Sommer 2010 -´s Dorfblattl - Gemeinde Haiming - Land Tirol
Sommer 2010 -´s Dorfblattl - Gemeinde Haiming - Land Tirol
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<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> ~ Ausgabe Nr. 2/10 ~ Amtliche Auflage ~ Zugestellt durch post.at<br />
Seite 1
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
Ehre im Amt<br />
Im Rahmen der Kapellenein-<br />
weihung am <strong>Haiming</strong>erberg<br />
sprach Pater Camillus allen<br />
freiwilligen Helfern seinen<br />
Dank aus. Dies nehme ich zum<br />
Anlass, um mir meine Gedanken<br />
zum Thema Freiwilligkeit<br />
zu machen.<br />
Wer sind diese Freiwilligen<br />
eigentlich? Warum wird es immer<br />
schwieriger, Personen zu<br />
finden, die ihre Dienste für die<br />
Allgemeinheit verrichten? Was<br />
können wir als <strong>Gemeinde</strong>bürger<br />
tun, um diese Idealisten<br />
zu unterstützen? Neben den<br />
Traditionsvereinen, die kirchliche<br />
Feiern umrahmen und<br />
mit ihren kulturellen Veranstaltungen<br />
zur Unterhaltung<br />
beitragen, sollen auch die<br />
Sportvereine nicht unerwähnt<br />
bleiben. Hier wird mit einem<br />
überaus hohen Maß an Einsatzbereitschaft<br />
eine Plattform<br />
geschaffen, die für viele Kinder<br />
und Erwachsene ein breites<br />
Spektrum an sinnvoller, sportlicher<br />
Freizeitbeschäftigung<br />
bietet. Neben dem sportlichen<br />
kommt hier vor allem der soziale<br />
Aspekt, den ein Verein<br />
bietet, zur Geltung. Teamfähigkeit,<br />
Rücksichtnahme und Toleranz<br />
können so auch außerhalb<br />
der Familie geübt und gelebt<br />
werden. Auch die Freiwilligen<br />
in den Feuerwehren unterstützen<br />
das Allgemeinwohl<br />
mit ihrem Einsatz. Abseits der<br />
Vereine gibt es ebenso viele<br />
ehrenamtliche Helfer, die sich<br />
im sozialen Bereich, in der<br />
Jugendarbeit oder Nachbarschaftshilfe<br />
engagieren. Jeder<br />
Freiwillige übernimmt Verantwortung<br />
für sein Tun und kann<br />
somit für ein eventuelles Fehlverhalten<br />
belangt werden. Zudem<br />
sind ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
oft sehr zeitintensiv. Ein<br />
funktionierendes Miteinander,<br />
wie es mir in einem Dorfleben<br />
wünschens- und erstrebenswert<br />
scheint, ist ohne die vielen<br />
Freiwilligen nicht denkbar.<br />
Honorieren wir dies vielleicht<br />
mit einer anerkennenden Geste<br />
oder mit einem schlichten<br />
„Danke“.<br />
Bernd Kapeller<br />
Seite 2<br />
LeseRbRiefe<br />
AN DAs DORfbLAttL<br />
Hallo liebes <strong>Dorfblattl</strong>team!<br />
Zuerst einmal möchte auch ich euch zur guten<br />
Aufmachung des <strong>Dorfblattl</strong>s gratulieren.<br />
Ich freue mich immer wieder auf eine neue<br />
Ausgabe.<br />
Seit der ersten Ausgabe des <strong>Dorfblattl</strong> „neu“<br />
bin ich ein Fan der Kolumnen von „Triller und<br />
Floethe“. Es fasziniert mich, dass Jugendliche<br />
ein so großes sprachliches und schriftstellerisches<br />
Talent haben, noch dazu ein extrem<br />
gutes Gespür an ein Thema heranzugehen.<br />
Nicht zu vergessen ist auch der treffende<br />
Humor ohne dabei unter die Gürtellinie zu<br />
gehen. Ich finde es interessant, dass Jugendliche<br />
sich Gedanken über das Dorf, dessen<br />
Infrastruktur und Menschen machen und<br />
uns an ihren Gedanken teilhaben lassen.<br />
In der letzten Ausgabe habe ich vergebens<br />
nach einem Artikel von Triller und Floethe<br />
gesucht. Ich habe sogar schon spekuliert,<br />
ob sie wohl diesmal über die anstehende<br />
<strong>Gemeinde</strong>ratswahl ihre Meinung abgeben,<br />
was ich überaus interessant gefunden hätte.<br />
Wie dem auch sei, lieber Triller und liebe<br />
Floethe. Ich hoffe, dass dies nur eine Ausnahme<br />
war und ich weiterhin eure Beiträge im<br />
<strong>Dorfblattl</strong> lesen darf. Ich hoffe sehr, dass ich<br />
in der nächsten Ausgabe wieder von euch<br />
lesen darf.<br />
Barbara Platonov<br />
Anm. der Red.: In dieser Ausgabe gibt es zwar wieder<br />
einen Kommentar von Triller & Floethe, aber die beiden<br />
Jugendlichen wollen diese Rubrik gerne in neue Hände<br />
legen. Das Redaktionsteam sucht also auf diesem Weg<br />
zwei Jugendliche zwischen vierzehn und 25 Jahren, die<br />
sich gerne unter dem Pseudonym Triller & Floethe vier<br />
Mal pro Jahr ihre Gedanken zu unserem Dorfgeschehen<br />
von der Seele schreiben wollen. Die Themenwahl bleibt<br />
den beiden völlig frei überlassen. Bitte meldet euch<br />
unter dorfblattl@gmail.com. Hinweise zu talentierten<br />
jungen Schreibern sind herzlich willkommen und werden<br />
natürlich vertraulich behandelt.<br />
### NEWS ### NEWS ###<br />
In letzter Minute eingetroffen - Näheres in der nächsten Ausgabe:<br />
• Alleine im Laufe dieses Monats werden in <strong>Haiming</strong> 51<br />
neue Wohnungen übergeben. Weitere 40 Wohneinheiten<br />
sind im Bau.<br />
• Die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> bekommt einen neuen Kapellmeister.<br />
• Die heimische Druckerei Pircher wurde als erste Österreichs<br />
mit dem Ökosiegel ausgezeichnet. Auch das<br />
<strong>Dorfblattl</strong> wird dort gedruckt.<br />
• Die Neugestaltung des Kirchplatzes in Ötztal-Bahnhof<br />
wurde wieder aufgeschoben.<br />
Aus der Redaktion<br />
Liebes Redaktions-Team!<br />
Als erstes möchte ich euch loben. Ich glaube<br />
nicht, dass es in vielen <strong>Gemeinde</strong>n so ein<br />
tolles Informationsmedium gibt wie bei uns.<br />
Der eigentliche Grund meines Schreibens ist<br />
aber ein offener Brief an die <strong>Gemeinde</strong>stube:<br />
Unsere <strong>Gemeinde</strong> geht schön langsam im<br />
Müll unter. Abgesehen davon, dass die Leute<br />
normalerweise selbst ihren Abfall aufräumen<br />
sollten, ist es eine Zumutung, dass es im<br />
gesamten Dorfzentrum keinen öffentlichen<br />
Müllkübel gibt. Die wenigen im <strong>Gemeinde</strong>gebiet,<br />
die es gibt, werden dafür höchst selten<br />
geleert und werden so zu Müll-Inseln.<br />
Auch der Sperrmüll wird nicht mehr abgeholt<br />
und vielleicht auch deshalb einfach im<br />
Wald abgelegt. In anderen <strong>Gemeinde</strong>n wird<br />
dieser mindestens zwei Mal pro Jahr vor der<br />
Haustür abgeholt. Ein weiteres Ärgernis: Am<br />
Straßenrand findet man auf den typischen<br />
Spazierwegen alle paar Meter Hundhäufen.<br />
Andere <strong>Gemeinde</strong>n haben Sackerlaufsteller.<br />
Das alles ist ein Armutszeichen für eine<br />
Wohlstandsgemeinde wie <strong>Haiming</strong>. Hiermit<br />
fordere ich die Verantwortlichen auf, sich des<br />
Mülls wieder mehr anzunehmen und eine<br />
Verbesserung der derzeitigen Situation zu<br />
erzielen.<br />
Name der Redaktion bekannt.<br />
AREA47 - GEWINNSPIEL<br />
Dem <strong>Dorfblattl</strong> wurden von der Area47<br />
freundlicherweise zehn Tageskarten zur<br />
Verfügung gestellt. Je zwei davon stellen<br />
wir den ersten fünf <strong>Gemeinde</strong>bürgern zur<br />
Verfügung, die einen Leserbrief an das<br />
<strong>Dorfblattl</strong> schreiben. Nicht zögern - unter<br />
dorfblattl@gmail.com an uns schreiben.<br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber: <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />
Redaktion: Anna föger, Christine und erwin<br />
föger, bernd Kapeller, Martin Riess, Martin<br />
Muigg-spörr, u.v.a.<br />
titelfoto: florian scherl<br />
Layout und satz: Martin Muigg-spörr<br />
Druck: Pircher Druck, Olympstraße 3, 6430<br />
Ötztal-bahnhof<br />
für den inhalt verantwortlich: Martin Muiggspörr,<br />
forchetsiedlung 10, 6425 <strong>Haiming</strong><br />
Kontakt: dorfblattl@gmail.com oder<br />
0660/8805700
HAimiNG<br />
AuS DEr GEmEiNDE<br />
GeMeiNDeiNfORMAtiON<br />
eiN JAHR ReisePAss Mit fiNGeRAbDRUCK<br />
Der Fingerabdruck wird direkt im<br />
<strong>Gemeinde</strong>amt beim Passantrag<br />
abgenommen.<br />
Mit 30. März 2009 wurde in<br />
Österreich aufgrund der<br />
Vorgabe der Europäischen Union<br />
der neue Sicherheitspass mit<br />
Fingerabdruck für Personen ab<br />
dem 12. Lebensjahr eingeführt<br />
(Wir berichteten in der Frühjahrsausgabe<br />
2009).<br />
Seit etwas mehr als einem Jahr<br />
werden nun im <strong>Gemeinde</strong>amt<br />
bei Reisepassanträgen von Personen<br />
ab dem 12. Lebensjahr<br />
mittels einem Fingerprinter<br />
bzw. Fingerscanner die Finger-<br />
abdrücke (von beiden Händen<br />
jeweils ein Fingerabdruck) abgenommen.<br />
Diese Fingerabdrücke,<br />
welche für den Passinhaber im<br />
neuen Reisepass nicht sichtbar<br />
sind, werden auf einem Chip<br />
im neuen Sicherheitspass gespeichert.<br />
Dadurch soll die Fälschungssicherheit<br />
erhöht sowie<br />
die eindeutige Zuordnung des<br />
Reisepasses zum jeweiligen Inhaber<br />
noch einfacher nachweisbar<br />
gemacht werden.<br />
Am 19.05.2009 wurde von der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> der erste Reisepassantrag<br />
mit Fingerabdruck<br />
an die Bezirkshauptmannschaft<br />
Imst weitergeleitet. Über die BH<br />
Imst wird der Reisepassantrag<br />
nach Wien übermittelt und der<br />
neue Sicherheitspass dort hergestellt.<br />
Im Zeitraum eines Jahres<br />
(19.05.2009 – 19.05.<strong>2010</strong>) wurden<br />
in unserer <strong>Gemeinde</strong> von 310 Antragstellern<br />
die Fingerabdrücke<br />
abgenommen. Jeder Antragsteller<br />
sollte ca. 15 – 20 Minuten<br />
Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
für die Beantragung eines<br />
neuen Reisedokumentes einkalkulieren.<br />
Ab und zu treten technische Probleme<br />
auf, jedoch großteils funktioniert<br />
der Fingerprinter gut.<br />
Seit 2008 sind Schriften (u.a.<br />
auch Reisepässe), die unmittelbar<br />
durch die Geburt eines Kindes<br />
veranlasst sind, bis zum 2.<br />
Geburtstag von den Gebühren<br />
befreit.<br />
Alle bereits ausgestellten Reisepässe<br />
behalten die auf dem Dokument<br />
angegebene Gültigkeit.<br />
Seit dem 15. Juni 2009 werden –<br />
veRKeHRssiCHeRHeit<br />
RiCHtiGeR stRAUCHsCHNitt<br />
Bezüglich der Verkehrssicherheit<br />
auf <strong>Gemeinde</strong>straßen<br />
muss in unserer <strong>Gemeinde</strong> leider<br />
immer häufiger festgestellt<br />
werden, dass einige Grundstückseigentümer<br />
ihre Hecken und<br />
Sträucher nicht ordnungsgemäß<br />
entlang ihrer Grundgrenzen<br />
schneiden.<br />
Dies führt besonders an einigen<br />
Straßenkreuzungen zu starken<br />
Sichtbehinderungen sowie Verkehrsbeeinträchtigungen<br />
und<br />
gefährdet ernsthaft die Sicherheit<br />
von Verkehrsteilnehmern.<br />
Seitens der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />
werden Grundeigentümer an<br />
öffentlichen Straßen aufgefordert,<br />
überhängende Hecken und<br />
Sträucher zu schneiden. Ebenso<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
auch für Kinder – ausschließlich<br />
Reisepässe mit Chip ausgestellt.<br />
Eine neue Kindermiteintragung<br />
ist nicht<br />
mehr möglich.<br />
B e s t e h e n d e<br />
Kindermiteintragungen<br />
verlieren ab<br />
15. Juni 2012 ihre Gültigkeit.<br />
Die Gültigkeit<br />
des Reisepasses, in dem<br />
sich die Kindermiteintragung<br />
befindet, bleibt jedoch<br />
unberührt.<br />
Die Sicherheitspässe werden wie<br />
bisher für eine Gültigkeitsdauer<br />
von zehn Jahren ausgestellt (ausgenommen<br />
Reisepässe für Minderjährige<br />
unter 12 Jahren).<br />
Nach Ende der Gültigkeit muss<br />
ein neuer Reisepass ausgestellt<br />
werden – Verlängerungen sind<br />
nicht möglich.<br />
(Text: Stefanie Krißmer, Foto:<br />
beka)<br />
So sehen korrekt geschnittene Hecken aus.... .... so allerdings nicht!<br />
sind Äste von Bäumen, welche<br />
über <strong>Gemeinde</strong>straßen und Gehsteige<br />
ragen, zurück zu schneiden.<br />
Sollte es aufgrund von<br />
Sichtbehinderung zu Unfallsitu-<br />
ationen kommen, wären nämlich<br />
die Grundstücksbesitzer belangbar.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
möchten wir auch wieder darauf<br />
hinweisen, an Sonn- und Feierta-<br />
gen auf lärmende Arbeiten wie<br />
Rasenmähen oder Holzarbeiten<br />
mit Kreis- oder Motorsägen zu<br />
verzichten. (Text und Fotos: beka)<br />
Seite 3
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
iNteRview<br />
DeR NeUe ALte büRGeRMeisteR JOsef LeitNeR<br />
<strong>Dorfblattl</strong>: Gratulation zur<br />
überlegen gewonnenen<br />
<strong>Gemeinde</strong>rats- und Bürgermeisterwahl!<br />
War das Ergebnis eine<br />
Überraschung für dich?<br />
Bgm. Josef Leitner: Danke für die<br />
Gratulation, danke an alle Wählerinnen<br />
und Wähler für das große<br />
Vertrauen. Das Ergebnis war eine<br />
Überraschung in jeder Hinsicht.<br />
Meinerseits wurde weder mit<br />
einem Mandatszuwachs gerechnet,<br />
noch dass ich die Bürgermeisterwahl,<br />
bei fünf Kandidaten,<br />
im ersten Wahlgang schaffen<br />
würde. Natürlich waren wir sehr<br />
glücklich darüber, und ich darf<br />
mich noch einmal bedanken mit<br />
dem Versprechen, die Bäume<br />
des Übermuts und der Überheblichkeit<br />
im Zaum zu halten. Besonders<br />
überrascht war ich über<br />
das Ergebnis in Ötztal Bahnhof,<br />
da ich doch geglaubt habe, dass<br />
die Sache Area 47 durch ständig<br />
verbreitete Falschmeldungen ein<br />
gewisses Maß an Verunsicherung<br />
auslösen würde. Unsere „ Bahnhöfler“<br />
haben gezeigt, dass sie<br />
sehr wohl im Stande sind Wahrheit<br />
und Populismus zu unterscheiden.<br />
DB: Was sind deiner Meinung<br />
nach die Gründe für diesen überragenden<br />
Wahlerfolg gewesen?<br />
Bgm: In diesem Geschäft hat<br />
ein Sieg immer mehrere Väter,<br />
eine Niederlage nur einen. Ich<br />
glaube, dass wir ein großartiges<br />
Team haben. Bewohner aus allen<br />
Ortsteilen gemischt mit Vertretern<br />
aus Arbeiterschaft, Unternehmern<br />
und <strong>Land</strong>wirten. Aber<br />
auch die Altersstruktur dürfte<br />
recht gut gelungen sein. Ein Teil<br />
des Erfolges wird wohl auch auf<br />
unsere junge Garde zurückzuführen<br />
sein, die die Chance genutzt<br />
hat, einen von ihnen bestimmten<br />
Vertreter durch einen Vorzugsstimmenwahlkampf<br />
in den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
zu hiefen. In diesem<br />
Wahlkampf wurde von den Wahlwerbenden<br />
so viel versprochen,<br />
dass ich mir oft gedacht habe:<br />
„Wer wird das bezahlen?“ Ich<br />
glaube der Wähler hat erkannt,<br />
dass in Zeiten wie diesen Ehrlichkeit,<br />
Bodenständigkeit und<br />
Seite 4<br />
ein gewisses Maß an Vorsicht die<br />
größten Tugenden sind.<br />
DB: Nun verfügt deine Liste über<br />
eine absolute Mehrheit. Welche<br />
Chancen für die <strong>Gemeinde</strong> ergeben<br />
sich deiner Meinung nach<br />
daraus?<br />
Bgm.: Die Absolute hat den<br />
Vorteil, auch unpopuläre Entscheidungen<br />
ohne faule Kompromisse,<br />
wie zum Beispiel die<br />
Schaffung von Bauland für unsere<br />
Jungfamilien, treffen zu<br />
können. Hier sind wir bereits auf<br />
einem sehr guten Weg. Die Absolute<br />
überträgt aber auch eine<br />
große Verantwortung, die es gilt,<br />
mit Würde zu tragen.<br />
DB: Was sind in den nächsten<br />
sechs Jahren die größten Aufgaben<br />
und Herausforderungen in<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong>? Wie gedenkst<br />
du an diese heranzugehen?<br />
Bgm.: Aus finanzieller Sicht<br />
werden wohl der Neubau der<br />
Trinkwasserversorgung, der<br />
Bau und die Neugestaltung des<br />
<strong>Gemeinde</strong>zentrums sowie die<br />
anstehenden Investitionen im<br />
Schul- und Kindergartenbereich<br />
(Kinderbetreuungsplätze) die<br />
größten Herausforderungen<br />
darstellen. Dies wird sich ohne<br />
Fremdfinanzierung wohl nicht<br />
machen lassen, zumal die täglich<br />
anstehenden Aufgaben ja auch<br />
noch zu bewältigen sind. Bei bestimmten<br />
Dingen, wie zum Beispiel<br />
<strong>Gemeinde</strong>zentrum, sollte<br />
auch die Bevölkerung verstärkt<br />
in die Entscheidungsfindung<br />
eingebunden werden. Ich habe<br />
mir aber auch vorgenommen,<br />
besonders für die Ortsgemeinschaft<br />
zwischen unseren Fraktionen<br />
Akzente zu setzen.<br />
DB: Nach dieser Amtsperiode<br />
