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Facetten Mai 2010

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Zeitreise mit Musik<br />

Seit 15 Jahren musiktherapeutische Begleitung<br />

„Natürlich können wir das. Das haben<br />

wir doch in der Schule gelernt!“<br />

Stolz berichtet eine Seniorin von ihren<br />

Kenntnissen und Erlebnissen in ihrer<br />

Schulzeit vor fast 80 Jahren. Ausgangspunkt<br />

dieser frohen und geordneten Erzählung<br />

war das Lied Sah ein Knab ein<br />

Röslein steh’n, das von der kleinen Runde<br />

zuvor vielstimmig gesungen wurde.<br />

Seit fast einem Jahr trifft sich diese<br />

Runde jeden Mittwochmorgen für etwa<br />

20 Minuten zum Singen. Motor dieser<br />

lebensfrohen Veranstaltung ist Axel<br />

Rüdiger, der seit über 15 Jahren die BewohnerInnen<br />

des Renthofs musiktherapeutisch<br />

betreut. Als Zitherspieler findet<br />

er schnell Zugang zu dieser Generation<br />

und schafft mit seiner Musik eine Basis<br />

für Vertrauen und Zufriedenheit.<br />

Singen und Musizieren macht am<br />

meisten Freude, wenn man es mit vielen<br />

tut. Dieses echte gemeinsame Erleben<br />

ist außerhalb der Musik insbesondere<br />

Demenzkranken kaum mehr möglich.<br />

Beim gemeinsamen Singen jedoch sind<br />

alle in der Runde gleich, jeder kann<br />

nach seinen Möglichkeiten mitsingen,<br />

und Krankheit, Depression und Demenz<br />

behindern nicht das Gruppenerleben.<br />

Große Singe-Runden mit über 20 TeilnehmerInnen<br />

sind einmal im Monat<br />

ein echtes Highlight für die oft hochbetagten<br />

Menschen des Renthofs. Aber<br />

es gibt immer mehr Menschen, die aufgrund<br />

ihrer Krankheit das Bett nicht<br />

mehr verlassen können und somit auch<br />

nicht am gemeinschaftlichen Singen<br />

teilhaben können. Genau für diese BewohnerInnen<br />

starteten im Frühling<br />

2009 der Zitherspieler und die Leiterin<br />

des Renthofs, Martina Dittel, ein Projekt:<br />

„Wenn die Menschen nicht mehr zu mir<br />

Renthof FACETTEN 5

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