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De:Bug 169

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CLUB<br />

1. Berghain<br />

2. Pratersauna<br />

3. Robert Johnson<br />

4. Watergate<br />

5. Conne Island<br />

6. Distillery<br />

7. Ego<br />

8. Harry Klein<br />

9. About Blank<br />

1. Grelle Forelle<br />

Clubsterben? Kennt ihr nicht. Eure<br />

Wochenend-Wohnzimmer bleiben so<br />

konstant, dass wir uns keine Sorgen um<br />

die Schliessung der Party-Tümpel, äh,<br />

-Tempel machen müssen. Die besten<br />

Clubs des Jahres sind die besten Clubs<br />

des letzten Jahres, vorletzen Jahres und<br />

selbst aus der Bestenliste davor ist wenig<br />

heute verschwunden. Berghain bleibt<br />

die Krone der Clubschöpfung, die Wiener<br />

Pratersauna immer dicht auf, und die<br />

langlebigste Legende Robert Johnson<br />

stabil als Klassiker mittendrin. <strong>De</strong>r einzige<br />

Neueinstieg ist der zweite Wiener Club<br />

eurer Gunst, die Grelle Forelle - sonst ist<br />

die Party wirklich überall, nur in Nordrhein<br />

Westfalen konnte sich wieder keiner von<br />

euch auf den besten Ausgehort einigen.<br />

TV-SERIE<br />

1. Breaking Bad<br />

2. Game of Thrones<br />

3. Homeland<br />

4. The Walking <strong>De</strong>ad<br />

5. Boardwalk Empire<br />

6. Mad Men<br />

7. <strong>De</strong>xter<br />

8. New Girl<br />

9. How I Met Your Mother<br />

1. Big Bang Theory<br />

Die Serienschlacht wird vollständig von<br />

nordamerikanischen Produktionsfirmen<br />

ausgetragen. Das ist uns ganz recht,<br />

und zeigt weiterhin euren adäquaten<br />

Geschmack sowie den Weg aus der deutschen<br />

Fernsehwüste. AMC läuft HBO weiterhin<br />

den Rang ab, und Chemie bleibt,<br />

wie die vorherigen beiden Jahre, das<br />

Lieblingsthema. Nach Breaking Bad folgen<br />

weitere klassische Themen: Fantasy-<br />

Blut und Boobs, Obamas präferierte<br />

Verschwörungstheorie, Zombies und<br />

Zwanziger- und Fünfziger-Jahre-Whiskey<br />

bedienen im qualitativ hochwertigsten<br />

Screenwriting die romantischen (Jungs-)<br />

träume zur Flucht aus der Alltagswelt.<br />

Nach <strong>De</strong>xter folgt die Realität mit einem<br />

ganz klarem Bruch, die letzten Plätze sind<br />

reserviert für die Kurzweil, da kann sich<br />

sogar eine der neuen "Girls" vor den nerdigen<br />

Dumpfbacken einschleichen. Wir<br />

hoffen darauf, dass diese im kommenden<br />

Jahr von der grandiosen Stand-up Louis<br />

CKs verdrängt werden, und sind erleichtert,<br />

dass ihr am Sonntagabend aufregendere<br />

Dinge als verstaubte, öffentlichrechtliche<br />

Krimis erlebt (Gottseidank ist<br />

der Tatort raus!).<br />

ZEITUNG<br />

1. <strong>De</strong>:<strong>Bug</strong><br />

2. Die Zeit<br />

3. FAZ<br />

4. Süddeutsche<br />

5. Taz<br />

6. Brand Eins<br />

7. <strong>De</strong>r Freitag<br />

8. Le Monde Diplomatique<br />

9. <strong>De</strong>r Standard<br />

1. Financial Times<br />

BUCH<br />

1. <strong>De</strong>nk / Von Thülen - Klang der Familie<br />

2. Haruki Murakami - 1Q84<br />

3. Wolfgang Herrndorf - Tschick<br />

4. Rainald Goetz - Johann Holtrop<br />

5. Christian Kracht - Imperium<br />

6. Neal Stephenson - Reamde<br />

7. Michel Houellebecq - Karte und Gebiet<br />

8. Byung-Chul Han - Topologie der Gewalt<br />

9. Mercedes Bunz - Die Stille Revolution<br />

1. Dath/Kirchner - <strong>De</strong>r Implex<br />

Nun könnte man euch vorwerfen, dass<br />

1Q84 bereits 29 auf den Markt geworfen<br />

wurde (und im Oktober 21 ins <strong>De</strong>utsche<br />

übersetzt). Tschick ist 21 erschienen,<br />

Karte und Gebiet im Frühjahr 211, genau<br />

wie Topologie der Gewalt und Reamde.<br />

Aber hey, Bücher brauchen immer etwas<br />

