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Sommer 2010 -´s Dorfblattl - Gemeinde Haiming - Land Tirol

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<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> ~ Ausgabe Nr. 2/10 ~ Amtliche Auflage ~ Zugestellt durch post.at<br />

Seite 1


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

Ehre im Amt<br />

Im Rahmen der Kapellenein-<br />

weihung am <strong>Haiming</strong>erberg<br />

sprach Pater Camillus allen<br />

freiwilligen Helfern seinen<br />

Dank aus. Dies nehme ich zum<br />

Anlass, um mir meine Gedanken<br />

zum Thema Freiwilligkeit<br />

zu machen.<br />

Wer sind diese Freiwilligen<br />

eigentlich? Warum wird es immer<br />

schwieriger, Personen zu<br />

finden, die ihre Dienste für die<br />

Allgemeinheit verrichten? Was<br />

können wir als <strong>Gemeinde</strong>bürger<br />

tun, um diese Idealisten<br />

zu unterstützen? Neben den<br />

Traditionsvereinen, die kirchliche<br />

Feiern umrahmen und<br />

mit ihren kulturellen Veranstaltungen<br />

zur Unterhaltung<br />

beitragen, sollen auch die<br />

Sportvereine nicht unerwähnt<br />

bleiben. Hier wird mit einem<br />

überaus hohen Maß an Einsatzbereitschaft<br />

eine Plattform<br />

geschaffen, die für viele Kinder<br />

und Erwachsene ein breites<br />

Spektrum an sinnvoller, sportlicher<br />

Freizeitbeschäftigung<br />

bietet. Neben dem sportlichen<br />

kommt hier vor allem der soziale<br />

Aspekt, den ein Verein<br />

bietet, zur Geltung. Teamfähigkeit,<br />

Rücksichtnahme und Toleranz<br />

können so auch außerhalb<br />

der Familie geübt und gelebt<br />

werden. Auch die Freiwilligen<br />

in den Feuerwehren unterstützen<br />

das Allgemeinwohl<br />

mit ihrem Einsatz. Abseits der<br />

Vereine gibt es ebenso viele<br />

ehrenamtliche Helfer, die sich<br />

im sozialen Bereich, in der<br />

Jugendarbeit oder Nachbarschaftshilfe<br />

engagieren. Jeder<br />

Freiwillige übernimmt Verantwortung<br />

für sein Tun und kann<br />

somit für ein eventuelles Fehlverhalten<br />

belangt werden. Zudem<br />

sind ehrenamtliche Tätigkeiten<br />

oft sehr zeitintensiv. Ein<br />

funktionierendes Miteinander,<br />

wie es mir in einem Dorfleben<br />

wünschens- und erstrebenswert<br />

scheint, ist ohne die vielen<br />

Freiwilligen nicht denkbar.<br />

Honorieren wir dies vielleicht<br />

mit einer anerkennenden Geste<br />

oder mit einem schlichten<br />

„Danke“.<br />

Bernd Kapeller<br />

Seite 2<br />

LeseRbRiefe<br />

AN DAs DORfbLAttL<br />

Hallo liebes <strong>Dorfblattl</strong>team!<br />

Zuerst einmal möchte auch ich euch zur guten<br />

Aufmachung des <strong>Dorfblattl</strong>s gratulieren.<br />

Ich freue mich immer wieder auf eine neue<br />

Ausgabe.<br />

Seit der ersten Ausgabe des <strong>Dorfblattl</strong> „neu“<br />

bin ich ein Fan der Kolumnen von „Triller und<br />

Floethe“. Es fasziniert mich, dass Jugendliche<br />

ein so großes sprachliches und schriftstellerisches<br />

Talent haben, noch dazu ein extrem<br />

gutes Gespür an ein Thema heranzugehen.<br />

Nicht zu vergessen ist auch der treffende<br />

Humor ohne dabei unter die Gürtellinie zu<br />

gehen. Ich finde es interessant, dass Jugendliche<br />

sich Gedanken über das Dorf, dessen<br />

Infrastruktur und Menschen machen und<br />

uns an ihren Gedanken teilhaben lassen.<br />

In der letzten Ausgabe habe ich vergebens<br />

nach einem Artikel von Triller und Floethe<br />

gesucht. Ich habe sogar schon spekuliert,<br />

ob sie wohl diesmal über die anstehende<br />

<strong>Gemeinde</strong>ratswahl ihre Meinung abgeben,<br />

was ich überaus interessant gefunden hätte.<br />

Wie dem auch sei, lieber Triller und liebe<br />

Floethe. Ich hoffe, dass dies nur eine Ausnahme<br />

war und ich weiterhin eure Beiträge im<br />

<strong>Dorfblattl</strong> lesen darf. Ich hoffe sehr, dass ich<br />

in der nächsten Ausgabe wieder von euch<br />

lesen darf.<br />

Barbara Platonov<br />

Anm. der Red.: In dieser Ausgabe gibt es zwar wieder<br />

einen Kommentar von Triller & Floethe, aber die beiden<br />

Jugendlichen wollen diese Rubrik gerne in neue Hände<br />

legen. Das Redaktionsteam sucht also auf diesem Weg<br />

zwei Jugendliche zwischen vierzehn und 25 Jahren, die<br />

sich gerne unter dem Pseudonym Triller & Floethe vier<br />

Mal pro Jahr ihre Gedanken zu unserem Dorfgeschehen<br />

von der Seele schreiben wollen. Die Themenwahl bleibt<br />

den beiden völlig frei überlassen. Bitte meldet euch<br />

unter dorfblattl@gmail.com. Hinweise zu talentierten<br />

jungen Schreibern sind herzlich willkommen und werden<br />

natürlich vertraulich behandelt.<br />

### NEWS ### NEWS ###<br />

In letzter Minute eingetroffen - Näheres in der nächsten Ausgabe:<br />

• Alleine im Laufe dieses Monats werden in <strong>Haiming</strong> 51<br />

neue Wohnungen übergeben. Weitere 40 Wohneinheiten<br />

sind im Bau.<br />

• Die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> bekommt einen neuen Kapellmeister.<br />

• Die heimische Druckerei Pircher wurde als erste Österreichs<br />

mit dem Ökosiegel ausgezeichnet. Auch das<br />

<strong>Dorfblattl</strong> wird dort gedruckt.<br />

• Die Neugestaltung des Kirchplatzes in Ötztal-Bahnhof<br />

wurde wieder aufgeschoben.<br />

Aus der Redaktion<br />

Liebes Redaktions-Team!<br />

Als erstes möchte ich euch loben. Ich glaube<br />

nicht, dass es in vielen <strong>Gemeinde</strong>n so ein<br />

tolles Informationsmedium gibt wie bei uns.<br />

Der eigentliche Grund meines Schreibens ist<br />

aber ein offener Brief an die <strong>Gemeinde</strong>stube:<br />

Unsere <strong>Gemeinde</strong> geht schön langsam im<br />

Müll unter. Abgesehen davon, dass die Leute<br />

normalerweise selbst ihren Abfall aufräumen<br />

sollten, ist es eine Zumutung, dass es im<br />

gesamten Dorfzentrum keinen öffentlichen<br />

Müllkübel gibt. Die wenigen im <strong>Gemeinde</strong>gebiet,<br />

die es gibt, werden dafür höchst selten<br />

geleert und werden so zu Müll-Inseln.<br />

Auch der Sperrmüll wird nicht mehr abgeholt<br />

und vielleicht auch deshalb einfach im<br />

Wald abgelegt. In anderen <strong>Gemeinde</strong>n wird<br />

dieser mindestens zwei Mal pro Jahr vor der<br />

Haustür abgeholt. Ein weiteres Ärgernis: Am<br />

Straßenrand findet man auf den typischen<br />

Spazierwegen alle paar Meter Hundhäufen.<br />

Andere <strong>Gemeinde</strong>n haben Sackerlaufsteller.<br />

Das alles ist ein Armutszeichen für eine<br />

Wohlstandsgemeinde wie <strong>Haiming</strong>. Hiermit<br />

fordere ich die Verantwortlichen auf, sich des<br />

Mülls wieder mehr anzunehmen und eine<br />

Verbesserung der derzeitigen Situation zu<br />

erzielen.<br />

Name der Redaktion bekannt.<br />

AREA47 - GEWINNSPIEL<br />

Dem <strong>Dorfblattl</strong> wurden von der Area47<br />

freundlicherweise zehn Tageskarten zur<br />

Verfügung gestellt. Je zwei davon stellen<br />

wir den ersten fünf <strong>Gemeinde</strong>bürgern zur<br />

Verfügung, die einen Leserbrief an das<br />

<strong>Dorfblattl</strong> schreiben. Nicht zögern - unter<br />

dorfblattl@gmail.com an uns schreiben.<br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />

Redaktion: Anna föger, Christine und erwin<br />

föger, bernd Kapeller, Martin Riess, Martin<br />

Muigg-spörr, u.v.a.<br />

titelfoto: florian scherl<br />

Layout und satz: Martin Muigg-spörr<br />

Druck: Pircher Druck, Olympstraße 3, 6430<br />

Ötztal-bahnhof<br />

für den inhalt verantwortlich: Martin Muiggspörr,<br />

forchetsiedlung 10, 6425 <strong>Haiming</strong><br />

Kontakt: dorfblattl@gmail.com oder<br />

0660/8805700


HAimiNG<br />

AuS DEr GEmEiNDE<br />

GeMeiNDeiNfORMAtiON<br />

eiN JAHR ReisePAss Mit fiNGeRAbDRUCK<br />

Der Fingerabdruck wird direkt im<br />

<strong>Gemeinde</strong>amt beim Passantrag<br />

abgenommen.<br />

Mit 30. März 2009 wurde in<br />

Österreich aufgrund der<br />

Vorgabe der Europäischen Union<br />

der neue Sicherheitspass mit<br />

Fingerabdruck für Personen ab<br />

dem 12. Lebensjahr eingeführt<br />

(Wir berichteten in der Frühjahrsausgabe<br />

2009).<br />

Seit etwas mehr als einem Jahr<br />

werden nun im <strong>Gemeinde</strong>amt<br />

bei Reisepassanträgen von Personen<br />

ab dem 12. Lebensjahr<br />

mittels einem Fingerprinter<br />

bzw. Fingerscanner die Finger-<br />

abdrücke (von beiden Händen<br />

jeweils ein Fingerabdruck) abgenommen.<br />

Diese Fingerabdrücke,<br />

welche für den Passinhaber im<br />

neuen Reisepass nicht sichtbar<br />

sind, werden auf einem Chip<br />

im neuen Sicherheitspass gespeichert.<br />

Dadurch soll die Fälschungssicherheit<br />

erhöht sowie<br />

die eindeutige Zuordnung des<br />

Reisepasses zum jeweiligen Inhaber<br />

noch einfacher nachweisbar<br />

gemacht werden.<br />

Am 19.05.2009 wurde von der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> der erste Reisepassantrag<br />

mit Fingerabdruck<br />

an die Bezirkshauptmannschaft<br />

Imst weitergeleitet. Über die BH<br />

Imst wird der Reisepassantrag<br />

nach Wien übermittelt und der<br />

neue Sicherheitspass dort hergestellt.<br />

Im Zeitraum eines Jahres<br />

(19.05.2009 – 19.05.<strong>2010</strong>) wurden<br />

in unserer <strong>Gemeinde</strong> von 310 Antragstellern<br />

die Fingerabdrücke<br />

abgenommen. Jeder Antragsteller<br />

sollte ca. 15 – 20 Minuten<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

für die Beantragung eines<br />

neuen Reisedokumentes einkalkulieren.<br />

Ab und zu treten technische Probleme<br />

auf, jedoch großteils funktioniert<br />

der Fingerprinter gut.<br />

Seit 2008 sind Schriften (u.a.<br />

auch Reisepässe), die unmittelbar<br />

durch die Geburt eines Kindes<br />

veranlasst sind, bis zum 2.<br />

Geburtstag von den Gebühren<br />

befreit.<br />

Alle bereits ausgestellten Reisepässe<br />

behalten die auf dem Dokument<br />

angegebene Gültigkeit.<br />

Seit dem 15. Juni 2009 werden –<br />

veRKeHRssiCHeRHeit<br />

RiCHtiGeR stRAUCHsCHNitt<br />

Bezüglich der Verkehrssicherheit<br />

auf <strong>Gemeinde</strong>straßen<br />

muss in unserer <strong>Gemeinde</strong> leider<br />

immer häufiger festgestellt<br />

werden, dass einige Grundstückseigentümer<br />

ihre Hecken und<br />

Sträucher nicht ordnungsgemäß<br />

entlang ihrer Grundgrenzen<br />

schneiden.<br />

Dies führt besonders an einigen<br />

Straßenkreuzungen zu starken<br />

Sichtbehinderungen sowie Verkehrsbeeinträchtigungen<br />

und<br />

gefährdet ernsthaft die Sicherheit<br />

von Verkehrsteilnehmern.<br />

Seitens der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />

werden Grundeigentümer an<br />

öffentlichen Straßen aufgefordert,<br />

überhängende Hecken und<br />

Sträucher zu schneiden. Ebenso<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

auch für Kinder – ausschließlich<br />

Reisepässe mit Chip ausgestellt.<br />

Eine neue Kindermiteintragung<br />

ist nicht<br />

mehr möglich.<br />

B e s t e h e n d e<br />

Kindermiteintragungen<br />

verlieren ab<br />

15. Juni 2012 ihre Gültigkeit.<br />

Die Gültigkeit<br />

des Reisepasses, in dem<br />

sich die Kindermiteintragung<br />

befindet, bleibt jedoch<br />

unberührt.<br />

Die Sicherheitspässe werden wie<br />

bisher für eine Gültigkeitsdauer<br />

von zehn Jahren ausgestellt (ausgenommen<br />

Reisepässe für Minderjährige<br />

unter 12 Jahren).<br />

Nach Ende der Gültigkeit muss<br />

ein neuer Reisepass ausgestellt<br />

werden – Verlängerungen sind<br />

nicht möglich.<br />

(Text: Stefanie Krißmer, Foto:<br />

beka)<br />

So sehen korrekt geschnittene Hecken aus.... .... so allerdings nicht!<br />

sind Äste von Bäumen, welche<br />

über <strong>Gemeinde</strong>straßen und Gehsteige<br />

ragen, zurück zu schneiden.<br />

Sollte es aufgrund von<br />

Sichtbehinderung zu Unfallsitu-<br />

ationen kommen, wären nämlich<br />

die Grundstücksbesitzer belangbar.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

möchten wir auch wieder darauf<br />

hinweisen, an Sonn- und Feierta-<br />

gen auf lärmende Arbeiten wie<br />

Rasenmähen oder Holzarbeiten<br />

mit Kreis- oder Motorsägen zu<br />

verzichten. (Text und Fotos: beka)<br />

Seite 3


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

iNteRview<br />

DeR NeUe ALte büRGeRMeisteR JOsef LeitNeR<br />

<strong>Dorfblattl</strong>: Gratulation zur<br />

überlegen gewonnenen<br />

<strong>Gemeinde</strong>rats- und Bürgermeisterwahl!<br />

War das Ergebnis eine<br />

Überraschung für dich?<br />

Bgm. Josef Leitner: Danke für die<br />

Gratulation, danke an alle Wählerinnen<br />

und Wähler für das große<br />

Vertrauen. Das Ergebnis war eine<br />

Überraschung in jeder Hinsicht.<br />

Meinerseits wurde weder mit<br />

einem Mandatszuwachs gerechnet,<br />

noch dass ich die Bürgermeisterwahl,<br />

bei fünf Kandidaten,<br />

im ersten Wahlgang schaffen<br />

würde. Natürlich waren wir sehr<br />

glücklich darüber, und ich darf<br />

mich noch einmal bedanken mit<br />

dem Versprechen, die Bäume<br />

des Übermuts und der Überheblichkeit<br />

im Zaum zu halten. Besonders<br />

überrascht war ich über<br />

das Ergebnis in Ötztal Bahnhof,<br />

da ich doch geglaubt habe, dass<br />

die Sache Area 47 durch ständig<br />

verbreitete Falschmeldungen ein<br />

gewisses Maß an Verunsicherung<br />

auslösen würde. Unsere „ Bahnhöfler“<br />

haben gezeigt, dass sie<br />

sehr wohl im Stande sind Wahrheit<br />

und Populismus zu unterscheiden.<br />

DB: Was sind deiner Meinung<br />

nach die Gründe für diesen überragenden<br />

Wahlerfolg gewesen?<br />

Bgm: In diesem Geschäft hat<br />

ein Sieg immer mehrere Väter,<br />

eine Niederlage nur einen. Ich<br />

glaube, dass wir ein großartiges<br />

Team haben. Bewohner aus allen<br />

Ortsteilen gemischt mit Vertretern<br />

aus Arbeiterschaft, Unternehmern<br />

und <strong>Land</strong>wirten. Aber<br />

auch die Altersstruktur dürfte<br />

recht gut gelungen sein. Ein Teil<br />

des Erfolges wird wohl auch auf<br />

unsere junge Garde zurückzuführen<br />

sein, die die Chance genutzt<br />

hat, einen von ihnen bestimmten<br />

Vertreter durch einen Vorzugsstimmenwahlkampf<br />

in den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

zu hiefen. In diesem<br />

Wahlkampf wurde von den Wahlwerbenden<br />

so viel versprochen,<br />

dass ich mir oft gedacht habe:<br />

„Wer wird das bezahlen?“ Ich<br />

glaube der Wähler hat erkannt,<br />

dass in Zeiten wie diesen Ehrlichkeit,<br />

Bodenständigkeit und<br />

Seite 4<br />

ein gewisses Maß an Vorsicht die<br />

größten Tugenden sind.<br />

DB: Nun verfügt deine Liste über<br />

eine absolute Mehrheit. Welche<br />

Chancen für die <strong>Gemeinde</strong> ergeben<br />

sich deiner Meinung nach<br />

daraus?<br />

Bgm.: Die Absolute hat den<br />

Vorteil, auch unpopuläre Entscheidungen<br />

ohne faule Kompromisse,<br />

wie zum Beispiel die<br />

Schaffung von Bauland für unsere<br />

Jungfamilien, treffen zu<br />

können. Hier sind wir bereits auf<br />

einem sehr guten Weg. Die Absolute<br />

überträgt aber auch eine<br />

große Verantwortung, die es gilt,<br />

mit Würde zu tragen.<br />

DB: Was sind in den nächsten<br />

sechs Jahren die größten Aufgaben<br />

und Herausforderungen in<br />

unserer <strong>Gemeinde</strong>? Wie gedenkst<br />

du an diese heranzugehen?<br />

Bgm.: Aus finanzieller Sicht<br />

werden wohl der Neubau der<br />

Trinkwasserversorgung, der<br />

Bau und die Neugestaltung des<br />

<strong>Gemeinde</strong>zentrums sowie die<br />

anstehenden Investitionen im<br />

Schul- und Kindergartenbereich<br />

(Kinderbetreuungsplätze) die<br />

größten Herausforderungen<br />

darstellen. Dies wird sich ohne<br />

Fremdfinanzierung wohl nicht<br />

machen lassen, zumal die täglich<br />

anstehenden Aufgaben ja auch<br />

noch zu bewältigen sind. Bei bestimmten<br />

Dingen, wie zum Beispiel<br />

<strong>Gemeinde</strong>zentrum, sollte<br />

auch die Bevölkerung verstärkt<br />

in die Entscheidungsfindung<br />

eingebunden werden. Ich habe<br />

mir aber auch vorgenommen,<br />

besonders für die Ortsgemeinschaft<br />

zwischen unseren Fraktionen<br />

Akzente zu setzen.<br />

DB: Nach dieser Amtsperiode<br />

wirst du 24 Jahre Bürgermeister<br />

gewesen sein. Was waren in den<br />

bisherigen 18 Jahren die prägendsten<br />

Momente und herausragendsten<br />

Ereignisse für dich?<br />

Bgm.: 18 Jahre sind eine lange<br />

Zeit, trotzdem kommt es mir vor,<br />

als wäre es gestern gewesen,<br />

als mir mein Vorgänger Wilfried<br />

Stigger die Schlüssel übergeben<br />

hat. Ich möchte an dieser<br />

Stelle nicht mit Einrichtungen<br />

und Gebäuden, die geschaffen<br />

wurden, prahlen. Die sieht man<br />

Josef Leitner ist seit 18 Jahren Bürgermeister - und kein bisschen amtsmüde.<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

