11.05.2016 Aufrufe

FINE Das Weinmagazin - 03/2015

FINE Das Weinmagazin ist in der Welt der großen Weine zu Hause. Hauptthema: SCHWEIZ

FINE Das Weinmagazin ist in der Welt der großen Weine zu Hause. Hauptthema: SCHWEIZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

E U R O P E A N F I N E W I N E M A G A Z I N E<br />

DEUTSCHLAND • ÖSTERREICH • SCHWEIZ • SKANDINAVIEN • GROSSBRITANNIEN • USA • AUSTRALIEN<br />

3| <strong>2015</strong> Deutschland € 15<br />

Österreich € 16,90<br />

Italien € 18,50<br />

Schweiz chf 30,00<br />

DAS WEINMAGAZIN<br />

Wein und Zeit: Zisterziensische Weinkultur<br />

Stuart Pigott: Upstate New York<br />

Jacob Duijn und seine Spätburgunder<br />

Der Wiener Gemischte Satz<br />

Die grossen Weine Siziliens<br />

Sternstunden des Syrah<br />

Dolcetto aus Dogliani<br />

Burgund: Clos des Lambrays<br />

Zwanzig Jahre Luce della Vite<br />

D I E S C H W E I Z


25% Rabatt<br />

Bestellen Sie jetzt!<br />

Einmaliges Subskriptionsangebot<br />

Kloster Eberbach – Geschichte und Wein<br />

Der epochale Bildband Kloster Eberbach – Geschichte und Wein führt durch<br />

Kunst, Kultur und Geschichte der fast 900 Jahre alten Abtei. Neben der spannen den<br />

Historie im Spiegel deutscher und Rheingauer Geschichte liegt ein weiterer Fokus<br />

auf der Architektur und dem Weinbau. In einer umfassenden Beschreibung werden<br />

auch Weine aus der historischen Schatzkammer vorgestellt. Wie das Kloster Eberbach<br />

selbst ist auch der Bildband ein Kunstwerk der Meisterklasse.<br />

Bestellen Sie vorab – zum einmaligen Subskriptionspreis – bis zum 31.12.<strong>2015</strong><br />

und erhalten Sie das Buch für nur € 37,45 (D). Ab dem 01.01.2016 € 49,90 (D)<br />

Erscheinungstermin: 23.10.<strong>2015</strong> ISBN: 978-3-944628-71-4<br />

Info unter<br />

Tre Torri Verlag GmbH · Sonnenberger Straße 43 · 65191 Wiesbaden<br />

... überall, wo es gute Bücher gibt, oder unter www.tretorri.de<br />

www.tretorri.de


D I E G R O S S E N W E I N E D E R W E L T<br />

Please savour responsibly • www.massvoll-geniessen.de<br />

A tribute to our copper stills, the tallest<br />

in Scotland for a purer, smoother spirit.<br />

Discover more at Glenmorangie.com<br />

Copper signet crafted by Pierre Matter<br />

Verehrte Leserin, lieber Leser,<br />

»Der Apfel ist gefallen!« Ja wie?<br />

Wo? Ich hatte wieder nichts ge sehen.<br />

Schon zum dritten Mal war ich mit<br />

meinem Vater in die Nachmittagsvorstellung<br />

von Schillers Schweizer Nationaldrama in unser kleines<br />

Stadttheater gegangen, um mit angehaltenem Atem zu beobachten,<br />

wie Wilhelm Tell auf zynisches Geheiß des habsburgischen Blutvogts<br />

Gessler mit seiner Armbrust die rotbackige Frucht vom Scheitel seines<br />

Söhnchens Walther schießt. Aber immer wenn der entscheidende<br />

Moment nahte, gab es auf der anderen Seite der Szene eine kurze Aufwallung,<br />

die mich zwei Sekunden vom starren Blick auf Walthers Kopf<br />

ablenkte – und schon: »Der Apfel ist gefallen!« Im Freudenschrei der<br />

erleichtert begeisterten Eidgenossen, denen das Leben des kleinen Tell<br />

geschenkt war durch den – wie ich wieder nur vermuten konnte – Präzisionsschuss<br />

des wackeren Wilhelm musste ich meine Enttäuschung<br />

verbergen, den Augenblick der Wahrheit abermals verpasst zu haben;<br />

wie ich heute weiß: für immer.<br />

Schon damals, in fernen Kindertagen, dämmerte mir eine Gewissheit:<br />

<strong>Das</strong>s fast allem eidgenössischen Tun ein Geheimnis innewohnt,<br />

das zu bewahren offenbar Teil des Rütli-Schwurs war und ist – bis heute.<br />

Um das berühmt-berüchtigte Bankgeheimnis hat es immerhin erregte<br />

öffentliche Debatten gegeben, in und »ennet« der Schweiz. Noch<br />

aufregender und spannender erscheint mir die Geheimnis krämerei,<br />

mit der die Schweizer ihre herrlichen Weine umgeben, so sehr, dass<br />

sie im Ausland kaum erhältlich sind. Dem endlich auf den Grund zu<br />

gehen, haben wir zwei Kollegen um ausführliche Recherchen gebeten:<br />

Peter Keller, Weinredaktor der Neuen Zürcher Zeitung, nähert sich<br />

der eid genössischen Weinszene als intimer Kenner von innen, Rainer<br />

Schäfer, unser Hamburger Reb-Enthusiast, voller Neugier und mit<br />

vielen Fragen von außen. Ob sie den Rätseln der Winzer und Weine<br />

aus dem Waadtland, der Bündner Herrschaft, aus Thurgau, dem Tessin<br />

und anderen Alpen- und Seeregionen der Schweiz auf die Spur gekommen<br />

sind, sie gar geknackt haben – das wollen wir getrost Ihrem Urteil<br />

überlassen. Vielleicht ist aber alles ganz unspektakulär, und die Weinliebhaber<br />

zwischen Basel und Genf trinken ihre raren Spitzenrebsäfte<br />

deshalb lieber selber, weil sie sie keinem Fremden überlassen wollen:<br />

Sie schmecken ihnen vielleicht schlicht besser, als alle Weine, die sie<br />

importieren könnten?<br />

Indessen hat natürlich jeder große Wein seine eigenen wundervoll<br />

verborgenen Seiten, und jeder Weinfreund darf sich als Pfadfinder auf<br />

der Suche nach den Gründen für dessen Vollkommenheit fühlen. Wenn<br />

Armin Diel die wechselvolle Geschichte der ruhmreichen Domaine de<br />

Lambrays nachzeichnet, wird klar, wie und warum der Clos de Lambrays<br />

ein Kleinod der Bourgogne wurde. Wenn Dirk Notheis einen Hochgesang<br />

anstimmt, weil ihn die überwältigende Verkostung von einunddreißig<br />

weltberühmten Syrahs mit den sensorischen Sensationen, die ihm<br />

Mund und Gaumen netzten, nicht sprachlos machte, sondern ihm entzückt<br />

die Zunge löste. Gern wären wir dabeigewesen – wie auch bei der<br />

Präsentation eines neuen Highend-Champagners von Moët & Chandon,<br />

die Stefan Pegatzky zum Anlass nimmt, sich Gedanken zur origi nären<br />

Kunst der Assemblage zu machen. Alchimie? Gewiss nicht, sondern<br />

bedeutende Champagnertradition, allerfeinste Ressourcen und das<br />

Genie eines Kellermeisters. Auch dieser Erfolg ist kein Geheimnis:<br />

Wie ein Holländer zum Großmeister des Ortenauer Spätburgunders<br />

wurde, erzählt Kristine Bäder. Und Till Ehrlich hat die Frage, ob es<br />

einen großartigen Wein aus der Dolcetto-Traube geben könne, geklärt:<br />

Er fand ihn in und um Dogliani, einem malerischen Städtchen im südlichen<br />

Piemont. Je mehr er diese Rotweine verkostete, desto mehr geriet<br />

er auch ins Staunen. Augenblicklich Gewissheit fand er hingegen bei<br />

einer Verti kale aller zwanzig Jahrgänge von Luce della Vite aus dem jahrhunderte<br />

