. Wilfried Schimanke<br />
Seite 156 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Inhalative Beta-2-Mimetika: eine Frage<br />
der Nerven?<br />
Priv.-Doz. Dr. M. Lommatzsch, Prof. Dr. J. C. Virchow<br />
Einleitung<br />
Inhalative Beta-2-Mimetika sind seit Jahrzehnten wichtiger<br />
Bestandteil der Therapie obstruktiver Atemwegserkrankungen.<br />
Sie führen bei Patienten mit Asthma zu einer starken<br />
Bronchodilatation, und können sogar bei Patienten mit<br />
COPD oft zu einer erheblichen Atemwegserweiterung führen.<br />
Inhalative Beta-2-Mimetika werden in kurz wirksame<br />
Beta-2-Mimetika (engl. Short-Acting Beta-2-Agonist,<br />
SABA), lang wirksame Beta-2-Mimetika (engl. Long-Acting<br />
Beta-2-Agonist, LABA) und ultralang wirksame Beta-2-Mimetika<br />
(engl. Very Long-Acting Beta-2-Agonist, VLABA)<br />
eingeteilt (Abb. 1).<br />
SABA wirken über drei bis fünf Stunden und mußten daher<br />
vor Einführung der länger wirksamen Beta-2-Mimetika<br />
mehrmals täglich inhaliert werden. Sie werden heute nur<br />
noch als Bedarfssprays empfohlen. LABA wirken über zwölf<br />
Stunden, müssen nur zweimal täglich inhaliert werden, und<br />
sind daher für die Dauertherapie sehr gut geeignet. Die<br />
derzeit sich noch in Entwicklung befindlichen ultralangwirk-<br />
Beta-2-Mimetika<br />
Kurz<br />
wirksam<br />
(bei Bedarf)<br />
Lang<br />
wirksam<br />
(2 x täglich)<br />
Ultralang<br />
wirksam<br />
(1 x täglich)<br />
Kurzbezeichnung<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
Wirkstoffe Handelsnamen<br />
(Beispiele)<br />
SABA Salbutamol Sultanol,<br />
Salbulair,<br />
Bronchospray<br />
Fenoterol Berotec<br />
Terbutalin Aerodur<br />
Reproterol Bronchospasmin<br />
LABA Salmeterol Serevent,<br />
Aeromax<br />
VLABA Indacaterol<br />
Formoterol Foradil,<br />
Formotop,<br />
Oxis<br />
Carmoterol<br />
Arfometerol<br />
Abb. 1: Inhalative Beta-2-Mimetika (Monopräparate)<br />
In Ent-<br />
wicklung<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
samen Beta-2-Mimetika (VLABA) sollen über 24 Stunden<br />
wirken und müssen daher nur einmal täglich inhaliert werden:<br />
man erhofft sich von ihnen eine weitere Erhöhung der<br />
Patientencompliance.<br />
Leitlinien<br />
Trotz ihrer bronchodilatierenden Wirkung sind Beta-2-Mimetika<br />
bei der Therapie des Asthma bronchiale nicht Mittel<br />
der ersten Wahl. Sie kommen nur als zusätzliche Therapie<br />
zum Einsatz, wenn die inhalative Therapie mit Kortikosteroiden<br />
nicht ausreicht. Des weiteren sind sie als kurz wirksames<br />
Bedarfsspray (das nicht regelmäßig als Monotherapie<br />
angewandt werden sollte!) bei Asthma zugelassen.<br />
Bei der Therapie der COPD sind hingegen Beta-2-Mimetika<br />
(insbesondere LABA) neben langwirksamen Parasympathikolytika<br />
das Mittel der ersten Wahl, inhalative Kortikosteroide<br />
kommen erst bei Versagen der Initialtherapie bzw. bei<br />
schwerer COPD zum Einsatz.<br />
Für diese Unterschiede in den Therapieleitlinien des Asthma<br />
und der COPD gibt es bislang keine mechanistische oder pathophysiologische<br />
Rationale. Vielmehr basieren diese Empfehlungen<br />
auf überzeugenden epidemiologischen Daten,<br />
die einerseits die Sicherheit von Beta-2-Mimetika bei der<br />
COPD-Therapie belegen, andererseits aber auch die Unsicherheit<br />
einer Monotherapie mit Beta-2-Mimetika beim<br />
Asthma aufzeigen.<br />
Seite 157
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Erhöhte Asthma-Mortalität bei Monotherapie<br />
Die Euphorie über die bronchodilatierende Wirkung der<br />
Beta-2-Mimetika ist seit ihrer Einführung gedämpft worden<br />
durch den paradoxen Anstieg der Asthma-Mortalität, die<br />
insbesondere bei Patienten mit einem hohen Verbrauch an<br />
Beta-2-Mimetika auftrat.<br />
In den 1960er Jahren führte man dies auf die Kardiotoxizität<br />
der noch unspezifischen Sympathomimetika (wie Isoprenalin)<br />
zurück. Doch auch die Entwicklung hochselektiver<br />
SABA führte nicht zu einer Lösung des Problems. Epidemiologische<br />
Studien in den 1970er und 1980er Jahren zeigten<br />
einen Anstieg der Asthma-Mortalität und einen Verlust an<br />
Asthma-Kontrolle unter der Monotherapie mit SABA wie<br />
Fenoterol. Mit der Einführung der LABA Anfang der 1990er<br />
Jahre keimte erneut Hoffnung auf, daß diese paradoxe Nebenwirkung<br />
nun endlich „vom Tisch“ sein würde. Vor allem<br />
durch die vorgeschriebene Regelmäßigkeit der Anwendung<br />
(zweimal täglich) sollten Beta-2-Mimetika-Überdosierungen<br />
und somit auch die Nebenwirkungen rückläufig sein. Doch<br />
auch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. In zwei großen Studien<br />
(darunter der sogenannten SMART-Studie der Firma<br />
GlaxoSmithKline) zeigte sich eine erhöhte Asthma-Mortalität<br />
unter Monotherapie mit Salmeterol. Eine kürzlich veröffentlichte<br />
Analyse der kumulativen Sicherheitsdaten der Fa.<br />
AstraZeneca zum Medikament Formoterol zeigte einen ähnlichen<br />
(wenn auch nicht signifikanten) Trend.<br />
Somit ist in der Zusammenschau aller Daten von einem Klasseneffekt<br />
inhalativer Sympathomimetika auszugehen.<br />
Doch wie kommt es zu dem Paradoxon, daß ein effektiver<br />
Bronchodilatator die Mortalität beim Asthma steigert? Und<br />
warum findet sich dieser Effekt nur beim Asthma, nicht<br />
aber bei der COPD? Wie bereits erwähnt, ging man zunächst<br />
davon aus, daß eine Kardiotoxizität für die erhöhte<br />
Mortalität unter inhalativen Beta-2-Mimetika verantwortlich<br />
zeichnet. Später nahm man an, daß eine Downregulation<br />
der Beta-2-Rezeptoren oder Beta-2-Rezeptor-Polymorphismen<br />
die Ursache der paradoxen Wirkungen der Beta-2-<br />
Mimetika sind, doch auch für die These fanden sich keine<br />
schlüssigen Beweise.<br />
Beta-2-Mimetika: ein neuronales Problem?<br />
In vielen Studien wurde gezeigt, daß es unter der Therapie<br />
mit Beta-2-Mimetika bei Patienten mit Asthma zu einer Verschlechterung<br />
der bronchialen Hyperreagibilität kommt.<br />
Dies hat zu der Hypothese geführt, daß Beta-2-Mimetika<br />
zwar zu einer Bronchodilatation, begleitend aber auch zu<br />
einer Steigerung der Überempfindlichkeit der Atemwege<br />
führen. Dies könnte über eine Häufung und Verstärkung<br />
von Asthmaanfällen die erhöhte Mortalität unter der The-<br />
rapie mit inhalativen Beta-2-Mimetika erklären. Über welchen<br />
Mechanismus führen nun aber inhalative Beta-2-Mimetika<br />
zu einer Verschlechterung der bronchialen Hyperreagibilität<br />
bei Asthma? In einer Studie, die demnächst in<br />
der Fachzeitschrift Thorax erscheint (http://thorax.bmj.<br />
com), haben wir erstmals gezeigt, daß Beta-2-Mimetika wie<br />
Salmeterol die bronchiale Hyperreagibilität von Patienten<br />
mit Asthma über eine Steigerung der neuronalen Reaktivität<br />
in den Atemwegen erhöhen können. Vermittelt wird<br />
dies durch die Hochregulation des Nervenwachstumsfaktors<br />
BDNF, der bekanntermaßen eine Überempfindlichkeit der<br />
Atemwegsnerven auslöst. Eine gleichzeitige Therapie mit<br />
einem inhalativen Kortikosteroid hebt diesen negativen Effekt<br />
von Salmeterol wieder vollständig auf. Letztere Entdekkung<br />
paßt zu Daten, die zeigen, daß im Gegensatz zur Beta-<br />
2-Mimetika-Monotherapie eine Kombinationstherapie mit<br />
inhalativen Steroiden bei Patienten mit Asthma sicher ist.<br />
Somit ergibt sich anhand der alten und neuen Daten die<br />
Hypothese, daß inhalative Beta-2-Mimetika einerseits die<br />
Atemwege erweitern (Akutwirkung), andererseits aber<br />
durch die Steigerung der Empfindlichkeit der Nerven in den<br />
Atemwegen die bronchiale Hyperreagibilität verschlechtern<br />
(Langzeitwirkung) (Abb. 2). Eine Kombinationstherapie mit<br />
einem Kortikosteroid hat den Vorteil, daß sie die negative<br />
Langzeitwirkung der Beta-2-Mimetika ausschaltet, ohne die<br />
gewünschte Akutwirkung zu beeinträchtigen. Bislang ungeklärt<br />
ist, warum diese Phänomene bei der COPD wohl eine<br />
untergeordnete Rolle spielen.<br />
Eine mögliche Erklärung dafür ist, daß bei der COPD vor<br />
allem strukturelle Veränderungen (mit teils fixierter Obstruktion<br />
der Atemwege) die klinische Symptomatik bedin-<br />
Abb. 2: Wirkungen inhalativer Beta-2-Mimetika bei Patienten mit<br />
Asthma<br />
Abkürzungen: ICS: Inhalative Corticosteroide; BDNF: Brain-derived<br />
neurotrophic factor<br />
Seite 158 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
gen, hingegen beim Asthma bronchiale funktionelle neuromuskuläre<br />
Veränderungen im Vordergrund stehen.<br />
Fazit<br />
Inhalative Beta-2-Mimetika sind als Monotherapie bei Asthma<br />
bronchiale kontraindiziert, da sie wahrscheinlich über<br />
eine Steigerung der Nervenempfindlichkeit in den Atemwegen<br />
die bronchiale Hyperreagibilität verstärken.<br />
Bei regelmäßigem oder häufigem Gebrauch inhalativer Beta-2-Mimetika<br />
(z.B. des Bedarfssprays) sollte daher unbe-<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG / OFFIZIELLE MITTEILUNGEN<br />
dingt darauf geachtet werden, daß eine begleitende Basistherapie<br />
mit einem inhalativen Steroid erfolgt.<br />
Literatur bei den Verfassern<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Priv. - Doz. Dr. med. Marek Lommatzsch<br />
Abteilung für Pneumologie<br />
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin<br />
Ernst-Heydemann-Str. 6<br />
18057 Rostock<br />
E-mail: marek.lommatzsch@med.uni-rostock.de<br />
Influenzapandemie – Risikomanagement<br />
in Arztpraxen<br />
Eine gemeinsame Empfehlung der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung,<br />
der Bundesärztekammer und der BGW<br />
Experten sind sich sicher, daß eine Influenzapandemie kommen<br />
wird, es ist nur nicht bekannt, wann sie ausbricht. Deshalb<br />
appelliert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) an<br />
alle Nationen, sich schon jetzt auf eine Influenzapandemie<br />
vorzubereiten. Auch die Ärzteschaft hat sich bereit erklärt,<br />
ihren Beitrag zu leisten.<br />
Die Pandemiebeauftragten der Landesärztekammern haben<br />
die Bundesärztekammer (BÄK) gebeten, zusammen mit der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Berufsgenossenschaft<br />
für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />
(BGW) ein Konzept zum Risikomanagement in Arztpraxen<br />
für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zu verfassen.<br />
Der Nationale Pandemieplan sieht bei einer Influenzapandemie<br />
in der Phase vier bis sechs vor, die Versorgung von<br />
Influenzapatienten möglichst lange ambulant durchzuführen.<br />
Gleichzeitig soll eine frühzeitige Übernahme von Patienten<br />
aus der stationären Behandlung in den ambulanten<br />
Bereich erfolgen.<br />
Den Arztpraxen kommt daher in der Pandemie-Planung eine<br />
wesentliche Rolle zu. Sie sind gehalten, sich durch einen praxisinternen<br />
Notfallplan auf den Pandemiefall vorzubereiten.<br />
Der Praxisinhaber muß für den Pandemiefall regeln, wer,<br />
was, wann, womit und wie lange zu tun hat.<br />
Hilfreich hierbei sind eine sehr gut strukturierte Checkliste, ein<br />
Organigramm und Muster „Ergänzung zum Hygieneplan“ etc.,<br />
die der Handlungsanleitung (Broschüre) beigelegt sind.<br />
Der Notfallplan „Risikomanagement in Arztpraxen“ kann auch<br />
für andere epidemische Ereignisse oder bei einem bioterroristischen<br />
Angriff mit biotechnologisch veränderten hochpathogenen<br />
Viren auf die Bevölkerung genutzt werden.<br />
Diese Broschüre ist bei der BGW in Druckform und als PDF-<br />
Version kostenlos zu erhalten (www.bgw-online.de unter<br />
dem Suchwort Influenzapandemie).<br />
(Nach einer Information der BÄK)<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG Seite 159
AKTUELLES<br />
Projekt „Evaluation der Weiterbildung“ geht im<br />
<strong>Mai</strong> an den Start<br />
Im <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> fällt der Startschuß zu einer bundesweiten Befragung,<br />
die es so noch nicht gegeben hat: Bundesärztekammer<br />
und Landesärztekammern wollen in Erfahrung bringen, wie<br />
Weiterbildungsassistenten und Weiterbildungsbefugte die<br />
Facharzt-Weiterbildung in Deutschland bewerten.<br />
Wie gut ist meine Weiterbildung? Diese Frage können ab <strong>Mai</strong><br />
diesen Jahres Weiterbildungsassistenten und Weiterbildungsbefugte<br />
beantworten. Mit der Evaluation der Weiterbildung<br />
wollen die Bundesärztekammer (BÄK) und 16 Landesärztekammern<br />
(LÄK) Stärken und Schwächen des ärztlichen Weiterbildungssystems<br />
aufzeigen. Dazu werden den Weiterbildungsassistenten<br />
und Weiterbildungsbefugten Fragen zu bestimmten<br />
Aspekten der Weiterbildung gestellt. Die Methodik lehnt sich<br />
an die seit über 12 Jahren praktizierten Studien in der Schweiz<br />
an, welche – wie das Projekt in Deutschland – in Zusammenarbeit<br />
mir der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich<br />
vorgenommen werden.<br />
Befugtenfragebogen: umfaßt ca. 30 Fragen zu folgenden<br />
Themen, u. a.<br />
■ Wochenarbeitszeit/Aufteilung auf verschiedene Tätigkeiten<br />
■ Arbeitszeitgesetz und Vereinbarkeit mit der Weiterbildung<br />
■ Weiterbildungskonzept („Curriculum“)/Rotationen<br />
■ Einschätzung der Motivation der Assistenzärzte (AA)<br />
■ Fort- und Weiterbildungsbudget<br />
AA-Fragebogen: umfaßt 8 Fragen-Komplexe (insgesamt ca.<br />
100 Fragen):<br />
■ Globalbeurteilung<br />
■ Vermittlung von Fachkompetenzen<br />
■ Lernkultur<br />
■ Führungskultur<br />
■ Fehlerkultur<br />
■ Entscheidungskultur<br />
■ Betriebskultur<br />
■ Anwendung evidenzbasierter Medizin<br />
■ … sowie weitere Fragen, die sich mit Eigenaktivität, dem<br />
Weiterbildungskonzept, der Arbeitssituation und dem Arbeitszeitgesetz<br />
befassen<br />
Erläuterung der Fragen-Komplexe (etwaige Anzahl der Fragen):<br />
■ Globalbeurteilung (3)<br />
Ich würde die Weiterbildungsstätte weiterempfehlen.<br />
■ Fachkompetenz (28)<br />
Wie groß ist der Beitrag der Weiterbildungsstätte, an der Sie<br />
zur Zeit tätig sind, zur Entwicklung der folgenden Kompetenzen,<br />
Fähigkeiten beziehungsweise Kenntnisse?<br />
■ Lernkultur (7)<br />
Meine Weiterbildner nehmen sich genügend Zeit, um mir<br />
Zusammenhänge und Fragen zu erklären, die ich nicht verstanden<br />
habe.<br />
■ Führungskultur (6)<br />
Meine Vorgesetzten sorgen für eine gute Zusammenarbeit<br />
im Team.<br />
■ Fehlerkultur/Patientensicherheit (3)<br />
An unserer Weiterbildungsstätte gibt es ein System zur Meldung<br />
kritischer Ereignisse/Komplikationen oder ein CIRS<br />
(Critical Incidence Reporting System).<br />
■ Entscheidungskultur (4)<br />
Es wird vorgelebt, daß bei einer Entscheidung alle Aspekte<br />
(soziale, psychische und medizinische) berücksichtigt werden<br />
müssen.<br />
■ Betriebskultur (4)<br />
In unserer Weiterbildungsstätte (Ärzte und Pflegepersonal)<br />
herrscht ein gutes Arbeitsklima.<br />
■ Evidenzbasierte Medizin (4)<br />
Ich lerne, die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie<br />
konkret bei der Behandlung eines Patienten anzuwenden.<br />
Vergleichs-Gruppen („Benchmark-Gruppen“)<br />
■ 51 Facharztgruppen entsprechend MWBO<br />
■ 5 Gruppen Basisweiterbildungen ≈ Gebiete MWBO<br />
■ 1 Gruppe Hausärzte<br />
■ 1 Gruppe Fachärzte ambulant<br />
Ergebnisse der Befragung: Befugtenberichte/Analysen<br />
1. Bericht für die eigene Abteilung<br />
2. Benchmarks innerhalb des eigenen Fachgebietes auf Länderebene<br />
3. Benchmarks innerhalb des eigenen Fachgebietes im Bundesvergleich<br />
Durch die Bewertung der einzelnen Weiterbildungsstätten und<br />
die Darstellung der Ergebnisse der Mittelwerte auf Bundes- und<br />
Landesebene soll die Befragung erstmals Vergleichsmöglichkeiten<br />
schaffen und Transparenz über die Weiterbildungssituation<br />
herstellen.<br />
Die wissenschaftliche Auswertung der Daten erfolgt durch die<br />
Eidgenössische Hochschule Zürich (ETHZ), die seit zwölf Jahren<br />
Seite 160 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
die entsprechende Umfrage der Schweizer <strong>Ärztekammer</strong> begleitet.<br />
Die Ergebnisse der Befragung werden den Weiterbildungsbefugten<br />
bezüglich ihrer eigenen Weiterbildungsabteilung<br />
zugeleitet. Die Vergleichswerte auf Bundes- und Länderebene<br />
werden fachbezogen veröffentlicht.<br />
Zeitplan<br />
Anfang <strong>2009</strong><br />
Erstellung einer Adreß- und Datenliste sämtlicher in der <strong>Ärztekammer</strong><br />
registrierter Befugten durch die beteiligten <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
Ende April/Anfang <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
Anschreiben der Befugten, um die Anzahl der in der Weiterbildungsstätte<br />