oder man sieht sie eben nicht.<br />

Viel wichtiger ist es, den Bürgern<br />

bei ihren täglichen Problemen<br />

helfen zu dürfen und es ist auch<br />

nach 18 Jahren immer wieder ein<br />

großartiges Gefühl zu spüren, jemandem<br />

etwas Gutes getan zu<br />

haben. Leider ist dies nicht immer<br />

möglich.<br />

DB: Inzwischen ist mit deinem<br />

Sohn Gabriel ein zweiter Leitner<br />

im <strong>Gemeinde</strong>rat. Kannst du dir<br />

irgendwann eine familieninterne<br />

Hofübergabe vorstellen?<br />

Bgm.: Ich habe keinen Hof und<br />

kann somit auch keinen übergeben.<br />

Ich möchte auch darauf<br />

hinweisen, dass ich nach Ablauf<br />

dieser <strong>Gemeinde</strong>ratsperiode 58<br />

Jahre alt bin und das gesetzliche<br />

Pensionsalter bei 65 Jahren liegt.<br />

Wer sagt, dass ich es nicht noch<br />

einmal versuche? Zu Gabriel: Bürgermeister<br />

werden hierzulande<br />

durch Wahlen und nicht durch<br />

Herkunft oder Abstammung bestimmt.<br />

Er ist in einer ähnlichen<br />

Situation wie ich 1986, als ich<br />

völlig überraschend und ohne<br />

weitere Ambitionen in den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

gewählt wurde. Dass<br />

ich sechs Jahre später zum Bürgermeister<br />

gewählt wurde, war<br />

nicht weniger überraschend.<br />

Auch Gabriel hat nun im <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

die Chance sich durch<br />

Leistung hervorzutun. Schafft er<br />

das, hat er nach oben dieselben<br />

Möglichkeiten wie jeder andere<br />

<strong>Gemeinde</strong>bürger auch, ob ihn<br />

dieser Job überhaupt interessiert,<br />

weiß ich ehrlich nicht.<br />

DB: Über die Besetzung der Ausschüsse<br />

waren nicht alle ganz<br />

glücklich. So ist beispielsweise<br />

ein <strong>Gemeinde</strong>rat, der selbst Lehrer<br />

und Sportfunktionär ist, nicht<br />

im Sport- und Schulausschuss<br />

vertreten. Wie wurden diese Gremien<br />

besetzt?<br />

Bgm.: Die Ausschüsse wurden<br />

nach dem Ergebnis der <strong>Gemeinde</strong>ratswahl<br />

besetzt, für welches<br />

der Wähler verantwortlich ist<br />

und nicht ich. Stefan hat mit<br />

dem Slogan „Wann, wenn nicht<br />

jetzt“ um das Bürgermeisteramt<br />

geworben. Der Wähler hat klipp<br />

und klar entschieden: Jetzt eben<br />

nicht - nicht nur nicht Bürgermeister,<br />

sondern auch kein Ausschussmandat.<br />

DB: Während der Sport in <strong>Haiming</strong><br />

sehr gefördert wird, hat<br />

man manchmal den Eindruck,<br />

dass Kunst und Kultur etwas stiefmütterlich<br />

behandelt werden.<br />

Wäre ein vom Sport losgelöster<br />

Kulturausschuss nicht sinnvoll?<br />

Bgm.: Würde man für jedes anstehende<br />

Thema einen eigenen<br />

Ausschuss bilden, würden 100<br />

wohl nicht reichen. Ich glaube<br />

dass Sport und Kultur eine gute<br />

und naheliegende Kombination<br />

darstellen, und dass Kultur in dieser<br />

<strong>Gemeinde</strong> stiefmütterlich behandelt<br />

wird, halte ich für ein Gerücht.<br />

Wenn jemand den Beweis<br />

haben will, bin ich gerne bereit,<br />

die Millionen, die in den letzten<br />

18 Jahren in die Kultur investiert<br />

wurden, in einer anderen Ausgabe<br />

des Dorfblattes offenzulegen,


da es den Rahmen dieser Ausgabe<br />

sprengen würde.<br />

DB: Um den Tschirgant-Tunnel<br />

ist es momentan zwar ruhiger<br />

geworden, aber er wird wohl<br />

kommen. Welche Mittel stehen<br />

der <strong>Gemeinde</strong> noch zur Verfügung,<br />

um die Lebensqualität in<br />

<strong>Haiming</strong> langfristig zu sichern?<br />

Bgm.: Wenn man die finanzielle<br />

Entwicklung dieser Republik<br />

beobachtet, wird man zur Erkenntnis<br />

kommen, dass gespart<br />

werden muss. Sparen heißt unter<br />

anderem auch, dass man sich<br />

Dummheiten wie Tschirganttunnel<br />

oder Brennerbasistunnel einfach<br />

nicht mehr leisten kann, das<br />

ist unsere Hoffnung. In Summe<br />

glaube ich, dass wir uns einer<br />

großartigen Lebensqualität erfreuen<br />

dürfen. Trotzdem ist sie<br />

ausbaufähig und ich habe da so<br />

meine Ideen, die ich gemeinsam<br />

mit dem neuen <strong>Gemeinde</strong>rat verwirklichen<br />

möchte.<br />

DB: Vor der Wahl wurde von verschiedenen<br />

Listen Vieles versprochen.<br />

Welche dieser Ideen sollten<br />

deiner Meinung nach, egal von<br />

wem sie kommen, umgesetzt<br />

werden?<br />

Bgm.: Die Grundsatzthemen sind<br />

vorgegeben und von mir in diesem<br />

Interview bereits genannt<br />

worden. darüber hinaus wurde<br />

im Wahlkampf viel zu viel und<br />

Unfinanzierbares versprochen.<br />

Außerdem glaube ich nicht,<br />

dass ich dafür bekannt bin, gute<br />

Ideen, die nicht von mir sind, abzuwürgen.<br />

Die Zukunft wird zeigen,<br />

was ernst gemeint war und<br />

was zum Stimmenfang versprochen<br />

wurde. Dann werden wir<br />

gemeinsam an die Sache gehen,<br />

egal von wem „Gutes“ kommt.<br />

DB: Rund um das <strong>Gemeinde</strong>-<br />

amt stehen einige Projekte an –<br />

Nutzung altes Feuerwehrhaus,<br />

Oberlandsaal und Umbau <strong>Gemeinde</strong>amt.<br />

Wie sieht hier das<br />

Gesamtkonzept aus und wie der<br />

zeitliche Rahmen?<br />

Bgm.: Der Oberlandsaal ist kein<br />

Projekt sondern Realität, genau<br />

so wie die Probleme, die wir dort<br />

leider haben. Aber wir sind dabei,<br />

diese in den Griff zu bekommen.<br />

Nun zu den anderen Themen: Ich<br />

kann zur Stunde nur sagen, dass<br />

wir mehr Amtsräume brauchen,<br />

dass mir ein Gesundheitszentrum<br />

vorschwebt, dass wir ein<br />

Zentrum mit einem Marktplatz<br />

und....... brauchen. Nun stellt sich<br />

die Frage wie wir das angehen.<br />

Ich habe bereits Kontakt mit der<br />

Dorferneuerung im <strong>Land</strong>haus<br />

aufgenommen, um eine Vorgangsweise<br />

abzusprechen. Wir<br />

werden uns Beispiele von an-<br />

HAiMiNG Liest UND sPieLt<br />

10 JAHRe bibLiOtHeK UND MeDiAtHeK<br />

Bereits im Jahre 1992 setzte<br />

sich der neu gewählten Kulturausschuss<br />

zum Ziel, in den<br />

freiwerdenden Räumlichkeiten<br />

des Kindergartens eine moderne<br />

Schul- und öffentliche Bibliothek<br />

zu errichten. Es sollte noch sechs<br />

Jahre dauern, bis der Kindergarten<br />

schließlich übersiedelt war<br />

und das Projekt realisiert werden<br />

konnte.<br />

In der <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung vom<br />

19.02.1998 beschloss der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

den Umbau des alten<br />

Kindergartens in ein modernes<br />

Medien- und Bildungszentrum.<br />

Jenny Zoller war von dieser Idee<br />

von Anfang an begeistert und<br />

machte zwölf Personen ausfindig,<br />

die bereit waren ehrenamtlich<br />

mitzuarbeiten.<br />

Dieses Team besichtigte verschiedene<br />

Büchereien des<br />

<strong>Land</strong>es, wodurch die Vorstellungen<br />

für die <strong>Haiming</strong>er Bibliothek<br />

immer konkreter wurden.<br />

In der Planung wurden die Wünsche<br />

der Vertreter der Schulbibliothek,<br />

der <strong>Gemeinde</strong> und<br />

des Teams berücksichtigt. Die<br />

Kosten übernahm zum Großteil<br />

die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong>, unterstützt<br />

von Bund, <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong> und<br />

Diözese. Deshalb gibt es eine<br />

Trägerschaftsvereinbarung zwischen<br />

<strong>Gemeinde</strong> und Pfarre und<br />

ein Bibliotheks-Kuratorium. Die<br />

<strong>Gemeinde</strong> hat sich für eine zeitgemäße<br />

Lösung entschieden, um<br />

den Bedürfnissen der Schulbibliothek<br />

und öffentlichen Bibliothek<br />

gleichermaßen gerecht zu<br />

werden. Diese Kombination hat<br />

sich sehr bewährt und macht die<br />

Bücherei <strong>Haiming</strong> landesweit zu<br />

einem Vorzeigeprojekt.<br />

Vor Abschluss der Bauarbeiten<br />

wurde die Bibliothek provisorisch<br />

in der Wohnung im <strong>Gemeinde</strong>amt<br />

untergebracht. Dort wurde<br />

der Bestand der Schulbücherei<br />

digitalisiert, neu angeschaffte<br />

Bücher und Spiele wurden eingebunden<br />

und computerunterstützt<br />

verarbeitet.<br />

Am 21. Mai 2000 konnte das Bibliotheksteam<br />

mit seiner Leiterin<br />

Jenny Zoller, den Schulbibliothekarinnen<br />

der Hauptschule Vroni<br />

Falkner und der Volksschule Gu-<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

drun Prackwieser die Räumlichkeiten<br />

im Hauptschulgebäude<br />

offiziell im Rahmen einer gelungenen<br />

Einweihungsfeier beziehen.<br />

Die Bibliothek und Mediathek<br />

<strong>Haiming</strong> – so die offizielle Bezeichnung<br />

- bot zu Beginn neben<br />

den Büchern, CDs und Spielen<br />

auch vier Computerplätze mit Internetzugang.<br />

Bereits bei der Eröffnung<br />

standen 3000 Medien in<br />

den Regalen bereit. Im Dezember<br />

2000 freute man sich bereits über<br />

400 Mitglieder. Im Herbst 2003<br />

legte Jenny Zoller die Führung<br />

der Bibliothek zurück und Hubert<br />

Müller übernahm die Leitung.<br />

In den vergangenen zehn Jahren<br />

wurden viele Lesungen veranstaltet.<br />

Das Bibliotheksteam<br />

konnte Altbischof Reinhold Stecher,<br />

Marianne Hengl, Rudi Mair,<br />

Alfred Komarek und Sepp Kahn<br />

– um nur einige namentlich zu<br />

erwähnen – in <strong>Haiming</strong> begrüßen.<br />

Den Kindern der Haupt- und<br />

Volksschule wurden verschiedene<br />

Autorenbegegnungen ermöglicht.<br />

Im Laufe der Zeit ist die<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

deren <strong>Gemeinde</strong>n anschauen,<br />

um von dort geistige Anleihe zu<br />

nehmen, und auf jeden Fall soll<br />

aus meiner Sicht auch die Bevölkerung<br />

eingebunden werden.<br />

DB: Du kämpfst seit Längerem<br />

mit deiner Gesundheit und bist<br />

zur Zeit auf einem Reha-Aufenthalt<br />

in Bad Schallerbach. Wie<br />

geht es dir aktuell?<br />

Ich habe gerade einen mehrwöchigen<br />

Reha-Aufenthalt hinter<br />

mir. Es geht mir so lala. Das<br />

Problem liegt beim Herz. Ob ich<br />

ohne Operation durchkomme,<br />

wird sich in den nächsten Wochen<br />

weisen. Egal wie, ich hoffe,<br />

es geht bald wieder aufwärts um<br />

mit voller Kraft die anstehenden<br />

Aufgaben anpacken zu können.<br />

Danke der Nachfrage!<br />

DB: Alles Gute für deine Genesung<br />

und danke für das Gespräch.<br />

(Gespräch + Foto: mams)<br />

Bibliothek mit den Spielenachmittagen,<br />

dem Roratefrühstück,<br />

den Handarbeitsabenden und<br />

Veranstaltungen der Erwachsenenschule<br />

zu einem beliebten<br />

<strong>Gemeinde</strong>treffpunkt geworden.<br />

Derzeit betreut die Bibliothek<br />

über 600 Leser und Leserinnen<br />

aller Altersgruppen. In den letzten<br />

zehn Jahren wurden weit<br />

mehr als 110.000 Medien entlehnt.<br />

Der Medienbestand ist dank<br />

der jährlichen finanziellen Unterstützung<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />

und durch die Förderungen<br />

von <strong>Land</strong>, Bund und Diözese auf<br />

rund 10.000 Bücher, CDs, Videos,<br />

DVDs, Kassetten, Zeitschriften<br />

und Spiele angewachsen. Das<br />

Bibliotheksteam ist stets bemüht,<br />

den Bestand laufend zu aktualisieren.<br />

So kann man die Bibliothek in<br />

<strong>Haiming</strong>, die sich immer auch<br />

über neue Interessierte freut, als<br />

wertvolles und etabliertes Angebot<br />

für unsere <strong>Gemeinde</strong>bürger<br />

bezeichnen. (Text: Jutta Müller,<br />

Foto: Bibliothek)<br />

Seite 5


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

OUtDOOR-ZeNtRUM LUD ZUM eRsteN KeNNeNLeRNeN eiN<br />

Die AReA47 HAt iHRe tORe GeÖffNet<br />

Nun ist es also so weit. Von<br />

vielen jungen <strong>Gemeinde</strong>bürgern<br />

heiß herbeigesehnt,<br />

von Anwohnern in Ötztal-Bahnhof<br />

gefürchtet - die Area47 im<br />

Drei-<strong>Gemeinde</strong>n-Eck <strong>Haiming</strong>-<br />

Sautens-Roppen hat am Pfingstwochenende<br />

mit einem Spektakelmix<br />

aus Sport und Musik<br />

zu einem ersten Kennen lernen<br />

eingeladen. Am Freitag Abend<br />

gab sich die Prominenz aus<br />

Wirtschaft, Politik und Sport ein<br />

großes Stelldichein, als der Air-<br />

Race-Weltmeister Hannes Arch<br />

über dem Mündungsbereich der<br />

Ötztaler Ache sein Kunstflugzeug<br />

mit schier unglaublichen<br />

Stunts an die Grenzen der Physik<br />

brachte. Kletterjungstar David<br />

Lama kletterte an der überhängenden<br />

Kletterwand am Seeufer<br />

mit spielerischer Leichtigkeit bis<br />

ganz nach oben. Dort warteten<br />

bereits drei der weltbesten Klip-<br />

penspringer auf ihren Auftritt<br />

vom Sprungturm, der ganz ausgefahren<br />

27 Meter hoch ist. Mit<br />

Schrauben und Saltos tauchten<br />

die Springer in den ökologisch<br />

funktionierenden Badesee. In<br />

diesem See landeten auch die<br />

jungen Snowboarder, Ski- und<br />

BMX-Fahrer, die sich über die<br />

eigens errichtete Sprungschanze<br />

warfen. Eine der Stützen der<br />

Achbrücke wurde komplett mit<br />

einer fast dreißig Meter hohen<br />

Kletterwand verkleidet, die für<br />

jedes Könner-Level eine Herausforderung<br />

darstellen dürfte. Dort<br />

oben in dreißig Metern Höhe<br />

lockt direkt unter der Brücke ein<br />

spektakulärer Hochseilgarten. All<br />

diese Attraktionen machen aus<br />

der Area eine europaweit einzigartige<br />

Sport-Arena, die das junge<br />

Publikum sicher ansprechen<br />

wird. Damit scheint der Ötztal-<br />

Tourismus sein Komplettangebot<br />

Zahlreiche Sportler, wie hier ein Klippenspringer, zeigten bei der Eröffnung<br />

sportliche Leistungen auf Weltklasse-Niveau.<br />

Seite 6 Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

Neben den Rutschen bietet die Anlage zahlreiche andere Attraktionen.<br />

für alle Gästeschichten beinahe<br />

komplettiert zu haben.<br />

KOMPLETTANGEBOT<br />

Die Skifahrer sind in Sölden und<br />

Gurgl bestens aufgehoben, in<br />

Längenfeld und in naher Zukunft<br />

auch in Umhausen wird Kur und<br />

Wellness geboten. Familien und<br />

<strong>Sommer</strong>urlauber kommen gerne<br />

nach Oetz und in Sautens wird<br />

mit dem Golfplatz auch eine<br />

neue Gästeschicht angesprochen<br />

werden. Es ist sicher eines der<br />

Ziele, das junge zahlungskräftige<br />

Publikum, das im <strong>Sommer</strong> aus<br />

ganz Europa in die Area anreisen<br />

wird, auch im Winter zum Ski fahren<br />

ins Tal zu locken. Damit hat<br />

das Ötztal ein Komplettangebot<br />

für alle Jahreszeiten, Alters- und<br />

Gästeschichten.<br />

PROBLEME<br />

Wer am Eröffnungswochenende<br />

in die Area wollte, stellte fest,<br />

dass im kompletten Bereich<br />

rund um die Ötztaler Höhe kein<br />

Parkplatz zu finden war. Das<br />

ließ den Schluss zu, dass die<br />

Area quasi „ausgebucht“ sei.<br />

Das war aber bei Weitem nicht<br />

der Fall - eher waren jeweils<br />

nur knapp 50 % der Kapazität<br />

im Badebereich und abends in<br />

der 8000 Menschen fassenden<br />

Eventhalle „Areadome“ erreicht.<br />

Somit zeigt sich ein ungeheures<br />

Parkplatzproblem, selbst wenn<br />

der Diskontmarkt „Hofer“ seine<br />

Schranken offen lassen sollte.<br />

Das Shuttle-Service war am Eröffnungswochenende<br />

komplett<br />

überfordert und wurde nicht an-<br />

nähernd so angenommen, wie es<br />

sein sollte. Hier braucht es sicher<br />

noch zahlreiche Optimierungen,<br />

damit den Besuchern der Spaß an<br />

den sicher stark frequentierten<br />

Wochenenden nicht schon bei<br />

der Anreise vergeht.<br />

Ein weiteres Problem ist der<br />

fehlende Notweg von der Veranstaltungshalle<br />

in Richtung<br />

Ötztal-Bahnhof, der bislang nicht<br />

errichtet wurde. Bis dieses in den<br />

Bauvorschriften festgehaltene<br />

Manko beseitigt ist, muss der Betreiber<br />

bei Großeranstaltungen<br />

ein Löschfahrzeug vor Ort haben.<br />

BEVÖLKERUNG<br />

Die von den in Ötztal-Bahnhof lebenden<br />

Anwohnern befürchtete<br />

große Lärmbelästigung der zur<br />

Area47 pilgernden oder von dieser<br />

kommenden Besucher ist bislang<br />

nicht in der erwarteten Form<br />

eingetroffen. Allerdings klagen<br />

die Anwohner der Ambergstraße<br />

über einzelne lärmende<br />

Gruppen, die zwischen vier und<br />

sechs Uhr in der Nacht singend<br />

und grölend von der Ötztaler<br />

Höhe Richtung Bahnhof ziehen.<br />

Bleibt abzuwarten, wie es sein<br />

wird, wenn Großveranstaltungen<br />

stattfinden. Verwunderlich ist<br />

auch, dass die Betreiber versprochen<br />

haben, viele Arbeitsplätze<br />

für die einheimische Bevölkerung<br />

zu schaffen. Beim Besuch der Anlage<br />

fiel auf, dass ein Großteil des<br />

Personals nicht aus der Region<br />

stammt, egal ob Kellner,Köche,<br />

Kassa- und Reinigungspersonal<br />

oder Security-Angestellte. (Text<br />

und Fotos: mams)


wALDbAD HAiMiNG<br />

Heisse DisKUssiONeN vOR 35 JAHReN<br />

DAs fReie wORt<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

Seit 35 Jahren ist das Waldbad <strong>Haiming</strong> eine begehrte Erholungsoase für Gäste aus dem gesamten Oberland. Es hätte aber auch ein Badesee werden können.<br />

Ein Blick zurück: Im Juni 1975 bades ein, während der damalige des Goinger Badesees belegen, Diese ging dann auch mit 8:6<br />

fiel die Entscheidung über Vizebürgermeister und Obmann dass dieses Argument nicht Stimmen denkbar knapp für den<br />

den Bau eines Schwimmbades. des Fremdenverkehrverbandes stimme. Es wurde klar, dass die Schwimmbadbau aus. Im Jahr<br />

Diskutiert wurde damals aller- Anton Raffl für das Errichten eines Abstimmung eine sehr knappe 1976 wurde das Waldbad im<br />

dings das Anlegen eines Bade- Badesees war. Die Schwimmbad- Sache werden würde. Zeitzeugen Forchet dann eingeweiht. Inzwisees.<br />

Die Meinungen der dama- Befürworter argumentierten, berichten, dass man damals soschen wurde es mehrfach renoligen<br />

<strong>Gemeinde</strong>räte gingen weit dass ein beheiztes Schwimmgar einen dem Schwimmbadbau viert und erweitert und wurde<br />

auseinander. Einerseits war da bad eine wesentlich längere wohlgesonnenen <strong>Gemeinde</strong>rat zu einer beliebten Badeanlage<br />

Bürgermeister Wilfried Stigger. Er Badesaison ermöglichen würde. aus dem Bett geholt habe, um für Besucher aus dem ganzen<br />

trat für den Bau eines Schwimm- Anton Raffl wollte am Beispiel die Abstimmung zu gewinnen. Oberland. (Text und Foto: mams)<br />

eRfüLLt DAs HAiMiNGeR wALDbAD DeiNe eRwARtUNGeN?<br />

Mir gefällt unser Schwimmbad<br />

in <strong>Haiming</strong> sehr gut. Im<br />

Schwimmbad hat man immer die<br />

Wahl zwischen einem Schattenoder<br />

Sonnenplatz. Es ist auch<br />

nicht zu überfüllt und so kann<br />

man die Ruhe genießen. Für Kinder<br />

steht ein schöner Spielplatz<br />

bereit und die Jugendlichen<br />

können zu jeder Zeit Volleyball<br />

spielen.<br />

Ich gehe so oft ich Zeit habe mit<br />

meiner Tochter ins Schwimmbad.<br />

Die Preise im Schwimmbadcafe<br />

sind auch in Ordnung und es<br />

gibt für Kinder tolle Gerichte für<br />

zwischendurch in kindgerechten<br />

Portionen. Die Kabinen zum Anmieten<br />

sind auch nicht teuer und<br />

man hat sehr viel Platz um seine<br />

ganzen Sachen dort zu verstauen,<br />

auch das ist ein sehr großes<br />

Plus. Ich finde auch die Lage hervorragend.<br />

In der Nähe befinden<br />

sich die anderen Sportplätze und<br />

das Sportcafe ist auch nicht weit<br />

entfernt.<br />

Ich bin sehr froh darüber, dass<br />

wir so ein sauber geführtes<br />

Schwimmbad bei uns in der <strong>Gemeinde</strong><br />

haben.<br />

Marianne Floriani<br />

<strong>Haiming</strong><br />

Thema der nächsten Ausgabe:<br />

Yvonne Hell<br />

<strong>Haiming</strong><br />

„„Wie zufrieden sind Sie mit dem Erscheinungsbild<br />

der Parkanlagen und öffentlichen Plätze in unserer<br />

<strong>Gemeinde</strong>?“<br />

Meinungen an dorfblattl@gmail.com<br />

Also ich bin sehr zufrieden mit<br />

unserem Schwimmbad. Am<br />

besten gefällt mir, dass es immer<br />

sehr ruhig und angenehm ist. Dadurch<br />

findet man immer einen<br />

Platz und ich kann dort richtig<br />

entspannen. Viele Leute bemängeln<br />

am <strong>Haiming</strong>er Schwimmbad,<br />

dass es keine Rutschen oder<br />

andere Attraktionen hat. Doch<br />

ich bin froh darüber, dass es so<br />

ist. Denn genau dadurch herrscht<br />

eine angenehme Atmosphäre.<br />

Die Preise finde ich akzeptabel<br />

und auch die sanitären Anlagen<br />

lassen nichts zu wünschen übrig.<br />

Meiner Meinung nach könnte das<br />

Kinderplantschbecken ein wenig<br />

verbessert werde. Die Kinder haben<br />

dort wenig bis nichts zum<br />

Spielen. Ich habe auch den Eindruck,<br />

dass unser Schwimmbad<br />

nicht nur bei uns in <strong>Haiming</strong>,<br />

sondern auch in der Umgebung<br />

sehr gefragt ist, denn ich wüsste<br />

auch nicht, wo ich sonst hingehen<br />

sollte schwimmen. Das<br />

nächste Schwimmbad wäre ein<br />

bis zwei Orte entfernt und da bin<br />

ich schon sehr froh, dass wir im<br />

eigenen Dorf eines besitzen.<br />

Seite 7


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

sCHUtZGebiete<br />

biOLOGisCHe vieLfALt iM ObeRLAND<br />

<strong>2010</strong> wurde von den Vereinten<br />

Nationen zum Internationalen<br />

Jahr der Biologischen Vielfalt<br />

erklärt mit dem Ziel, auf ihre<br />

Bedeutung aufmerksam zu machen<br />

und Maßnahmen zu ihrem<br />

Erhalt zu setzen. Diese Biodiversität<br />

umfasst sowohl die Vielfalt<br />

von Lebensräumen und Arten in<br />

einem Gebiet als auch die genetische<br />

Variabilität einer Art.<br />

Die biologische Vielfalt stellt<br />

eine Lebensgrundlage für die<br />

Menschen dar. In letzter Zeit<br />

hat man etwa in der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

den Wert von seltenen<br />

alten Kulturpflanzen oder Haustierrassen<br />

wieder entdeckt, weil<br />

diese z.B. oft resistenter gegen<br />

Krankheiten sind. Auch die Artenvielfalt<br />

im Meer leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Ernährung<br />

und wie viel davon abhängt sieht<br />

man oft erst, wenn diese z.B.<br />

durch Überfischung oder die aktuelle<br />

Ölkatastrophe im Golf von<br />

Mexiko bedroht ist. Auch für die<br />

Gesundheit ist die Biodiversität<br />

unerlässlich, da man aus vielen<br />

Organismen Arzneistoffe gewinnen<br />

kann. Dabei sind etwa viele<br />

Pflanzenarten vor allem in tropischen<br />

Regenwäldern noch gar<br />

nicht erforscht.<br />

Artenreiche Natur findet man<br />

aber nicht nur im Urwald oder<br />

im Korallenriff, sondern kann<br />

man auch vor der eigenen Haustür<br />

entdecken. Gerade das Oberinntal<br />

weist eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Lebensräume vom<br />

