De:Bug 169
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DJ<br />
1. Koze<br />
2. Dixon<br />
3. Richie Hawtin<br />
4. Nicolas Jaar<br />
5. Robag Wruhme<br />
6. Ben Klock<br />
7. Daniel Stefanik<br />
8. Gerd Janson<br />
9. Maya Jane Coles<br />
1. Nina Kraviz<br />
Revolution auch hier: Lawrence und<br />
Ricardo nicht mehr in den Top 1. Wie<br />
das passieren konnte? Die beiden hatten<br />
Platten zu produzieren, dafür aber konnte<br />
sich Richie Hawtin wieder weit nach oben<br />
spielen mit seinen fast wagnerianischen<br />
DJ-Auftritten. Aber vor dem Superstar<br />
stehen bei euch immer noch die DJs mit<br />
Hang zum eklektisch-romantischen. Mit<br />
Koze und Dixon hat sich allerdings an<br />
euren absoluten Lieblingen nichts, aber<br />
auch so gar nichts geändert. Nicolas<br />
Jaar dürfte der BBC Mix gereicht haben,<br />
um plötzlich ganz nach vorne zu schießen<br />
und Robag Wruhme ist sowieso immer<br />
der Schnuckeligste. Klock, Stefanik,<br />
Gerd Janson, alles eine sichere Bank<br />
und immer wieder ein Grund die Füße<br />
im Berghain weichzuklopfen, bis man eh<br />
nicht mehr weiß wo oben, unten, oder gar<br />
morgen hin ist. Mit Maya Jane Coles und<br />
Nina Kraviz erfüllt ihr einen unserer langjährigen<br />
Wunschträume: Schluss mit dem<br />
reinen Typenbusiness hinter euren Star-<br />
Plattentellern. Jetzt wird es Zeit auch mit<br />
den Trostplätzen aufzuräumen.<br />
LIVEACT<br />
1. Modeselektor<br />
2. Nicolas Jaar<br />
3. Apparat<br />
4. Redshape<br />
5. Âme<br />
6. Kassem Mosse<br />
7. Die Vögel<br />
8. Barker & Baumecker<br />
9. Extrawelt<br />
1. HVOB<br />
Nicht viel Neues an der Live-Set-Front.<br />
Modeselektor rocken ja auch so hart,<br />
ob auf den größten Festivalbühnen oder<br />
im schwitzigen Kleinstclub, dass sie zu<br />
Recht bombenfest im Sattel auf der 1 sitzen,<br />
und Nico Jaar und Apparat beeindrucken<br />
konstant mit ihren Bandleader-<br />
Qualitäten. Ansonsten bleibt euer<br />
Geschmack stabil und wir können nur<br />
minimale Verschiebungen im Vergleich<br />
zu 211 detektieren. Kassem Mosse ist,<br />
wieso auch immer, in eurer Gunst gesunken,<br />
neu dabei sind Âme, die ihr Können<br />
in diesem Jahr auch auf ein Live-Album<br />
(Innervisions) gebannt haben. Unser<br />
Piano-Step-Barde James Blake ist erstmal<br />
- trotz wirklich verzückenden Konzerten - in<br />
einem schwarzen Loch verschwunden, dafür<br />
hat es euch die House-Blaskapelle Die<br />
Vögel angetan. Spektakel also vor schmusigem<br />
Sitzkonzert? Warum habt ihr dann<br />
Plastikman rausgekickt? Und überhaupt:<br />
Frauen auf der Bühne, Fehlanzeige? Geht<br />
doch mal zu der Kraviz, zu der Grimes, oder<br />
der Halo, da gibts auch ordentlich auf die<br />
Mütze. Interessant wäre nur noch: Who the<br />
fuck is HVOB? Das nächste geile Ding?<br />
Schauen wir uns an, versprochen!<br />
FESTIVAL<br />
1. Fusion<br />
2. Nachtdigital<br />
3. Melt<br />
4. Sonar<br />
5. Dockville<br />
6. Nation Of Gondwana<br />
7. Berlin Festival<br />
8. Prater Unser<br />
9. SMS<br />
1. Elevate/Juicy Beats<br />
Warum in der Ferne schweifen, wenn die<br />
besten Festivals vor der Haustür stattfinden?<br />
Auch in diesem Jahr kommt an<br />
den Big-3 Fusion, Nachtdigital und Melt!<br />
niemand vorbei. Zelten auf verregneten<br />
ostdeutschen Wiesen schlägt den<br />
Strandurlaub in Barcelona, undergroundige<br />
DIY-Organisation das Sponsoren-Volksfest<br />
beim Sonar, das kuschlige Hippie-Flair<br />
der Nation die hochkarätig besetzte<br />
Hühnerstall-Atmosphäre beim Berlin<br />
Festival. Wir sehen es mal positiv - auch<br />
wenn in diesem Jahr die Sommer-Sonne-<br />
Bassmusik-Festivals in Südosteuropa<br />
boomten wie nie (Dimensions, Outlook,<br />
Echo, etc.), bevorzugt ihr eher die kurze<br />
Anreise zum Dockville in Hamburg oder<br />
zum Juicy Beats in Dortmund. Die Fusion<br />
löst in diesem Jahr das Nachtdigital als<br />
Spitzenreiter ab, das deuten wir als eure<br />