zum aktuellen Zeitpunkt in Weiterbildung befindlichen<br />
Assistenten abzufragen und die Befugten aufzufordern,<br />
an der ersten Befragungsrunde teilzunehmen. Dazu erhält der<br />
Befugte seinen persönlichen Zugangscode sowie bei Eingabe<br />
der Anzahl der Assistenten die entsprechende Anzahl an Zugangscodes<br />
für die Online-Einwahl der Assistenten in das Fragebogenprogramm.<br />
Die Befugten induzieren die Teilnahme der Assistenten.<br />
Es wird ein Zeitraum von ca. 6 bis 8 Wochen Rücklauffrist für die<br />
Beantwortung der Fragebögen eingeräumt.<br />
Eine Erinnerung zur Erhöhung der Teilnahme der Befugten/Assistenten<br />
(über die Befugten) an der Befragung erfolgt ca. 3<br />
und 6 Wochen nach Start der Befragung.<br />
August/September <strong>2009</strong> (ETHZ)<br />
Datenaufbereitung, Durchführung der Datenanalysen<br />
Oktober/November <strong>2009</strong> (ETHZ)<br />
Erstellung des Berichtswesen und Benchmarks für die Befugten,<br />
Erstellung der Länderrapporte für LÄK und BÄK<br />
Ende <strong>2009</strong>/Anfang 2010<br />
■ Freischaltung der Befragungsergebnisse der Befugten (Befugten-Berichte)<br />
online<br />
■ Zugriff von LÄK/BÄK auf die Ergebnisse der einzelnen Befugtenberichte<br />
und die Länderrapporte<br />
Im Verlauf von 2010<br />
Bewertung und Schlußfolgerung der ersten Erhebungsphase<br />
Anfang 2011<br />
Beginn der zweiten Befragungsphase: Ablauf im Prinzip in gleicher<br />
Weise<br />
Im Verlauf von 2012<br />
Ende des zweiten Durchlaufs:<br />
1. Schlußfolgerung der zweiten Erhebungsphase<br />
2. Beratung über den Übergang des Projekts in die Routine<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
AKTUELLES<br />
Datenschutz<br />
Alle im Zusammenhang mit dem Projekt erhobenen und verwendeten<br />
Daten werden gemäß den gesetzlichen Bestimmungen<br />
über den deutschen Datenschutz behandelt.<br />
Bei der Verwendung der Daten wird dafür Sorge getragen, daß<br />
Rückschlüsse auf die Identität der befragten Ärztinnen und<br />
Ärzte, die sich in Weiterbildung befinden, nicht möglich sind.<br />
In den Fällen, in denen die Anonymität aufgrund geringer Teilnehmerzahl<br />
nicht gewährleistet werden kann, dürfen die Daten<br />
nur mit ausdrücklicher Einwilligung dieser Ärztinnen und Ärzte<br />
verwendet werden.<br />
Die Befugtenberichte dürfen nur mit Zustimmung der Befugten<br />
veröffentlicht werden.<br />
(Nach einer Information der BÄK)<br />
Seite 161
RECHT<br />
Aus der Praxis der Norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle<br />
Heute: Rasche Reoperation nach Mitralklappenrekonstruktion<br />
Kasuistik<br />
Die 67jährige Patientin wurde nach einem im September<br />
2004 erlittenen interventionell behandelten Hinterwandinfarkt<br />
rezidivierend linksherzinsuffizient. Die Ursache dafür<br />
sah man in einer deutlichen Einschränkung der linksventrikulären<br />
Funktion (EF 30 – 45 Prozent) sowie in einer zunehmenden<br />
Mitralinsuffizienz, die im Verlauf als viertgradig mit sekundärpulmonaler<br />
Hypertonie eingestuft wurde. Deshalb<br />
riet man der Patientin zu einer operativen Behandlung der<br />
Mitralklappe. Die stationäre Behandlung erfolgte im Dezember<br />
2004 in einer herzchirurgischen Abteilung.<br />
Nach den üblichen Vorbereitungen wurde die Mitralklappenrekonstruktion<br />
vorgenommen. Zur Implantation kam ein<br />
Physioring mit 28 Millimeter Durchmesser. Gleichzeitig wurde<br />
ein Venenbypass auf den Ramus intraventrikularis anterior<br />
genäht.<br />
Intraoperativ erfolgte die Testung der rekonstruierten Klappe<br />
mittels Wasserprobe sowie durch die transösophagiale<br />
Sonde (TEE). Für letztere Untersuchung wurde der Druck und<br />
die Kontraktilität des Herzens mit Suprarenin erhöht. Unter<br />
allen Bedingungen war die Klappe kompetent.<br />
Der postoperative Verlauf war weitgehend unauffällig. Es<br />
trat zwar ein Vorhofflimmern auf, das jedoch medikamentös<br />
in einen Sinusrhythmus konvertiert werden konnte. Außerdem<br />
wurde ein HIT II diagnostiziert und entsprechend behandelt.<br />
In den beiden Echokontrollen während der statio-<br />
nären Behandlung fielen die schlechte linksventrikuläre<br />
Funktion sowie eine Mitralinsuffizienz I auf, was bei Rekonstruktionen<br />
jedoch als normal gilt.<br />
Kurz vor Weihnachten wurde die Patientin mit reizlosen<br />
Wundverhältnissen, unauffälligen Leukozyten sowie mit typisch<br />
postoperativ veränderten CRP-Werten direkt in die Anschlußheilbehandlung<br />
verlegt.<br />
Während der Rehabilitationsphase trat eine erneute Linksherzinsuffizienz<br />
auf, so daß die Patientin in die operative Abteilung<br />
zurückverlegt und unter der Diagnose Mitralinsuffizienz III – IV<br />
30 Tage nach der Erstoperation reoperiert wurde. Intraoperativ<br />
kam der Verdacht auf ein infektiöses Geschehen auf. Die genommenen<br />
Abstriche blieben aber steril. Zur Implantation gelangte<br />
eine Mosaik-Bioprothese Größe 21 unter Auffädelung<br />
der erhaltenen Reste des posterioren Mitralsegels.<br />
Die Patientin war der Ansicht, der Operateur der Erstoperation<br />
habe die entzündete Herzklappe übersehen,<br />
ferner hätten sich zu viele Bakterien im Blut befunden.<br />
Auch die zweite Operation sei fehlerhaft gewesen, da<br />
ein Teil der alten Herzklappe in situ belassen worden<br />
war.<br />
Aus dem Gutachten<br />
Der von der Schlichtungsstelle beauftragte externe Gutachter<br />
kommt zu folgender Bewertung:<br />
1. Die Operation sei indiziert gewesen, die rezidivierende<br />
Linksdekompensation hätte eine weitere konservative<br />
Therapie wenig erfolgversprechend erscheinen lassen.<br />
2. Der Vorwurf, der Operateur habe eine Entzündung der<br />
Mitralklappe beziehungsweise das präoperative Auftreten<br />
zu vieler Bakterien im Blut übersehen, sei aus den<br />
Unterlagen nicht nachvollziehbar. Alle mehrmals kontrollierten<br />
Entzündungsparameter wären normal gewesen.<br />
Auch die echokardiographischen Kontrollen sprächen gegen<br />
eine Entzündung.<br />
3. Die Entscheidung zur Mitralrekonstruktion wäre als sachgerecht<br />
anzusehen, denn allgemein gelte: Rekonstruktion<br />
geht vor Klappenersatz. Bei technischer Möglichkeit zur<br />
Rekonstruktion sei die eigene Klappe jeder Kunstklappe<br />
überlegen.<br />
Seite 162 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
4. Die intraoperative Testung der rekonstruierten Klappe<br />
habe dem geltenden Standard entsprochen.<br />
5. Die postoperative Betreuung wäre fachgerecht gewesen.<br />
Die mehrmals durchgeführten echokardiographischen<br />
Untersuchungen würden keine Dysfunktion der rekonstruierten<br />
Klappe belegen. Die Laborparameter hätten<br />
keinen Anhalt für entzündliches Geschehen gezeigt.<br />
6. Die technische Durchführung der Revisionsoperation sei<br />
nicht zu beanstanden. Die primär vermutete Entzündung<br />
an der Klappe hätte sich bakteriologisch nicht nachweisen<br />
lassen. Der Erhalt eines Teils des Halteapparates der<br />
Mitralklappe sei üblich. Damit werde die Langzeitprognose<br />
verbessert. Das Verfahren sei nicht als fehlerhaft zu<br />
beurteilen, sondern sollte immer angewandt werden.<br />
Zusammenfassend schließt der Gutachter einen Behandlungsfehler<br />
aus.<br />
Ausrisse sind in der gesamten Chirurgie bekannt. Chirurgisch<br />
kann nur das Gewebe nahttechnisch benutzt werden, das<br />
vorliegt. Vor diesem Hintergrund kann es zu Narbenbrüchen,<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
RECHT<br />
Klappenausrissen beziehungsweise Nahtaneurysmen kommen.<br />
Neben intra- und postoperativen Faktoren spielen auch<br />
endogene Faktoren wie Kollagenstoffwechselstörungen eine<br />
Rolle, so daß es im Einzelfall unmöglich ist zu entscheiden,<br />
warum es zum Ausriß gekommen ist.<br />
Die Schlichtungsstelle schloß sich der Bewertung des Gutachters<br />
an. Bei der hier vorliegenden Schädigung handelt es<br />
sich um eine Komplikation, die auch auftreten kann, wenn<br />
ärztlicherseits fehlerfrei vorgegangen wurde. Allein das Auftreten<br />
der Komplikation kann deshalb nicht als Beweis für<br />
fehlerhaftes ärztliches Vorgehen gewertet werden.<br />
Die Schlichtungsstelle hielt deshalb einen Haftungsanspruch<br />
für nicht begründet.<br />
Anschrift des Verfassers:<br />
Professor Dr. med. Knut Leitz<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen<br />
der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover<br />
Seite 163
GESCHICHTLICHES<br />
Georg Ganter – ein Pionier der Peritonealdialyse*<br />
Im Dezemberheft 2008 des <strong>Ärzteblatt</strong>es M-V hat PD Dr. Bernhard<br />
Scholz an die St. Georgs Klinik in Rostock erinnert. Mit<br />
diesem Beitrag soll Wissenswertes über den Lebensweg und<br />
die Lebensleistung des mehrjährigen Direktors der „Katholischen<br />
Klinik St. Georg“ in Rostock, Prof. Dr. Georg Ganter,<br />
vermittelt werden. Sein beruflicher Werdegang, seine wissenschaftliche<br />
Tätigkeit und Leistung, die aufrichtige humanistische<br />
Haltung als Hochschullehrer in einem nationalsozialistischen<br />
Umfeld an der Universität Rostock sowie die seit<br />
1935 bestehende Freundschaft mit Ernst Barlach sollen dabei<br />
besonders herausgestellt werden.<br />
Abb.1: Porträt von Prof. Dr. Georg<br />
Ganter, geb. 18.04.1885,<br />
gest. 05.05.1940<br />
Fotos: Universitätsarchiv<br />
Georg Ganter (Abb. 1)<br />
wurde am 18.04.1885 in<br />
Unterschönmattenwag<br />
(Hessen) als Sohn eines<br />
Landwirtes geboren. In<br />
Freiburg und München<br />
studierte er Humanmedizin.<br />
1912 Promotion in<br />
Freiburg, danach Assistenzarzt<br />
der Medizinischen<br />
Klinik in Tübingen.<br />
Von 1918 – 1921 war er<br />
an der Klinik für Innere<br />
Medizin der Universität<br />
Greifswald tätig. Hier<br />
auch Habilitation und Privatdozentur.<br />
1921 wechselte<br />
er an die Innere Klinik<br />
der Universität Würzburg,<br />
wird Oberarzt und<br />
außerplanmäßiger Professor. Anfang 1926 erhielt er einen Ruf<br />
auf eine Professur für Pathologische Physiologie an die Medizinische<br />
Fakultät der Universität Würzburg. Im April 1926 folgte<br />
der Ruf als planmäßiger Professor und Direktor der Medizinischen<br />
Poliklinik Rostock.<br />
Ab Dezember 1935 beginnt ein langfristig inszeniertes und<br />
widerliches Amtsenthebungsverfahren, u. a. weil Ganter in<br />
seiner universitären Privatpraxis jüdische Mitbürger behandelte.<br />
Nach wiederholter Denunzierung durch den Röntgenologen<br />
Dr. Werner Böhm vollzog der Rektor Prof. Dr. Ernst-<br />
Heinrich Brill, Lehrstuhlinhaber der Universitäts-Hautklinik,<br />
mit der Begründung „Die Persönlichkeit Ganters ist abzu-<br />
* Herrn Prof. Dr. Külz zum 80. Geburtstag gewidmet.<br />
lehnen, da ich ihn als einen inneren Gegner der nationalsozialistischen<br />
Weltanschauung stets empfunden habe“ die<br />
vorzeitige Pensionierung. Professor Ganter wurde am<br />
24.05.1937 im 52. Lebensjahr seines Amtes als Direktor der<br />
Medizinischen Poliklinik der Universität Rostock enthoben<br />
und aus politischen Gründen aus dem Universitätsdienst<br />
suspendiert.<br />
Georg Ganter hatte während seiner ärztlichen Tätigkeit in<br />
Greifswald (1918) und Würzburg (1926) auf der Basis klinischer<br />
Beobachtungen und wissenschaftlicher Forschungen<br />
Diffusionsvorgänge an biologischen Membranen beobachtet<br />
und mittels tierexperimenteller Untersuchungen belegen<br />
und beweisen können. Diese Beobachtungen und tierexperimentellen<br />
Untersuchungen beschrieb Ganter in einer<br />
Publikation in der Münchener Medizinischen Wochenschrift<br />
(MMW) im Jahre 1923 (Abb.2) u. a. so: „Der erste Fall, bei<br />
dem ich auf den Gedanken kam, die Infusion zu diesem<br />
Zwecke zu benutzen, wurde 1918 in der Medizinischen Klinik<br />
Greifswald eingeliefert. Es handelte sich um einen Mann<br />
mittleren Alters, bei dem die urämischen Symptome ziemlich<br />
ausgesprochen waren ... . Ich ließ durch Punktion etwa<br />
¾ Liter aus der Pleurahöhle abfließen und infundierte im<br />
Anschluss daran, durch dieselbe Nadel, die gleiche Menge<br />
physiologische Kochsalzlösung. Sehr bald trat eine ausgesprochene<br />
Aenderung des Krankheitsbildes ein. Aus äusseren<br />
Gründen bin ich erst später dazu gekommen der Frage<br />
im Tierexperiment näher zu treten.“<br />
Abb.2: Titel der Publikation in der MMW 192<br />
In der gleichen Arbeit sind die aussagekräftigen Tierexperimente<br />
mit Kaninchen und Meerschweinchen beschrieben,<br />
wobei durch Unterbindung der Ureteren ein Nierenversagen<br />
erzeugt wurde, welches durch peritoneale Spülungen mit<br />
Kochsalzlösung erfolgreich behandelt werden konnte.<br />
Während seiner Würzburger Tätigkeit wurden von Ganter<br />
zwei weitere Patienten mittels peritonealer Spülungen be-<br />
Seite 164 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
handelt. Damit steht außer Zweifel, daß Georg Ganter für die<br />
Entwicklung der Bauchfelldialyse wichtige Grundlagenarbeit<br />
geleistet hat und somit zu Recht als Pionier einer heute weltweit<br />
erfolgreich eingesetzten Behandlungsmöglichkeit bei<br />
Nierenversagen gesehen werden darf.<br />
Durch die eigene berufliche Tätigkeit auf dem Gebiet des<br />
akuten und terminalen Nierenversagens bei Kindern gab es<br />
natürliche Anknüpfungspunkte an das Wirken Prof. Ganters,<br />
die ich im Rahmen der Vorbereitung zweier Publikationen<br />
und eines Festvortrages zum Leben und Wirken des Pioniers<br />
der Peritonealdialyse vertiefen konnte. Durch ein mehrstündiges<br />
interessantes Gespräch im Jahre 1998 mit der 84jährigen<br />
Schwester M. Asgari, geb. Elisabeth Oppe, einer der letzten<br />
seinerzeit noch lebenden Mitarbeiterinnen von Prof.<br />
Georg Ganter, habe ich viele Einzelheiten aus seinem Leben<br />
erfahren. Sein Mut, seine Haltung als Mensch, Arzt und Chef<br />
der Klinik beeindrucken und motivieren mich in vielfältiger<br />
Weise zutiefst. Ihr verdanke ich auch das Bild von der Klinik<br />
in der Paulstraße 27 (Abb. 3) vor der nahezu vollständigen<br />
Zerstörung im Jahre 1942.<br />
Abb.3: Katholische Klinik St. Georg, Rostock, Paulstraße 27<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
Abb.4. Ernst Barlach 1934 vor der<br />
Gertrudenkapelle in Güstrow<br />
GESCHICHTLICHES<br />
Interessante Einzelheiten<br />
und Begebenheiten<br />
wußte meine Gesprächspartnerin<br />
auch<br />
über die wenig bekannte<br />
Freundschaft<br />
der Familie Ganter mit<br />
dem in Güstrow lebenden<br />
Ernst Barlach<br />
(Abb. 4), der seit 1937<br />
mit einem Ausstellungsverbot<br />
belegt<br />
war. Sie beruhte nicht<br />
zuletzt auf der gemeinsamen,<br />
deutlich<br />
positionierten kritischenAuseinandersetzung<br />
mit dem politischen<br />
Umfeld.<br />
Die Freundschaft intensivierte<br />
sich nach<br />
der Übernahme der Klinik durch Prof. Ganter 1937 bis zum<br />
Tode Barlachs, der am 24.10.1938 in der „Katholischen St.<br />
Georg Klinik“ verstarb.<br />
Meine Gesprächspartnerin war seit September 1938 in hohem<br />
Maße an der Pflege und den letztlich vergeblichen<br />
therapeutischen Bemühungen um den schwerstkranken E.<br />
Barlach beteiligt. Als Todesursache fanden sich dann auch:<br />
„Schwerste Einengung der großen Schlagaderöffnungen,<br />
hochgradige Verkalkungen und Verwachsungen der großen<br />
Schlagaderklappen, nach abgelaufenen Entzündungen“.<br />
Seite 165
GESCHICHTLICHES<br />
Abb.5: Todesanzeige Georg Ganters im „Rostocker Anzeiger“ vom 07.05.40<br />
„Wenn ein Patient stationär aufgenommen wird, bitte ich<br />
um sofortige Benachrichtigung. An den Wochenenden rufen<br />
Sie mich in Lubmin gegen 17°° Uhr an und erstatten mir Bericht“.<br />
Diese Anweisungen hat sicher noch jeder ärztliche<br />
Mitarbeiter der Kinderklinik in Erinnerung. Brieger übernahm<br />
aufgrund seiner humanistischen Grundhaltung stets<br />
die persönliche Verantwortung für jeden Patienten. Der Direktor<br />
wurde so zu einem Begriff für viele Mütter und Großmütter<br />
der Stadt Greifswald und ihrem weiteren Umland.<br />
Hubertus Brieger wurde am 26.04.1909 in Sagan, Schlesien<br />
als Sohn des Volksschullehrers Paul Brieger geboren. Er ging<br />
bis zu seinem Abitur 1929 auf das humanistische Gymnasium<br />
in Sagan. Danach studierte er an den Universitäten Innsbruck,<br />
Graz, Breslau, Tübingen und Greifswald Humanmedizin. Das<br />
Staatsexamen bestand er 1935 und promovierte im gleichen<br />
Jahr zum Dr. med. an der Universität Greifswald. Seine kinderärztliche<br />
Ausbildung begann er an der Universitäts-Kinderklinik<br />
in Greifswald unter Prof. Dr. Hans Bischoff (1894-1943).<br />