Seite 8<br />

Talboden bis ins Hochgebirge auf<br />

und entsprechend vielfältig ist<br />

auch die Flora und Fauna. Wenn<br />

man durch solche Gebiete wandert,<br />

wird bewusst, dass diese<br />

biologische Vielfalt auch einen<br />

sehr großen Erholungswert für<br />

den Menschen hat. Und das ist<br />

auch von wirtschaftlichem Interesse,<br />

da der Tourismus gerne<br />

mit abwechslungsreichen <strong>Land</strong>schaften<br />

wirbt, die besondere<br />

Naturerlebnisse bieten.<br />

Beim Erhalt von Arten und Lebensräumen<br />

nehmen Schutzgebiete<br />

eine wichtige Rolle ein, vom<br />

kleinen Naturdenkmal, das z.B.<br />

nur aus einem markanten Baum<br />

besteht bis hin zum großen Nationalpark.<br />

Im <strong>Tirol</strong>er Oberland<br />

gibt es Schutzgebiete, die einerseits<br />

weitgehend unberührte<br />

Naturlandschaft im Hochgebirge<br />

umfassen wie etwa im Naturpark<br />

Ötztal, andererseits aber auch<br />

Teile der Kulturlandschaft im Tal<br />

betreffen.<br />

Eines dieser Schutzgebiete im<br />

Talboden ist das Silzer Pirchet.<br />

Dieser Föhrenwald ist ein wichtiger<br />

Lebensraum für Pflanzen<br />

und Tiere und wird von Besuchern<br />

gern als Erholungsraum<br />

genutzt. Außerdem wirkt er sich<br />

auch positiv auf die Luftsituation<br />

im Talboden aus. Derzeit besteht<br />

der Wald zum Großteil aus Kiefern,<br />

die ca. 60 – 80 Jahre alt sind.<br />

Solche gleichförmigen Bestände<br />

sind relativ anfällig gegen Gefährdungen<br />

wie z.B. Schädlinge<br />

Dieses Aquarell zeigt den Ortolan mit Locherboden im Hintergrund.<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

Auf diesem Luftbild sieht man das Ortolan-Schutzgebiet ganz genau.<br />

oder Stürme. Daher ist das Ziel<br />

eines mehrjährigen Schutzwaldprojektes<br />

die Entwicklung einer<br />

stabileren, mehrschichtigen<br />

Waldstruktur. Durch Auflichten<br />

des Bestandes wird z.B. die Naturverjüngung<br />

mit der Kiefer<br />

gefördert. Außerdem werden<br />

auch heimische Laubbäume (z.B.<br />

Bergulme, Winterlinde, Esche)<br />

angepflanzt, weil aufgrund der<br />

Standortverhältnisse ein höherer<br />

Laubholzanteil zu erwarten wäre.<br />

Das wirkt sich positiv auf die<br />

Waldstabilität aus und erhöht<br />

zugleich die Artenvielfalt.<br />

Einen ganz anderen Charakter<br />

hat die nördlich angrenzende<br />

„Silzer Innau“. Sie ist einer der<br />

wenigen weitgehend naturnahen<br />

Auwaldreste, die noch am<br />

Inn zu finden sind. Besonders<br />

beeindruckend ist es, wenn die<br />

Au bei Hochwasser überflutet<br />

wird. Diese Wechselwirkung<br />

zwischen Wasser und <strong>Land</strong> ist<br />

entscheidend für das Funktionieren<br />

eines Auwaldes und die<br />

dort vorkommenden Laubbäume<br />

wie Grauerlen, Pappeln und<br />

Weiden tolerieren im Gegensatz<br />

zu Nadelbäumen auch längere<br />

Überflutungen. Auwälder zählen<br />

zu den artenreichsten Lebensräumen<br />

und so verwundert es<br />

nicht, dass auch diese Innau trotz<br />

der kleinen Fläche viele Arten beherbergt.<br />

Da dort auch seltene<br />

Vögel wie z.B. Gartenbaumläufer<br />

oder Flussuferläufer vorkommen,<br />

sollten die Schotterflächen und<br />

der Auwald zur Brutzeit im Frühling<br />

nicht betreten werden.<br />

Die landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen zwischen Staudach und<br />

<strong>Haiming</strong> gehören schließlich zum<br />

Natura 2000 Gebiet „Ortolan-Vorkommen<br />

Silz – <strong>Haiming</strong> – Stams“.<br />

Dieses europäische Vogelschutzgebiet<br />

dient dem Schutz des Ortolans,<br />

eines etwa spatzengroßen<br />

Singvogels. Diese Vogelart hat<br />

hier ihr letztes Brutgebiet in ganz<br />

Österreich, wobei die Nester am<br />

Boden vor allem in Getreide-<br />

und Kartoffelfeldern angelegt<br />

werden. Ein für dieses Gebiet<br />

entwickeltes landwirtschaftliches<br />

Förderprogramm soll einen<br />

Anzreiz bieten, Flächen so<br />

zu bewirtschaften, dass diese Art<br />

erfolgreich brüten kann. Durch<br />

diese Maßnahmen profitieren<br />

neben dem Ortolan auch andere<br />

seltene Bodenbrüter wie die<br />

Feldlerche, das Braunkehlchen<br />

oder die Wachtel. Seit diesem<br />

Jahr gibt es außerdem auch Getreidefelder,<br />

wo der biologische<br />

Anbau von alten Sorten wie dem<br />

Obernberger Schwarzhafer oder<br />

dem Chrysanth-Hanser-Roggen<br />

gefördert wird.<br />

In allen drei Gebieten werden<br />

heuer Tafeln neu aufgestellt oder<br />

ersetzt, die auf diese Schutzgebiete<br />

hinweisen sollen. Weitere<br />

Informationen über die Schutzgebiete<br />

in <strong>Tirol</strong> und zum Thema<br />

„Biologische Vielfalt“ können im<br />

Internet nachgelesen werden<br />

(www.tiroler-schutzgebiete.at;<br />

www.biologischevielfalt.at).<br />

(Text und Fotos: Andreas Danzl,<br />

Schutzgebietsbetreuer)


eiNe etwAs UNGewÖHNLiCHe betRACHtUNG<br />

AUs(DeR)siCHt Des tsCHiRGANts!<br />

ach langer Zeit möchte<br />

„Nich die Gelegenheit nutzen<br />

und mich euch Menschen<br />

zuerst vorstellen: Tschirgant ist<br />

mein Name, jawohl ihr habt es<br />

richtig gelesen, das Tschirgant-<br />

Massiv oder der Berg, nennt man<br />

mich und ich lebe schon seit tausenden<br />

von Jahren hier in <strong>Tirol</strong>.<br />

Es wurde in den letzten Monaten<br />

und Jahren viel über mich berichtet<br />

und es wurde in meinem<br />

Namen für mich gekämpft. Dafür<br />

danke, dass es doch noch<br />

Menschen gibt, die mich respektieren.<br />

Weshalb ich mich auch<br />

mal zu Wort melden möchte,<br />

hat eigentlich einen ganz einfachen<br />

Grund: Ich möchte euch<br />

Menschen daran erinnern, wer<br />

oder was ihr wirklich seid. Ein<br />

Wesen aus Fleisch und Blut, mit<br />

Gehirn, Verstand aber auch Geist<br />

und Seele. Was ihr mit euren unglaublichen<br />

Ideen der Umwelt<br />

und damit euch selber antut, das<br />

möchte ich euch mit diesem Text<br />

verständlich machen. „Es gibt<br />

mehr Dinge im Himmel und auf<br />

der Erde, als eure Schulweisheit<br />

sich träumt“ Shakespeare.<br />

Die Kraft der Berge oder das<br />

Loch im Bauch<br />

Man hat mich nie gefragt, wie es<br />

mir dabei ergeht, wenn ein riesiges<br />

Loch (ihr nennt es Tunnel)<br />

in meinen Körper gebohrt wird.<br />

Wie sollte man auch auf die Idee<br />

kommen einen Berg zu fragen,<br />

ob man ihn missbrauchen darf.<br />

In anderen Kulturen wie zum<br />

Beispiel den Indianern wird keine<br />

Blume oder Pflanze gepflückt,<br />

kein Tier getötet, ohne sich vorher<br />

mit ihnen darüber verständigt<br />

zu haben. Das wird in allen<br />

Kulturen eurer Ureinwohner so<br />

gemacht. Interessanterweise sind<br />

das die Stämme und Kulturen, die<br />

ihr als primitiv bezeichnet. Diese<br />

Menschen wissen und respektieren<br />

die Natur und verstehen, dass<br />

wir nur im gesunden Einklang mit<br />

ihr weiter überleben können.<br />

Ich bin nicht aus Fleisch und Blut,<br />

aber ich bin Energie! Alles was<br />

auf dieser Erde und im Universum<br />

existiert besteht aus Energie<br />

und dies kann von Wissen-<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

schaftlern bestätigt werden. Ihr<br />

Menschen wisst es selber und ihr<br />

spürt es. Wenn ihr eine Wanderung<br />

in die Berge macht sagt ihr<br />

ja öfter: “Spürst du auch die Kraft<br />

der Berge?“, oder ihr wandert<br />

auf meinem Rücken um “Kraft<br />

zu tanken“. Ja so ist es. Auch ich,<br />

der Tschirgant gebe euch Kraft<br />

und ich bin reine pure Energie.<br />

Ihr könnt und wollt sie nicht sehen,<br />

manche schon und manche<br />

spüren sie ganz gewiss. Stellt<br />

euch einfach mal vor, man würde<br />

einen Menschen nehmen und<br />

ihm ein großes Loch durch den<br />

Bauch bohren. Sicherlich hätte<br />

dieser keine Freude daran und<br />

würde nach kurzer Zeit sterben.<br />

Nur dass sich der Mensch in Worten<br />

über diesen Schmerz äußern<br />

kann heißt noch lange nicht, dass<br />

ich nicht auch so empfinde. Auch<br />

ich bin in einer bestimmten Weise<br />

lebendig und täglich finden<br />

Schwingungen in mir und um<br />

mich herum statt, die von sensitiven<br />

Menschen auch wahr genommen<br />

werden. Wenn ihr nun<br />

das Bedürfnis habt, mir ein Loch<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

Der Künstler Christoph Mösch lebt seit<br />

einigen Jahren in <strong>Haiming</strong>.<br />

in das Gestein zu bohren, damit<br />

tausende von Autos durch mich<br />

durch fahren dürfen, werdet ihr<br />

in dieses Energiefeld eindringen<br />

und verschiedene Ströme stoppen<br />

oder fehlleiten.“<br />

Mehr über den Horror vor bzw.<br />

mit dem Tunnel und das mutige<br />

<strong>Tirol</strong>er Volk erfahrt ihr unter<br />

www.moeschart.com –Tschirgant!<br />

(Text und Foto: Christoph<br />

Mösch)<br />

UMweLtsCHUtZ<br />

eNeRGiesPARLAMPeN füR ALLe HAUsHALte<br />

Die TIWAG und die kommunalen<br />

Energieversorger<br />

Energie West GmbH, EW Reutte<br />

AG und IKB AG haben sich dazu<br />

entschlossen, unserer <strong>Gemeinde</strong><br />

einen Anreiz zum Energiesparen<br />

zu geben: In Kooperation mit<br />

dem <strong>Gemeinde</strong>verband und der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> werden 700<br />

qualitativ hochwertige Energiesparlampen<br />

an die Haushalte<br />

verteilt.<br />

Damit möchte die TIWAG ei-<br />

nen Beitrag zur Erreichung der<br />

Klimaschutzziele leisten und<br />

der Bevölkerung von <strong>Haiming</strong><br />

zeigen, wie einfach es ist, Energie<br />

und gleichzeitig Geld zu<br />

sparen. Der Einspareffekt durch<br />

Energiesparlampen ist nicht zu<br />

unterschätzen! Er liegt bei ca. 80<br />

Kilowattstunden pro Jahr.<br />

Mit einer Leistungsaufnahme<br />

von 18 Watt ersetzt die Energiesparlampe<br />

eine herkömmliche<br />

100 Watt Glühbirne bei gleicher<br />

Lichtausbeute. Die durchschnittliche<br />

Lebensdauer einer<br />

Energiesparlampe beträgt 8.000<br />

Stunden, die Geldersparnis im<br />

Vergleich zu herkömmlichen<br />

Glühbirnen pro Jahr und Lampe<br />

liegt bei etwa 11 Euro. Die Energiesparlampen<br />

wurden von Experten<br />

eingehend auf ihre Qualität<br />

überprüft und für „sehr gut“<br />

befunden.<br />

Wie kommen Sie zu den TIWAG-<br />

Energiesparlampen?<br />

Ab sofort wird im <strong>Gemeinde</strong>amt<br />

pro gemeldetem Haushalt eine<br />

Lampe ausgegeben. Ausgabe so-<br />

lange der Vorrat reicht! Kommen<br />

Sie im <strong>Gemeinde</strong>amt vorbei und<br />

holen sich kostenlos ihre Energiesparlampen.<br />

Sie leisten damit nebenbei<br />

einen wertvollen Beitrag<br />

zum Umweltschutz. (Text: beka,<br />

Grafiken: <strong>Tirol</strong>er Wasserkraft)<br />

Seite 9


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

Triller & Floethe<br />

Wir sind eine zivilisierte Gesellschaft.<br />

Wir leben mit jedem<br />

erdenklichen technischen<br />

Spielzeug, informieren uns<br />

über Geschehnisse auf der<br />

ganzen Welt und wissen über<br />

alles Bescheid - kurzum: Wir<br />

wissen, wie der Hase läuft.<br />

Als in den achtziger Jahren des<br />

letzten Jahrhunderts die okölogische<br />

Bewegung so richtig ins<br />

Rollen kam, sprachen alle von<br />

Mülltrennung und achtsamem<br />

Umgang mit unseren Ressourcen.<br />

Heute, dreißig Jahre später,<br />

wissen wir, dass das viel zu<br />

wenig war, obwohl diese „Öko-<br />

Freaks“ damals nur leise belächelt<br />

wurden. Heute merken<br />

wir, dass unsere Verbrechen an<br />

unserem Heimatplaneten nicht<br />

ungesühnt bleiben. Klimaveränderung,<br />

Ozon-Loch, Gletscherschmelze,<br />

und so weiter<br />

zeigen uns klar auf, dass wir<br />

nicht genügend für unsere Umwelt<br />

tun. Jetzt werden einige<br />

sagen, das sei alles nur graue<br />

Theorie, weit weg von unserem<br />

Alltag. Gut, sagen wir dazu,<br />

schön wenn es so sein sollte.<br />

Aber dann fragen sich Triller<br />

und Floethe doch, wie es sein<br />

kann, dass wir in unserem Ort,<br />

in unserem unmittelbaren Lebensumfeld<br />

agieren, als wären<br />

wir „Schweine“ - die übrigens<br />

sehr reinlich sind. Offenbar<br />

reinlicher als so mancher unserer<br />

Zeitgenossen. Wie kann<br />

es denn sein, dass Jung und Alt<br />

geleerte Dosen und Flaschen<br />

einfach irgendwohin werfen -<br />

locker leicht nach der Devise:<br />

Irgendwer wird es schon aufräumen.<br />

Hat hier die Erziehung<br />

versagt? Lernt man das nicht<br />

schon mit dem Einsaugen der<br />

Muttermilch, dass man seinen<br />

selbst produzierten Abfall<br />

auch selbst entsorgt? Keiner<br />

will schmutzig gekleidet auf<br />

der Straße unterwegs sein,<br />

aber Schmutz zu produzieren<br />

scheint in zu sein. Es<br />

schämen sich<br />

Triller & Floethe<br />

ORtsbiLDsäUbeRUNG<br />

Die beRGwACHt RäUMt AUf<br />

Die alte Tradition der Umweltsäuberung<br />

in den Ortsteilen<br />

<strong>Haiming</strong> und Ötztal-Bahnhof<br />

wird auch vom neuen Einsatzstellenleiter<br />

Klaus Hiel fortgeführt.<br />

An zwei Samstagen bei typischem<br />

April-Wetter waren die<br />

Bergwächter mit Schülern der<br />

Volks- und Hauptschule im Sinne<br />

der Umwelt aktiv.<br />

Insgesamt vierzig Kinder fanden<br />

sich bei der Umweltsäuberungsaktion<br />

ein und waren mit Eifer<br />

und Tatkraft dabei. Mit Handschuhen<br />

und Müllsäcken ausgerüstet<br />

machten sich Kleingruppen<br />

von Kindern mit Bergwächtern<br />

auf den mühsamen Weg.<br />

Wie wichtig diese Aktion ist,<br />

konnte man an den vielen Müllsäcken,<br />

die mit Unrat aus den<br />

Wäldern und unserer Umgebung<br />

gefüllt wurden, sehen. So konn-<br />

Seite 10 Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

ten auch zwei Fahrräder und eine<br />

Waschmaschine der ordnungsgemäßen<br />

Entsorgung zugeführt<br />

werden. Die Ortsbildsäuberung<br />

dient auch dazu, die Kinder auf<br />

die Problematik der Müllentsorgung<br />

aufmerksam zu machen,<br />

und die Augen für die Erhaltung<br />

der Natur zu öffnen.<br />

Die Kinder aus Ötztal-Bahnhof vor der heiklen Mission.<br />

Als Dank für die fleißigen Helfer<br />

gab es nach getaner Arbeit von<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> Limo,<br />

Würstel und als Nachspeise ein<br />

Eis. (Text und Foto: Bergwacht<br />

<strong>Haiming</strong>)<br />

GUteR Geist<br />

Die MüLLfee vOM HAiMiNGeRbeRG<br />

Vor nicht allzu langer Zeit fuhr<br />

ich, wie so oft, die Straße vom<br />

<strong>Haiming</strong>erberg hinunter. Am<br />

Straßenrand sah ich einen Müllsack<br />

stehen, der mit Müll prall<br />

gefüllt war. Ich ärgerte mich sehr<br />

darüber. Doch als ich weiterfuhr,<br />

standen dort noch zwei solche<br />

Dinger und meine Wut über diese<br />

„Umweltverschmutzer“ in<br />

unserer <strong>Gemeinde</strong> wuchs in mir.<br />

Sogleich versuchte ich mich<br />

schlau zu machen, ob nicht doch<br />

jemand diesen Übeltäter erwischt<br />

hatte. Dadurch erfuhr ich die<br />

eigentliche Wahrheit. Eine junge<br />

Frau ging zu Fuß den <strong>Haiming</strong>erberg<br />

hinab und sammelte dabei<br />

auch gleich den ganzen Müll, der<br />

sich ganz besonders auf dieser<br />

Straße rechts und links türmt, ein.<br />

Wahrscheinlich hatte auch sie die<br />

Schnauze voll von diesem Dreck<br />

und setzte damit ein Zeichen dagegen.<br />

Als sie damit fertig war,<br />

verständigte sie die <strong>Land</strong>arbeiter,<br />

die diese Säcke nur noch holen<br />

mussten. Ich finde es sehr mutig<br />

und großartig sich zu so etwas<br />

zu überwinden, denn der Witz<br />

an dieser ganzen Geschichte ist,<br />

dass anscheinend eine Autofahrerin,<br />

die diese „Müllfee“ beobachtet<br />

hatte, stehen blieb und<br />

ihr zu verstehen gab, dass diese<br />

nicht ganz richtig ticken würde<br />

im oberen Stübchen.<br />

Geht`s noch??<br />

Unsere <strong>Gemeinde</strong> und ganz<br />

besonders die Straßenränder in<br />

<strong>Haiming</strong> und Umgebung sind<br />

oft von Müll gesäumt. Eine be-<br />

wundernswerte Frau kämpft<br />

dagegen an und kann sich noch<br />

solche Kommentare gefallen<br />

lassen. Das kann<strong>´s</strong> doch nicht<br />

sein. Ich beneide diese Frau um<br />

ihr Engagement und denke wir<br />

können uns alle eine Scheibe von<br />

ihr abschneiden. Ganz besonders<br />

jene, die es nicht schaffen, ihren<br />

eigenen, selbst produzierten Unrat<br />

ordnungsgemäß in ihrem zu<br />

Hause stehenden Müllkübel zu<br />

entsorgen. (Text: AnF, Foto: Chris)<br />

Ein Beispiel für gelebte Umweltverschmutzung zeigt dieses Foto, aufgenommen<br />

in der Nähe der Kirche in Ötztal-Bahnhof.


wOHN- UND PfLeGeHeiM<br />

MODeNsCHAU UND OPeRetteNMeLODieN<br />

Hans Kössler bei der Modenschau in Begleitung von zwei hübschen Modells.<br />

In den letzten Monaten gab es den dem begeisterten Publikum<br />

wieder einiges zu erleben im präsentiert. Bewohner-Sprecher<br />

nun ein Jahr alten Wohn- und und Mode-Unternehmer Hans-<br />

Pflegeheim.<br />

Peter Stigger zeigte sich von seinen<br />

Neo-Models begeistert: „Ich<br />

MODENSCHAU<br />

habe in meiner Berufs-Laufbahn<br />

schon oft Modenschauen orga-<br />

Am 16. April luden Stigger Moden nisiert, aber selten war eine so<br />

und das Wohn- und Pflegeheim stimmungsvoll wie diese.“ Etwas<br />

<strong>Haiming</strong> zur großen Modenschau ganz Besonderes war die Mi-<br />

mit Models zwischen drei und schung zwischen Jung und Alt.<br />

98 Jahren. An die neunzig Out- So beschritten einige Familien als<br />

fits aus der aktuellen Frühjahrs- Drei-Generationen-Gruppe den<br />

Kollektion für Jung und Alt wur- Laufsteg.<br />

Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

OPERETTENABEND<br />

Im Rahmen der jährlichen „Klassikveranstaltung“<br />

konnten sich<br />

die BewohnerInnen der Sozialzentren<br />

Oetz und <strong>Haiming</strong> gemeinsam<br />

mit Angehörigen und<br />

Freunden an Operettenmelodien<br />

erfreuen. Unter der kompetenten<br />

Leitung von Mag. Barbara Götsch<br />

gestaltete der mitreißende Chor<br />

diesen musikalischen Nachmittag<br />

mit schönen Liedern aus<br />

bekannten Operetten, die abwechselnd<br />

im Duett oder Solo<br />

interpretiert wurden.<br />

„Unsere musikalischen Nachmittage<br />

waren ein voller Erfolg“,<br />

freut sich Heimleiter Karlheinz<br />

Koch und meinte weiter: „Für<br />

diese Veranstaltungen haben<br />

wir unsere Gemeinschaftsräume<br />

in Konzertsäle verwandelt und<br />

extra ein Klavier angemietet.<br />

Die große Begeisterung aller<br />

BewohnerInnen zeigt eindeutig,<br />

dass wir mit dieser Idee voll ins<br />

Schwarze getroffen haben“.<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

Von „Der Bettelstudent“ bis<br />

„Die lustige Witwe“<br />

Die SängerInnen begeisterten<br />

ihr Publikum bei den festlichen<br />

Konzerten mit Liedern aus bekannten<br />

Operetten wie „Der<br />

Bettelstudent“ von Karl Millöcker,<br />

„Im weißen Rössl“ von Robert<br />

Stolz oder „Die lustige Witwe“<br />

von Franz Lehar. „Der Operettenreigen<br />

in unserem Haus hat mir<br />

viel Freude bereitet. Früher habe<br />

ich es oft genossen ins Theater<br />

oder die Oper zu gehen. Durch<br />

den Besuch des Chors kam die<br />

klassische Musik direkt zu uns<br />

und wir konnten die wunderschönen<br />

Stücke gemeinsam mit<br />

unseren Freunden und Verwandten<br />

genießen“, so Bewohnerin<br />

Frau Marianne Stadler. Die musikalischen<br />

Darbietungen stießen<br />

auf so große Begeisterung,<br />

dass die KünstlerInnen in beiden<br />

SeneCura Häusern mehrmals um<br />

Zugaben gebeten wurden. Viele<br />

Bewohner freuen sich jetzt schon<br />

auf eine Fortsetzung im nächsten<br />

Jahr. (Text und Foto: mams)<br />

visiteNKARte füR eiNHeiMisCHe UND Gäste<br />

bAHNHOfPLAtZ UND PARK&RiDe übeRGebeN<br />

Die Geschichte um den Bahnhofplatz<br />

drohte eine unendliche<br />

zu werden - viele Gespräche<br />

und zähe Verhandlungen zwischen<br />

ÖBB, VVT, <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong> und<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> fanden statt,<br />

