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WIRTSCHAFT+MARKT 4/2016

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KLUGE KÖPFE | 37<br />

Foto: IMG/Ralf Lehmann, Quelle Schaubilder: Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

FORSCHUNG IN SACHSEN-ANHALT<br />

Anteil der FuE-Ausgaben (in 2013) ...<br />

... am BIP 1,43 %<br />

... des Sektors „Staat und private Institutionen<br />

ohne Erwerbszweck“ am BIP<br />

... des Sektors Hochschulen am BIP 0,51 %<br />

... des Sektors Wirtschaft am BIP 0,42 %<br />

Patentanmeldungen je eine Million Einwohner 102<br />

In Jena etwa widmen sich Unternehmen<br />

und Wissenschaftler in der Leichtbauforschung<br />

Verbundstoffen auf Carbonfaser-<br />

Basis, wie sie im Flugzeug- und Fahrzeugbau<br />

immer stärker an Bedeutung gewinnen.<br />

Allerdings ist ihre Produktion bisher<br />

sehr aufwendig, da das Aushärten der Materialien<br />

viel Zeit in Anspruch nimmt. So ersannen<br />

Materialwissenschaftler der Universität<br />

Jena zusammen mit Ingenieuren<br />

der Firma Schmuhl Faserverbundtechnik<br />

GmbH in Liebschütz bei Saalfeld ein neues<br />

Verfahren, das basierend auf der Mikrowellentechnik<br />

diesen Aushärtungsprozess<br />

deutlich beschleunigt – von bis zu zwölf<br />

Der Forschungscampus STIMULATE lockt<br />

auch mittelständische Medizintechnik-<br />

Unternehmen nach Magdeburg.<br />

Stunden auf annähernd<br />

noch eine Stunde.<br />

Auch in das Verbundprojekt<br />

„Pneumonie<br />

0,50 % bei Immunsuppression“<br />

des Jenaer Forschungscampus<br />

InfectoGnostics,<br />

waren<br />

zwei Industrieunternehmen<br />

der Stadt eingebunden:<br />

die Alere Technologies GmbH<br />

und die Analytik Jena AG. Ziel der Forschungen<br />

war ein neues Schnelldiagnostik-Verfahren<br />

bei vermuteter Lungenentzündung.<br />

Sachsen-Anhalt<br />

In Sachsen-Anhalt sind 22 Forschungseinrichtungen<br />

beheimatet – im Einzelnen sind<br />

dies sieben staatliche Hochschulen, fünf<br />

Fraunhofer-Einrichtungen, fünf Leibniz-<br />

Institute, drei Max-Planck-Institute, zwei<br />

Standorte des Helmholtz-Zentrums für<br />

Umweltforschung, ein Standort des Deutschen<br />

Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen<br />

(DZNE) und schließlich eine<br />

Außenstelle des Robert-Koch-Instituts.<br />

An Elbe und Saale setzt die Landespolitik<br />

auf die Forschungsschwerpunkte Neurowissenschaften,<br />

Biosystem- und Verfahrenstechnik,<br />

Materialwissenschaften und<br />

Biowissenschaften sowie die ingenieurwissenschaftlichen<br />

Bereiche Automotive<br />

und Medizintechnik.<br />

Ein Highlight ist beispielsweise der Forschungscampus<br />

STIMULATE in Magdeburg.<br />

Hier entwickeln interdisziplinäre<br />

Teams bildgeführte minimal-invasive Diagnose-<br />

und Therapiemethoden in verschiedenen<br />

Krankheitsbildern und locken damit<br />

auch Medizintechnik-Unternehmen in die<br />

Landeshauptstadt.<br />

Ein weiteres Beispiel<br />

für erfolgreichen Wissenstransfer:<br />

Zu den<br />

Preisträgern des von<br />

der IHK Magdeburg<br />

jährlich ausgelobten<br />

Forschungspreises<br />

gehörte 2015 Dr. David<br />

Schmicker von der<br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.<br />

Für seine Promotion, die einen neuartigen<br />

Ansatz zur numerischen Simulation<br />

des Rotationsreibschweißprozesses<br />

behandelt, hatte er sich gleich drei Industriepartner<br />

mit ins Boot geholt – die Reibschweißmaschinenbauer<br />

der H&B Omega<br />

Europa GmbH in Sülzetal, die auf Prozessentwicklung<br />

und -validierung geeichte<br />

InKRAFT GmbH aus Magdeburg und<br />

die Haldenslebener IFA Rotorion Holding<br />

als Anwender.<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Die Helmholtz-Gemeinschaft betreibt in<br />

Neustrelitz das Deutsche Zentrum für<br />

Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) sowie das<br />

Space Weather Application Center - Ionosphere<br />

(SWACI). In der Fusionsanlage Wendelstein<br />

7-X im Max-Planck-Institut für<br />

Plasmaphysik (IPP) in Greifswald wurde<br />

im Februar das erste Wasserstoff-Plasma<br />

erzeugt. Auch die Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />

Greifswald erwarb sich vor allem<br />

in der Fusionsforschung und Plasmaphysik<br />

und in der funktionellen Genomforschung<br />

einen Namen. An der Universität Rostock<br />

wird an Robotern für das Wirkstoff-Screening<br />

und an Methoden zur Modifizierung<br />

von Naturstoffen geforscht.<br />

Auch in der Gesundheitsforschung setzt<br />

Mecklenburg-Vorpommern Akzente. Das<br />

Leibniz-Institut für Plasmaforschung und<br />

Technologie zum Beispiel hat gemeinsam<br />

mit seiner Ausgründung, der neoplas<br />

tools GmbH, die Plasmamedizin als<br />

neue Therapiemethode insbesondere bei<br />

chronisch therapieresistenten Wunden<br />

vorangetrieben. Der seit 2013 zugelassene<br />

Plasmastift kINPen® MED der neoplas<br />

tools GmbH wird deutschlandweit in immer<br />

mehr Kliniken und dermatologischen<br />

Praxen erfolgreich eingesetzt.<br />

FORSCHUNG IN MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Anteil der FuE-Ausgaben (in 2013) ...<br />

... am BIP 1,83 %<br />

... des Sektors „Staat und private Institutionen<br />

ohne Erwerbszweck“ am BIP<br />

0,71 %<br />

... des Sektors Hochschulen am BIP 0,65 %<br />

... des Sektors Wirtschaft am BIP 0,48 %<br />

Patentanmeldungen je eine Million Einwohner 113<br />

www.WundM.info <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> | 4/<strong>2016</strong>

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