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INVESTITIONSGÜTER 4.0 - Die Fabrik von Morgen für die Produkte der Zukunft

cupix - changes the way goods are produced. What if the next big thing isnt a big thing at all? What will the production world of the future look like? The main indicator which characterizes the production of the future will be the network. Everything ist connected, communicate with each other and work togehter. Everything exists of pixels and everthing will be built by pixels.

cupix - changes the way goods are produced.
What if the next big thing isnt a big thing at all?
What will the production world of the future look like? The main indicator which characterizes the production of the future will be the network. Everything ist connected, communicate with each other and work togehter. Everything exists of pixels and everthing will be built by pixels.

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BACHELORTHESIS NICOLAI I. RAUSER | 2016<br />

führt eine fortschreitende Individualisierung<br />

zu einer weiteren Aufspaltung<br />

<strong>der</strong> Branchen in immer kleinere<br />

Märkte und führt zu einem Ende <strong>der</strong><br />

Massenmärkte und gleichzeitig zu einer<br />

Wie<strong>der</strong>belebung des individualisierten<br />

Produkts.<br />

Individualisierung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Masse<br />

Im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t war <strong>die</strong> individuelle<br />

Fertigung eines <strong>Produkte</strong>s,<br />

<strong>die</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te lang <strong>der</strong> Normalfall<br />

war, noch ein Luxussegment und<br />

konnte nur gegen einen deutlichen<br />

Aufpreis in Anspruch genommen werden.<br />

<strong>Die</strong> industrielle Massenproduktion<br />

bestimmte Wirtschaft und Alltag<br />

und zielte auf Produktivität und Rentabilität<br />

in <strong>der</strong> Wertschöpfungskette<br />

ab, um möglichst hohe Renditen zu<br />

erreichen. In Folge <strong>der</strong> Globalisierung<br />

und des damit verbundenen Kostendrucks<br />

auf das produzierende Gewerbe<br />

sind neue Ideen im Umgang mit<br />

<strong>der</strong> Wertschöpfung gefragt.<br />

Potentiale bieten hierbei <strong>die</strong> Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien,<br />

welche das Konzept <strong>der</strong> Mass<br />

Customization ermöglichen. Das bedeutet,<br />

dass Güter <strong>für</strong> eine relativ große<br />

Zahl an Konsumenten individualisiert<br />

werden können. <strong>Die</strong>s bietet <strong>die</strong><br />

Möglichkeit zur kundenindividuellenl<br />

Massenfertigung, <strong>die</strong> dabei nahezu<br />

<strong>die</strong> gleiche Effizienz aufweist wie <strong>die</strong><br />

reine Massenfertigung.<br />

Inzwischen gibt es einige Indikatoren,<br />

<strong>die</strong> darauf hinweisen, dass <strong>die</strong>ser<br />

individuellen Produktion eine Wie<strong>der</strong>belebung<br />

bevorsteht und sie <strong>die</strong><br />

industrielle Produktion in <strong>Zukunft</strong><br />

nachdrücklich verän<strong>der</strong>n wird. Dabei<br />

spielen neben den Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien auch<br />

