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Ärzteblatt Mai 2009 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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handelt. Damit steht außer Zweifel, daß Georg Ganter für die<br />

Entwicklung der Bauchfelldialyse wichtige Grundlagenarbeit<br />

geleistet hat und somit zu Recht als Pionier einer heute weltweit<br />

erfolgreich eingesetzten Behandlungsmöglichkeit bei<br />

Nierenversagen gesehen werden darf.<br />

Durch die eigene berufliche Tätigkeit auf dem Gebiet des<br />

akuten und terminalen Nierenversagens bei Kindern gab es<br />

natürliche Anknüpfungspunkte an das Wirken Prof. Ganters,<br />

die ich im Rahmen der Vorbereitung zweier Publikationen<br />

und eines Festvortrages zum Leben und Wirken des Pioniers<br />

der Peritonealdialyse vertiefen konnte. Durch ein mehrstündiges<br />

interessantes Gespräch im Jahre 1998 mit der 84jährigen<br />

Schwester M. Asgari, geb. Elisabeth Oppe, einer der letzten<br />

seinerzeit noch lebenden Mitarbeiterinnen von Prof.<br />

Georg Ganter, habe ich viele Einzelheiten aus seinem Leben<br />

erfahren. Sein Mut, seine Haltung als Mensch, Arzt und Chef<br />

der Klinik beeindrucken und motivieren mich in vielfältiger<br />

Weise zutiefst. Ihr verdanke ich auch das Bild von der Klinik<br />

in der Paulstraße 27 (Abb. 3) vor der nahezu vollständigen<br />

Zerstörung im Jahre 1942.<br />

Abb.3: Katholische Klinik St. Georg, Rostock, Paulstraße 27<br />

AUSGABE 5/<strong>2009</strong> 19. JAHRGANG<br />

Abb.4. Ernst Barlach 1934 vor der<br />

Gertrudenkapelle in Güstrow<br />

GESCHICHTLICHES<br />

Interessante Einzelheiten<br />

und Begebenheiten<br />

wußte meine Gesprächspartnerin<br />

auch<br />

über die wenig bekannte<br />

Freundschaft<br />

der Familie Ganter mit<br />

dem in Güstrow lebenden<br />

Ernst Barlach<br />

(Abb. 4), der seit 1937<br />

mit einem Ausstellungsverbot<br />

belegt<br />

war. Sie beruhte nicht<br />

zuletzt auf der gemeinsamen,<br />

deutlich<br />

positionierten kritischenAuseinandersetzung<br />

mit dem politischen<br />

Umfeld.<br />

Die Freundschaft intensivierte<br />

sich nach<br />

der Übernahme der Klinik durch Prof. Ganter 1937 bis zum<br />

Tode Barlachs, der am 24.10.1938 in der „Katholischen St.<br />

Georg Klinik“ verstarb.<br />

Meine Gesprächspartnerin war seit September 1938 in hohem<br />

Maße an der Pflege und den letztlich vergeblichen<br />

therapeutischen Bemühungen um den schwerstkranken E.<br />

Barlach beteiligt. Als Todesursache fanden sich dann auch:<br />

„Schwerste Einengung der großen Schlagaderöffnungen,<br />

hochgradige Verkalkungen und Verwachsungen der großen<br />

Schlagaderklappen, nach abgelaufenen Entzündungen“.<br />

Seite 165

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