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IM KW 20

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„Ein Frauenbeauftragter wäre wünschenswert!“<br />

Stützpunkte für Mädchen-Fußball sollen das Damen-Schiff flottmachen<br />

Richtig was vorwärts gehen soll im Bereich Mädchenfußball mit der<br />

Einrichtung von zehn Stützpunkten in ganz Tirol. Zielsetzung ist langfristig<br />

die Installierung von Mannschaften, um einen Mädchenmeisterschaftsbewerb<br />

durchzuführen. Vier Stützpunkte gibt es auch im Oberland,<br />

nämlich in Lechaschau, Haiming, Arlberg und Landeck. Zusätzlich<br />

wird am 2. Juli <strong>20</strong>16 in Haiming ein Kleinfeldturnier veranstaltet, bei denen<br />

die Vereine und die Mädchen ihr Können unter Beweis stellen. Die<br />

RUNDSCHAU sprach mit Anneliese Martin, TFV-Frauenreferentin,<br />

über die möglichen Erfolge, die sich der Tiroler Verband von den Stützpunkten<br />

erhofft.<br />

Von Albert Unterpirker<br />

Umgesetzt wurde das Stützpunktprojekt<br />

mit TFV-Präsident Sepp Geisler<br />

und TFV-Frauenreferentin Anneliese<br />

Martin. Beschlossen wurden u.a. eine<br />

finanzielle Förderung der geplanten<br />

Stützpunkte. Die Betreuer dieser Einrichtungen<br />

sind zumeist Trainer oder<br />

Spielerinnen der Frauenmannschaften.<br />

Geplant sind die Stützpunkte für<br />

Mädchen unter 14 Jahren (z.B. auch<br />

Achtjährige, Anm.) und auch solche,<br />

die schon ein Vereinstraining bei den<br />

Buben absolvieren. Martin war indessen<br />

schon vor 12 Jahren federführend<br />

bei Organisation und Administration<br />

von sechs Mädchenmannschaften<br />

(U15) beteiligt, die im Oberland seinerzeit<br />

eine Meisterschaft spielten. „Das<br />

war eine tolle Sache, daraus sind die<br />

Frauenteams entstanden“, erzählt die<br />

Referentin. Später habe sich der Bewerb<br />

auf das Unterland ausgeweitet. Im Jahr<br />

<strong>20</strong>08 wurde dann „endlich eine Mädchen-Schülerliga<br />

installiert“, in Imst<br />

ging der erste Bewerb mit acht Teams<br />

über die Bühne. Mit dabei war auch die<br />

HS Längenfeld, die zum Landesmeister<br />

avancierte. Insgesamt 16 Mannschaften<br />

mit Mädchen zwischen elf und 14<br />

Jahren brachte man damals zusammen.<br />

Im Laufe der Zeit seien aber wieder<br />

etliche Schulen „weggebröckelt“, nun<br />

soll die neue Stützpunkt-Initiative<br />

für frischen Wind sorgen. Während<br />

am 19. Mai <strong>20</strong>16 in Schwaz die Landesmeisterschaft<br />

mit zehn Teams aus<br />

ganz Tirol stattfindet, geht am 5. Juni<br />

in Haiming die neunte Runde der U-<br />

14-Bundesländermeisterschaft mit der<br />

Partie Tirol gegen Steiermark über die<br />

Bühne. Die Tiroler Mädels belegen derzeit<br />

hinter Salzburg österreichweit den<br />

hervorragenden zweiten Platz. Im Team<br />

mit an Bord ist mit Sabrina Ilgenstein<br />

auch eine Akteurin aus dem Oberland<br />

(Rietz).<br />

VORBILDHAFT. Die Schattenseiten<br />

des Mädchenfußballs sind Martin<br />

freilich nicht unbekannt. „Viele Vereine<br />

18./19. Mai <strong>20</strong>16<br />

RS-Info-Box: Termine & Co.<br />

sind leider überhaupt nicht interessiert,<br />

Mannschaften anzumelden“, weiß sie<br />

um die Schwierigkeiten Bescheid. Jedes<br />

Jahr bemühe sie sich, „dass man die<br />

Mädchen, die in den Schulen spielen,<br />

auch bei den Vereinen unterbringt. Ich<br />

habe wirklich schon alles probiert, aber<br />

es ist sehr schwierig – vieles ist durch<br />

andere Sportarten schon abgedeckt.“<br />

Dennoch werde sie in ihren Bemühungen<br />

nicht nachlassen und jede<br />

Chance wird am Schopf gepackt. Einmal<br />

habe sie Mädchen gesehen, wie sie<br />

in einer Imster Turnhalle kickten. „Ich<br />

bin da gleich hingedüst und habe sie<br />

gefragt, ob sie nicht bei einem Verein<br />

spielen möchten.“ So sei letztendlich<br />

das Mädchen-Team des SC Imst entstanden<br />

(mittlerweile wieder aufgelöst),<br />

dafür gäbe es jetzt in Tarrenz eine Truppe.<br />

Die Einrichtung der Stützpunkte<br />

soll nun einiges erleichtern. Der Tiroler<br />

Verband unterstützt Bemühungen<br />

mit insgesamt 5.000 Euro (jeder Stützpunktverein<br />

500 Euro), dafür macht<br />

der Verein einmal pro Woche Training<br />