um eine ansprechende Lösung<br />

für den über Jahre provisorisch<br />

umgebauten Bahnhofplatz zu<br />

finden. Etliche Terminzusagen<br />

wurden gegeben und wieder<br />

verworfen. Es war ein langer<br />

Weg, bis im Herbst letzten Jahres<br />

endlich die Baumaschinen auffuhren.<br />

Von da an ging es Schlag<br />

auf Schlag, der Umbau wurde<br />

zügig durchgeführt und nun ist<br />

vollendet. Der Bahnhofplatz ist<br />

zu einer einladenden Visitenkarte<br />

des Ortes geworden und<br />

bringt – so wie es scheint – damit<br />

alle Anforderungen und Interessen<br />

auf einen Nenner.<br />

Am 21. Mai <strong>2010</strong> wurde der neue<br />

Bahnhofplatz feierlich eröffnet.<br />

Nach Ansprachen mit informativen<br />

Details über die „Drehscheibe<br />

Bahnhofplatz“ von Ehrengästen<br />

segnete Pater Camillus Essig<br />

den neuen Platz und wünschte<br />

allen Menschen, die ihn in verschiedener<br />

Hinsicht benutzen,<br />

Gottes Segen.<br />

Der neue Bahnhofplatz präsentiert<br />

sich gut strukturiert. An den<br />

zwei Bussteigen zeigen moderne<br />

elektronische Anzeigetafeln die<br />

nächsten Fahrtmöglichkeiten<br />

an, die Wartehäuschen trotzen<br />

Wind und Wetter. Mit dem Blindenleitsystem<br />

finden sich auch<br />

sehschwache Menschen zurecht.<br />

Der Brunnen ist geblieben,<br />

schließlich fand noch ein wenig<br />

Grün mit Bäumen und Blumen<br />

seinen Platz.<br />

Etwa 2400 Reisende benutzen<br />

täglich einen der rund 70 Züge<br />

Vorher: Hinter den Bäumen verdeckt stehen hier hässliche Betonblöcke.<br />

Nachher: Nun kann sich der Bahnhofsplatz sehen lassen.<br />

oder 80 Busse, die in Ötztal halten.<br />

Für die Pendler, die mit dem<br />

Auto anreisen, wurden zusätz-<br />

lich 40 neue Park & Ride-Plätze<br />

östlich des Bahnhofs geschaffen.<br />

(Text und Fotos: ErFö)<br />

Seite 11


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

GEmEiNDE<br />

AbScHiED, ANkuNFT uND FrEuDE<br />

Verstorbene Mitbürger<br />

Maria Leitner (06.03.<strong>2010</strong>)<br />

im 87. Lebensjahr<br />

Elsa Elisabeth Köll (14.03.<strong>2010</strong>)<br />

im 87. Lebensjahr<br />

Margaretha Gager (30.03.<strong>2010</strong>)<br />

im 70. Lebensjahr<br />

Elisabeth Wegleiter (07.04.<strong>2010</strong>)<br />

im 89. Lebensjahr<br />

Paul Leitner (27.04.<strong>2010</strong>)<br />

im 80. Lebensjahr<br />

Dr. Ruth Mund (07.05.<strong>2010</strong>)<br />

im 97. Lebensjahr<br />

Anton Kirschner (19.05.<strong>2010</strong>)<br />

im 62. Lebensjahr<br />

Hubert Stigger (22.05.<strong>2010</strong>)<br />

im 68. Lebensjahr<br />

Eheschließungen am Standesamt<br />

<strong>Haiming</strong><br />

14. Mai <strong>2010</strong><br />

Stefan Gritsch und Brigitte Elisabeth Seiler<br />

15. Mai <strong>2010</strong><br />

Martin Haslwanter und Patricia Pfausler<br />

Seite 12 Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

Geburten<br />

Sandro Josef Braig (Melanie Braig und Peter Prantl)<br />

Sophia Mayr (Gabriele und Josef Mayr)<br />

Schimun Kopp (Saskia und Markus Kopp)<br />

Daniel Raffl (Iryna und Karl Podolska-Raffl)<br />

Lorenz Föger (Martina und Karl Heinz Föger)<br />

Paul Kleinheinz (Petra und Christoph Kleinheinz)<br />

Ramon Riml (Deniz und Martin Riml)<br />

Leonie Sophie Köll (Nicole und Mathias Köll)<br />

Christina Perwög (Manuela und Michael Perwög)<br />

Isabelle-Joceline Ianko (Augusta-Beatrice Ianko<br />

und Leonhard Thöni)<br />

GRATULATIONEN<br />

Zur Goldenen Hochzeit<br />

Hildegard und Bernhard Kapeller (29. Jänner)<br />

Hildegard und Ferdinand Konrad (16. April)<br />

Wenefrieda und Johann Ölhafen (24. April)<br />

Zum runden Geburtstag<br />

Der Pensionistenverband gratuliert folgenden<br />

<strong>Gemeinde</strong>bürgern zum runden Geburtstag:<br />

Walter Granitzer (80), Karoline Ennemoser (85), Werner Kuen<br />

(80)<br />

Auszeichnungen<br />

Mag. Peter Zoller zur Verleihung des Titels Oberstudienrat<br />

VD Heinrich Gritsch zur Verleihung des Titels Oberschulrat<br />

Matura, Sponsion oder Lehrabschluss<br />

Baumeister Ing. Elmar Draxl und Dipl.Ing. (FH) Bernhard Matt<br />

zur abgeschlossenen Ausbildung zum Immoblien-Treuhänder<br />

Anm. d. Red.: Wir können nur drucken, was wir erfahren!<br />

Meldungen an dorfblattl@gmail.com


juNG uND AlT<br />

AuS DEr juGEND<br />

KiNDeRGARteN HAiMiNG<br />

ALLes füR eiNe GesUNDe eNtwiCKLUNG<br />

Der Kindergarten <strong>Haiming</strong><br />

bietet Kindern vom dritten<br />

bis zum sechsten Lebensjahr<br />

Erziehung und Bildung in liebevoller<br />

Atmosphäre und nach hohen<br />

pädagogischen Standards.<br />

Die 65 Kinder werden ihrem Alter<br />

gemäß ganzheitlich gefördert.<br />

Die Kindergartenpädagoginnen<br />

bereiten abwechslungsreiche<br />

Tagesprogramme vor, damit<br />

die Kinder viele Erfahrungen<br />

sammeln und Wissen erwerben<br />

können. Die pädagogische Arbeit<br />

im Kleinkindalter basiert auf<br />

einem bundesübergreifenden<br />

Bildungsplan, der alle Aspekte<br />

der Persönlichkeitsentwicklung<br />

umfasst. Der Bildungsplan für<br />

Kindergärten ist nicht mit einem<br />

schulischen Lehrplan vergleichbar.<br />

Im Mittelpunkt steht die<br />

Erkennung des Entwicklungsstandes<br />

jedes Kindes, um einen<br />

individuellen Bildungsprozess<br />

zu gewährleisten. Dieser beinhaltet<br />

zum Beispiel das Erlernen<br />

von sozialen und emotionalen<br />

Fähigkeiten, sowie kommunikative<br />

und sprachliche Fertigkeiten,<br />

das Einordnen von Sinneseindrücken,<br />

das Erforschen der Natur<br />

und Technik, künstlerische, ästhetische<br />

Gestaltung mit verschiedensten<br />

Materialien, Erfahrungen<br />

im musikalisch-rhythmischen<br />

Bereich wie auch das<br />

Erhalten von Tradition, Religion<br />

und Kultur. Auch Bewegung und<br />

Gesundheit gelten zu Recht als<br />

unverzichtbare Bestandteile der<br />

Erziehung des Kindes.<br />

Was uns wichtig ist für unsere<br />

Kinder:<br />

• Förderung durch Angebote für<br />

alle Sinne<br />

• Mut machen zu Selbständigkeit-<br />

Selbständig werden unter dem<br />

Motto: Hilf mir, es selbst zu tun!<br />

• Bedürfnisorientiertes Arbeiten<br />

• Entspannte Atmosphäre schaffen<br />

• Den Kindern ein vorbereitetes<br />

Lernfeld anbieten, in dem sie<br />

Raum und ZEIT haben zu üben,<br />

zu experimentieren, Erfahrungen<br />

zu sammeln, Fehler zu machen,<br />

sich über Erfolg zu freuen.<br />

Was uns wichtig ist für die Eltern:<br />

• Begleitung der Eltern während<br />

der Eingewöhungszeit<br />

• Gemeinsame Feste<br />

• Gute Zusammenarbeit<br />

• Regelmäßiger Austausch<br />

Welche Möglichkeiten haben<br />

wir dafür?<br />

• Vier engagierte und gut ausgebildete<br />

Mitarbeiterinnen, die Kinder<br />

lieben und denen ihr Beruf<br />

Freude bereitet: Marion Ambrosig,<br />

Christine Köll, Nina Roberts,<br />

Hannelore Raffl<br />

• Vier liebevoll und zweckmäßig<br />

gestaltete Gruppenräume, in de-<br />

Aus der Jugend<br />

nen sich die Kinder wohlfühlen<br />

können<br />

• Vielfältiges Spielangebot ermöglicht<br />

spielerisches Lernen<br />

und gelenktes Freispiel<br />

• Turn- bzw. Bewegungsraum, ein<br />

großer Spielplatz mit geeigneten<br />

Spielgeräten, sowie einen schönen,<br />

nahegelegen Wald kommen<br />

dem natürlichen Bewegungsdrang<br />

des Kindes sehr entgegen.<br />

In einer solchen Umgebung ist<br />

auch viel Platz für Natur- und Umwelterfahrungen.<br />

• Verschiedene Materialien regen<br />

zu kreativem Gestalten an<br />

KINDERMUND im Kindergarten<br />

„Meine Schwester hat einmal Gehirngeschichterung<br />

gehabt.“<br />

Ich glaube es war eine Gehirnerschütterung!<br />

Kind zu Oma: „Der Mann von der<br />

Tante ist Richter.“<br />

Oma verwunder:“Richter?“<br />

Kind: „Ja, der richtet alle kaputten<br />

Sachen im Kindergarten.“<br />

„Ich habe im Urlaub meine Zahnputze<br />

(Zahnbürste) vergessen!“<br />

Fastenzeit: Worauf könnten wir<br />

verzichten?<br />

Kind: „Ich verzichte auf meine<br />

Katze, weil die hat mich gekratzt!“<br />

Kind: „Bei uns zu Hause ist der<br />

Die vier Kindergärtnerinnen und die Helferin Annelies Kapeller bemühen sich um eine ganzheitliche Erziehung der Kleinen im Kindergarten.<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

Papa der Chef und die Mama die<br />

Cheferin!“<br />

Zum Aufräumen erklingt täglich<br />

ein Glockenklang. Ein Kind weiß<br />

nicht genau, ob es das Klingen<br />

der Glocke überhört hat. Zur<br />

Sicherheit fragt es nach: „Tante,<br />

hosch du schua glogget?“<br />

Wir sitzen im Polsterkreis, das<br />

Fenster ist gekippt. Ein <strong>Gemeinde</strong>arbeiter<br />

sammelt rund um<br />

den Kindergarten den Müll ein.<br />

Plötzlich sehen ihn die Kinder<br />

und einige rufen: „Schau Tante,<br />

der Muller!“<br />

Alte Kinderweisheit: „Schafingskrapfen<br />

isst man nur im Schafing!“<br />

Ein Kind schummelt beim Spielen.<br />

Ein anderes merkt dies und ruft:<br />

„Du bist ein Reinleder!“<br />

Ich glaube er meinte Reinleger!<br />

Beim Spiel: 1. Kind: „Ich bin ein<br />

Deutscher!“<br />

2. Kind: „Ich bin ein Frankreicher!“<br />

Zwei Kinder unterhalten sich.<br />

1. Kind „Isch heint morgen?“<br />

2. Kind: „Na heint isch gestern!“<br />

1. Kind: „Wenna isch nocha morgen?“<br />

2. Kind: „I woas o it!“ (Text: Kindergärtnerinnen,<br />

Foto: mams)<br />

Seite 13


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

KiNDeRGARteN HAiMiNGeRbeRG<br />

GROsses tHeAteR bei DeR MUtteRtAGsfeieR<br />

Die Bäuerinnen <strong>Haiming</strong>erberg,<br />

mit Ortsbäuerin Gabi<br />

Prantl, luden alle Mütter vom <strong>Haiming</strong>erberg<br />

in den Vereinssaal<br />

zur Muttertagsfeier ein.<br />

Es gab Kaffee und selbstgebackene<br />

Kuchen. Viele Frauen und<br />

Mütter sind der Einladung gefolgt<br />

und die Veranstaltung war<br />

gut besucht.<br />

Seite 14 Aus der Jugend<br />

Als Höhepunkt des Nachmittags<br />

wurde den Müttern das Theaterstück<br />

„Der Regenbogenfisch“,<br />

vom Kindergarten <strong>Haiming</strong>erberg<br />

vorgeführt.<br />

Die jungen Schauspieler präsentierten<br />

sich von ihrer besten Seite<br />

und die Mütter waren begeistert.<br />

(Text und Fotos: Waltraud Neurauter)<br />

Dieses Küchenbüfett hätte jeder Konditorei zur Ehre gereicht. Der absolute Höhepunkt war „Der Regenbogenfisch“ der Kindergartenkinder.<br />

HAUPtsCHULe HAiMiNG<br />

iNNOvAtives LeHReN UND LeRNeN<br />

Wie bereits bekannt, wurde<br />

der Schulversuch „Neue<br />

Mittelschule“ für die HS <strong>Haiming</strong><br />

nicht genehmigt. Trotzdem werden<br />

viele Inhalte dieses Schulversuches<br />

und auch Organisationsformen<br />

bereits jetzt und in<br />

Zukunft vermehrt an unserer<br />

Hauptschule durchgeführt.<br />

Das bereits bewährte System der<br />

Wahlpflichtfächer wird in allen<br />

Schulstufen fortgeführt und teilweise<br />

sogar erweitert. So können<br />

in der vierten Klasse die Schüler<br />

vier Wochenstunden frei wählen:<br />

Italienisch, Mathematik-Vertiefung,<br />

Naturwissenschaften, Informatik,<br />

Ernährung u. Haushalt,<br />

sowie neu - Berufsorientierung<br />

und Geometrisches Zeichnen<br />

stehen zur Auswahl.<br />

Ein wichtiger Bereich sind die<br />

neuen Lehr- und Lernformen:<br />

Fächerübergreifender Unterricht,<br />

der bisher vor allem bei Projekten<br />

eingesetzt wurde, wird jetzt im<br />

Rahmen von Lernfeldern über<br />

das ganze Jahr durchgeführt. Aus<br />

den Fächern Musik, Bewegung<br />

u. Sport sowie Werken wird ein<br />

Lernfeld gebildet. In diesem Fach<br />

wird das eigenverantwortliche<br />

Lernen und der Gruppenunterricht<br />

besonders forciert.<br />

Die reine Wissensvermittlung,<br />

stundenlanges Üben, frontaler<br />

Unterricht durch den Lehrer werden<br />

zunehmend ersetzt durch<br />

ein Untersuchen relevanter Probleme<br />

vom Schüler selbst und<br />

einen Lernstil, der ein individuelles<br />

Lerntempo ermöglicht. Der<br />

Erwerb von Kompetenzen und<br />

Fähigkeiten steht vor dem reinen<br />

Abfragen von Fachwissen und<br />

Fakten.<br />

Das bedeutet jedoch keinesfalls,<br />

dass Routinefertigkeiten (Schreiben,<br />

Lesen, Kopfrechnen...), Instruktion<br />

und Fachsystematik<br />

vernachlässigt werden. Dazu<br />

dienen auch unterschiedliche<br />

Organisationsformen, wo zwischen<br />

Gruppenbildung und dem<br />

Unterricht in der Klasse mit zwei<br />

Lehrern gewechselt wird.<br />

Einen breiten Raum nimmt der<br />

individuelle Lernbereich ein, der<br />

besonders in den „Hauptfächern“<br />

zum Einsatz kommt und den unterschiedlichen<br />

Begabungen<br />

und dem individuellen Lerntempo<br />

der SchülerInnen entgegenkommt.<br />

In der ersten Klasse gibt es auch<br />

keine Einstufung in Leistungsgruppen.<br />

Diese Maßnahme<br />

nimmt viel Druck von den SchülerInnen<br />

und ermöglicht einen<br />

sanften Einstieg in die neue<br />

Schule. In den höheren Klassen<br />

wird nur die erste Leistungsgruppe<br />

getrennt unterrichtet. Alle anderen<br />

Schüler werden heterogen<br />

aufgeteilt und in Kleingruppen<br />

unterrichtet.<br />

Zusätzlich widmen wir uns beispielsweise<br />

mit dem Buddy-Projekt<br />

sozialen Problemen.<br />

Eine persönliche Bemerkung<br />

dazu:<br />

Lernen ist nicht immer Spaß,<br />

meist ist es beinharte Arbeit, die<br />

aber irgendwann Früchte trägt.<br />

Wir versuchen diese harte Arbeit<br />

möglichst erträglich zu machen<br />

und jedem Schüler ein gutes<br />

Rüstzeug für die Zukunft mitzugeben<br />

und brauchen dabei auch<br />

die Unterstützung der Eltern.<br />

(Text: HD Fritz Raggl, Foto: HS)<br />

Die Inhalte bleiben gleich, die Methoden werden modernisiert.


JUGeND sUCHt GOtt<br />

KReUZweG füR fiRMLiNGe<br />

Mit der Taufe bekommen wir<br />

den Geist Gottes für uns<br />

selbst geschenkt. Im Sakrament<br />

der Firmung wird dieser Geist in<br />

den jungen Menschen gestärkt,<br />

um für sich selbst, aber auch für<br />

andere im Geist Gottes zu denken<br />

und zu handeln. Firmpatin<br />

oder Firmpate sind erwachsene<br />

Freunde, die den Firmling auf<br />

dem weiteren Lebensweg begleiten.<br />

Am Pfingsttag bekamen<br />

die Apostel durch den Hl. Geist<br />

neuen Mut, dies wünschen wir<br />

auch den jungen Menschen unserer<br />

Pfarren mit dem Empfang<br />

v.l.: Hilde Kapeller, Gerda Weiss, das<br />

Vorbereitungsteam mit Christine und<br />

Martina Föger, Kathrin Müller und<br />

Stefano Schöpf und Pfarrer Volodymyr<br />

des Firmsakramentes.<br />

Zur Firmvorbereitung fand – vorbereitet<br />

von der Gruppe Kathrin<br />

Müller, Stefano Schöpf, Martina<br />

und Christine Föger - der Firmlingskreuzweg<br />

in der Pfarrkirche<br />

<strong>Haiming</strong> statt. Herzlich eingeladen<br />

waren alle Firmlinge der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong>. Mit selbst<br />

gestalteten Plakaten versuchten<br />

wir, den Firmlingen acht Kreuzwegstationen<br />

bildnerisch näher<br />

zu bringen. Die Texte wurden<br />

von uns leicht verständlich geschrieben<br />

und die Stationen auf<br />

das Leben und auf den Alltag umgelegt.<br />

Auch die Jugendlichen<br />

wurden eingebunden, indem sie<br />

Texte zu den einzelnen Stationen<br />

lasen. Im Anschluß gingen wir<br />

alle gemeinsam zur Kreuzkapelle.<br />

Jeder Firmling durfte eine Kerze<br />

mit ein paar kurzen Gedanken in<br />

die Kapelle stellen, dadurch entstand<br />

ein schönes Lichtermeer<br />

in Form eines Kreuzes. Als Erinnerung<br />

bekamen die Firmlinge<br />

von uns ein kleines Kreuz aus<br />

Holz, das Martina Föger für sie<br />

gemacht hat.<br />

Text: Kathrin Müller, Fotos: Chris,<br />

Florian Scherl)<br />

Aus der Jugend<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

JUGeNDveReiN KANteN<br />

KiNDeR- UND JUGeNDeRLebNissOMMeR <strong>2010</strong><br />

Auch heuer findet wie gewohnt<br />

wieder der Kinderund<br />

Jugenderlebnissommer<br />

statt. Das Programm ist fast vollständig<br />

und wir dürfen schon<br />

einiges verlautbaren.<br />

Spiel und Spaß im <strong>Sommer</strong> für Kinder und Jugendliche.<br />

Wie bereits in den letzten Jahren<br />

finden auch heuer wieder für die<br />

ganz Kleinen der Schwimmkurs<br />

ab 5 Jahren im Freibad <strong>Haiming</strong><br />

statt. Diesmal haben wir eine<br />

Schwimmlehrerin aus Obsteig,<br />

Corinna Bachmann, organisieren<br />

können. Bei Schlechtwetter<br />

wird der Schwimmkurs nach<br />

Nassereith verlegt. Weiters können<br />

wir auch dieses Jahr wieder<br />

einen Tanzkurs für Kinder und<br />

ein Kartentrickseminar anbieten.<br />

Aufgrund des guten Erfolges im<br />

letzten Jahr, findet auch <strong>2010</strong><br />

wieder in Gschwendt im Reitstall<br />

Zwoa4Oans Spiel und Spaß mit<br />

Pferden statt.<br />

Natürlich haben wir auch einiges<br />

für Jugendliche anzubieten. Neben<br />

einem Selbstverteidigungskurs<br />

wird es auch einen Einsteigerkurs<br />

im Streetrunning und<br />

Streetjumping geben. Besonders<br />

freuen wir uns auf das von<br />

Jugendlichen organisierte Beachvolleyballturnier,<br />

das gleichzeitig<br />

der Abschluss des Kinder- und Ju-<br />

genderlebnissommers sein wird.<br />

Mit der alljährlichen Müllsammelaktion<br />

möchten auch wir mit<br />

Hilfe von Kindern und Jugendlichen<br />

einen Beitrag für unsere<br />

Umwelt leisten. Dazu sind Alt und<br />

Jung herzlich eingeladen.<br />

Unser Falter wird frühzeitig an<br />

jeden Haushalt ausgesandt werden.<br />

Wir freuen uns auf viele<br />

Anmeldungen und hoffen, auch<br />

heuer wieder ein buntes, abwechslungsreiches<br />

Programm<br />

zusammengestellt zu haben, in<br />

dem für Jeden etwas dabei ist.<br />

Wir wünschen allen einen wunderschönen,<br />

hoffentlich warmen<br />

<strong>Sommer</strong>. Die Kantine <strong>Haiming</strong> ist<br />

ab Mitte September wieder für<br />

die Jugend in unserem Dorf geöffnet.<br />

(Text und Foto: Kantenteam<br />

Iris, Thomas, Barbara)<br />

Auf Plakaten wurden die Stationen dargestellt. Hier: „Veronika reicht Jesus das<br />

Schweißtuch“.<br />

Das <strong>Dorfblattl</strong> gratuliert den Firmlingen zu ihrem großen Tag.<br />

Seite 15


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

LebeNsHiLfe - teiL 2<br />

DAs wOHNHAUs DeR LebeNsHiLfe<br />

Nachdem in der letzten Ausgabe<br />

des <strong>Dorfblattl</strong>s die Werkstätten<br />

der Lebenshilfe vorgestellt<br />

wurde, ist diesmal das Wohnhaus<br />

und alle Aktivitäten rundherum an<br />

der Reihe:<br />

Für die Bevölkerung von Ötztal<br />

Bahnhof gehören die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner des<br />