alten Haus Frescobaldi: Ein authentischer roter Toskaner, der<br />

nach etwas unsicherem Beginn heute seinen hohen Standard unangefochten<br />

behauptet – neben Ornellaia und Masseto ein weiterer großer<br />

Wein der bedeutenden Florentiner Weindynastie.<br />

Geheimnis und Wahrheit – beides liegt im Wein. Um Erkenntnis<br />

daraus zu gewinnen, muss man ihn nur verständig trinken. Freilich lässt<br />

sich auch bei verständigem Lesen nicht unbeträchtlicher Erkenntnisgewinn<br />

erzielen. Wir wollen kein Geheimnis daraus machen: Mit<br />

diesem Heft legen wir Ihnen voller Freude die dreißigste Ausgabe von<br />

Fine vor. Und obwohl uns die journalistische Profession zu so kritischer<br />

wie präziser Beobachtung, zu so skeptischem wie passioniertem Urteil,<br />

nicht zuletzt auch zu einem gehörigen Maß an selbst kritischer Reflektion<br />

verpflichtet, halten wir es gelegentlich gern auch mit einer sehr selbstbewussten<br />

ureidgenössischen Maxime: »Jeds Problemli hät zwöi Siite –<br />

die fauschi ond üsi.« <strong>Das</strong> hätte auch der grässliche Gessler bedenken<br />

sollen!<br />

UNNECESSARILY WELL MADE<br />

Thomas Schröder<br />

Chefredakteur<br />

<strong>FINE</strong><br />

Editorial<br />

9


E U R O P E A N F I N E W I N E M A G A Z I N E D I E G R O S S E N W E I N E D E R W E L T<br />

DAS WEINMAGAZIN<br />

3/<strong>2015</strong><br />

INHALT<br />

24 Weinland Schweiz<br />

32 Bündner Herrschaft 38 Thurgau<br />

44 Tessin<br />

50 Wallis<br />

54 Drei-Seen-Land<br />

9 <strong>FINE</strong> Editorial Thomas Schröder<br />

14 <strong>FINE</strong> Burgund Ein Kleinod, in Mauern gefasst: Clos des Lambrays<br />

24 <strong>FINE</strong> Schweiz Weinland Schweiz<br />

32 <strong>FINE</strong> Schweiz Bündner Herrschaft: Georg Fromm, Denker und Terroirist<br />

38 <strong>FINE</strong> Schweiz Thurgau: <strong>Das</strong> Vermächtnis des Hans Ulrich Kesselring<br />

44 <strong>FINE</strong> Schweiz Tessin: Vier Aussteiger aus der Deutschschweiz<br />

50 <strong>FINE</strong> Schweiz Wallis: Anne-Catherine und Denis Mercier<br />

55 <strong>FINE</strong> Schweiz Drei-Seen-Land: Jacques Tatasciore und sein begehrter Pinot Noir<br />

58 <strong>FINE</strong> Frauen im Wein Sabine Steiner, die Winzerin vom Bielersee<br />

66 <strong>FINE</strong> Wein & Speisen Jürgen Dollase im Restaurant Stucki in Basel<br />

74 <strong>FINE</strong> Champagner Der MCIII von Moët & Chandon<br />

14 Clos des Lambrays<br />

74 Der MCIII von Moët & Chandon<br />

104 Zwanzig Jahre Luce della Vite<br />

80 Sternstunden des Syrah<br />

80 <strong>FINE</strong> Tasting Sternstunden des Syrah<br />

90 <strong>FINE</strong> Tasting Der Wiener Gemischte Satz<br />

96 <strong>FINE</strong> Die Pigott Kolumne FLX: <strong>Das</strong> andere New York<br />

100 <strong>FINE</strong> <strong>Das</strong> Große Dutzend Badia a Passignano Marchesi Antinori<br />

104 <strong>FINE</strong> Toskana Die dunkle Sonne von Montalcino: Zwanzig Jahre Luce della Vite<br />

114 <strong>FINE</strong> Piemont Dolcetto aus Dogliani<br />

124 <strong>FINE</strong> Sizilien Die großen Weine Siziliens – Teil 2: Die Küste entlang<br />

134 <strong>FINE</strong> Genießen Hummer und seine Begleiter<br />

136 <strong>FINE</strong> Wein und Zeit Zisterziensische Weinkultur in Deutschland<br />

142 <strong>FINE</strong> Die Würtz Kolumne Wie Müller sein soll<br />

144 <strong>FINE</strong> Baden Jacob Duijn und seine Spätburgunder aus der Ortenau<br />

154 <strong>FINE</strong> Sommerfest Fine feiert: Sommer-Gala <strong>2015</strong><br />

158 <strong>FINE</strong> <strong>Das</strong> Bier danach India Pale Ale<br />

114 Dolcetto aus Dogliani<br />

124 Sizilien – Teil 2: Die Küste entlang<br />

144 Jacob Duijn und seine Spätburgunder<br />

154 <strong>FINE</strong> feiert: Sommer-Gala <strong>2015</strong><br />

162 <strong>FINE</strong> Abgang Ralf Frenzel<br />

6 7<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Inhalt


Ein Kleinod,<br />

in Mauern<br />

gefasst<br />

Mit der Grand-Cru-Lage<br />

Clos des Lambrays hütet die<br />

Domaine an der Côte de Nuits<br />

einen kostbaren Schatz<br />

Nach wechselvollen Jahren mit verschiedenen Eigentümern gelangte die Domaine des Lambrays in<br />

Morey-Saint-Denis im Jahr 1996 in den Besitz des Koblenzer Werbeunternehmers Günter Freund.<br />

Der investierte Unsummen in die Rekonstruktion von Weinbergen, Park und Gebäuden und verwandelte<br />

das zehneinhalb Hektar große Gut in ein wahres Schmuckstück der Côte d’Or. Nach seinem<br />

Tod kam das Weingut im Jahr 2014 in den noblen Fundus der Weingüter des Luxuskonzerns LVMH.<br />

