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»Yoga Vidya Journal« 29/2014

Gestaltung, Briefing Fotoshooting, Layout, Satz. Realisiert 2014 für Yoga Vidya e.V.

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Yogapraxis<br />

Yoga in den Alltag integrieren<br />

von Gauri Reich – Kinderspiel oder Stressfaktor?<br />

Viele Menschen leiden im Alltag unter<br />

Stress, Druck und dem ständigen Gefühl<br />

keine Zeit zu haben. Yoga hilft erwiesenermaßen<br />

Stress zu reduzieren und sogar resistenter<br />

gegen Stress zu werden. Da stellt<br />

sich die Frage: Wie schaffe ich es Yoga in<br />

meinen Alltag zu integrieren, ohne dass es<br />

ein weiterer Stressfaktor wird?<br />

Jeder, der schon mal Yoga gemacht hat, kennt die positiven<br />

Wirkungen, die Yoga auf Körper, Organe, Geist und Seele hat.<br />

Was wir uns meistens nicht so bewusst machen ist, dass jede<br />

Yogapraxis – also Hatha Yoga, Pranayama, Meditation, Entspannung<br />

oder Mantrawiederholung– einen Entspannungsimpuls<br />

setzt.<br />

Um das besser verstehen zu<br />

können, ist es gut, sich das<br />

Stressmodel einmal genauer<br />

an zu schauen. Zunächst<br />

einmal ist Stress an sich<br />

nichts Negatives. Es ist eine<br />

völlig normale Reaktion des<br />

Körpers auf einen äußeren<br />

Reiz. Dieser Reiz löst im<br />

Körper das Gefühl von Gefahr<br />

aus und dieser reagiert<br />

mit Anspannung und Leistungsbereitschaft.<br />

Zu den<br />

Zeiten, als Menschen noch<br />

in der freien Natur lebten<br />

und vor wilden Tieren flüchten mussten, war diese Reaktion<br />

überlebensnotwendig. Im besseren Fall ist der Mensch weg<br />

gerannt oder hat das wilde Raubtier im Kampf besiegt und<br />

konnte sich danach wieder entspannen. Somit war der Stress<br />

dann relativ schnell wieder vorbei. Im schlechteren Fall wurde<br />

der Mensch gefressen, aber der Stress war dann auch vorbei.<br />

Heute sieht das Ganze etwas anders aus. Stress wird nicht<br />

mehr durch das Erscheinen wilder Tiere oder Nahrungsmangel<br />

ausgelöst, sondern durch hohe Anforderungen im Beruf und<br />

in der Familie, schwierige Beziehungen, Reizüberflutung, Enge<br />

in Städten und vieles mehr. Vor all diesen Dingen können wir<br />

nicht weg laufen, sie bringen uns aber auch nicht um.<br />

Dennoch reagiert der Körper gleich: Das sympathische Nerven -<br />

system wird angeregt, das Adrenalin im Blut steigt, Blutdruck<br />

und Atemfrequenz erhöhen sich, die Atmung wird eher flach,<br />

Muskeln spannen sich an, weniger wichtige Körperfunktionen<br />

wie z.B. die Verdauung werden runter gefahren und die Organe<br />

nicht mehr mit so viel Blut versorgt, da dieses in den Muskeln<br />

zur Verfügung steht, unser Geist ist wach und in Alarmbereitschaft.<br />

Jetzt haben wir zwei Möglichkeiten.<br />

Entweder wir setzen<br />

gezielt Entspannungsimpulse,<br />

mit denen wir den Körper wieder<br />

in den entspannten Modus<br />

zurück bringen, oder wir geraten<br />

in Dauerstress und werden<br />

auf kurz oder lang am<br />

Stresssyndrom erkranken.<br />

Leider ist letzteres sehr häufig der Fall. Die eben genannten<br />

Körperreaktionen, die für einen kurzen Zeitraum völlig ok sind<br />

und sogar einen Trainingsreiz<br />

darstellen können, mani fe -<br />

stieren sich über längere Zeit<br />

und führen zu Beschwer den.<br />

Diese können z.B. sein: Verspannungen<br />

im Hals-Nackenund<br />

Schulterbereich sowie<br />

im unteren Rücken, dauerhaft<br />

flache Atmung, dauerhaft<br />

erhöhter Blutdruck und<br />

Herzfrequenz, Organerkrankungen<br />

durch die schlechtere<br />

Versorgung mit Blut und<br />

Sauerstoff, verlangsamte<br />

Verdauung, schlechtere Aufnahme<br />

von Nährstoffen,<br />

geistige Müdigkeit bis hin zu<br />

Depressionen und dem sog. Burn-out. Klassische Stress-<br />

Erkrankungen sind u.a. Magengeschwüre, Verstopfung, hoher<br />

Blutdruck, Kopfschmerzen und Migräne, Rückenschmerzen,<br />

Immunschwäche, Allergien und Erkältungskrankheiten. Es ist<br />

erwiesen, dass viele Krankheiten ihren Ursprung sehr häufig<br />

im Stress haben – sogar Krebserkrankungen.<br />

Genug Gründe, um sich für den anderen Weg zu entscheiden!<br />

So wie der Stressreiz den Körper in Alarmbereitschaft versetzt,<br />

holt der Entspannungsreiz oder Entspannungsimpuls den<br />

Körper wieder zurück in den entspannten, normalen Zustand,<br />

bei dem das parasympathische Nervensystem aktiv ist,<br />

welches u.a. dafür sorgt, dass alle Organe optimal mit Sauerstoff<br />

und Blut versorgt werden und unsere Verdauung gut<br />

funktioniert.<br />

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