Vorliebe für grenzenloses musikalisches<br />
Miteinander. Raven: gut und<br />
schön, aber dazwischen darfs auch mal<br />
eine japanische Funkband sein oder ein<br />
Reggae-Soundsystem. Neu dabei: Das<br />
Prater-Unser-Festival in und rund um die<br />
Pratersauna in Wien. Techno-Wellness und<br />
DJ-Sets im Riesenrad verdienen auch endlich<br />
mal einen Innovations-Preis.<br />
Schluss mit dem<br />
reinen Typenbusiness<br />
hinter euren Star-<br />
Plattentellern. Jetzt<br />
wird es Zeit auch mit<br />
den Trostplätzen<br />
aufzuräumen.<br />
MUSIK-<br />
SOFTWARE<br />
1. Ableton Live<br />
2. Traktor<br />
3. iTunes<br />
4. Logic Pro<br />
5. Cubase<br />
6. Reason<br />
7. Renoise<br />
8. Fruity Loops<br />
9. Spotify<br />
1. Max/MSP<br />
Same old, same old? Nicht ganz. Dass<br />
iTunes 212 jedoch in eurer Gunst nochmals<br />
um zwei Plätze steigt, überrascht<br />
uns dann aber doch. <strong>De</strong>r Abstand zu<br />
Traktor und Ableton ist jedoch so groß<br />
wie der von Obama zum US-Pendant<br />
der Bündnisgrünen, wirklich Sorgen<br />
muss man sich also nicht machen. Mit<br />
Spotify schleicht sich erstmals eine zweite<br />
Jukebox in die Liste, genau wie Renoise,<br />
die Alternative zu Ableton, Cubase und<br />
Co. Wird ja immer wichtiger, schließlich<br />
kommt Bitwig einfach nicht aus dem<br />
Arsch. Interessant: keine Tablet-App findet<br />
sich in der Top 1. Von Smartphones ganz<br />
zu schweigen. Dabei reicht die Power und<br />
die Auswahl ist groß. Oder ist die schöne<br />
neue Welt doch noch nicht in den<br />
Studios angekommen? Bleibt die mobile<br />
Produktion von Musik ein Wunschtraum?<br />
Was muss anders werden und vor allem:<br />
Wer wagt den Schritt und macht dabei<br />
auch noch alles richtig? Bis es soweit ist,<br />
freuen wir uns über den erneuten Einstieg<br />
von Max/MSP in eure Bestenliste, ziehen<br />
ein paar virtuelle Strippen und stauben<br />
Pluggo mal ordentlich ab.<br />
SELBST-<br />
BEHERRSCHUNG<br />
1. Urheberrecht - auch keine Ahnung?<br />
2. Internet macht dicht<br />
3. Jugend in der Falle<br />
4. Halb Schwein, halb Wassermelone<br />
5. Handstaubsauger<br />
6. Lass Hirn regnen<br />
7. Bitte nicht ... alles rauslassen!<br />
8. If in doubt go out!<br />
9. Kann ich auch noch morgen machen<br />
1. Altes MacBook in den Müll werfen<br />
HARDWARE<br />
1. NI Maschine 2<br />
2. Technics 121 MK2<br />
3. Apple iPad<br />
4. Doepfer Dark Energy<br />
5. Akai MPC Renaissance<br />
6. Korg Monotribe<br />
7. NI Traktor Control Z2<br />
8. NI Maschine Mikro<br />
9. Akai APC 4<br />
1. Apple MacBook Pro<br />
Das Ende einer Ära. Über Jahre hinweg<br />
hielt der MK2 unangefochten den 1. Platz<br />
eurer Lieblings-Hardware, jetzt wechselt<br />
die Krone von Japan nach Berlin-<br />
Kreuzberg. So wird der Backspin mit bunt<br />
leuchtenden Pads emuliert: auch nicht<br />
schlecht. Apropos Pads: Von null auf fünf<br />
steigt die neue MPC in eure Bestenliste<br />
auf, Producer wollen einfach drücken.<br />
Das geht mit dem iPad zumindest virtuell<br />
genauso gut. Auf dem absteigenden<br />
Ast befindet sich hingegen der Ableton-<br />
Controller APC 4, was uns nicht sonderlich<br />
überrascht. Die Vorfreude auf Push,<br />
genau wie die APC 4 von Akai gebaut,<br />
ist einfach zu groß. 213? Ein Platz unter<br />
den ersten drei, das ist zumindest unsere<br />
Prognose. Bis es soweit ist, stoßen wir<br />
an mit guten Bekannten. Doepfers Dark<br />
Energy befindet sich auf der analogen<br />
Überholspur und steigt von zehn auf vier,<br />
Apples Laptop schafft es wieder in die<br />
Liste und auch NIs neuer Mixer Z2 debütiert<br />
auf einem soliden siebten Platz. Für<br />
düstere Quietsche-Sounds sorgt Korg mit<br />
der Monotribe und wenn man die ganzen<br />
Geräte auf einen Haufen schmeißt, dann<br />
wird ein fulminantes Orchester daraus.<br />
Nur mit ersten Geigen. Ein Hoch auf die<br />
Solostimmen und das Lautmachen nicht<br />
vergessen!<br />
<strong>169</strong>–35