Von Armin Diel<br />

Fotos Marco Grundt<br />

14 15<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Bourgogne


<strong>FINE</strong> TASTING<br />

Armin Diel verkostet siebzehn Pinots Noirs des Grand Cru<br />

Clos des Lambrays aus den Jahrgängen 1997 bis 2013 sowie vier weitere<br />

Weine der Domaine des Lambrays aus dem Jahrgang 2013<br />

1997 Clos des Lambrays Grand Cru 88 P<br />

Die Lese erfolgte vom 18. bis 24. September. Es wurden fünfundzwanzigtausend Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Orangereflexen<br />

am Rand; duftet nach Teeblättern, Waldboden und auch etwas Jod; zarte Frucht, mittlere Spannkraft, samtige Tannine, passabler<br />

Nachhall. Sollte alsbald getrunken werden.<br />

1998 Clos des Lambrays Grand Cru 90 P<br />

Die Lese erfolgte vom 19. bis 26. September. Es wurden siebenundzwanzigtausend Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen<br />

am Rand; duftet nach Schokolade, Veilchen und Sauerkirsche; mittelgewichtiger Körper, herzhafte Tanninstruktur, guter Fond, etwas<br />

altmodischer Stil. Nähert sich dem Höhepunkt.<br />

1999 Clos des Lambrays Grand Cru 93 P<br />

Die Lese erfolgte vom 18. bis 24. September. Es wurden einundvierzigtausendfünfhundert Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot; rauchiger<br />

Brombeerduft, herzhafte Grundstruktur, vollmundiger Körper, beste Harmonie, elegante Struktur, mit viel Freude zu genießen. Bester Trinkzeitraum<br />

bis 2020.<br />

2000 Clos des Lambrays Grand Cru 91 P<br />

Die Lese erfolgte vom 20. bis 27. September. Es wurden zweiunddreißigtausendfünfhundert Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit<br />

zarten Orangereflexen am Rand; deutlicher Anflug von Waldboden und Wildkräutern, samtiger Körper, weiche Tannine, gut entwickelt, sehr<br />

ansprechend für den Jahrgang. Bester Trinkzeitraum bis 2020.<br />

2001 Clos des Lambrays Grand Cru 91 P<br />

Die Lese erfolgte vom 20. bis 28. September. Es wurden sechsunddreißigtausend Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen<br />

am Rand; duftet nach Veilchen und Sauerkirsche, herzhafte Tanninstruktur, recht kühle Note, feinherber Nachhall. Bester Trinkzeitraum<br />

bis 2018.<br />

2002 Clos des Lambrays Grand Cru 93 P<br />

Die Lese erfolgte vom 17. bis 26. September. Es wurden fünfunddreißigtausend Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen<br />

am Rand; im Duft wieder die typischen Noten von Waldboden und Wildkräutern, sehr eleganter Körper, viel rote Früchte, ein Hauch<br />

von belebender Minze. Bester Trinkzeitraum bis 2020.<br />

20<strong>03</strong> Clos des Lambrays Grand Cru 95 P<br />

Die Lese erfolgte vom 24. August bis 2. September. Es wurden vierundzwanzigtausend Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten<br />

Orangereflexen am Rand; viel Rauch und Dörrobst, sehr saftiger, geradezu opulenter Körper, portweinartige Süße. Bester Trinkzeitraum bis 2025.<br />

2004 Clos des Lambrays Grand Cru 87 P<br />

Die Lese erfolgte vom 22. bis 29. September. Es wurden zwanzigtausend Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Orangereflexen<br />

am Rand; duftet nach Pfeffer und Geranien, fast ein Foxton wie bei manchen Hybriden, Anflug von Paprika, herzhafte Tannine. Nähert sich<br />

dem Höhepunkt.<br />

2005 Clos des Lambrays Grand Cru 96 P<br />

Die Lese erfolgte vom 19. bis 24. September. Es wurden fünfunddreißigtausend Flaschen abgefüllt. Kräftiges Rubinrot mit zarten Orange reflexen<br />

am Rand; reichhaltiger Duft von Brombeere und Vanille, saftig und elegant zugleich, hat alle Anlagen eines großen Weins mit enormem Entwicklungspotential.<br />

Bester Trinkzeitraum von 2020 bis 2<strong>03</strong>0.<br />

20 <strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong>


Die Existenz des Weinbergs Clos des Lambrays ist bis in das Jahr 1365 dokumentiert, als er zum weitreichenden Besitz des<br />

Klosters von Cîteaux gehörte. Nach der französischen Revolution wurde der gut acht Hektar umfassende Weinberg<br />

auf insgesamt vierundsiebzig Winzer verteilt, deren jeweiliger Anteil sich rechnerisch also auf etwas mehr als tausend<br />

Quadrat meter belief. Diese Phase dauerte bis zum Jahr 1836, als die in Nuits-Saint-Georges ansässige Weinhändler familie<br />

Joly sämtliche Teilstücke des Clos des Lambrays aufkaufte und damit zur Alleineigentümerin wurde. Dreißig Jahre später erwarb Albert<br />

Rodier aus Dijon das Gut. 1938 gelangte es in den Besitz der Pariser Bankiersfamilie Cosson, die namentlich in den Jahrgängen 1945,<br />

1947 und 1949 bemerkens werte Weine erzeugte. Doch in der Folgezeit investierte sie kaum noch in Weinberge und Gutsgebäude, die<br />

