Glareana_35_1986_#2

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Friedrich Deumler, Obermeister des Becken-
und Müllerhandwerks sowie
constanzischer Kastendiener aus Schorndorf . Aus der Ehe
ginge n drei Kinde r hervor , eine Tochter und zwei Söhne . Der
älteste Sohn , der wie sein Vater auf d e n Name n Carl Friedrich
getauft wurde , sch lug die Beamtenlaufbahn ein . Der jüngere Sohn ,
Christian Friedrich, geboren am 14 . 05 . 1798 in Urach , wurde wie
sein Vater Instrumentenmacher in Urach .
Auch seine Instrumente zeugen von hervorragenden handwerklichen
Fertigkeiten. Er scheint praktisch d ie Modelle seines Vaters
weiterzubaue n , verharrt also i n der Technik des ausge he nde n
18 . Jahrhunderts . Dies verwundert zuerst , zumal we nn man bedenk t ,
dass Hetsch zumindest durch die Familienbeziehungen nach Tübingen,
Stuttgart und in andere Städte Süddeutschlands von der Fortentwicklung
im Holzblasinstrumentenbau unterrichtet sein musste.
Der Grund ka nn vielleicht aus folgendem Hinweis i m Gewerbe­
Cataster der Stadt Urach aus dem Jahre 1830 herausgel esen werden :
Jletsch war immer ein kränklicher Mann , der keine grossen Anstrengungen
, also sicher auch keine Reisen , auf sich ne hme n konnte .
Auch von Christian Friedrich Hetsch haben sich in Sammlungen eine
ganze Anzahl von Flöten und Klarinetten erhalten , so u.a . im
Historischen Museum Basel ( 1 Querflöte , Inv . Nr . 1978 . 317) ,
in der Musikhistorischen Sammlung Schloss Lautlingen , Albstadt/
Wür ttembe rg (1 Kladnet te) und im Stadtmuseum Bad Urach (1 Klarinette)
.
Verheiratet war Christian Friedrich Helsch seit 10 . 04 . 1828
mit Elisabeth Friederike Roller , Tochter des Gold- und Silberarbeiters
Rudolf Jacob Roller aus Winnenden . Die Ehe blieb kinderlos
.
Seine Frau brachte e in bescheidenes Vermöge n mit i n die Ehe . Auch
beruflich scheint Christian Friedrich Hetsch nicht erfolglos
gewesen
zu sein ,
trotzdem er nicht gerade die modernsten Instrumente
baute . Er konnte sich in seiner Vaterstadt ein Baus kaufen und
einige GrundsLücke , ja, seine Erben konnten sich sogar über
eine r e cht a!;lsehnliche Anzahl Wectpapiere freuen . Der stets kränkliche
He t sch starb am 02 . August 1880, im 83 . Lebensjahr , in seinec
Heimatstadt.