wirst du 24 Jahre Bürgermeister<br />
gewesen sein. Was waren in den<br />
bisherigen 18 Jahren die prägendsten<br />
Momente und herausragendsten<br />
Ereignisse für dich?<br />
Bgm.: 18 Jahre sind eine lange<br />
Zeit, trotzdem kommt es mir vor,<br />
als wäre es gestern gewesen,<br />
als mir mein Vorgänger Wilfried<br />
Stigger die Schlüssel übergeben<br />
hat. Ich möchte an dieser<br />
Stelle nicht mit Einrichtungen<br />
und Gebäuden, die geschaffen<br />
wurden, prahlen. Die sieht man<br />
Josef Leitner ist seit 18 Jahren Bürgermeister - und kein bisschen amtsmüde.<br />
Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
oder man sieht sie eben nicht.<br />
Viel wichtiger ist es, den Bürgern<br />
bei ihren täglichen Problemen<br />
helfen zu dürfen und es ist auch<br />
nach 18 Jahren immer wieder ein<br />
großartiges Gefühl zu spüren, jemandem<br />
etwas Gutes getan zu<br />
haben. Leider ist dies nicht immer<br />
möglich.<br />
DB: Inzwischen ist mit deinem<br />
Sohn Gabriel ein zweiter Leitner<br />
im <strong>Gemeinde</strong>rat. Kannst du dir<br />
irgendwann eine familieninterne<br />
Hofübergabe vorstellen?<br />
Bgm.: Ich habe keinen Hof und<br />
kann somit auch keinen übergeben.<br />
Ich möchte auch darauf<br />
hinweisen, dass ich nach Ablauf<br />
dieser <strong>Gemeinde</strong>ratsperiode 58<br />
Jahre alt bin und das gesetzliche<br />
Pensionsalter bei 65 Jahren liegt.<br />
Wer sagt, dass ich es nicht noch<br />
einmal versuche? Zu Gabriel: Bürgermeister<br />
werden hierzulande<br />
durch Wahlen und nicht durch<br />
Herkunft oder Abstammung bestimmt.<br />
Er ist in einer ähnlichen<br />
Situation wie ich 1986, als ich<br />
völlig überraschend und ohne<br />
weitere Ambitionen in den <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
gewählt wurde. Dass<br />
ich sechs Jahre später zum Bürgermeister<br />
gewählt wurde, war<br />
nicht weniger überraschend.<br />
Auch Gabriel hat nun im <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
die Chance sich durch<br />
Leistung hervorzutun. Schafft er<br />
das, hat er nach oben dieselben<br />
Möglichkeiten wie jeder andere<br />
<strong>Gemeinde</strong>bürger auch, ob ihn<br />
dieser Job überhaupt interessiert,<br />
weiß ich ehrlich nicht.<br />
DB: Über die Besetzung der Ausschüsse<br />
waren nicht alle ganz<br />
glücklich. So ist beispielsweise<br />
ein <strong>Gemeinde</strong>rat, der selbst Lehrer<br />
und Sportfunktionär ist, nicht<br />
im Sport- und Schulausschuss<br />
vertreten. Wie wurden diese Gremien<br />
besetzt?<br />
Bgm.: Die Ausschüsse wurden<br />
nach dem Ergebnis der <strong>Gemeinde</strong>ratswahl<br />
besetzt, für welches<br />
der Wähler verantwortlich ist<br />
und nicht ich. Stefan hat mit<br />
dem Slogan „Wann, wenn nicht<br />
jetzt“ um das Bürgermeisteramt<br />
geworben. Der Wähler hat klipp<br />
und klar entschieden: Jetzt eben<br />
nicht - nicht nur nicht Bürgermeister,<br />
sondern auch kein Ausschussmandat.<br />
DB: Während der Sport in <strong>Haiming</strong><br />
sehr gefördert wird, hat<br />
man manchmal den Eindruck,<br />
dass Kunst und Kultur etwas stiefmütterlich<br />
behandelt werden.<br />
Wäre ein vom Sport losgelöster<br />
Kulturausschuss nicht sinnvoll?<br />
Bgm.: Würde man für jedes anstehende<br />
Thema einen eigenen<br />
Ausschuss bilden, würden 100<br />
wohl nicht reichen. Ich glaube<br />
dass Sport und Kultur eine gute<br />
und naheliegende Kombination<br />
darstellen, und dass Kultur in dieser<br />
<strong>Gemeinde</strong> stiefmütterlich behandelt<br />
wird, halte ich für ein Gerücht.<br />
Wenn jemand den Beweis<br />
haben will, bin ich gerne bereit,<br />
die Millionen, die in den letzten<br />
18 Jahren in die Kultur investiert<br />
wurden, in einer anderen Ausgabe<br />
des Dorfblattes offenzulegen,
da es den Rahmen dieser Ausgabe<br />
sprengen würde.<br />
DB: Um den Tschirgant-Tunnel<br />
ist es momentan zwar ruhiger<br />
geworden, aber er wird wohl<br />
kommen. Welche Mittel stehen<br />
der <strong>Gemeinde</strong> noch zur Verfügung,<br />
um die Lebensqualität in<br />
<strong>Haiming</strong> langfristig zu sichern?<br />
Bgm.: Wenn man die finanzielle<br />
Entwicklung dieser Republik<br />
beobachtet, wird man zur Erkenntnis<br />
kommen, dass gespart<br />
werden muss. Sparen heißt unter<br />
anderem auch, dass man sich<br />
Dummheiten wie Tschirganttunnel<br />
oder Brennerbasistunnel einfach<br />
nicht mehr leisten kann, das<br />
ist unsere Hoffnung. In Summe<br />
glaube ich, dass wir uns einer<br />
großartigen Lebensqualität erfreuen<br />
dürfen. Trotzdem ist sie<br />
ausbaufähig und ich habe da so<br />
meine Ideen, die ich gemeinsam<br />
mit dem neuen <strong>Gemeinde</strong>rat verwirklichen<br />
möchte.<br />
DB: Vor der Wahl wurde von verschiedenen<br />
Listen Vieles versprochen.<br />
Welche dieser Ideen sollten<br />
deiner Meinung nach, egal von<br />
wem sie kommen, umgesetzt<br />
werden?<br />
Bgm.: Die Grundsatzthemen sind<br />
vorgegeben und von mir in diesem<br />
Interview bereits genannt<br />
worden. darüber hinaus wurde<br />
im Wahlkampf viel zu viel und<br />
Unfinanzierbares versprochen.<br />
Außerdem glaube ich nicht,<br />
dass ich dafür bekannt bin, gute<br />
Ideen, die nicht von mir sind, abzuwürgen.<br />
Die Zukunft wird zeigen,<br />
was ernst gemeint war und<br />
was zum Stimmenfang versprochen<br />
wurde. Dann werden wir<br />
gemeinsam an die Sache gehen,<br />
egal von wem „Gutes“ kommt.<br />
DB: Rund um das <strong>Gemeinde</strong>-<br />
amt stehen einige Projekte an –<br />
Nutzung altes Feuerwehrhaus,<br />
Oberlandsaal und Umbau <strong>Gemeinde</strong>amt.<br />
Wie sieht hier das<br />
Gesamtkonzept aus und wie der<br />
zeitliche Rahmen?<br />
Bgm.: Der Oberlandsaal ist kein<br />
Projekt sondern Realität, genau<br />
so wie die Probleme, die wir dort<br />
leider haben. Aber wir sind dabei,<br />
diese in den Griff zu bekommen.<br />
Nun zu den anderen Themen: Ich<br />
kann zur Stunde nur sagen, dass<br />
wir mehr Amtsräume brauchen,<br />
dass mir ein Gesundheitszentrum<br />
vorschwebt, dass wir ein<br />
Zentrum mit einem Marktplatz<br />
und....... brauchen. Nun stellt sich<br />
die Frage wie wir das angehen.<br />
Ich habe bereits Kontakt mit der<br />
Dorferneuerung im <strong>Land</strong>haus<br />
aufgenommen, um eine Vorgangsweise<br />
abzusprechen. Wir<br />
werden uns Beispiele von an-<br />
HAiMiNG Liest UND sPieLt<br />
10 JAHRe bibLiOtHeK UND MeDiAtHeK<br />
Bereits im Jahre 1992 setzte<br />
sich der neu gewählten Kulturausschuss<br />
zum Ziel, in den<br />
freiwerdenden Räumlichkeiten<br />
des Kindergartens eine moderne<br />
Schul- und öffentliche Bibliothek<br />
zu errichten. Es sollte noch sechs<br />
Jahre dauern, bis der Kindergarten<br />
schließlich übersiedelt war<br />
und das Projekt realisiert werden<br />
konnte.<br />
In der <strong>Gemeinde</strong>ratssitzung vom<br />
19.02.1998 beschloss der <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
den Umbau des alten<br />
Kindergartens in ein modernes<br />
Medien- und Bildungszentrum.<br />
Jenny Zoller war von dieser Idee<br />
von Anfang an begeistert und<br />
machte zwölf Personen ausfindig,<br />
die bereit waren ehrenamtlich<br />
mitzuarbeiten.<br />
Dieses Team besichtigte verschiedene<br />
Büchereien des<br />
<strong>Land</strong>es, wodurch die Vorstellungen<br />
für die <strong>Haiming</strong>er Bibliothek<br />
immer konkreter wurden.<br />
In der Planung wurden die Wünsche<br />
der Vertreter der Schulbibliothek,<br />
der <strong>Gemeinde</strong> und<br />
des Teams berücksichtigt. Die<br />
Kosten übernahm zum Großteil<br />
die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong>, unterstützt<br />
von Bund, <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong> und<br />
Diözese. Deshalb gibt es eine<br />
Trägerschaftsvereinbarung zwischen<br />
<strong>Gemeinde</strong> und Pfarre und<br />
ein Bibliotheks-Kuratorium. Die<br />
<strong>Gemeinde</strong> hat sich für eine zeitgemäße<br />
Lösung entschieden, um<br />
den Bedürfnissen der Schulbibliothek<br />
und öffentlichen Bibliothek<br />
gleichermaßen gerecht zu<br />
werden. Diese Kombination hat<br />
sich sehr bewährt und macht die<br />
Bücherei <strong>Haiming</strong> landesweit zu<br />
einem Vorzeigeprojekt.<br />
Vor Abschluss der Bauarbeiten<br />
wurde die Bibliothek provisorisch<br />
in der Wohnung im <strong>Gemeinde</strong>amt<br />
untergebracht. Dort wurde<br />
der Bestand der Schulbücherei<br />
digitalisiert, neu angeschaffte<br />
Bücher und Spiele wurden eingebunden<br />
und computerunterstützt<br />
verarbeitet.<br />
Am 21. Mai 2000 konnte das Bibliotheksteam<br />
mit seiner Leiterin<br />
Jenny Zoller, den Schulbibliothekarinnen<br />
der Hauptschule Vroni<br />
Falkner und der Volksschule Gu-<br />
Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
drun Prackwieser die Räumlichkeiten<br />
im Hauptschulgebäude<br />
offiziell im Rahmen einer gelungenen<br />
Einweihungsfeier beziehen.<br />
Die Bibliothek und Mediathek<br />
<strong>Haiming</strong> – so die offizielle Bezeichnung<br />
- bot zu Beginn neben<br />
den Büchern, CDs und Spielen<br />
auch vier Computerplätze mit Internetzugang.<br />
Bereits bei der Eröffnung<br />
standen 3000 Medien in<br />
den Regalen bereit. Im Dezember<br />
2000 freute man sich bereits über<br />
400 Mitglieder. Im Herbst 2003<br />
legte Jenny Zoller die Führung<br />
der Bibliothek zurück und Hubert<br />
Müller übernahm die Leitung.<br />
In den vergangenen zehn Jahren<br />
wurden viele Lesungen veranstaltet.<br />
Das Bibliotheksteam<br />
konnte Altbischof Reinhold Stecher,<br />
Marianne Hengl, Rudi Mair,<br />
Alfred Komarek und Sepp Kahn<br />
– um nur einige namentlich zu<br />
erwähnen – in <strong>Haiming</strong> begrüßen.<br />
Den Kindern der Haupt- und<br />
Volksschule wurden verschiedene<br />
Autorenbegegnungen ermöglicht.<br />
Im Laufe der Zeit ist die<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
deren <strong>Gemeinde</strong>n anschauen,<br />
um von dort geistige Anleihe zu<br />
nehmen, und auf jeden Fall soll<br />
aus meiner Sicht auch die Bevölkerung<br />
eingebunden werden.<br />
DB: Du kämpfst seit Längerem<br />
mit deiner Gesundheit und bist<br />
zur Zeit auf einem Reha-Aufenthalt<br />
in Bad Schallerbach. Wie<br />
geht es dir aktuell?<br />
Ich habe gerade einen mehrwöchigen<br />
Reha-Aufenthalt hinter<br />
mir. Es geht mir so lala. Das<br />
Problem liegt beim Herz. Ob ich<br />
ohne Operation durchkomme,<br />
wird sich in den nächsten Wochen<br />
weisen. Egal wie, ich hoffe,<br />
es geht bald wieder aufwärts um<br />
mit voller Kraft die anstehenden<br />
Aufgaben anpacken zu können.<br />
Danke der Nachfrage!<br />
DB: Alles Gute für deine Genesung<br />
und danke für das Gespräch.<br />
(Gespräch + Foto: mams)<br />
Bibliothek mit den Spielenachmittagen,<br />
dem Roratefrühstück,<br />
den Handarbeitsabenden und<br />
Veranstaltungen der Erwachsenenschule<br />
zu einem beliebten<br />
<strong>Gemeinde</strong>treffpunkt geworden.<br />
Derzeit betreut die Bibliothek<br />
über 600 Leser und Leserinnen<br />
aller Altersgruppen. In den letzten<br />
zehn Jahren wurden weit<br />
mehr als 110.000 Medien entlehnt.<br />
Der Medienbestand ist dank<br />
der jährlichen finanziellen Unterstützung<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />
und durch die Förderungen<br />
von <strong>Land</strong>, Bund und Diözese auf<br />
rund 10.000 Bücher, CDs, Videos,<br />
DVDs, Kassetten, Zeitschriften<br />
und Spiele angewachsen. Das<br />
Bibliotheksteam ist stets bemüht,<br />
den Bestand laufend zu aktualisieren.<br />
So kann man die Bibliothek in<br />
<strong>Haiming</strong>, die sich immer auch<br />
über neue Interessierte freut, als<br />
wertvolles und etabliertes Angebot<br />
für unsere <strong>Gemeinde</strong>bürger<br />
bezeichnen. (Text: Jutta Müller,<br />
Foto: Bibliothek)<br />
Seite 5
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
OUtDOOR-ZeNtRUM LUD ZUM eRsteN KeNNeNLeRNeN eiN<br />
Die AReA47 HAt iHRe tORe GeÖffNet<br />
Nun ist es also so weit. Von<br />
vielen jungen <strong>Gemeinde</strong>bürgern<br />
heiß herbeigesehnt,<br />
von Anwohnern in Ötztal-Bahnhof<br />
gefürchtet - die Area47 im<br />
Drei-<strong>Gemeinde</strong>n-Eck <strong>Haiming</strong>-<br />
Sautens-Roppen hat am Pfingstwochenende<br />
mit einem Spektakelmix<br />
aus Sport und Musik<br />
zu einem ersten Kennen lernen<br />
eingeladen. Am Freitag Abend<br />
gab sich die Prominenz aus<br />
Wirtschaft, Politik und Sport ein<br />
großes Stelldichein, als der Air-<br />
Race-Weltmeister Hannes Arch<br />
über dem Mündungsbereich der<br />
Ötztaler Ache sein Kunstflugzeug<br />
mit schier unglaublichen<br />
Stunts an die Grenzen der Physik<br />
brachte. Kletterjungstar David<br />
Lama kletterte an der überhängenden<br />
Kletterwand am Seeufer<br />
mit spielerischer Leichtigkeit bis<br />
ganz nach oben. Dort warteten<br />
bereits drei der weltbesten Klip-<br />
penspringer auf ihren Auftritt<br />
vom Sprungturm, der ganz ausgefahren<br />
27 Meter hoch ist. Mit<br />
Schrauben und Saltos tauchten<br />
die Springer in den ökologisch<br />
funktionierenden Badesee. In<br />
diesem See landeten auch die<br />
jungen Snowboarder, Ski- und<br />
BMX-Fahrer, die sich über die<br />
eigens errichtete Sprungschanze<br />
warfen. Eine der Stützen der<br />
Achbrücke wurde komplett mit<br />
einer fast dreißig Meter hohen<br />
Kletterwand verkleidet, die für<br />
jedes Könner-Level eine Herausforderung<br />
darstellen dürfte. Dort<br />
oben in dreißig Metern Höhe<br />
lockt direkt unter der Brücke ein<br />
spektakulärer Hochseilgarten. All<br />
diese Attraktionen machen aus<br />
der Area eine europaweit einzigartige<br />
Sport-Arena, die das junge<br />
Publikum sicher ansprechen<br />
wird. Damit scheint der Ötztal-<br />
Tourismus sein Komplettangebot<br />
Zahlreiche Sportler, wie hier ein Klippenspringer, zeigten bei der Eröffnung<br />
sportliche Leistungen auf Weltklasse-Niveau.<br />
Seite 6 Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
Neben den Rutschen bietet die Anlage zahlreiche andere Attraktionen.<br />
für alle Gästeschichten beinahe<br />
komplettiert zu haben.<br />
KOMPLETTANGEBOT<br />
Die Skifahrer sind in Sölden und<br />
Gurgl bestens aufgehoben, in<br />
Längenfeld und in naher Zukunft<br />
auch in Umhausen wird Kur und<br />
Wellness geboten. Familien und<br />
<strong>Sommer</strong>urlauber kommen gerne<br />
nach Oetz und in Sautens wird<br />
mit dem Golfplatz auch eine<br />
neue Gästeschicht angesprochen<br />
werden. Es ist sicher eines der<br />
Ziele, das junge zahlungskräftige<br />
Publikum, das im <strong>Sommer</strong> aus<br />
ganz Europa in die Area anreisen<br />
wird, auch im Winter zum Ski fahren<br />
ins Tal zu locken. Damit hat<br />
das Ötztal ein Komplettangebot<br />
für alle Jahreszeiten, Alters- und<br />
Gästeschichten.<br />
PROBLEME<br />
Wer am Eröffnungswochenende<br />
in die Area wollte, stellte fest,<br />
dass im kompletten Bereich<br />
rund um die Ötztaler Höhe kein<br />
Parkplatz zu finden war. Das<br />
ließ den Schluss zu, dass die<br />
Area quasi „ausgebucht“ sei.<br />
Das war aber bei Weitem nicht<br />
der Fall - eher waren jeweils<br />
nur knapp 50 % der Kapazität<br />
im Badebereich und abends in<br />
der 8000 Menschen fassenden<br />
Eventhalle „Areadome“ erreicht.<br />
Somit zeigt sich ein ungeheures<br />
Parkplatzproblem, selbst wenn<br />
der Diskontmarkt „Hofer“ seine<br />
Schranken offen lassen sollte.<br />
Das Shuttle-Service war am Eröffnungswochenende<br />
komplett<br />
überfordert und wurde nicht an-<br />
nähernd so angenommen, wie es<br />
sein sollte. Hier braucht es sicher<br />
noch zahlreiche Optimierungen,<br />
damit den Besuchern der Spaß an<br />
den sicher stark frequentierten<br />
Wochenenden nicht schon bei<br />
der Anreise vergeht.<br />
Ein weiteres Problem ist der<br />
fehlende Notweg von der Veranstaltungshalle<br />
in Richtung<br />
Ötztal-Bahnhof, der bislang nicht<br />
errichtet wurde. Bis dieses in den<br />