neue Materialien und Technologien<br />

in <strong>der</strong> Fertigung eine wichtige Rolle.<br />

Eines <strong>der</strong> Verfahren, welches in <strong>der</strong><br />

<strong>Zukunft</strong> noch eine große Rolle spielen<br />

wird, ist <strong>die</strong> Technik des „Rapid Prototyping“.<br />

Anfänglich <strong>die</strong>nte es lediglich<br />

<strong>der</strong> schnellen Anfertigung <strong>von</strong> Mustern<br />

und Modellen, inzwischen hat<br />

sich das Verfahren weiterentwickelt<br />

und dank <strong>der</strong> ausgereiften Technik<br />

lasen sich bereits <strong>die</strong> unterschiedlichsten<br />

Materialien verarbeiten und<br />

in Fertigteil Qualität ausgeben.<br />

Neues Fertigungsverfahren<br />

Einen entscheidenden Vorteil bieten<br />

<strong>die</strong> Rapid-Technologien vor allem<br />

dort, wo <strong>Produkte</strong> mit komplexen<br />

Strukturen schnell, flexibel und in<br />

kleiner Stückzahl hergestellt werden<br />

sollen. <strong>Die</strong> „Rapid Prototyping Technik“<br />

wird sich in <strong>die</strong>sem Segment<br />

weiterentwickeln und es wird ohne<br />

großen Aufwand möglich sein, persönlich<br />

zugeschnittene <strong>Produkte</strong> zu<br />

entwickeln, um sie dann zu Hause<br />

o<strong>der</strong> im in einem 3D-Drucker-Fachgeschäft<br />

auszudrucken.<br />

Abb. 18<br />

Auto Konfigurator<br />

Abb. 19<br />

Fahrrad Konfigurator<br />

Abb. 20<br />

Möbel Konfigurator<br />

<strong>Die</strong> technische und damit einhergehend<br />

auch <strong>die</strong> soziale Vernetzung,<br />

welche mit <strong>der</strong> Digitalisierung realisiert<br />

wird ist ein Motor des Megatrends<br />

<strong>der</strong> Individualisierung. Neue<br />

Funktionen <strong>der</strong> technologischen Vernetzung<br />

bieten Kunden <strong>die</strong> stärkere<br />

Einbindung in Herstellungs- o<strong>der</strong><br />

auch Veredelungsprozesse <strong>der</strong> <strong>Produkte</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Vernetzung führt dazu,<br />

dass nicht nur Menschen untereinan<strong>der</strong><br />

kommunizieren, son<strong>der</strong>n auch<br />

Maschinen wie Beispielsweise Autos,<br />

<strong>die</strong> sich gegenseitig über <strong>die</strong> aktuelle<br />

Verkehrslage und Staumeldungen<br />

austauschen.<br />

Der Trend greift nicht nur in <strong>die</strong> Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Produktion und <strong>der</strong><br />

<strong>Produkte</strong> ein, son<strong>der</strong>n zeichnet sich<br />

vielmehr in allen Bereichen ab, so<br />

hat er auch <strong>die</strong> Arbeitswelt längst erreicht.<br />

Informationen teilen<br />

<strong>Die</strong> Art zu arbeiten än<strong>der</strong>t sich ebenso<br />

wie <strong>die</strong> Art zu kommunizieren und<br />

konsumieren, Wissen zu erlangen<br />

o<strong>der</strong> weiterzugeben. Informationen<br />

zu beschaffen und zu teilen.<br />

<strong>Die</strong>se Prozesse werden dabei vom<br />

Internet unterstützt bzw. überhaupt<br />

erst möglich gemacht. Es lassen sich<br />

innerhalb kürzester Zeit personalisierte<br />

o<strong>der</strong> eigen angefertigte <strong>Produkte</strong><br />

erstellen und in Auftrag geben.<br />

Es werden aber nicht nur <strong>die</strong> <strong>Produkte</strong><br />

individualisieren lassen, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>die</strong> Kunden können sich an <strong>der</strong> Gestaltung<br />

des Produkts und auch am<br />

Produktionsprozess beteiligen und<br />

sich in <strong>die</strong> Prozesse einbringen.<br />

Crowdsourcing unterstützt <strong>die</strong> Prozesse,<br />

indem sich Konsumenten im<br />

Vorfeld bei <strong>der</strong> Ideengenerierung<br />

beteiligen und sich durch Kundenmeinungen<br />

neue Märkte erschließen<br />

können.<br />

Der heutige Konsument wünscht sich<br />

nicht nur <strong>die</strong> Auswahl aus einer vorgegebenen<br />

Palette an Standardprodukten<br />

treffen zu können, son<strong>der</strong>n<br />

möchte <strong>Produkte</strong>, <strong>die</strong> individuell auf<br />

ihn angepasst sind und eine persönliche<br />

Note enthalten.<br />

Nahezu unendliche Möglichkeiten<br />

Das wohl bekannteste Beispiel ist <strong>die</strong><br />

Bestellung eines Neuwagens.<br />

<strong>Die</strong> Automobilbranche ist im Bereich<br />

<strong>der</strong> Individualisierung vielen an<strong>der</strong>en<br />

Branchen schon weit voraus. Das eigene<br />

Fahrzeug kann mit einem Konfigurator<br />

individuell zusammengestellt<br />

werden und nach den Bedürfnissen<br />

des Fahrer ausgestattet werden. Dabei<br />

gibt es eine unglaubliche Anzahl<br />

an Entscheidungen, <strong>die</strong> getroffen<br />

werden muss, wenn ein neues Auto<br />

bestellt werden soll.<br />

Kennen Sie den „Opel Adam“, den<br />

kleinen Stadtflitzer <strong>von</strong> Opel?<br />

Hier gibt es schier unendliche Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Der Kunde<br />