Wohnhauses der Lebenshilfe<br />

zum Ortsbild. Sei es im Geschäft,<br />

bei den Gottesdiensten oder in<br />

den Gasthäusern, viele sind nun<br />

schon seit 20 Jahren Bestandteil<br />

des Dorfalltags.<br />

GESCHICHTE<br />

Das Wohnhaus der Lebenshilfe<br />

<strong>Tirol</strong> in Ötztal-Bahnhof startete<br />

im September 1990 mit den ersten<br />

Bewohnern. Sehr schnell<br />

füllte sich das Haus und im Jahr<br />

1991 lebten 22 Menschen mit<br />

Behinderung in drei Gruppen im<br />

Haus. Im Jahr 1996 wurden die<br />

fünf Doppelzimmer des Hauses<br />

in Einzelzimmer umgewandelt.<br />

Somit verringerte sich die Platzzahl<br />

auf 18 Bewohnerinnen und<br />

Bewohner.<br />

2008 wurde auf Grund einer<br />

Notaufnahme ein Zimmer für<br />

eine neunzehnte Bewohnerin<br />

geschaffen.<br />

Da das Wohnhaus in Ötztal<br />

Bahnhof Anfang der 90er Jahre<br />

eines der wenigen in <strong>Tirol</strong> war,<br />

wohnten vorerst BewohnerInnen<br />

aus fast allen Bezirken <strong>Tirol</strong>s im<br />

Haus. Durch den Bau von Wohnhäusern<br />

in allen Bezirken <strong>Tirol</strong>s<br />

übersiedelten einige in ihre Heimatbezirke<br />

zurück. Somit kommt<br />

heute der Großteil der BewohnerInnen<br />

aus dem Bezirk Imst.<br />

Das Wohnhaus Ötztal Bahnhof<br />

ist derzeit die größte Wohneinrichtung<br />

der Lebenshilfe in <strong>Tirol</strong>.<br />

Dennoch ist es unser Ziel den<br />

BewohnerInnen ein möglichst<br />

breitgefächertes und individuelles<br />

Leben zu ermöglichen.<br />

Aus diesem Grund ist das Haus<br />

in drei Gruppen aufgeteilt. Drei<br />

Mitarbeiterteams begleiten die<br />

Bewohner in ihrem Alltag und in<br />

ihrer Freizeit. Hierbei wird großen<br />

Wert darauf gelegt, dass der/die<br />

BewohnerIn nur da unterstützt<br />

wird, wo er/sie Hilfe benötigt.<br />

So sind die MitarbeiterInnen<br />

bemüht, die BewohnerInnen so<br />

weitgehend wie möglich in die<br />

alltäglichen Arbeiten, wie Einkaufen<br />

der Lebensmittel, Kochen,<br />

Abspülen, etc. einzubeziehen.<br />

Auch bei der Bewältigung von<br />

alltäglichen Dingen erhält der<br />

Bewohner die Unterstützung da,<br />

wo er sie braucht.<br />

FREIZEIT<br />

Aber auch die Gestaltung der<br />

Freizeit und das Ausüben von<br />

Hobbys wird nach Möglichkeit<br />

entsprechend der Interessen gestaltet.<br />

So kommt zum Beispiel Frau<br />

Seite 16 Aus der Jugend<br />

Im <strong>Sommer</strong> wird der Garten vor dem Wohnhaus zum zweiten Wohnzimmer.<br />

Cervenka einmal in der Woche<br />

ins Haus und gibt zwei unserer<br />

Bewohnern Keyboardunterricht.<br />

Immer wieder stehen Besuche<br />

bei Veranstaltungen und Konzerten<br />

auf der Tagesordnung.<br />

Besonders beliebt ist auch das<br />

Frühjahrskonzert und die Platzkonzerte<br />

der Musikkapelle Ötztal-<br />

Bahnhof.<br />

OLYMPIONIKEN<br />

Diese hat unseren Bewohnerinnen<br />

auch schon mehrmals<br />

aufgespielt, als diese sehr erfolgreich<br />

von den Special Olympics<br />

und österreichischen Meisterschaften<br />

zurückgekehrt sind.<br />

Denn viele sind mehrfache Gewinner<br />

bei Sportbewerben für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

in den Sportarten Stockschießen<br />

und Langlauf.<br />

Neun Sportler werden vom<br />

17.6. bis zum 22.6.<strong>2010</strong> an den<br />

5.nationalen <strong>Sommer</strong>spielen<br />

mit internationaler Beteiligung<br />

in St. Pölten in den Disziplinen<br />

Schwimmen, Boccia und MATP<br />

(eigener Bewerb für Rollstuhlfahrer)<br />

an den Start gehen. Auf<br />

dieses Ereignis hin haben alle<br />

wieder fleißig trainiert und wir<br />

hoffen auf viele Medaillen.<br />

So gestaltet sich der Alltag im<br />

Wohnhaus sehr abwechslungsreich.<br />

Wie bei der Eröffnung der<br />

Lebenshilfeeinrichtungen im Mai<br />

1991 das Lebenhilfeareal als das<br />

„Dorf im Dorf“ bezeichnet wurde<br />

und durch seine Lage auch<br />

ein Ort der Begegnung wurde,<br />

möchten wir auch heute gerne<br />

Bestandteil dieses Dorfes sein<br />

und gemeinsam mit der Bevölkerung<br />

am Alltagsgeschehen teilnehmen.<br />

(Text und Foto: Werner<br />

Weibold, Wohnhausleiter)<br />

GeMeiNsCHAft<br />

wiR GRAtULieReN DeN eRstKOMMUNiKANteN<br />

Die Erstkommunikanten in <strong>Haiming</strong>..... Foto: Christian Waldegger ...... und in Ötztal-Bahnhof feierten ihr großes Fest. Foto: Walter Friedl


Aus der Jugend<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

GRADO wiR KOMMeN<br />

DAs sPZ HAiMiNG AUf sOMMeRsPORtwOCHe<br />

Bereits zum achten Mal werden<br />

die Schüler des Sonderpädagogischen<br />

Zentrums <strong>Haiming</strong><br />

ihre <strong>Sommer</strong>sportwoche<br />

an der Adria verbringen. Dies hat<br />

sich bereits zu einer tollen Tradition<br />

entwickelt, seit die Schüler<br />

und Lehrer im Jahr 2000 zum ersten<br />

Mal in Jesolo waren.<br />

Es war jeweils eine wunderbar<br />

sonnige und unbeschwerte<br />

<strong>Sommer</strong>sportwoche, viele der<br />

Schüler (und ehemaligen Schüler)<br />

erzählen noch oft begeistert<br />

von „ihrem ersten Urlaub“.<br />

Heuer geht es in der Zeit vom<br />

28. Juni bis 2. Juli <strong>2010</strong> nach Grado,<br />

ins Feriencamp der Kinder-<br />

Marcel auf Nelson, dem schuleigenen<br />

Therapiepferd. Ideal für Kinder mit<br />

Wahrnehmungsbeeinträchtigungen.<br />

freunde Steiermark. Eine Woche<br />

voll Sonne, Freude und Gemeinschaft<br />

wartet auf die Schüler, und<br />

alle sind schon gespannt und<br />

freuen sich riesig.<br />

Diese Ausflüge ans Meer haben<br />

enorm zum äußerst positiven<br />

Klima am SPZ beigetragen. Die<br />

Schüler gehen gerne in die Schule<br />

(naja, die meisten jedenfalls),<br />

und manche fragen am Beginn<br />

der Ferien, wann es denn endlich<br />

wieder losgeht.<br />

Die <strong>Sommer</strong>sportwoche ist aber<br />

nicht die einzige Attraktion am<br />

SPZ, sie reiht sich vielmehr ein in<br />

eine breite Angebotspalette, die<br />

diese besondere Schule bieten<br />

kann:<br />

Das Ziel am SPZ <strong>Haiming</strong> ist es,<br />

jeden Schüler im Rahmen seiner<br />

Möglichkeiten ganzheitlich<br />

zu fördern, und dies im Rahmen<br />

einer Gemeinschaft, in der jeder<br />

sich wohlfühlen kann.<br />

So gehören zu den Angeboten<br />

der Schule das regelmäßige<br />

Schwimmen ebenso wie eine<br />

alljährliche Schiwoche, das Heilpädagogische<br />

Reiten, freiwillige<br />

Nachmittagsbetreuung und viele<br />

Ausflüge und Exkursionen. Das<br />

SPZ besitzt einen eigenen Kleinbus<br />

(von vielen Freunden und<br />

Gönnern aus <strong>Haiming</strong> und aus<br />

anderen Sprengelgemeinden gesponsert)<br />

und kann somit diese<br />

Das Highlight jeden Jahres: So schön wird‘s heuer bestimmt auch wieder in Italien<br />

Unterrichtsfahrten absolvieren.<br />

Zur Ausstattung der Schule<br />

gehört zusätzlich zu den Klassenzimmern<br />

und anderen Unterrichtsräumen<br />

auch noch ein<br />

Kugelbad und ein so genannter<br />

„Snoezele-Raum“, wo gerade<br />

Kinder mit Sinnes- und Wahrnehmungsbeeinträchtigungengezielt<br />

gefördert werden können.<br />

Einen wichtigen Platz innerhalb<br />

der Palette an Angeboten nimmt<br />

die Berufsvorbereitung ein, und<br />

hier liegen auch die Stärken des<br />

Sonderpädagogischen Zentrums:<br />

Durch vielfältige Kontakte<br />

zu Betrieben, zu weiterführenden<br />

Schulen und anderen<br />

Einrichtungen, zur Jugendarbeitsassistenz<br />

und zum AMS ist<br />

es möglich, für jeden ausschulenden<br />

Schüler ein individuelles<br />

und vorbereitetes Angebot zu<br />

fiRMvORbeReitUNG<br />

fiRMLiNGe besUCHeN ALteRsHeiM<br />

Die zwei Firmlinge Lisa Senn<br />

und Bianca Pirchner aus<br />

Ochsengarten besuchten im<br />

Rahmen ihres Firmungsunterrichts<br />

zu Ostern alte Menschen<br />

aus Ochsengarten in den Altersheimen<br />

Ötz und <strong>Haiming</strong>. Sie<br />

brachten ihnen selbstgebackene<br />

Osterlämmchen mit und unterhielten<br />

sich mit den Senioren,<br />

welche sichtlich sehr große Freude<br />

daran hatten.<br />

Das ist ein gutes Beispiel wie jung<br />

und alt voneinander profitieren<br />

können. (Text: AnF, Foto: Barbara<br />

Senn) Zenzi Gufler freute sich im Altersheim <strong>Haiming</strong> sehr über den Besuch der beiden Teenager.<br />

präsentieren. Die Schüler der<br />

ASO-Oberstufe absolvieren in<br />

ihrem letzten Schulbesuchsjahr<br />

zumeist mehrere Berufspraktika<br />

(„Schnupperwochen“) und<br />

werden durch ein Coaching der<br />

Jugendarbeitsassistenz während<br />

dieses gesamten Schuljahres auf<br />

die Berufswelt vorbereitet. Es<br />

gibt auch Schnupperwochen in<br />

weiterführenden Schulen oder<br />

Lehrausgänge in Betriebe, Berufsschulen,<br />

Lehrbauhöfe, uvm..<br />

Insgesamt wird der lebenspraktische<br />

Bezug am SPZ <strong>Haiming</strong> in<br />

allen Klassen sehr groß geschrieben.<br />

Ein engagiertes und bestens<br />

ausgebildetes Lehrerteam<br />

arbeitet mit Hirn, Herz und Hand<br />

an einer besonderen Schule für<br />

besondere Kinder.<br />

(Text: Dir. Andreas Braunhofer,<br />

Fotos: SPZ)<br />

Seite 17


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

JUNGe stiMMeN<br />

wOHiN GeHt es NACH DeR HAUPtsCHULe?<br />

Nach der HS möchte ich die Villa Blanka in<br />

Innsbruck besuchen. Ich arbeite sehr gerne mit<br />

Menschen zusammen und möchte daher einen<br />

Beruf in der Gastronomie ergreifen. Ich denke<br />

dass da die Jobchancen auch<br />

besser sind!<br />

Seite 18 Aus der Jugend<br />

Im Herbst gehe ich ins „Poly“. Danach freue<br />

ich mich auf eine Lehre als Maurer. Dort kann<br />

man gut und viel Geld verdienen.<br />

Ich möchte nach der HS die<br />

Handelschule in Imst besuchen.<br />

Und danach weiß ich noch nicht<br />

genau, was ich tun möchte. Vielleicht<br />

Bürokauffrau!?<br />

Lisa Scheiber, 14, Ochsengarten Johannes Schett, 14, <strong>Haiming</strong> Anna-Lena Fux, 14, <strong>Haiming</strong>erberg<br />

Ich möchte Automechaniker werden. Aber<br />

ich muss noch ein Jahr ins „Poly“ gehen.<br />

Ich hoffe, dass ich dort gut auf meinen<br />

Beruf vorbereitet werde.<br />

Ich hab meine Schulzeit vorbei und suche<br />

nun eine Lehrstelle als Kellnerin. Der Beruf<br />

taugt mir, weil ich gerne mit Leuten zu<br />

tun habe.<br />

Ich mach an der Fachschule für<br />

Bildhauerei in Innsbruck meine Schulzeit<br />

weiter. Bildhauer zu werden ist mein<br />

Traumberuf - ich arbeite gerne mit<br />

Materialien, die man formen kann.<br />

Kevin Winkler, 14, <strong>Haiming</strong> Nicole Ramsenthaler, 15, <strong>Haiming</strong> Nico Kreuzer, 14, <strong>Haiming</strong>


FrüHEr uND HEuTE<br />

AuS DEr cHroNik<br />

Aus der Chronik<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

MUsiKALisCHe fAMiLie<br />

stefANO UND fRANZ sCHÖPf - 2 vOLLbLUtMUsiKeR<br />

v.l.: Fanclub-Chefin Andrea Gold mit Stefano und seinem größten „Fan“.<br />

Seit sieben Jahren steht Stefa- bereits 16 Mitglieder begrüßen.<br />

no auf der Bühne und ist im Dort wurde über die Pläne, ge-<br />

In- und Ausland erfolgreich. Seit meinsame Unternehmungen<br />

Anfang September 2009 gibt es und Auftritte von Stefano infor-<br />

einen eigenen „Stefano Fanclub“. miert. „Wir begleiten Stefano<br />

Die erste Sitzung fand im Grappa nicht nur bei seinen Auftritten,<br />

(Taverne) in Ötz statt und Fan- sondern treffen uns auch hin<br />

clubleiterin Andrea Gold durfte und wieder für gemeinsame<br />

Ausflüge und nette Nachmittage<br />

bzw. Abende, wie zum Beispiel<br />

unsere gemeinsame Fahrt zum<br />

Christkindlmarkt, Kegelabende,<br />

oder Törggele-Nachmittag. Ein<br />

Pflichttermin für alle Fans war das<br />

1. Stefano Festival, welches am<br />

18. Juni in Nassereith stattfand<br />

und zu dem Stefano bekannte<br />

Gesichter wie Sarah-Stephanie,<br />

Steffen Jürgens, Oliver Haidt<br />

und Alex Weber von Radio <strong>Tirol</strong><br />

eingeladen hatte. Außerdem veröffentlicht<br />

Stefano gerade seine<br />

neue Single „Ich wünsch mir<br />

eine Nacht“ welche von Schlagerstar<br />

Gilbert komponiert und<br />

produziert wurde. Für Oktober<br />

ist schon der 1. Fanclubausflug<br />

nach Deutschland geplant.<br />

Zwei Gründe zum Feiern<br />

Urgestein Franz Schöpf darf sich<br />

im Juni gleich über zwei Ereignisse<br />

freuen. Nämlich seinen 75.<br />

Geburtstag und sein 60-jähriges<br />

Bühnenjubiläum. Im Alter von 15<br />

Jahren begann er seinen musikalischen<br />

Weg. Der führte ihn in<br />

zahlreiche Länder und er war Mitglied<br />

in den unterschiedlichsten<br />

Musikgruppen. Aktuell ist Franz<br />

Mitglied der Weinbeisser und<br />

auftrittsmäßig gefragter denn je.<br />

„Bei seinem 50-jährigen Jubiläum<br />

teilte er uns mit, dass er jetzt<br />

ein bisschen kürzer treten wird,<br />

aber seither ist er noch mehr unterwegs<br />

als vorher. Doch die Musik<br />

ist es, die ihn jung hält, und so<br />

wünschen wir ihm weiterhin viel<br />

Erfolg. Wir sind sicher, dass er mit<br />

100 noch auf der Bühne stehen<br />

wird“, so seine Familie.<br />

(Text und Foto: Stefano Schöpf)<br />

bRAND AUs<br />

MeHReRe bRäNDe iN DeN LetZteN MONAteN<br />

Gleich mehrfach musste die<br />

Feuerwehr in den letzten<br />

Monaten zu Hilfe eilen:<br />

Am 16. April wurde im Bereich<br />

<strong>Haiming</strong> und Roppen Großalarm<br />

ausgelöst. Bei dem Brand handelte<br />

es sich um einen Waldbrand<br />

oberhalb des Schotterwerks der<br />

Firma Thurner. Die Feuerwehren<br />

aus <strong>Haiming</strong>, Ötztal Bhf., Roppen<br />

und Wald waren am ersten Tag<br />

mit insgesamt 87 Mann im Einsatz.<br />

Nach knapp vier Stunden<br />

rückte ein Teil der <strong>Haiming</strong>er<br />

Wehr ab. Am zweiten Tag wurden<br />

die Feuerwehren wieder zu den<br />

Nachlöscharbeiten benötigt. Zudem<br />

holte man die Flughelfer des<br />

Bezirksfeuerwehrverbandes Imst<br />

und die <strong>Land</strong>esfeuerwehrschule<br />

Telfs sowie zwei Helikopter der<br />

Firma Knaus. Insgesamt waren ca.<br />

200 Hubschrauberflüge und die<br />

flächendeckenden Löscharbei-<br />

ten der Feuerwehren notwendig<br />

um schlussendlich ´´Brand Aus´´<br />

geben zu können.<br />

Am 20. April <strong>2010</strong> heulten erneut<br />

die Sirenen in <strong>Haiming</strong>, denn ein<br />

Wohnzimmer in der Alten Bundesstraße<br />

stand in Flammen.<br />

Wieder rückte man mit allen drei<br />

Fahrzeugen und 38 Mann zum<br />

Brand aus. Dort angekommen,<br />

wurden im Haus alle Türen geschlossen<br />

und unter schwerem<br />

Atemschutz der Brand gelöscht,<br />

zudem wurden vom Atemschutztrupp<br />

am Brandort die Fenster<br />

geöffnet um den Wohnbereich<br />

rauchfrei zu bekommen. Nach<br />

ca. einer Stunde konnte auch<br />

dieser Einsatz beendet werden.<br />

Eine Woche später, am 27. April<br />

wurden die Mitglieder per Kommandoschleife<br />

zu einem Brand<br />

in Ochsengarten gerufen. Wobei<br />

die Feuerwehr <strong>Haiming</strong> nur<br />

in Bereitschaft stand. Die Feuerwehren<br />

Ochsengarten, Silz, Ötz<br />

und Ötzerau konnten den Brand<br />

unter schwerem Atemschutz<br />

schnell unter Kontrolle bringen.<br />

Vor Ort stellte sich heraus, dass<br />

es sich um einen Brand von mehreren<br />

Elektrogeräten sowie anderen<br />

Objekten handelte. Auch<br />

war das Gebäude teils stark verraucht<br />

und musste mittels Überdruckbelüfter<br />

rauchfrei gemacht<br />

werden.<br />

Am 24. Mai wurde die Feuerwehr<br />

<strong>Haiming</strong> wiederum zu Hilfe gerufen.<br />

Ein Trafo im Umspannwerk<br />

der Verbund geriet in Brand.<br />

Unter Anwesenheit eines Mitarbeiters<br />

des Umspannwerkes fuhr<br />

nur das TLF zum Brandobjekt,<br />

welches sich in der elektrischen<br />

Anlage befand, ein. Die restlichen<br />

Fahrzeuge und Einsatzkräfte<br />

warteten außerhalb des Gelän-<br />

des und blieben in Bereitschaft.<br />

Nach einer kurzen Einweisung<br />

des Mitarbeiters, welcher Bereich<br />

stromlos war, konnte man dann<br />

mit den Löscharbeiten beginnen!<br />

Nach einer Stunde konnte die<br />

Mannschaft der Feuerwehr <strong>Haiming</strong><br />

den Einsatz beenden.<br />

FEUERWEHRFEST<br />

Am Samstag, den 3. Juli <strong>2010</strong><br />

findet wieder das Feuerwehrfest<br />

vor der Gerätehalle in <strong>Haiming</strong><br />

statt. Neben einer Fahrzeugschau<br />

und einer Feuerlöscherdemonstration<br />

können sich die<br />

Besucher auch im Zielspritzen<br />

üben. Für Speis und Trank ist gesorgt.<br />

Unterhalten wird das Publikum<br />

bei jeder Witterung und<br />

freiem Eintritt ab 20:30 Uhr vom<br />

Tschirgant-Duo. Die Feuerwehr<br />

<strong>Haiming</strong> freut sich auf zahlreiche<br />

Besucher. (Text: Daniel Kopp)<br />

Seite 19


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

sO wAR es DAMALs<br />

bRüCKeN iN UNseReR GeMeiNDe<br />

Der Autobahnzubringer zur A 12 in Ötztal-Bahnhof, Aufnahme 1986<br />

Brückenbau bei Roppen 1937; im Zuge der Neutrassierung der Bundesstraße<br />

zwischen <strong>Haiming</strong> und Imst wurde die Brücke erbaut<br />

Die Brücke in Brunau über die Ötztaler Ache nach Sautens, Fertigstellung 1989<br />

