UMSTIEG 21
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Der zwischen 1911 und 1928 nach Plänen<br />
von Paul Bonatz erbaute Hauptbahnhof war<br />
eines der 5 bedeutendsten Baudenkmale<br />
in Stuttgart. Zusammen mit dem damals<br />
neuartigen über drei Geschosse angelegten<br />
Tunnelgebirge im Gleisvorfeld ist dieser<br />
Bahnhof reich an neuen teilweise prophetischen<br />
Funktions-Elementen. Seine Architektur<br />
gehört zu den ganz frühen Beispielen<br />
einer posthistoristischen Moderne in<br />
Deutschland, ja in Europa.<br />
Umso befremdlicher war der von oben herab,<br />
ohne eine ernsthafte Güterabwägung betriebene<br />
Plan, diesen leistungsfähigen Bahnhof<br />
zugunsten eines neuen Tiefbahnhofs zu<br />
verstümmeln. Beide Flügelbauten wurden<br />
gnadenlos geopfert. Nur als aus der Balance<br />
geratener Torso soll der Kopfbau nach den<br />
Vorstellungen der S<strong>21</strong>-Planung überleben.<br />
Die verschobenen Bahnsteige und das Gleisvorfeld,<br />
Meisterwerk der Ingenieurskunst,<br />
müssen mindestens bis zu einer Fertigstellung<br />
von Stuttgart <strong>21</strong> funktionsfähig bestehen<br />
bleiben, auch wenn ihre Einheit mit dem<br />
Bahnhofsgebäude durch eine riesige Baugrube<br />
auseinandergerissen ist.<br />
Hier setzt das Umstiegskonzept an:<br />
wieder zusammenwachsen lassen, was<br />
zusammen gehört. Der Kopfbahnhof soll<br />
wieder beflügelt werden, keine sklavische<br />
Rekonstruktion, vielmehr eine zeitgemäße<br />
Wiederherstellung des Bonatzbaus, nutzerfreundlich,<br />
mit Öffnung in die Stadt und<br />
in den wieder zurückgegebenen Mittleren<br />
Schlossgarten hinein. Ein Bürgerbahnhof,<br />
ein Symbol der Stadt, an dem Paul Bonatz<br />
seine Freude gehabt hätte.<br />
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