sich am Ende in beklagenswertem Zustand präsentierten.<br />

Zunächst entwickelten sich die Wein-Geschäfte<br />

der Saiers in den 1980er Jahren prächtig, und das<br />

Weingut in Morey-Saint-Denis blühte förmlich<br />

auf. <strong>Das</strong> sollte sich jedoch im Jahr 1992 ändern, als<br />

die Saiers sich an der Firma Félix Potin beteiligten,<br />

die im Großraum Paris vier hundert Supermärkte<br />

besaß. Als die Geschäfte dort stockten, mussten sie<br />

die Domaine des Lambrays 1994 als Sicherheit verpfänden.<br />

Ihr Weingut in Algerien hatten sie schon<br />

vorher verkauft und die Weinberge in Mercurey<br />

an das Weinhandelshaus Misserey abgegeben. Als<br />

liebte sich sogleich in das historische Weingut. In<br />

der Kanzlei von Maître Souchon in Long jumeau<br />

bei Paris unterzeichneten Günter Freund und seine<br />

Frau Ruth am 30. Dezember 1996 den Kaufvertrag.<br />

Zum Preis von dreiundvierzig Millionen Francs,<br />

was heute in etwa sieben Millionen Euro entspricht,<br />

wurden sie die neuen Eigentümer der Domaine<br />

des Lambrays.<br />

Gutsverwalter Brouin erhielt alle Vollmachten,<br />

das Weingut gründlich auf Vordermann zu bringen,<br />

und durfte für die Restauration der Weinberge und<br />

Mit der Domaine des Lambrays hat der<br />

Luxus konzern LVMH vor anderthalb Jahren<br />

ein wahres Schmuckstück erworben. Seit<br />

1980 verwaltet der Önologe Thierry Brouin<br />

das Weingut in Morey-Saint-Denis. Ihm ist<br />

es zu verdanken, dass der Clos des Lambrays<br />

als Grand Cru eingestuft wurde.<br />

Kurz vor der Lese des Jahrgangs 1979 kauften<br />

die Brüder Fabienne und Louis Saier<br />

das Gut gemeinsam mit Roland Pelletier<br />

de Chambure, einem reichen Rennstall besitzer und<br />

Pferdezüchter in der Normandie. Nach dessen Tod<br />

im Jahr 1988 übernahmen die Saiers seinen Anteil<br />

und be saßen damit die Domaine des Lambrays<br />

allein. Die Saiers waren Algerier elsässischen<br />

Ursprungs, die in Nordafrika ein großes Weingut<br />

besaßen sowie dreißig Hektar Weinberge im südburgundischen<br />

Mercurey.<br />

Schon ein Jahr nach dem Kauf hatten die Saiers<br />

den zweiunddreißig jährigen Önologen Thierry<br />

Brouin als Gutsverwalter eingestellt, der zuvor<br />

beim Institut National des Appellations d’Origine<br />

(INAO) für die Lagenprüfung an der Côte d’Or<br />

und im Jura zuständig gewesen war. Dies sollte sich<br />

als glänzende Wahl erweisen. Denn Brouin wusste<br />

natürlich ganz genau, welche Wege zu beschreiten<br />

waren, um den bislang als Premier Cru eingestuften<br />

Clos des Lambrays in die höchste Kategorie zu<br />

befördern. Den ent sprechenden Antrag brachte er<br />

umgehend zu Papier und wies unter anderem darauf<br />

hin, dass der frühere Besitzer Albert Rodier seinen<br />

Wein in den 1920er Jahren unwider sprochen als<br />

Grand Cru Classé etikettiert hatte.<br />

In Morey-Saint-Denis existierten bis dahin vier<br />

Grands Crus, von denen der siebeneinhalb Hektar<br />

große Clos de Tart im Jahr 1938 als erster in den<br />

Adelsstand erhoben worden war. Im Jahr 1969 folgten<br />

drei weitere Lagen, der Clos de la Roche mit<br />

siebzehn Hektar, der Clos Saint-Denis mit sechseinhalb<br />

sowie der Bonnes-Mares mit insgesamt<br />

fünfzehn Hektar, von denen allerdings nur zehn<br />

Prozent zur Gemarkung von Morey-Saint-Denis<br />

zählen; der größere Teil gehört zu der Nachbargemeinde<br />

Chambolle-Musigny. Es ist die einzige<br />

Grand-Cru-Lage der Côte de Nuits, die sich auf<br />

zwei Ortschaften verteilt. An der Côte de Beaune<br />

hingegen sind solche Verhältnisse keine Ausnahme.<br />

Dem Antrag der Brüder Saier wurde seinerzeit<br />

übrigens prompt stattgegeben. Die Unterzeichnung<br />

des Dekrets zur neuen Klassifikation war die letzte<br />

Amtshandlung des Premier ministers Raymond<br />

Barre unter Valéry Giscard d’Estaing.<br />

Félix Potin 1995 liquidiert wurde, waren die Saiers<br />

auch ihr burgundisches Schmuckstück los, das<br />

unter Zwangsverwaltung gestellt wurde. »Es war<br />

ganz furchtbar,« erinnert sich Thierry Brouin, »die<br />

Liquidation erfolgte exakt zwei Wochen vor der<br />

Traubenlese. Gottlob ließ mich der kluge Insolvenzverwalter<br />

aber in Ruhe arbeiten!«<br />

Schon im nächsten Jahr nahte die Rettung<br />

in der Person des Koblenzer Werbeunternehmers<br />

Günter Freund. Auf dem Weg zu seinem Ferienhaus<br />

in Saint-Tropez machte der Wein lieb haber<br />

regelmäßig Station in Burgund, wo er 1975 zum<br />

Chevalier du Tastevin geschlagen worden war. Von<br />

einem befreundeten Architekten erfuhr er, dass die<br />

Domaine des Lambrays zum Verkauf stand, und ver-<br />

des Gutsgebäudes mit dem wunderschönen Park<br />

fünf weitere Millionen Euro ausgeben.<br />

Dazu zählte auch die Installation eines modernen<br />

Kelterhauses, in dem Brouin bis heute die roten<br />

Trauben mit den Stielen nach einer Mazeration von<br />

fünf Tagen etwa eine Woche in Edelstahltanks vergären<br />

lässt. Um die Extraktion der Farbe zu intensivieren,<br />

wird der Maischehut mehrmals am Tag<br />

untergestoßen und der Tresterkuchen mit jungem<br />

Wein überschwallt. Nach einer weiteren Maischestandzeit<br />

von zehn Tagen in geschlossenen Tanks<br />

erfolgt der Abzug des Jungweins in zweihundertachtundzwanzig<br />

Liter fassende Pièces, die jedes<br />

Jahr zur Hälfte erneuert werden. <strong>Das</strong> Eichenholz<br />

der kleinen Fässer stammt aus dem Massif<br />

Central, gefertigt werden sie ausschließlich in der<br />

Tonnellerie François Frères in Saint-Romain. Die<br />

im Tank verbliebene Maische wird in einer pneumatischen<br />

Presse schonend gekeltert und dem frei<br />

abgelaufenen Jungwein meist wieder hinzugefügt.<br />

Nach der malolaktischen Gärung wird der Wein<br />

abgestochen und verbleibt dann mehrere Monate<br />

auf der Feinhefe, bevor er anderthalb Jahre nach der<br />

Ernte ohne Filtration und Schönung auf Flaschen<br />

abgefüllt wird.<br />

Es zählt zu den Besonderheiten der Domaine<br />

des Lambrays, dass die von einer Mauer um gebene<br />

Grand-Cru-Lage Clos des Lambrays statt liche fünfundachtzig<br />

Prozent der insgesamt zehn Hektar<br />

umfassenden Rotweinfläche umfasst. Wie die<br />

16 17<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Bourgogne


Weinland Schweiz<br />

Ehret einheimisches Schaffen: Die Schweizer<br />

Im Wallis mit seinem Hauptort Sierre an der Rhône werden<br />

mehr als fünfzig verschiedene autochthone Rebsorten gehegt<br />

und gepflegt. Die Roccoli, Türme aus dem 19. Jahrhundert,<br />

die bis vor wenigen Jahrzehnten der Jagd auf Zugvögel dienten,<br />

prägen auch hier das Landschaftsbild.<br />

trinken ihre Weine selber. Dies führt dazu, dass<br />

die Gewächse von Genf bis Graubünden im Ausland<br />

kein Image geniessen – obwohl die Qualität in den<br />

letzten zwanzig Jahren sprunghaft gestiegen ist.<br />

Von Peter Keller<br />

Fotos Alex Habermehl<br />

Die Schweiz ist ein kleines Land. Vereinzelt ist das Selbstbewusstsein aber groß, auch in der Weinbranche. Nur so lässt sich erklären, dass<br />

kürzlich ein Edelwein namens »Electus« lanciert und preislich mit knapp 200 Franken an der oberen Schmerzgrenze positioniert wurde.<br />

Die ungewöhnliche Marketing-Idee hatte nicht ein besonders innovativer Kleinwinzer, sondern die Walliser Genossenschaft Provins, ein<br />

Großunternehmen, das nicht weniger als ein Zehntel der Schweizer Weinproduktion von rund hundert Millionen Litern erzeugt. Die<br />

dreitausendvierhundert Mitglieder der Kooperative bewirtschaften achthundertdreißig Hektar Rebland. »Electus« ist ein Reißbrett-<br />