Wegen seiner antifaschistischen Haltung mußte er 1938 die<br />
Greifswalder Kinderklinik verlassen. Unter Prof. Dr. Kurt Wa-<br />
Viele Einzelheiten des Lebenswegs sowie der Lebensleistung<br />
Georg Ganters sind bisher nicht bekannt und verdienen besonderes<br />
medizinhistorisches Interesse. Über die bis heute<br />
nicht eindeutig geklärten Umstände des Todes von Professor<br />
Ganter am 07.05 1940 wollte oder konnte auch Schwester<br />
M. Asgari nichts berichten. Lediglich die nüchterne Todesanzeige<br />
im „Rostocker Anzeiger“ vom 07.05.1940 (Abb.5)<br />
ist urkundlich erhalten.<br />
Der Erinnerung und Ehrung dieses verdienstvollen Rostokker<br />
Arztes und Forschers ist auch dieser Beitrag gewidmet.<br />
Prof. em. Dr. med. Hans Joachim Stolpe,<br />
Rostock<br />
Leben für gesunde und kranke Kinder –<br />
Professor Dr. Hubertus Brieger zum<br />
100. Geburtstag (1909 – 1978)<br />
cholder (1893-1961), Physiologisches<br />
Institut der<br />
Universität Rostock, fand<br />
er für seine experimentellen<br />
Forschungen in der<br />
Entwicklungsmechanik<br />
eine neue Heimat. 1939<br />
konnte er seine Ausbildung<br />
an der Kinderklinik<br />
der Rostocker Universität<br />
unter Prof. Dr. Karl Klinke<br />
(1897-1972) fortsetzen.<br />
1941 erhielt er die Anerkennung<br />
als Facharzt für<br />
Kinderheilkunde und<br />
Hubertus Brieger<br />
1945 erfolgte seine Ernennung<br />
zum Oberarzt<br />
der Klinik. Er betreute die Klinikaußenstelle in Graal-Müritz<br />
und war gleichzeitig stellvertretender Direktor der Kinderklinik.<br />
Nach Klinkes Weggang übernahm er kommissarisch die<br />
Leitung der Universitätskinderklinik Rostock.<br />
Seite 166 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Brieger arbeitete auf dem Gebiet des Vitamin C- und D-<br />
Stoffwechsels. Später gelangte er, bedingt durch seine Forschung<br />
über allergische Probleme während der Sulfonamidtherapie<br />
zu seinem stetigen Arbeitsfeld, der Hämatologie.<br />
Es ist sein Verdienst, die dynamische Betrachtung des weißen<br />
Blutbildes von Joseph Arneth (1873-1958), Münster, und<br />
Victor Schilling (1883-1960), Rostock, in die Pädiatrie eingeführt<br />
zu haben. Für sein wissenschaftliches Werk erhielt er<br />
1948 den Titel eines Dr. med. habil. und eines Hochschuldozenten.<br />
1948 wurde Brieger<br />
zum ordentlichen<br />
Professor und<br />
Direktor der Uni versitäts<br />
kinder klinik<br />
der Ernst-Moritz-<br />
Arndt-Universität<br />
Greifswald berufen.<br />
Er begann sofort<br />
mit den notwendigen<br />
Renovierungen<br />
der Klinik, nach modernenpädiatrischenGesichtspunkten.<br />
1951 konnte<br />
der „Stolte-Pavillion“<br />
mit einer Fachbibliothekeinge-<br />
Holzrelief - Brieger am Mikroskop<br />
richtet werden. Es<br />
entstand eine neue<br />
Verwaltungs- und<br />
Röntgenabteilung. 1953 erfolgte der Bau eines großräumigen<br />
Wirtschaftsgebäudes und des sogenannten Gartenlabors mit<br />
einem genetischen Labor und Tiersektionsräumen.<br />
Das 1915 erbaute Säuglingsheim wurde 1954 unter dem<br />
Druck einer größeren Anzahl aufnahmepflichtiger Kinder<br />
schließlich als sogenannte Säugling-B-Station in der oberen<br />
Etage eingerichtet. Die Bettenbelegzahl der Klinik war, bedingt<br />
durch den Mangel an Fachärzten und das Fehlen von<br />
Kinderabteilungen an den Krankenhäusern der näheren<br />
und weiteren Umgebung, auf über 300 Patienten angewachsen.<br />
Von 1992 bis 1997 erfolgte eine komplette Renovierung<br />
des Gebäudes, in dem sich nun die Abteilung Hämatologie-<br />
Onkologie des Zentrums für Kinder und Jugendmedizin befindet.<br />
Die Abteilung erhielt 1979 den Namen „Brieger-Station“ zum<br />
ehrenden Gedenken an den ehemaligen Direktor der Klinik.<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
GESCHICHTLICHES<br />
1955 konnte ein großer Klinikkomplex mit einer Frühgeborenen-,<br />
einer Kinderstation und einer orthopädischen Abteilung<br />
sowie einem großen Hörsaal mit 180 Plätzen gebaut<br />
werden.<br />
1969 schuf Brieger gemeinsam mit dem Kinderchirurgen<br />
Prof. Dr. Wolfram Tischer eine operative Einrichtung. Die<br />
Zusammenarbeit führte 1970 zu einer interdisziplinären<br />
kinderchirurgisch-pädiatrischen Intensivtherapie-Station in<br />
der Kinderklinik. Brieger unterstützte großzügig die ambulante<br />
und stationäre Spezialisierung der Fachbereiche seiner<br />
Oberärzte, wenn er von deren Vorschlägen überzeugt war.<br />
Den Schwesternunterricht und damit die theoretische Ausbildung<br />
der Säuglings- und Kinderkrankenschwestern führte<br />
Brieger in seiner Amtszeit ausschließlich alleine durch.<br />
Das traf auch über Jahre für die kompletten pädiatrischen<br />
Vorlesungen für die Studenten zu. Erst in den letzten Jahren<br />
„durften“ seine Oberärzte in den Unterricht für Schwestern<br />
und den Vorlesungsbetrieb einsteigen.<br />
Unter seinem Direktorat gingen eine große Zahl international<br />
anerkannter Publikationen aus der Klinik hervor. Brieger<br />
betreute eine Vielzahl von Diplom- und Promotionsarbeiten.<br />
Von seinen Oberärzten führte er acht zur Habilitation,<br />
vier erhielten später eine Professur für Pädiatrie. Andere<br />
Ärzte übernahmen leitende Stellungen in umliegenden<br />
Krankenhäusern. Seine Persönlichkeit und sein Vorbild prägten<br />
Generationen von Studenten und Ärzten. Menschlichkeit<br />
und Achtung vor der Individualität des Kindes waren<br />
Wesenszüge seines Charakters. Es ist erstaunlich, daß Brieger,<br />
obwohl er unermüdlich klinisch tätig war, dieses enor-<br />
Seite 167
GESCHICHTLICHES / FORTBILDUNG<br />
Prof. Dr. H. Brieger während der Vorlesung<br />
me Arbeitspensum<br />
bewältigte: Kinderarzt,Hochschullehrer<br />
und Baumeister<br />
beim Um- und Neubau<br />
der Klinik.<br />
Brieger zeigte sich<br />
auch als ein gründlicher<br />
Kenner der<br />
klassischen Literatur,<br />
zitierte nicht<br />
nur aus dem „Zauberberg“,<br />
sondern<br />
nahm bei dem medizinischenStaatsexamen<br />
zum Erstaunen<br />
der Absol-<br />
venten gerne Bezug auf die Reflexion der Medizin in der<br />
klassischen Literatur. Er liebte die klassische Musik, wanderte<br />
an seinen freien Wochenenden ausgiebig durch die Lubminer<br />
Heide und brachte nicht selten der Stationsleitung<br />
einen Heidestrauß mit. Neben den vielfachen Ehrungen<br />
wurde er mit dem Titel „Verdienter Arzt des Volkes“ ausgezeichnet.<br />
1974 erfolgte seine Emeritierung.<br />
Brieger starb mit 69 Jahren nach einem längeren Krankenlager<br />
am 20. März 1978 in Greifswald und wurde auf dem<br />
Waldfriedhof in Lubmin beigesetzt.<br />
Wichtige Information zur Fortbildung<br />
Ein besonderes Angebot<br />
Literatur beim Verfasser<br />
Prof. Dr. med. Hans Reddemann,<br />
Greifswald<br />
E-<strong>Mai</strong>l: reddeman@uni-greifswald.de<br />
Am 27.05.<strong>2009</strong> findet im Hörsaal der <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9a, 18055 Rostock, für interessierte Ärzte ein<br />
besonderer Fortbildungstag statt.<br />
In der Zeit von 9.00 bis 19.00 Uhr werden folgende drei Themen angeboten, die auch einzeln buchbar sind und mit jeweils<br />
vier Fortbildungspunkten bewertet wurden:<br />
Rheumatologie – Strategie in Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen<br />
9.00 – 12.00 Uhr Prof. M. Keysser 40,- Euro<br />
Stoffwechselerkrankungen – Das Aktuellste über Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörung – Was muß man<br />
unbedingt wissen!<br />
13.00 – 16.00 Uhr Dr. H. J. Ziegelasch 40,- Euro<br />
Arzthaftung – Behandlungsfehler, Schadenersatz, Schmerzensgeld: Kompetente Rechtsberatung<br />
16.00 – 19.00 Uhr RA R. Wehn 40,- Euro<br />
In den Gebühren ist die Pausenversorgung enthalten. Beim Besuch von zwei Veranstaltungen beträgt der Gesamtbetrag<br />
nur 60,- Euro, bei drei Kursen nur 70,- Euro. Anmeldung siehe Veranstaltungskalender, S. 170.<br />
Fortbildungspunkte sind nach GEMBA-Beschluß § 91 und 95 d (alter Zyklus) bis 29.06.<strong>2009</strong> anrechenbar!<br />
Seite 168 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Antrag auf Erteilung des Fortbildungszertifikates<br />
nach § 91 Abs. 7 SGB V zur Fortbildung der Fachärzte im Krankenhaus bzw.<br />
nach § 95 Abs. 6 SGB V für Vertragsärzte<br />
Akad. Grad, Name, Vorname:<br />
geb. am: Wohnort:<br />
Datum der Antragstellung: Unterschrift:<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
FORTBILDUNG<br />
Bitte listen Sie Ihre Fortbildungen für einen Zeitraum von 5 Jahren in zeitlicher Reihenfolge auf, und übersenden Sie<br />
uns als Anlage die entsprechenden namentlich ausgefüllten Nachweise im Original.<br />
Die seit 2006 per Barcode im EIV erfaßten Veranstaltungen müssen nicht aufgelistet werden, wenn sie im persönlichen<br />
Punktekonto erfaßt sind (http://www.aek-mv.de). Nach Ausstellung des Fortbildungszertifikates erhalten Sie alle Unterlagen<br />
zurück. Ärzte, die mit der Übermittlung der Kopie des Fortbildungszertifikates an die KV nicht einverstanden sind, bitten<br />
wir Ihren Widerspruch einzulegen. � nein<br />
Punktbewertung<br />
1. Nachweis von 250 bestätigten Fortbildungseinheiten in 5 Jahren durch Präsenzveranstaltungen wie Kurse,<br />
Seminare, Workshops, Fallkonferenzen, Qualitätszirkel, Balintgruppen, Supervision …<br />
(eine Fortbildungseinheit = 45 Minuten = 1 Punkt)<br />
2. Selbststudium (10 P pro Jahr = 50 P in 5 Jahren, ohne Nachweis)<br />
3. Kongresse oder Veranstaltungen im In- und Ausland (max. 8 P pro Tag)<br />
4. Bestätigte Hospitationen (max. 8 P pro Tag)<br />
5. Online- und mediengestützte CME-Angebote<br />
6. Aktive Referententätigkeit (2 P pro Stunde)<br />
Datum Thema VNR Punkte<br />
Anzahl der Punkte lt. EIV-Punktekonto:<br />
Den Antrag richten Sie bitte an die <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Straße 9a, 18055 Rostock<br />
Seite 169
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Veranstaltungskalender<br />
Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot<br />
finden Sie auf der Internetseite:<br />
http://www.aek-mv.de ➝ Fortbidung<br />
➝ Veranstaltungskalender<br />
Veranstaltungen der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
EKG-Kurse je 4 P<br />
Termine: jeweils 16.00 – 19.30 Uhr<br />
06.05.<strong>2009</strong> Grundkurs<br />
23.09.<strong>2009</strong> Seminar für Fortgeschrittene<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />
Gebühr: je 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Kurs „Intensivtransport“ 20 P<br />
(gemäß dem Curriculum der Deutschen Interdisziplinären<br />
Vereinigung für Intensivmedizin – DIVI)<br />
Termin: 14.05.<strong>2009</strong>, (Beginn:) 13.00 Uhr –<br />
16.05.<strong>2009</strong>, (Ende:) 16.30 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 350,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Rheumatologie – Strategie in<br />
Diagnostik und Therapie<br />
rheumatischer Erkrankungen 4 P<br />
Termin: 27.05.<strong>2009</strong>, 09.00 – 12.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. M. Keysser<br />
Gebühr: 40,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Stoffwechselerkrankungen – Das<br />
Aktuellste über Diabetes mellitus<br />
und Fettstoffwechelstörungen<br />
Termin: 27.05.<strong>2009</strong>, 13.00 – 16.00 Uhr 4 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. H.-J. Ziegelasch<br />
Gebühr: 40,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Arzthaftung: Behandlungsfehler,<br />
Schadensersatz, Schmerzensgeld –<br />
Kompetente Rechtsberatung<br />
Termin: 27.05.<strong>2009</strong>, 16.00 – 19.00 Uhr 4 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr RA R. Wehn<br />
Gebühr: 40,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Refresher-Kurse „Impfen“ je 5 P<br />
(Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong>)<br />
Termine: jeweils 14.00 – 18.00 Uhr<br />
03.06.<strong>2009</strong> Stralsund<br />
17.06.<strong>2009</strong> Pasewalk<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Gebühr: je 30,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Ultraschall-Aufbaukurs – Sonographie<br />
Abdomen / Retroperitoneum<br />
(einschl. Nieren), Schilddrüse und<br />
Thorax (ohne Herz) 30 P<br />
(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />
Termin: 09.06.<strong>2009</strong>, 09.00 Uhr –<br />
12.06.<strong>2009</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: Konferenzraum, Abt. für Gastroenterologie, Klinik<br />
und Poliklinik für Innere Medizin, Universität Rostock,<br />
Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. D. Nürnberg,<br />
Herr Dr. med. A. Holle<br />
Anmeldung: Ruppiner Kliniken GmbH, Medizinische<br />
Klinik B / Schwerpunkt Gastroenterologie,<br />
Sekretariat Frau C. Leisching, Fehrbelliner Str. 38,<br />
16816 Neuruppin,<br />
Tel.: (03391) 39 32 10, Fax: (03391) 39 32 02,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: medb@ruppiner-kliniken.de<br />
Spezialkurs im Strahlenscbutz zum<br />
Erreichen der Fachkunde Strahlenschutz<br />
nach Röntgenverordnung<br />
(Voraussetzung: Besuch des Grundkurses)<br />
Termin: 11.06.<strong>2009</strong>, 10.00 Uhr –<br />
13.06.<strong>2009</strong>, 13.00 Uhr 21 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. J.-C. Kröger<br />
Gebühr: 140,00 € (bei Komplettbuchung von Grundund<br />
Spezialkurs: 250,00 €)<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Refresher-Kurs „Leitender Notarzt“<br />
(16 Stunden) 16 P<br />
Termin: 26.06.<strong>2009</strong>, 09.00 Uhr –<br />
27.06.<strong>2009</strong>, 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 250,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Der lebensbedrohliche Notfall –<br />
Praktische Übungen zur Notfallmedizin<br />
für Ärztesenioren 5 P<br />
Termin: 09.07.<strong>2009</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Refresher-Kurse<br />
„Der lebensbedrohliche Notfall“<br />
(Herz-Lungen-Wiederbelebung) je 9 P<br />
(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,<br />
jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />
12.09.<strong>2009</strong> Greifswald<br />
12.12.<strong>2009</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />
Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. habil. T. Jantzen<br />
Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Seite 170 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Curriculum für Transfusionsverantwortliche<br />
bzw. Transfusionsbeauftragte<br />
(nach dem Transfusionsgesetz und den Richtlinien<br />
BÄK / PEI)<br />
Termin: 22. – 23.10.<strong>2009</strong> 16 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />
Frau Dr. med. K. Schnurstein,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. A. Greinacher<br />
Gebühr: 150,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Grundkurs „Impfen“ 8 P<br />
(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />
Im Rahmen der 18. Seminar- und Fortbildungswoche in<br />
Kühlungsborn<br />
Neu ! – Termin: 11.11.<strong>2009</strong> (statt: 12.11.<strong>2009</strong>),<br />
08.30 – 17.00 Uhr<br />
Ort: Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />
18225 Kühlungsborn<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Gebühr: 30,00 € (inkl. Impfmappe)<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Veranstaltungen in<br />
unserem Kammerbereich<br />
Interdisziplinäre suchtmedizinische<br />
Fallkonferenz je 4 P<br />
Termine: wöchentlich, jeden Dienstag,<br />
jeweils 14.30 – 16.30 Uhr<br />
Ort: kleiner Konferenzraum, Rehabilitationsklinik<br />
Serrahn, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn<br />
Leitung: Herr Dr. med. W. Traub<br />
Anmeldung: Rehabilitationsklinik Serrahn,<br />
Sekretariat Frau Dammeier, Am Pfarrhof 1,<br />
18292 Serrahn, Tel.: (038456) 6 25 80,<br />
Fax: (038456) 6 25 85, Internet: http://www.dzs-ev.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: buero.dammeier@web.de<br />
Folgende Veranstalter bieten in M-V<br />
Balintgruppenarbeit an:<br />
Greifswald – Frau Dr. med. B. Noack,<br />
Tel.: (03834) 59 46 64<br />
Neubrandenburg – Frau Dr. med. C. Gold,<br />
Tel.: (0395) 7 75-45 02<br />
Schwerin – Herr Dr. med. P. Herzog,<br />
Tel.: (0385) 5 77-73 73<br />
Stralsund – Herr Dr. med. Dr. jur. M. Gillner,<br />
Tel.: (03831) 45 22-00<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
Curriculum zur ärztlichen<br />
Weiterbildung Psychotherapie –<br />
fachgebunden<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. H. Freyberger<br />
Anmeldung: IPGO – Institut für Psychotherapie,<br />
Gesundheitswissenschaften und Organisationsentwicklung<br />
GmbH, Fr.-Franz-Str. 22, 18119 Rostock-Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 7 00-70 77, Fax: (0381) 7 00-70 76,<br />
