Wirtschaftszeitung_22082016
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GELD &GESCHÄFT 17<br />
Der jungen Generation fällt esnicht leicht, ihr Geld wachsen zu lassen.<br />
Foto: colourbox.de<br />
Junge Menschen brauchen<br />
beim Sparen viel Mut<br />
Der Grundsatz „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ gilt auch bei der Geldanlage. In Zeiten ausbleibender<br />
Zinsen auf den Spar- und Tagesgeld-Konten muss vor allem die junge Generation Risiken eingehen.<br />
Junge Sparer, meist Teil der Generation<br />
Y, stehen inder aktuellen Nullzinsphase<br />
vor einer großen Herausforderung.<br />
Wie baue ich mir ein kleines<br />
Geldpolster für künftige Ausgaben<br />
oder gar ein größeres Polster<br />
fürs Alter auf? Hier einige Ideen:<br />
Auf dem Sparbuch und dem<br />
Tagesgeldkonto, auch beim<br />
Festzinssparen gibt es zurzeit<br />
quasi keinerlei Zinsen.<br />
Wer Erträge fürs Ersparte<br />
möchte, muss also Risiken eingehen: Aktien<br />
sind eine in Deutschland eher ungeliebte<br />
Alternative. Nur 6,4 Prozent der<br />
Deutschen investieren hier.<br />
Jungen Leuten raten Finanzexperten<br />
dennoch zum Schritt aufs Aktienparkett.<br />
Michael Fiegl vom Institut für Finanzdienstleistungen<br />
in Hamburg rät schon<br />
seit Jahren jungen Menschen: „Auf lange<br />
Sicht gesehen hat die Aktienanlage nur<br />
Vorteile gegenüber allen anderen Anlagen.“<br />
„Vorausgesetzt, man ist breit genug<br />
aufgestellt“, so Feigl. Aber dafür gebe es<br />
ja eine ausreichende Fülle an Produkten.<br />
Auch die vielfach verschmähte Riester-<br />
Rente kann für junge Menschen eine<br />
GENERATION Y<br />
Die Generation Ywurde in den Jahren 1980 bis 1999 geboren.<br />
Die Bezeichnung erklärt sich vor allem durch die<br />
englische Aussprache „why“, also „warum“. Diese Generation<br />
hinterfragt ihr Tun, sie setzt auf flexible Arbeitszeiten,<br />
Homeoffice, Sabbaticals: Leistung und Lebensgenuss<br />
gehören für die Generation Yuntrennbar zusammen. Die<br />
junge Menschen arbeiten intensiv, haushalten jedoch mit<br />
ihren Kräften –gegen Erschöpfung durch Arbeitsdruck<br />
und für ihre eigenen Bedürfnisse. Anstatt einen Chefposten<br />
zuübernehmen, ziehen sie es vor, mehr Zeit mit<br />
Freunden und Familie zu verbringen. Die Generation Yist<br />
die erste Generation, die größtenteils ineinem Umfeld<br />
von Internet und mobiler Kommunikation aufgewachsen<br />
ist. Sie arbeitet lieber in virtuellen Teams als in tiefen<br />
Hierarchien. Anstelle von Status und Prestige steht die<br />
Sinnsuche im Zentrum, auch weil es in ihrem Leben –anders<br />
als in der Generation der Eltern –wirtschaftlich sicher<br />
nicht immer bergauf gehen wird. Nicht erst nach der<br />
Arbeit beginnt für die Generation Yder Spaß, sondern sie<br />
möchte schon während der Arbeit glücklich sein. jst<br />
Spar-Variante sein. Voraussetzung ist,<br />
dass der Sparplan eine langeLaufzeit von<br />
deutlich über 20 Jahren hat. Zu diesem<br />
Ergebnis kam die Stiftung Warentest vor<br />
längerer Zeit in einer Untersuchung.<br />
Die Riester-Variante mit den höchsten<br />
Renditechancen sei der Fondssparplan,<br />
hieß es. Selbst bei starken Aktienkurs-<br />
Schwankungen könnten Sparer,wenn sie<br />
den Vertrag bis zum Ende durchhalten,<br />
kein Geld verlieren. Dafür sorgt die staatliche<br />
Garantie. Ein Riester-Fondssparplan<br />
sei vor allem für junge Sparer eine<br />
guteOption, so dieStiftung. Manche Verträge<br />
mit 20 Jahren Restlaufzeit hätten<br />
selbst die verheerende Börsenkrise im<br />
Jahr 2008 unbeschadet überstanden.<br />
Auch die Verbraucherzentralen sehen<br />
Riester-Renten trotz mancher Nachteile<br />
nicht grundsätzlich negativ: „Vor allem<br />
junge, verheiratete Menschen mit geringem<br />
Einkommen und/oder vielen Kindern<br />
profitieren von der hohen Riesterförderung“,<br />
heißt es in den Empfehlungen<br />
der Verbraucherschützer. Auch zu<br />
Wohnriester-Verträgen, mit denen man<br />
staatlich gefördert die Finanzierung<br />
einer selbst genutzten Immobilie abbezahlt,<br />
wird geraten.<br />
Am Sparwillen mangelt es jungen Menschen<br />
trotz der Zinsflaute nicht: Im Verhältnis<br />
zu ihrem Einkommen legen sie<br />
deutlich mehr auf die hohe Kanteals der<br />
Durchschnitt der Bevölkerung in<br />
Deutschland. Von durchschnittlich 464<br />
Euro, die sie nach Abzug von Miete und<br />
Lebenshaltungskosten monatlich zur<br />
Verfügung haben, legen sie im Schnitt<br />
126 Euro zurück, ergab jüngst eine Umfrageder<br />
Deutschen Bank. Damit liegt die<br />
Sparquote inder Gruppe der 14-bis 25-<br />
Jährigen mit 27 Prozent dreimal so hoch<br />
wie die der privaten Haushalte in<br />
Deutschland insgesamt, die laut Statistischem<br />
Bundesamt lediglich rund neun<br />
Prozent erreicht. Fast zwei Drittel der<br />
jungen Sparer legen ihr Geld vor allem<br />
sehr konventionell an –auf einSparbuch<br />
oder als Sparplan, sodas Ergebnis der<br />
Umfrage. Mit deutlichem Abstand folgen<br />
dann das Tagesgeldkonto (32 Prozent)<br />
und das Bausparen (20 Prozent). jst<br />
►Fortsetzung auf Seite 18<br />
Michael Kottenstede,<br />
ICT-Prozesstechnik,<br />
Herzebrock-Clarholz.<br />
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Elmar Kersting,<br />
Leiter Firmenkunden Oelde,<br />
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Wenn’s um Geld geht