Wein, der sieben Rebsorten aus den besten Lagen enthält. Er soll dereinst in der Liga anderer Ikonen mitspielen, wie Sassicaia, Vega Sicilia,<br />

Opus One und wie sie alle heißen.<br />

Ob das gelingt, steht auf einem anderen Blatt.<br />

»Electus«, eine abenteuerliche Assemblage<br />

aus den regionalen Sorten Cornalin<br />

und Humagne Rouge, den globalen Vertretern<br />

Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet<br />

Franc sowie der Neuzüchtung Diolinoir, verdeutlicht<br />

aber auch das Dilemma, in dem der Schweizer<br />

Weinbau steckt. Einerseits will man beweisen, dass<br />

das Land die klimatischen und geologischen Voraussetzungen<br />

mitbringt, um große Weine zu erzeugen.<br />

Andererseits wird mit dem Wein das Urteil zementiert,<br />

die Schweiz sei teuer und für Aus länder eh<br />

unerschwinglich. Immerhin liefert die Neu kreation<br />

den Beweis dafür, dass die einheimische Weinszene<br />

lebt – und das mehr denn je.<br />

Die Branche hat sich in den letzten fünfzehn,<br />

zwanzig Jahren markant verändert. Harmlose, säurearme<br />

Chasselas-Weine aus der Westschweiz, langweilige<br />

Beerliweine aus der Deutschschweiz sind<br />

hinweggefegt worden von hochwertigen, charaktervollen<br />

Kreszenzen, die selbst verwöhnte Kenner<br />

entzücken. Seit Anfang des neuen Jahrtausends der<br />

Heimatschutz für Schweizer Gewächse wegfiel und<br />

die während langer Zeit gepflegte Selbstgenügsamkeit<br />

einem neuen Denken Platz machte, wird nicht<br />

mehr von Quantität, sondern von Quali tät gesprochen.<br />

Selbstbewusste Winzer orientierten sich neu<br />

24 25<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Schweiz


Frauen im Wein<br />

Dreiundzwanzigste Folge<br />

»Schliesslich<br />

lebe ich<br />

vom Wein«<br />

Sabine Steiner, die ambitionierte<br />

Winzerin vom Bielersee<br />

Von Peter Keller<br />

Fotos Alex Habermehl<br />

Sie kommen langsam, aber gewaltig – die Frauen im Schweizer Weinbau. Hinter<br />

etablierten Namen wie Marie-Thérèse Chappaz aus dem Wallis oder Irene Grünenfelder<br />

aus der Bündner Herrschaft drängen junge innovative Winzerinnen ins<br />

Rampen licht. Zu ihnen zählt die talentierte Bernerin Sabine Steiner, die am westlichen<br />

Ufer des Bielersees geradlinige, mineralische, hochstehende Weine keltert.<br />

58 59<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Frauen im Wein


Mediadaten Kontakt Lieblingsweinhändler Händler<br />

AUSGABEN ÜBER <strong>FINE</strong> ABO SHOP<br />

Die Welt von <strong>FINE</strong> im Internet<br />

www.fine-magazines.de<br />

mehr<br />

fine-magazines.de


»Weil<br />

Innovation<br />

das Herz des<br />

Hauses ist!«<br />

Mit dem neuen MCIII erweitert Moët & Chandon<br />

die Definition eines Champagners<br />

Von Stefan Pegatzky<br />

Die Champagne ist in Bewegung. Spätestens seit der Jahrtausendwende gärt es in der Region, die jahrhunderte lang als Inbegriff der französischen<br />

Klassik galt. Neue Wege der Herstellung, sich wandelnde Konsumenten gewohnheiten und ein verändertes Geschmacksbild<br />

haben alte Weisheiten infrage gestellt. Mit behutsamen Modernisierungen und radikalen Produktinnovationen versuchen die großen<br />

Häuser, auf die Herausforderungen zu reagieren. Nun hat Moët & Chandon, Marktführer und Grande Maison der Region, die neue,<br />

äußerst limitierte Spitzen-Cuvée MCIII in Paris vorgestellt.<br />

Fotos: Moët & Chandon<br />

Stéphane Baschiera stutzt nur für einen Augenblick.<br />

Denn die Antwort liegt doch scheinbar<br />

auf der Hand. Inwiefern der MCIII die Seele<br />

von Moët & Chandon verkörpere? »Weil Innovation<br />

das Herz des Hauses ist!« Dem fein sinnigen<br />

Präsidenten und CEO von Moët & Chandon ist<br />

anzumerken, wie sehr er sich mit seinem Produkt<br />

identifiziert. Für ihn ist der MCIII der Champagner<br />

für das dritte Jahrtausend. Denn er reflektiert eine<br />

Zeit, in der alles infrage gestellt wird und in der<br />

sich die Dinge in unglaublicher Geschwindigkeit<br />

ändern. Und vor allem: in der es, wie er sagt,<br />

»nicht mehr nur die eine Wahrheit gibt«. Stéphane<br />

Baschiera lächelt, als er an diesem Morgen in einer<br />

Pariser Hotelsuite den Satz ausspricht, und es macht<br />

nicht den Eindruck, als ob er darüber sonderlich<br />

betrübt wäre.<br />

Dabei beruhte das Geschäftsmodell aller großen<br />

Champagnerhäuser lange Zeit vor allem darauf:<br />

auf der einen Wahrheit, oder besser gesagt: ihrer<br />

eigenen – dem Style de la Maison. Dieser nahezu<br />

sakro sankte Stil eines Hauses drückte vor allem<br />

dem wichtigsten Produkt der großen Champagnerhäuser,<br />

den Standardcuvées oder Bruts sans année<br />

(Brut ohne Jahrgang, BSA), seinen Stempel auf.<br />

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass etwa fünfundneunzig<br />

