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Glareana_35_1986_#2

W. Röhm Die Instrumentenmacherfamilie Hetsch aus Bad Urach in Württemberg Arnold Myers The Macaulay Collection of Musical Instruments, Edinburgh

W. Röhm
Die Instrumentenmacherfamilie Hetsch aus Bad Urach in Württemberg

Arnold Myers
The Macaulay Collection of Musical Instruments, Edinburgh

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hunderts aus Nördlingen (heute Bayern) nach Stuttgart gekommen .<br />

Die Familie Hetsch stell te über 3 Generationen hinweg in Urach den<br />

Stadt- und Amtszinke nisten: Jacob Daniel Hetsch ( 1722-01 . 1 2 . 1803),<br />

Jacob Friedrich Hetsch (05 . 08 . 1753- 30 . 04 .1822) und Franz Carl<br />

Friedrich Hetsch (12 . 12 . 1792-23 . 03.1852) . Mitglieder der "Uracher<br />

Linie" der Hetsch waren aber nicht nur in ihrer Heimatstadt<br />

als tüchtige Musikanten tätig . Sie besetzten die Stadtzinkenistenstellen<br />

u . a . in Heidenheim/Brenz sowie Tübingen und waren , wie<br />

ihre Stuttgarter Verwandten , Mitglieder des berühmten Stuttgarter<br />

~loforchester .<br />

Betrachtet man ausserdem noch die andern Hetsch-Linien , etwa die<br />

von Nördlingen, Stuttgart oder Biberach, dann stellt man fest ,<br />

dass die Hetsch vom 17 . bis weit ins 19 . Jahrhundert hinein eine<br />

ganz bedeutende Rolle im musikalischen Leben des süddeutschen<br />

Raumes gespielt haben .<br />

Der wohl bekannteste Hetsch ist der Komponist und Mannheimer<br />

Musikdirektor Ludwig (Louis) Carl Friedrich Hetsch (1806-1872) ,<br />

dessen Vater ChrisLian David (1771-1852) aus Urach stammt . Er war<br />

zuerst im Stuttgarter Hoforchester und dann als Stadtzinkenist in<br />

Tübingen tätig .<br />

Ein Sohn des Uracher Stadtzinkenisten Jacob Daniel Hetsch , Carl<br />

Friedrich Hetsch (* 07 . 01 . 1769 in Urach) , erlernte das Dreherhandwerk<br />

und blieb in seiner Geburtsstadt Urach ansässig .<br />

Die Amtstadt Urach mit ihren rund 2' 700 Einwohnern war damals<br />

eine Stadt des Handels und des Handwerkers . Der Handel , insbesondere<br />

der Leinwandhandel , ging noch verhältnismässig gut. Weniger<br />

gut ging es dagegen den meisten Handwerkern. Der Grund : die Stadt<br />

war mit Handwerkern all er Art übersetzt. Auch der grosse Kundenkreis<br />

im Umland konnte die produzier>ten Waren nicht mehr aufnehmen<br />

. Viele Handwerker mussten sich deshalb ausserhalb ihres erlernten<br />

Berufs betätigen oder zumindest sich nach Nebeneinnahmen,<br />

meist durch Ausübung einer berufsfremden Arbeit, umsehen .<br />

Sicher hatte auch der junge Dreher Carl Friedrich Hetsch im traditionell<br />

en Bereich seiner Handwerks nicht genug Aufträge . Er<br />

sah sich deshalb nach einem zusätzlichen Produktionszweig um . Was<br />

lag für den Spross einer t-1usikerfamilie, der zudem noch ein her-

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