18.07.2016 Aufrufe

SB_03_15_16_72.indd

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Starnberger Bote 7 Verschiedenes<br />

Die Bootshütten an der Seepromenade<br />

Die Bootshütten an der Seepromenade<br />

sind ebenso ein Wahrzeichen von<br />

Starnberg wie der Star im Stadtwappen.<br />

Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur<br />

stehen die nostalgischen Holzhütten,<br />

landseitig mit Geranien geschmückten<br />

Fenstern (ein beliebtes Fotomotiv<br />

bei Touristen), seeseitig mit großen<br />

Zahlen über den Toren, damit die<br />

Wasserausflügler auch den richtigen<br />

Hafen wiederfinden.<br />

Wegen des Stadt-Projektes „Seeanbindung“<br />

und der womöglich damit verbundenen<br />

Gleisverlegung, steht die Zukunft<br />

der Bootshütten nicht nur im Wasser<br />

sondern auch in den Sternen. Natürlich<br />

sind bei allen planerischen Vorschlägen<br />

der renommierten Architekturbüros weiterhin<br />

Bootshütten vorgesehen, nur eben<br />

anders platziert, z.B. in den See hinaus<br />

verlagert. Ob hierfür die vorhandenen<br />

Hütten ab- und wieder aufgebaut würden,<br />

geht aus den Plänen nicht hervor.<br />

Zu vermuten ist aber, dass die Schöpfer<br />

auch hier ihre Handschrift setzen werden.<br />

Die Welt verändert sich und wird moderner.<br />

Wer weiß, ob das Wahrzeichen der<br />

Starnberger Seepromenade 2050 vielleicht<br />

eine Reihe Bootshäuser aus Glas<br />

und Stahl sein wird. Diese böten dann<br />

den großen Vorteil, dass man im Winter<br />

Tomaten darin züchten könnte.<br />

Die folgende Erzählung „Schifferlbub“<br />

erinnert an einen Sommer in der<br />

Bootshütte an der Seepromenade und<br />

sorgt dafür, dass die alten Zeiten nicht<br />

in Vergessenheit geraten. Nachzulesen,<br />

zusammen mit vielen anderen kleinen<br />

Geschichten und Fotos von ausgewählten<br />

Plätzen rund um den Starnberger<br />

See, in dem Buch „Starnberger<br />

BankGeheimnisse – oder was die Bänke<br />

rund um den See zu erzählen haben“,<br />

Volkverlag. Andrea Naegele-Rehm<br />

Schifferlbub<br />

Auf der grünen Bank an der Starnberger<br />

Seepromenade saß ein alter Mann vor<br />

den verschlossenen Bootshütten, die eng<br />

aneinandergereiht, den Blick auf den<br />

See versperrten. Hier, in einem dieser<br />

Bootshäuser, hatte er als „Schifferlbub“<br />

seine Sommerferien verbracht.<br />

„Bitte sehr die Damen, nehmen Sie ruhig<br />

meine Hand. Keine Angst, es wackelt<br />

nur ein bisschen! Eine schöne Fahrt die<br />

Damen!“<br />

Bis die Ausflügler in den heimischen<br />

Hafen zurückkehrten, spielte er mit den<br />

anderen Schifferlbuben eine Runde<br />

Watten oder übte Köpfer vom Steg aus<br />

ins erfrischende Wasser. Neben Vertäuen,<br />

Inspizieren und Säubern der Tret- und<br />

Ruderboote war seine wichtigste Aufgabe<br />

die Betreuung der Rückkehrer. Die Art<br />

des Empfangs war schließlich maßgebend<br />

für die Höhe des Trinkgeldes. Hatte<br />

er ein herannahendes Boot aus seiner<br />

Hütte erspäht, winkte er vom Steg aus<br />

und lotste die Ankömmlinge professionell<br />

in die richtige Einfahrt. Dann sprang er<br />

mit einem Satz auf den Bug des Bootes,<br />

ergriff die Leine und warf sie über den<br />

Pfosten, wo er sie seemännisch vertäute.<br />

Danach half er eifrig beim Ausladen der<br />

Badetaschen.<br />

Er erinnerte sich noch gut, wie einmal<br />

einem älteren Herrn beim Aussteigen<br />

die Brille ins Wasser fiel. Sofort sprang<br />

er hinterher und tauchte das gute Stück<br />

wieder heraus, was mit zehn Mark honoriert<br />

wurde. Davon kaufte er sich gleich<br />

vorne am Kiosk den Wimpel mit Ständer<br />

vom FC Bayern München. Der hatte noch<br />

heute einen Platz in seiner Vitrine.<br />

Von seinen Mitschülern wurde er um den<br />

tollen Ferienjob am See beneidet. Und<br />

bei den Mädchen wuchs das Ansehen,<br />

da die so nebenbei erlangte knackige<br />

Bräune schon was hermachte.<br />

Spaziergänger sahen an diesem Tag auf<br />

der grünen Bank vor den Bootshütten<br />

einen alten Mann, der zufrieden vor sich<br />

hin schmunzelte.<br />

Sanierungs-Treffs gehen in die zweite Runde<br />

Im Oktober startet der zweite Zyklus<br />

der erfolgreichen Sanierungs-Treffs:<br />

Besitzer eines älteren Eigenheims, die<br />

eine Sanierung in Betracht ziehen oder<br />

planen, werden qualifiziert auf dieses<br />

Vorhaben vorbereitet und bei diesem<br />

Projekt begleitet. Denn ein sorgfältig<br />

saniertes Haus verbindet Heimatgefühl<br />

mit moderner Wohnqualität, bietet mehr<br />

Behaglichkeit, strahlt Wärme aus, gibt<br />

Sicherheit und ist, wenn man vorausschauend<br />