Internet: http://www.ipgo.de, E-<strong>Mai</strong>l: ipgo@ipgo.de<br />
Personzentrierte Beratung – Grundstufe<br />
(2jährige tätigkeitsbegleitende<br />
Weiterbildung: 300 Stunden)<br />
(nach den Richtlinien der Gesellschaft für wissenschaftliche<br />
Gesprächspsychotherapie GwG, Fachverband für<br />
Psychotherapie und Beratung)<br />
Ort: Rostock<br />
Gebühr: insgesamt 2.900,00 € zzgl. 180,00 € pro<br />
Kurswoche (Unterkunft und Verpflegung)<br />
Leitung / Anmeldung: Herr Pastor R. M. Scheuermann,<br />
Robert-Schumann-Str. 27, 18069 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 8 00 34 32, E-<strong>Mai</strong>l: rainhard@scheuermann.com,<br />
(begrenzte Teilnehmerzahl)<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Manuelle<br />
Medizin bietet Weiterbildungen<br />
zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
Chirotherapie für Ärzte an<br />
Ort: Bad Sülze / Greifswald / Zinnowitz<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. J. Buchmann /<br />
Herr Dr. med. J. Buchmann /<br />
Herr Dr. med. W. Kolp / Herr B. Schulze<br />
Anmeldung: Deutsche Gesellschaft für Manuelle<br />
Medizin, Ärzteseminar Berlin (ÄMM) e. V.,<br />
Sekretariat, Frankfurter Allee 263, 10317 Berlin,<br />
Tel.: (030) 5 22 79-440, Fax: (030) 5 22 79-442,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: aemm.berlin@t-online.de<br />
Fortbildungen der Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie und der<br />
Klinik für Forensische Psychiatrie<br />
Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />
05.05.<strong>2009</strong> Affektive Störungen im Kindes-<br />
und Jugendalter<br />
12.05.<strong>2009</strong> Ärztliche und psychotherapeutische Behandlung<br />
jugendlicher und heranwach-<br />
sender Sexualstraftäter im Maßregelvollzug<br />
Seite 171
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
19.05.<strong>2009</strong> Möglichkeiten der therapeutischen<br />
Unterstützung von Menschen mit einer<br />
Autismus-Spektrum-Störung<br />
26.05.<strong>2009</strong> Kriseninterventionszentrum und<br />
Supported Employment als Erweiterungen<br />
des sozialpsychiatrischen Spektrums<br />
einer Universitätsklinik<br />
09.06.<strong>2009</strong> Hirndoping: Von der kognitiven<br />
Leistungssteigerung im Alltag<br />
bis zur Behandlung der Demenz<br />
12. – 13.06.<strong>2009</strong> Tagung: Ethik und Erinnerung –<br />
Zur Verantwortung der Psychiatrie<br />
in Vergangenheit und Gegenwart<br />
16.06.<strong>2009</strong> 3. Wissenschaftliches Symposium im<br />
Rahmen der Suchtwoche <strong>2009</strong><br />
23.06.<strong>2009</strong> Was geschieht mit den psychiatrischen<br />
Empfehlungen nach Entlassung aus dem<br />
Allgemeinkrankenhaus in die Hausarztbehandlung?<br />
30.06.<strong>2009</strong> Fallseminar: Kasuistik – Station P 3<br />
Ort: Hörsaal / Konferenzraum, Zentrum für<br />
Nervenheilkunde, Universität Rostock<br />
Leitung: Frau Prof. Dr. med. S. Herpertz,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />
Herr Dr. med. E. Kumbier,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-95 59, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: ekkehardt.kumbier@medizin.uni-rostock.de<br />
Komplette Akupunkturausbildung<br />
der DGfAN e. V. zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
Akupunktur<br />
(KV Qualifikation)<br />
VII. Warnemünder Akupunktur- und Neuraltherapie-Fortbildungswoche<br />
mit internationalen<br />
Gastdozenten vom 09. – 16.05.<strong>2009</strong><br />
09.05.<strong>2009</strong> AP – Prüfungsvorbereitungskurs<br />
10.05.<strong>2009</strong> AP – Fallseminare<br />
11. – 13.06.<strong>2009</strong> AP-Grundkurs-Komplex C<br />
19. – 21.06.<strong>2009</strong> AP-PK-01/02<br />
17. – 19.09.<strong>2009</strong> AP-GK-KD<br />
25. – 26.09.<strong>2009</strong> AP-PK-03<br />
27.09. – 04.10.<strong>2009</strong> Spezielle Schmerztherapie<br />
(80 Stunden)<br />
06. – 07.11.<strong>2009</strong> AP-PK-04<br />
11.11.<strong>2009</strong> 1. Ostseesymposium:<br />
Sport- und asiatische Medizin<br />
Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel<br />
„Sanddorn“, Strandweg 12, 18119 Warnemünde<br />
Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />
Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum, Frau<br />
Dr. med. R. Schwanitz, Strandweg 12, 18119 Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: ReginaSchwanitz@aol.com<br />
Landeshauptversammlung des NAV-<br />
Virchow-Bundes, Landesverband M-V,<br />
gemeinsam mit dem NAV-Virchow-Bund<br />
Schleswig-Holstein und dem Hartmannbund<br />
M-V und Schleswig-Holstein<br />
Thema: System im Umbruch, KV im Abbruch,<br />
Systemwechsel im Gesundheitswesen –<br />
Wer organisiert in Zukunft die Versorgung?<br />
Termin: 09.05.<strong>2009</strong>, 09.30 Uhr<br />
Ort: Kurhaus am Inselsee, Heidberg 1, 18273 Güstrow<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Zerth (Bayreuth),<br />
Herr Dr. K. Bittmann<br />
Information: NAV-Virchow-Bund, Landesverband<br />
M-V, Herr Dr. med. A. Donner,<br />
Schützenstr. 9, 17489 Greifswald, Tel.: (03834) 8 93 60<br />
Fortbildungen der Klinik und<br />
Poliklinik für Innere Medizin der<br />
Universität Rostock je 4 P<br />
Termine: jeweils 17.30 – 20.30 Uhr<br />
13.05.<strong>2009</strong> Integrierte Versorgung – Was hat die<br />
Klinik davon?<br />
27.05.<strong>2009</strong> Hypoglykämie beim kardialen<br />
Risikopatienten<br />
10.06.<strong>2009</strong> Herzinsuffizienz – Vorbereitung zur<br />
Transplantation<br />
24.06.<strong>2009</strong> Duale antithrombotische Behandlung –<br />
Ist eine OP ein hohes Blutungsrisiko?<br />
Ort: Bibliothek (1. Etage), Abt. für Kardiologie,<br />
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin,<br />
Universität Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Nienaber<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />
für Innere Medizin, Abt. für Kardiologie,<br />
Sekretariat Frau G. Knoop, Ernst-Heydemann-Str. 6,<br />
18057 Rostock, Tel.: (0381) 4 94-77 03,<br />
Fax: (0381) 4 94-77 02,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: gitta.knoop@med.uni-rostock.de<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />
Fortschritte in der Diagnostik und<br />
Therapie psychischer Erkrankungen<br />
Termin: mittwoch, 18.00 – 19.30 Uhr 2 P<br />
13.05.<strong>2009</strong> Kurzinterventionen bei problematischen<br />
Alkoholkonsum und Tabakrauchen<br />
Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie, Sekretariat,<br />
Wismarsche Str. 393 – 397, 19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Seminar „Patientenverfügung“<br />
Termine: 14.05.<strong>2009</strong> / 11.06.<strong>2009</strong> / 17.09.<strong>2009</strong> /<br />
08.10.<strong>2009</strong> / 12.11.<strong>2009</strong> / 10.12.<strong>2009</strong>,<br />
jeweils 16.00 – 17.30 Uhr je 3 P<br />
Ort: Bettenhaus (5. Etage), Schmerzambulanz, EMAU<br />
Greifswald, F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich, Richterin C. Schnitzer<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald, Schmerzambulanz,<br />
Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-66 96,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: ajuelich@uni-greifswald.de<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />
Curriculum für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie je 2 P<br />
Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />
14.05.<strong>2009</strong> Grundlagen tiefenpsychologisch bzw.<br />
psychoanalytisch orientierter Psychotherapie<br />
28.05.<strong>2009</strong> Psychopathologische Befunderhebung<br />
unter Verwendung der AMDP-Diagnostik<br />
Neu! – 04.06.<strong>2009</strong> Grundlagen der Verhaltenstherapie<br />
25.06.<strong>2009</strong> Grundlagen der dialektisch-behavioralen<br />
Therapie<br />
Ort: Marmorsaal, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 –<br />
397, 19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Vortrag „Freiheit und Entwicklung<br />
im triangulären Raum” 3 P<br />
Termin: 22.05.<strong>2009</strong>, 16.15 – 18.30 Uhr<br />
Leitung: Herr Dr. phil. J. Grieser (Zürich)<br />
Gebühr: 8,00 € pro Stunde<br />
Ort / Anmeldung: Institut für Psychotherapie und<br />
Psychoanalyse M-V e. V., Sekretariat,<br />
Augustenstr. 44 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 59 03 93 (mittwochs 14.30 – 18.30 Uhr),<br />
Internet: http://www.ippmv.de<br />
Klinisch-pathologische Konferenzen<br />
– Interdisziplinäre Veranstaltungen<br />
mit Besprechung aktueller Fälle<br />
Termine: 10.06.<strong>2009</strong> / 01.07.<strong>2009</strong> / 09.09.<strong>2009</strong>,<br />
jeweils 15.00 – 17.00 Uhr je 3 P<br />
Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. E. Herbst<br />
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Institut<br />
für Pathologie, Sekretariat, S.-Allende-Str. 30,<br />
17036 Neubrandenburg, Tel.: (0395) 7 75-33 59,<br />
Fax: (0395) 7 75-33 58, E-<strong>Mai</strong>l: path@dbknb.de<br />
Seite 172 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
6. Rügen-Forum – Symposium für<br />
interdisziplinäre Adiposologie<br />
(Philosophie, Soziologie, Medizin)<br />
Termin: 12. – 13.06.<strong>2009</strong><br />
Ort: Landgasthof Kiebitzort, 18569 Lieschow (Rügen)<br />
Leitung: Herr Dr. med. V. Haberkorn,<br />
Herr Dr. phil. C. Peter (Bielefeld)<br />
Anmeldung: Diabetologische Schwerpunktpraxis,<br />
Herr Dr. med. V. Haberkorn, Stralsunder Str. 16,<br />
18528 Bergen, Tel.: (03838) 2 21 56,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: dr.haberkorn@t-online.de<br />
Symposium „Epilepsie in der Intensivmedizin“<br />
10 P<br />
Termin: 20.06.<strong>2009</strong>, 09.00 – 17.00 Uhr<br />
Ort: Radisson SAS Hotel, Lange Str. 40, 18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. U. Walter,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. R. Benecke,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. U. Runge<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />
für Neurologie, Sekretariat Frau Löwenhagen, Gehlsheimer<br />
Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-47 69, Fax: (0381) 4 94-47 94,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: uwe.walter@uni-rostock.de<br />
Sportorthopädie-Tagung 8 P<br />
Termin: 20.06.<strong>2009</strong>, 08.20 – 19.00 Uhr<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. W. Mittelmeier,<br />
Herr Priv.-Doz. Dr. med. P. Diehl,<br />
Herr Dr. med. H. Herwegen<br />
Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
Gebühr: 100,00 €<br />
Anmeldung: Universität Rostock, Klinik und Poliklinik<br />
für Orthopädie, Herr Priv.-Doz. Dr. med. P. Diehl,<br />
Doberaner Str. 142, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-93 09<br />
Treffen der interdisziplinären Arbeitsgruppe<br />
des Klinikums im Rahmen<br />
der Initiative schmerzfreies<br />
Krankenhaus je 2 P<br />
Termine: 16.07.<strong>2009</strong> / 15.10.<strong>2009</strong>,<br />
jeweils 17.00 – 18.30 Uhr<br />
Ort: Bereich Anästhesie, EMAU Greifswald,<br />
Fr.-Loeffler-Str. 22, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald,<br />
Klinik für Anästhesie, Herr Dr. med. A. Jülich,<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86 66 96, Fax: (03834) 86 58 44,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: an.juelich@web.de<br />
Balint-Studientagung 18 P<br />
Termin: 04.09.<strong>2009</strong>, 16.15 Uhr –<br />
06.09.<strong>2009</strong>, 12.30 Uhr<br />
Ort: Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks,<br />
Herr Dr. med. P. Herzog, Herr H. Przibylla<br />
Gebühr: 120,00 €<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Herr H. Przibylla, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-31 87, Fax: (0385) 5 20-34 14,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: heinz.przibylla@helios-kliniken.de<br />
Curriculum „Anatomie und<br />
Schmerz“ 21 P<br />
Termin: 10.09.<strong>2009</strong>, 09.00 Uhr –<br />
12.09.<strong>2009</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: Institut für Anatomie und Zellbiologie, EMAU<br />
Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. U. Preuße (Essen),<br />
Herr Prof. Dr. med. K. Endlich<br />
Anmeldung: EMAU Greifswald,<br />
Institut für Anatomie und Zellbiologie, Sekretariat<br />
Frau E. Erdmann, Fr.-Loeffler-Str. 23 c,<br />
17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86-53 01, Fax: (03834) 86-53 02,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: Esther.Erdmann@uni-greifswald.de<br />
Balintgruppentreffen 14 P<br />
Termin: 20.11.<strong>2009</strong>, 18.00 Uhr –<br />
21.11.<strong>2009</strong>, 17.30 Uhr<br />
Ort: Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Dr. med. P. Herzog, Herr H. Przibylla<br />
Gebühr: 120,00 €<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,<br />
Herr H. Przibylla, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-31 87, Fax: (0385) 5 20-34 14,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: heinz.przibylla@helios-kliniken.de<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Veranstaltungen in anderen<br />
Kammerbereichen<br />
Wiedereinstieg in die ärztliche<br />
Tätigkeit (120 Stunden)<br />
Gebühr: 1.200,00 €<br />
Ort / Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> Hamburg, Fortbildungsakademie,<br />
Lerchenfeld 14, 22081 Hamburg,<br />
Tel.: (040) 22 72-88 14, Fax: (040) 22 72-88 22,<br />
Internet: http://www.aerztekammer-hamburg.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: akademie@aekhh.de<br />
Der springende Punkt – Intensivmedizin<br />
rund ums Herz 14 P<br />
Termin: 23.05.<strong>2009</strong>, 09.00 Uhr –<br />
24.05.<strong>2009</strong>, 15.00 Uhr<br />
Ort: Auditorium Maximum, Christian-Albrechts-<br />
Universität zu Kiel, Olshausenstr. 40, 24098 Kiel<br />
Anmeldung: KelCon GmbH, Ludwigstr. 24 – 26,<br />
63110 Rodgau, Tel.: (06106) 84 44 17,<br />
Fax: (06106) 84 44 44 oder<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel,<br />
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie,<br />
Arnold Heller-Str. 7, 24105 Kiel, Tel.: (0431) 5 97-19 59,<br />
Fax: (0431) 5 97-19 58,<br />
Internet: http://www.derspringendepunkt-kiel.de<br />
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />
(je 40 Stunden) je 40 P<br />
(Zusatzweiterbildung nach dem Curriculum der Bundesärztekammer,<br />
gemeinsam mit den <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
Hamburg und Bremen)<br />
25. – 29.05.<strong>2009</strong> Bremen<br />
08. – 12.06.<strong>2009</strong> Hamburg<br />
Leitung: Herr Dr. med. C. Leffmann<br />
Anmeldung: Kurs in Bremen: <strong>Ärztekammer</strong><br />
Bremen, Schwachhauser Heerstr. 30, 28209 Bremen,<br />
Tel.: (0421) 3 40 42-61, Fax: (0421) 3 40 42-69,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@aekhb.de<br />
Kurs in Hamburg: quant, Service für das Gesundheitswesen<br />
GmbH, Wendenstr. 309, 20537 Hamburg,<br />
Tel.: (040) 25 40-78 40, Fax: (040) 25 40-78 48,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@quant-forum.de<br />
Detailliertere Angaben und weitere<br />
Fortbildungsveranstaltungen finden Sie auf<br />
der Internetseite:<br />
http://www.baek.de ➝<br />
Fortbildungs portal<br />
Seite 173
AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />
Öffentliche Ausschreibung<br />
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />
Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />
Rostock<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 02/09/07/2<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 04/01/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Juli <strong>2009</strong> 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 11/12/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2010 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 02/04/09<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 23/01/09/2<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 22/01/09/2<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 18/09/08<br />
Augenheilkunde 1. <strong>Mai</strong> 2010 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 03/03/09<br />
Innere Medizin (hausärztlich) 1. Juli <strong>2009</strong> 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 21/01/09<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 20/02/08/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 03/09/07/2<br />
Nervenheilkunde nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 09/07/08/2<br />
Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 11/08/05<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 24/01/07<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2010 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 14/01/09<br />