hat <strong>die</strong> Qual <strong>der</strong> Wahl: Zwölf Außenfarben,<br />

drei Dachfarben, fünf farblich<br />

abgegrenzte Grillspangen, über vierzig<br />

Radvarianten und fast zwanzig<br />

verschiedene Innenraumdekore. Hinzu<br />

kommen fünfzehn unterschiedliche<br />

Polster, elf Dekorelemente sowie<br />

acht Premium-Dekorelemente<br />

<strong>für</strong> Armaturentafel, Schaltkonsole<br />

und Türen, drei Design- und zwei<br />

LED-Dachhimmel, sechs Color-Innenrückspiegel<br />

sowie sechs verschiedene<br />

Fußraumteppiche.<br />

Wie sieht ihr individuell <strong>für</strong> Sie gefertigter<br />

Wagen aus?<br />

Nach Aussage <strong>von</strong> Opel selbst ist <strong>die</strong><br />

Chance, dass zwei identische Adams<br />

vom Band laufen, gleich null. 4<br />

<strong>Die</strong>se Durchsetzung des Individualisierungstrends<br />

wird beson<strong>der</strong>s deutlich<br />

an Henry Ford, <strong>der</strong> vor hun<strong>der</strong>t<br />

Jahren als erster Autohersteller das<br />

Fließband erfand. Er sagte damals zu<br />

seinen Kunden, dass sie ihren Wagen<br />

in je<strong>der</strong> beliebigen Farbe bestellen<br />

können, solange sie schwarz ist –<br />

heute undenkbar.<br />

Der Trend zur Individualisierung zeigt<br />

sich aber nicht nur bei vergleichsweise<br />

seltenen und kostenintensiven Anschaffungen<br />

wie <strong>der</strong> eines neuen Wagens<br />

er begegnet uns auch im Alltag<br />

beim Kauf alltäglicher Dinge.<br />

Sie kennen sicher <strong>die</strong> Situation, sie<br />

möchten schnell einen Kaffee <strong>für</strong><br />

den Weg holen und stehen beim Besuch<br />

einer <strong>der</strong> Kaffeehausketten an<br />

<strong>der</strong> Theke. <strong>Die</strong> Tafeln an <strong>der</strong> Wand<br />

bieten eine Unmenge an Informationen<br />

<strong>die</strong> auf Sie einwirken und <strong>die</strong><br />

sie verarbeiten müssen, dabei wollen<br />

Sie nur einen Kaffee. Bevor Sie überhaupt<br />

fertig sind <strong>die</strong> Tafeln zu lesen<br />

– was unmöglich ist in <strong>die</strong>ser kurzen<br />

Zeit - fragt Sie <strong>die</strong> nette Dame an <strong>der</strong><br />

Kasse auch schon nach ihrem individuellen<br />

Wunsch. Sie müssen aus drei<br />

verschiedenen Becher-/Tassen Größen,<br />

fünf verschiedenen Milchsorten<br />

exklusive Laktose freier Milch, fünfzehn<br />

verschiedenen Sirups, acht verschiedenen<br />

Kaffeevarianten wählen<br />

und bekommen am Ende einen Becher<br />

mit Ihrem Namen darauf in <strong>die</strong><br />

Hand. Meine Eltern o<strong>der</strong> Großeltern<br />

kennen <strong>die</strong>sen Trend sicherlich nicht<br />

aus früheren Tagen. Da gab es eben<br />

ein Standardprodukt: Kaffee. <strong>Die</strong><br />

Auswahl war lediglich zwischen Milch<br />

und/o<strong>der</strong> Zucker zu treffen.<br />

Grenzenlos<br />

<strong>Die</strong>ses Beispiel zeigt, heutzutage sind<br />

<strong>der</strong> Individualisierung kaum Grenzen<br />

gesetzt. Nahezu alles kann individualisiert<br />

werden: Das eigene Auto, das<br />

Fahrrad, das Frühstücksmüsli, <strong>die</strong> geliebten<br />

Turnschuhe, Möbel, uvm. <strong>Die</strong><br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen verän<strong>der</strong>n<br />

sich stetig. Aus Biografien werden<br />

Multigrafien, sogenannte Lebensabschnittsphasen,<br />

in denen wie<strong>der</strong>um<br />

individuelle <strong>Produkte</strong> und Lösungen<br />

benötigt werden. Passend zu <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Lebensphase eben.<br />

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