Bauvorschriften festgehaltene<br />
Manko beseitigt ist, muss der Betreiber<br />
bei Großeranstaltungen<br />
ein Löschfahrzeug vor Ort haben.<br />
BEVÖLKERUNG<br />
Die von den in Ötztal-Bahnhof lebenden<br />
Anwohnern befürchtete<br />
große Lärmbelästigung der zur<br />
Area47 pilgernden oder von dieser<br />
kommenden Besucher ist bislang<br />
nicht in der erwarteten Form<br />
eingetroffen. Allerdings klagen<br />
die Anwohner der Ambergstraße<br />
über einzelne lärmende<br />
Gruppen, die zwischen vier und<br />
sechs Uhr in der Nacht singend<br />
und grölend von der Ötztaler<br />
Höhe Richtung Bahnhof ziehen.<br />
Bleibt abzuwarten, wie es sein<br />
wird, wenn Großveranstaltungen<br />
stattfinden. Verwunderlich ist<br />
auch, dass die Betreiber versprochen<br />
haben, viele Arbeitsplätze<br />
für die einheimische Bevölkerung<br />
zu schaffen. Beim Besuch der Anlage<br />
fiel auf, dass ein Großteil des<br />
Personals nicht aus der Region<br />
stammt, egal ob Kellner,Köche,<br />
Kassa- und Reinigungspersonal<br />
oder Security-Angestellte. (Text<br />
und Fotos: mams)
wALDbAD HAiMiNG<br />
Heisse DisKUssiONeN vOR 35 JAHReN<br />
DAs fReie wORt<br />
Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
Seit 35 Jahren ist das Waldbad <strong>Haiming</strong> eine begehrte Erholungsoase für Gäste aus dem gesamten Oberland. Es hätte aber auch ein Badesee werden können.<br />
Ein Blick zurück: Im Juni 1975 bades ein, während der damalige des Goinger Badesees belegen, Diese ging dann auch mit 8:6<br />
fiel die Entscheidung über Vizebürgermeister und Obmann dass dieses Argument nicht Stimmen denkbar knapp für den<br />
den Bau eines Schwimmbades. des Fremdenverkehrverbandes stimme. Es wurde klar, dass die Schwimmbadbau aus. Im Jahr<br />
Diskutiert wurde damals aller- Anton Raffl für das Errichten eines Abstimmung eine sehr knappe 1976 wurde das Waldbad im<br />
dings das Anlegen eines Bade- Badesees war. Die Schwimmbad- Sache werden würde. Zeitzeugen Forchet dann eingeweiht. Inzwisees.<br />
Die Meinungen der dama- Befürworter argumentierten, berichten, dass man damals soschen wurde es mehrfach renoligen<br />
<strong>Gemeinde</strong>räte gingen weit dass ein beheiztes Schwimmgar einen dem Schwimmbadbau viert und erweitert und wurde<br />
auseinander. Einerseits war da bad eine wesentlich längere wohlgesonnenen <strong>Gemeinde</strong>rat zu einer beliebten Badeanlage<br />
Bürgermeister Wilfried Stigger. Er Badesaison ermöglichen würde. aus dem Bett geholt habe, um für Besucher aus dem ganzen<br />
trat für den Bau eines Schwimm- Anton Raffl wollte am Beispiel die Abstimmung zu gewinnen. Oberland. (Text und Foto: mams)<br />
eRfüLLt DAs HAiMiNGeR wALDbAD DeiNe eRwARtUNGeN?<br />
Mir gefällt unser Schwimmbad<br />
in <strong>Haiming</strong> sehr gut. Im<br />
Schwimmbad hat man immer die<br />
Wahl zwischen einem Schattenoder<br />
Sonnenplatz. Es ist auch<br />
nicht zu überfüllt und so kann<br />
man die Ruhe genießen. Für Kinder<br />
steht ein schöner Spielplatz<br />
bereit und die Jugendlichen<br />
können zu jeder Zeit Volleyball<br />
spielen.<br />
Ich gehe so oft ich Zeit habe mit<br />
meiner Tochter ins Schwimmbad.<br />
Die Preise im Schwimmbadcafe<br />
sind auch in Ordnung und es<br />
gibt für Kinder tolle Gerichte für<br />
zwischendurch in kindgerechten<br />
Portionen. Die Kabinen zum Anmieten<br />
sind auch nicht teuer und<br />
man hat sehr viel Platz um seine<br />
ganzen Sachen dort zu verstauen,<br />
auch das ist ein sehr großes<br />
Plus. Ich finde auch die Lage hervorragend.<br />
In der Nähe befinden<br />
sich die anderen Sportplätze und<br />
das Sportcafe ist auch nicht weit<br />
entfernt.<br />
Ich bin sehr froh darüber, dass<br />
wir so ein sauber geführtes<br />
Schwimmbad bei uns in der <strong>Gemeinde</strong><br />
haben.<br />
Marianne Floriani<br />
<strong>Haiming</strong><br />
Thema der nächsten Ausgabe:<br />
Yvonne Hell<br />
<strong>Haiming</strong><br />
„„Wie zufrieden sind Sie mit dem Erscheinungsbild<br />
der Parkanlagen und öffentlichen Plätze in unserer<br />
<strong>Gemeinde</strong>?“<br />
Meinungen an dorfblattl@gmail.com<br />
Also ich bin sehr zufrieden mit<br />
unserem Schwimmbad. Am<br />
besten gefällt mir, dass es immer<br />
sehr ruhig und angenehm ist. Dadurch<br />
findet man immer einen<br />
Platz und ich kann dort richtig<br />
entspannen. Viele Leute bemängeln<br />
am <strong>Haiming</strong>er Schwimmbad,<br />
dass es keine Rutschen oder<br />
andere Attraktionen hat. Doch<br />
ich bin froh darüber, dass es so<br />
ist. Denn genau dadurch herrscht<br />
eine angenehme Atmosphäre.<br />
Die Preise finde ich akzeptabel<br />
und auch die sanitären Anlagen<br />
lassen nichts zu wünschen übrig.<br />
Meiner Meinung nach könnte das<br />
Kinderplantschbecken ein wenig<br />
verbessert werde. Die Kinder haben<br />
dort wenig bis nichts zum<br />
Spielen. Ich habe auch den Eindruck,<br />
dass unser Schwimmbad<br />
nicht nur bei uns in <strong>Haiming</strong>,<br />
sondern auch in der Umgebung<br />
sehr gefragt ist, denn ich wüsste<br />
auch nicht, wo ich sonst hingehen<br />
sollte schwimmen. Das<br />
nächste Schwimmbad wäre ein<br />
bis zwei Orte entfernt und da bin<br />
ich schon sehr froh, dass wir im<br />
eigenen Dorf eines besitzen.<br />
Seite 7
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
sCHUtZGebiete<br />
biOLOGisCHe vieLfALt iM ObeRLAND<br />
<strong>2010</strong> wurde von den Vereinten<br />
Nationen zum Internationalen<br />
Jahr der Biologischen Vielfalt<br />
erklärt mit dem Ziel, auf ihre<br />
Bedeutung aufmerksam zu machen<br />
und Maßnahmen zu ihrem<br />
Erhalt zu setzen. Diese Biodiversität<br />
umfasst sowohl die Vielfalt<br />
von Lebensräumen und Arten in<br />
einem Gebiet als auch die genetische<br />
Variabilität einer Art.<br />
Die biologische Vielfalt stellt<br />
eine Lebensgrundlage für die<br />
Menschen dar. In letzter Zeit<br />
hat man etwa in der <strong>Land</strong>wirtschaft<br />
den Wert von seltenen<br />
alten Kulturpflanzen oder Haustierrassen<br />
wieder entdeckt, weil<br />
diese z.B. oft resistenter gegen<br />
Krankheiten sind. Auch die Artenvielfalt<br />
im Meer leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Ernährung<br />
und wie viel davon abhängt sieht<br />
man oft erst, wenn diese z.B.<br />
durch Überfischung oder die aktuelle<br />
Ölkatastrophe im Golf von<br />
Mexiko bedroht ist. Auch für die<br />
Gesundheit ist die Biodiversität<br />
unerlässlich, da man aus vielen<br />
Organismen Arzneistoffe gewinnen<br />
kann. Dabei sind etwa viele<br />
Pflanzenarten vor allem in tropischen<br />
Regenwäldern noch gar<br />
nicht erforscht.<br />
Artenreiche Natur findet man<br />
aber nicht nur im Urwald oder<br />
im Korallenriff, sondern kann<br />
man auch vor der eigenen Haustür<br />
entdecken. Gerade das Oberinntal<br />
weist eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Lebensräume vom<br />
Seite 8<br />
Talboden bis ins Hochgebirge auf<br />
und entsprechend vielfältig ist<br />
auch die Flora und Fauna. Wenn<br />
man durch solche Gebiete wandert,<br />
wird bewusst, dass diese<br />
biologische Vielfalt auch einen<br />
sehr großen Erholungswert für<br />
den Menschen hat. Und das ist<br />
auch von wirtschaftlichem Interesse,<br />
da der Tourismus gerne<br />
mit abwechslungsreichen <strong>Land</strong>schaften<br />
wirbt, die besondere<br />
Naturerlebnisse bieten.<br />
Beim Erhalt von Arten und Lebensräumen<br />
nehmen Schutzgebiete<br />
eine wichtige Rolle ein, vom<br />
kleinen Naturdenkmal, das z.B.<br />
nur aus einem markanten Baum<br />
besteht bis hin zum großen Nationalpark.<br />
Im <strong>Tirol</strong>er Oberland<br />
gibt es Schutzgebiete, die einerseits<br />
weitgehend unberührte<br />
Naturlandschaft im Hochgebirge<br />
umfassen wie etwa im Naturpark<br />
Ötztal, andererseits aber auch<br />
Teile der Kulturlandschaft im Tal<br />
betreffen.<br />
Eines dieser Schutzgebiete im<br />
Talboden ist das Silzer Pirchet.<br />
Dieser Föhrenwald ist ein wichtiger<br />
Lebensraum für Pflanzen<br />
und Tiere und wird von Besuchern<br />
gern als Erholungsraum<br />
genutzt. Außerdem wirkt er sich<br />
auch positiv auf die Luftsituation<br />
im Talboden aus. Derzeit besteht<br />
der Wald zum Großteil aus Kiefern,<br />
die ca. 60 – 80 Jahre alt sind.<br />
Solche gleichförmigen Bestände<br />
sind relativ anfällig gegen Gefährdungen<br />
wie z.B. Schädlinge<br />
Dieses Aquarell zeigt den Ortolan mit Locherboden im Hintergrund.<br />
Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
Auf diesem Luftbild sieht man das Ortolan-Schutzgebiet ganz genau.<br />
oder Stürme. Daher ist das Ziel<br />
eines mehrjährigen Schutzwaldprojektes<br />
die Entwicklung einer<br />
stabileren, mehrschichtigen<br />
Waldstruktur. Durch Auflichten<br />
des Bestandes wird z.B. die Naturverjüngung<br />
mit der Kiefer<br />
gefördert. Außerdem werden<br />
auch heimische Laubbäume (z.B.<br />
Bergulme, Winterlinde, Esche)<br />
angepflanzt, weil aufgrund der<br />
Standortverhältnisse ein höherer<br />
Laubholzanteil zu erwarten wäre.<br />
Das wirkt sich positiv auf die<br />
Waldstabilität aus und erhöht<br />
zugleich die Artenvielfalt.<br />
Einen ganz anderen Charakter<br />
hat die nördlich angrenzende<br />
„Silzer Innau“. Sie ist einer der<br />
wenigen weitgehend naturnahen<br />
Auwaldreste, die noch am<br />
Inn zu finden sind. Besonders<br />
beeindruckend ist es, wenn die<br />
Au bei Hochwasser überflutet<br />
wird. Diese Wechselwirkung<br />
zwischen Wasser und <strong>Land</strong> ist<br />
entscheidend für das Funktionieren<br />
eines Auwaldes und die<br />
dort vorkommenden Laubbäume<br />
wie Grauerlen, Pappeln und<br />
Weiden tolerieren im Gegensatz<br />
zu Nadelbäumen auch längere<br />
Überflutungen. Auwälder zählen<br />
zu den artenreichsten Lebensräumen<br />
und so verwundert es<br />
nicht, dass auch diese Innau trotz<br />
der kleinen Fläche viele Arten beherbergt.<br />
Da dort auch seltene<br />
Vögel wie z.B. Gartenbaumläufer<br />
oder Flussuferläufer vorkommen,<br />
sollten die Schotterflächen und<br />
der Auwald zur Brutzeit im Frühling<br />
nicht betreten werden.<br />
Die landwirtschaftlich genutzten<br />
Flächen zwischen Staudach und<br />
<strong>Haiming</strong> gehören schließlich zum<br />
Natura 2000 Gebiet „Ortolan-Vorkommen<br />
Silz – <strong>Haiming</strong> – Stams“.<br />
Dieses europäische Vogelschutzgebiet<br />
dient dem Schutz des Ortolans,<br />
eines etwa spatzengroßen<br />
Singvogels. Diese Vogelart hat<br />
hier ihr letztes Brutgebiet in ganz<br />
Österreich, wobei die Nester am<br />
Boden vor allem in Getreide-<br />
und Kartoffelfeldern angelegt<br />
werden. Ein für dieses Gebiet<br />
entwickeltes landwirtschaftliches<br />
Förderprogramm soll einen<br />
Anzreiz bieten, Flächen so<br />
zu bewirtschaften, dass diese Art<br />
erfolgreich brüten kann. Durch<br />
diese Maßnahmen profitieren<br />
neben dem Ortolan auch andere<br />
seltene Bodenbrüter wie die<br />
Feldlerche, das Braunkehlchen<br />
oder die Wachtel. Seit diesem<br />
Jahr gibt es außerdem auch Getreidefelder,<br />
wo der biologische<br />
Anbau von alten Sorten wie dem<br />
Obernberger Schwarzhafer oder<br />
dem Chrysanth-Hanser-Roggen<br />
gefördert wird.<br />
In allen drei Gebieten werden<br />
heuer Tafeln neu aufgestellt oder<br />
ersetzt, die auf diese Schutzgebiete<br />
hinweisen sollen. Weitere<br />
Informationen über die Schutzgebiete<br />
in <strong>Tirol</strong> und zum Thema<br />
„Biologische Vielfalt“ können im<br />
Internet nachgelesen werden<br />
(www.tiroler-schutzgebiete.at;<br />
www.biologischevielfalt.at).<br />
(Text und Fotos: Andreas Danzl,<br />
Schutzgebietsbetreuer)
eiNe etwAs UNGewÖHNLiCHe betRACHtUNG<br />
AUs(DeR)siCHt Des tsCHiRGANts!<br />
ach langer Zeit möchte<br />
„Nich die Gelegenheit nutzen<br />
und mich euch Menschen<br />
zuerst vorstellen: Tschirgant ist<br />
mein Name, jawohl ihr habt es<br />
richtig gelesen, das Tschirgant-<br />
Massiv oder der Berg, nennt man<br />
mich und ich lebe schon seit tausenden<br />
von Jahren hier in <strong>Tirol</strong>.<br />
Es wurde in den letzten Monaten<br />
und Jahren viel über mich berichtet<br />
und es wurde in meinem<br />
Namen für mich gekämpft. Dafür<br />
danke, dass es doch noch<br />
Menschen gibt, die mich respektieren.<br />
Weshalb ich mich auch<br />
mal zu Wort melden möchte,<br />
hat eigentlich einen ganz einfachen<br />
Grund: Ich möchte euch<br />
Menschen daran erinnern, wer<br />
oder was ihr wirklich seid. Ein<br />
Wesen aus Fleisch und Blut, mit<br />
Gehirn, Verstand aber auch Geist<br />
und Seele. Was ihr mit euren unglaublichen<br />
Ideen der Umwelt<br />
und damit euch selber antut, das<br />
möchte ich euch mit diesem Text<br />
verständlich machen. „Es gibt<br />
mehr Dinge im Himmel und auf<br />
der Erde, als eure Schulweisheit<br />
sich träumt“ Shakespeare.<br />
Die Kraft der Berge oder das<br />
Loch im Bauch<br />
Man hat mich nie gefragt, wie es<br />
mir dabei ergeht, wenn ein riesiges<br />
Loch (ihr nennt es Tunnel)<br />
in meinen Körper gebohrt wird.<br />
Wie sollte man auch auf die Idee<br />
kommen einen Berg zu fragen,<br />
ob man ihn missbrauchen darf.<br />
In anderen Kulturen wie zum<br />
Beispiel den Indianern wird keine<br />
Blume oder Pflanze gepflückt,<br />
kein Tier getötet, ohne sich vorher<br />
mit ihnen darüber verständigt<br />
zu haben. Das wird in allen<br />
Kulturen eurer Ureinwohner so<br />
gemacht. Interessanterweise sind<br />
das die Stämme und Kulturen, die<br />
ihr als primitiv bezeichnet. Diese<br />
Menschen wissen und respektieren<br />
die Natur und verstehen, dass<br />
wir nur im gesunden Einklang mit<br />
ihr weiter überleben können.<br />
Ich bin nicht aus Fleisch und Blut,<br />
aber ich bin Energie! Alles was<br />
auf dieser Erde und im Universum<br />
existiert besteht aus Energie<br />
und dies kann von Wissen-<br />
Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
schaftlern bestätigt werden. Ihr<br />
Menschen wisst es selber und ihr<br />
spürt es. Wenn ihr eine Wanderung<br />
in die Berge macht sagt ihr<br />
ja öfter: “Spürst du auch die Kraft<br />
der Berge?“, oder ihr wandert<br />
auf meinem Rücken um “Kraft<br />
zu tanken“. Ja so ist es. Auch ich,<br />
der Tschirgant gebe euch Kraft<br />
und ich bin reine pure Energie.<br />
Ihr könnt und wollt sie nicht sehen,<br />
manche schon und manche<br />
spüren sie ganz gewiss. Stellt<br />
euch einfach mal vor, man würde<br />
einen Menschen nehmen und<br />
ihm ein großes Loch durch den<br />
Bauch bohren. Sicherlich hätte<br />
dieser keine Freude daran und<br />
würde nach kurzer Zeit sterben.<br />
Nur dass sich der Mensch in Worten<br />
über diesen Schmerz äußern<br />
kann heißt noch lange nicht, dass<br />
ich nicht auch so empfinde. Auch<br />
ich bin in einer bestimmten Weise<br />
lebendig und täglich finden<br />
Schwingungen in mir und um<br />
mich herum statt, die von sensitiven<br />
Menschen auch wahr genommen<br />
werden. Wenn ihr nun<br />
das Bedürfnis habt, mir ein Loch<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
Der Künstler Christoph Mösch lebt seit<br />
einigen Jahren in <strong>Haiming</strong>.<br />
in das Gestein zu bohren, damit<br />
tausende von Autos durch mich<br />
durch fahren dürfen, werdet ihr<br />
in dieses Energiefeld eindringen<br />
und verschiedene Ströme stoppen<br />
oder fehlleiten.“<br />
Mehr über den Horror vor bzw.<br />
mit dem Tunnel und das mutige<br />
<strong>Tirol</strong>er Volk erfahrt ihr unter<br />
www.moeschart.com –Tschirgant!<br />
(Text und Foto: Christoph<br />
Mösch)<br />
UMweLtsCHUtZ<br />
eNeRGiesPARLAMPeN füR ALLe HAUsHALte<br />
Die TIWAG und die kommunalen<br />
Energieversorger<br />
Energie West GmbH, EW Reutte<br />
AG und IKB AG haben sich dazu<br />
entschlossen, unserer <strong>Gemeinde</strong><br />
einen Anreiz zum Energiesparen<br />
zu geben: In Kooperation mit<br />
dem <strong>Gemeinde</strong>verband und der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> werden 700<br />
qualitativ hochwertige Energiesparlampen<br />