Prozent der Champagner erzeugung aus<br />

solchen BSAs besteht, erkennt man die Reichweite<br />

dieser Grundidee. Zumal die restlichen fünf<br />

Prozent, die als Jahrgangschampagner abgefüllt<br />

werden, häufig lediglich als eine Art Super-BSA des<br />

Hauses interpretiert wurden, wie es der Journalist<br />

Bernard Burtschy einmal im Figaro formuliert hatte:<br />

intensiver und etwas fokussierter, aber auch ohne<br />

besondere Eigenart.<br />

Erreicht wurde diese Einheitlichkeit durch<br />

die Kunst der Assemblage. Anders als es der<br />

Mythos der Méthode champenoise will − also der<br />

(zweiten) Gärung der Weine in der Flasche –, ist<br />

diese Kunst wohl tatsächlich von Dom Pérignon<br />

erfunden worden. Der Benediktinermönch hatte<br />

zu Beginn des 18. Jahrhunderts entdeckt, dass die<br />

Flaschen gärung aus Weinen verschiedener Jahrgänge,<br />

Trauben und Lagen bessere Resultate zeitigte<br />

als die von unverschnittenen Weinen. Die Assemblage<br />

eliminiert die Schwächen der Einzelbestandteile<br />

und erzeugt ein Produkt von Harmonie und<br />

Balance. Auf jeden Fall entsteht ein Wein, der größer<br />

ist als die Summe seiner Teile.<br />

Diese Art der Weinerzeugung stand etwa<br />

der traditionellen Auffassung in den deutschen<br />

Weinanbaugebieten diametral entgegen.<br />

Hier lag die Reinheit, insbesondere die<br />

Reb sortenreinheit des Weins, immer im ideellen<br />

Zentrum. Wein war wiederauferstandene Natur<br />

(»die Traube muss sterben, damit der Wein zum<br />

Leben erweckt werden kann«, wie Stuart Pigott<br />

einmal zitiert hat), und der Winzer war gemäß<br />

dieser Idee mehr oder weniger nur die Hebamme.<br />

In der Champagne (aber auch in Regionen wie<br />

dem Bordelais oder der Rhône) sucht der Winzer<br />

da gegen eine Balance, von der er annimmt, dass<br />

sie in der Natur unmittelbar nicht gegeben ist. Er<br />

begreift die Trauben in ihrer Komplemen tarität,<br />

nicht als Wert an sich. Der Kellermeister ist ein<br />

74 75<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Champagne


Sternstunden<br />

des Syrah<br />

Dreissig Weine,<br />

sechs Jahrzehnte,<br />

vier Kontinente<br />

Von Dirk R. Notheis<br />

Fotos Christof Herdt<br />

Die Aufgabe für Harald Wohlfahrt war diesmal<br />

keine geringere, als für eine Auswahl<br />

der wohl besten Syrahs aller Zeiten aus<br />

vier Kontinenten »begleitende Speisen zu bereiten,<br />

die die Weine in den Mittelpunkt stellen und ihren<br />

Charakter unterstreichen«, wie es der Küchenkünstler<br />

in der ihm eigenen Bescheidenheit ausdrückt.<br />

Ihn, der sich bis heute konsequent aus<br />

dem Scheinwerferlicht der Fernsehstudios ferngehalten<br />

hat, zeichnet jene Demut aus, die für ganz<br />

große Küche unerlässlich ist. Er versteht sich als<br />

Diener seiner Speisen und seiner Gäste und eben<br />

nicht umgekehrt. Wer seine lackierte Taube, sein<br />

Kalbsbries mit Spargeln und seinen getrüffelten<br />

Parmesan schaum einmal probiert hat, wird dies<br />

bestätigen. Seine Perfektion, seine Kreativität und<br />

seine Bodenständigkeit sind einmalig in Deutschland<br />

und setzen Maßstäbe auch darüber hinaus.<br />

Der Probe von insgesamt einunddreißig<br />

Spitzen­ Syrahs aus sechs Jahrzehnten und vier<br />

Konti nenten lag das Konzept zugrunde, sowohl<br />

das Einende als auch das Trennende der faszinierend<br />

vielfältigen Sorte über An- und Ausbauphilosophien,<br />

Klimazonen und Terroirs hinweg<br />

zu dokumentieren. Hier wurde verglichen, was<br />

eigentlich nicht zu vergleichen ist, denn, so die erste<br />

zwingende Erkenntnis: »Syrah« und »Shiraz«<br />

sind zwar Synonyme, doch in ihrer geschmacklichen<br />

und texturalen Beschaffenheit sind sie sehr<br />

ver schieden. Shiraz aus Übersee kann eben nicht<br />

mit den Klassikern von der Rhône in einen Topf<br />

ge worfen werden. Die auf tiefer und bisweilen<br />

marme ladiger Frucht, höchster Konzentration,<br />

Viskosi tät und Alkoholwerten gründenden Weine<br />

aus Australien und Kalifornien bilden vielmehr eine<br />

eigenständige Kate gorie von Weltformat.<br />

Ob die Syrah-Traube genetisch eine Kreuzung<br />

der altehrwürdigen Sorten Dureza und Mondeuse<br />

Blanche oder gar ein Urenkel des Pinot Noir ist,<br />

spielte für die Verkostung keine Rolle. Es waren<br />

wohl die Griechen, die von Marseille aus gegen<br />

Norden zogen und entlang der Rhône die ersten<br />

Syrah-Reben pflanzten. Genau dort, wo bis heute<br />

die komplexesten und feinsten Weine aus der<br />

Traube gekeltert werden. Zum Siegeszug in die<br />

globale Weinwelt setzte die Rebsorte vor gut anderthalb<br />

Jahrhunderten an, und zwar primär in warme<br />

und sonnenreiche Gefilde, deren Mikroklimata der<br />

dickschaligen und mit hoher Konzentration an<br />

Farbe und Tannin ausgestatteten Traube besonders<br />

entgegenkommen. Herausragende Ergebnisse mit<br />

Shiraz werden bis zum heutigen Tag vor allem in<br />

Australien, in Nord- und Südamerika und in Südafrika<br />

erzielt. Insbesondere in den letzten drei Jahrzehnten<br />

sind die Kinder der Neuen Welt erwachsen<br />

geworden. Vor dem Hintergrund gewandelter<br />

Geschmackspräferenzen fordern sie heute ihre<br />

Ahnen von der Rhône ernsthaft heraus.<br />

Den Auftakt zur Probe bildete Europa mit<br />

einem Triumvirat der aktuell vielleicht<br />

besten Syrahs Italiens, allesamt aus der<br />

Maremma, dem südlichsten Teil der Toskana. Der<br />

Scrio von Le Macchiole präsentierte sich dabei<br />

mit saftig süßem Auftakt von roten Früchten und<br />

dichtem, schokoladigem Finish. Was die Konzentration<br />

betrifft, blieb er allerdings etwas hinter<br />

dem Syrah von Tua Rita zurück, obgleich der sich<br />

mit seinen typischen Röstaromen und Espresso-<br />

Noten und seiner likörigen Süße von Cassis und<br />

Him beeren noch in frühem Reifestadium befindet.<br />

Als Gegenstück beeindruckte der Tinata des<br />

auf strebenden, am südlichen Zipfel der Maremma<br />

gelegen Weinguts Monteverro aus Capalbio. Durch<br />

seine feine Textur und seine moderaten Toast noten<br />

bei zugleich süßer und präziser Frucht präsentierte<br />

er sich mit angenehmer Frische und Mineralität.<br />

Sein zarter Schmelz mit den seidigen Tanninen<br />

ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass<br />

in der finalen Assemblage dem Syrah 30 Prozent<br />

Grenache beigemischt wurden; damit war ein<br />

unmittelbarer Vergleich mit seinen reinsortigen<br />

Konkurrenten nur bedingt gegeben. In jedem Fall<br />

haben beide, der Tinata wie der Tua Rita Syrah,<br />

eine große Zukunft.<br />

