Parken aktuell Nr. 81
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Ratgeber<br />
Im Idealzustand schwankt die Belegung eines Parkhauses in den Hauptnutzungszeiten zwischen 50 und 100 Prozent .<br />
Fragen an die Geschäftsstelle des Bundesverbands <strong>Parken</strong> e.V.<br />
Auslastung und Belegung eines Parkhauses<br />
Frage:<br />
Wie soeben telefonisch besprochen, bitten<br />
wir um Auskünfte des Verbands zum Thema<br />
Kennzahlen zur Auslastung von Parkierungsanlagen.<br />
Unsere Häuser in N. N.<br />
sind 24 Stunden geöffnet. Zwei Häuser<br />
sind primär Veranstaltungshäuser und von<br />
der Lage her etwas weiter von der Innenstadt<br />
entfernt. Was versteht man aus Verbandssicht<br />
unter einer sehr guten, guten<br />
und mittleren Auslastung?<br />
Antwort:<br />
Innerhalb des Verbandes haben wir keine offizielle<br />
Definition des Begriffs „Auslastung“.<br />
Ebenso wenig gibt es konkrete Zahlen, die<br />
eine Auslastung im Sinne einer Skala von gut<br />
bis schlecht beschreiben. Das liegt daran,<br />
dass ein Parkhaus immer individuell entsprechend<br />
seiner wirtschaftlichen und lokalen<br />
Gegebenheiten wie auch seines Einsatzzwecks<br />
beurteilt werden sollte. So ist ein<br />
„Veranstaltungsparkhaus“ vor dem Hintergrund<br />
der Vorhaltung von Parkplätzen während<br />
der Veranstaltungen zu betrachten,<br />
68 <strong>Parken</strong> <strong>aktuell</strong> · April/Mai 2011<br />
wenn es um die Frage der Wirtschaftlichkeit<br />
und damit der Auslastung geht. Zeiten, in<br />
denen keine Veranstaltung stattfindet, bleiben<br />
somit unberücksichtigt.<br />
Kommt man auf diese Weise zu einem<br />
negativen Ergebnis, sollte zunächst untersucht<br />
werden, ob die Zahl der Veranstaltungen<br />
erhöht werden kann, um den Ertrag<br />
zu steigern. Ist dies nicht möglich,<br />
stellt sich die Frage, welche Maßnahmen<br />
greifen können, um den Belegungsgrad<br />
während der Veranstaltungen zu erhöhen.<br />
Wenn auch in dieser Richtung keine Verbesserungen<br />
zu erzielen sind, sind wirtschaftliche<br />
Überlegungen anzustellen, zum<br />
Beispiel eine Erhöhung der Parkpreise.<br />
Letztlich steht also die wirtschaftliche<br />
Betrachtung im Vordergrund und nicht die<br />
Orientierung an abstrakten Zahlen. Gleiches<br />
gilt für ein innerstädtisches Parkhaus,<br />
welches der Öffentlichkeit zur Nutzung zur<br />
Verfügung steht. Auch hier ist zunächst die<br />
Frage zu stellen, ob ein kostendeckender<br />
Ertrag erzielt wird, der gleichzeitig einen<br />
unternehmerischen Gewinn abwirft.<br />
Will man die Auslastung ermitteln, sollte<br />
dies nur im Zusammenhang mit dem Nutzungszweck<br />
geschehen. Das heißt, ein<br />
Parkhaus, das dem allgemeinen innerstädtischen<br />
Verkehr zur Verfügung steht, dient<br />
dem Zweck, den Pkw-Nutzern, die in die<br />
Stadt fahren, das <strong>Parken</strong> zu ermöglichen.<br />
Dies geschieht regelmäßig zu den üblichen<br />
Geschäfts- und Bürozeiten. Folglich sollte<br />
man auch nur diese Zeiten in die Prüfung<br />
der Belegung/Auslastung einbeziehen. Das<br />
ist besonders wichtig bei Häusern, die<br />
24 Stunden geöffnet sind. Die Einbeziehung<br />
der Nachtzeiten würde das Bild verfälschen.<br />
Man kann die Nachtöffnungszeiten mit in<br />
die Beurteilung einbeziehen, wenn das Park -<br />
haus auch von Anwohnern genutzt werden<br />
soll. Dann allerdings sollte man diese Nutzungszeit<br />
separat von der Tagesöffnung<br />
auswerten.<br />
Generell empfehlen wir bei der Ermittlung<br />
der Auslastung eine Orientierung an<br />
den örtlich allgemein üblichen Geschäftszeiten.<br />
Die Frage, ob eine Auslastung sehr<br />
gut, gut oder mittelmäßig ist, ist – wie<br />
Foto: Shutterstock