an die Haushalte<br />
verteilt.<br />
Damit möchte die TIWAG ei-<br />
nen Beitrag zur Erreichung der<br />
Klimaschutzziele leisten und<br />
der Bevölkerung von <strong>Haiming</strong><br />
zeigen, wie einfach es ist, Energie<br />
und gleichzeitig Geld zu<br />
sparen. Der Einspareffekt durch<br />
Energiesparlampen ist nicht zu<br />
unterschätzen! Er liegt bei ca. 80<br />
Kilowattstunden pro Jahr.<br />
Mit einer Leistungsaufnahme<br />
von 18 Watt ersetzt die Energiesparlampe<br />
eine herkömmliche<br />
100 Watt Glühbirne bei gleicher<br />
Lichtausbeute. Die durchschnittliche<br />
Lebensdauer einer<br />
Energiesparlampe beträgt 8.000<br />
Stunden, die Geldersparnis im<br />
Vergleich zu herkömmlichen<br />
Glühbirnen pro Jahr und Lampe<br />
liegt bei etwa 11 Euro. Die Energiesparlampen<br />
wurden von Experten<br />
eingehend auf ihre Qualität<br />
überprüft und für „sehr gut“<br />
befunden.<br />
Wie kommen Sie zu den TIWAG-<br />
Energiesparlampen?<br />
Ab sofort wird im <strong>Gemeinde</strong>amt<br />
pro gemeldetem Haushalt eine<br />
Lampe ausgegeben. Ausgabe so-<br />
lange der Vorrat reicht! Kommen<br />
Sie im <strong>Gemeinde</strong>amt vorbei und<br />
holen sich kostenlos ihre Energiesparlampen.<br />
Sie leisten damit nebenbei<br />
einen wertvollen Beitrag<br />
zum Umweltschutz. (Text: beka,<br />
Grafiken: <strong>Tirol</strong>er Wasserkraft)<br />
Seite 9
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
Triller & Floethe<br />
Wir sind eine zivilisierte Gesellschaft.<br />
Wir leben mit jedem<br />
erdenklichen technischen<br />
Spielzeug, informieren uns<br />
über Geschehnisse auf der<br />
ganzen Welt und wissen über<br />
alles Bescheid - kurzum: Wir<br />
wissen, wie der Hase läuft.<br />
Als in den achtziger Jahren des<br />
letzten Jahrhunderts die okölogische<br />
Bewegung so richtig ins<br />
Rollen kam, sprachen alle von<br />
Mülltrennung und achtsamem<br />
Umgang mit unseren Ressourcen.<br />
Heute, dreißig Jahre später,<br />
wissen wir, dass das viel zu<br />
wenig war, obwohl diese „Öko-<br />
Freaks“ damals nur leise belächelt<br />
wurden. Heute merken<br />
wir, dass unsere Verbrechen an<br />
unserem Heimatplaneten nicht<br />
ungesühnt bleiben. Klimaveränderung,<br />
Ozon-Loch, Gletscherschmelze,<br />
und so weiter<br />
zeigen uns klar auf, dass wir<br />
nicht genügend für unsere Umwelt<br />
tun. Jetzt werden einige<br />
sagen, das sei alles nur graue<br />
Theorie, weit weg von unserem<br />
Alltag. Gut, sagen wir dazu,<br />
schön wenn es so sein sollte.<br />
Aber dann fragen sich Triller<br />
und Floethe doch, wie es sein<br />
kann, dass wir in unserem Ort,<br />
in unserem unmittelbaren Lebensumfeld<br />
agieren, als wären<br />
wir „Schweine“ - die übrigens<br />
sehr reinlich sind. Offenbar<br />
reinlicher als so mancher unserer<br />
Zeitgenossen. Wie kann<br />
es denn sein, dass Jung und Alt<br />
geleerte Dosen und Flaschen<br />
einfach irgendwohin werfen -<br />
locker leicht nach der Devise:<br />
Irgendwer wird es schon aufräumen.<br />
Hat hier die Erziehung<br />
versagt? Lernt man das nicht<br />
schon mit dem Einsaugen der<br />
Muttermilch, dass man seinen<br />
selbst produzierten Abfall<br />
auch selbst entsorgt? Keiner<br />
will schmutzig gekleidet auf<br />
der Straße unterwegs sein,<br />
aber Schmutz zu produzieren<br />
scheint in zu sein. Es<br />
schämen sich<br />
Triller & Floethe<br />
ORtsbiLDsäUbeRUNG<br />
Die beRGwACHt RäUMt AUf<br />
Die alte Tradition der Umweltsäuberung<br />
in den Ortsteilen<br />
<strong>Haiming</strong> und Ötztal-Bahnhof<br />
wird auch vom neuen Einsatzstellenleiter<br />
Klaus Hiel fortgeführt.<br />
An zwei Samstagen bei typischem<br />
April-Wetter waren die<br />
Bergwächter mit Schülern der<br />
Volks- und Hauptschule im Sinne<br />
der Umwelt aktiv.<br />
Insgesamt vierzig Kinder fanden<br />
sich bei der Umweltsäuberungsaktion<br />
ein und waren mit Eifer<br />
und Tatkraft dabei. Mit Handschuhen<br />
und Müllsäcken ausgerüstet<br />
machten sich Kleingruppen<br />
von Kindern mit Bergwächtern<br />
auf den mühsamen Weg.<br />
Wie wichtig diese Aktion ist,<br />
konnte man an den vielen Müllsäcken,<br />
die mit Unrat aus den<br />
Wäldern und unserer Umgebung<br />
gefüllt wurden, sehen. So konn-<br />
Seite 10 Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
ten auch zwei Fahrräder und eine<br />
Waschmaschine der ordnungsgemäßen<br />
Entsorgung zugeführt<br />
werden. Die Ortsbildsäuberung<br />
dient auch dazu, die Kinder auf<br />
die Problematik der Müllentsorgung<br />
aufmerksam zu machen,<br />
und die Augen für die Erhaltung<br />
der Natur zu öffnen.<br />
Die Kinder aus Ötztal-Bahnhof vor der heiklen Mission.<br />
Als Dank für die fleißigen Helfer<br />
gab es nach getaner Arbeit von<br />
der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> Limo,<br />
Würstel und als Nachspeise ein<br />
Eis. (Text und Foto: Bergwacht<br />
<strong>Haiming</strong>)<br />
GUteR Geist<br />
Die MüLLfee vOM HAiMiNGeRbeRG<br />
Vor nicht allzu langer Zeit fuhr<br />
ich, wie so oft, die Straße vom<br />
<strong>Haiming</strong>erberg hinunter. Am<br />
Straßenrand sah ich einen Müllsack<br />
stehen, der mit Müll prall<br />
gefüllt war. Ich ärgerte mich sehr<br />
darüber. Doch als ich weiterfuhr,<br />
standen dort noch zwei solche<br />
Dinger und meine Wut über diese<br />
„Umweltverschmutzer“ in<br />
unserer <strong>Gemeinde</strong> wuchs in mir.<br />
Sogleich versuchte ich mich<br />
schlau zu machen, ob nicht doch<br />
jemand diesen Übeltäter erwischt<br />
hatte. Dadurch erfuhr ich die<br />
eigentliche Wahrheit. Eine junge<br />
Frau ging zu Fuß den <strong>Haiming</strong>erberg<br />
hinab und sammelte dabei<br />
auch gleich den ganzen Müll, der<br />
sich ganz besonders auf dieser<br />
Straße rechts und links türmt, ein.<br />
Wahrscheinlich hatte auch sie die<br />
Schnauze voll von diesem Dreck<br />
und setzte damit ein Zeichen dagegen.<br />
Als sie damit fertig war,<br />
verständigte sie die <strong>Land</strong>arbeiter,<br />
die diese Säcke nur noch holen<br />
mussten. Ich finde es sehr mutig<br />
und großartig sich zu so etwas<br />
zu überwinden, denn der Witz<br />
an dieser ganzen Geschichte ist,<br />
dass anscheinend eine Autofahrerin,<br />
die diese „Müllfee“ beobachtet<br />
hatte, stehen blieb und<br />
ihr zu verstehen gab, dass diese<br />
nicht ganz richtig ticken würde<br />
im oberen Stübchen.<br />
Geht`s noch??<br />
Unsere <strong>Gemeinde</strong> und ganz<br />
besonders die Straßenränder in<br />
<strong>Haiming</strong> und Umgebung sind<br />
oft von Müll gesäumt. Eine be-<br />
wundernswerte Frau kämpft<br />
dagegen an und kann sich noch<br />
solche Kommentare gefallen<br />
lassen. Das kann<strong>´s</strong> doch nicht<br />
sein. Ich beneide diese Frau um<br />
ihr Engagement und denke wir<br />
können uns alle eine Scheibe von<br />
ihr abschneiden. Ganz besonders<br />
jene, die es nicht schaffen, ihren<br />
eigenen, selbst produzierten Unrat<br />
ordnungsgemäß in ihrem zu<br />
Hause stehenden Müllkübel zu<br />
entsorgen. (Text: AnF, Foto: Chris)<br />
Ein Beispiel für gelebte Umweltverschmutzung zeigt dieses Foto, aufgenommen<br />
in der Nähe der Kirche in Ötztal-Bahnhof.
wOHN- UND PfLeGeHeiM<br />
MODeNsCHAU UND OPeRetteNMeLODieN<br />
Hans Kössler bei der Modenschau in Begleitung von zwei hübschen Modells.<br />
In den letzten Monaten gab es den dem begeisterten Publikum<br />
wieder einiges zu erleben im präsentiert. Bewohner-Sprecher<br />
nun ein Jahr alten Wohn- und und Mode-Unternehmer Hans-<br />
Pflegeheim.<br />
Peter Stigger zeigte sich von seinen<br />
Neo-Models begeistert: „Ich<br />
MODENSCHAU<br />
habe in meiner Berufs-Laufbahn<br />
schon oft Modenschauen orga-<br />
Am 16. April luden Stigger Moden nisiert, aber selten war eine so<br />
und das Wohn- und Pflegeheim stimmungsvoll wie diese.“ Etwas<br />
<strong>Haiming</strong> zur großen Modenschau ganz Besonderes war die Mi-<br />
mit Models zwischen drei und schung zwischen Jung und Alt.<br />
98 Jahren. An die neunzig Out- So beschritten einige Familien als<br />
fits aus der aktuellen Frühjahrs- Drei-Generationen-Gruppe den<br />
Kollektion für Jung und Alt wur- Laufsteg.<br />
Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
OPERETTENABEND<br />
Im Rahmen der jährlichen „Klassikveranstaltung“<br />
konnten sich<br />
die BewohnerInnen der Sozialzentren<br />
Oetz und <strong>Haiming</strong> gemeinsam<br />
mit Angehörigen und<br />
Freunden an Operettenmelodien<br />
erfreuen. Unter der kompetenten<br />
Leitung von Mag. Barbara Götsch<br />
gestaltete der mitreißende Chor<br />
diesen musikalischen Nachmittag<br />
mit schönen Liedern aus<br />
bekannten Operetten, die abwechselnd<br />
im Duett oder Solo<br />
interpretiert wurden.<br />
„Unsere musikalischen Nachmittage<br />
waren ein voller Erfolg“,<br />
freut sich Heimleiter Karlheinz<br />
Koch und meinte weiter: „Für<br />
diese Veranstaltungen haben<br />
wir unsere Gemeinschaftsräume<br />
in Konzertsäle verwandelt und<br />
extra ein Klavier angemietet.<br />
Die große Begeisterung aller<br />
BewohnerInnen zeigt eindeutig,<br />
dass wir mit dieser Idee voll ins<br />
Schwarze getroffen haben“.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
Von „Der Bettelstudent“ bis<br />
„Die lustige Witwe“<br />
Die SängerInnen begeisterten<br />
ihr Publikum bei den festlichen<br />
Konzerten mit Liedern aus bekannten<br />
Operetten wie „Der<br />
Bettelstudent“ von Karl Millöcker,<br />
„Im weißen Rössl“ von Robert<br />
Stolz oder „Die lustige Witwe“<br />
von Franz Lehar. „Der Operettenreigen<br />
in unserem Haus hat mir<br />
viel Freude bereitet. Früher habe<br />
ich es oft genossen ins Theater<br />
oder die Oper zu gehen. Durch<br />
den Besuch des Chors kam die<br />
klassische Musik direkt zu uns<br />
und wir konnten die wunderschönen<br />
Stücke gemeinsam mit<br />
unseren Freunden und Verwandten<br />
genießen“, so Bewohnerin<br />
Frau Marianne Stadler. Die musikalischen<br />
Darbietungen stießen<br />
auf so große Begeisterung,<br />
dass die KünstlerInnen in beiden<br />
SeneCura Häusern mehrmals um<br />
Zugaben gebeten wurden. Viele<br />
Bewohner freuen sich jetzt schon<br />
auf eine Fortsetzung im nächsten<br />
Jahr. (Text und Foto: mams)<br />
visiteNKARte füR eiNHeiMisCHe UND Gäste<br />
bAHNHOfPLAtZ UND PARK&RiDe übeRGebeN<br />
Die Geschichte um den Bahnhofplatz<br />
drohte eine unendliche<br />
zu werden - viele Gespräche<br />
und zähe Verhandlungen zwischen<br />
ÖBB, VVT, <strong>Land</strong> <strong>Tirol</strong> und<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> fanden statt,<br />
um eine ansprechende Lösung<br />
für den über Jahre provisorisch<br />
umgebauten Bahnhofplatz zu<br />
finden. Etliche Terminzusagen<br />
wurden gegeben und wieder<br />
verworfen. Es war ein langer<br />
Weg, bis im Herbst letzten Jahres<br />
endlich die Baumaschinen auffuhren.<br />
Von da an ging es Schlag<br />
auf Schlag, der Umbau wurde<br />
zügig durchgeführt und nun ist<br />
vollendet. Der Bahnhofplatz ist<br />
zu einer einladenden Visitenkarte<br />
des Ortes geworden und<br />
bringt – so wie es scheint – damit<br />
alle Anforderungen und Interessen<br />
auf einen Nenner.<br />
Am 21. Mai <strong>2010</strong> wurde der neue<br />
Bahnhofplatz feierlich eröffnet.<br />
Nach Ansprachen mit informativen<br />
Details über die „Drehscheibe<br />
Bahnhofplatz“ von Ehrengästen<br />
segnete Pater Camillus Essig<br />
den neuen Platz und wünschte<br />
allen Menschen, die ihn in verschiedener<br />
Hinsicht benutzen,<br />
Gottes Segen.<br />
Der neue Bahnhofplatz präsentiert<br />
sich gut strukturiert. An den<br />
zwei Bussteigen zeigen moderne<br />
elektronische Anzeigetafeln die<br />
nächsten Fahrtmöglichkeiten<br />
an, die Wartehäuschen trotzen<br />
Wind und Wetter. Mit dem Blindenleitsystem<br />
finden sich auch<br />
sehschwache Menschen zurecht.<br />
Der Brunnen ist geblieben,<br />
schließlich fand noch ein wenig<br />
Grün mit Bäumen und Blumen<br />
seinen Platz.<br />
Etwa 2400 Reisende benutzen<br />
täglich einen der rund 70 Züge<br />
Vorher: Hinter den Bäumen verdeckt stehen hier hässliche Betonblöcke.<br />
Nachher: Nun kann sich der Bahnhofsplatz sehen lassen.<br />
oder 80 Busse, die in Ötztal halten.<br />
Für die Pendler, die mit dem<br />
Auto anreisen, wurden zusätz-<br />
lich 40 neue Park & Ride-Plätze<br />
östlich des Bahnhofs geschaffen.<br />
(Text und Fotos: ErFö)<br />
Seite 11
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
GEmEiNDE<br />
AbScHiED, ANkuNFT uND FrEuDE<br />
Verstorbene Mitbürger<br />
Maria Leitner (06.03.<strong>2010</strong>)<br />
im 87. Lebensjahr<br />
Elsa Elisabeth Köll (14.03.<strong>2010</strong>)<br />
im 87. Lebensjahr<br />
Margaretha Gager (30.03.<strong>2010</strong>)<br />
im 70. Lebensjahr<br />
Elisabeth Wegleiter (07.04.<strong>2010</strong>)<br />
im 89. Lebensjahr<br />
Paul Leitner (27.04.<strong>2010</strong>)<br />
im 80. Lebensjahr<br />
Dr. Ruth Mund (07.05.<strong>2010</strong>)<br />
im 97. Lebensjahr<br />
Anton Kirschner (19.05.<strong>2010</strong>)<br />
im 62. Lebensjahr<br />
Hubert Stigger (22.05.<strong>2010</strong>)<br />
im 68. Lebensjahr<br />
Eheschließungen am Standesamt<br />
<strong>Haiming</strong><br />
14. Mai <strong>2010</strong><br />
Stefan Gritsch und Brigitte Elisabeth Seiler<br />
15. Mai <strong>2010</strong><br />
Martin Haslwanter und Patricia Pfausler<br />
Seite 12 Aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
Geburten<br />
Sandro Josef Braig (Melanie Braig und Peter Prantl)<br />
Sophia Mayr (Gabriele und Josef Mayr)<br />
Schimun Kopp (Saskia und Markus Kopp)<br />
Daniel Raffl (Iryna und Karl Podolska-Raffl)<br />
Lorenz Föger (Martina und Karl Heinz Föger)<br />
Paul Kleinheinz (Petra und Christoph Kleinheinz)<br />
Ramon Riml (Deniz und Martin Riml)<br />
Leonie Sophie Köll (Nicole und Mathias Köll)<br />
Christina Perwög (Manuela und Michael Perwög)<br />
Isabelle-Joceline Ianko (Augusta-Beatrice Ianko<br />
und Leonhard Thöni)<br />
GRATULATIONEN<br />
Zur Goldenen Hochzeit<br />
Hildegard und Bernhard Kapeller (29. Jänner)<br />
Hildegard und Ferdinand Konrad (16. April)<br />
Wenefrieda und Johann Ölhafen (24. April)<br />
Zum runden Geburtstag<br />
Der Pensionistenverband gratuliert folgenden<br />
<strong>Gemeinde</strong>bürgern zum runden Geburtstag:<br />
Walter Granitzer (80), Karoline Ennemoser (85), Werner Kuen<br />
(80)<br />
Auszeichnungen<br />
Mag. Peter Zoller zur Verleihung des Titels Oberstudienrat<br />
VD Heinrich Gritsch zur Verleihung des Titels Oberschulrat<br />
Matura, Sponsion oder Lehrabschluss<br />
Baumeister Ing. Elmar Draxl und Dipl.Ing. (FH) Bernhard Matt<br />
zur abgeschlossenen Ausbildung zum Immoblien-Treuhänder<br />
Anm. d. Red.: Wir können nur drucken, was wir erfahren!<br />
Meldungen an dorfblattl@gmail.com
juNG uND AlT<br />
AuS DEr juGEND<br />
KiNDeRGARteN HAiMiNG<br />
ALLes füR eiNe GesUNDe eNtwiCKLUNG<br />
Der Kindergarten <strong>Haiming</strong><br />
bietet Kindern vom dritten<br />
bis zum sechsten Lebensjahr<br />
Erziehung und Bildung in liebevoller<br />
Atmosphäre und nach hohen<br />
pädagogischen Standards.<br />
Die 65 Kinder werden ihrem Alter<br />
gemäß ganzheitlich gefördert.<br />
Die Kindergartenpädagoginnen<br />
bereiten abwechslungsreiche<br />
Tagesprogramme vor, damit<br />
die Kinder viele Erfahrungen<br />
sammeln und Wissen erwerben<br />
können. Die pädagogische Arbeit<br />
im Kleinkindalter basiert auf<br />
einem bundesübergreifenden<br />
Bildungsplan, der alle Aspekte<br />
der Persönlichkeitsentwicklung<br />
umfasst. Der Bildungsplan für<br />
Kindergärten ist nicht mit einem<br />
schulischen Lehrplan vergleichbar.<br />
Im Mittelpunkt steht die<br />
Erkennung des Entwicklungsstandes<br />
jedes Kindes, um einen<br />
individuellen Bildungsprozess<br />
zu gewährleisten. Dieser beinhaltet<br />
zum Beispiel das Erlernen<br />
von sozialen und emotionalen<br />
Fähigkeiten, sowie kommunikative<br />
und sprachliche Fertigkeiten,<br />
das Einordnen von Sinneseindrücken,<br />
