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Ärzteblatt Mai 2009 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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Brieger arbeitete auf dem Gebiet des Vitamin C- und D-<br />

Stoffwechsels. Später gelangte er, bedingt durch seine Forschung<br />

über allergische Probleme während der Sulfonamidtherapie<br />

zu seinem stetigen Arbeitsfeld, der Hämatologie.<br />

Es ist sein Verdienst, die dynamische Betrachtung des weißen<br />

Blutbildes von Joseph Arneth (1873-1958), Münster, und<br />

Victor Schilling (1883-1960), Rostock, in die Pädiatrie eingeführt<br />

zu haben. Für sein wissenschaftliches Werk erhielt er<br />

1948 den Titel eines Dr. med. habil. und eines Hochschuldozenten.<br />

1948 wurde Brieger<br />

zum ordentlichen<br />

Professor und<br />

Direktor der Uni versitäts<br />

kinder klinik<br />

der Ernst-Moritz-<br />

Arndt-Universität<br />

Greifswald berufen.<br />

Er begann sofort<br />

mit den notwendigen<br />

Renovierungen<br />

der Klinik, nach modernenpädiatrischenGesichtspunkten.<br />

1951 konnte<br />

der „Stolte-Pavillion“<br />

mit einer Fachbibliothekeinge-<br />

Holzrelief - Brieger am Mikroskop<br />

richtet werden. Es<br />

entstand eine neue<br />

Verwaltungs- und<br />

Röntgenabteilung. 1953 erfolgte der Bau eines großräumigen<br />

Wirtschaftsgebäudes und des sogenannten Gartenlabors mit<br />

einem genetischen Labor und Tiersektionsräumen.<br />

Das 1915 erbaute Säuglingsheim wurde 1954 unter dem<br />

Druck einer größeren Anzahl aufnahmepflichtiger Kinder<br />

schließlich als sogenannte Säugling-B-Station in der oberen<br />

Etage eingerichtet. Die Bettenbelegzahl der Klinik war, bedingt<br />

durch den Mangel an Fachärzten und das Fehlen von<br />

Kinderabteilungen an den Krankenhäusern der näheren<br />

und weiteren Umgebung, auf über 300 Patienten angewachsen.<br />

Von 1992 bis 1997 erfolgte eine komplette Renovierung<br />

des Gebäudes, in dem sich nun die Abteilung Hämatologie-<br />

Onkologie des Zentrums für Kinder und Jugendmedizin befindet.<br />

Die Abteilung erhielt 1979 den Namen „Brieger-Station“ zum<br />

ehrenden Gedenken an den ehemaligen Direktor der Klinik.<br />

AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />

GESCHICHTLICHES<br />

1955 konnte ein großer Klinikkomplex mit einer Frühgeborenen-,<br />

einer Kinderstation und einer orthopädischen Abteilung<br />

sowie einem großen Hörsaal mit 180 Plätzen gebaut<br />

werden.<br />

1969 schuf Brieger gemeinsam mit dem Kinderchirurgen<br />

Prof. Dr. Wolfram Tischer eine operative Einrichtung. Die<br />

Zusammenarbeit führte 1970 zu einer interdisziplinären<br />

kinderchirurgisch-pädiatrischen Intensivtherapie-Station in<br />

der Kinderklinik. Brieger unterstützte großzügig die ambulante<br />

und stationäre Spezialisierung der Fachbereiche seiner<br />

Oberärzte, wenn er von deren Vorschlägen überzeugt war.<br />

Den Schwesternunterricht und damit die theoretische Ausbildung<br />

der Säuglings- und Kinderkrankenschwestern führte<br />

Brieger in seiner Amtszeit ausschließlich alleine durch.<br />

Das traf auch über Jahre für die kompletten pädiatrischen<br />

Vorlesungen für die Studenten zu. Erst in den letzten Jahren<br />

„durften“ seine Oberärzte in den Unterricht für Schwestern<br />

und den Vorlesungsbetrieb einsteigen.<br />

Unter seinem Direktorat gingen eine große Zahl international<br />

anerkannter Publikationen aus der Klinik hervor. Brieger<br />

betreute eine Vielzahl von Diplom- und Promotionsarbeiten.<br />

Von seinen Oberärzten führte er acht zur Habilitation,<br />

vier erhielten später eine Professur für Pädiatrie. Andere<br />

Ärzte übernahmen leitende Stellungen in umliegenden<br />

Krankenhäusern. Seine Persönlichkeit und sein Vorbild prägten<br />

Generationen von Studenten und Ärzten. Menschlichkeit<br />

und Achtung vor der Individualität des Kindes waren<br />

Wesenszüge seines Charakters. Es ist erstaunlich, daß Brieger,<br />

obwohl er unermüdlich klinisch tätig war, dieses enor-<br />

Seite 167

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