länger, klare Sache. Wen interessiert diese<br />

12-Monats-Zählweise anyway?! Techno<br />

interessiert euch, das wird die Autoren<br />

von der sehr gut erzählten Oral-History<br />

auf Platz 1 freuen. Und der Holtrop? Das<br />

schlechteste und beste Buch des Jahres.<br />

Und hier mal das verblüffendste <strong>De</strong>tail, das<br />

bisher noch nirgendwo aufgedeckt wurde:<br />

Auf Seite 55 werden ganz nonchalant<br />

(und völlig sinnfrei) die zwei Namen Ben<br />

Sherman (britisches Modelabel) und Leif<br />

Randt (sehr guter deutscher Jungautor)<br />

eingestreut, in einem Satz, als Anrufziele<br />

des Managerprotagonisten. Aber warum<br />

sollte der bei denen durchklingeln? Es waren<br />

die letzten Dinge im Roman, die entfernt<br />

aus unserer Welt der Pop-, Musikund<br />

Medienkultur herrührten, die Goetz<br />

in diesem Jahr verlassen hat um sich ganz<br />

der kalten Welt der Wirtschaft zuzuwenden.<br />

Ihr habt ihn für diesen Move mit Platz<br />

fünf bestraft.<br />

Fantasy-Blut und<br />

Boobs, Zombies und<br />

Zwanziger-Jahre-<br />

Whiskey bedienen<br />

Jungsträume von<br />

romantischen<br />

Alltagsfluchten.<br />

BESTE STORY<br />

1. Internet, also bin ich<br />

2. 15 Jahre Berlin<br />

3. GEMA Roundtable<br />

4. Schnurrt wie Katze<br />

5. Internet Macht Dicht<br />

6. Cloud Musik<br />

7. The Great Copyright Swindle<br />

8. 4AD<br />

9. Andy Stott<br />

1. StartUp Berlin<br />

COVER<br />

1. 15 Jahre <strong>De</strong>:<strong>Bug</strong><br />

2. Internet also bin ich<br />

3. Schnurrt Wie Katze<br />

4. Cloudmusik<br />

5. Look Back In Anger<br />

6. Maske Runter<br />

7. Gender Rap<br />

8. Technatur<br />

9. Startup<br />

1. Copyright Swindle<br />

REINFALL<br />

1. GEMA<br />

2. Facebook<br />

3. Och, wenig<br />

4. HipHop Special<br />

5. Das Wetter<br />

6. Windows 8<br />

7. Mode<br />

8. Selbstbeherrschung<br />

9. Lana del Rey<br />

1. Irgendwas über Stadtplanung, weiß<br />

es nicht mehr genau<br />

SNEAKER/<br />

SCHUHE<br />

1. Nike<br />

2. Adidas<br />

3. New Balance<br />

4. Puma<br />

5. Asics<br />

6. Converse<br />

7. Hummel<br />

8. Clarks/Onitsuka Tiger<br />

9. Vans<br />

1. Camper/Pointer<br />

Okay, Revolution! Nach 15 Jahren stößt<br />

Nike den Sportschuhhersteller mit<br />

den drei Streifen vom Sneaker-Thron.<br />

Wahnsinn. Woran es liegt? Klare Sache,<br />

wir müssen noch ein Mal die Geschichte<br />

vom Laufschuh und seiner modischen<br />

Wiedereinführung in den letzten zwei<br />

Jahren erzählen, noch einmal, wie sich die<br />

Neuauflagen des Nike Free, des Barfuß-<br />

Schuhs, sich in Prollhausen durchsetzte<br />

und nebenbei die Krepp-Sohle des Clark<br />

<strong>De</strong>sert Boots als fußumschließendes<br />

Massenornament der Kulturklugscheißer<br />

ablöste und so endgültig den Preppyismus<br />

in sein Modegrab zwängte. Puma hat es<br />

versucht und auch gut gemacht, New<br />

Balance eh, Asics machen wahrscheinlich<br />

immer noch die Laufschuhe, die zum realen<br />

runnen am besten gemacht sind und<br />

Adidas kann es natürlich auch, aber wie sicher<br />

Nike in dem Geschäft ist, zeigte sich,<br />

als der Multi Brand in diesem Jahr den<br />

Futurismus und die Wissenschaftseleganz<br />

der Running-Philosophie mit einem<br />

Hand-Made-Wollstrick verband, und<br />

mit dem Nike Flyknit One+ den Hi-Tech-<br />

Sneaker der Saison herstellte (siehe die<br />

Autorencharts des Moderedakteurs). Das<br />

hatte wirklich keiner auf dem Schirm. Aber<br />

aufgepasst: In 213 werden die Weichen<br />

neu gestellt, zwei Jahre Sprint-Show waren<br />

toll, jetzt werden die Sneaker aber wieder<br />

klobig und mindestens halbhoch.<br />

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