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Wirtschaftszeitung_22082016

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14 BRANCHEN &BETRIEBE<br />

Gut gemahlen –Kunststoff<br />

kehrt als Granulat zurück<br />

Omnicylce in Vreden verarbeitet vom demolierten Bobby-Car bis zum zerknüllten Pflanzen-Übertopf<br />

Plastik aller Art und freut sich über den „Energieinnovationspreis.NRW“.<br />

Berge von ausrangierten Kunststoffteilen türmen sich auf dem Firmengelände. Alte Bobby-Cars, ausrangierte Mülltonnen, aber auch Teile aus der Automobilindustrie sind Gegenstände in diesem „Sammelsurium“. Christoph Brüning<br />

hat sich auf den Handel und die Aufbereitung von Kunststoffen spezialisiert.<br />

Fotos: Susanne Menzel<br />

MITARBEITER GLÜCKLICH!<br />

KUNDEN GLÜCKLICH!<br />

CHEF GLÜCKLICH!<br />

Ob demolierte Bobby-Cars, verschmutzte<br />

und ausrangierte Mülltonnen<br />

oder zerknüllte Plastik-Übertöpfe<br />

–sie haben alle zwei Dinge gemeinsam:<br />

Sie werden in ihrer ursprünglichen<br />

Form nichtmehrbenötigt<br />

und sind für ihren Besitzer nutzlos<br />

geworden, haben aber noch jede<br />

Menge Potenzial, um als zerschreddertes<br />

Kleinmaterial wiederverwertet<br />

zu werden. Seit 2005 übernimmt<br />

das Vredener Unternehmen omnicycle<br />

genau diese Aufgabe: Es bereitet<br />

Kunststoffabfälle auf und verkauft<br />

sie als Mahlgut und Regranulat<br />

wieder auf dem Markt.<br />

Der heute 44-jährige Firmenchef<br />

Christoph Brüning<br />

erinnert sich: „Die Initialzündung<br />

dazu hatte<br />

ich, als mit der Umsetzung<br />

der ‚Technischen Anleitung für Siedlungsabfall‘<br />

keine Abfälle mehr deponiert<br />

werden durften, die mehr als fünf Prozent<br />

Organik enthalten. Damals stiegen<br />

die Abfallpreise explosionsartig an.“ Der<br />

gelernte Metallbauer hatte sich parallel<br />

zu seinem Job in einem Speditions- und<br />

Entsorgungsbetrieb als Diplom-Betriebswirt<br />

weitergebildet,kam sozusagen „vom<br />

Fach“.<br />

Ursprünglich war nur der Handel mit<br />

wiederverwertbarem Gut geplant. Brüning:<br />

„Kunststoffe erwiesen sich aber<br />

schnell alsinteressantes Material. Wirhaben<br />

zunächst viel in Lohnarbeit aufbereitenlassen.<br />

Dann habe ich mir gesagt: Das<br />

kann ich auch selber.“ 2007 wurde der<br />

Betrieb umstrukturiert. Der Vredener erinnert<br />

sich noch gut: „Von 8bis 17 Uhr habe<br />

ich meine Handelstätigkeit im Büroerledigt,<br />

von 17Uhr bis spät in die Nacht<br />

stand ich am Schredder.“<br />

Mit den Jahren wuchs die Mitarbeiterzahl<br />

auf heute 14(inklusive Ehefrau Silvia<br />

in der Buchhaltung), parallel dazu<br />

der Maschinenpark: Schredder, Waschanlage,<br />

Aufbereitungstechnik, Fuhrpark.<br />

2015 kamder neue Standort im Vredener<br />

Gewerbegebiet Gaxel. „Das alles glich<br />

einem Kraftakt“, gibt Christoph Brüning<br />

unumwunden zu. „In der Wirtschaftskrise<br />

2008/2009 hatten wir wie viele andere<br />

auch ganz schön zu knacken. Und da<br />

muss ich eine Lanze für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

im Kreis Borken<br />

und für die Sparkasse hier im Westmünsterland<br />

brechen: Sie haben an mich und<br />

meine Idee geglaubt und mich unterstützt.<br />

Gerade die Finanzierung für ein<br />

vom Unternehmensbild her vollkommen<br />

fremdes Gewerbe ist ja nicht alltäglich.<br />

Mitunter rennt man da etliche Türen ein,<br />

bevor man am Ziel angelangt.“<br />

►Fortsetzung auf Seite 15<br />

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Kunst? Nein, diese durchaus dekorativ anmutenden Objekte sind eingeschmolzene Folien.

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