Seite 20 Aus der Chronik<br />

Eisenbahnbrücke über die Ötztaler Ache, 1883 erbaut; 1944 bis 1945 bombardiert;<br />

im Dezember 1968 gesprengt und durch ein neues Tragwerk ersetzt.<br />

Holzbrücke über den Inn bei Magerbach, Aufnahme ca. 1913<br />

Die Brücke nach Mareil, erbaut 1996


ALte MeNsCHeN eRZäHLeN<br />

stACHes´N MARtHA iMMeR AKtiv<br />

Martha Prantl wurde im Dezember<br />

1912 als zweites<br />

Kind des Karl und der Sofie Mittelstädt<br />

geb. Kopp geboren. Der<br />

Vater arbeitete als Steinmetz<br />

im Steinbruch des Raffl Alois<br />

(Gallen), die Mutter als Schneiderin<br />

im Dorf. Martha und ihre<br />

Schwester Sofie (verehelichte<br />

Stigger „Jocheles“) wuchsen in<br />

<strong>Haiming</strong> auf.<br />

Im jugendlichen Alter fuhr<br />

Martha des Öfteren mit dem<br />

Fahrrad nach Telfs zum Ausgehen<br />

und Tanzen. Dort lernte sie<br />

auch ihren späteren Mann, den<br />

Steinmetz Franz Prantl kennen.<br />

Sie heirateten im Jahr 1940 und<br />

bekamen 4 Kinder (Eva, Renate,<br />

Heinz und Rainer). Da Franz<br />

viel Zeit beruflich in Innsbruck<br />

verbrachte, lebte sich das Paar<br />

auseinander und trennte sich<br />

schließlich. Der Vater von Martha<br />

verstarb bereits im Alter von 33<br />

Jahren und so hatten Martha,<br />

ihre Mutter Sofie und die 4 Kinder<br />

mit vielen wirtschaftlichen,<br />

aber auch sozialen Widrigkeiten<br />

zu kämpfen.<br />

Diese Umstände brachten es mit<br />

sich, dass Martha mit ihrer Familie<br />

mehrere Male umzog. Einige<br />

Stationen waren beispielsweise<br />

das Kössler Haus im Gartenweg,<br />

Dandl<strong>´s</strong> Haus in der Kreuzstraße,<br />

beim Christl<strong>´s</strong> Haus oder<br />

im Pfutsch´n Haus im Dorf bis<br />

schließlich der Wohnblock im<br />

Steinweg errichtet wurde. Dort<br />

Martha ist immer gut gelaunt und sehr<br />

unternehmungslustig.<br />

Bei der Modenschau agierte Martha als das wohl älteste Modell der Welt.<br />

lebte sie bis vor Kurzem bei ihrer<br />

Tochter Renate. Die 64 Stufen bis<br />

in den 4. Stock sind ihr letztlich<br />

„zur Plag“ geworden und so verbringt<br />

sie ihren Lebensabend im<br />

Wohnheim in <strong>Haiming</strong>.<br />

Martha dankt heute noch ihrer<br />

Mutter, die sowohl die Betreuung<br />

der Kinder als auch die Hausarbeit<br />

zum Großteil übernahm und<br />

es ihr somit ermöglichte, einer<br />

Beschäftigung nachzugehen.<br />

Gearbeitet hat Martha zunächst<br />

als Kellnerin in Innsbruck beim<br />

„Fechtl“ und in der Kiebachgasse<br />

und lange Zeit als Schneiderin<br />

beim Dandl<strong>´s</strong> (Witting) in<br />

<strong>Haiming</strong>.<br />

Das Tanzen und die Fasnacht<br />

zählen bis heute zu den großen<br />

Leidenschaften der „Staches´n<br />

Martha“. „Ich glaube, ich habe<br />

bis heute noch keine Fasnacht<br />

im Dorf ausgelassen, und interessiere<br />

mich immer noch für die<br />

bunten Kostüme und Gewänder“,<br />

erzählt sie mit viel Vorfreude auf<br />

das nächste Jahr. Sie verbrachte<br />

viele schöne Stunden mit ihren<br />

Freunden im Ferienheim und<br />

kann sich noch gut an einen Maskenball<br />

erinnern, bei dem sie sich<br />

mit Christl<strong>´s</strong> Paula als Holländerinnen<br />

mit Holzschuhen verkleidet<br />

hatte. „Da hat so mancher<br />

beim Tanz eins aufs Schienbein<br />

bekommen“, erzählt Martha mit<br />

einem schelmischen Lachen.<br />

Vielen Dorfbewohnern ist<br />

Martha als stolze Mofabesitzerin<br />

ein Begriff. Noch mit knapp über<br />

Aus der Chronik<br />

90 Jahren fuhr die rüstige Pensionistin<br />

mit ihrem roten Zweirad<br />

durchs Dorf. „Als ich aber einen<br />

Polizisten nicht mehr von einem<br />

Baum unterscheiden konnte,<br />

habe ich das dann gelassen“,<br />

meint sie mit einem Augenzwinkern.<br />

Martha ist die zweitälteste<br />

<strong>Gemeinde</strong>bürgerin, Frau Dora<br />

Auderer aus Magerbach ist um 4<br />

Monate älter als sie.<br />

Auf die Frage der Redaktion, wie<br />

viele Enkel, Urenkel und Ururenkel<br />

sie habe, antwortete „Mante“,<br />

wie sie von ihrer Familie liebevoll<br />

genannt wird: „Deis woass i it,<br />

schreibsch grod an Haufen.“<br />

Mit ihren Kindern freut sich<br />

Martha über mittlerweile 11 Enkel,<br />

15 Urenkel und sogar 2 Ururenkel.<br />

Neben der Gesundheit ist noch<br />

ein weiterer Zukunftswunsch der<br />

Staches´n Martha bemerkenswert.<br />

„Ich möchte unbedingt<br />

noch einmal in einen großen<br />

Zirkus!“ Dieser Wunsch wurde<br />

Martha von der Leitung des<br />

Wohn- und Pflegeheimes erfüllt.<br />

Zusammen mit der Betreuerin<br />

Eveline besuchte Martha an<br />

einem Samstag im Februar eine<br />

Vorstellung des „Cirque du Soleil“<br />

in Innsbruck und war restlos begeistert.<br />

Kurz darauf war sie dann<br />

bei der Modenschau im Wohn-<br />

und Pflegeheim als das wohl älteste<br />

Modell der Welt aktiv.<br />

Wir wünschen dem Original noch<br />

viele schöne Erlebnisse und sind<br />

uns sicher, dass ihr nicht langweilig<br />

wird.<br />

(Text: beka, Fotos: mams)<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

<strong>Haiming</strong> sagt<br />

Danke<br />

Diese Randspalte widmet<br />

sich den guten Geistern<br />

im Dorf. Egal ob jemand<br />

den Wald aufräumt, jemandem<br />

regelmäßig die<br />

Milch holt oder jemand<br />

echte Nachbarschaftshilfe<br />

leistet, wir wollen<br />

diese Mitbürger vor den<br />

Vorhang holen. Dabei<br />

sind wir natürlich auf die<br />

Mithilfe unserer Leser angewiesen.<br />

Tipps an<br />

dorfblattl@gmail.com<br />

oder per Telefon an<br />

0660/8805700<br />

s a g t<br />

Danke die<br />

Pfarre <strong>Haiming</strong> zu Josef<br />

Scherl, der als erster Lektor<br />

der Pfarre aktiv war<br />

und dieses Amt seit 40<br />

Jahren zuverlässig ausübt.<br />

Vergelt<strong>´s</strong> Gott!<br />

s a g t<br />

Danke der<br />

Miniclub <strong>Haiming</strong> zu Marlies<br />

Schumacher für ihre<br />

engagierte Mitarbeit in<br />

den letzten Jahren und<br />

wünscht ihr bei der neuen<br />

beruflichen Herausforderung<br />

alles erdenklich<br />

Gute.<br />

s a g e n<br />

Danke die<br />

Barmherzigen Schwestern<br />

zu Gertrud Breu für<br />

die liebevolle Bepflanzung<br />

und Betreuung des<br />

Schwesterngrabes am<br />

Friedhof <strong>Haiming</strong>.<br />

Seite 21


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

LebeNsbiLDeR - iNGe PiCHLeR<br />

AUs AfGHANistAN NACH ÖtZtAL-bAHNHOf<br />

Heute lebt Inge Pichler gerne in <strong>Tirol</strong>.<br />

Auf die Frage, wo Inge Pichler<br />

bisher gelebt hat, kommt<br />

eine nicht alltägliche Antwort.<br />

Das Mädchen wurde in Oberösterreich<br />

geboren, übersiedelte<br />

mit drei Jahren nach Afghanistan<br />

um als junge Frau über Imst nach<br />

Ötztal-Bahnhof zu kommen. Eine<br />

spannende Lebensgeschichte,<br />

die sie dem <strong>Dorfblattl</strong> erzählt.<br />

1946 kam Inge im kleinen Ort<br />

Nöstlbach bei Linz zur Welt und<br />

fand in der Großfamilie mit Eltern,<br />

Großeltern und Urgroßeltern<br />

ein geborgenes Nest. Die<br />

Erinnerungen an das Leben in<br />

Oberösterreich sind spärlich,<br />

denn schon mit drei Jahren wanderte<br />

das kleine Mädchen nach<br />

Afghanistan aus.<br />

ABENTEUER AFGHANISTAN<br />

Ihr Opa bekam als Fachmann<br />

in der Textilbranche von der<br />

afghanischen Regierung das<br />

Angebot, in Kundus, nördlich<br />

von der Hauptstadt Kabul, eine<br />

Textilfabrik zu bauen. So kam es,<br />

dass die kleine Inge mit ihren Eltern,<br />

Oma und Opa über Zürich<br />

nach Teheran flog. Es folgte eine<br />

abenteuerliche Fahrt mit dem<br />

Bus quer durch den Iran bis nach<br />

Afghanistan.<br />

„Das Leben in der afghanischen<br />

Hauptstadt Kabul war einfach,<br />

es gab nicht sehr viel Auswahl<br />

bei den Lebensmitteln. Schweinefleisch<br />

gab es nicht, das Rindfleisch<br />

war hart und zäh, an Obst<br />

und Gemüse bekamen wir Tomaten<br />

und Weintrauben. Die Küche<br />

bestand großteils aus Getreide<br />

und Kartoffeln. Auch Butter und<br />

Milch waren schwer zu kriegen“<br />

erinnert sich Inge. Inge freundete<br />

sich schnell mit ihren Nachbarskindern<br />

an, sie spielten miteinander,<br />

wodurch das Mädchen ganz<br />

nebenbei fließend die <strong>Land</strong>essprache<br />

Farsi lernte. Es war eine<br />

schöne Kindheit. 1952 gingen die<br />

Großeltern zurück nach Österreich,<br />

Inges Familie blieb, der Vater<br />

wurde Leiter der Handelsdelegation<br />

und war zuständig für die<br />

Handelsbeziehungen zwischen<br />

Österreich und Afghanistan.<br />

Nach dem Krieg kamen viele<br />

Deutsche und auch einige Österreicher<br />

in das <strong>Land</strong>, um bei Bauprojekten,<br />

als Lehrer oder in der<br />

Entwicklungshilfe zu arbeiten. In<br />

der deutschen Schule sammelte<br />

sich der Nachwuchs und auch<br />

Inge begann hier ihre Schullaufbahn.<br />

„Wir haben viel Schönes<br />

dort erlebt, es gab <strong>Sommer</strong>feste<br />

und Krippenspiele, eine nette<br />

Gemeinschaft, es war eben eine<br />

schöne Zeit“ erzählt sie rückblickend.<br />

Bis zum Alter von 14 Jahren<br />

blieb sie dort, zwei Schuljahre<br />

verbrachte sie aber auf Wunsch<br />

ihrer Eltern bei den Großeltern<br />

in Österreich. Mit 14 Jahren trat<br />

Inge ihre erste Arbeitsstelle an.<br />

Zwei Jahre lang war sie Kindergärtnerin,<br />

ein Beruf, den sie mit<br />

viel Liebe und Freude ausübte.<br />

Dann wechselte sie ins Büro eines<br />

holzverarbeitenden Betriebes,<br />

auch das war eine Arbeit, die ihr<br />

gefiel.<br />

GROSSE LIEBE<br />

In der Nähe von Kabul wurde<br />

1965 über die Entwicklungshilfe<br />

ein Kraftwerk gebaut, an dem<br />

„jede Menge junge Männer“<br />

mitarbeitete, wie sie lachend erzählt.<br />

Inge traf „ihren Paul“, einen<br />

Kärntner, schon 7 Monate später<br />

wurde geheiratet.<br />

„Standesamt gab es keines“, so<br />

Inge, „der Mullah und der Bezirksrichter<br />

haben uns getraut.<br />

Die kirchliche Trauung übernahm<br />

der italienische Kulturattaché, ein<br />

Bischof, der dem Paar in der Kapelle<br />

der italienischen Botschaft<br />

das Ehesakrament spendete.<br />

Das Paar machte eine Hochzeitsreise<br />

durch Afghanistan und<br />

wohnte dann einige Monate bei<br />

Seite 22 Aus der Chronik<br />

Inges Eltern in Kabul. Im Herbst<br />

1966 kam der Abschied von diesem<br />

<strong>Land</strong>. Der Kraftwerksbau<br />

war abgeschlossen und das junge<br />

Ehepaar fuhr im Auto über die<br />

Türkei, Griechenland und Jugoslawien<br />

nach <strong>Tirol</strong>.<br />

Für Inge war es eine schmerzhafte<br />

Zeit, zwei Jahre lang hatte<br />

sie Heimweh nach Afghanistan<br />

und sehnte sich zurück. Als eine<br />

Rückkehr durch ein Stellenangebot<br />

für Paul in Aussicht war, marschierten<br />

die Russen in Afghanistan<br />

ein, wodurch der Traum<br />

wie Sand in den Fingern zerrann.<br />

NEUE HEIMAT<br />

Kurze Zeit wohnten die beiden<br />

in Imst, dann wurde Paul Schaltmeister<br />

beim Verbund in Ötztal-<br />

Bahnhof. Inge wurde – ebenfalls<br />

beim Verbund – Sekretärin, die<br />

beiden bezogen ein Dienstzimmer,<br />

später eine Zweizimmerwohnung<br />

in der Verbundsiedlung.<br />

1971 kamen die Zwillinge<br />

Gabi und Thomas zur Welt, eine<br />

große Freude und Erfüllung für<br />

das Ehepaar. 1995 stand ein geeignetes<br />

Haus zum Verkauf und<br />

Inge zog mit ihrer Familie in die<br />

Waldstraße ins Eigenheim. Im<br />

Jahr 2000 ging sie in Pension<br />

und stellte überrascht fest, dass<br />

ihr die Arbeit im Büro gar nicht<br />

fehlte.<br />

PENSION<br />

Das mag auch daran liegen, dass<br />

ihr in der Pension alles andere<br />

als langweilig war. Das Haus und<br />

Garten sind zu versorgen und seitens<br />

der Pfarre entdeckte man,<br />

Inge und Paul Pichler in der Nähe von Kabul um Winter 1965.<br />

dass eine Mitarbeit von Inge Pichler<br />

eine wahre Bereicherung sein<br />

würde. 2002 begann Inge ihre Tätigkeit<br />

im Pfarrgemeinderat, dazu<br />

kamen die Vinzenzgemeinschaft<br />

und die jährlichen Caritassammlungen.<br />

Auch die Blumen der<br />

Pfarre gediehen prächtig unter<br />

ihrer Pflege und die freundliche<br />

Art wurde bald geschätzt. „Ich tu<br />

es gern“, sagt Inge, „es ist einfach<br />

ein gutes Gefühl, mitzuhelfen. Es<br />

muss Leute geben, die etwas für<br />

die Gemeinschaft beitragen. Und<br />

wenn man einmal angefangen<br />

hat, dann kommt man sowieso<br />

nicht mehr los!“<br />

Und doch liegt es auf der Hand,<br />

was die wirkliche Lieblingsbeschäftigung<br />

von Inge ist. Ihre Kinder<br />

haben tolle Partner geheiratet<br />

und Nachwuchs bekommen.<br />

Es sind die vier Enkelkinder Jakob<br />

(10), Simon (8), Heidi (4) und Philip<br />

(7 Monate), die das herzlichste<br />

Lachen auf das Gesicht der glücklichen<br />

Oma zaubern. „Mit den<br />

Kleinen zu spielen, zu reden,<br />

etwas zu bauen, auf sie aufzupassen,<br />

das ist die größte Freude<br />

für mich“ so Inge. „Ich kann die<br />

Enkelkinder richtig genießen und<br />

habe das Glück, dass alle ganz in<br />

der Nähe wohnen.“<br />

In das geschundene Afghanistan<br />

möchte Inge nicht mehr fahren,<br />

sie behält es in Erinnerung, wie<br />

sie es damals erlebt hat. Mit ihrem<br />

Mann Paul reist sie gerne,<br />

waren es letzthin Amerika, Kanada,<br />

Schottland und das Baltikum<br />

freuen sich die beiden heuer auf<br />

ihre Urlaubsreise nach Norwegen.<br />

(Text: Chris, Fotos: privat)


<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

fiRMeNPORtRAit - stiGGeR MODeN<br />

vON DeR sCHNeiDeRei ZUM MODeZeNtRUM<br />

Im Jahre 1967 begann der junge<br />

Schneidermeister Hanspeter<br />

Stigger mit einer Gehilfin<br />

und zwei Lehrlingen in <strong>Haiming</strong><br />

eine Maßschneiderei. Hanspeter<br />

träumte von der Einrichtung einer<br />

Konfektionsschneiderei und<br />

so erledigte er mit vier Mitarbeitern<br />

im „Wittinghaus“ ab 1969<br />

Lohnaufträge - Hosen als Beginn<br />

einer Erfolgsgeschichte!<br />

Dies zeigte sich schon bei den<br />

nächsten Aufträgen.So orderte<br />

beispielsweise der Quelle-Versand<br />

3.000 Hosen.<br />

Bereits 1970 übersiedelte der<br />

Betrieb ins alte <strong>Gemeinde</strong>haus,<br />

bedingt durch immer mehr Aufträge<br />

vom Reuttener Textilwerk.<br />

Bald wurde aber die für die junge<br />

Firma schicksalhafte Entscheidung<br />

fällig, auf die Produktion<br />

von Jeans umzusteigen. Zuerst<br />

als weitere Lohnproduktion, ab<br />

1971 kam es dann zur Verselbständigung<br />

mit einer eigenen,<br />

neuen Kollektion aus Hosen und<br />

Röcken, sowie dem Aufbau einer<br />

eigenen Verkaufsorganisation<br />

mit bis zu sechs Vertretern. Der<br />

Produktionsablauf wurde mit<br />

vorerst einfachen Mitteln rationalisiert<br />

und auf eine einfache Serienproduktion<br />

umgestellt, eine<br />

Art Fließbandarbeit entstand.<br />

Die Belegschaft musste wieder<br />

aufgestockt werden und betrug<br />

bald 50 Mitarbeiterinnen. Dabei<br />

nützte die Geschäftsführung den<br />

Umstand, dass im alten <strong>Gemeinde</strong>haus,<br />

früher das „Klösterle“, ein<br />

ehemaliger Kindergarten eingerichtet,<br />

aber unbenützt, war. Die<br />

Mutter von Ehefrau Herlinde<br />

Stigger, die eine Kindergärtnerin<br />

war, errichtete in diesen Räumen<br />

einen „Betriebskindergarten“. Für<br />

Hanspeter war dies auch ein Zeichen<br />

seines „sozialen“ Denkens!<br />

Dieser Umstand ermöglichte es<br />

ca. 15 Frauen aus <strong>Haiming</strong> bei<br />

Stigger in Teilzeit zu arbeiten<br />

und ihre Kinder gut aufbewahrt<br />

zu wissen. In späteren Jahren<br />

wurde dieser Kindergarten von<br />

der <strong>Gemeinde</strong> übernommen und<br />

zum 1. <strong>Gemeinde</strong>kindergarten<br />

<strong>Haiming</strong>s ausgebaut.<br />

In dieser Zeit wurde die Firma<br />

Stigger bekannt. Unzählige Familien<br />

kauften für Alt und Jung<br />

Hosen und Bekleidung im alten<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus ein. Die „Stigger-<br />

Jean” wurde ein Begriff im <strong>Land</strong>.<br />

Die weiteren Erfolge im Verkauf<br />

forderten eine weitere Produktionsausweitung<br />

und der Platz in<br />

der bisherigen Produktionsstätte<br />

wurde damit wieder zu eng. In<br />

der Kalkofenstraße wurde 1975<br />

ein eigenes Gebäude errichtet<br />

und zu einer modernen Produktionsstätte<br />

ausgebaut. Der Verkauf<br />

wurde beim Höpperger, vorerst<br />

im Keller zentral eingerichtet und<br />

durchgeführt, bald aber wurde<br />

dort das bekannte Obergeschoss<br />

zum beliebten Einkaufszentrum<br />

für Kunden aus nah und fern.<br />

In diese Zeit 1975/76 fällt auch<br />

die Entscheidung, die Produktion<br />

ausschließlich auf Jeans<br />

umzustellen. Die Belegschaft<br />

wurde aufgrund der Erfolge<br />

immer wieder dem Bedarf angepasst<br />

und betrug bis zu 150<br />

MitarbeiterInnen. In dieser Zeit<br />

wurden jährlich bis zu 200.000<br />

Hosen erzeugt und verkauft. Insgesamt<br />

hat die Firma in all den<br />

Jahren rund 2,5 Millionen Hosen<br />

erzeugt!<br />

Kleidung am Fließband wurde von rund 50 Schneiderinnen produziert.<br />

Aus der Chronik<br />

Mitte der 70-Jahre kamen Kunden von überall her, um hier einzukaufen.<br />

Die Kollektion und die gesamte<br />

Werbung wurde immer in Eigenregie<br />

erledigt. Dafür war viel<br />

Phantasie und Kreativität notwendig,<br />

wie z.B. die mehrfache<br />

Einkleidung der Schisprung- Nationalmannschaft<br />

mit den klingenden<br />

Namen wie Prof. Preimel,<br />

Karl Schnabl usw.<br />

1982 war dann eine neuerliche<br />

Produktionsumstellung auf eine<br />

“hängende Fertigung” fällig.<br />

1985 ergaben sich dann leider<br />

Finanzierungsprobleme, aus damaliger<br />

und vor allem aus heutiger<br />

Sicht unverständlich, und<br />

der Betrieb musste kurzfristig<br />

abgegeben werden. Leider überlebte<br />

dies das Unternehmen nur<br />

für einige Monate.<br />

Hanspeter und die Familie Stigger<br />

ließen sich durch diesen<br />

harten Rückschlag nicht davon<br />

abhalten, nach zwei Monaten<br />

wieder mit ca. 15 Personen in<br />

Privathäusern Hosen zu produzieren<br />

und damit den Verkauf zu<br />

sichern, der von Herlinde Stigger<br />

nach wie vor abgewickelt wurde.<br />

Durch den Bau und die Eröffnung<br />

der Autobahn wurde der Verkauf<br />

in <strong>Haiming</strong> immer schwächer<br />

und als neuer verkehrsgünstiger<br />

Verkaufsplatz bot sich das FMZ in<br />

Imst an. Dort wurde vorerst ein<br />

Geschäft mit 65 m² eingerichtet,<br />

aber bereits nach vier Monaten<br />

um zusätzliche 250 m² erweitert.<br />

Eine neue Erfolgsstory wurde<br />

gestartet. Der Verkauf und die<br />

Produktion in <strong>Haiming</strong> wurde<br />

aufgelassen, alles konzentrierte<br />

sich nur mehr auf Imst.<br />

Bis vor sieben Jahren wurden<br />

sämtliche Kleidungsänderungen<br />

von Hanspeter Stigger selbst er-<br />

ledigt, heute sind dafür Schneiderinnen<br />

eingestellt und sorgen<br />

für die kostenlosen Änderungen<br />

als sehr wichtiges Verkaufsargument<br />

bei Stigger.<br />

Heute, nach 17 Jahren Tätigkeit<br />

im FMZ Imst hat Stigger eine Verkaufsfläche<br />

von insgesamt 2.400<br />

m², beschäftigt 55 Mitarbeiter,<br />

davon immer noch acht aus <strong>Haiming</strong>,<br />

die Familienangehörigen<br />

nicht eingerechnet.<br />

Besonders zu betonen ist, dass<br />

heute die drei Söhne von Herlinde<br />

und Hanspeter den Laden<br />

selbstständig führen und “schaukeln”,<br />

darüber freuen sich die Eltern<br />

ganz besonders und betonen<br />

dies entsprechend.<br />

Wolfgang ist als Bürokaufmann<br />

und Bilanzbuchhalter für den<br />

kaufmännischen Bereich verantwortlich.<br />

Michael schaukelt<br />

den Verkauf und leitet die große<br />

Schar des Verkaufspersonals.<br />

Christian als jüngster unterstützt<br />

die Brüder, wo Not am Mann ist.<br />

Eine wirklich ideale Mischung<br />

und Zusammenarbeit. Neben<br />

dem Standort im FMZ führt Stigger<br />

auch drei Palmers-Filialen in<br />

Imst, <strong>Land</strong>eck und Telfs, sowie<br />

zwei Triumph-Läden in Imst und<br />

Telfs. Herlinde und Hanspeter haben<br />

sich in letzter Zeit zurückgezogen<br />

und helfen, wo es notwendig<br />

ist. Dass Hanspeter Stigger 29<br />

Jahre lang Obmann der Musikkapelle<br />

<strong>Haiming</strong> war, sich aber<br />

auch immer für die Geschicke der<br />

<strong>Gemeinde</strong> interessiert hat, zeigt<br />

seine große Verbundenheit mit<br />

<strong>Haiming</strong>, wo er mit seiner Herlinde<br />

durch viele Jahre wesentliche<br />

Spuren geprägt hat. (Text: Bruno<br />

Holzhammer , Fotos: privat)<br />

Seite 23


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

Zwei NeUe KAPeLLeN iN HAiMiNG<br />

eiNe AUf CHRistLs HOf UND ...<br />

Andernorts werden Kirchen<br />

und Kapellen versperrt, geschlossen<br />

oder anderen Verwendungszwecken<br />

zugeführt. Der<br />

<strong>Land</strong>wirt Christian Kopp machte<br />

das Gegenteil und schuf in den<br />

letzten sechs Monaten auf dem<br />

Gelände seines Bio-Bauernhofes<br />

eine kleine barocke Perle, die<br />

Die Kapelle ist innen und außen barock<br />

geprägt.<br />

Seite 24<br />

zum Verweilen und Beten einlädt.<br />

Am Pfingstmontag wurde<br />

das Gotteshaus im Rahmen einer<br />

Feldmesse geweiht und seiner<br />

Bestimmung übergeben.<br />

Pater Camillus Essig eröffnete<br />

den Weihegottesdienst mit den<br />

Worten: „In der Bibel steht: Am<br />

Anfang war das Wort. Für die Familie<br />

Kopp gilt: Am Anfang war<br />

die Not.“ Nach einem Brand vor<br />

rund zehn Jahren stand die Familie<br />

Kopp vor dem Nichts. Damals<br />

gab Christian sich selbst das Versprechen,<br />

dass er, falls seine Familie<br />

diese existenzbedrohende<br />

Not überstehen sollte, alljährlich<br />

nach Lourdes pilgern werde.<br />

Inzwischen geht es der Familie<br />

wieder gut und mit „Christl’s<br />

Hof“ läuft es prima. Christian ist<br />

ein sehr gläubiger Mensch, eng<br />

verbunden mit der Gottesmutter<br />

Maria. Nun war es für ihn an der<br />

Zeit ein „Dankmal“ zu errichten.<br />

Entworfen und geplant wurde<br />

die Kapelle von Christian Kopp<br />

und Kunstmaler Martin Juen aus<br />

Rietz, der auch das Altarbild schuf<br />

und die barocken Freskenmalereien<br />

ganz nach den Wünschen<br />

des <strong>Haiming</strong>er <strong>Land</strong>wirtes gestaltete.<br />

Errichtet wurde das sakrale<br />

Kleinod von einer Projektgruppe<br />

der HTL Imst unter der Leitung<br />

des <strong>Haiming</strong>er Lehrers Bernhard<br />

Haselwanter. Dieser meint dazu:<br />

„Es kommt immer wieder vor,<br />

dass die HTBLA Imst Projekte<br />

auch außerhalb des Schulstandortes<br />

durchführt. In der Regel<br />

handelt es dabei um Aufgaben<br />

die in den sozialen, kirchlichen<br />

oder öffentlichen Bereich fallen.<br />

Beim Kürbisfest im Herbst 2009<br />

erzählte mir Christian Kopp,<br />

dass er eine Kapelle auf seinem<br />

Grundstück errichten will. Nach<br />

Abschluss der Genehmigungen<br />

wurde Mitte November 2009 mit<br />

dem Bau der Kapelle begonnen.<br />

Ich war mit meinen SchülerInnen<br />

... eiNe weiteRe iN LANbACH!<br />

Schon lange überlegte man<br />

am <strong>Haiming</strong>erberg hin und<br />

her, was mit der renovierungsbedürftigen<br />

Kapelle in Lanbach<br />

passieren sollte. Schlussendlich<br />

beschloss der Pfarrgemeinderat,<br />

eine neue Kapelle zu errichten.<br />

Gesagt, getan! Schon im September<br />

2008 begannen die ersten<br />

Sprengungen am <strong>Haiming</strong>erberg<br />

in Lanbach. Karl-Heinz Köll<br />

übernahm die große Herausforderung<br />

als Bauleiter. Viele lange<br />

Tage verbrachten er und Pater<br />

Camillus Essig damit, die <strong>Gemeinde</strong>,<br />

Nachbarn, Vereine, Firmen<br />

und andere Helfer um ihre<br />

Mithilfe zu bitten, welche ihm mit<br />

großem Engagement und Eifer<br />

zur Seite standen. Vereine griffen<br />

in ihre Kassen und steuerten Geld<br />

bei, Firmen stellten ihre Dienste<br />

oft billiger oder auch gratis zur<br />

Verfügung und auch das großzügige<br />

Budget der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />

unterstützte den Kapellenbau<br />

sehr. Aber natürlich und vor<br />

allem auch er selbst steckte viel<br />

Kraft und Arbeit in dieses Projekt.<br />

<strong>Haiming</strong>erberger, doch teilweise<br />

auch Menschen und Firmen aus<br />

der ganzen <strong>Gemeinde</strong> halfen zusammen.<br />

Und das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen. Geweiht wurde<br />