das Erforschen der Natur<br />
und Technik, künstlerische, ästhetische<br />
Gestaltung mit verschiedensten<br />
Materialien, Erfahrungen<br />
im musikalisch-rhythmischen<br />
Bereich wie auch das<br />
Erhalten von Tradition, Religion<br />
und Kultur. Auch Bewegung und<br />
Gesundheit gelten zu Recht als<br />
unverzichtbare Bestandteile der<br />
Erziehung des Kindes.<br />
Was uns wichtig ist für unsere<br />
Kinder:<br />
• Förderung durch Angebote für<br />
alle Sinne<br />
• Mut machen zu Selbständigkeit-<br />
Selbständig werden unter dem<br />
Motto: Hilf mir, es selbst zu tun!<br />
• Bedürfnisorientiertes Arbeiten<br />
• Entspannte Atmosphäre schaffen<br />
• Den Kindern ein vorbereitetes<br />
Lernfeld anbieten, in dem sie<br />
Raum und ZEIT haben zu üben,<br />
zu experimentieren, Erfahrungen<br />
zu sammeln, Fehler zu machen,<br />
sich über Erfolg zu freuen.<br />
Was uns wichtig ist für die Eltern:<br />
• Begleitung der Eltern während<br />
der Eingewöhungszeit<br />
• Gemeinsame Feste<br />
• Gute Zusammenarbeit<br />
• Regelmäßiger Austausch<br />
Welche Möglichkeiten haben<br />
wir dafür?<br />
• Vier engagierte und gut ausgebildete<br />
Mitarbeiterinnen, die Kinder<br />
lieben und denen ihr Beruf<br />
Freude bereitet: Marion Ambrosig,<br />
Christine Köll, Nina Roberts,<br />
Hannelore Raffl<br />
• Vier liebevoll und zweckmäßig<br />
gestaltete Gruppenräume, in de-<br />
Aus der Jugend<br />
nen sich die Kinder wohlfühlen<br />
können<br />
• Vielfältiges Spielangebot ermöglicht<br />
spielerisches Lernen<br />
und gelenktes Freispiel<br />
• Turn- bzw. Bewegungsraum, ein<br />
großer Spielplatz mit geeigneten<br />
Spielgeräten, sowie einen schönen,<br />
nahegelegen Wald kommen<br />
dem natürlichen Bewegungsdrang<br />
des Kindes sehr entgegen.<br />
In einer solchen Umgebung ist<br />
auch viel Platz für Natur- und Umwelterfahrungen.<br />
• Verschiedene Materialien regen<br />
zu kreativem Gestalten an<br />
KINDERMUND im Kindergarten<br />
„Meine Schwester hat einmal Gehirngeschichterung<br />
gehabt.“<br />
Ich glaube es war eine Gehirnerschütterung!<br />
Kind zu Oma: „Der Mann von der<br />
Tante ist Richter.“<br />
Oma verwunder:“Richter?“<br />
Kind: „Ja, der richtet alle kaputten<br />
Sachen im Kindergarten.“<br />
„Ich habe im Urlaub meine Zahnputze<br />
(Zahnbürste) vergessen!“<br />
Fastenzeit: Worauf könnten wir<br />
verzichten?<br />
Kind: „Ich verzichte auf meine<br />
Katze, weil die hat mich gekratzt!“<br />
Kind: „Bei uns zu Hause ist der<br />
Die vier Kindergärtnerinnen und die Helferin Annelies Kapeller bemühen sich um eine ganzheitliche Erziehung der Kleinen im Kindergarten.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
Papa der Chef und die Mama die<br />
Cheferin!“<br />
Zum Aufräumen erklingt täglich<br />
ein Glockenklang. Ein Kind weiß<br />
nicht genau, ob es das Klingen<br />
der Glocke überhört hat. Zur<br />
Sicherheit fragt es nach: „Tante,<br />
hosch du schua glogget?“<br />
Wir sitzen im Polsterkreis, das<br />
Fenster ist gekippt. Ein <strong>Gemeinde</strong>arbeiter<br />
sammelt rund um<br />
den Kindergarten den Müll ein.<br />
Plötzlich sehen ihn die Kinder<br />
und einige rufen: „Schau Tante,<br />
der Muller!“<br />
Alte Kinderweisheit: „Schafingskrapfen<br />
isst man nur im Schafing!“<br />
Ein Kind schummelt beim Spielen.<br />
Ein anderes merkt dies und ruft:<br />
„Du bist ein Reinleder!“<br />
Ich glaube er meinte Reinleger!<br />
Beim Spiel: 1. Kind: „Ich bin ein<br />
Deutscher!“<br />
2. Kind: „Ich bin ein Frankreicher!“<br />
Zwei Kinder unterhalten sich.<br />
1. Kind „Isch heint morgen?“<br />
2. Kind: „Na heint isch gestern!“<br />
1. Kind: „Wenna isch nocha morgen?“<br />
2. Kind: „I woas o it!“ (Text: Kindergärtnerinnen,<br />
Foto: mams)<br />
Seite 13
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
KiNDeRGARteN HAiMiNGeRbeRG<br />
GROsses tHeAteR bei DeR MUtteRtAGsfeieR<br />
Die Bäuerinnen <strong>Haiming</strong>erberg,<br />
mit Ortsbäuerin Gabi<br />
Prantl, luden alle Mütter vom <strong>Haiming</strong>erberg<br />
in den Vereinssaal<br />
zur Muttertagsfeier ein.<br />
Es gab Kaffee und selbstgebackene<br />
Kuchen. Viele Frauen und<br />
Mütter sind der Einladung gefolgt<br />
und die Veranstaltung war<br />
gut besucht.<br />
Seite 14 Aus der Jugend<br />
Als Höhepunkt des Nachmittags<br />
wurde den Müttern das Theaterstück<br />
„Der Regenbogenfisch“,<br />
vom Kindergarten <strong>Haiming</strong>erberg<br />
vorgeführt.<br />
Die jungen Schauspieler präsentierten<br />
sich von ihrer besten Seite<br />
und die Mütter waren begeistert.<br />
(Text und Fotos: Waltraud Neurauter)<br />
Dieses Küchenbüfett hätte jeder Konditorei zur Ehre gereicht. Der absolute Höhepunkt war „Der Regenbogenfisch“ der Kindergartenkinder.<br />
HAUPtsCHULe HAiMiNG<br />
iNNOvAtives LeHReN UND LeRNeN<br />
Wie bereits bekannt, wurde<br />
der Schulversuch „Neue<br />
Mittelschule“ für die HS <strong>Haiming</strong><br />
nicht genehmigt. Trotzdem werden<br />
viele Inhalte dieses Schulversuches<br />
und auch Organisationsformen<br />
bereits jetzt und in<br />
Zukunft vermehrt an unserer<br />
Hauptschule durchgeführt.<br />
Das bereits bewährte System der<br />
Wahlpflichtfächer wird in allen<br />
Schulstufen fortgeführt und teilweise<br />
sogar erweitert. So können<br />
in der vierten Klasse die Schüler<br />
vier Wochenstunden frei wählen:<br />
Italienisch, Mathematik-Vertiefung,<br />
Naturwissenschaften, Informatik,<br />
Ernährung u. Haushalt,<br />
sowie neu - Berufsorientierung<br />
und Geometrisches Zeichnen<br />
stehen zur Auswahl.<br />
Ein wichtiger Bereich sind die<br />
neuen Lehr- und Lernformen:<br />
Fächerübergreifender Unterricht,<br />
der bisher vor allem bei Projekten<br />
eingesetzt wurde, wird jetzt im<br />
Rahmen von Lernfeldern über<br />
das ganze Jahr durchgeführt. Aus<br />
den Fächern Musik, Bewegung<br />
u. Sport sowie Werken wird ein<br />
Lernfeld gebildet. In diesem Fach<br />
wird das eigenverantwortliche<br />
Lernen und der Gruppenunterricht<br />
besonders forciert.<br />
Die reine Wissensvermittlung,<br />
stundenlanges Üben, frontaler<br />
Unterricht durch den Lehrer werden<br />
zunehmend ersetzt durch<br />
ein Untersuchen relevanter Probleme<br />
vom Schüler selbst und<br />
einen Lernstil, der ein individuelles<br />
Lerntempo ermöglicht. Der<br />
Erwerb von Kompetenzen und<br />
Fähigkeiten steht vor dem reinen<br />
Abfragen von Fachwissen und<br />
Fakten.<br />
Das bedeutet jedoch keinesfalls,<br />
dass Routinefertigkeiten (Schreiben,<br />
Lesen, Kopfrechnen...), Instruktion<br />
und Fachsystematik<br />
vernachlässigt werden. Dazu<br />
dienen auch unterschiedliche<br />
Organisationsformen, wo zwischen<br />
Gruppenbildung und dem<br />
Unterricht in der Klasse mit zwei<br />
Lehrern gewechselt wird.<br />
Einen breiten Raum nimmt der<br />
individuelle Lernbereich ein, der<br />
besonders in den „Hauptfächern“<br />
zum Einsatz kommt und den unterschiedlichen<br />
Begabungen<br />
und dem individuellen Lerntempo<br />
der SchülerInnen entgegenkommt.<br />
In der ersten Klasse gibt es auch<br />
keine Einstufung in Leistungsgruppen.<br />
Diese Maßnahme<br />
nimmt viel Druck von den SchülerInnen<br />
und ermöglicht einen<br />
sanften Einstieg in die neue<br />
Schule. In den höheren Klassen<br />
wird nur die erste Leistungsgruppe<br />
getrennt unterrichtet. Alle anderen<br />
Schüler werden heterogen<br />
aufgeteilt und in Kleingruppen<br />
unterrichtet.<br />
Zusätzlich widmen wir uns beispielsweise<br />
mit dem Buddy-Projekt<br />
sozialen Problemen.<br />
Eine persönliche Bemerkung<br />
dazu:<br />
Lernen ist nicht immer Spaß,<br />
meist ist es beinharte Arbeit, die<br />
aber irgendwann Früchte trägt.<br />
Wir versuchen diese harte Arbeit<br />
möglichst erträglich zu machen<br />
und jedem Schüler ein gutes<br />
Rüstzeug für die Zukunft mitzugeben<br />
und brauchen dabei auch<br />
die Unterstützung der Eltern.<br />
(Text: HD Fritz Raggl, Foto: HS)<br />
Die Inhalte bleiben gleich, die Methoden werden modernisiert.
JUGeND sUCHt GOtt<br />
KReUZweG füR fiRMLiNGe<br />
Mit der Taufe bekommen wir<br />
den Geist Gottes für uns<br />
selbst geschenkt. Im Sakrament<br />
der Firmung wird dieser Geist in<br />
den jungen Menschen gestärkt,<br />
um für sich selbst, aber auch für<br />
andere im Geist Gottes zu denken<br />
und zu handeln. Firmpatin<br />
oder Firmpate sind erwachsene<br />
Freunde, die den Firmling auf<br />
dem weiteren Lebensweg begleiten.<br />
Am Pfingsttag bekamen<br />
die Apostel durch den Hl. Geist<br />
neuen Mut, dies wünschen wir<br />
auch den jungen Menschen unserer<br />
Pfarren mit dem Empfang<br />
v.l.: Hilde Kapeller, Gerda Weiss, das<br />
Vorbereitungsteam mit Christine und<br />
Martina Föger, Kathrin Müller und<br />
Stefano Schöpf und Pfarrer Volodymyr<br />
des Firmsakramentes.<br />
Zur Firmvorbereitung fand – vorbereitet<br />
von der Gruppe Kathrin<br />
Müller, Stefano Schöpf, Martina<br />
und Christine Föger - der Firmlingskreuzweg<br />
in der Pfarrkirche<br />
<strong>Haiming</strong> statt. Herzlich eingeladen<br />
waren alle Firmlinge der<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong>. Mit selbst<br />
gestalteten Plakaten versuchten<br />
wir, den Firmlingen acht Kreuzwegstationen<br />
bildnerisch näher<br />
zu bringen. Die Texte wurden<br />
von uns leicht verständlich geschrieben<br />
und die Stationen auf<br />
das Leben und auf den Alltag umgelegt.<br />
Auch die Jugendlichen<br />
wurden eingebunden, indem sie<br />
Texte zu den einzelnen Stationen<br />
lasen. Im Anschluß gingen wir<br />
alle gemeinsam zur Kreuzkapelle.<br />
Jeder Firmling durfte eine Kerze<br />
mit ein paar kurzen Gedanken in<br />
die Kapelle stellen, dadurch entstand<br />
ein schönes Lichtermeer<br />
in Form eines Kreuzes. Als Erinnerung<br />
bekamen die Firmlinge<br />
von uns ein kleines Kreuz aus<br />
Holz, das Martina Föger für sie<br />
gemacht hat.<br />
Text: Kathrin Müller, Fotos: Chris,<br />
Florian Scherl)<br />
Aus der Jugend<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
JUGeNDveReiN KANteN<br />
KiNDeR- UND JUGeNDeRLebNissOMMeR <strong>2010</strong><br />
Auch heuer findet wie gewohnt<br />
wieder der Kinderund<br />
Jugenderlebnissommer<br />
statt. Das Programm ist fast vollständig<br />
und wir dürfen schon<br />
einiges verlautbaren.<br />
Spiel und Spaß im <strong>Sommer</strong> für Kinder und Jugendliche.<br />
Wie bereits in den letzten Jahren<br />
finden auch heuer wieder für die<br />
ganz Kleinen der Schwimmkurs<br />
ab 5 Jahren im Freibad <strong>Haiming</strong><br />
statt. Diesmal haben wir eine<br />
Schwimmlehrerin aus Obsteig,<br />
Corinna Bachmann, organisieren<br />
können. Bei Schlechtwetter<br />
wird der Schwimmkurs nach<br />
Nassereith verlegt. Weiters können<br />
wir auch dieses Jahr wieder<br />
einen Tanzkurs für Kinder und<br />
ein Kartentrickseminar anbieten.<br />
Aufgrund des guten Erfolges im<br />
letzten Jahr, findet auch <strong>2010</strong><br />
wieder in Gschwendt im Reitstall<br />
Zwoa4Oans Spiel und Spaß mit<br />
Pferden statt.<br />
Natürlich haben wir auch einiges<br />
für Jugendliche anzubieten. Neben<br />
einem Selbstverteidigungskurs<br />
wird es auch einen Einsteigerkurs<br />
im Streetrunning und<br />
Streetjumping geben. Besonders<br />
freuen wir uns auf das von<br />
Jugendlichen organisierte Beachvolleyballturnier,<br />
das gleichzeitig<br />
der Abschluss des Kinder- und Ju-<br />
genderlebnissommers sein wird.<br />
Mit der alljährlichen Müllsammelaktion<br />
möchten auch wir mit<br />
Hilfe von Kindern und Jugendlichen<br />
einen Beitrag für unsere<br />
Umwelt leisten. Dazu sind Alt und<br />
Jung herzlich eingeladen.<br />
Unser Falter wird frühzeitig an<br />
jeden Haushalt ausgesandt werden.<br />
Wir freuen uns auf viele<br />
Anmeldungen und hoffen, auch<br />
heuer wieder ein buntes, abwechslungsreiches<br />
Programm<br />
zusammengestellt zu haben, in<br />
dem für Jeden etwas dabei ist.<br />
Wir wünschen allen einen wunderschönen,<br />
hoffentlich warmen<br />
<strong>Sommer</strong>. Die Kantine <strong>Haiming</strong> ist<br />
ab Mitte September wieder für<br />
die Jugend in unserem Dorf geöffnet.<br />
(Text und Foto: Kantenteam<br />
Iris, Thomas, Barbara)<br />
Auf Plakaten wurden die Stationen dargestellt. Hier: „Veronika reicht Jesus das<br />
Schweißtuch“.<br />
Das <strong>Dorfblattl</strong> gratuliert den Firmlingen zu ihrem großen Tag.<br />
Seite 15
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
LebeNsHiLfe - teiL 2<br />
DAs wOHNHAUs DeR LebeNsHiLfe<br />
Nachdem in der letzten Ausgabe<br />
des <strong>Dorfblattl</strong>s die Werkstätten<br />
der Lebenshilfe vorgestellt<br />
wurde, ist diesmal das Wohnhaus<br />
und alle Aktivitäten rundherum an<br />
der Reihe:<br />
Für die Bevölkerung von Ötztal<br />
Bahnhof gehören die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner des<br />
Wohnhauses der Lebenshilfe<br />
zum Ortsbild. Sei es im Geschäft,<br />
bei den Gottesdiensten oder in<br />
den Gasthäusern, viele sind nun<br />
schon seit 20 Jahren Bestandteil<br />
des Dorfalltags.<br />
GESCHICHTE<br />
Das Wohnhaus der Lebenshilfe<br />
<strong>Tirol</strong> in Ötztal-Bahnhof startete<br />
im September 1990 mit den ersten<br />
Bewohnern. Sehr schnell<br />
füllte sich das Haus und im Jahr<br />
1991 lebten 22 Menschen mit<br />
Behinderung in drei Gruppen im<br />
Haus. Im Jahr 1996 wurden die<br />
fünf Doppelzimmer des Hauses<br />
in Einzelzimmer umgewandelt.<br />
Somit verringerte sich die Platzzahl<br />
auf 18 Bewohnerinnen und<br />
Bewohner.<br />
2008 wurde auf Grund einer<br />
Notaufnahme ein Zimmer für<br />
eine neunzehnte Bewohnerin<br />
geschaffen.<br />
Da das Wohnhaus in Ötztal<br />
Bahnhof Anfang der 90er Jahre<br />
eines der wenigen in <strong>Tirol</strong> war,<br />
wohnten vorerst BewohnerInnen<br />
aus fast allen Bezirken <strong>Tirol</strong>s im<br />
Haus. Durch den Bau von Wohnhäusern<br />
in allen Bezirken <strong>Tirol</strong>s<br />
übersiedelten einige in ihre Heimatbezirke<br />
zurück. Somit kommt<br />
heute der Großteil der BewohnerInnen<br />
aus dem Bezirk Imst.<br />
Das Wohnhaus Ötztal Bahnhof<br />
ist derzeit die größte Wohneinrichtung<br />
der Lebenshilfe in <strong>Tirol</strong>.<br />
Dennoch ist es unser Ziel den<br />
BewohnerInnen ein möglichst<br />
breitgefächertes und individuelles<br />
Leben zu ermöglichen.<br />
Aus diesem Grund ist das Haus<br />
in drei Gruppen aufgeteilt. Drei<br />
Mitarbeiterteams begleiten die<br />
Bewohner in ihrem Alltag und in<br />
ihrer Freizeit. Hierbei wird großen<br />
Wert darauf gelegt, dass der/die<br />
BewohnerIn nur da unterstützt<br />
wird, wo er/sie Hilfe benötigt.<br />
So sind die MitarbeiterInnen<br />
bemüht, die BewohnerInnen so<br />
weitgehend wie möglich in die<br />
alltäglichen Arbeiten, wie Einkaufen<br />
der Lebensmittel, Kochen,<br />
Abspülen, etc. einzubeziehen.<br />
Auch bei der Bewältigung von<br />
alltäglichen Dingen erhält der<br />
Bewohner die Unterstützung da,<br />
wo er sie braucht.<br />
FREIZEIT<br />
Aber auch die Gestaltung der<br />
Freizeit und das Ausüben von<br />
Hobbys wird nach Möglichkeit<br />
entsprechend der Interessen gestaltet.<br />
So kommt zum Beispiel Frau<br />
Seite 16 Aus der Jugend<br />
Im <strong>Sommer</strong> wird der Garten vor dem Wohnhaus zum zweiten Wohnzimmer.<br />
Cervenka einmal in der Woche<br />
ins Haus und gibt zwei unserer<br />
Bewohnern Keyboardunterricht.<br />
Immer wieder stehen Besuche<br />
bei Veranstaltungen und Konzerten<br />
auf der Tagesordnung.<br />
Besonders beliebt ist auch das<br />
Frühjahrskonzert und die Platzkonzerte<br />
der Musikkapelle Ötztal-<br />
Bahnhof.<br />
OLYMPIONIKEN<br />
Diese hat unseren Bewohnerinnen<br />
auch schon mehrmals<br />
aufgespielt, als diese sehr erfolgreich<br />
von den Special Olympics<br />
und österreichischen Meisterschaften<br />
zurückgekehrt sind.<br />
Denn viele sind mehrfache Gewinner<br />
bei Sportbewerben für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
in den Sportarten Stockschießen<br />