Nach der italienischen Ouvertüre folgte<br />

eine Auswahl von fünfzehn Weinen der<br />

nörd lichen Rhône, die nicht nur zu den<br />

Größten der letzten sechs Jahrzehnte zählen, sondern<br />

auch zu den weltweit größten Syrahs überhaupt.<br />

Zunächst stand die Lage Hermitage im<br />

Fokus, jeweils mit den Spitzenprodukten der drei<br />

führenden Weingüter Jaboulet Aîné, Chave und<br />

Chapoutier mit den legendären Jahrgängen 1978,<br />

1990 und 20<strong>03</strong>. Wie sich die 78er nach fast vierzig<br />

Jahren im Glas präsentierten, war schlicht<br />

eine Sensation und ein lebender Beweis für die<br />

Lang lebigkeit großer Syrahs von der nördlichen<br />

Rhône. Paul Jaboulets Hermitage La Chapelle<br />

hatte dabei mit seiner immer noch fast jugendlichen<br />

Frische und massiven Konzentration die Nase<br />

vorn, obgleich der etwas weiter gereifte Hermitage<br />

von Chapoutier durch Finesse und Eleganz überzeugte.<br />

Schade, dass sich der Hermitage von Jean-<br />

Louis Chave aufgrund eines leichten Korkfehlers<br />

nicht in bester Verfassung befand und damit den<br />

Vergleich mit den beiden Terroir­ Nachbarn nicht<br />

auf nehmen konnte. In perfektem Zustand hätte er<br />

zweifelsfrei einen mindestens ebenbürtigen Herausforderer<br />

abgegeben.<br />

Nach dem 78er Flight folgte das unumstrittene<br />

Highlight der Verkostung mit Paul Jaboulets<br />

Hermitage La Chapelle von 1961. Man muss lange<br />

suchen, um auf Auktionen noch eine Flasche dieses<br />

legendären Elixiers zu finden, denn der Wein zählt<br />

zweifelsfrei zu den unwiederbringlichen Wunder­<br />

Wenn Harald Wohlfahrt, Deutschlands bester Koch, und sein Alter Ego, Sommelier<br />

Stéphane Gass, gemeinsam zur Tat schreiten, verspricht dies gewöhnlich besonderen<br />

Genuss. Wenn dabei eine Reihe von Weinikonen aus aller Welt geöffnet wird, kann man<br />

getrost von einer Sternstunde sprechen. So geschehen an einem Aprilwochenende im<br />

Kleinod der deutschen Gastronomie, der Traube Tonbach in Baiersbronn. Nicht zuletzt<br />

durch die Leistung von Unter nehmer persönlich keiten wie Traube-Hotelier und Grandseigneur<br />

Heiner Finkbeiner hat sich die kleine Gemeinde im Nordschwarzwald in den<br />

letzten Jahrzehnten konsequent zum Magneten für Genießer und Feinschmecker aus<br />

ganz Europa entwickelt. Auch Weinfreunde aus aller Welt kommen bei der inter national<br />

mehrfach ausgezeichneten Weinkompetenz der Traube auf ihre Kosten.<br />

Mit Fingerspitzengefühl: Während Sommelier Stéphane Gass die kostbaren Tropfen behutsam ausschenkt, legt Sterne-Koch Harald Wohlfahrt in der Traube Tonbach letzte Hand an<br />

den ersten Gang.<br />

80 81<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Tasting


Eine önologische<br />

zu den grossen<br />

Rundreise<br />

Weinen Siziliens<br />

Teil 2: Die Küste entlang<br />

Von Michael Schmidt<br />

Fotos Thilo Weimar<br />

Weinberg mit Meerblick: Die Chardonnayund<br />

Viognier-Trauben von Gurra di Mare<br />

an der sizilianischen Südküste werden auf<br />

Feudi del Pisciotto verarbeitet.<br />

Während sich der erste Teil unserer sizilianischen Reise den<br />

Weingütern, Winzern und Weinen rund um den Ätna<br />

widmete (Fine 4/14), gilt unser önologisches Interesse<br />

nun dem Süden und Westen der Insel.<br />

Auch hier wird die Qualitätsschlacht geschlagen: etwa in Trapani und in<br />

Alcamo im äußersten Nordwesten, im Agrigento an der Südküste und in den<br />

Provinzen Palermo im Norden und dem südlich angrenzenden Caltanissetta<br />

mit dem Cerasuolo di Vittoria, der einzigen Denomina zione di Origine<br />

Controllata e Garantita (DOCG). <strong>Das</strong>s viele dieser Weine nicht unter die<br />

Ursprungsbezeichnungen DOC oder DOCG fallen, sondern in die erst 2011<br />

eingeführte Kategorie für Landweine, Terre Siciliane Indicazione Geografica<br />

Tipica (IGT), steht nicht für geringere Qualität, sondern dafür, dass sich<br />

manche Erzeuger die größeren Freiräume dieser Appellation zunutze machen<br />

wollen. Für den Verbraucher wurde mit der neuen Bezeichnung allerdings<br />

mehr Verwirrung als Klarheit geschaffen, da es schon vorher eine inselweit<br />

geltende Sicilia IGT gab, die 2011 rundum zur DOC Sicilia befördert wurde.<br />

Vom Klima her gelten im Süden und Westen der Insel natürlich ganz andere<br />

Bedingungen als um den Ätna, und bei oft unbarmherzigem Sonnenschein<br />

und geringen Niederschlägen ist Bewässerung fast unumgänglich. Was jedoch<br />

die besten Erzeuger mit den Winzern des Ätna gemeinsam haben: Auch sie<br />

besinnen sich wieder auf die Stärke ihrer einheimischen Sorten. Insolia, Grillo,<br />

Fiano bei den Weißen und Frappato, Perricone und natürlich Nero d’Avola<br />

bei den Roten haben in unseren Verkostungen bewiesen, dass sie sich nicht<br />

vor den Gewächsen aus Chardonnay, Cabernet Sauvignon und Merlot verstecken<br />

müssen. Natürlich lassen sich die internationalen Sorten auch hier<br />

noch leichter verkaufen, aber wer neugierig auf das ursprüngliche Sizilien<br />

ist, sollte sich auch auf die wahren Autochthonen einlassen. Soviel kann ich<br />

versprechen: Ihre erste Flasche wird nicht Ihre letzte sein.<br />

124 125<br />

<strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong> <strong>FINE</strong> Sizilien


ABGANG<br />

Lob der<br />

Unabhängigkeit<br />

„Seit mehr als zwanzig Jahren selektiere ich für Sie die feinsten Weine der Welt …<br />

162 <strong>FINE</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />

Vor nicht allzu langer Zeit erregte Christian Bau, der Drei-Sterne-Koch aus dem<br />

saarländischen Perl, einige Aufmerksamkeit mit einem Interview in der »Welt«-<br />

Beilage Icon. Darin hatte er die fragwürdigen Verflechtungen mancher Restaurants<br />

und Gastrokritiker, speziell einiger Blogger, aufs Korn genommen und heftig<br />

kritisiert: »Die Gastronomen«, so sagte er da, »haben sich überlegt, wie sie das<br />

Interesse an ihren Restaurants steigern können, und haben die Blogger eingeladen.<br />

Einige haben daraus ein Geschäftsmodell entwickelt und das überstrapaziert und<br />

angefangen, sich nur noch durchzuschnorren. Irgendwann ist die Sache gekippt.«<br />

So weit, so schlecht. <strong>Das</strong> Echo auf Baus Äußerungen war in der Branche<br />

immens, die Ablehnung solch sumpfiger Praktiken, ob geheuchelt oder aus ehrlichem<br />

Herzen, einhellig. Mir selber ist seit mehr als dreißig Jahren das delikate Verhältnis<br />

zwischen Köchen und ihren Kritikern aus eigener Anschauung bekannt. Und fast<br />

jeder kennt Geschichten von Restaurantkritikern, die mit ihrer Familie in Sterne-<br />