die Kapelle dem Hl. Antonius am<br />

30. Mai vom Dekan Josef Tiefenthaler.<br />

Leider machte das Wetter<br />

den <strong>Haiming</strong>erbergern einen<br />

Strich durch die Rechnung und<br />

die Messe musste in der Kirche<br />

gefeiert werden. Schlussendlich<br />

legte der Hl. Antonius doch<br />

noch ein gutes Wort bei Petrus<br />

ein und die Festgemeinde konnte<br />

gemeinsam nach Lanbach<br />

zur Segnung marschieren. Beim<br />

Frühschoppen mit der Musikkapelle<br />

<strong>Haiming</strong> verlas Pfarrer Pater<br />

Camillus Essig den Dank an alle<br />

Helfer, welcher eine ewig lange<br />

Liste war. Auch hiermit möchte<br />

der Pfarrgemeinderat nochmals<br />

ein herzliches VERGELT´S GOTT<br />

aussprechen an alle, die in jeglicher<br />

Weise am Bau oder der Festgestaltung<br />

beteiligt waren.<br />

(Text und Fotos: Anna Föger) Die Kapelle ist ein kleines Schmuckstück geworden.<br />

Aus der Chronik<br />

bis Mitte April <strong>2010</strong> damit beschäftigt<br />

dieses Bethaus zu errichten.<br />

Sämtliche Bautätigkeiten<br />

wie die Errichtung des Rohbaus,<br />

Verputzarbeiten, Fassadengestaltung,<br />

Estrichverlegung und<br />

die Gestaltung des eingefärbten<br />

Betonsockels wurden von den<br />

SchülerInnen durchgeführt Die<br />

SchülerInnen hatten große Freude<br />

daran am Bau dieser Kapelle<br />

mitzuarbeiten.“ Viele <strong>Haiming</strong>er<br />

beteiligten sich an der Umsetzung<br />

und stellten ihre Fähigkeiten<br />

in den Dienst der guten<br />

Sache.<br />

Der 38-jährige <strong>Land</strong>wirt sagte<br />

anlässlich der würdevollen<br />

Einweihung im Rahmen einer<br />

Feldmesse auf seinem Hof: „Um<br />

meinen Hof gibt es keinen Zaun.<br />

So möchte ich alle Passanten<br />

herzlich einladen, in der Kapelle<br />

Einkehr zu halten und ein paar<br />

Minuten der Hektik der Welt zu<br />

entfliehen.“ (Text + Foto: mams)<br />

Die Schützen und die Freiwillige Feuerwehr <strong>Haiming</strong>erberg, die in den letzten<br />

Monaten auch ihr 75-jähriges Bestehen feierte.


50 JAHRe NACH DeR sCHLiessUNG<br />

DAs LebeN iM HAiMiNGeR LAGeR<br />

Im Oktober 1941 verkaufte<br />

der <strong>Haiming</strong>er Josef Ripfl ein<br />

8042m² großes Grundstück an<br />

die Westtiroler Kraftwerks AG<br />

in Innsbruck. Auf dieser Fläche<br />

errichtete sie ein Lager für Arbeiter,<br />

Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene.<br />

Das Lager wurde von den Franzosen<br />

übernommen und die polnischen<br />

Vorbewohner verließen<br />

ihre Unterkünfte sehr ungern.<br />

Nach der Schließung des Lagers<br />

in Oetz befanden sich im März<br />

1946 insgesamt 1192 Volksdeutsche<br />

in der Oberländer <strong>Gemeinde</strong>,<br />

die in der französischen Besatzungszone<br />

lag.<br />

Lagerleiter<br />

Am 15.März 1946 übernahm<br />

Leutnant Raymond Gyhoot, der<br />

auch „Chef du Camp <strong>Haiming</strong>“<br />

genannt wurde, die Lagerleitung<br />

in <strong>Haiming</strong>. Ihm folgte im Oktober<br />

1953 Dr. Friedrich Amberg,<br />

der nach kurzer Zeit von Anton<br />

Haid abgelöst wurde. Haid leitete<br />

das Lager bis zur Auflösung im<br />

Jahre 1960.<br />

Lebensumstände<br />

Die Baracken waren in einem<br />

sehr schlechten Zustand und<br />

trotz Materialmangels machten<br />

sich die Bewohner sofort an die<br />

mehr als notwendigen Ausbesserungsarbeiten.<br />

Einen Raum<br />

mussten sich 15 bis 20 Menschen<br />

teilen und die Beheizung der Unterkünfte<br />

war im Winter 1946/47<br />

ein Hauptproblem. Die weitere<br />

Sanierung der Baracken scheiterte<br />

entweder an der Lagerleitung<br />

oder am Materialmangel.<br />

Ab dem Dezember 1947 mussten<br />

sich die Lagerbewohner an den<br />

anfallenden Kosten beteiligen<br />

und dieser Beitrag wurde registriert<br />

und an das <strong>Land</strong> überwiesen.<br />

Im Winter 1947/48 konnte die<br />

Stromversorgung und Sanierung<br />

der Sanitäranlagen abgeschlossen<br />

werden. Für die Bewohner<br />

gab es strenge Bestimmungen,<br />

um den Stromverbrauch zu regeln.<br />

Am 25.Jänner 1949 lautete der<br />

Monatsbericht des Lagerleiters:<br />

„Es gibt 17 Wohnbaracken und<br />

18 Baracken für die Verwaltung,<br />

Schule, Kindergarten, Waschräume<br />

und sanitäre Anlagen. 888<br />

Betten und 707 Strohsäcke stehen<br />

den 1070 Bewohnern zur<br />

Verfügung“(Salvador-Wagner<br />

1996)<br />

Im Mai 1949 stellte die <strong>Land</strong>eskassa<br />

die Zahlungen ein und<br />

somit kamen die weiteren Sanierungsarbeiten<br />

ins Stocken.<br />

Im Jahre 1955 übernahm die<br />

Westtiroler Kraftwerks AG einen<br />

Großteil der Baracken und einige<br />

Bewohner schlossen Mietverträge<br />

ab. Für eine Zweizimmerwohnung<br />

zahlte man 53 Schilling im<br />

Monat.<br />

Im Jahr 1960 informierte die<br />

Westtiroler Kraftwerks AG die Bewohner,<br />

dass die Baracken nicht<br />

mehr zu bewohnen seien. Aber<br />

erst im Jahre 1978 verließen die<br />

Letzten ihre Unterkünfte.<br />

Die Verpflegung<br />

Als die ersten Flüchtlinge im<br />

Herbst 1944 nach Österreich kamen,<br />

wurden sie mit einer neuen<br />

Situation konfrontiert, denn es<br />

gab keine Lebensmittel zu kaufen.<br />

Die Zuteilung der Lebensmittel<br />

erfolgte streng nach Kalorientabellen.<br />

In der Gemeinschaftsküche<br />

wurde dieses komplizierte<br />

System genau überwacht.<br />

Bildung<br />

In den ersten Wochen wurde<br />

bereits ein Kindergarten eingerichtet.<br />

Die Kindergärtnerin Hilde<br />

Fritsch hatte am Beginn fast<br />

80 Sprösslinge zu betreuen. Die<br />

Schule und der Kindergarten galten<br />

als Lagereinrichtung, somit<br />

wurden die Lehrer als Lagerangestellte<br />

entlohnt. Im März 1946<br />

wurde die Schule sofort nach<br />

Ankunft der Flüchtlinge eröffnet.<br />

Die räumlichen Voraussetzungen<br />

und die ständige Lebensmittelknappheit<br />

machte die Arbeit oft<br />

nicht leicht. Im März 1950 wurde<br />

mit dem Neubau der Schule<br />

begonnen und hier zeigte sich<br />

die gute Gemeinschaft die im<br />

Lager herrschte. Viele Freiwillige<br />

arbeiteten Tag und Nacht und<br />

Aus der Chronik<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

Das Lager Anfang der 50-er Jahre (heute steht dort der Campingplatz).<br />

drei Monate später stand die feierliche<br />

Eröffnung der Schule am<br />

Programm.<br />

In diesem Schuljahr übernahm<br />

die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> die Erhaltung<br />

der Schule und somit konnten<br />

die Kinder aus Riedern und<br />

Ötztal Bahnhof die Lagerschule<br />

besuchen. Die Kinder wurden zu<br />

Vorbildern für die Erwachsenen,<br />

denn in der Schule sah man, wie<br />

Kinder das Problem der verschiedenen<br />

Sprachen und Kulturen<br />

lösten.<br />

Gemeinschaftsleben<br />

Trotz der schwierigen Umstände<br />

entwickelte sich im Lager rasch<br />

ein reges Vereinsleben. Die<br />

Vereine waren es auch, die zur<br />

Öffnung des Lagers nach außen<br />

beitrugen.<br />

Sportverein<br />

Den Grundstein zur Gründung<br />

des Fußballvereines legte ein<br />

Lagerturnlehrer, der mit den<br />

Kindern jeden Samstag Fußball<br />

spielte. In der „Oberen Gmuan“<br />

,in der Nähe des Lagers, begannen<br />

die Flüchtlinge mit großem<br />

Eifer die Felsbrocken und Wurzeln<br />

aus dem Weg zu räumen. Ein<br />

Wasserlauf, der quer durch den<br />

Platz ging, wurde mit Platten abgedeckt.<br />

Am 14. Juli 1946 wurde<br />

der Platz mit einem großen<br />

Fest und einem Eröffnungsspiel<br />

eingeweiht. In wenigen Wochen<br />

formierte sich eine Mannschaft,<br />

die als die legendäre „Weiße Elf“<br />

in die Geschichte einging.<br />

Die Spieler wollten an der Meisterschaft<br />

des <strong>Tirol</strong>er Fußballver-<br />

bandes teilnehmen. Zu diesem<br />

Zweck wurde am 31. Juli 1948<br />

der Sportverein Ötztal gegründet.<br />

Dieser wurde von sportbegeisterten<br />

<strong>Haiming</strong>ern nach<br />

außen vertreten. Somit konnte<br />

die Mannschaft bei der offiziellen<br />

Meisterschaft antreten.<br />

Es gab auch noch zahlreiche andere<br />

Vereine. Handball, Leichathletik,<br />

Tischtennis und ein Schachclub<br />

standen den Lagerbewohnern<br />

zur Verfügung.<br />

Glaube und Kultur<br />

Die Kirche war eine sehr wichtige<br />

Institution, die den Flüchtlingen<br />

in einer schwierigen Zeit den<br />

nötigen Halt gab. Ein Theaterverein<br />

spielte Stücke die auf die<br />

Bedürfnisse der Lagerbewohner<br />

zugeschnitten waren. Die Aufführungen<br />

waren immer gern<br />

gesehen. Auch ein eigener Chor<br />

sorgte für die musikalische Umrahmung<br />

bei sämtlichen festlichen<br />

Aktivitäten.<br />

Einmal pro Woche diente der<br />

große Saal des Lagers als Kino<br />

und für Feiern wurde dieser<br />

Raum liebevoll dekoriert und<br />

diente als Tanzsaal.<br />

Auflösung<br />

Als 1960 das Lager aufgelöst wurde,<br />

waren schon viele Bewohner<br />

nach Amerika ausgewandert<br />

oder in ihre Heimat zurückgekehrt.<br />

Andere siedelten sich in<br />

diesen Jahren in <strong>Haiming</strong>, vorwiegend<br />

im Ortsteil Ötztal-Bahnhof<br />

an und tragen bis heute viel<br />

zu unserer Dorfgemeinschaft bei.<br />

(Text: marie, Foto: Chronik)<br />

Seite 25


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

viElSEiTiG uND buNT<br />

AuS DEN vErEiNEN<br />

MUsiKKAPeLLe HAiMiNG<br />

sieGfRieD stiGGeR Gibt DeN LANDesstAb Ab<br />

Siegfried trat im Jahr 1965 der<br />

Musikkapelle bei. Musikalisch<br />

ausgebildet wurde er am Konservatorium<br />

Innsbruck. Seit 1970 ist<br />

er Mitglied der Bundesbahnmusikkapelle<br />

Innsbruck und spielte<br />

auch zwei Jahre bei der Militärmusik<br />

<strong>Tirol</strong>. 1984 wurde Siegfried<br />

erstmals Stabsführer bei der Musikkapelle<br />

<strong>Haiming</strong>. Dieses Amt<br />

sollte ihn fortan durch mehrere<br />

Karrierestufen begleiten - 1992<br />

Bezirksstabsführer des Musikbezirkes<br />

Silz und von 2007 bis <strong>2010</strong><br />

<strong>Land</strong>esstabsführer.<br />

AUFBAUARBEIT<br />

In diesen drei Jahren als oberster<br />

„Marschmusikant“ leistete Siegfried<br />

unschätzbare Arbeit im<br />

Bereich „Musik in Bewegung“ in<br />

<strong>Tirol</strong>. Ein weiteres großes Anliegen<br />

war ihm auch das Entwickeln<br />

eines Systems, das eine gerechte<br />

Beurteilung bei Marschmusikbewertungen<br />

garantieren sollte. So<br />

wurden unter seiner Führung,<br />

erstmals in ganz Österreich, eigene<br />

Bewerterschulungen eingeführt.<br />

Im Jahr 2009 konnte der begeisterte<br />

Musikant dann erstmals<br />

eine landesweite Stabsführerausbildung<br />

auf die Beine stellen, die<br />

sehr großen Anklang fand.<br />

Mehrmals schritt Siegfried an<br />

vorderster Front der <strong>Tirol</strong>er Abordnung<br />

beim Bundesblasmusikfest<br />

in Wien und vertrat so unser<br />

Bundesland in der Hauptstadt.<br />

Siggi ist in Blasmusikkreisen als<br />

immer freundlich, aber stets<br />

Seite 26 Aus den vereinen<br />

korrekt bekannt. So erzählt man<br />

sich, dass er sogar beim Skitag<br />

des <strong>Land</strong>esvorstandes mit einer<br />

Krawatte passend zur Skimontur<br />

ausstaffiert war.<br />

Mit dem Ende der Funktionsperiode<br />

stellt sich Siegfreid nun<br />

nicht mehr der Wiederwahl. „Ich<br />

werde eben auch nicht jünger<br />

und denke, dass es nun Zeit für<br />

einen neuen Besen ist“, meint er<br />

humorvoll. Der <strong>Haiming</strong>er Musikkapelle<br />

wird er aber hoffentlich<br />

noch viele Jahre als Stabsführer<br />

erhalten bleiben. Abschließend<br />

meint der Mann mit der Musik im<br />

Blut: „Gerade im Bereich „Showmarsch“<br />

gäbe es noch große Weiterentwicklungsmöglichkeiten.“<br />

Da können wir <strong>Haiming</strong>er ja ge-<br />

MUsiKKAPeLLe HAiMiNG<br />

GOLD-MeDAiLLe beiM weRtUNGssPieL<br />

Beim Wertungsspiel im Saal „Ez“ überzeugte die MK <strong>Haiming</strong> in allen Belangen und eroberte die „Gold-Medaille“.<br />

Beim Konzertwertungsspiel führte die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> ge-<br />

des Musikbezirkes Silz in mit kontinuierlich konsequenter meinsam mit der Stadtmusikka-<br />

Oetz konnte die MK <strong>Haiming</strong> die Probenarbeit an dieses hohe pelle <strong>Land</strong>eck das Frühlingskon-<br />

vierköpfige Wertungsjury, mit musikalische Niveau heran. Mit zert „Primavera“, ein fulminantes<br />

dem Vorsitzenden Mag. Rudolf dem Pflichtstück „Appalachien Konzert beider Kapellen, durch<br />

Pascher, seines Zeichens Lan- Overture“ von James Barnes und welches auch das hier anwedeskapellmeister<br />

Stv. des <strong>Land</strong>es dem Selbstwahlstück „Jericho“ sende Publikum in den Bann<br />

<strong>Tirol</strong>s, als beste Kapelle in Stufe von Bert Appermont demons- gezogen werden konnte, was für<br />

C mit 87,42 Punkten mehr als trierte die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> die Zukunft noch einiges erah-<br />

überzeugen. Die Punkteanzahl ihr derzeitiges Leistungsvermönen lässt.<br />

von 85 ist laut Pascher gleichbegen und begeisterte anwesende Für das Publikum wird es im Juli<br />

deutend mit einer Goldmedail- Musikkollegen und Gäste im Saal wieder interessant, wenn am<br />

le. Kapellmeister Norbert Sailer „Ez“. Einige Tage vorher spielte Freitag, dem 9. und Samstag,<br />

spannt sein, womit uns Siegfried<br />

in den kommenden Jahren noch<br />

überraschen wird. (Text und<br />

Foto: mams)<br />

Siegfried Stigger beim Marschieren wie<br />

er leibt und lebt.<br />

dem 10.7. <strong>2010</strong> die ersten Platzkonzerte<br />

beim Zickeler bzw. in<br />

Karres stattfinden. Weitere Höhepunkte<br />

sind das Bezirksmusikfest<br />

am 25.7. in Längenfeld und das<br />

<strong>Haiming</strong>er Waldfest am 7. August<br />

sowie das Herbstkonzert am 13.<br />

November.<br />

NEUER KAPELLMEISTER<br />

Völlig überraschend legte unser<br />

beliebter und verdienstvoller<br />

Kapellmeister Norbert Sailer den<br />

Dirigentenstab vorerst beiseite,<br />

sodass die Musikkapelle auf die<br />

Suche nach einem Nachfolger<br />

gehen musste. Obmann Edelbert<br />

Zboril hat inzwischen einen hervorragenden<br />

Mann gefunden,<br />

der im Sinne seines Vorgängers<br />

weitermachen wird und auch<br />

schon ersten Kontakt mit den<br />

Musikanten hatte. Näheres ergibt<br />

sich in den nächsten Tagen.<br />

(Text und Foto: MK <strong>Haiming</strong>)


