27.08.16 Lindauer Bürgerzeitung
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AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B) 27. August 2016 · BZ Nr. 34/16<br />
Ein Denkmal für den Gemeinschaftssinn<br />
Lindau lockt am Tag des offenen Denkmals am 11. September<br />
Die Totentafel der Familie Deller.<br />
Lindau (B) – Ein Haus braucht<br />
viele Hüter. Zumindest wenn es<br />
sich dabei um ein historisches,<br />
denkmalgeschütztes Gebäude<br />
handelt. „Gemeinsam Denkmale<br />
erhalten“, lautet deshalb auch<br />
das Motto am „Tag des offenen<br />
Denkmals“ am Sonntag, 11.<br />
September.<br />
In Lindau ist dieses Motto weit<br />
mehr als ein Lippenbekenntnis,<br />
sondern geradezu in Stein gemeißelt,<br />
gemauert, gepflegt. In<br />
der Stadt gibt es eine ganze Reihe<br />
von Denkmälern, die nur dank<br />
einer großen, gemeinsamen<br />
Kraftanstrengung von engagierten<br />
Bürgern und Initiativen, oft<br />
auch in Zusammenarbeit mit der<br />
St adt L i nd au u nd m it<br />
Denkmalbehörden, gerettet<br />
wurden.<br />
Initiator des Tags ist die Deutsche<br />
Stiftung Denkmalschutz.<br />
Sie fördert in Lindau unter anderem<br />
das Rainhaus-Projekt mit<br />
100.000 Euro; und die Stadt<br />
Lindau ist mit ihr im Gespräch<br />
wegen einer Unterstützung der<br />
Cavazzen-Sanierung und des<br />
Lindenhofparks. So war es naheliegend,<br />
das <strong>Lindauer</strong> Programm<br />
zum Tag des offenen Denkmals<br />
bei der Stiftung anzumelden.<br />
In Lindau werden sich elf Vereine<br />
und Initiativen beteiligen.<br />
Sie sind mit unterschiedlichen<br />
gedanklichen Klammern verbunden.<br />
Unter der Überschrift<br />
„Die Totentafel der Familie Deller<br />
erzählt eine Geschichte“ präsentieren<br />
sich Cavazzen, Alter<br />
Friedhof in Aeschach und Rainhaus.<br />
„Bürger retten Denkmale auf<br />
der <strong>Lindauer</strong> Insel“ heißt es zum<br />
Rokokosaal, Alten Rathaus,<br />
Diebsturm und Zeughaus. Zur<br />
Überschrift „Mit Denkmälern<br />
Landschaft gestalten“ gesellen<br />
sich Lindenhofpark, Weintorggel<br />
Hoyerberg, Hoyerberg-<br />
Schlössle und der Bauernhof<br />
Haug am Brückele.<br />
Schon diese Aufzählung<br />
zeigt, wie facettenreich der Begriff<br />
des Denkmals ist.<br />
Die Eröffnung wird im<br />
Cavazzen um 10 Uhr stattfinden.<br />
Anschließend erfahren<br />
Bürger und Gäste bei den einzelnen<br />
Denkmalen, wie sich Menschen<br />
für die Denkmale eingesetzt<br />
haben und welche Ergebnisse<br />
dabei erzielt wurden.<br />
Der Diebsturm stammt aus dem Jahr 1370.<br />
BZ-Foto: Stadtmuseum<br />
Das Programm zum Tag des offenen Denkmals<br />
am Sonntag, 11. September<br />
Die Totentafel der Familie Deller<br />
erzählt eine Geschichte<br />
Dellersche Totentafel und weitere<br />
Exponate. 10 bis 11 Uhr Begrüßung<br />
/ Eröffnung im Cavazzen.<br />
Alter Friedhof mit Kröll-Kapelle<br />
und Grabstätte der Familie Kick:<br />
13.30 bis 14.30 Uhr<br />
Rainhaus: 14.45 bis 17 Uhr<br />
Bürger retten Denkmale auf der<br />
Insel Lindau<br />
Rokokosaal: 11 bis 12 Uhr<br />
Rathaus (Fassade): 12 bis 13 Uhr<br />
Diebsturm (ohne Besichtigung):<br />
12.20 bis 12.40 Uhr<br />
Zeughaus: Besichtigung + Essen,<br />
13 bis 17 Uhr<br />
Besichtigung Diebsturm:<br />
14 bis 17 Uhr<br />
Mit Denkmälern Landschaft<br />
gestalten<br />
Lindenhofpark: ab 12 Uhr mit<br />
Überleitung zu weiteren<br />
Gruberschen Besitztümern<br />
(Torggel, Hoyerberg)<br />
Weintorggel Hoyerberg:<br />
15 bis 17 Uhr, Weinausschank<br />
Hoyerberg-Schlössle,<br />
16 bis 17 Uhr.<br />
Haug am Brückele: 16 bis 17Uhr<br />
BZ-Foto: Stadt Lindau<br />
AUF EIN<br />
WORT<br />
„Gemeinsam Denkmale erhalten“<br />
steht über dem Tag<br />
des Offenen Denkmals am<br />
Sonntag, 11. September. Ich<br />
finde, dieses Motto klingt,<br />