für fußballbegeisterte Mädchen. Beim<br />

Kleinfeldturnier sehe man dann, „ob<br />

sie interessiert sind, weiterzumachen.“<br />

Vorbildhaft sei derzeit vor allem Landeck,<br />

dort spielt das Mädchenteam<br />

(NMS-Schülerinnen) erstmals in der<br />

Schülerliga mit. Martin: „Mit Gerhard<br />

Glatz haben sie einen renommierten<br />

Trainer. Sie können sich nun mit anderen<br />

Schulen aus ganz Tirol messen und<br />

schauen: ,Wo steh’ ich?‘“<br />

VORZEIGEMODELL. Wie es mit<br />

einer Mannschaft funktioneren kann –<br />

und das äußerst qualitativ –, zeigten im<br />

vergangenen Jahr die Mädels von der<br />

NMS Fliess, als sie an der Tiroler Schülermeisterschaft<br />

teilnahmen, bis ins Finale<br />

vordrangen und erst im Elfmeterschießen<br />

unterlagen. Aber im Oberen Gericht hat<br />

sich wieder einiges geändert. So gehört<br />

die Geschichte mit Fliess bereits wieder<br />

der Vergangenheit an und in Prutz/Serfaus<br />

ist mit einer Frauenelf Schluss mit<br />

lustig. „Schulisch bedingt haben ein paar<br />

aufgehört, aber der Punkt ist: Wenn im<br />

(upi) Mädchenstützpunkte sind<br />

nun bei folgenden zehn Vereinen<br />

beheimatet: FC Lechaschau, SV Landeck,<br />

SPG Arlberg, SV Haiming, SK<br />

Wilten, FC Vomp, SVG Mayrhofen,<br />

SV Angerberg, FC Reith, im Aufbau<br />

befindet sich der Stützpunkt beim SC<br />

Münster. 19. Mai <strong>20</strong>16: Landesmeisterschaft<br />

in Schwaz (NMS Landeck,<br />

BRG Reutte, NMS Haiming und<br />

BRG Telfs sind aus dem Oberland<br />

dabei). U14-Mädchen- und Buben-<br />

Bundesländernachwuchsmeisterschaft<br />

5. Juni <strong>20</strong>16 in Haiming, Tirol gegen<br />

Steiermark. 2. Juli <strong>20</strong>16: Kleinfeld-<br />

Turnier in Haiming.<br />

Eine unermüdliche Kämpferin an der Damen-Front: TFV-Frauenreferentin Anneliese<br />

Martin. <br />

RS-Foto: Unterpirker<br />

Nachwuchs nichts passiert, dann gibt es<br />

irgendwann kein Team mehr.“ Im Bezirk<br />

Landeck sei neben der Bezirkshauptstadt<br />

noch Arlberg „ein Vorzeigemodell, das<br />

von Rudi Matt super betreut wird. Sie<br />

sind immer engagiert – du darfst aber nie<br />

nachlassen, musst immer dranbleiben.“<br />

Auch Tarrenz (hat in der Landesliga bereits<br />

Fuß gefasst), das Außerfern (zuvor<br />

mit einer wilden Liga) und Haiming seien<br />

„super“, bei letzteren stießen ein paar<br />

Mädels aus Längenfeld dazu. Hart tun<br />

Motocrosssport<br />

Rietz wird am 28./29. Mai zum Nabel der Welt<br />

(tom) Bereits zum dritten Mal finden zwei Rennen zur Motocross<br />

Staatsmeisterschaft (ÖM) in Rietz statt. Die Erfolgsgeschichte des <strong>20</strong>03<br />

gegründeten Motorsportclub (MSC) Rietz soll mit der Veranstaltung am<br />

Wochenende des 28./29. Mai ihre Fortsetzung finden.<br />

Lokalmatador Lukas Neurauter möchte im dritten Anlauf endlich das Heimrennen<br />

gewinnen. Infos: www.msc-rietz.at bzw. www.motocross-öm.at<br />

Die sehenswerte MX-Arena, perfekt organisierte<br />

Veranstaltungen sowie hervorragende<br />

Nachwuchsarbeit mit aktuell über<br />

60 aktiven Kindern zeugen davon. „Es ist<br />

schön, wenn es positive Reaktionen aus<br />

der Szene gibt. Das ist der Erfolg unseres<br />

Teams. Diesen Weg werden wir weiter gehen<br />

und <strong>20</strong>16 alles dafür geben, dass die<br />

Bewerbe wieder zu einem großen Motocross-Fest<br />

werden“, so MSC-Obmann<br />

Walter Perkhofer.<br />

würden sich momentan Pitztal und Oetz,<br />

„denn du brauchst einfach einen Kader<br />

von 18 bis <strong>20</strong> Spielerinnen.“ Trotz alledem<br />

sieht Martin positiv in die Zukunft.<br />

„Wenn die Sache mit den Stützpunkten<br />

einschlägt, möchten wir wieder eine U14-<br />

Meisterschaft machen!“ Und was können<br />

Vereine generell unternehmen, damit<br />

Mädchen wieder vermehrt zum Zug<br />

kommen? „Ein Frauenbeauftragter wäre<br />

wünschenswert, jemand, der sich um diese<br />

Anliegen kümmert!“<br />

Zu gewinnen!<br />

Die RUNDSCHAU verlost 2x2<br />

VIP-Tickets für einen der beiden<br />

Renntage (28. oder 29. Mai). Einfach<br />

am Freitag, dem <strong>20</strong>. Mai, um 15 Uhr<br />

unter 05412 6911 anrufen, durchkommen<br />

und gewinnen!<br />

RUNDSCHAU Seite 51

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