plant, auch barrierefrei. Das<br />

steigert zudem den Wert des Eigenheims<br />

beim Vererben oder beim Verkauf.<br />

Der Zyklus der Sanierungstreffs ist wie<br />

ein Curriculum geplant, mit verschiedenen<br />

Themen-Bausteinen, die ein<br />

Ganzes ergeben. Die Bausteine können<br />

auch einzeln besucht werden. Circa alle<br />

drei bis vier Wochen treffen sich die<br />

Interessierten zum Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

Als Referenten stehen kompetente<br />

Energieberater bzw. Architekten zur<br />

Verfügung. Bei jedem Treffen gibt es<br />

einen Vortrag zu einem ausgewählten<br />

Thema rund um die Wohngebäude-<br />

Sanierung. Eine Baustellenbesichtigung<br />

und der Besuch innovativer Sanierungen<br />

runden die Treffen ab. Dass demnächst<br />

Bayern ein spezielles Förderprogramm<br />

auflegt und auch die Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau kürzlich ihre Förderkonditionen<br />

angepasst hat, sind zwei Gründe<br />

mehr, sich rechtzeitig schlau zu machen<br />

und beraten zu lassen.<br />

In Starnberg startet die zweite Staffel am<br />

Dienstag, den 13. Oktober, um 17.00 Uhr<br />

im DAV-Heim, Schloßhölzl 17. Weitere<br />

Termine sind am <strong>03</strong>.11., 24.11. und<br />

08.12. geplant.<br />

Die Initiative Sanierungstreffs des<br />

Landratsamtes hat das Motto „Mit<br />

Wärme zu mehr Wert“ und will den<br />

Eigentümern die Vorteile einer Sanierung<br />

näher bringen und die Hemmschwelle<br />

vor entsprechenden Maßnahmen abbauen.<br />

Die Treffen werden von Experten<br />

begleitet und finden bedarfsgerecht<br />

über einen Zeitraum von etwa sechs<br />

Monaten in den Gemeinden Gauting,<br />

Gilching, Seefeld sowie in der Stadt<br />

Starnberg statt. Mehr Informationen<br />

und die Termine sind im Internet unter<br />

www.sanierungstreff.de zu finden<br />

oder können im Landratsamt unter der<br />

Telefonnummer 08<strong>15</strong>1 148-352 abgefragt<br />

werden.<br />

Caritasverband Starnberg e. V. – Auf geht’s Schüler packen ehrenamtlich an<br />

Die Welt ein bisschen besser machen<br />

wollen vor allem Jugendliche. Aber<br />

nur ca. drei Prozent der 14 bis 24-<br />

jährigen engagiert sich ehrenamtlich<br />

laut des letzten Freiwilligensurveys<br />

2009. Das Koordinierungszentrum<br />

Bürgerschaftliches Engagement im<br />

Landkreis Starnberg (KoBE) will das<br />

ändern und hat das Projekt „Auf geht’s<br />

– Jugend packt an“ ins Leben gerufen.<br />

„Kinder und Jugendliche sind durchaus<br />

bereit, sich für die gute Sache einzusetzen,<br />

aber oft sind ihnen die Möglichkeiten<br />

nicht bekannt.“ erläutert Gabriele Glas,<br />

Leiterin von KoBE. „Mit dem Projekt<br />

wollen wir ihnen gezielt Einsatzstellen<br />

präsentieren und den Zugang erleichtern.“<br />

so Glas. Ute Eiling-Hütig, MdL,<br />

unterstützt die Initiative als Schirmherrin.<br />

„Ehrenamt lernt man am besten in<br />

jungen Jahren. Daher begrüße ich das<br />

Projekt. Es ist aber nicht nur gesamtgesellschaftlich<br />

wichtig, sondern auch<br />

für die jungen Menschen selbst. Sie<br />

lernen andere Lebenswelten kennen und<br />

machen Erfahrungen, die für ihr weiteres<br />

Leben sehr wertvoll sein können.“ so<br />

Eiling-Hütig. In der Pilotphase werden<br />

zunächst Schüler der 8.und 9. Klassen im<br />

Landkreis Starnberg angesprochen. Sie<br />

sollen von Oktober bis Juni mindestens<br />

35 Stunden außerhalb des Unterrichts in<br />

einer gemeinnützigen Einrichtung oder<br />

Initiative ehrenamtlich mitarbeiten. Das<br />

kann Spielen, Basteln und Lernen mit<br />

Kindern, Vorlesen oder Musizieren für<br />

Senioren, Mithilfe im Rettungsdienst oder<br />

im Naturschutz sein. „Momentan stellen<br />

wir die Einsatzstellen zusammen. Im<br />

Juli werden wir das Projekt dann den<br />

Jugendlichen in den Schulen vorstellen.<br />

Wer teilnimmt, kann sich selbst eine<br />

Einsatzstelle aussuchen und alles weitere<br />

mit dem dortigen Ansprechpartner<br />

abstimmen.“ erklärt Glas den Ablauf.<br />

„Wir wollen nichts vorgeben, sondern die<br />

Jugendlichen sollen selbst die Initiative<br />

ergreifen.“ Institutionen, die mitmachen<br />

wollen, können sich noch bei KoBE<br />

anmelden. Neben der Vorstellung in<br />

den Schulen gibt KoBe interessierten<br />

Jugendlichen, Lehrern oder Eltern auch<br />

individuell Auskunft zum Projekt (Kontakt:<br />

per Telefon unter 08<strong>15</strong>8-65208<strong>15</strong> zu<br />

den Sprechzeiten mo., <strong>16</strong>-18 Uhr<br />

und mi., 10-12 Uhr oder per E-Mail:<br />

info@engagement-lk-sta.de).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!