als sei es für Lindau gemacht.<br />
Denn wir haben in unserer<br />
Stadt eine große Anzahl an<br />
Denkmälern. Angefangen<br />
bei den vielen Privathäusern,<br />
die mit viel persönlichem<br />
Engagement und mit Hilfe<br />
von Fördergeldern oder Steuervergünstigungen<br />
erhalten<br />
werden konnten. Dazu kommen<br />
Beispiele, wie der Diebsturm,<br />
der Alte Friedhof und<br />
bald das Rainhaus: Dort hat<br />
eine starke Koalition aus engagierten<br />
Bürgern, Vereinen<br />
und Einrichtungen Hand in<br />
Hand mit der Stadt, den<br />
Denkmalbehörden und<br />
Fördergebern den Fortbestand<br />
und die weitere Nutzung<br />
dieser Kleinode ermöglicht.<br />
So bewahren wir gemeinsam<br />
das steinerne Gedächtnis der<br />
Stadt. Ich bin überzeugt, dass<br />
dies notwendig ist. denn nur,<br />
wer seine eigene Geschichte<br />
kennt, kann auch seine Zukunft<br />
gestalten.<br />
„Gemeinsam Denkmale erhalten“<br />
gilt aber auch für den Kleinen<br />
und den Großen Cavazzen.<br />
Das wohl schönste Bürgerpalais<br />
am Bodensee braucht unsere<br />
Hilfe. Ich bin mit meinen Mitarbeitern<br />
dabei, eine Koalition<br />
unterschiedlichster Fördergeber<br />
zu schmieden. Dabei sind wir,<br />
auch dank einer Förderung in<br />
Höhe von 8,7 Millionen Euro<br />
vom Bund, auf einem guten<br />
Weg.<br />
Dennoch werden wir auch hier<br />
Ihre Unterstützung brauchen.<br />
Sei es durch Sponsoring, Spenden<br />
oder eine Mitgliedschaft<br />
im Förderverein des Cavazzen.<br />
Helfen Sie mit, gemeinsam unsere<br />
Denkmale zu erhalten und<br />
damit die Zukunft der Stadt zu<br />
sichern.<br />
Ihr<br />
Dr. Gerhard<br />
Ecker,<br />
Oberbürgermeister<br />
Rattenfängerbrücke ist wieder freigegeben<br />
Lindau (B) - Nach einer viermonatigen<br />
Sperrung kann die<br />
Rattenfängerbrücke wieder für<br />
die Öffentlichkeit freigegeben<br />
werden.<br />
Um ein Abrutschen der Brücke zu<br />
verhindern, wurde der Böschungsfuß<br />
mit etwa 120 Tonnen Wasserbausteinen<br />
gesichert. In den<br />
nächsten Wochen, wird die Fläche<br />
über den eingebauten Wasserbausteinen<br />
bepflanzt, was<br />
zusätzlich für eine Absicherung<br />
sorgen wird. Andreas Renz<br />
49.000 Gäste bei Picasso<br />
Wer wird Nummer 50.000?<br />
Die Sonderausstellung „Pablo<br />
Picassos Passionen“ befindet<br />
sich derzeit auf der Zielgerade.<br />
Nur noch bis Sonntag, 28.<br />
August 2016 sind die „Werke<br />
voller Leidenschaft aus sieben<br />
Jahrzehnten“ im <strong>Lindauer</strong> Museum<br />
zu bewundern.<br />
3<br />
So wollte es sich auch Manfred<br />
Rombach aus Pforzheim nicht<br />
nehmen lassen, noch kurz vor<br />
Schluss mit seinem Patenkind<br />
Sarah Schorer aus Kempten<br />
und deren Mutter Saskia Schorer<br />
aus Mindelheim die Ausstellung<br />
anzuschauen.<br />
Zuerst war er recht verwirrt,<br />
als er von Oberbürgermeister<br />
Dr. Gerhard Ecker, dem stellvertretenden<br />
Kulturamtsleiter<br />
Arnold Weiner und der Museumsleiterin<br />
Barbara Reil vor<br />
der Museumskasse abgefangen<br />
wurde, die ihm erklärten, dass<br />
er und seine Begleitung heute<br />
keinen Eintritt zahlen müssten.<br />
Als er jedoch erfuhr, dass<br />
er der 49.000 Besucher der Ausstellung<br />
sei, schlug die Verwirrung<br />
schnell in Freude um.<br />
„Wir haben schon die letzten<br />
fünf Ausstellungen besucht<br />
und kommen jedes Jahr wieder“,<br />
erzählte er. Manfred Rombach<br />
und seine Begleitung<br />
durften sich ebenfalls über den<br />
Ausstellungskatalog sowie kleine<br />
Souvenirs aus dem Museumsshop<br />
freuen.<br />
Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker (v. l.), Sahra Schorer, Manfred<br />
Rombach, Saskia Schorer, Museumsleiterin Barbara Reil und Arnold<br />
Weiner, stellvertretende Kulturamtsleiter.<br />
BZ-Foto: Baas