Glareana_52_2003_#1

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17 Abb. 1 Elfenbein-Altblockflöte von Engelbert Terton (um 1730) (alle Fotos: M. Wenner) Abb. 2: Stempel auf dem Fussstuck
18 Das Kopfstack ist aus einem Stück gearbeitet - für ein Elfenbein Instrument höchst ungewöhnlich: gewöhnlich werden hier größere Stücke aus einzelnen Segmenten zusammengeschraubt. Vor der Entwicklung hochfester Klebstoffe war dies die einzige Möglichkeit, dauerhafte und belastbare Verbindungen herzustellen. Das Material ist im Bereich des Schnabels weitgehend abgetragen und mit einem groben Werkzeug aufgeraut, um eine Zwinge aus kupferhaitigern Material aufzupassen, deren Rückstände das Elfenbein in diesem Bereich irreversibel grün verfärbt haben. Der Grund für diese Reparatur ist gleichzeitig das wohl spektakulärste Detail dieser Restaurierungsarbeit die Decke des Windkanals war in einem zusammenhängen- 1 den Span ausgebrochen und sollte durch die - nicht mehr vorhandene - Schelle an ihrem Platz gehalten werden (Abb. 3). In der Zwischenzeit hatte sich die Bruchstelle Abb. 3: Schnabel mit ausgebrochenem Span im Schnabel durch Materialschwund so weit zusammengezogen, dass das Bruchstück nicht mehr genau passte. Die Labialkante war durch mechanische Einwirkung sowie Schmutzpartikel beschädigt, ausserdem zeigten endoskopische Aufnahmen aus dem Inneren der Bohrung zahlreiche durch Schwund verursachte kleine Risse. Der obere Zapfen des Mittelstacks war vollständig abgebrochen. Bei einem alten Reparaturversuch war offenbar vergeblich versucht worden, mittels eingebohrter Metallstifte einen neuen Zapfen anzusetzen. Nachdem dieser Versuch gescheitert war, behalf man sich mit einer in die Bohrung geschobenen Metallhülse (Abb. 4 und 5). Grifflöcher und Bohrung waren, wie die Endoskopie zeigte, offenkundig im Originalzustand. Im Bereich des unteren Zapfens war ein beginnender Riss mit einem Eisendübel gestoppt worden, dessen Rost jedoch das Material weiter aufgetrieben und zu neuen Rissen geführt hatte.
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