(Saison 2010/2011): HSV Hamburg / TuS - Rhein-Neckar Löwen
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56 TK-Tipps für <strong>Löwen</strong>fans<br />
Wenn Essen krank macht:<br />
allergisch gegen Lebensmittel<br />
Gesund läuft´s rund!<br />
Rund drei Millionen Menschen<br />
leiden hierzulande<br />
unter einer Nahrungsmittelallergie.<br />
Umgerechnet auf die<br />
voll besetzte SAP-ARENA<br />
bei einem Handballspiel,<br />
wären demnach 540 Handballfans<br />
betroffen. Bereits<br />
kleinste Mengen eines bestimmten<br />
Lebensmittels wie<br />
Fisch, Nüsse oder Eier können<br />
für sie im schlimmsten<br />
Fall lebensbedrohlich sein.<br />
Kribbeln im Mund, Schwindel,<br />
Durchfall, Atembeschwerden<br />
und sogar Kreislaufkollaps –<br />
die Liste möglicher Symptome<br />
bei Nahrungsmittelallergien<br />
ist lang. Prinzipiell<br />
kann jedes Lebensmittel eine<br />
allergische Reaktion hervorrufen.<br />
"Allerdings spielt das<br />
Alter dabei eine Rolle: Säug-<br />
linge und Kinder reagieren<br />
besonders häufig auf Milch,<br />
Eier, Nüsse, Weizen, Fisch<br />
und Soja. Jugendliche und<br />
Erwachsene sind oft empfindlich<br />
gegenüber Gemüse,<br />
Obst oder Nüssen", erklärt<br />
Nicole Battenfeld, Ernährungswissenschaftlerin<br />
bei<br />
der Techniker Krankenkasse<br />
(TK).<br />
Die Betroffenen leiden oft<br />
jahrelang, bis die Ursache<br />
ihrer Beschwerden gefunden<br />
ist: "Nahrungsmittelallergien<br />
sind sehr vielfältig, und es<br />
gleicht meist einer komplizierten<br />
Detektivarbeit, ihre<br />
Ursache herauszufinden", so<br />
Battenfeld. "Wer eine solche<br />
Allergie bei sich vermutet,<br />
sollte deshalb unbedingt<br />
einen spezialisierten Arzt auf<br />
suchen", rät die TK-Expertin.<br />
Allerdings gibt es bislang<br />
noch kein Testverfahren, das<br />
eine Nahrungsmittelallergie<br />
allein zuverlässig nachweisen<br />
kann. Deshalb verwendet der<br />
Arzt meist mehrere Tests: Ein<br />
Hauttest mit Nahrungsmittelextrakten<br />
oder frischen Lebensmitteln<br />
gibt Aufschlüsse<br />
über den Allergieauslöser.<br />
Mit Bluttests kann der Arzt<br />
zusätzlich nach bestimmten<br />
Antikörpern im Blut des Patienten<br />
suchen. Liefern beide<br />
Tests kein eindeutiges Ergebnis,<br />
hilft zum Beispiel eine<br />
Eliminationsdiät: Bei dieser<br />
Diät verzichtet der Patient<br />
probehalber für ein bis vier<br />
Wochen auf alle Lebensmittel,<br />
die als Allergieauslöser in<br />
Frage kommen. Dann wird<br />
der Speiseplan langsam um je<br />
ein Nahrungsmittel erweitert,<br />
bis der Auslöser gefunden ist.<br />
Wenn der Körper bei Milchzucker<br />
rebelliert<br />
Zu den echten Lebensmittelallergien<br />
kommen noch verschiedene<br />
Un verträglichkeiten.<br />
Die häufigste ist die gegen<br />
Milchzucker, auch bekannt<br />
als Laktose-Intoleranz. Dabei<br />
produziert der Körper zu<br />
wenig Laktase - ein Enzym,<br />
das den vor allem in Milchprodukten<br />
enthaltenen Milchzucker<br />
(Laktose) verarbeitet.<br />
Etwa jeder siebte Europäer<br />
leidet an einem Laktase-Mangel<br />
– und die Zahl der Betroffenen<br />
nimmt immer weiter zu.<br />
Als einen Grund dafür vermuten<br />
Experten, dass Ärzte<br />
sich immer besser mit der<br />
Laktose-Intoleranz auskennen.<br />
So untersuchen Mediziner<br />
Menschen mit Magen-<br />
Darm-Beschwerden gezielter<br />
auf die Diagnose hin. Fast<br />
300.000 Mal stellten Ärzte in<br />
Deutschland allein im Jahr<br />
2008 die Diagnose Laktose-<br />
Intoleranz, wie eine Auswertung<br />
der TK zeigt. In<br />
Baden-Württemberg waren<br />
allein rund 4.400 TK-Versicherte<br />
betroffen. Je bekannter<br />
die Milchzucker-Unverträglichkeit<br />
wird, desto sensibler<br />
sind zudem auch Betroffene<br />
selbst, und erkennen nach<br />
dem Genuss von Milch und<br />
Milchprodukten die Warnzeichen:<br />
Völlegefühl, Bauchkrämpfe,<br />
Blähungen und<br />
Durchfall.<br />
Manch ein Betroffener kann<br />
nicht einmal den Milchzucker<br />
in Käse, Schokolade, Joghurt<br />
oder Eiscreme richtig verarbeiten.<br />
Auch bei Fertigprodukten<br />
gilt es vorsichtig zu<br />
sein: Sie enthalten Laktose<br />
häufig als Füllmittel, da sie<br />
Lebensmittel fester macht<br />
oder für mehr Volumen sorgt.<br />
"Wenn auf der Zutatenliste<br />
Worte wie Laktose, Milchzucker,<br />
Trockenmilch oder<br />
Milchpulver stehen, heißt es<br />
aufpassen. Allerdings ist die<br />
Unverträglichkeit bei jedem<br />
Betroffenen unterschiedlich<br />
stark ausgeprägt – was der<br />
eine noch gut verträgt, führt<br />
beim nächsten schon zu<br />
Bauchkrämpfen", erklärt Battenfeld.<br />
Ärzte können mithilfe verschiedener<br />
Tests die Laktose-<br />
Intoleranz nachweisen oder<br />
ausschließen. Häufig wenden<br />
sie den so genannten Laktose-<br />
Toleranztest an. Dabei trinkt<br />
der Patient Wasser mit 50<br />
Gramm reinem Milchzucker.<br />
Leidet er unter einer Laktose-<br />
Intoleranz, steigt daraufhin<br />
sein Blutzuckerspiegel nicht<br />
oder nur gering an, da die<br />
Laktose im Darm nicht gespalten<br />
werden kann und deshalb<br />
nicht in den Körper<br />
aufgenommen wird. "Behandeln<br />
können Ärzte die Ursachen<br />
der Laktose-Intoleranz<br />
nach dem heutigen Stand der<br />
Wissenschaft allerdings noch<br />
nicht", sagt Battenfeld. Sie rät<br />
Betroffenen deshalb dazu, so<br />
weit wie möglich auf Milch<br />
und Milcherzeugnisse zu verzichten.