und Langlauf.<br />
Neun Sportler werden vom<br />
17.6. bis zum 22.6.<strong>2010</strong> an den<br />
5.nationalen <strong>Sommer</strong>spielen<br />
mit internationaler Beteiligung<br />
in St. Pölten in den Disziplinen<br />
Schwimmen, Boccia und MATP<br />
(eigener Bewerb für Rollstuhlfahrer)<br />
an den Start gehen. Auf<br />
dieses Ereignis hin haben alle<br />
wieder fleißig trainiert und wir<br />
hoffen auf viele Medaillen.<br />
So gestaltet sich der Alltag im<br />
Wohnhaus sehr abwechslungsreich.<br />
Wie bei der Eröffnung der<br />
Lebenshilfeeinrichtungen im Mai<br />
1991 das Lebenhilfeareal als das<br />
„Dorf im Dorf“ bezeichnet wurde<br />
und durch seine Lage auch<br />
ein Ort der Begegnung wurde,<br />
möchten wir auch heute gerne<br />
Bestandteil dieses Dorfes sein<br />
und gemeinsam mit der Bevölkerung<br />
am Alltagsgeschehen teilnehmen.<br />
(Text und Foto: Werner<br />
Weibold, Wohnhausleiter)<br />
GeMeiNsCHAft<br />
wiR GRAtULieReN DeN eRstKOMMUNiKANteN<br />
Die Erstkommunikanten in <strong>Haiming</strong>..... Foto: Christian Waldegger ...... und in Ötztal-Bahnhof feierten ihr großes Fest. Foto: Walter Friedl
Aus der Jugend<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
GRADO wiR KOMMeN<br />
DAs sPZ HAiMiNG AUf sOMMeRsPORtwOCHe<br />
Bereits zum achten Mal werden<br />
die Schüler des Sonderpädagogischen<br />
Zentrums <strong>Haiming</strong><br />
ihre <strong>Sommer</strong>sportwoche<br />
an der Adria verbringen. Dies hat<br />
sich bereits zu einer tollen Tradition<br />
entwickelt, seit die Schüler<br />
und Lehrer im Jahr 2000 zum ersten<br />
Mal in Jesolo waren.<br />
Es war jeweils eine wunderbar<br />
sonnige und unbeschwerte<br />
<strong>Sommer</strong>sportwoche, viele der<br />
Schüler (und ehemaligen Schüler)<br />
erzählen noch oft begeistert<br />
von „ihrem ersten Urlaub“.<br />
Heuer geht es in der Zeit vom<br />
28. Juni bis 2. Juli <strong>2010</strong> nach Grado,<br />
ins Feriencamp der Kinder-<br />
Marcel auf Nelson, dem schuleigenen<br />
Therapiepferd. Ideal für Kinder mit<br />
Wahrnehmungsbeeinträchtigungen.<br />
freunde Steiermark. Eine Woche<br />
voll Sonne, Freude und Gemeinschaft<br />
wartet auf die Schüler, und<br />
alle sind schon gespannt und<br />
freuen sich riesig.<br />
Diese Ausflüge ans Meer haben<br />
enorm zum äußerst positiven<br />
Klima am SPZ beigetragen. Die<br />
Schüler gehen gerne in die Schule<br />
(naja, die meisten jedenfalls),<br />
und manche fragen am Beginn<br />
der Ferien, wann es denn endlich<br />
wieder losgeht.<br />
Die <strong>Sommer</strong>sportwoche ist aber<br />
nicht die einzige Attraktion am<br />
SPZ, sie reiht sich vielmehr ein in<br />
eine breite Angebotspalette, die<br />
diese besondere Schule bieten<br />
kann:<br />
Das Ziel am SPZ <strong>Haiming</strong> ist es,<br />
jeden Schüler im Rahmen seiner<br />
Möglichkeiten ganzheitlich<br />
zu fördern, und dies im Rahmen<br />
einer Gemeinschaft, in der jeder<br />
sich wohlfühlen kann.<br />
So gehören zu den Angeboten<br />
der Schule das regelmäßige<br />
Schwimmen ebenso wie eine<br />
alljährliche Schiwoche, das Heilpädagogische<br />
Reiten, freiwillige<br />
Nachmittagsbetreuung und viele<br />
Ausflüge und Exkursionen. Das<br />
SPZ besitzt einen eigenen Kleinbus<br />
(von vielen Freunden und<br />
Gönnern aus <strong>Haiming</strong> und aus<br />
anderen Sprengelgemeinden gesponsert)<br />
und kann somit diese<br />
Das Highlight jeden Jahres: So schön wird‘s heuer bestimmt auch wieder in Italien<br />
Unterrichtsfahrten absolvieren.<br />
Zur Ausstattung der Schule<br />
gehört zusätzlich zu den Klassenzimmern<br />
und anderen Unterrichtsräumen<br />
auch noch ein<br />
Kugelbad und ein so genannter<br />
„Snoezele-Raum“, wo gerade<br />
Kinder mit Sinnes- und Wahrnehmungsbeeinträchtigungengezielt<br />
gefördert werden können.<br />
Einen wichtigen Platz innerhalb<br />
der Palette an Angeboten nimmt<br />
die Berufsvorbereitung ein, und<br />
hier liegen auch die Stärken des<br />
Sonderpädagogischen Zentrums:<br />
Durch vielfältige Kontakte<br />
zu Betrieben, zu weiterführenden<br />
Schulen und anderen<br />
Einrichtungen, zur Jugendarbeitsassistenz<br />
und zum AMS ist<br />
es möglich, für jeden ausschulenden<br />
Schüler ein individuelles<br />
und vorbereitetes Angebot zu<br />
fiRMvORbeReitUNG<br />
fiRMLiNGe besUCHeN ALteRsHeiM<br />
Die zwei Firmlinge Lisa Senn<br />
und Bianca Pirchner aus<br />
Ochsengarten besuchten im<br />
Rahmen ihres Firmungsunterrichts<br />
zu Ostern alte Menschen<br />
aus Ochsengarten in den Altersheimen<br />
Ötz und <strong>Haiming</strong>. Sie<br />
brachten ihnen selbstgebackene<br />
Osterlämmchen mit und unterhielten<br />
sich mit den Senioren,<br />
welche sichtlich sehr große Freude<br />
daran hatten.<br />
Das ist ein gutes Beispiel wie jung<br />
und alt voneinander profitieren<br />
können. (Text: AnF, Foto: Barbara<br />
Senn) Zenzi Gufler freute sich im Altersheim <strong>Haiming</strong> sehr über den Besuch der beiden Teenager.<br />
präsentieren. Die Schüler der<br />
ASO-Oberstufe absolvieren in<br />
ihrem letzten Schulbesuchsjahr<br />
zumeist mehrere Berufspraktika<br />
(„Schnupperwochen“) und<br />
werden durch ein Coaching der<br />
Jugendarbeitsassistenz während<br />
dieses gesamten Schuljahres auf<br />
die Berufswelt vorbereitet. Es<br />
gibt auch Schnupperwochen in<br />
weiterführenden Schulen oder<br />
Lehrausgänge in Betriebe, Berufsschulen,<br />
Lehrbauhöfe, uvm..<br />
Insgesamt wird der lebenspraktische<br />
Bezug am SPZ <strong>Haiming</strong> in<br />
allen Klassen sehr groß geschrieben.<br />
Ein engagiertes und bestens<br />
ausgebildetes Lehrerteam<br />
arbeitet mit Hirn, Herz und Hand<br />
an einer besonderen Schule für<br />
besondere Kinder.<br />
(Text: Dir. Andreas Braunhofer,<br />
Fotos: SPZ)<br />
Seite 17
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
JUNGe stiMMeN<br />
wOHiN GeHt es NACH DeR HAUPtsCHULe?<br />
Nach der HS möchte ich die Villa Blanka in<br />
Innsbruck besuchen. Ich arbeite sehr gerne mit<br />
Menschen zusammen und möchte daher einen<br />
Beruf in der Gastronomie ergreifen. Ich denke<br />
dass da die Jobchancen auch<br />
besser sind!<br />
Seite 18 Aus der Jugend<br />
Im Herbst gehe ich ins „Poly“. Danach freue<br />
ich mich auf eine Lehre als Maurer. Dort kann<br />
man gut und viel Geld verdienen.<br />
Ich möchte nach der HS die<br />
Handelschule in Imst besuchen.<br />
Und danach weiß ich noch nicht<br />
genau, was ich tun möchte. Vielleicht<br />
Bürokauffrau!?<br />
Lisa Scheiber, 14, Ochsengarten Johannes Schett, 14, <strong>Haiming</strong> Anna-Lena Fux, 14, <strong>Haiming</strong>erberg<br />
Ich möchte Automechaniker werden. Aber<br />
ich muss noch ein Jahr ins „Poly“ gehen.<br />
Ich hoffe, dass ich dort gut auf meinen<br />
Beruf vorbereitet werde.<br />
Ich hab meine Schulzeit vorbei und suche<br />
nun eine Lehrstelle als Kellnerin. Der Beruf<br />
taugt mir, weil ich gerne mit Leuten zu<br />
tun habe.<br />
Ich mach an der Fachschule für<br />
Bildhauerei in Innsbruck meine Schulzeit<br />
weiter. Bildhauer zu werden ist mein<br />
Traumberuf - ich arbeite gerne mit<br />
Materialien, die man formen kann.<br />
Kevin Winkler, 14, <strong>Haiming</strong> Nicole Ramsenthaler, 15, <strong>Haiming</strong> Nico Kreuzer, 14, <strong>Haiming</strong>
FrüHEr uND HEuTE<br />
AuS DEr cHroNik<br />
Aus der Chronik<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
MUsiKALisCHe fAMiLie<br />
stefANO UND fRANZ sCHÖPf - 2 vOLLbLUtMUsiKeR<br />
v.l.: Fanclub-Chefin Andrea Gold mit Stefano und seinem größten „Fan“.<br />
Seit sieben Jahren steht Stefa- bereits 16 Mitglieder begrüßen.<br />
no auf der Bühne und ist im Dort wurde über die Pläne, ge-<br />
In- und Ausland erfolgreich. Seit meinsame Unternehmungen<br />
Anfang September 2009 gibt es und Auftritte von Stefano infor-<br />
einen eigenen „Stefano Fanclub“. miert. „Wir begleiten Stefano<br />
Die erste Sitzung fand im Grappa nicht nur bei seinen Auftritten,<br />
(Taverne) in Ötz statt und Fan- sondern treffen uns auch hin<br />
clubleiterin Andrea Gold durfte und wieder für gemeinsame<br />
Ausflüge und nette Nachmittage<br />
bzw. Abende, wie zum Beispiel<br />
unsere gemeinsame Fahrt zum<br />
Christkindlmarkt, Kegelabende,<br />
oder Törggele-Nachmittag. Ein<br />
Pflichttermin für alle Fans war das<br />
1. Stefano Festival, welches am<br />
18. Juni in Nassereith stattfand<br />
und zu dem Stefano bekannte<br />
Gesichter wie Sarah-Stephanie,<br />
Steffen Jürgens, Oliver Haidt<br />
und Alex Weber von Radio <strong>Tirol</strong><br />
eingeladen hatte. Außerdem veröffentlicht<br />
Stefano gerade seine<br />
neue Single „Ich wünsch mir<br />
eine Nacht“ welche von Schlagerstar<br />
Gilbert komponiert und<br />
produziert wurde. Für Oktober<br />
ist schon der 1. Fanclubausflug<br />
nach Deutschland geplant.<br />
Zwei Gründe zum Feiern<br />
Urgestein Franz Schöpf darf sich<br />
im Juni gleich über zwei Ereignisse<br />
freuen. Nämlich seinen 75.<br />
Geburtstag und sein 60-jähriges<br />
Bühnenjubiläum. Im Alter von 15<br />
Jahren begann er seinen musikalischen<br />
Weg. Der führte ihn in<br />
zahlreiche Länder und er war Mitglied<br />
in den unterschiedlichsten<br />
Musikgruppen. Aktuell ist Franz<br />
Mitglied der Weinbeisser und<br />
auftrittsmäßig gefragter denn je.<br />
„Bei seinem 50-jährigen Jubiläum<br />
teilte er uns mit, dass er jetzt<br />
ein bisschen kürzer treten wird,<br />
aber seither ist er noch mehr unterwegs<br />
als vorher. Doch die Musik<br />
ist es, die ihn jung hält, und so<br />
wünschen wir ihm weiterhin viel<br />
Erfolg. Wir sind sicher, dass er mit<br />
100 noch auf der Bühne stehen<br />
wird“, so seine Familie.<br />
(Text und Foto: Stefano Schöpf)<br />
bRAND AUs<br />
MeHReRe bRäNDe iN DeN LetZteN MONAteN<br />
Gleich mehrfach musste die<br />
Feuerwehr in den letzten<br />
Monaten zu Hilfe eilen:<br />
Am 16. April wurde im Bereich<br />
<strong>Haiming</strong> und Roppen Großalarm<br />
ausgelöst. Bei dem Brand handelte<br />
es sich um einen Waldbrand<br />
oberhalb des Schotterwerks der<br />
Firma Thurner. Die Feuerwehren<br />
aus <strong>Haiming</strong>, Ötztal Bhf., Roppen<br />
und Wald waren am ersten Tag<br />
mit insgesamt 87 Mann im Einsatz.<br />
Nach knapp vier Stunden<br />
rückte ein Teil der <strong>Haiming</strong>er<br />
Wehr ab. Am zweiten Tag wurden<br />
die Feuerwehren wieder zu den<br />
Nachlöscharbeiten benötigt. Zudem<br />
holte man die Flughelfer des<br />
Bezirksfeuerwehrverbandes Imst<br />
und die <strong>Land</strong>esfeuerwehrschule<br />
Telfs sowie zwei Helikopter der<br />
Firma Knaus. Insgesamt waren ca.<br />
200 Hubschrauberflüge und die<br />
flächendeckenden Löscharbei-<br />
ten der Feuerwehren notwendig<br />
um schlussendlich ´´Brand Aus´´<br />
geben zu können.<br />
Am 20. April <strong>2010</strong> heulten erneut<br />
die Sirenen in <strong>Haiming</strong>, denn ein<br />
Wohnzimmer in der Alten Bundesstraße<br />
stand in Flammen.<br />
Wieder rückte man mit allen drei<br />
Fahrzeugen und 38 Mann zum<br />
Brand aus. Dort angekommen,<br />
wurden im Haus alle Türen geschlossen<br />
und unter schwerem<br />
Atemschutz der Brand gelöscht,<br />
zudem wurden vom Atemschutztrupp<br />
am Brandort die Fenster<br />
geöffnet um den Wohnbereich<br />
rauchfrei zu bekommen. Nach<br />
ca. einer Stunde konnte auch<br />
dieser Einsatz beendet werden.<br />
Eine Woche später, am 27. April<br />
wurden die Mitglieder per Kommandoschleife<br />
zu einem Brand<br />
in Ochsengarten gerufen. Wobei<br />
die Feuerwehr <strong>Haiming</strong> nur<br />
in Bereitschaft stand. Die Feuerwehren<br />
Ochsengarten, Silz, Ötz<br />
und Ötzerau konnten den Brand<br />
unter schwerem Atemschutz<br />
schnell unter Kontrolle bringen.<br />
Vor Ort stellte sich heraus, dass<br />
es sich um einen Brand von mehreren<br />
Elektrogeräten sowie anderen<br />
Objekten handelte. Auch<br />
war das Gebäude teils stark verraucht<br />
und musste mittels Überdruckbelüfter<br />
rauchfrei gemacht<br />
werden.<br />
Am 24. Mai wurde die Feuerwehr<br />
<strong>Haiming</strong> wiederum zu Hilfe gerufen.<br />
Ein Trafo im Umspannwerk<br />
der Verbund geriet in Brand.<br />
Unter Anwesenheit eines Mitarbeiters<br />
des Umspannwerkes fuhr<br />
nur das TLF zum Brandobjekt,<br />
welches sich in der elektrischen<br />
Anlage befand, ein. Die restlichen<br />
Fahrzeuge und Einsatzkräfte<br />
warteten außerhalb des Gelän-<br />
des und blieben in Bereitschaft.<br />
Nach einer kurzen Einweisung<br />
des Mitarbeiters, welcher Bereich<br />
stromlos war, konnte man dann<br />
mit den Löscharbeiten beginnen!<br />
Nach einer Stunde konnte die<br />
Mannschaft der Feuerwehr <strong>Haiming</strong><br />
den Einsatz beenden.<br />
FEUERWEHRFEST<br />
Am Samstag, den 3. Juli <strong>2010</strong><br />
findet wieder das Feuerwehrfest<br />
vor der Gerätehalle in <strong>Haiming</strong><br />
statt. Neben einer Fahrzeugschau<br />
und einer Feuerlöscherdemonstration<br />
können sich die<br />
Besucher auch im Zielspritzen<br />
üben. Für Speis und Trank ist gesorgt.<br />
Unterhalten wird das Publikum<br />
bei jeder Witterung und<br />
freiem Eintritt ab 20:30 Uhr vom<br />
Tschirgant-Duo. Die Feuerwehr<br />
<strong>Haiming</strong> freut sich auf zahlreiche<br />
Besucher. (Text: Daniel Kopp)<br />
Seite 19
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
sO wAR es DAMALs<br />
bRüCKeN iN UNseReR GeMeiNDe<br />
Der Autobahnzubringer zur A 12 in Ötztal-Bahnhof, Aufnahme 1986<br />
Brückenbau bei Roppen 1937; im Zuge der Neutrassierung der Bundesstraße<br />
zwischen <strong>Haiming</strong> und Imst wurde die Brücke erbaut<br />
Die Brücke in Brunau über die Ötztaler Ache nach Sautens, Fertigstellung 1989<br />
Seite 20 Aus der Chronik<br />
Eisenbahnbrücke über die Ötztaler Ache, 1883 erbaut; 1944 bis 1945 bombardiert;<br />
im Dezember 1968 gesprengt und durch ein neues Tragwerk ersetzt.<br />
Holzbrücke über den Inn bei Magerbach, Aufnahme ca. 1913<br />
Die Brücke nach Mareil, erbaut 1996
ALte MeNsCHeN eRZäHLeN<br />
stACHes´N MARtHA iMMeR AKtiv<br />
Martha Prantl wurde im Dezember<br />
1912 als zweites<br />
Kind des Karl und der Sofie Mittelstädt<br />
geb. Kopp geboren. Der<br />
Vater arbeitete als Steinmetz<br />
im Steinbruch des Raffl Alois<br />
(Gallen), die Mutter als Schneiderin<br />
im Dorf. Martha und ihre<br />
Schwester Sofie (verehelichte<br />
Stigger „Jocheles“) wuchsen in<br />
<strong>Haiming</strong> auf.<br />
Im jugendlichen Alter fuhr<br />
Martha des Öfteren mit dem<br />
Fahrrad nach Telfs zum Ausgehen<br />
und Tanzen. Dort lernte sie<br />
auch ihren späteren Mann, den<br />
Steinmetz Franz Prantl kennen.<br />
Sie heirateten im Jahr 1940 und<br />
bekamen 4 Kinder (Eva, Renate,<br />
Heinz und Rainer). Da Franz<br />
viel Zeit beruflich in Innsbruck<br />
verbrachte, lebte sich das Paar<br />
auseinander und trennte sich<br />
schließlich. Der Vater von Martha<br />
verstarb bereits im Alter von 33<br />
Jahren und so hatten Martha,<br />
ihre Mutter Sofie und die 4 Kinder<br />
mit vielen wirtschaftlichen,<br />
aber auch sozialen Widrigkeiten<br />
zu kämpfen.<br />
Diese Umstände brachten es mit<br />
sich, dass Martha mit ihrer Familie<br />
mehrere Male umzog. Einige<br />
Stationen waren beispielsweise<br />
das Kössler Haus im Gartenweg,<br />
Dandl<strong>´s</strong> Haus in der Kreuzstraße,<br />
beim Christl<strong>´s</strong> Haus oder<br />
im Pfutsch´n Haus im Dorf bis<br />
schließlich der Wohnblock im<br />
Steinweg errichtet wurde. Dort<br />
Martha ist immer gut gelaunt und sehr<br />
unternehmungslustig.<br />
Bei der Modenschau agierte Martha als das wohl älteste Modell der Welt.<br />
lebte sie bis vor Kurzem bei ihrer<br />
Tochter Renate. Die 64 Stufen bis<br />
in den 4. Stock sind ihr letztlich<br />
„zur Plag“ geworden und so verbringt<br />
sie ihren Lebensabend im<br />
Wohnheim in <strong>Haiming</strong>.<br />
Martha dankt heute noch ihrer<br />
Mutter, die sowohl die Betreuung<br />
der Kinder als auch die Hausarbeit<br />
zum Großteil übernahm und<br />