Greifswald/Ostvorpommern<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 16/02/09<br />
Ludwigslust<br />
Kinder- und Jugendmedizin/<br />
Kinderneuropsychiatrie nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 09/04/09<br />
Müritz<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 01/04/08<br />
Bad Doberan<br />
Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 29/05/07<br />
Rügen<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 18/08/08<br />
Allgemeinmedizin 1. September <strong>2009</strong> 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 31/03/09<br />
Demmin<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 14/07/08<br />
Auf Antrag der Kommune wird folgender Vertragsarztsitz öffentlich ausgeschrieben:<br />
Stadt Demmin<br />
Augenheilkunde 15. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> 15/08/05<br />
Die Praxisgründung soll zum nächstmöglichen Termin erfolgen.<br />
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym. Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die<br />
Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />
• Auszug aus dem Arztregister;<br />
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister<br />
ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />
• Lebenslauf;<br />
• polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />
Seite 174 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
KONGRESSBERICHT<br />
Wettbewerb im Gesundheitswesen – rechtliche<br />
und ethische Grenzen<br />
„Mehr Wettbewerb“ – die Zauberformel vieler Politiker – verkündete<br />
2007 das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz. Seine Auswirkungen<br />
und die einer Reihe weiterer Bestimmungen für das Gesundheitswesen<br />
waren Gegenstand von Vorträgen und Diskussionen<br />
des 38. Symposions für Juristen und Ärzte, das von der<br />
Kaiserin-Friedrich-Stiftung am 13. und 14. Februar <strong>2009</strong> in Berlin<br />
veranstaltet wurde.<br />
Wettbewerb im Gesundheitswesen kann stattfinden<br />
- zwischen Krankenkassen (Versicherern) um Versicherte,<br />
- zwischen „Leistungserbringern“ (Ärzte, Krankenhäuser, „Gesundheitswirtschaft“<br />
im weitesten Sinne) um Patienten,<br />
- um Leistungserbringer einerseits und Verträge mit Zahlern andererseits.<br />
Marktwirtschaft funktioniert jedoch im Gesundheitswesen nur begrenzt.<br />
Gesundheit ist keine Ware! Das Gesundheitswesen ist kein<br />
Markt, auch wenn der Jahresumsatz der größten deutschen Branche<br />
mit mehr als 4,3 Mill. Beschäftigten über 250 Mrd. Euro beträgt.<br />
Ethik und Moral sind und müssen Grenzen dieses Wettbewerbes<br />
sein. Der gesetzlich vorgeschriebene Ordnungsrahmen und nicht<br />
zuletzt die Bestimmungen der Selbstverwaltung sind weitere Grenzen.<br />
Weil Wettbewerb eher Ungleichheit befördert kann er deshalb<br />
nur als Instrument zur Erreichung von Zielen betrachtet werden.<br />
Dazu sollten die Regulierungen im deutschen Gesundheitswesen<br />
vermindert werden, d. h. weniger Bedarfsplanung, Neuorganisation<br />
der Aufsicht, Verbesserung des Krankenhaussanierungsplanes,<br />
aber auch Neuordnung der spezialisierten Versorgung.<br />
Der Arzt steht dabei im Spannungsfeld zwischen Ethik und<br />
Kostendruck. Darüber referierte der Ehrenpräsident der Bundesärztekammer,<br />
Prof. Dr. Dr. mult. Vilmar. Ökonomische Überlegungen,<br />
das Einhalten von Budgets und zu viele staatlich verordnete<br />
Regulierungen beeinflussen die ärztlichen Entscheidungen.<br />
Es droht eine Rationierung von Gesundheitsleistungen für die Bevölkerung,<br />
was die Politiker allerdings nicht selbst verkünden wollen.<br />
„Wirtschaftlich“, notwendig, zweckmäßig, vor allem „ausreichend“<br />
soll die Behandlung erfolgen. Für den Arzt droht damit<br />
eine Kollision zwischen Sozial- und Arzthaftungsrecht. Er steht<br />
also vor einem ethischen Dilemma. Selektion im eigenen Bereich<br />
und Sorgfaltsanforderungen ergeben sich unabhängig von zur<br />
Verfügung stehenden Finanzen! Vilmar fordert den Gesetzgeber<br />
auf, Gesundheitspolitik nicht als Machtpolitik zu mißbrauchen.<br />
Für den Juristen ist Wettbewerb im Gesundheitswesen nicht als<br />
freier, sondern streng begrenzter, fair und funktionsgerecht regulierter<br />
Wettbewerb möglich. Daß ein freier, unkontrollierter<br />
Wettbewerb nicht funktioniert, zeigt die aktuelle Finanzkrise.<br />
Der Zugang zu qualitativ hochwertiger Versorgung, die schnellstmögliche<br />
Nutzung von Innovationen, die größtmögliche Wahl-,<br />
Handlungs- und Machtfreiheit der „Marktteilnehmer“ müssen<br />
Ziele und Funktionen des Wettbewerbes im Gesundheitswesen<br />
sein. Dazu gehören auch die grundrechtlich geschützten Interessen<br />
der Leistungserbringer.<br />
Aus der Sicht eines Patientenvertreters (hier speziell der<br />
Bechterew-Vereinigung) gibt es für den Patienten keinen<br />
Wettbewerb im positiven Sinne. Der Patient fordert eine frühzeitige<br />
Diagnose (das ist auch ein Problem der Aus-, Weiter-<br />
und Fortbildung) und eine dem heutigen Stand der Wissenschaft<br />
angepaßte Behandlung. Wartezeiten, Einschaltung des<br />
MDK, die Begrenzungen im Heilmittelkatalog und im Budget<br />
führen zu einer eher schlechten Therapie und somit zu höheren<br />
Folgekosten. In Deutschland werde die eigentlich gute<br />
Medizin zusehends mehr auf dem Altar der Betriebswirtschaft<br />
geopfert!<br />
Wettbewerb zwischen Krankenversicherungen<br />
Aus der Sicht der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)<br />
sprach zunächst die Vertreterin der Barmer-Ersatzkasse über<br />
den erhöhten Wirtschaftlichkeitsdruck, der von allen Akteuren<br />
mehr Effektivität und Effizienz erfordert. Der Abbau von<br />
Regulierungen und größere Vertragsfreiheit sind dafür Voraussetzung.<br />
Mit dem Gesundheitsfonds ergibt sich für die Versicherer<br />
eine verschärfte Wettbewerbssituation. Über den<br />
möglichen Zusatzbeitrag wird ein Preiskampf unter den Kassen<br />
entstehen. Der führt zu einer Konzentration der „Kassenlandschaft“.<br />
Der morbididätsorientierte Risikostrukturausgleich<br />
(morbi-RSA) wird als freie Mittelzuweisung angesehen.<br />
Er soll die Solidarität aufrechterhalten und eine Risikoselektion<br />
verhindern. Die Kassen werden ihre „Jagd auf Gesunde“<br />
aufgeben!<br />
Der Vertreter der privaten Krankenversicherer (PKV) betonte,<br />
daß Wettbewerb nur bei Unterschieden möglich ist. Auch er kritisierte<br />
das Hineinregulieren des Staates in das Gesundheitswesen.<br />
Eine freie Gesellschaft müsse auch Unterschiede bei den Patienten<br />
ermöglichen! Das sei keine Aussage für eine Zweiklassenmedizin,<br />
weil die Grundversorgung gleich ist. Die in der PKV erfolgende<br />
Kapitaldeckung ist generationsgerecht, während die<br />
umlagenfinanzierte GKV immer stärker an die Grenzen ihrer Finanzierbarkeit<br />
gerät.<br />
Seite 175
KONGRESSBERICHT<br />
Der Jurist empfahl mehr Geduld bei den Gesundheitsreformen.<br />
Für die GKV sind nur wenige Werbemaßnahmen möglich. Eine<br />
Werbung mit Basisleistungen darf nicht sein, wohl aber mit Leistungen,<br />
welche die Kasse zusätzlich erbringt. Es wird auf das<br />
Verbot der Nachkodierung hingewiesen, zu welcher der morbi-<br />
RSA verführt. Die Verführungskunst der Krankenkassen könnte<br />
die Ethik des Arztes untergraben!<br />
Wettbewerb zwischen Krankenhäusern<br />
Dazu wurden zunächst aus juristischer Sicht viele Gesetzesparagraphen<br />
angeführt. So besteht z. B. kein Anspruch auf Aufnahme<br />
eines Krankenhauses in den Krankenhausplan. Aber es gibt<br />
auch kein Recht auf die Abwehr vom Marktzutritt eines Dritten.<br />
Die Krankenhausträger stehen in einem harten Wettbewerb<br />
um Patienten, um eine möglichst hohe Qualität, um die besten<br />
Mitarbeiter und um dringend benötigte Investitionsmittel. Dabei<br />
haben die Privaten den Vorteil der schnellen Entscheidung gegenüber<br />
den kommunal geführten Häusern. Wer nur auf die Kosten<br />
schaut, senkt die Qualität. Die ist aber oberstes Ziel, weil sich damit<br />
letztlich die Kosten auch senken. Trotz der Verdichtung der<br />
Behandlungsabläufe muß die Patientensicherheit im Fokus stehen.<br />
Die Überprüfungen des MDK sind dabei nicht gleichzusetzen<br />
mit Qualität!<br />
Aus der Sicht eines Ärztlichen Direktors wird der Wettbewerb<br />
vor allem geleitet durch medizinische Leistungen in guter<br />
Qualität und durch Spezialisierung unter Beachtung der Vereinbarungen<br />
mit der GKV. Die technische Ausrüstung und Voraussetzung<br />
eines Krankenhauses sind das zweite Standbein im Wettbewerb.<br />
Hervorzuheben ist auch als dritter Schwerpunkt der Umgang<br />
mit dem in den Kliniken tätigen Personal. Diesen Wettbewerb<br />
bestimmt mehr und mehr die heutige Generation „Y“. Sie<br />
hat keine langfristigen Ziele. Sie ist sozial erzogen und wünscht<br />
Teamarbeit bei Regelarbeitszeiten und kontrolliertem Arbeitsablauf.<br />
Die hohe Anzahl weiblicher Mitarbeiter erfordert zudem<br />
familiengerechte Arbeitszeiten. Die Forderung nach beruflicher<br />
Qualifikation kann letztlich zum Vorteil des Hauses sein. Natürlich<br />
ist auch die Ökonomie ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Das Beachten<br />
der zukünftigen Altersstruktur, die Veränderungen in den<br />
Krankheitsabläufen und der Krankheitshäufigkeit (2020 werden<br />
die Depressionen schon nach der koronaren Herzkrankheit an<br />
zweiter Stelle folgen) sind zu berücksichtigen und bestimmen<br />
ökonomische Entscheidungen. Über allem steht aber die Qualität.<br />
Denn nur der Patient beurteilt das Behandlungsergebnis, die Zuwendung<br />
des Personals, die allgemeine Kommunikation, den altersangepaßten<br />
Service.<br />
Wettbewerb zwischen niedergelassenen Ärzten und<br />
Krankenhäusern<br />
Der Jurist sieht für den niedergelassenen Arzt den Wettbewerb<br />
mit den Krankenhäusern seit der „Seehofer-Reform“ ab 01.01.1993<br />
durch zahlreiche gesetzliche Rahmenbedingungen verändert. Bis<br />
dahin waren nur eng begrenzte Ermächtigungen und die ambulante<br />
Notfallversorgung möglich. Letztere wird als ein Systemversagen<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung mit ihrem Versorgungsauftrag<br />
angesehen. Zu diesen beiden Möglichkeiten der Ambulanztätigkeit<br />
der Krankenhäuser sind inzwischen hinzugekommen:<br />
vor- und nachstationäre Versorgung, ambulantes Operieren,<br />
Ermächtigung bei Unterversorgung, Desease-Management-Programme,<br />
hochspezialisierte Leistungen, Zulassung von Krankenhausärzten<br />
nach dem Reutlinger Modell (speziell für Labor- und<br />
Pathologieärzte), Integrierte Versorgung und die Gründung von<br />
Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Die Verfassungsbeschwerde<br />
niedergelassener Ärzte gegen die Genehmigung der<br />
Erbringung hochspezialisierter Leistungen durch Kliniken (§116 b<br />
Abs. 2 SGB V) wurde vom Bundesverfassungsgericht nicht angenommen.<br />
Der niedergelassene Arzt konnte bisher nur als Belegarzt<br />
im Krankenhaus arbeiten. Inzwischen sind aber seine freiberufliche<br />
Mitarbeit, seine angestellte Tätigkeit, die Mitarbeit bei<br />
der Integrierten Versorgung und auch die Niederlassung auf dem<br />
Krankenhausgelände möglich.<br />
Der niedergelassene Arzt beklagt bei diesem Thema die Aufhebung<br />
der bisherigen sektoralen Trennung durch das GKV-Modernisierungsgesetz<br />
ab 2004. Die Gründung von MVZ nach dem<br />
Vorbild von Polikliniken habe den Krankenhäusern direkte „Zulieferer“<br />
gebracht. Die Neuformulierung des § 116 b SGB V vom<br />
01.01.2007 ermöglicht den Kassen Verträge mit zugelassenen<br />
Krankenhäusern zu schließen und Kliniken haben damit Anspruch<br />
auf hochspezialisierte Behandlung. Dazu schafft die Mindestmengenregelung<br />
bei den niedergelassenen Fachärzten große Unruhe.<br />
Die fachärztliche Praxis ist der wirtschaftlichen Potenz der Krankenhäuser<br />
nicht gewachsen. In der Kooperation zwischen niedergelassenen<br />
Fachärzten und den Kliniken bestehe ein gangbarer<br />
Weg im Sinne von Berufsausübungsgemeinschaften.<br />
Aus Sicht des Krankenhausarztes muß erst der Nachweis erbracht<br />
werden, ob der Wettbewerb zwischen Krankenkassen und<br />
Leistungserbringern wirklich ökonomisch sinnvoll ist. Auch der<br />
Wettbewerb um Patienten mit den niedergelassenen Kollegen<br />
wird anders gesehen. In der Gesamtökonomie des Krankenhauses<br />
spielt „ambulant“ eine untergeordnete Rolle (2,7% der Erlöse).<br />
Mit dem Gesundheitsfonds werden elektive, also planbare Leistungen<br />
wichtiger. Für deren Zuweisung wird deshalb die Zusammenarbeit<br />
mit Konsiliarärzten wichtig. Für das Kerngeschäft der<br />
Kliniken besteht nun ein Wettbewerb um erwünschte Patienten!<br />
Nur ein kleiner Teil solcher Kranker kann aus der Akutversorgung<br />
in der Notfallambulanz akquiriert werden. Ambulantes Operieren<br />
ist für Krankenhäuser nicht lukrativ. In Berlin werden z. B.<br />
280 000 ambulante Operationen durch Vertragsärzte erbracht<br />
und nur 50 000 im Krankenhaus. Nicht unterschätzt werden soll,<br />
daß Krankenhäuser „Lagerwirtschaft“ betreiben müssen. Die lee-<br />
Seite 176 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
en Betten vor den Operations- und Funktionsräumen, der x-tausendmalige<br />
Transport der Patienten ist ein Kostenfaktor! Die Kollegen<br />
in der Niederlassung sind Partner, nicht Gegner. Durch eine<br />
gute Kooperation muß das berechtigte Patienteninteresse in hohem<br />
Umfang befriedigt werden.<br />
In der Diskussion sehen die Juristen in der Öffnung der Krankenhäuser<br />
einen Vorteil für die Entscheidungsfreiheit der Patienten.<br />
Die Gründung von MVZ durch Krankenhäuser wird<br />
auch dadurch befördert, weil die Vergütung bestimmter ambulanter<br />
Leistungen für die Kliniken geringer ausfällt. Von<br />
Seiten eines Krankenhausarztes wurde beklagt, daß Konsiliarärzte<br />
sich die Patienten vom Krankenhaus vorbereiten lassen<br />
und dafür dann bezahlt werden. Das sei berufsrechtlich nicht<br />
hinzunehmen.<br />
Wettbewerb unter niedergelassenen Ärzten<br />
Über erlaubte und nicht erlaubte Werbung referierte der Justitiar<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> Westfalen-Lippe und zeigte eine Vielzahl<br />
von Bildern und PR-Darstellungen, welche berufswidrig und unwürdig<br />
sind. Das Heilmittelwerbegesetz und die Berufsordnung<br />
verbieten eine anpreisende oder irreführende Werbung (z. B.<br />
„Vitalarzt“, „Männerarzt“, „Praxis für Gesundheitsförderung“,<br />
etc.). Auch das Werben mit „Neuheit“ oder die bildliche Darstellung<br />
von Behandlungsergebnissen „vorher“ und „nachher“ dürfen<br />
nicht sein. Selbst das Wort „Zentrum“ ist nur begrenzt erlaubt!<br />
Das alles gilt natürlich auch für TV- oder Radiowerbung.<br />
Erlaubt sind das Anzeigen von Facharztbezeichnungen, Tätigkeitsschwerpunkten,<br />
Zertifizierungen, das Auslegen von Praxisflyern<br />
oder eines Praxisjournals im Wartezimmer ebenso Zeitungshinweise<br />
auf geänderte Öffnungszeiten oder eben Praxisverlegungen.<br />
Ein professionell gestaltetes visuelles Erscheinungsbild<br />
der Praxis („Corporate Design“) wird immer häufiger als<br />
Werbemotiv genutzt. Beim „Tag der offenen Tür“ ist dann allerdings<br />
eine kostenlose Blutdruckmessung schon nicht rechtens!<br />
Das Werbeverbot dient dem Schutz der Bevölkerung! Es ist nicht<br />
durch Gründe des Konkurrenzschutzes gegeben. Um Konflikte<br />
zu vermeiden sollte der Arzt sich mit seiner <strong>Ärztekammer</strong> konsultieren.<br />
Der Fachanwalt für Medizinrecht sieht für das Praxismarketing<br />
den zufriedenen Patienten im Mittelpunkt. Fachkompetenz,<br />
umfassende Gesundheitsberatung, Hinweise zur Prävention,<br />
aber auch zu Fitneß und Wellness wünscht sich der Patient.<br />
Die ethischen Grundsätze nach § 3 Abs. 1 der Berufsordnung<br />
sind dabei einzuhalten. Es wird aber auf ein Urteil des Bundesgerichtshofes<br />
vom 29. <strong>Mai</strong> 2008 (AZ. J. ZR / 05) hingewiesen,<br />
wonach die Gründung eines gewerblichen Unternehmens durch<br />
den Arzt erlaubt ist. Nicht einmal eine wesentliche räumliche<br />
Trennung von der Praxis wird gefordert! Begründet wird das<br />
Urteil mit den Vorteilen für die Patienten, nicht durch den im<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
KONGRESSBERICHT<br />
Vordergrund stehenden Kommerz! Nur das Steuerrecht muß<br />
dabei streng beachtet werden.<br />
In der Diskussion zu dieser Aussage wird betont, daß zu diesem<br />
Urteil noch eine erhebliche Gegendebatte besteht. Der Patientenschutz<br />
werde mit dieser Entscheidung deutlich verschlechtert.<br />