Häusern umsonst tafelten, von Weinverkostern, die Weingüter mit einem Kofferraum<br />

voller Flaschen verließen, von Auto-Testern, die bei ihren Presse unterlagen<br />

einen diskreten Briefumschlag mit Barem fanden.<br />

Seriöse Rezensenten, die sich bei ihren kritischen Begutachtungen der (Spitzen-)<br />

Leistungen von Köchen und Winzern stets ihrer Verantwortung den Koch künstlern,<br />

Restaurateuren und Weinmachern, ebenso aber ihrem Leser publikum gegenüber<br />

bewusst sind, weisen korrumptive Versuche selbstverständlich kategorisch zurück.<br />

Ihre durch lange Erfahrung, geduldige Recherche und hohe Sachkenntnis untermauerten<br />

Urteile begründen ihre Unabhängigkeit. Ihr so passionierter wie kritischer<br />

Journalismus kann sich nur unter Ausschluss dritter Interessen entfalten. Und nur<br />

so dient er auch aufklärerisch der stetigen Verbesserung der Szene. Darin ist sich<br />

Fine <strong>Das</strong> <strong>Weinmagazin</strong> mit anderen seriösen Zeitschriften und verant wortungsvoll<br />

geschriebenen Blogs einig.<br />

Freilich, das muss man sich auch leisten können. Dieses Geschäftsmodell,<br />

das ohne Alternative ist, hat seinen Preis. Es ist daher im Sinn des Publikums wie<br />

der Produ zenten und ihrer Verbände, wenn sie alle das Ihre dazu tun, diese unabhängigen<br />

kritischen Stimmen zu erhalten und die Verlage und Blogs im Rahmen<br />

normaler Geschäftstätigkeit und angemessenen Geschäftsgebarens mit den legalen,<br />

unverdächtigen Mitteln zu stützen, die ihnen am Ende mehr Nutzen ein tragen als<br />

teure PR-Aktionen oder ehrenrührige Angebote.<br />

Eine heitere Illustration zum Schluss: Vor kurzem traf sich eine kleine kennerische<br />

Zufallsrunde im Restaurant, darunter ein freilich über alle Zweifel er habener<br />

Gourmetkritiker. Einige kostbare Flaschen wurden geleert, am Ende die Rechnung<br />

auf den Tisch gelegt. »Am besten schmecken doch die Weine, die man selber zahlt«,<br />

sagte behaglich ironisierend der Kritiker, stand auf und verabschiedete sich. Wer<br />

hat die Rechnung beglichen? Dreimal dürfen Sie raten.<br />

Ralf Frenzel<br />

Herausgeber<br />

… um Ihnen die beste Weinauswahl Deutschlands zu präsentieren.“<br />

Ihr Heiner Lobenberg<br />

Neues Lager – schnellere Lieferungen<br />

Dieses Jahr sind wir mit unserem kompletten Lager<br />

umgezogen. Der Vorteil für Sie: Mit unserem neuen<br />

Distributions-Zentrum können wir Ihre Bestellungen<br />

nun noch effizienter und schneller abwickeln.<br />

Ausgezeichnet als Deutschlands<br />

bester Weinhändler!<br />

2010 – Der Jahrhundertjahrgang<br />

† Domaine de Courteillac<br />

Bordeaux Superieur<br />

2010 • 0,75 l • 14,95 € (19,93 €/l)<br />

Merlot, Cab. Sauv., Cab. Franc • Barrique<br />

Lobenberg 92+ • Gerstl 18 • Suckling 91<br />

Lobenberg: Dieses Weingut von Dominique<br />

Meneret wurde einst von Stephane Asseo gegründet,<br />

der dann erfolgreich als Winzer in die<br />

USA auswanderte, und der zuvor einer der Pioniere<br />

in Castillon war. Sattes Schwarz mit leichtem<br />

violetten Rand. Tolle Frische, dunkle Pflaumen<br />

und rote Kirschen nebst Schattenmorellen<br />

in der Nase. Leichte Blumigkeit, Veilchen, Rosenblätter.<br />

Gute Wucht mit noch mehr Charme<br />

und verschmitzter, kirschiger Seidigkeit. Sehr<br />

rassiger Mund. Unerwartet tief. Schwarze und<br />

rote Frucht satt, aber mit schöner, harmonischer<br />

Säure. Geschliffenes Tannin. Der Wein singt,<br />

hat Rasse, ist sehr intensiv, nimmt viel Platz ein.<br />

Der Alkohol verbindet sich mit der Säure und<br />

dem feinen Tannin zu einem frischen, rassigen,<br />

sehr harmonischen Gesamtwerk. Charme ohne<br />

Ende. Ein rundum toller Wein aus dem Jahrhundertjahrgang<br />

2010. 92+/100<br />

Spezielles Angebot für <strong>FINE</strong>-Leser:<br />

12er Original Holzkiste für 149,00 €<br />

frei Haus (gilt nur für Deutschland und Österreich)<br />

0421 · 70 56 66<br />

www.gute-weine.de


DER KOPF SAGT JA.<br />

DAS HERZ SOWIESO.<br />

Abbildung enthält Sonderausstattung<br />

MASERATI GHIBLI DIESEL. AB MONATLICH 499 €*<br />

JAHRE • HERSTELLERGARANTIE • ROAD ASSISTANCE • WARTUNGSPAKET PREMIUM<br />

*LEASINGANGEBOT FÜR DEN MASERATI GHIBLI DIESEL INKL. BUSINESS-PAKET PLUS SOWIE<br />

ELEKTRISCH VERSTELLBARE VORDERSITZE. UNVERBINDLICHE PREISEMPFEHLUNG 69.080 €<br />

ZZGL. ÜBERFÜHRUNGSKOSTEN: MONATL. RATE 499 €, LEASINGSONDERZAHLUNG 14.900 €, LAUFZEIT<br />

36 MONATE, FAHRLEISTUNG PRO JAHR 20.000 KM, EIN LEASINGANGEBOT, VERMITTELT FÜR DIE<br />

MASERATI BANK, ZWEIGNIEDERLASSUNG DER FCA BANK DEUTSCHLAND GMBH, SALZSTRASSE 138,<br />

74076 HEILBRONN, GÜLTIG BEI ALLEN TEILNEHMENDEN HANDELSPARTNERN.<br />

KRAFTSTOFFVERBRAUCH (L/100 KM): INNERORTS 7,7/AUSSERORTS 4,9/KOMBINIERT 5,9<br />

CO2-EMISSION: KOMBINIERT 158 G/KM, EFFIZIENZKLASSE B, ERMITTELT NACH EG-RICHTLINIE 1999/94/EG<br />

www.maserati.de/ghibli<br />

AUTOHAUS ULRICH<br />

SCHMIDTSTRASSE 51, 6<strong>03</strong>26 FRANKFURT AM MAIN<br />

E-mail: info@maserati-frankfurt.de<br />

TRIDENTE FRANKFURT<br />

SCHILLERSTRASSE 27, 6<strong>03</strong>13 FRANKFURT AM MAIN<br />

E-mail: info@tridente-frankfurt.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!