es ihr somit ermöglichte, einer<br />
Beschäftigung nachzugehen.<br />
Gearbeitet hat Martha zunächst<br />
als Kellnerin in Innsbruck beim<br />
„Fechtl“ und in der Kiebachgasse<br />
und lange Zeit als Schneiderin<br />
beim Dandl<strong>´s</strong> (Witting) in<br />
<strong>Haiming</strong>.<br />
Das Tanzen und die Fasnacht<br />
zählen bis heute zu den großen<br />
Leidenschaften der „Staches´n<br />
Martha“. „Ich glaube, ich habe<br />
bis heute noch keine Fasnacht<br />
im Dorf ausgelassen, und interessiere<br />
mich immer noch für die<br />
bunten Kostüme und Gewänder“,<br />
erzählt sie mit viel Vorfreude auf<br />
das nächste Jahr. Sie verbrachte<br />
viele schöne Stunden mit ihren<br />
Freunden im Ferienheim und<br />
kann sich noch gut an einen Maskenball<br />
erinnern, bei dem sie sich<br />
mit Christl<strong>´s</strong> Paula als Holländerinnen<br />
mit Holzschuhen verkleidet<br />
hatte. „Da hat so mancher<br />
beim Tanz eins aufs Schienbein<br />
bekommen“, erzählt Martha mit<br />
einem schelmischen Lachen.<br />
Vielen Dorfbewohnern ist<br />
Martha als stolze Mofabesitzerin<br />
ein Begriff. Noch mit knapp über<br />
Aus der Chronik<br />
90 Jahren fuhr die rüstige Pensionistin<br />
mit ihrem roten Zweirad<br />
durchs Dorf. „Als ich aber einen<br />
Polizisten nicht mehr von einem<br />
Baum unterscheiden konnte,<br />
habe ich das dann gelassen“,<br />
meint sie mit einem Augenzwinkern.<br />
Martha ist die zweitälteste<br />
<strong>Gemeinde</strong>bürgerin, Frau Dora<br />
Auderer aus Magerbach ist um 4<br />
Monate älter als sie.<br />
Auf die Frage der Redaktion, wie<br />
viele Enkel, Urenkel und Ururenkel<br />
sie habe, antwortete „Mante“,<br />
wie sie von ihrer Familie liebevoll<br />
genannt wird: „Deis woass i it,<br />
schreibsch grod an Haufen.“<br />
Mit ihren Kindern freut sich<br />
Martha über mittlerweile 11 Enkel,<br />
15 Urenkel und sogar 2 Ururenkel.<br />
Neben der Gesundheit ist noch<br />
ein weiterer Zukunftswunsch der<br />
Staches´n Martha bemerkenswert.<br />
„Ich möchte unbedingt<br />
noch einmal in einen großen<br />
Zirkus!“ Dieser Wunsch wurde<br />
Martha von der Leitung des<br />
Wohn- und Pflegeheimes erfüllt.<br />
Zusammen mit der Betreuerin<br />
Eveline besuchte Martha an<br />
einem Samstag im Februar eine<br />
Vorstellung des „Cirque du Soleil“<br />
in Innsbruck und war restlos begeistert.<br />
Kurz darauf war sie dann<br />
bei der Modenschau im Wohn-<br />
und Pflegeheim als das wohl älteste<br />
Modell der Welt aktiv.<br />
Wir wünschen dem Original noch<br />
viele schöne Erlebnisse und sind<br />
uns sicher, dass ihr nicht langweilig<br />
wird.<br />
(Text: beka, Fotos: mams)<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
<strong>Haiming</strong> sagt<br />
Danke<br />
Diese Randspalte widmet<br />
sich den guten Geistern<br />
im Dorf. Egal ob jemand<br />
den Wald aufräumt, jemandem<br />
regelmäßig die<br />
Milch holt oder jemand<br />
echte Nachbarschaftshilfe<br />
leistet, wir wollen<br />
diese Mitbürger vor den<br />
Vorhang holen. Dabei<br />
sind wir natürlich auf die<br />
Mithilfe unserer Leser angewiesen.<br />
Tipps an<br />
dorfblattl@gmail.com<br />
oder per Telefon an<br />
0660/8805700<br />
s a g t<br />
Danke die<br />
Pfarre <strong>Haiming</strong> zu Josef<br />
Scherl, der als erster Lektor<br />
der Pfarre aktiv war<br />
und dieses Amt seit 40<br />
Jahren zuverlässig ausübt.<br />
Vergelt<strong>´s</strong> Gott!<br />
s a g t<br />
Danke der<br />
Miniclub <strong>Haiming</strong> zu Marlies<br />
Schumacher für ihre<br />
engagierte Mitarbeit in<br />
den letzten Jahren und<br />
wünscht ihr bei der neuen<br />
beruflichen Herausforderung<br />
alles erdenklich<br />
Gute.<br />
s a g e n<br />
Danke die<br />
Barmherzigen Schwestern<br />
zu Gertrud Breu für<br />
die liebevolle Bepflanzung<br />
und Betreuung des<br />
Schwesterngrabes am<br />
Friedhof <strong>Haiming</strong>.<br />
Seite 21
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
LebeNsbiLDeR - iNGe PiCHLeR<br />
AUs AfGHANistAN NACH ÖtZtAL-bAHNHOf<br />
Heute lebt Inge Pichler gerne in <strong>Tirol</strong>.<br />
Auf die Frage, wo Inge Pichler<br />
bisher gelebt hat, kommt<br />
eine nicht alltägliche Antwort.<br />
Das Mädchen wurde in Oberösterreich<br />
geboren, übersiedelte<br />
mit drei Jahren nach Afghanistan<br />
um als junge Frau über Imst nach<br />
Ötztal-Bahnhof zu kommen. Eine<br />
spannende Lebensgeschichte,<br />
die sie dem <strong>Dorfblattl</strong> erzählt.<br />
1946 kam Inge im kleinen Ort<br />
Nöstlbach bei Linz zur Welt und<br />
fand in der Großfamilie mit Eltern,<br />
Großeltern und Urgroßeltern<br />
ein geborgenes Nest. Die<br />
Erinnerungen an das Leben in<br />
Oberösterreich sind spärlich,<br />
denn schon mit drei Jahren wanderte<br />
das kleine Mädchen nach<br />
Afghanistan aus.<br />
ABENTEUER AFGHANISTAN<br />
Ihr Opa bekam als Fachmann<br />
in der Textilbranche von der<br />
afghanischen Regierung das<br />
Angebot, in Kundus, nördlich<br />
von der Hauptstadt Kabul, eine<br />
Textilfabrik zu bauen. So kam es,<br />
dass die kleine Inge mit ihren Eltern,<br />
Oma und Opa über Zürich<br />
nach Teheran flog. Es folgte eine<br />
abenteuerliche Fahrt mit dem<br />
Bus quer durch den Iran bis nach<br />
Afghanistan.<br />
„Das Leben in der afghanischen<br />
Hauptstadt Kabul war einfach,<br />
es gab nicht sehr viel Auswahl<br />
bei den Lebensmitteln. Schweinefleisch<br />
gab es nicht, das Rindfleisch<br />
war hart und zäh, an Obst<br />
und Gemüse bekamen wir Tomaten<br />
und Weintrauben. Die Küche<br />
bestand großteils aus Getreide<br />
und Kartoffeln. Auch Butter und<br />
Milch waren schwer zu kriegen“<br />
erinnert sich Inge. Inge freundete<br />
sich schnell mit ihren Nachbarskindern<br />
an, sie spielten miteinander,<br />
wodurch das Mädchen ganz<br />
nebenbei fließend die <strong>Land</strong>essprache<br />
Farsi lernte. Es war eine<br />
schöne Kindheit. 1952 gingen die<br />
Großeltern zurück nach Österreich,<br />
Inges Familie blieb, der Vater<br />
wurde Leiter der Handelsdelegation<br />
und war zuständig für die<br />
Handelsbeziehungen zwischen<br />
Österreich und Afghanistan.<br />
Nach dem Krieg kamen viele<br />
Deutsche und auch einige Österreicher<br />
in das <strong>Land</strong>, um bei Bauprojekten,<br />
als Lehrer oder in der<br />
Entwicklungshilfe zu arbeiten. In<br />
der deutschen Schule sammelte<br />
sich der Nachwuchs und auch<br />
Inge begann hier ihre Schullaufbahn.<br />
„Wir haben viel Schönes<br />
dort erlebt, es gab <strong>Sommer</strong>feste<br />
und Krippenspiele, eine nette<br />
Gemeinschaft, es war eben eine<br />
schöne Zeit“ erzählt sie rückblickend.<br />
Bis zum Alter von 14 Jahren<br />
blieb sie dort, zwei Schuljahre<br />
verbrachte sie aber auf Wunsch<br />
ihrer Eltern bei den Großeltern<br />
in Österreich. Mit 14 Jahren trat<br />
Inge ihre erste Arbeitsstelle an.<br />
Zwei Jahre lang war sie Kindergärtnerin,<br />
ein Beruf, den sie mit<br />
viel Liebe und Freude ausübte.<br />
Dann wechselte sie ins Büro eines<br />
holzverarbeitenden Betriebes,<br />
auch das war eine Arbeit, die ihr<br />
gefiel.<br />
GROSSE LIEBE<br />
In der Nähe von Kabul wurde<br />
1965 über die Entwicklungshilfe<br />
ein Kraftwerk gebaut, an dem<br />
„jede Menge junge Männer“<br />
mitarbeitete, wie sie lachend erzählt.<br />
Inge traf „ihren Paul“, einen<br />
Kärntner, schon 7 Monate später<br />
wurde geheiratet.<br />
„Standesamt gab es keines“, so<br />
Inge, „der Mullah und der Bezirksrichter<br />
haben uns getraut.<br />
Die kirchliche Trauung übernahm<br />
der italienische Kulturattaché, ein<br />
Bischof, der dem Paar in der Kapelle<br />
der italienischen Botschaft<br />
das Ehesakrament spendete.<br />
Das Paar machte eine Hochzeitsreise<br />
durch Afghanistan und<br />
wohnte dann einige Monate bei<br />
Seite 22 Aus der Chronik<br />
Inges Eltern in Kabul. Im Herbst<br />
1966 kam der Abschied von diesem<br />
<strong>Land</strong>. Der Kraftwerksbau<br />
war abgeschlossen und das junge<br />
Ehepaar fuhr im Auto über die<br />
Türkei, Griechenland und Jugoslawien<br />
nach <strong>Tirol</strong>.<br />
Für Inge war es eine schmerzhafte<br />
Zeit, zwei Jahre lang hatte<br />
sie Heimweh nach Afghanistan<br />
und sehnte sich zurück. Als eine<br />
Rückkehr durch ein Stellenangebot<br />
für Paul in Aussicht war, marschierten<br />
die Russen in Afghanistan<br />
ein, wodurch der Traum<br />
wie Sand in den Fingern zerrann.<br />
NEUE HEIMAT<br />
Kurze Zeit wohnten die beiden<br />
in Imst, dann wurde Paul Schaltmeister<br />
beim Verbund in Ötztal-<br />
Bahnhof. Inge wurde – ebenfalls<br />
beim Verbund – Sekretärin, die<br />
beiden bezogen ein Dienstzimmer,<br />
später eine Zweizimmerwohnung<br />
in der Verbundsiedlung.<br />
1971 kamen die Zwillinge<br />
Gabi und Thomas zur Welt, eine<br />
große Freude und Erfüllung für<br />
das Ehepaar. 1995 stand ein geeignetes<br />
Haus zum Verkauf und<br />
Inge zog mit ihrer Familie in die<br />
Waldstraße ins Eigenheim. Im<br />
Jahr 2000 ging sie in Pension<br />
und stellte überrascht fest, dass<br />
ihr die Arbeit im Büro gar nicht<br />
fehlte.<br />
PENSION<br />
Das mag auch daran liegen, dass<br />
ihr in der Pension alles andere<br />
als langweilig war. Das Haus und<br />
Garten sind zu versorgen und seitens<br />
der Pfarre entdeckte man,<br />
Inge und Paul Pichler in der Nähe von Kabul um Winter 1965.<br />
dass eine Mitarbeit von Inge Pichler<br />
eine wahre Bereicherung sein<br />
würde. 2002 begann Inge ihre Tätigkeit<br />
im Pfarrgemeinderat, dazu<br />
kamen die Vinzenzgemeinschaft<br />
und die jährlichen Caritassammlungen.<br />
Auch die Blumen der<br />
Pfarre gediehen prächtig unter<br />
ihrer Pflege und die freundliche<br />
Art wurde bald geschätzt. „Ich tu<br />
es gern“, sagt Inge, „es ist einfach<br />
ein gutes Gefühl, mitzuhelfen. Es<br />
muss Leute geben, die etwas für<br />
die Gemeinschaft beitragen. Und<br />
wenn man einmal angefangen<br />
hat, dann kommt man sowieso<br />
nicht mehr los!“<br />
Und doch liegt es auf der Hand,<br />
was die wirkliche Lieblingsbeschäftigung<br />
von Inge ist. Ihre Kinder<br />
haben tolle Partner geheiratet<br />
und Nachwuchs bekommen.<br />
Es sind die vier Enkelkinder Jakob<br />
(10), Simon (8), Heidi (4) und Philip<br />
(7 Monate), die das herzlichste<br />
Lachen auf das Gesicht der glücklichen<br />
Oma zaubern. „Mit den<br />
Kleinen zu spielen, zu reden,<br />
etwas zu bauen, auf sie aufzupassen,<br />
das ist die größte Freude<br />
für mich“ so Inge. „Ich kann die<br />
Enkelkinder richtig genießen und<br />
habe das Glück, dass alle ganz in<br />
der Nähe wohnen.“<br />
In das geschundene Afghanistan<br />
möchte Inge nicht mehr fahren,<br />
sie behält es in Erinnerung, wie<br />
sie es damals erlebt hat. Mit ihrem<br />
Mann Paul reist sie gerne,<br />
waren es letzthin Amerika, Kanada,<br />
Schottland und das Baltikum<br />
freuen sich die beiden heuer auf<br />
ihre Urlaubsreise nach Norwegen.<br />
(Text: Chris, Fotos: privat)
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
fiRMeNPORtRAit - stiGGeR MODeN<br />
vON DeR sCHNeiDeRei ZUM MODeZeNtRUM<br />
Im Jahre 1967 begann der junge<br />
Schneidermeister Hanspeter<br />
Stigger mit einer Gehilfin<br />
und zwei Lehrlingen in <strong>Haiming</strong><br />
eine Maßschneiderei. Hanspeter<br />
träumte von der Einrichtung einer<br />
Konfektionsschneiderei und<br />
so erledigte er mit vier Mitarbeitern<br />
im „Wittinghaus“ ab 1969<br />
Lohnaufträge - Hosen als Beginn<br />
einer Erfolgsgeschichte!<br />
Dies zeigte sich schon bei den<br />
nächsten Aufträgen.So orderte<br />
beispielsweise der Quelle-Versand<br />
3.000 Hosen.<br />
Bereits 1970 übersiedelte der<br />
Betrieb ins alte <strong>Gemeinde</strong>haus,<br />
bedingt durch immer mehr Aufträge<br />
vom Reuttener Textilwerk.<br />
Bald wurde aber die für die junge<br />
Firma schicksalhafte Entscheidung<br />
fällig, auf die Produktion<br />
von Jeans umzusteigen. Zuerst<br />
als weitere Lohnproduktion, ab<br />
1971 kam es dann zur Verselbständigung<br />
mit einer eigenen,<br />
neuen Kollektion aus Hosen und<br />
Röcken, sowie dem Aufbau einer<br />
eigenen Verkaufsorganisation<br />
mit bis zu sechs Vertretern. Der<br />
Produktionsablauf wurde mit<br />
vorerst einfachen Mitteln rationalisiert<br />
und auf eine einfache Serienproduktion<br />
umgestellt, eine<br />
Art Fließbandarbeit entstand.<br />
Die Belegschaft musste wieder<br />
aufgestockt werden und betrug<br />
bald 50 Mitarbeiterinnen. Dabei<br />
nützte die Geschäftsführung den<br />
Umstand, dass im alten <strong>Gemeinde</strong>haus,<br />
früher das „Klösterle“, ein<br />
ehemaliger Kindergarten eingerichtet,<br />
aber unbenützt, war. Die<br />
Mutter von Ehefrau Herlinde<br />
Stigger, die eine Kindergärtnerin<br />
war, errichtete in diesen Räumen<br />
einen „Betriebskindergarten“. Für<br />
Hanspeter war dies auch ein Zeichen<br />
seines „sozialen“ Denkens!<br />
Dieser Umstand ermöglichte es<br />
ca. 15 Frauen aus <strong>Haiming</strong> bei<br />
Stigger in Teilzeit zu arbeiten<br />
und ihre Kinder gut aufbewahrt<br />
zu wissen. In späteren Jahren<br />
wurde dieser Kindergarten von<br />
der <strong>Gemeinde</strong> übernommen und<br />
zum 1. <strong>Gemeinde</strong>kindergarten<br />
<strong>Haiming</strong>s ausgebaut.<br />
In dieser Zeit wurde die Firma<br />
Stigger bekannt. Unzählige Familien<br />
kauften für Alt und Jung<br />
Hosen und Bekleidung im alten<br />
<strong>Gemeinde</strong>haus ein. Die „Stigger-<br />
Jean” wurde ein Begriff im <strong>Land</strong>.<br />
Die weiteren Erfolge im Verkauf<br />
forderten eine weitere Produktionsausweitung<br />
und der Platz in<br />
der bisherigen Produktionsstätte<br />
wurde damit wieder zu eng. In<br />
der Kalkofenstraße wurde 1975<br />
ein eigenes Gebäude errichtet<br />
und zu einer modernen Produktionsstätte<br />
ausgebaut. Der Verkauf<br />
wurde beim Höpperger, vorerst<br />
im Keller zentral eingerichtet und<br />
durchgeführt, bald aber wurde<br />
dort das bekannte Obergeschoss<br />
zum beliebten Einkaufszentrum<br />
für Kunden aus nah und fern.<br />
In diese Zeit 1975/76 fällt auch<br />
die Entscheidung, die Produktion<br />
ausschließlich auf Jeans<br />
umzustellen. Die Belegschaft<br />
wurde aufgrund der Erfolge<br />
immer wieder dem Bedarf angepasst<br />
und betrug bis zu 150<br />
MitarbeiterInnen. In dieser Zeit<br />
wurden jährlich bis zu 200.000<br />
Hosen erzeugt und verkauft. Insgesamt<br />
hat die Firma in all den<br />
Jahren rund 2,5 Millionen Hosen<br />
erzeugt!<br />
Kleidung am Fließband wurde von rund 50 Schneiderinnen produziert.<br />
Aus der Chronik<br />
Mitte der 70-Jahre kamen Kunden von überall her, um hier einzukaufen.<br />
Die Kollektion und die gesamte<br />
Werbung wurde immer in Eigenregie<br />
erledigt. Dafür war viel<br />
Phantasie und Kreativität notwendig,<br />
wie z.B. die mehrfache<br />
Einkleidung der Schisprung- Nationalmannschaft<br />
mit den klingenden<br />
Namen wie Prof. Preimel,<br />
Karl Schnabl usw.<br />
1982 war dann eine neuerliche<br />
Produktionsumstellung auf eine<br />
“hängende Fertigung” fällig.<br />
1985 ergaben sich dann leider<br />
Finanzierungsprobleme, aus damaliger<br />
und vor allem aus heutiger<br />
Sicht unverständlich, und<br />
der Betrieb musste kurzfristig<br />
abgegeben werden. Leider überlebte<br />
dies das Unternehmen nur<br />
für einige Monate.<br />
Hanspeter und die Familie Stigger<br />
ließen sich durch diesen<br />
harten Rückschlag nicht davon<br />
abhalten, nach zwei Monaten<br />
wieder mit ca. 15 Personen in<br />
Privathäusern Hosen zu produzieren<br />
und damit den Verkauf zu<br />
sichern, der von Herlinde Stigger<br />
nach wie vor abgewickelt wurde.<br />
Durch den Bau und die Eröffnung<br />
der Autobahn wurde der Verkauf<br />
in <strong>Haiming</strong> immer schwächer<br />
und als neuer verkehrsgünstiger<br />
Verkaufsplatz bot sich das FMZ in<br />
Imst an. Dort wurde vorerst ein<br />
Geschäft mit 65 m² eingerichtet,<br />
aber bereits nach vier Monaten<br />