Zum anderen wird durch die am 01.04.<strong>2009</strong> in Kraft getretende<br />
Neufassung des § 128 SGB V, mit seiner Einschränkung der Abgabe<br />
und Empfehlung von Hilfsmitteln im vertragsärztlichen Bereich,<br />
die dann notwendige Ausweitung anderer Zusatzangebote<br />
durch den Arzt mit dem BGH-Urteil möglich werden.<br />
Der Wandel des Arztbildes in der Öffentlichkeit<br />
Der Abschlußvortrag zu diesem Thema von Prof. Dr. Ulrich<br />
Schwantes, Facharzt für Allgemeinmedizin, begann beim Hippokratischen<br />
Eid und mit der Erläuterung des Wortes „Medizin“.<br />
Dieses ist indogermanischen Ursprungs aus „me(d) – iri“ und bedeutet<br />
„einen guten Rat wissen für jemanden“ (Etymologisches<br />
Wörterbuch). Im Laufe der Jahrhunderte haben sich das äußere<br />
Bild und die Darstellung des Arztes gewandelt. Heute ist er in<br />
Deutschland in 152 wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften<br />
vertreten. Über Ärzte wird in den Medien positiv aber<br />
auch manches Mal negativ berichtet. Die differenzierte Spezialisierung<br />
hat das einheitliche Bild des Arztes verwischt. Sozialgesetzgebung,<br />
Versicherungswesen und Gesundheitsadministration<br />
tragen dieser Spezialisierung Rechnung. Das Gesundheitswesen<br />
wird somit immer komplexer. Der Arzt muß jedoch sein ökonomisches<br />
Auskommen finden. Zunehmend muß er aber auch Mehrwert<br />
erwirtschaften, den Träger und Gesundheitseinrichtungen<br />
fordern. Trotzdem steht sein Sozialprestige mit 71 % vor allen<br />
anderen Berufen weiterhin an der Spitze (2005). Was und wer ist<br />
ein guter Arzt? Die Gründe liegen immer bei der Zufriedenheit<br />
seiner Patienten.<br />
In der abschließenden Generaldebatte wurde festgestellt, daß<br />
der Wettbewerb in der Medizin eher eine untergeordnete Rolle<br />
spielt. Es gibt keinen eigentlichen ökonomischen Wettbewerb. Im<br />
Arztberuf spielen eher Strukturelemente eine Rolle, die keine<br />
Wettbewerbskriterien sind. Allerdings könnte die Weiterbildung<br />
zum Gegenstand des Wettbewerbes werden, weil sie durch Spezialisierung<br />
und Zentrumsbildung für den Absolventen des Medizinstudiums<br />
immer schwieriger wird. Wettbewerb darf nicht den<br />
Patienten schaden. Die Zukunft liegt in der Kooperation zwischen<br />
Haus- und Fachärzten, zwischen allen niedergelassenen Ärzten<br />
und den Krankenhäusern.<br />
(Ein ausführlicher Veranstaltungsbericht wird in der Zeitschrift „Evidenz,<br />
Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen“ veröffentlicht.)<br />
Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />
Seite 177
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Für Sie gelesen<br />
Das schwere Gespräch<br />
Einschneidende Diagnosen menschlich vermitteln<br />
E. Bucka-Lassen<br />
Deutscher Ärzte-Verlag Köln 2005<br />
Broschiert, 168 Seiten, 13 Abb., 13 Tab., € 19,95<br />
ISBN 978-3-7691-0501-8<br />
Der dänische Facharzt für<br />
Allgemeinmedizin, Edlef<br />
Bucka-Lassen, bekannter<br />
Autor von Büchern über<br />
Kommunikation, Image<br />
und Organisation, beschreibt<br />
das schwere<br />
Arztgespräch, z. B. mit<br />
todkranken Patienten.<br />
Zu diesem Thema gibt es<br />
eine Vielzahl von Veröffentlichungen,<br />
jedoch<br />
nicht immer mit einer<br />
praxisbezogenen Ausrichtung.<br />
Das vorliegende Buch<br />
vermittelt keine Anweisungen,<br />
wie Schweres<br />
gesagt werden muß oder gesagt werden soll, sondern wie es<br />
gesagt werden kann.<br />
Der Text gliedert sich in drei Abschnitte: Im ersten Teil erfolgen<br />
Informationen zur elementaren Kommunikation, insbesondere<br />
wird das Kommunikationsmodell erörtert. Danach<br />
wird das Gespräch von Mensch zu Mensch behandelt und<br />
letztlich geht es um das zentrale Thema: „das schwere Gespräch“.<br />
Für Ärzte ist „das schwere Gespräch“ eine der größten Herausforderungen<br />
ärztlichen Handelns, besonders wenn es um Krankheit<br />
und Tod geht. „Das schwere Gespräch“ – für wen ist es eigentlich<br />
schwer? Für den Arzt, der die Botschaft überbringt?<br />
Oder für den Patienten, der sie vermittelt bekommt?<br />
Sicher schwer für beide – und das wird vom Autor sachkundig<br />
dargestellt.<br />
Das Einfühlen in das Leid des anderen („empathia“), das wohlwollende<br />
Mitfühlen („sympathia“) und der Beistand im Leid<br />
(„therapia“) ist die Grundkonstellation jeder Kommunikation<br />
zwischen Arzt und Patient.Dabei ist zu berücksichtigen, daß<br />
Menschen eine individuelle Wahrheit, eine persönliche Weltsicht<br />
und einen eigenen Wertmaßstab haben.<br />
Ärzte vertreten meistens ihre Fachmeinung und – häufig unreflektiert<br />
– ihre eigenen Wertmuster.<br />
„Das Leben eines Kranken kann nicht nur durch die Handlungen<br />
eines Arztes verkürzt werden, sondern auch durch seine<br />
Worte und sein Verhalten“, hieß es schon 1847 in der Gründungsschrift<br />
der American Medical Association.<br />
Und daran hat sich in Klinik und Praxis bis heute nicht viel<br />
geändert. Die Professionalität der ärztlichen Kommunikation<br />
ist weder selbstverständlich, noch nimmt sie im Selbstlauf mit<br />
den Berufsjahren zu. So liegt der Schlüssel für die Unzufriedenheit<br />
in der Medizin vielfach in der mangelhaften, teilweise<br />
sogar fehlenden Redekultur.<br />
Und fachlich gesehen, stolpert so mancher Arzt durch diese<br />
„Sprachlosigkeit“ in vermeidbare diagnostische Fallen.<br />
„Am Anfang war das Wort“ – so sollte „das Wort“ auch in der<br />
Medizin am Anfang und im Verlauf jeder Beziehung zwischen<br />
Arzt und hilfesuchendem Menschen stehen.<br />
Das persönliche Gespräch mit dem kompetenten Arzt des Vertrauens<br />
ist immer noch die wichtigste Orientierungshilfe für<br />
den Patienten.<br />
Nun gibt es Situationen, wo die „richtigen Worte“ nicht einmal<br />
annähernd zu finden sind.<br />
In diesen Minuten liegt mehr Empathie im Schweigen als im<br />
Reden, mehr Verständnis im Sein (im Da-Sein) als im Tun.<br />
Aufgrund ihres Wissens- und Kompetenzvorsprungs werden<br />
Ärzte häufig dazu verleitet, mehr zu reden als zuzuhören. Ärzte<br />
sollten sich bewußt sein, daß nach Goethe „der liebe Gott<br />
(uns) zwei Ohren, aber nur einen Mund gegeben hat, damit<br />
wir doppelt so viel zuhören wie sprechen“.<br />
Der Taktik und Technik der Aufklärung schwerkranker Patienten<br />
muß in der Aus- und Weiterbildung von Studenten und<br />
Ärzten mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, und Vorgesetzte<br />
in Klinik und Praxis sollten sich an ihre Vorbildfunktion<br />
erinnern.<br />
Medizinstudenten merken bereits im „Praktischen Jahr“, daß<br />
Defizite im verbalen Training des Arzt-Patienten-Gespräches<br />
bestehen.<br />
Das Buch wäre aber auch Medizinischen Fachangestellten zu<br />
empfehlen, die viel mit Patienten kommunizieren müssen. Unterschätzt<br />
wird vom Arzt auch hier seine wichtige Vorbildrolle, denn<br />
engere Mitarbeiter integrieren sein Kommunikationsmuster in<br />
ihr Sprachverhalten und setzen es im Patientengespräch ein.<br />
Der charismatische Arzt ist seinen Patienten ein souveräner<br />
und einfühlsamer Helfer, Heiler und Gesprächspartner.<br />
Kompetenz, Höflichkeit und Lächeln erleichtern das Leben<br />
und fördern den beruflichen Erfolg.<br />
Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen.<br />
Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />
Seite 178 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Facharztwissen nach der neuen Weiterbildungsordnung<br />
Hrsg.: H.- P. Scharf, A. Rüter<br />
Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag München 2008<br />
928 Seiten, 800 farb. Abb., € 179,00<br />
ISBN 978-3-437-24400-1<br />
Mit der Verabschiedung der Musterweiterbildungsordnung im<br />
<strong>Mai</strong> 2003 hat die Bundesärztekammer das Fach Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie geschaffen. Damit entstand ein für Einzelpersonen<br />
kaum noch zu überblickendes Wissensgebiet, so daß sich<br />
zwangsläufig die Notwendigkeit ergab, die Inhalte der Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie in einer Weise aufzuarbeiten, die es<br />
Assistenzärzten in der Weiterbildung ermöglicht, sich in überschaubarer<br />
Form ein Grundgerüst an theoretischem Wissen für<br />
die Facharztprüfung anzueignen. Diesem Anspruch haben sich<br />
die Herausgeber dieses Buches gestellt und ihn auf knapp 1000<br />
Seiten verwirklicht.<br />
Das Buch ist in drei Abschnitte untergliedert, wobei im Allgemeinen<br />
Teil zunächst wesentliche Grundlagen vermittelt werden.<br />
Ein zweiter Abschnitt über die für das Gebiet relevanten<br />
Systemerkrankungen schließt sich daran an. Etwa die Hälfte des<br />
Buches nimmt der dann folgende Spezielle Teil ein, in dem die<br />
typischen Verletzungen und Krankheitsbilder topographisch<br />
geordnet, abgearbeitet werden. Hier gelingt allerdings nicht<br />
immer eine stringente Einordnung der Erkrankungen und Verletzungen<br />
in die einzelnen Kapitel. So werden beispielsweise<br />
Läsionen der Rotatorenmanschette als Verletzungen behandelt,<br />
was sowohl dem aktuellen Erkenntnisstand als auch ganz besonders<br />
gutachterlichen Interpretationen widersprechen dürfte.<br />
Olekranonfrakturen werden als dem Ellenbogengelenk zugehörig<br />
angesehen, wobei die in derselben Region lokalisierten<br />
Radiusköpfchenfrakturen dem Unterarm zugeordnet werden<br />
und die sich normalerweise ganz in der Nähe befindlichen intraartikulären<br />
distalen Humerusfrakturen keine Erwähnung<br />
finden. Bedauerlicherweise sind dies nicht die einzigen „Schönheitsfehler“<br />
dieser Art. Inwieweit sie den Gesamteindruck des<br />
Buches schmälern ist sicher Ansichtssache.<br />
Der Inhalt des Werkes kann als guter Überblick über das ganze<br />
Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie angesehen werden.<br />
Die Kapitel berücksichtigen auch sehr aktuelle Erkenntnisse und<br />
Entwicklungen wie beispielsweise das femoroazetabuläre Impingement<br />
oder die arthroskopische Rotatorenmanschettenrekonstruktion.<br />
Die Auswahl und der Umfang der Abschnitte<br />
entsprechen der epidemiologischen Bedeutung der Erkrankungen<br />
und Verletzungen.<br />
Druckqualität und technische Ausführung des Buches sind sehr<br />
gut. Die Abbildungen sind teilweise aus früheren Werken des<br />
Verlages bekannt. Diese sind nicht immer qualitativ überzeugend.<br />
Die zahlreichen neuen und farbigen Grafiken sind stattdessen<br />
hervorragend. Als Online-Zugabe gibt es – die allerdings<br />
nicht mehr ganz aktuelle – Breitnersche Operationslehre (4 Bän-<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
de Stütz- und Bewegungsapparat) und ein medizinisches Fachwörterbuch.<br />
Zusammenfassend kann das Buch allen in Weiterbildung befindlichen<br />
Ärzten durchaus empfohlen werden. Ein völlig unkritischer<br />
Umgang mit dem Gelesenen kann jedoch nicht uneingeschränkt<br />
empfohlen werden. Lesenswert ist es in jedem Fall für<br />
alle Prüfer des neuen Fachgebietes, denen es sicher schwer fallen<br />
dürfte, sich ihr angehäuftes Spezialwissen für die weiterführenden<br />
Prüfungen, z. B. in der Speziellen Orthopädischen Chirurgie<br />
oder der Speziellen Unfallchirurgie, aufzuheben und die<br />
Facharztkandidaten mit dem zu konfrontieren, was in diesem<br />
Werk oder den vergleichbaren Konkurrenzprodukten zu lernen<br />
ist. Dem Verlag und den Herausgebern ist eine Verbesserung<br />
der angesprochenen Unzulänglichkeiten in einer zweiten Auflage<br />
sehr zu wünschen.<br />
Praxis der Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. T. Westphal, Rostock<br />
Hrsg.: C. J. Wirth, W. Mutschler<br />
2. Auflage, Georg Thieme Verlag Stuttgart New York 2008<br />
990 Seiten, 1458 Abb., 292 Tab., € 199,95<br />
ISBN 978-3-13-140642-2<br />
Die Vereinigung des großen<br />
Fachgebietes Orthopädie<br />
mit dem breiten<br />
und z. T. recht spezialisierten<br />
Teilgebiet Unfallchirurgie<br />
(der Chirurgie)<br />
durch die neue Weiterbildungsordnung<br />
(WBO)<br />
wirft in der Praxis zahlreiche<br />
Probleme auf. Der<br />
Inhalt der Weiterbildung<br />
zum neuen Facharzt für<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
kann nicht einfach<br />
in der Zusammenführung<br />
der Inhalte beider<br />
Gebiete bestehen –<br />
damit wäre jeder Assistent<br />
überfordert. Dem trägt auch die WBO Rechnung, indem<br />
sie weiterführende Spezialisierungen vorsieht. Was aber muß<br />
der Facharzt im neuen Fachgebiet wissen?<br />
Die Herausgeber haben sich selbst den Anspruch gestellt, die in<br />
der WBO definierten Inhalte des Fachgebietes zu straffen und<br />
didaktisch so zu gestalten, daß die Fülle an Informationen bewältigt<br />
werden kann. Dazu haben sie sich 102 Coautoren ins<br />
Seite 179
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Team geholt, die als ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet<br />
gelten. Um es vorweg zu nehmen: Erfreulicherweise haben sich<br />
diese Experten auf Grundsätzliches und Wesentliches ihrer Spezialitäten<br />
beschränken können. Dennoch wird das Werk einem<br />
weiteren selbst gestellten Anspruch gerecht: Es bietet Anknüpfungspunkte<br />
für mögliche Zusatzweiterbildungen und auch an<br />
benachbarte Gebiete. Wie weit dies geht, möge ein Beispiel aus<br />
dem Allgemeinen Teil, Abschnitt Gelenke: Erkrankungen, Verletzungen,<br />
Folgeschäden; Kapitel 15 Entzündlich-rheumatische<br />
Erkrankungen, verdeutlichen. Auf nicht einmal ganz 12 Seiten<br />
wird der Leser über Wesentliches in der Definition, Ätiologie<br />
und Pathogenese, Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und<br />
Prognose der Rheumatoiden Arthritis (RA), der Lyme-Arthritis,<br />
von Reaktiven und Undifferenzierten Arthritiden und Entzündlichen<br />
Systemerkrankungen des Bindegewebes informiert.<br />
Selbst seltene Erkrankungen wie M. Still und das RS3PE-Syndrom<br />
finden Erwähnung. Die Darstellung der operativen Therapie<br />
der RA beschränkt sich auf eine Aufzählung möglicher<br />
Verfahren. Zum einen will und kann dieses Buch keine Operationslehre<br />
ersetzen, zum anderen ist die Orthopädische Rheumatologie<br />
ein eigenes Teilgebiet, auf dem man sich nach dem<br />
Facharzt qualifizieren kann.<br />
Im Speziellen Teil wird insbesondere bei Eingriffen, die während<br />
der Weiterbildung erlernt werden müssen, etwas mehr<br />
auf (Notfall-) Indikationen, Zugänge, operative Techniken,<br />
Komplikationen und Aufklärung eingegangen. Dabei werden<br />
viele Worte immer wenn möglich durch eindrucksvolle Graphiken,<br />
Röntgenbilder und Tabellen ersetzt. Dieses Prinzip zieht<br />
sich durch alle Teile des Buches – ob allgemein oder speziell, ob<br />
Verletzung oder Degeneration, ob operativ oder konservativ.<br />
Das Werk besticht durch eine strenge Gliederung und einheitliche<br />
Systematik. Im Allgemeinen Teil werden zunächst biophysikalische<br />
Grundlagen, konservative und operative Behandlungsgrundsätze<br />
(einschl. des Polytrauma-Managements) vermittelt.<br />
Im Abschnitt Allgemeine konservative Therapie nötigt es schon<br />
Bewunderung ab, welch komprimiertes Wissen über die postoperative<br />
Schmerztherapie, physikalische Therapie und technische<br />
Orthopädie auf nicht einmal 50 Seiten vermittelt werden<br />
kann. Mit zwei Kapiteln wird den angeborenen Erkrankungen<br />
des Haltungs- und Bewegungsapparates ein eigener Abschnitt<br />
gewidmet. Danach folgen jeweils in eigenen Abschnitten Erkrankungen,<br />
Verletzungen und Folgeschäden der Knochen, der<br />
Gelenke, der Haut, Bindegewebe und Muskulatur, der Gefäße<br />
und der Nerven. Der allgemeine Teil wird mit einem Kapitel zur<br />
Begutachtung abgeschlossen, das sich im wesentlichen auf die<br />
gesetzliche Unfallversicherung beschränkt.<br />
Der Spezielle Teil ist streng topographisch in die Abschnitte<br />
Kopf und Hals, Rumpf, Untere Extremität und Obere Extremität<br />
gegliedert. Innerhalb der Abschnitte setzt sich diese Gliederung<br />
fort (z. B. vom Schultergürtel bis zur Hand). Jedes einzelne Kapitel<br />
(z. B. 39 - Schultergelenk und Oberarm) wiederum unter-<br />
teilt sich in Funktionelle Anatomie, Fehlbildungen, Formabweichungen<br />
und Fehlentwicklungen, Entzündliche Erkrankungen,<br />
Verletzungen und Degenerative Erkrankungen. Nur im Kapitel<br />
42 Hand findet sich eine weitere Entität Neurogene Erkrankungen,<br />
in der die spastische Hand abgehandelt wird. Jedes Kapitel<br />
enthält mehrere Literaturverzeichnisse, die meist Publikationen<br />
bis 2004 berücksichtigen.<br />
Ganz schön viel, was der Facharzt im neuen Fachgebiet Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie wissen muß – und dieses Buch sagt es<br />
