Ausbildungs-Navi 2017 für Gotha
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Naturwerksteinmechaniker/-in<br />
Tätigkeit:<br />
Marmor, Granit und Sandstein sind wertvolle<br />
Natursteine, die z. B. zu Platten, Fassaden, Säulen<br />
oder Grabsteinen verarbeitet werden. Naturwerksteinmechaniker/-innen<br />
werden in 3 Fachrichtungen<br />
ausgebildet. Naturwerksteinmechaniker/-innen<br />
der Fachrichtung Maschinenbearbeitungstechnik<br />
stellen mit Hilfe von Maschinen<br />
Platten, Fliesen oder massive Stücke aus<br />
Naturstein her. Dazu trennen sie Tranchen (Teilstücke)<br />
von Rohblöcken, schneiden sie auf Maß<br />
und bearbeiten die Flächen und Kanten. Naturwerksteinmechaniker<br />
der Fachrichtung Schleiftechnik<br />
versehen Natursteine mit Schriften und<br />
Ornamenten oder führen Einlegearbeiten durch.<br />
Dazu bearbeiten sie die Natursteine überwiegend<br />
von Hand. Um Flächen und Kanten glatt<br />
zu schleifen und zu polieren, setzen sie aber<br />
auch Maschinen ein. In der Fachrichtung Steinmetztechnik<br />
stellen Naturwerksteinmechaniker<br />
zum Beispiel Grabsteine oder dekorative Steinskulpturen<br />
<strong>für</strong> Brunnen her und bearbeiten Naturwerksteinfassaden<br />
von Gebäuden.<br />
Anforderungen:<br />
Naturwerksteinmechaniker/-innen benötigen sowohl<br />
Sinn <strong>für</strong> Formen, Farben und Kreativität,<br />
als auch handwerkliches Geschick und technisches<br />
Verständnis bei der Bearbeiten von teils<br />
großen und schweren Natursteinen. Die Montage-<br />
und Verlegungsarbeiten sind körperlich<br />
anstrengend, teils werden sie unter Zwangshaltungen<br />
verrichtet. Die millimetergenaue Steinbearbeitung<br />
erfordert Sorgfalt, Geschicklichkeit<br />
und Auge-Hand-Koordination. Der Transport der<br />
oft schweren Produkte lässt sich am besten in<br />
Teamarbeit erledigen. Um Unfälle zu vermeiden,<br />
ist Schutzkleidung erforderlich und der geübte<br />
Umgang mit Schneid- und Schleifmaschinen sowie<br />
mit Hebezeugen oder Gabelstaplern.<br />
<strong>Ausbildungs</strong>dauer:<br />
3 Jahre<br />
Aufstiegsmöglichkeiten:<br />
Naturwerksteinmechaniker/-innen können sich<br />
sowohl auf bestimmte Einsatzgebiete spezialisieren,<br />
z. B. Natursteinverarbeitung oder Schriftgestaltung,<br />
als auch den beruflichen Aufstieg<br />
durch Weiterbildungen zum/zur Industriemeister/-in<br />
der Fachrichtung Naturwerkstein ablegen.<br />
Absolventen mit Hochschulzugangsberechtigung<br />
haben die Möglichkeit z. B. einen<br />
Abschluss im Studienfach Baustoffingenieurwissenschaft<br />
oder Architektur zu erwerben.<br />
Oberflächenbeschichter/-in<br />
Tätigkeit:<br />
In dieser Ausbildung geht es um das elektrolytische<br />
Beschichten und Veredeln von Metall- und<br />
Kunststoffoberflächen und um das Nachbehandeln<br />
von Werkstücken durch Polieren und Glätten.<br />
Bei der Oberflächenbeschichtung werden<br />
Werkstücke auf Gestellen oder in Trommeln in<br />
eine Lösung getaucht. In der Lösung ist das Metall<br />
gelöst, das auf die Werkstückoberfläche aufgetragen<br />
werden soll. Damit der Prozess in Gang<br />
kommt, müssen die Werkstücke und das gelöste<br />
Metall an einen elektrischen Stromkreis angeschlossen<br />
werden. Durch die elektrische Spannung<br />
lagert sich das Metall an dem Werkstück<br />
ab. Oberflächenbeschichter/-innen berechnen<br />
die benötigten Metallmengen und richten die Anlagen<br />
da<strong>für</strong> genau ein.<br />
Anforderungen:<br />
Da an den Oberflächenschutz häufig hohe<br />
Anforderungen gestellt werden, benötigen<br />
Oberflächenbeschichter/-innen eine sorgfältige,<br />
exakte und aufmerksame Arbeitsweise<br />
sowie eine gute Beobachtungsgabe. Vorwiegend<br />
sind sie in Werkstätten oder -hallen tätig.<br />
Hier kann es – z. B. beim Feuerverzinken – sehr<br />
warm werden und es herrscht hohe Luftfeuchtigkeit.<br />
Laufende Maschinen erzeugen Lärm.<br />
Dämpfe, Gase, Staub und unangenehme Gerüche<br />
können auftreten. Der Umgang mit teils<br />
hochgiftigen Behandlungslösungen, Ölen und<br />
Fetten kann die Haut und die Atemwege reizen.<br />
In Industriebetrieben der Oberflächentechnik<br />
wird häufig im Schichtbetrieb gearbeitet. Insbesondere<br />
in der Lohngalvanik ist zudem Akkordarbeit<br />
üblich.<br />
<strong>Ausbildungs</strong>dauer:<br />
3 Jahre<br />
Aufstiegsmöglichkeiten:<br />
Oberflächenbeschichter/-innen können sich sowohl<br />
auf bestimmte Einsatzgebiete spezialisieren,<br />
z. B. Korrosionsschutz oder Verfahrenstechnik,<br />
als auch den beruflichen Aufstieg durch<br />
Weiterbildungen zum/zur Galvaniseurmeister/<br />
-in oder eine Weiterbildung als Techniker/-in der<br />
Fachrichtung Galvanotechnik absolvieren.<br />
Absolventen/-innen mit Hochschulzugangsberechtigung<br />
haben die Möglichkeit einen<br />
Abschluss im Fach Werkstoffwissenschaft,<br />
-technik zu erwerben.<br />
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