HeiMAtbüHNe HAiMiNG<br />

LiebesLUst UND wAsseRsCHADeN<br />

Siegfried Klein (Max Kleinheinz)<br />

ist ein Parade-Buchhalter.<br />

So ordentlich, wie er seine<br />

Bücher führt, so ordentlich sieht<br />

auch seine Wohnung aus. Jeden<br />

Tag putzt der Pedant, wischt<br />

Staub und kontrolliert millimetergenau,<br />

ob alles an seinem<br />

angestammten Platz steht. Das<br />

ändert sich schlagartig, als seine<br />

Schwester Rita (Antonia Gstrein)<br />

ihre Freundin Katrin Niedlich<br />

(Ulrike Santeler) wegen eines<br />

Wasserschadens in ihrer eigenen<br />

Wohnung, kurzerhand bei<br />

ihrem Bruder einquartiert. Der<br />

überzeugte Junggeselle und<br />

sein schüchterner Kollege Charlie<br />

(Meinrad Berger) sind bei der<br />

ersten Begegnung einem Herzinfarkt<br />

nahe. Dazu kommen noch<br />

unangekündigte Umbauarbeiten,<br />

die die Hausbesitzerin Frau<br />

Schmitzke (Kathrin Schiechtl) in<br />

Auftrag gegeben hat. Als Wasser-<br />

und Stromleitungen neu<br />

verlegt werden, herrscht in der<br />

Wohnung das endgültige Chaos.<br />

Während die beiden Installateurinnen<br />

der Firma „Schreck<br />

und Schraube“ (Tamara Ritzinger<br />

und Kathrin Hofer) die Wohnfläche<br />

mit einem ungewollten<br />

Durchbruch der Außenwand erweitern,<br />

sorgen die beiden Elektriker<br />

von „Krumm und Schief“<br />

(Gerhard Schwetz und Stefano<br />

Schöpf) für einen Kurzschluss<br />

nach dem anderen. Zum Chaos<br />

in Siegfrieds Wohnung kommt<br />

noch die Ablehnung seiner Beförderung<br />

zum Chef-Buchhalter<br />

Aus den vereinen<br />

hinzu, überbracht vom stets<br />

dichtenden, aber nicht ganz<br />

dichten Briefträger (Dieter Wegleiter).<br />

Mit einem großen Schluck<br />

„Saltbrennten“ wird der Frust von<br />

Siegfried, dessen härtestes Getränk<br />

ansonsten ein Früchtetee<br />

ist, hinuntergespült. Plötzlich<br />

wird der sonst so steife Siegfried<br />

lockerer und bandelt mit seiner<br />

Untermieterin an. Am Ende ist<br />

die Wohnung zwar immer noch<br />

eine einzige Großbaustelle, aber<br />

die Hauptpersonen sind glücklich<br />

liiert.<br />

BEGEISTERUNG<br />

Das Publikum brüllte vor Lachen<br />

ob der witzigen Dialoge und der<br />

absolut gelungenen Darstellung<br />

durch das Ensemble. Jeder Cha-<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

rakter hatte seine Macken, die<br />

von Regisseurin Christl Schiechtl<br />

meisterhaft herausgearbeitet<br />

wurden. Ein Gag jagte den anderen<br />

und man hörte in der<br />

Pause nach dem zweiten Akt so<br />

manchen über Krämpfe in der<br />

Bauchmuskulatur klagen. Auch<br />

LR Gerhard Reheis und seine Frau<br />

amüsierten sich köstlich und bedankten<br />

sich anschließend bei<br />

den Schauspielern für den gelungenen<br />

Abend. Der Obmann<br />

des <strong>Tirol</strong>er Theaterverbandes<br />

Werner Kugler gratulierte ebenso<br />

und überreichte den Ensemble-<br />

Mitgliedern Rosmarie Kleinheinz<br />

und Manfred Neururer eine Auszeichnung<br />

für deren 25-jährige<br />

Mitgliedschaft. (Text und Foto:<br />

mams)<br />

ZweiGveReiN fUssbALL<br />

LANDesLiGA ADe - AbstieG iN Die GebietsLiGA<br />

Holpriger Start ins Frühjahr:<br />

Mit teilweise recht ansprechenden<br />

Leistungen in der<br />

Vorbereitungsphase ging die<br />

Mannschaft von Werner Rott<br />

zuversichtlich in die Frühjahrssaison.<br />

Dass es aber nach einer<br />

verpatzten Herbstsaison – nur<br />

vier Punkte aus 15 Spielen – sehr<br />

schwierig sein würde, die Klasse<br />

zu halten, war allen Beteiligten<br />

von Anfang an bewusst. Hoffte<br />

man zunächst noch auf den<br />

Heimvorteil – alle Frühjahrsspiele<br />

wurden zuhause ausgetragen –<br />

machte sich nach den ersten Ergebnissen<br />

schnell Ernüchterung<br />

breit. Schlussendlich konnte<br />

unser Team trotz Kampf- und<br />

Einsatzbereitschaft die nötigen<br />

Punkte nicht einfahren und muss<br />

nun in die Gebietsliga West absteigen.<br />

Viele Gerüchte kursierten zuletzt<br />

die Trainerfrage betreffend. Nach<br />

einigen Gesprächen und Beratungen<br />

hat sich der Vorstand erneut<br />

mit Werner Rott arrangiert,<br />

dieser wird somit auch in der<br />

nächsten Saison für den SV <strong>Haiming</strong><br />

als Kampfmannschaftstrainer<br />

tätig sein. Auch was mögliche<br />

Neuzugänge betrifft, brodelt die<br />

Gerüchteküche bereits heftig.<br />

Bestätigt werden kann bis jetzt<br />

die Verpflichtung des Torhüters<br />

Manfred Wolf vom SV Telfs.<br />

Die drei Eigenbauspieler Marcel<br />

Mayr, Jakob Gstrein und Slaven<br />

Susac haben in der abgelaufenen<br />

Saison wohl endgültig den<br />

Sprung in die „Erste“ geschafft,<br />

alle drei wurden von Werner Rott<br />

mehrmals berücksichtigt und<br />

haben sich durchaus bewährt.<br />

Aber nicht nur sie werden dem<br />

SV Raiba <strong>Haiming</strong> Ötztal in Zukunft<br />

noch viel Freude bereiten.<br />

Denn in allen Nachwuchsmannschaften<br />

kicken Talente, die auf in<br />

sportlicher Hinsicht rosige Zeiten<br />

hindeuten. Große Hoffnungen<br />

setzt man in den kommenden<br />

Jahren vor allem auf die derzeitigen<br />

U16-Spieler. Dass enormes<br />

Potenzial in manchen von ihnen<br />

steckt, stellten sie im Frühjahr ge-<br />

gen einige der besten U16-Mannschaften<br />

<strong>Tirol</strong>s unter Beweis. Es<br />

ist nicht unwahrscheinlich, dass<br />

manche von ihnen demnächst in<br />

der Kampfmannschaft auflaufen.<br />

An dieser Stelle sei noch erwähnt,<br />

dass unsere Damenmannschaft<br />

eine ausgezeichnete Saison absolviert<br />

hat und in der Frauen-<br />

<strong>Land</strong>esliga den hervorragenden<br />

zweiten Platz belegte!<br />

Der neue, beinahe englische<br />

Rasen, der seit einigen Wochen<br />

bespielt wird, erlebt mit dem<br />

Schlagerspiel FC Wacker - Dynamo<br />

Kiew am 27. Juni um 18:00<br />

seine internationale Premiere.<br />

(Text: Detlev Halwax)<br />

Seite 27


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

GesAMtsPORtveReiN<br />

GeNeRALveRsAMMLUNG Des sPORtveReiNs<br />

Die Generalversammlung des<br />

GSV <strong>Haiming</strong> (Gesamtsportverein<br />

<strong>Haiming</strong>) fand am 23. April<br />

<strong>2010</strong> im Gasthof Stern („Zickeler“)<br />

statt.<br />

Die Generalversammlung begann<br />

mit einer Trauerminute für<br />

den langjährigen Präsidenten des<br />

GSV und Obmanns des Zweigvereins<br />

Schi (1968-1985), Dr.<br />

Josef Zobl. Schmerzlich ist auch<br />

die Auflösung des Zweigvereines<br />

Kajak im Frühjahr <strong>2010</strong>. Der Gesamtsportverein<br />

<strong>Haiming</strong> (GSV)<br />

besteht aktuell aus den sieben<br />

Zweigvereinen Fußball, Kraftsport,<br />

Radsport, Schi, Stocksport,<br />

Tennis und Turnen. Mit ca. 1200<br />

Vereinsmitgliedern (davon ca.<br />

400 Kinder und Jugendliche) ist<br />

der GSV der mit Abstand größte<br />

Verein unserer <strong>Gemeinde</strong>. Der<br />

GSV ist Trägerverein der oben<br />

genannten Zweigvereine, dient<br />

der Geldaufteilung, hat repräsentative<br />

Funktion und organisiert<br />

übergeordnete Veranstaltungen.<br />

Das Projekt „Brücken bauen“<br />

wurde in Zusammenarbeit mit<br />

der Lebenshilfe und der Sportunion<br />

<strong>Tirol</strong> durchgeführt. Treffend<br />

beschreibt der Name „Brücken<br />

bauen“ gemeinsame sportliche<br />

Aktivitäten mit Menschen mit<br />

Beeinträchtigung. Diese Veranstaltung<br />

soll auch in Zukunft<br />

jährlich abgehalten werden. Das<br />

„GSV-Kindersportprojekt“ unter<br />

der Leitung von Michael Götsch<br />

bietet Kindern, die in keinem der<br />

Zweigvereine integriert sind, Einblick<br />

in verschiedene Sportarten<br />

ZweiGveReiN RAD<br />

Seite 28<br />

stAAtsMeisteRsCHAft iN HAiMiNG<br />

Am 17. und 18. Juli veranstaltet<br />

das HAI Power Bike<br />

Team <strong>Haiming</strong> auf der Ötztaler<br />

Höhe im Rahmen des Ötztaler<br />

Mountainbike Festivals die Österreichische<br />

Staatsmeisterschaft<br />

im Mountainbike Cross Country<br />

(olympische Disziplin).<br />

Am Samstag den 17. Juli ab 10:30<br />

Uhr kämpfen Österreichs Nachwuchshoffnungen<br />

um die Me-<br />

und soll ihr sportliches Interesse<br />

langfristig wecken. Durch wöchentliches<br />

Training sollen Koordination<br />

und Beweglichkeit<br />

geschult werden. Eine neue<br />

Trainingsgruppe wird wieder im<br />

kommenden Herbst starten. Informationen<br />

dazu erhalten die<br />

Kinder über die Schulen.<br />

Die größte Veranstaltung des<br />

GSV stellt der Kinder- und Jugendmehrkampf<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit allen Pflichtschulen<br />

der <strong>Gemeinde</strong> dar, an dem ca.<br />

400 Kinder und Jugendliche teilnehmen.<br />

Dieser Event findet im<br />

Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Der<br />

Termin für den nächsten Mehrkampf<br />

ist bereits mit 25. Juni 2011<br />

fixiert.<br />

VEREINSGESCHEHEN<br />

Im Rückblick der Obleute der<br />

einzelnen Zweigvereine verweist<br />

Werner Scheucher (Obmann<br />

Fußball) auf die finanzielle<br />

Konsolidierung des Vereins, eine<br />

intensive Nachwuchsförderung<br />

und die Sanierung des Hauptplatzes.<br />

190 aktive Spielerinnen<br />

und Spieler werden von 21 Trainern<br />

betreut.<br />

Wolfgang Neurauter (Obmann<br />

Schi) berichtet, mit sieben Klassensiegern<br />

im Raika-Cup und<br />

fünf Klassensiegern im Bezirkscup,<br />

der erfolgreichste Verein im<br />

Bezirk Imst zu sein.<br />

Martin Riess (Obmann Tennis)<br />

rückt den Anstieg der Mitgliederzahlen<br />

(230 Mitglieder), das<br />

enorme Interesse am Kinderclub<br />

„Haie“ (100 Kinder und Jugendli-<br />

daillen, darunter auch unsere heimischen<br />

Biker Anna Spielmann,<br />

Daniel Bair, Julian und Fabian<br />

Costa, Elias Auf der Klamm,…<br />

In einem 3er Staffelbewerb auf<br />

der Strecke der U11 wird auch<br />

Hobby Bikern die Möglichkeit<br />

geboten Luft in Rennatmosphäre<br />

zu schnappen. Auch alle Vereine<br />

sind recht herzlich eingeladen ein<br />

Team zu stellen. (Anmeldungen<br />

Aus den vereinen<br />

che), die Erfolge der Herren- und<br />

Damenmannschaften und die<br />

Renovierung der Tennisplätze in<br />

den Vordergrund seiner Ausführungen.<br />

Toni Prantl (Obmann-Stellvertreter<br />

Kraftsport) verweist in Vertretung<br />

von Obmann Josef Mayr auf<br />

die erfolgreiche Teilnahme seiner<br />

Vereinsmitglieder an Weltmeisterschaften<br />

und weiteren internationalen<br />

Großveranstaltungen.<br />

Susanne Leitner (Rad) führt in<br />

Vertretung von Obmann Gerhard<br />

Auf der Klamm zahlreiche<br />

Erfolge des jüngsten Zweigvereins<br />

bis zum Gewinn der Österreichischen<br />

Jugendmeisterschaft,<br />

der Teilnahme an Weltcuprennen<br />

und der WM in Australien an. Den<br />

Höhepunkt bildet die Durchführung<br />

der Österreichischen Staatsmeisterschaften<br />

im Mountainbike<br />

auf der Ötztaler Höhe (17.<br />

und 18. Juli <strong>2010</strong>).<br />

Sabine Muigg-Spörr (Obfrau<br />

Turnen) lobt das Engagement<br />

und den Trainingsfleiß ihrer<br />

Turnerinnen und betont die<br />

überaus aktive Mitarbeit bei der<br />

Durchführung und Organisation<br />

des Kinder- und Jugendmehrkampfes.<br />

Josef Kapeller (Obmann<br />

Stocksport) unterstreicht die Organisation<br />

von Trainingskursen<br />

für Schulen, die Durchführung<br />

von Bezirks-, Vereins- und Firmenturnieren<br />

und die rege Teilnahme<br />

an diversen Turnieren.<br />

Sportliches Aushängeschild des<br />

Zweigvereines Stocksport ist<br />

unter www.hpb-teamhaiming.at)<br />

Am Sonntag den 18. Juli haben<br />

sich bereits Weltcupsiegerin Lisi<br />

Osl, Europameister Alban Lakata<br />

und Lokalmatador Karl Markt,<br />

angekündigt. Spannung pur, auf<br />

einer der spektakulärsten und<br />

selektivsten Mountainbike Strecken<br />

Österreichs wird sicherlich<br />

geboten.<br />

Anni Kapeller, die den 1. Platz<br />

bei den <strong>Tirol</strong>er Meisterschaften<br />

und den 3. Platz bei den Österreichischen<br />

Meisterschaften erringen<br />

konnte.<br />

Im Rahmen der Generalversammlung<br />

fanden Neuwahlen<br />

statt.<br />

Das Präsidium des GSV <strong>Haiming</strong><br />

für die nächsten zwei Jahre setzt<br />

sich wie folgt zusammen: Stephan<br />

Kuprian (Präsident), Wolfgang<br />

Neurauter (Vizepräsident,<br />

Obmann ZV Schi), Martin Riess<br />

(Kassier, Obmann ZV Tennis), Sabine<br />

Muigg-Spörr (Kassier-Stellvertreterin,<br />

Obfrau ZV Turnen),<br />

Martin Muigg-Spörr (Schriftführer),<br />

Josef Mayr (Schriftführer-Stellvertreter,<br />

Obmann ZV<br />

Kraftsport), Werner Scheucher<br />

(Obmann ZW Fußball), Gerhard<br />

Auf der Klamm (Obmann ZV<br />

Radsport) und Josef Kapeller<br />

(Obmann ZV Stocksport).<br />

Der GSV <strong>Haiming</strong> bedankt sich<br />

bei der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong>, der<br />

Raiffeisenbank Silz-<strong>Haiming</strong> und<br />

allen weiteren Sponsoren für die<br />

großzügige Unterstützung des<br />

GSV und seiner Zweigvereine.<br />

Unser ausdrücklicher Dank gilt<br />

allen Vereinsmitgliedern, Funktionären,<br />

Trainern, freiwilligen<br />

Helfern und Zuschauern. Weitere<br />

Informationen über den<br />

GSV <strong>Haiming</strong> und seine Zweigvereine<br />

sind im Internet unter<br />

der Adresse www. gsv-haiming.<br />

at verfügbar.<br />

(Text: Stephan Kuprian, Präsident<br />

des GSV <strong>Haiming</strong>)<br />

Sei auch du dabei, bei diesem<br />

sportlichen Großereignis!<br />

Programm: Samstag, 17.07. - ab<br />

10.30: Start der einzelnen Nachwuchsklassen;<br />

14.30: Hobby-<br />

Klasse<br />

Sonntag, 18.07. - 10.30: Juniorinnen;<br />

12.00: Junioren; 14:00:<br />

Elite/U23<br />

(Text: Gerhard Aufderklamm)


sPitZeNLäUfeR MAttHiAs sCHeRL<br />

vOM HObbyLäUfeR ZUM stAAtsMeisteR<br />

Begonnen hat alles während<br />

der Hauptschulzeit, als Mathias<br />

Scherl mit seinem Onkel Alfons<br />

bei Waldläufen im Forchet<br />

in <strong>Haiming</strong> mitlief. Dabei fand er<br />

Gefallen an dieser Sportart und<br />

lief oft alleine seine Runden.<br />

Sein Streben nach immer besseren<br />

Rundenzeiten führte zur<br />

Suche nach einem Trainer, da er<br />

alleine keinen Fortschritt erzielen<br />

konnte. Herr Mag. Andreas<br />

Gritsch aus Ötztal-Bahnhof trainierte<br />

von nun an neben anderen<br />

Top-Athleten aus der Umgebung<br />

auch Matthias. Durch das harte,<br />

zielstrebige Training begannen<br />

sich erste größere Erfolge einzustellen.<br />

Ab dem Jahre 2005 trat<br />

Matthias auf Anraten seines Trainers<br />

der Laufgemeinschaft Itter<br />

bei Wörgl im Unterinntal bei.<br />

Lohn des fleißigen Trainings waren<br />

mehrere <strong>Tirol</strong>er Meistertitel<br />

in der Juniorenklasse. Er sah, dass<br />

bei gezielterem Training sogar<br />

noch bessere Resultate möglich<br />

wären. Danach rückte Matthias<br />

in die U 23-Klasse auf. Er startete<br />

bei Bahnläufen, Crossläufen,<br />

Halbmarathons, Straßen- und<br />

Staffelläufen quer durch ganz<br />

Österreich.<br />

Höhepunkt der bisherigen Laufbahn<br />

war sicherlich die Erringung<br />

des Österreichischen Meistertitels<br />

in der Klasse U 23 im Halbmarathon<br />

in Linz im April 2008.<br />

Seit dem Vorjahr muss Matthias<br />

in der Allgemeinen Herrenklasse<br />

an den Start gehen. Aber auch in<br />

dieser heiß umkämpften Klasse<br />

verbuchte er bereits einige Siege,<br />

sogar mit Tagesbestzeit wie beim<br />

Breitenbacher Geländelauf (den<br />

er drei Jahre hintereinander gewinnen<br />

konnte), beim Teufelsmühlenlauf<br />

zwischen Sistrans<br />

und Rinn oder den Oberhofer<br />

Auenlauf. Im Jahr 2009 nahm er<br />

an über 40 Wettkämpfen teil und<br />

war verständlicherweise gegen<br />

Ende des Jahres „rennmüde“.<br />

Heuer wurde Matthias bei den <strong>Tirol</strong>er<br />

Crosslaufmeisterschaften in<br />

Itter <strong>Tirol</strong>er Vizemeister. Im März<br />

Aus den vereinen<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />

fLOHMARKt<br />

tAUsCHe - veRKAUfe - veRsCHeNKe - sUCHe<br />

ACH T UNG _ ACH T UNG _ ACH T UNG<br />

Nachdem die Anschlagstafel im <strong>Gemeinde</strong>amt nach<br />

der Schließung des Postamtes nicht mehr so oft<br />

frequentiert wird, will das <strong>Dorfblattl</strong> allen <strong>Haiming</strong>ern<br />

die Möglichkeit geben, hier gratis zu inserieren.<br />

Anzeigen einfach per Mail an<br />

dorfblattl.flohmarkt@gmail.com schicken oder im<br />

<strong>Gemeinde</strong>amt bei Bernd Kapeller abgeben!<br />

IDEALER FERIENJOB: Suche Küchenhilfen im Ferienheim<br />

zwischen dem 5. Juli und 16. August <strong>2010</strong>, Arbeitsdauer<br />

zwischen zwei und sechs Wochen möglich.<br />

Kontakt: Campleiter Markus Semelliker 0676/602 30 98<br />

Verschenke Kinderfahrrad in gutem Zustand<br />

Tel.: 0660/880 57 00<br />

wurde er bei den Österr. Meisterschaften<br />

im Crosslauf mit seiner<br />

Mannschaft Itter sogar Staatsmeister.<br />

In der Einzelwertung<br />

landete er als bester <strong>Tirol</strong>er auf<br />

dem 8. Platz. Im April reichte es<br />

beim 10 km Straßenlauf (<strong>Tirol</strong>er<br />

Meisterschaften) zum Vizemeistertitel.<br />

Am 1. Mai lief er zum<br />

ersten Mal beim Via Claudia Lauf<br />

von der Kronburg nach Fließ mit<br />

und erzielte die Tagesbestzeit.<br />

Glücklicherweise wurde Matthias<br />

in seiner noch jungen Karrie-<br />

re von Verletzungen verschont.<br />

Für seine läuferische Zukunft<br />

wünscht er sich weiterhin keine<br />

Verletzungen und erfolgreiches<br />

Abschneiden bei Österreichischen<br />

Meisterschaften. Ein<br />

weiteres Ziel ist die Teilnahme<br />

über die Marathondistanz (42,195<br />

km), wofür aber sein Training abgestimmt<br />

werden muss. Matthias<br />

wird dankenswerter Weise seit<br />

mehreren Jahren von der <strong>Tirol</strong>er<br />

Versicherung unterstützt. (Text<br />

und Foto: Florian Scherl)<br />

Matthias Scherl ist einer der besten Läufer im gesamten <strong>Tirol</strong>er Oberland.<br />

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Seite 29


<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />

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Seite 30 Ankündigungen


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Seite 31


Das <strong>Dorfblattl</strong> wünscht seinen Lesern einen erholsamen <strong>Sommer</strong>!<br />

vErANSTAlTuNGEN<br />

kAlENDEr<br />

Datum veranstaltung veranstalter ort beginn<br />

SA, 26. juN. 10 DORFTURNIER Zweigverein Fussball Sportzentrum <strong>Haiming</strong><br />

So, 27. juN. 10 PROZESSION OCHSENGARTEN Pfarramt Ochsengarten Pfarrkirche Ochsengarten 9.00<br />

So, 27. juN. 10 FC WACKER - DYNAMO KIEW Zweigverein Fußball Sportzentrum <strong>Haiming</strong> 18.00<br />

Fr, 02. jul. 10 KIRCHTAG <strong>Haiming</strong>erberg Pfarramt Pfarrkirche HB 9.00<br />

SA, 03. jul. 10 FEUERWEHRFEST FFW <strong>Haiming</strong> Feuerwehrhaus <strong>Haiming</strong> Ab 17.00<br />

So, 04. jul. 10 FRüHSCHOPPEN MK Ötztal-Bahnhof 10.00<br />

So, 04. jul. 10 ALMROSENFEST IN FELDRING Familie Neurauter Feldring-Alm 12.00<br />

Fr, 09. jul. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Zickeler 20.00<br />

So, 11. jul. 10 FRüHSCHOPPEN Musikkapelle Ötztal-Bhf 20.00<br />

Fr, 16. jul. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Raftinglam 20.00<br />

SA, 17. jul. 10 BIKEFESTIVAL-STAATSMEISTERSCHAFT Zweigverein Radsport Ötztalerhöhe 9.00<br />

So, 18. jul. 10 BIKEFESTIVAL-STAATSMEISTERSCHAFT Zweigverein Radsport Ötztalerhöhe 9.00<br />

Fr, 23. jul. 10 PLATZKONZERT MK ÖTZTAL-BAHNHOF MK Ötztal-Bahnhof 20.15<br />

So, 25. jul. 10 BEZIRKSMUSIKFEST IN LäNGENFELD Musikkapelle Längenfeld<br />

Fr, 30. jul. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Raftingalm 20.00<br />

SA, 31. jul. 10 KRäUTERWANDERUNG Familienverband <strong>Haiming</strong>erberg NAcHm.<br />

So, 01. AuG. 10 ALMFEST FELDRING Familie Neurauter Feldring-Alm 11.00<br />

Fr, 06. AuG. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Zickeler 20.00<br />

SA, 07. AuG. 10 WALDFEST Musikkapelle <strong>Haiming</strong> MK <strong>Haiming</strong> 19.30<br />

So, 08. AuG. 10 ALMFEST ISSALM Issalm Issalm 11.00<br />

So, 22. AuG. 10 GIPFELKREUZMESSE Bergwacht <strong>Haiming</strong>er Kreuz 10:30<br />

So, 29. AuG. 10 KAPELLENFEST Bäuerinnen <strong>Haiming</strong> Kapelle Magerbach 10.00<br />

mi, 01. SEPT. 10 REDAKTIONSSCHLUSS DORFBLATTL<br />

SA, 04. SEPT. 10 WEINFEST Vereine Ötztal-Bahnhof Ötztal-Bahnhof 17.00<br />

So, 05. SEPT. 10 KüRBISFEST Familie Kopp Christl<strong>´s</strong> Hof<br />

So, 05. SEPT. 10 ZIRMFEST FELDRING Familie Neurauter Feldring-Alm 11.00<br />

So, 12. SEPT. 10 LANDESWANDERTAG Silberbuam <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Haiming</strong> 8.00<br />

So, 19. SEPT. 10 KüRBISFEST Familie Kopp Christl<strong>´s</strong> Hof<br />

So, 19. SEPT. 10 KIRCHTAG MARLSTEIN Familie Neurauter Marlstein 10.00<br />

So, 19. SEPT. 10 PFARRWALLFAHRT ISCHGL Familienverband <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Haiming</strong><br />

mi, 22. SEPT. 10 AUTOFREIER TAG Klimabündnis <strong>Tirol</strong><br />

So, 26. SEPT. 10 ERNTEDANK HAIMING Pfarramt <strong>Haiming</strong> Pfarrkirche <strong>Haiming</strong> 9.00<br />

So, 26. SEPT. 10 KIRCHTAG MAREIL Familie Leitner Mareil 11.00

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