ihm in einer überaus ansprechenden Form. (Ob es bewältigt<br />
wird, muß die Prüfung zeigen). Darüber hinaus bietet das Werk<br />
zahlreiche Anknüpfungspunkte für die weiterführende Qualifizierung<br />
und dient dem Erfahrenen dank hervorragender graphischer<br />
Gestaltung und straffer Form als Kompendium und<br />
Repetitorium.<br />
Dr. W. Schimanke, Rostock<br />
Querschnitts-Leitlinien zur Therapie mit<br />
Blutkomponenten und Plasmaderivaten<br />
Hrsg.: Bundesärztekammer<br />
4. überarbeitete Auflage, Deutscher Ärzte-Verlag Köln 2008<br />
broschiert, VII + 272 Seiten, € 19,95<br />
ISBN 978-3-7691-1269-6<br />
Die 4. Auflage dieses Standardwerkes ist eine grundlegende<br />
Überarbeitung der Leitlinien. Zum ersten Mal sind diese Leitlinien<br />
evidenzbasiert aufgebaut und geben dem Leser praxisnahe<br />
und konkrete Informationen, wie Blutprodukte in der<br />
klinischen Praxis angewendet werden sollen. Die Leitlinien<br />
sind gegliedert nach den zellulären Blutprodukten: Erythrozytenkonzentrate,<br />
Thrombozytenkonzentrate und Granulozytenkonzentrate.<br />
Sie handeln dann die Anwendung von<br />
Plasma ab, sowie die Gabe von Konzentraten aus Plasmaproteinen.<br />
Diese sind untergliedert nach Anwendung von Humanalbumin,<br />
Faktorenkonzentraten zur Behandlung der Hämophilie,<br />
Faktorenkonzentraten zur Förderung der Blutgerinnung,<br />
wie Prothrombinkomplexkonzentrate, Faktor VII, rekombinanter<br />
Faktor VIIa, Faktor XIII-Konzentrate und<br />
Fibrinkleber, sowie Konzentrate, die die Blutgerinnung<br />
hemmen, wie Antithrombin, Protein C-Konzentrate und rekom<br />
binantes aktiviertes Protein C. Ausführlich werden die<br />
Indikationen und Anwendungen für humane Immunglobuline<br />
abgehandelt und die Grundlagen zur autologen Hämotherapie<br />
dargelegt. Neu in der Leitlinie ist ebenfalls, daß alle<br />
unerwünschten Wirkungen von Blut und Blutprodukten in<br />
einem eigenen Kapitel zusammengefaßt und übersichtlich<br />
dargestellt sind.<br />
In den einzelnen Kapiteln sind jeweils die Empfehlungen für<br />
die Anwendung von Blut und Blutprodukten in extra unterlegten<br />
Kästchen eindeutig formuliert und mit der Informati-<br />
Seite 180 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
on versehen, ob diese Empfehlungen eindeutige Empfehlungen<br />
sind. Empfehlungen, bei denen die Sachverständigen<br />
aufgrund von vorliegenden Daten überzeugt waren, daß bei<br />
ihrer Befolgung für den Patienten der Nutzen größer ist, als<br />
eine mögliche Gefährdung, wurden als Grad 1-Empfehlungen<br />
gekennzeichnet. Empfehlungen, bei denen keine klaren<br />
Daten über das Nutzen-Risiko-Verhältnis vorliegen, werden<br />
als Grad 2-Empfehlungen gekennzeichnet. Dieses wird ergänzt<br />
durch den Grad der Evidenz, welcher in A, B, oder C<br />
untergliedert wird, wobei A-Empfehlungen auf randomisierten<br />
kontrollierten klinischen Studien ohne wesentliche methodischen<br />
Einschränkungen beruhen. Grad C-Empfehlungen<br />
hingegen beruhen in der Regel auf Beobachtungsstudien<br />
und Fallbeschreibungen. Den Empfehlungen geht jeweils ein<br />
längerer Textabschnitt voraus, in dem die aktuelle Literatur<br />
wertend zusammengefaßt und dargestellt ist. Damit ermöglichen<br />
die neuen Leitlinien zum einen eine schnelle Orientierung,<br />
zum anderen aber auch eine weiterführende Information.<br />
Die Empfehlungen sind in der Regel durch aktuelle Literaturzitate<br />
belegt.<br />
Diese Querschnitts-Leitlinien entsprechen den Anforderungen<br />
an eine S3-Leitlinie, sie fassen das aktuelle Wissen zur<br />
Hämotherapie zusammen und können in jeder Hinsicht als<br />
fundierte Beschreibung des derzeitigen Standes des medizinischen<br />
Wissens bewertet werden.<br />
Die Umstellung der bisherigen Leitlinien zu evidenzbasierten<br />
Leitlinien war für die beteiligten Autoren und Experten mit<br />
einem sehr hohen Arbeitsaufwand verbunden. Die Autoren<br />
der Leitlinien bitten die Kollegen explizit um Anmerkungen<br />
und Verbesserungsvorschläge, damit diese in die nächste<br />
Auflage eingearbeitet werden können.<br />
Zusammenfassend sind diese Querschnitts-Leitlinien zur Therapie<br />
mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten ein Muß<br />
für jeden Arzt, der diese Produkte therapeutisch anwendet.<br />
Diese Leitlinien stehen auch über die Bundesärztekammer<br />
elektronisch im Internet zur Verfügung.<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
Prof. A. Greinacher, Greifswald<br />
Das Biedermeier-Komplott<br />
Wie Neokonservative Deutschland retten wollen<br />
Claudia Pinl<br />
Konkret Literatur Verlag Hamburg 2007<br />
176 Seiten, € 15,00<br />
ISBN 978-3-89458-251-7<br />
Neokonservative sind Politologen, die neben klassischen konservativen<br />
Werten die marktwirtschaftlich organisierte westliche<br />
Demokratie als endgültiges gesellschaftliches Konstrukt<br />
ansehen, das sich weltweit geschichtlich durchgesetzt habe<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
(Wikipedia). Alten oder neuen regionalen und globalen Konflikten<br />
müsse man sich offensiv, notfalls militärisch stellen.<br />
Derartige Politiker und Intellektuelle werden in den USA<br />
„Falken“ genannt (neocon hawks).<br />
Deutsche Neokonservative, die die Nation am Abgrund sehen,<br />
wollen das Land durch programmatische Beiträge retten,<br />
die in dem vorliegenden Taschenbuch von Claudia Pinl<br />
(geb. 1941) kritisch hinterfragt werden. Die Journalistin und<br />
Autorin zahlreicher Bücher setzt sich detailliert mit neokonservativen<br />
Publizisten auseinander, die Deutschland von innen<br />
und außen bedroht sehen. Atheismus, Scheidungen und<br />
Bevölkerungsschwund im Innern sowie Globalisierung, Klimawandel<br />
und Terror von außen werden neokonservativ beklagt.<br />
Die Kritikerin merkt dazu ironisch an: „In dieser Unsicherheit<br />
und vagen Bedrohungssituation bieten neokonservative<br />
Publizisten ihre Rezepte an. Die Menschen sollen sich<br />
wieder an bewährten bürgerlichen Werten orientieren: Gesittung,<br />
Fleiß, Leistung, Eigenverantwortung, Bindung an<br />
Familie, Kirche und Nation. Sie sollen wieder mehr Kinder<br />
zeugen und gebären. Dann wird alles gut.“ Schuld am Niedergang<br />
in Deutschland seien nach neokonservativer Meinung<br />
unter anderen auch die 68er mit ihrem antiautoritären<br />
Selbstbestimmungskampf gegen die tragenden Institutionen.<br />
Die angewachsene Kluft zwischen Arm und Reich werde<br />
jedoch übersehen.<br />
In zehn Kapiteln hinterfragt die Autorin in geschliffenem Stil<br />
und mit trockenem Humor neun neokonservative Leitfiguren.<br />
Bernhard Bueb (geb. 1938), Internatsschuldirektor, ist<br />
der älteste: „Nur strenge Eltern sind gute Eltern.“ Udo di Fabio<br />
(geb. 1954), Richter am Bundesverfassungsgericht, lobt<br />
am romantischen Biedermeier „eine bürgerliche Gesittung,<br />
die Länder wie England und Deutschland groß gemacht hat<br />
und moralische Maßstäbe setzte.“ Peter Hahne (geb. 1952),<br />
studierter Theologe und Fernsehjournalist, der gern lacht,<br />
schrieb das Buch „Schluss mit lustig. Das Ende der Spaßgesellschaft.“<br />
Eva Herman (geb. 1958), „Idealbild der schönen<br />
Blondine“, in vierter Ehe verheiratet und viele Jahre Tagesschau-Sprecherin,<br />
hält die Emanzipation der Frau für einen<br />
Irrtum. Für „Das Eva-Prinzip“ erhielt sie Kritik und Zuspruch.<br />
Paul Kirchhof (geb. 1943), habilitierter Verfassungs- und<br />
Steuerrechtler, war kurz als Finanzminister im Gespräch. Er<br />
fordert eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf:<br />
„Wirtschaftswachstum beginnt beim Kinderwachstum.“<br />
Matthias Matussek (geb. 1954), Literaturwissenschaftler und<br />
Journalist, soll nach Kritik an seinem Buch „Wir Deutschen“,<br />
dem der stellvertretende Chefredakteur des Handelsblattes<br />
„engstirnigen Nationalismus“ bescheinigte, diesen beschimpft<br />
haben (suedeutsche.de vom 06.06.2006): „Sie sind<br />
ein ganz linker Finger! Sie mache ich fertig! Sie merke ich<br />
mir!“ Frank Schirrmacher (geb.1959), Feuilletonchef der<br />
F.A.Z., gilt als medialer Meinungsführer Nummer eins in<br />
Deutschland (Susanne Lang, taz vom 24.6.2006). In seinem<br />
Seite 181
BUCHVORSTELLUNGEN / SERVICE<br />
Bestseller „Minimum“ wird das Überleben einer Winterreisetragödie<br />
zur Metapher für Schutz durch familiäre Bindung:<br />
„Je größer die Familie, in der eine Gruppe reiste, desto länger<br />
überlebte die Person.“ Botho Strauß (geb. 1944), deutscher<br />
Bühnenautor, sei „einer der brillantesten Intellektuellen<br />
unserer Generation“ (Luc Bondy). Er bekennt sich in dem<br />
Essay „Anschwellender Bocksgesang“ zu einer „neuen Rechten“<br />
und kritisiert in einem anderen Beitrag „Der Konflikt“<br />
die „metaphysische Blindheit“ der westlichen Intelligenz in<br />
der Beschäftigung mit dem Islam. Wolfram Weimer (geb.<br />
1964) ist last not least der jüngste behandelte Neokonservative<br />
des vorliegenden informativ-kritischen Taschenbuches.<br />
Er hat vier Fächer studiert und ist promovierter Chefredakteur<br />
des Magazins für Politische Kultur Cicero. Im Septemberheft<br />
2008 schreibt er in seinem Beitrag „Grünsprech“ an die<br />
vielen neuen grünen Nachhaltigkeitsmanager: »Erzählt uns<br />
nichts von grüner Ethik am Bankschalter, vom Klimaretten<br />
Die Charité wird 300<br />
Ehemalige gesucht!<br />
Im Jahr 2010 feiert die Berliner Charité – jetzt Charité-Universitätsklinikum<br />
Berlin – ihr 300jähriges Bestehen. Ein Festprogramm<br />
wird verschiedene Aspekte und Zeitabschnitte der<br />
Charité-Geschichte der Öffentlichkeit bekanntmachen. Mit<br />
nationalen und internationalen Kongressen, Ausstellungen<br />
sowie Schul- und Kunstprojekten will die Charité auf ihr Jubiläum<br />
aufmerksam machen.<br />
Derzeitige und ehemalige Studierende sowie Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sollen in die Feierlichkeiten einbezogen<br />
werden. In diesem Rahmen ist für die „Ehemaligen“ aller<br />
Standorte der Charité-Universitätsmedizin im Oktober 2010<br />
(voraussichtlich am 09.10.2010) ein Alumni-Treffen geplant,<br />
welches die Bindungen zur Charité, aber auch untereinander,<br />
auffrischen soll.<br />
Auf diesem Wege wollen wir auf diese Veranstaltung aufmerksam<br />
machen und bitten alle interessierten Alumni/„Ehemaligen“,<br />
sich bei uns zu melden (Kontakt siehe unten). Wir<br />
erhoffen ein breites positives Echo und versichern, daß alle,<br />
die sich gemeldet haben, das vorgesehene Programm auch<br />
persönlich zugesandt bekommen.<br />
mit Kernkraftwerken, von „green revolutions“ im Autohaus<br />
und vom Regenwaldretten beim Bierkauf. Macht einfach saubere<br />
Geschäfte mit umweltfreundlichen Produkten. Das ist<br />
gut genug«.<br />
Weder Neokonservative, Alt- oder Anti-68er, noch Liberale,<br />
Linke oder Rechte und auch nicht alte oder neue Grüne müssen<br />
Deutschland retten, sondern sie sollten es vernünftig regieren.<br />
Rigorose Ansichten der US-Neocons sind als „Ideologie<br />
im Sinkflug“ (Neue Zürcher Zeitung) bezeichnet worden.<br />
Deshalb sollten maßgebliche Politiker und Intellektuelle in<br />
jedem Fall friedfertige Demokraten sein. Sie dürfen sich nicht<br />
sinnlos streiten, wenn sie für Land und Leute vernünftig die<br />
Zukunft bestimmen wollen.<br />
Claudia Pinls engagiertes Buch appelliert an ideologische<br />
Umsicht und ein gesundes Sozialempfinden.<br />
Prof. H. Nizze, Rostock<br />
Neben diesem „zentralen“ Alumni-Treffen haben einige<br />
Charité-Absolventen der Examensjahrgänge 1959 und 1962<br />
den Wunsch geäußert, für ihren Jahrgang noch ein gesondertes<br />
Treffen zu veranstalten. Auch dazu bitten wir um<br />
Rückmeldungen.<br />
Wir wünschen uns zahlreiche Kontaktaufnahmen und freuen<br />
uns schon auf ein Wiedersehen!<br />
Ingrid Reisinger für den Alumni-Club und das<br />
„Festkomitee“ Charité300<br />
Kontakt:<br />
Alumni-Club der Charité, Südring 5,<br />
Charité-CVK, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin,<br />
Tel.: (030) 450 57 02 77, Fax: (030) 450 57 09 87,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: alumniclub@charite.de,<br />
Internet: www.alumni.charite.de<br />
Seite 182 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Der Frühling ist da – die Zecken machen mobil<br />
Bei niedrigen Temperaturen sind<br />
Zecken verlagsamt. Erst mit der<br />
ansteigenden Frühlingserwärmung<br />
werden sie aktiv. Die Zeit<br />
bis zum Sommer und den Ferienreisen<br />
sollte für eine Impfung gegen<br />
die Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME) genutzt werden.<br />
Dies gilt auch, obwohl die Impfung<br />
nicht gegen die Übertragung<br />
der Lyme-Borreliose schützt.<br />
Die Meldezahlen des Robert Koch-Instituts zur FSME vollführten<br />
in den vergangenen Jahren zwar Kapriolen (s. Tabelle),<br />
aber in der bundesdeutschen Statistik sind nur die gesicherten<br />
Fälle, also die mit eindeutigen Symptomen, aufgelistet. Die<br />
Dunkelziffer ist hoch und der Verlauf einer FSME-Infektion ist<br />
unberechenbar.<br />
Die Malerei Marianne Kindts<br />
See- und Küstenlandschaften sind das Sujet der in Norderstedt<br />
bei Hamburg lebenden <strong>Mecklenburg</strong>erin, die 1950 in Laage geboren<br />
wurde.<br />
Landschaften mit und am Wasser – Meer und Elbe, Küste und<br />
Deich, Strand, Buhnen und Möwen. Auffallend ist die Fröhlichkeit<br />
Ihrer Farben, fast ausschließlich Acryl auf Leinwand, in satten,<br />
hellen Farbklängen bei zurückgetretener Grafik.<br />
Die Malerei Marianne Kindts, der sie sich vor allem nach 1990<br />
durch künstlerische Ausbildung und Studium an der Kunstschule<br />
für Malerei und Grafik Bochum (ab 1998) widmete, wird gespeist<br />
aus der Wahrnehmung der Realität ihrer Umwelt. Aber im<br />
kreativen Prozeß gewinnt sie der Umwelt neue Einsichten ab, die<br />
schließlich zu Ansichten werden. Dabei ist der Malakt, die Schöpfung,<br />
wenn Sie so wollen, kein eindimensionaler Vorgang. Immer<br />
wieder wird geprüft, verworfen und neu entwickelt, um die endgültige<br />
Gestalt zu finden, sofern man das überhaupt sagen<br />
kann. Dabei entstehen neue Strukturen, geschaffen aus übermaltem<br />
Papier, Modelliermasse und gespachtelter Farbe.<br />
Aus den Empfindungen der Künstlerin entsteht eine neue Realität.<br />
Auf dem Wege dahin werden spontan Farben aufgetragen,<br />
heruntergekratzt, neu aufgetragen. Auf diesem Fond erst gewinnt<br />
die Gestaltung des Bildes seine Konturen und lädt den<br />
Betrachter ein, den Empfindungen der Künstlerin zu folgen, oder<br />
eine eigene phantasievolle Interpretation zu finden.<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
SERVICE / KULTURECKE<br />
Das reguläre Impfschema sieht zwei Impfungen im Abstand<br />
von vier Wochen vor. Das Abwehrsystem ist dann weitere<br />
zwei Wochen später zuverlässig aufgebaut.<br />
Tab.: Jährliche FSME-Erkrankungsmeldungen an das Robert Koch-Institut<br />
(SurvStat, Stand: 17.02.<strong>2009</strong>)<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
256 239 277 275 432 546 238 287<br />
Eine dritte Impfung nach neun bis zwölf Monaten aktiviert<br />
den Langzeitschutz. Dieser fordert nach drei Jahren eine erste,<br />
dann alle weiteren fünf Jahre eine „Erinnerung“, also<br />
einmalige Wiederimpfung.<br />
(Information des Deutschen Grünen Kreuzes<br />
bearbeitet von C. B.)<br />
Marianne Kindt bevorzugt<br />
die Einfachheit in<br />
der Form. Strukturen und<br />
Linien sind wichtige Ausdrucksmittel,<br />
die den Betrachter<br />
durch das Bild<br />
führen und Spannung<br />
aufbauen.<br />
„Möwe„, „Fischerboot„,<br />
„Speicher„, „Buhnen„,<br />
„Kühe„ – so lauten die<br />
Titel ihrer Bilder. Provokativ, wenn man sich die Bilder ansieht.<br />
Die Titel sind sachlich. Sie geben dem Betrachter eine klare Auskunft<br />
über die angefertigten Arbeiten und Denkanstoß zur Deutung<br />
des jeweiligen Bildes. Trotzdem bilden die Bilder Marianne<br />
Kindts ein offenes System, in dem sich der Betrachter selbst in<br />
Bewegung setzen muß, um zu finden, was seinen Vorstellungen<br />
entspricht.<br />
Die Eröffnung der Ausstellung, bei der Sie die Künstlerin persönlich<br />
kennenlernen können, findet am 14. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> um<br />
18.30 Uhr im Gebäude der <strong>Ärztekammer</strong> M-V statt. Alle<br />
Interessenten sind herzlich eingeladen.<br />
Seite 183
KULTURECKE<br />
Lebensfreude als Frühlingsbotschaft<br />
So erlebe ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen die Lust<br />
des Wanderns in <strong>Mecklenburg</strong>s schöner Landschaft. Kürzlich<br />
las ich ein Gedicht unserer Kollegin Renate Wanitschke mit<br />
dem Titel Frühling.<br />
Frühling<br />
Frühling öffnet seine Türen,<br />
Frühlingsduft bringt Lebensgrün.<br />
Wir verlieren Erdenschwere<br />
und möchten mit den Wolken ziehen.<br />
Der Frühling lindert Lebensschmerz,<br />
er lockt, verführt, verwandelt unser Herz.<br />
Wir nehmen teil am Auferstehen<br />
und können neue Wege gehen.<br />
Wir fühlen das Glück im Augenblick<br />
und lassen dunkle Zeit zurück.<br />
Wir spüren, hören, sehen das Erwachen.<br />
Unsere Wünsche fliegen mit dem Wind. –<br />
Frühling, für dieses Wunder werden wir niemals blind.<br />
Bei unserer letzten Wanderung in der Rostocker Heide kamen<br />
mir diese Zeilen in den Sinn. Am Morgen war der Himmel<br />
noch trüb, dann kam die Sonne, Kraniche trompeteten<br />
am Himmel, die ersten Pflanzen, winzig klein noch, zeigten<br />
junges Leben in der Natur.<br />
Unser kompetenter Führer durch die Rostocker Heide war<br />
der Revierförster Herr Harmuth. Nach seiner Auffassung war<br />
der Kauf dieses 12 000 Hektar großen Waldgebietes 1252<br />
von Borwin III. das beste Geschäft der Rostocker Bürgerschaft.<br />
Wir erfuhren von den Freuden und Sorgen eines<br />
Forstmeisters, er sprach über den Zustand des Waldes und<br />
über das Jagdwesen im Stadtwald, der in erster Linie der<br />
Naherholung der Rostocker dienen soll.<br />
Der Weg durch den zum Teil noch recht feuchten Wald führte<br />
uns zum Ruheforst, einem 21 Hektar großen Waldgebiet<br />
mit Eichen und Buchen, das seit 2006 als Begräbnisstätte genutzt<br />
wird. Nach Aussagen von Herrn Harmuth ist dieser Ruheforst<br />
kein Friedhof sondern normaler Wald, der auch von<br />
Spaziergängern genutzt wird.<br />
Die über 40 Teilnehmer ließen sich auch durch gelegentliche<br />
Regenschauer ihre gute Stimmung nicht nehmen nach dem<br />
Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter nur falsche Kleidung.<br />
Die Mehrheit hatte sich warm angezogen, denn noch zeigte<br />
sich der Frühling recht kühl. Ein gemeinsames Mittagsmahl<br />
im Köhlerhof beendete diesen schönen Tag.<br />
Nach meiner Erfahrung ist die Wandergruppe eine Kerngemeinschaft<br />
des Rostocker Ärzteseniorenkreises. Hier wird<br />
auch die Naturverbundenheit der Ärzte deutlich.<br />
Wir berichten über uns, um zu zeigen, wie man auch im Alter<br />
gute Gemeinschaft pflegen kann, ohne jemanden zu vereinnahmen.<br />
Nicht jeder will wandern, auch im gemeinsamen<br />
Reisen wollen wir ein Miteinander wecken. Ich persönlich bin<br />
dabei immer für Begrenzung im Angebot, denn darin liegt<br />
m. E. die Fülle.<br />
Doch die Kolleginnen haben anders entschieden, so können<br />
wir in diesem Jahr eine zusätzliche Reise für unsere Ärztesenioren<br />
anbieten. Wir werden vom 4. - 12.06.<strong>2009</strong> nach Burgund<br />
fahren, dafür waren noch einige Plätze frei. Mit dem<br />
gleichen Reisebüro (Warnow-Reisen, Rostock) geht es vom<br />
24.-26.10.<strong>2009</strong> nach Magdeburg (Dom), Quedlinburg, Goslar<br />
und auf der Rückfahrt nach Tangermünde (alter Stadtkern).<br />
Zuvor ist noch vom 13.-15.10.<strong>2009</strong> eine Fahrt nach Potsdam<br />
geplant. Interessenten für diese Reise erkundigen sich über<br />
Einzelheiten bitte im Rostocker Reisebüro (Kofahl-Reisen),<br />
die Fahrt ist abgesprochen (Frau Dr. Flach) und man kann<br />
sich vormerken lassen (Tel.: (0381) 45 50 76 „Ärztereise“).<br />
Wahrscheinlich im März nächsten Jahres ist eine Sizilienreise<br />
in Planung, wobei man das Reiseziel per Bus oder per Flugzeug<br />
erreichen kann. Wer Interesse hat, erfährt alles Weitere<br />
im Reisebüro (Warnow-Reisen, Tel.: (0381) 12 02 471, „Ärztereise“)<br />
und kann sich auch hierfür vormerken lassen.<br />
In diesem Jahr findet auch wieder die Fortbildung in der Notfallmedizin<br />
(für Ärztesenioren), am 09.07.<strong>2009</strong> um 14.00 Uhr<br />
in der <strong>Ärztekammer</strong> M-V, statt. Die Anmeldung ist unbedingt<br />
erforderlich (Tel.: (0381) 49 28 042, Fax: (0381) 49 28 040, E-<br />
<strong>Mai</strong>l fortbildung@aek-mv.de). Ein Unkostenbeitrag wird erhoben.<br />
Das war es wieder von mir für Sie und wenn Sie Fragen an<br />
mich haben oder Anregungen geben wollen, dann können<br />
Sie mich anrufen (Tel.: (0381) 82 740).<br />
Bernhard Scholz<br />
Seite 184 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Krieg und Medizin<br />
Unter diesem Thema läuft derzeit und noch bis zum<br />
9. August <strong>2009</strong> im Hygienemuseum Dresden eine Sonderausstellung,<br />
die allein vom Thema her für Ärztinnen und<br />
Ärzte besonders interessant ist. Aus redaktionellen Gründen<br />
können wir erst im Juniheft detaillierte Informationen<br />
US-Premiere des World Doctors Orchestra<br />
Mehr als 1.800 begeisterte Zuhörer erlebten am<br />
8. Februar <strong>2009</strong> die US-Premiere des World Doctors<br />
Orchestra in der Severance Hall in Cleveland. Minutenlange<br />
Standing Ovations waren der verdiente<br />
Lohn für die Aufführung des Orchesters, das unter<br />
Leitung von Prof. Dr. Stefan Willich, Direktor des<br />
Instituts für Sozialmedizin an der Berliner Charité,<br />
zugleich ausgebildeter Dirigent und Kammermusiker<br />
musizierte.<br />
Doch das bisher zweite Konzert der engagierten<br />
Mediziner war nicht nur in musikalischer Hinsicht<br />
ein Erfolg: Umgerechnet über 30.000 € an Eintrittsgeldern<br />
gehen als Spende an die Hugo-Tempelmann-Stiftung<br />
in Südafrika und die Free Medical<br />
Clinic in Cleveland.<br />
Für sein nächstes Konzert wird das World Doctors<br />
Orchestra nach Berlin zurückkehren: Am 4. Juli <strong>2009</strong> stehen<br />
in der Berliner Philharmonie mit Mozarts Sinfonia Concertante<br />
und der 5. Symphonie von Gustav Mahler zwei der schönsten<br />
und intensivsten Werke der europäischen Klassik auf dem Programm.<br />
Als Solistinnen konnten die Geigerinnen Tanja Becker-<br />
Bender und Aida Carmen Soanea gewonnen werden.<br />
Eintrittskarten für dieses Konzert am 4. Juli <strong>2009</strong> in der Berliner<br />
Philharmonie sind an allen Vorverkaufsstellen erhältlich.<br />
Die Preise liegen zwischen 26 € und 45 € (zzgl. Vorverkaufsgebühren).<br />
Das World Doctors Orchestra (WDO) wurde 2007 von Prof. Stefan<br />
Willich gegründet. Die mittlerweile rund 300 Laienmusiker<br />
und Musikerinnen praktizieren weltweit in über 20 Nationen<br />
als Ärztinnen und Ärzte. Zwei Mal im Jahr trifft sich das Ensemble<br />
zu mehrtätigen intensiven Proben, deren Höhepunkt<br />
jeweils ein Benefizkonzert zugunsten medizinischer Hilfsprojek-<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
KULTURECKE<br />
vermitteln. Neben der Ausstellung finden verschiedene Vorträge<br />
(dienstags) und Führungen statt. Mehr Informationen<br />
erhalten Sie unter www.dhmd.de und im Heft 6/<strong>2009</strong><br />
Ihres <strong>Ärzteblatt</strong>es.<br />
W. S.<br />
Musizierende Ärzte aus 20 Nationen erspielten über<br />
30.000 Euro für humanitäre Zwecke<br />
te in den Konzerthallen internationaler Metropolen ist. Das<br />
WDO ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der unabhängig<br />
von politischen, religiösen oder wirtschaftlichen Einflüssen<br />
tätig ist. Alle Orchestermusiker tragen die Kosten für Unterkunft<br />
und Anreise selbst.<br />
Für das Konzert am 4. Juli <strong>2009</strong> in Berlin stehen der Redaktion<br />
des <strong>Ärzteblatt</strong>es drei x zwei Freikarten zur Verfügung.<br />
Interessenten wenden sich bitte schriftlich an:<br />
Redaktion <strong>Ärzteblatt</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9a, 18055 Rostock<br />
oder per E-<strong>Mai</strong>l an aerzteblatt@aek-mv.de. Einsendeschluß<br />
ist der 20. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong>. Bei mehr als drei Interessenten<br />
entscheidet das Los; der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
(Pressemitteilung von WORTLABOR Wissenschaftskommunikation<br />
und Öffentlichkeitsarbeit bearbeitet von W. S.)<br />
Seite 185
KULTURECKE / PERSONALIEN<br />
Rostocker Medizinerball <strong>2009</strong><br />
Der traditionelle Medizinerball der Universität Rostock wird<br />
wie in den Vorjahren von den Medizinstudenten des 6. Semesters<br />
organisiert. In diesem Jahr wird er unter dem Motto<br />
„Lichterball – la nuit des lumières“ den Professoren, Ärzten,<br />
Studenten und Mitarbeitern der medizinischen Fakultät präsentiert.<br />
In der einzigartigen Atmosphäre der Yachthafenresidenz Hohe<br />
Düne bieten wir unseren Gästen am 05.06.<strong>2009</strong> einen Rahmen<br />
für stilvolle Unterhaltung, Musik und Tanz. Nach einem reichhaltigen<br />
Buffet, wird zu einem vielfältigen Tanzvergnügen eingeladen.<br />
Zu den klassischen Klängen des „Katharinenstreicherquartetts“<br />
der HMT und den beschwingenden Tönen der Pop-<br />
und Rockband „The Flamingos“ kann das Tanzbein bis in die<br />
frühen Morgenstunden geschwungen werden. Weitere Höhepunkte<br />
sind eine Tombola mit interessanten Gewinnen, sowie<br />
ein Feuerwerk unter dem nächtlichen Sternenhimmel.<br />
Der Einlaß wird um 18.30 Uhr beginnen und der Empfang mit<br />
der anschließenden Büfetteröffnung um 20.00 Uhr stattfin-<br />
Dr. Dietmar Oesterreich mit der Friedrich-Römer-Ehrenmedaille<br />
ausgezeichnet<br />
Für sein seit Jahren<br />
beispielhaftes Engagement<br />
im Rahmen<br />
der zahnmedizinischen<br />
Prävention erhielt<br />
Dr. Diet mar<br />
O e s t e r r e i c h , P rä s i -<br />
dent der Zahnärztekammer<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
und Vizepräsident<br />
Prof. Zimmer und Dr. Oesterreich (rechts)<br />
der Bundeszahnärztekammer,<br />
am 26.<br />
März d. J. die Friedrich-Römer-Ehrenmedaille<br />
der Aktion zahnfreundlich <strong>2009</strong>.<br />
Die Auszeichnung überreichte Prof. Dr. Stefan Zimmer,<br />
1. Vorsitzender der Aktion zahnfreundlich e.V. (Berlin), bei<br />
den. Für die An- und Abreise wird ein Shuttleservice angeboten,<br />
der Sie für je einen Euro um 18.15 Uhr vom ZOB zur Yachthafenresidenz<br />
Hohe Düne bringt und um 1.00 Uhr, 2.30 Uhr<br />
und 4.00 Uhr zurück zum ZOB fährt.<br />
Die Karten kosten 20 Euro für Studenten und 35 Euro für<br />
Nicht-Studenten und sind ab Anfang <strong>Mai</strong> in den Rostocker Filialen<br />
der Buchhandlung Weiland, der APO-Bank und der Mediathek<br />
(Schillingallee) erhältlich.<br />
Weitere Informationen können Sie auf unserer Internetseite<br />
(www.medizinerball-rostock.com) erhalten.<br />
Die Studenten und Mitarbeiter der medizinischen Fakultät<br />
freuen sich sehr auf Ihre Teilnahme und hoffen auf leuchtend<br />
schöne Abendstunden.<br />
Ihr Medizinerballteam<br />
einer Feierstunde anläßlich der Internationalen Dental<br />
Schau (IDS <strong>2009</strong>) in Köln. Er würdigte Oesterreichs außerordentliches<br />
persönliches Engagement für die Verbesserung<br />
der Zahn- und Mundgesundheit. Ihm sei es gelungen, mit<br />
richtige Ernährung, altersgerechte Zahn- und Mundhygiene,<br />
Einsatz von Fluoriden und frühzeitige zahnärztliche Begleitung,<br />
die zentrale Botschaft in den Blickpunkt der Öffentlichkeit<br />
zu rücken.<br />
Die Ehrenmedaille wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen<br />
und wird ohne Turnus nur an würdige Kandidaten verliehen.<br />
Erstmals erhielt 2005 der „Vater“ der Aktion zahnfreundlich<br />
Friedrich Römer diese Auszeichnung, dessen Namen<br />
sie in Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen<br />
trägt.<br />
(Nach einer Presseinformation der Aktion<br />
zahnfreundlich e. V.)<br />
Seite 186 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Gratulation für Dr. Claus Brock<br />
Vor fünf Jahren stand an dieser<br />
Stelle: „Am 3. April diesen Jahres<br />
wurde unser Redaktionsmitglied<br />
Dr. Claus Brock 70 Jahre alt. Der<br />
Schreiber dieser Zeilen stutzt an<br />
dieser Stelle; aus persönlicher,<br />
monatlich wiederkehrender Erfahrung<br />
muß er die Zahl 70 bezweifeln.<br />
Sowohl der äußerliche<br />
Aspekt als auch das kriti sche und<br />
konstruktive Engagement in der<br />
Redaktion weisen auf ein jüngeres Lebensalter hin. ...“<br />
Inzwischen sind fünf Jahre vergangen (schon diese Tatsache<br />
überrascht) und statt der 70 steht nunmehr die 75 zu Buche.<br />
Wir beglückwünschen<br />
50. Geburtstag im Juni <strong>2009</strong><br />
Prof. Dr. med. Jürgen Dräger 8.6.1959 Stralsund<br />
Dr. med. Holger Kruppa 8.6.1959 Rostock<br />
Dipl.-Med. Dagmar Mosharowski 9.6.1959 Kühlungsborn /<br />
Insel Poel<br />
Dr. med. Martin Weskott 17.6.1959 Kühlungsborn / Rerik<br />
Dariusz Jedrzejczak 21.6.1959 Wolgast<br />
Dr. med. Renate Giese 27.6.1959 Neubrandenburg<br />
Dipl.-Med. Michael Schnaidt 27.6.1959 Neustrelitz / Userin<br />
60. Geburtstag im Juni <strong>2009</strong><br />
Dr. med. Silvia Haaf 17.6.1949 Wismar<br />
65. Geburtstag im Juni <strong>2009</strong><br />
Prof. Dr. med. habil. Holm Bleyer 3.6.1944 Rostock / Dersekow<br />
Dr. med. Christa Stepan 7.6.1944 Boizenburg<br />
Christiane Witte 7.6.1944 Parchim<br />
Ursula Feldmann 8.6.1944 Stralsund / Parow<br />
Dr. med. Elisabeth Klum 9.6.1944 Kühlungsborn<br />
Karin Glause 15.6.1944 Sanitz<br />
70. Geburtstag im Juni <strong>2009</strong><br />
Edda Gosselck 4.6.1939 Hastorf<br />
Dr. med. Hartmut Kienapfel 7.6.1939 Malchow<br />
AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />
PERSONALIEN<br />
Wir müssen im Text oben die Zahlen nur austauschen –die<br />
Aussagen treffen weiterhin vollumfänglich zu! Und weil das<br />
so ist, können wir uns auch weiter selbst zitieren:<br />
„Seine Mitstreiter in der Redaktion wie auch der Vorstand<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> gratulieren Dr. Claus Brock herzlich zu<br />
seinem Jubiläum. Es ist – zugegebenermaßen – nicht ganz<br />
frei von Eigennutz, wenn wir ihm weiterhin geistige Frische,<br />
Tatkraft und gute Gesundheit wünschen. Möge seine Freude<br />
an der journalistischen Tätigkeit zum Wohle des <strong>Ärzteblatt</strong>es<br />
und seiner Leser noch lange anhalten! Vor allem jedoch<br />
wünschen wir ihm viel Glück und Freude im Kreise<br />
seiner Lieben!“<br />
W. S.<br />
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind.<br />
Dr. med. Winfrid Baudach 12.6.1939 Stralsund<br />
Dr. med. Hannelore Nollau 12.6.1939 Malchin<br />
Prof. Dr. med. habil. Inge Paegelow 20.6.1939 Rostock<br />
Dr. med. Ulrich Schulz 20.6.1939 Parchim<br />
Dr. med. Uta Baran 22.6.1939 Leezen<br />
MR Renate Heine 22.6.1939 Grevesmühlen<br />
Dr. med. Ulrich Stolzenburg 23.6.1939 Schmedshagen<br />
75. Geburtstag im Juni <strong>2009</strong><br />
SR Dr. med. Karl-Heinz Leder 16.6.1934 Seebad Heringsdorf<br />
Prof. Dr. med. habil. Günter Ewert 26.6.1934 Greifswald<br />
80. Geburtstag im Juni <strong>2009</strong><br />
Prof. Dr. med. habil. Horst Liebmann 5.6.1929 Dargelin<br />
SR Dr. med. Wolfgang-Dietrich Plötz 12.6.1929 Rostock<br />
Korrektur beim 70. Geburtstag im <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong><br />
(Heft 4 / S. 146)<br />
Durch ein Versehen beim Verlag ist eine Zeile verschoben worden.<br />
Richtig ist:<br />
Priv.-Doz. Dr. med. habil.<br />
Peter Stöhlmacher 23.5.1939 Lübtheen<br />
Dr. med. Wolfgang Haaf ist wie auf der Seite oben angegeben 65 Jahre<br />
alt geworden. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen.<br />
Seite 187
Impressum<br />
HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: 0381 49280-0<br />
Telefax: 0381 49280-80<br />
REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />
(Chefredakteur)<br />
Dr. med. G. Langhans<br />
(stellvertr. Chefredakteur)<br />
Prof. Dr. med. H. Büttner<br />
Dr. med. R. Bruhn<br />
Dr. med. W. Schimanke<br />
Dr. med. C. Brock<br />
ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />
an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />
Mitglied der Redaktion<br />
E-<strong>Mai</strong>l: aerzteblatt@aek-mv.de<br />
VERANTWORTLICH IM SINNE<br />
DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />
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Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />
Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />
ein gesandte Manuskripte.<br />
Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />
wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />
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aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />
re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />
Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />
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