um zusätzliche 250 m² erweitert.<br />
Eine neue Erfolgsstory wurde<br />
gestartet. Der Verkauf und die<br />
Produktion in <strong>Haiming</strong> wurde<br />
aufgelassen, alles konzentrierte<br />
sich nur mehr auf Imst.<br />
Bis vor sieben Jahren wurden<br />
sämtliche Kleidungsänderungen<br />
von Hanspeter Stigger selbst er-<br />
ledigt, heute sind dafür Schneiderinnen<br />
eingestellt und sorgen<br />
für die kostenlosen Änderungen<br />
als sehr wichtiges Verkaufsargument<br />
bei Stigger.<br />
Heute, nach 17 Jahren Tätigkeit<br />
im FMZ Imst hat Stigger eine Verkaufsfläche<br />
von insgesamt 2.400<br />
m², beschäftigt 55 Mitarbeiter,<br />
davon immer noch acht aus <strong>Haiming</strong>,<br />
die Familienangehörigen<br />
nicht eingerechnet.<br />
Besonders zu betonen ist, dass<br />
heute die drei Söhne von Herlinde<br />
und Hanspeter den Laden<br />
selbstständig führen und “schaukeln”,<br />
darüber freuen sich die Eltern<br />
ganz besonders und betonen<br />
dies entsprechend.<br />
Wolfgang ist als Bürokaufmann<br />
und Bilanzbuchhalter für den<br />
kaufmännischen Bereich verantwortlich.<br />
Michael schaukelt<br />
den Verkauf und leitet die große<br />
Schar des Verkaufspersonals.<br />
Christian als jüngster unterstützt<br />
die Brüder, wo Not am Mann ist.<br />
Eine wirklich ideale Mischung<br />
und Zusammenarbeit. Neben<br />
dem Standort im FMZ führt Stigger<br />
auch drei Palmers-Filialen in<br />
Imst, <strong>Land</strong>eck und Telfs, sowie<br />
zwei Triumph-Läden in Imst und<br />
Telfs. Herlinde und Hanspeter haben<br />
sich in letzter Zeit zurückgezogen<br />
und helfen, wo es notwendig<br />
ist. Dass Hanspeter Stigger 29<br />
Jahre lang Obmann der Musikkapelle<br />
<strong>Haiming</strong> war, sich aber<br />
auch immer für die Geschicke der<br />
<strong>Gemeinde</strong> interessiert hat, zeigt<br />
seine große Verbundenheit mit<br />
<strong>Haiming</strong>, wo er mit seiner Herlinde<br />
durch viele Jahre wesentliche<br />
Spuren geprägt hat. (Text: Bruno<br />
Holzhammer , Fotos: privat)<br />
Seite 23
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
Zwei NeUe KAPeLLeN iN HAiMiNG<br />
eiNe AUf CHRistLs HOf UND ...<br />
Andernorts werden Kirchen<br />
und Kapellen versperrt, geschlossen<br />
oder anderen Verwendungszwecken<br />
zugeführt. Der<br />
<strong>Land</strong>wirt Christian Kopp machte<br />
das Gegenteil und schuf in den<br />
letzten sechs Monaten auf dem<br />
Gelände seines Bio-Bauernhofes<br />
eine kleine barocke Perle, die<br />
Die Kapelle ist innen und außen barock<br />
geprägt.<br />
Seite 24<br />
zum Verweilen und Beten einlädt.<br />
Am Pfingstmontag wurde<br />
das Gotteshaus im Rahmen einer<br />
Feldmesse geweiht und seiner<br />
Bestimmung übergeben.<br />
Pater Camillus Essig eröffnete<br />
den Weihegottesdienst mit den<br />
Worten: „In der Bibel steht: Am<br />
Anfang war das Wort. Für die Familie<br />
Kopp gilt: Am Anfang war<br />
die Not.“ Nach einem Brand vor<br />
rund zehn Jahren stand die Familie<br />
Kopp vor dem Nichts. Damals<br />
gab Christian sich selbst das Versprechen,<br />
dass er, falls seine Familie<br />
diese existenzbedrohende<br />
Not überstehen sollte, alljährlich<br />
nach Lourdes pilgern werde.<br />
Inzwischen geht es der Familie<br />
wieder gut und mit „Christl’s<br />
Hof“ läuft es prima. Christian ist<br />
ein sehr gläubiger Mensch, eng<br />
verbunden mit der Gottesmutter<br />
Maria. Nun war es für ihn an der<br />
Zeit ein „Dankmal“ zu errichten.<br />
Entworfen und geplant wurde<br />
die Kapelle von Christian Kopp<br />
und Kunstmaler Martin Juen aus<br />
Rietz, der auch das Altarbild schuf<br />
und die barocken Freskenmalereien<br />
ganz nach den Wünschen<br />
des <strong>Haiming</strong>er <strong>Land</strong>wirtes gestaltete.<br />
Errichtet wurde das sakrale<br />
Kleinod von einer Projektgruppe<br />
der HTL Imst unter der Leitung<br />
des <strong>Haiming</strong>er Lehrers Bernhard<br />
Haselwanter. Dieser meint dazu:<br />
„Es kommt immer wieder vor,<br />
dass die HTBLA Imst Projekte<br />
auch außerhalb des Schulstandortes<br />
durchführt. In der Regel<br />
handelt es dabei um Aufgaben<br />
die in den sozialen, kirchlichen<br />
oder öffentlichen Bereich fallen.<br />
Beim Kürbisfest im Herbst 2009<br />
erzählte mir Christian Kopp,<br />
dass er eine Kapelle auf seinem<br />
Grundstück errichten will. Nach<br />
Abschluss der Genehmigungen<br />
wurde Mitte November 2009 mit<br />
dem Bau der Kapelle begonnen.<br />
Ich war mit meinen SchülerInnen<br />
... eiNe weiteRe iN LANbACH!<br />
Schon lange überlegte man<br />
am <strong>Haiming</strong>erberg hin und<br />
her, was mit der renovierungsbedürftigen<br />
Kapelle in Lanbach<br />
passieren sollte. Schlussendlich<br />
beschloss der Pfarrgemeinderat,<br />
eine neue Kapelle zu errichten.<br />
Gesagt, getan! Schon im September<br />
2008 begannen die ersten<br />
Sprengungen am <strong>Haiming</strong>erberg<br />
in Lanbach. Karl-Heinz Köll<br />
übernahm die große Herausforderung<br />
als Bauleiter. Viele lange<br />
Tage verbrachten er und Pater<br />
Camillus Essig damit, die <strong>Gemeinde</strong>,<br />
Nachbarn, Vereine, Firmen<br />
und andere Helfer um ihre<br />
Mithilfe zu bitten, welche ihm mit<br />
großem Engagement und Eifer<br />
zur Seite standen. Vereine griffen<br />
in ihre Kassen und steuerten Geld<br />
bei, Firmen stellten ihre Dienste<br />
oft billiger oder auch gratis zur<br />
Verfügung und auch das großzügige<br />
Budget der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong><br />
unterstützte den Kapellenbau<br />
sehr. Aber natürlich und vor<br />
allem auch er selbst steckte viel<br />
Kraft und Arbeit in dieses Projekt.<br />
<strong>Haiming</strong>erberger, doch teilweise<br />
auch Menschen und Firmen aus<br />
der ganzen <strong>Gemeinde</strong> halfen zusammen.<br />
Und das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen. Geweiht wurde<br />
die Kapelle dem Hl. Antonius am<br />
30. Mai vom Dekan Josef Tiefenthaler.<br />
Leider machte das Wetter<br />
den <strong>Haiming</strong>erbergern einen<br />
Strich durch die Rechnung und<br />
die Messe musste in der Kirche<br />
gefeiert werden. Schlussendlich<br />
legte der Hl. Antonius doch<br />
noch ein gutes Wort bei Petrus<br />
ein und die Festgemeinde konnte<br />
gemeinsam nach Lanbach<br />
zur Segnung marschieren. Beim<br />
Frühschoppen mit der Musikkapelle<br />
<strong>Haiming</strong> verlas Pfarrer Pater<br />
Camillus Essig den Dank an alle<br />
Helfer, welcher eine ewig lange<br />
Liste war. Auch hiermit möchte<br />
der Pfarrgemeinderat nochmals<br />
ein herzliches VERGELT´S GOTT<br />
aussprechen an alle, die in jeglicher<br />
Weise am Bau oder der Festgestaltung<br />
beteiligt waren.<br />
(Text und Fotos: Anna Föger) Die Kapelle ist ein kleines Schmuckstück geworden.<br />
Aus der Chronik<br />
bis Mitte April <strong>2010</strong> damit beschäftigt<br />
dieses Bethaus zu errichten.<br />
Sämtliche Bautätigkeiten<br />
wie die Errichtung des Rohbaus,<br />
Verputzarbeiten, Fassadengestaltung,<br />
Estrichverlegung und<br />
die Gestaltung des eingefärbten<br />
Betonsockels wurden von den<br />
SchülerInnen durchgeführt Die<br />
SchülerInnen hatten große Freude<br />
daran am Bau dieser Kapelle<br />
mitzuarbeiten.“ Viele <strong>Haiming</strong>er<br />
beteiligten sich an der Umsetzung<br />
und stellten ihre Fähigkeiten<br />
in den Dienst der guten<br />
Sache.<br />
Der 38-jährige <strong>Land</strong>wirt sagte<br />
anlässlich der würdevollen<br />
Einweihung im Rahmen einer<br />
Feldmesse auf seinem Hof: „Um<br />
meinen Hof gibt es keinen Zaun.<br />
So möchte ich alle Passanten<br />
herzlich einladen, in der Kapelle<br />
Einkehr zu halten und ein paar<br />
Minuten der Hektik der Welt zu<br />
entfliehen.“ (Text + Foto: mams)<br />
Die Schützen und die Freiwillige Feuerwehr <strong>Haiming</strong>erberg, die in den letzten<br />
Monaten auch ihr 75-jähriges Bestehen feierte.
50 JAHRe NACH DeR sCHLiessUNG<br />
DAs LebeN iM HAiMiNGeR LAGeR<br />
Im Oktober 1941 verkaufte<br />
der <strong>Haiming</strong>er Josef Ripfl ein<br />
8042m² großes Grundstück an<br />
die Westtiroler Kraftwerks AG<br />
in Innsbruck. Auf dieser Fläche<br />
errichtete sie ein Lager für Arbeiter,<br />
Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene.<br />
Das Lager wurde von den Franzosen<br />
übernommen und die polnischen<br />
Vorbewohner verließen<br />
ihre Unterkünfte sehr ungern.<br />
Nach der Schließung des Lagers<br />
in Oetz befanden sich im März<br />
1946 insgesamt 1192 Volksdeutsche<br />
in der Oberländer <strong>Gemeinde</strong>,<br />
die in der französischen Besatzungszone<br />
lag.<br />
Lagerleiter<br />
Am 15.März 1946 übernahm<br />
Leutnant Raymond Gyhoot, der<br />
auch „Chef du Camp <strong>Haiming</strong>“<br />
genannt wurde, die Lagerleitung<br />
in <strong>Haiming</strong>. Ihm folgte im Oktober<br />
1953 Dr. Friedrich Amberg,<br />
der nach kurzer Zeit von Anton<br />
Haid abgelöst wurde. Haid leitete<br />
das Lager bis zur Auflösung im<br />
Jahre 1960.<br />
Lebensumstände<br />
Die Baracken waren in einem<br />
sehr schlechten Zustand und<br />
trotz Materialmangels machten<br />
sich die Bewohner sofort an die<br />
mehr als notwendigen Ausbesserungsarbeiten.<br />
Einen Raum<br />
mussten sich 15 bis 20 Menschen<br />
teilen und die Beheizung der Unterkünfte<br />
war im Winter 1946/47<br />
ein Hauptproblem. Die weitere<br />
Sanierung der Baracken scheiterte<br />
entweder an der Lagerleitung<br />
oder am Materialmangel.<br />
Ab dem Dezember 1947 mussten<br />
sich die Lagerbewohner an den<br />
anfallenden Kosten beteiligen<br />
und dieser Beitrag wurde registriert<br />
und an das <strong>Land</strong> überwiesen.<br />
Im Winter 1947/48 konnte die<br />
Stromversorgung und Sanierung<br />
der Sanitäranlagen abgeschlossen<br />
werden. Für die Bewohner<br />
gab es strenge Bestimmungen,<br />
um den Stromverbrauch zu regeln.<br />
Am 25.Jänner 1949 lautete der<br />
Monatsbericht des Lagerleiters:<br />
„Es gibt 17 Wohnbaracken und<br />
18 Baracken für die Verwaltung,<br />
Schule, Kindergarten, Waschräume<br />
und sanitäre Anlagen. 888<br />
Betten und 707 Strohsäcke stehen<br />
den 1070 Bewohnern zur<br />
Verfügung“(Salvador-Wagner<br />
1996)<br />
Im Mai 1949 stellte die <strong>Land</strong>eskassa<br />
die Zahlungen ein und<br />
somit kamen die weiteren Sanierungsarbeiten<br />
ins Stocken.<br />
Im Jahre 1955 übernahm die<br />
Westtiroler Kraftwerks AG einen<br />
Großteil der Baracken und einige<br />
Bewohner schlossen Mietverträge<br />
ab. Für eine Zweizimmerwohnung<br />
zahlte man 53 Schilling im<br />
Monat.<br />
Im Jahr 1960 informierte die<br />
Westtiroler Kraftwerks AG die Bewohner,<br />
dass die Baracken nicht<br />
mehr zu bewohnen seien. Aber<br />
erst im Jahre 1978 verließen die<br />
Letzten ihre Unterkünfte.<br />
Die Verpflegung<br />
Als die ersten Flüchtlinge im<br />
Herbst 1944 nach Österreich kamen,<br />
wurden sie mit einer neuen<br />
Situation konfrontiert, denn es<br />
gab keine Lebensmittel zu kaufen.<br />
Die Zuteilung der Lebensmittel<br />
erfolgte streng nach Kalorientabellen.<br />
In der Gemeinschaftsküche<br />
wurde dieses komplizierte<br />
System genau überwacht.<br />
Bildung<br />
In den ersten Wochen wurde<br />
bereits ein Kindergarten eingerichtet.<br />
Die Kindergärtnerin Hilde<br />
Fritsch hatte am Beginn fast<br />
80 Sprösslinge zu betreuen. Die<br />
Schule und der Kindergarten galten<br />
als Lagereinrichtung, somit<br />
wurden die Lehrer als Lagerangestellte<br />
entlohnt. Im März 1946<br />
wurde die Schule sofort nach<br />
Ankunft der Flüchtlinge eröffnet.<br />
Die räumlichen Voraussetzungen<br />
und die ständige Lebensmittelknappheit<br />
machte die Arbeit oft<br />
nicht leicht. Im März 1950 wurde<br />
mit dem Neubau der Schule<br />
begonnen und hier zeigte sich<br />
die gute Gemeinschaft die im<br />
Lager herrschte. Viele Freiwillige<br />
arbeiteten Tag und Nacht und<br />
Aus der Chronik<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
Das Lager Anfang der 50-er Jahre (heute steht dort der Campingplatz).<br />
drei Monate später stand die feierliche<br />
Eröffnung der Schule am<br />
Programm.<br />
In diesem Schuljahr übernahm<br />
die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong> die Erhaltung<br />
der Schule und somit konnten<br />
die Kinder aus Riedern und<br />
Ötztal Bahnhof die Lagerschule<br />
besuchen. Die Kinder wurden zu<br />
Vorbildern für die Erwachsenen,<br />
denn in der Schule sah man, wie<br />
Kinder das Problem der verschiedenen<br />
Sprachen und Kulturen<br />
lösten.<br />
Gemeinschaftsleben<br />
Trotz der schwierigen Umstände<br />
entwickelte sich im Lager rasch<br />
ein reges Vereinsleben. Die<br />
Vereine waren es auch, die zur<br />
Öffnung des Lagers nach außen<br />
beitrugen.<br />
Sportverein<br />
Den Grundstein zur Gründung<br />
des Fußballvereines legte ein<br />
Lagerturnlehrer, der mit den<br />
Kindern jeden Samstag Fußball<br />
spielte. In der „Oberen Gmuan“<br />
,in der Nähe des Lagers, begannen<br />
die Flüchtlinge mit großem<br />
Eifer die Felsbrocken und Wurzeln<br />
aus dem Weg zu räumen. Ein<br />
Wasserlauf, der quer durch den<br />
Platz ging, wurde mit Platten abgedeckt.<br />
Am 14. Juli 1946 wurde<br />
der Platz mit einem großen<br />
Fest und einem Eröffnungsspiel<br />
eingeweiht. In wenigen Wochen<br />
formierte sich eine Mannschaft,<br />
die als die legendäre „Weiße Elf“<br />
in die Geschichte einging.<br />
Die Spieler wollten an der Meisterschaft<br />
des <strong>Tirol</strong>er Fußballver-<br />
bandes teilnehmen. Zu diesem<br />
Zweck wurde am 31. Juli 1948<br />
der Sportverein Ötztal gegründet.<br />
Dieser wurde von sportbegeisterten<br />
<strong>Haiming</strong>ern nach<br />
außen vertreten. Somit konnte<br />
die Mannschaft bei der offiziellen<br />
Meisterschaft antreten.<br />
Es gab auch noch zahlreiche andere<br />
Vereine. Handball, Leichathletik,<br />
Tischtennis und ein Schachclub<br />
standen den Lagerbewohnern<br />
zur Verfügung.<br />
Glaube und Kultur<br />
Die Kirche war eine sehr wichtige<br />
Institution, die den Flüchtlingen<br />
in einer schwierigen Zeit den<br />
nötigen Halt gab. Ein Theaterverein<br />
spielte Stücke die auf die<br />
Bedürfnisse der Lagerbewohner<br />
zugeschnitten waren. Die Aufführungen<br />
waren immer gern<br />
gesehen. Auch ein eigener Chor<br />
sorgte für die musikalische Umrahmung<br />
bei sämtlichen festlichen<br />
Aktivitäten.<br />
Einmal pro Woche diente der<br />
große Saal des Lagers als Kino<br />
und für Feiern wurde dieser<br />
Raum liebevoll dekoriert und<br />
diente als Tanzsaal.<br />
Auflösung<br />
Als 1960 das Lager aufgelöst wurde,<br />
waren schon viele Bewohner<br />
nach Amerika ausgewandert<br />
oder in ihre Heimat zurückgekehrt.<br />
Andere siedelten sich in<br />
diesen Jahren in <strong>Haiming</strong>, vorwiegend<br />
im Ortsteil Ötztal-Bahnhof<br />
an und tragen bis heute viel<br />
zu unserer Dorfgemeinschaft bei.<br />
(Text: marie, Foto: Chronik)<br />
Seite 25
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
viElSEiTiG uND buNT<br />
AuS DEN vErEiNEN<br />
MUsiKKAPeLLe HAiMiNG<br />
sieGfRieD stiGGeR Gibt DeN LANDesstAb Ab<br />
Siegfried trat im Jahr 1965 der<br />
Musikkapelle bei. Musikalisch<br />
ausgebildet wurde er am Konservatorium<br />
Innsbruck. Seit 1970 ist<br />
er Mitglied der Bundesbahnmusikkapelle<br />
Innsbruck und spielte<br />
auch zwei Jahre bei der Militärmusik<br />
<strong>Tirol</strong>. 1984 wurde Siegfried<br />
erstmals Stabsführer bei der Musikkapelle<br />
<strong>Haiming</strong>. Dieses Amt<br />
sollte ihn fortan durch mehrere<br />
Karrierestufen begleiten - 1992<br />
Bezirksstabsführer des Musikbezirkes<br />
Silz und von 2007 bis <strong>2010</strong><br />
<strong>Land</strong>esstabsführer.<br />
AUFBAUARBEIT<br />
In diesen drei Jahren als oberster<br />
„Marschmusikant“ leistete Siegfried<br />
unschätzbare Arbeit im<br />
Bereich „Musik in Bewegung“ in<br />
<strong>Tirol</strong>. Ein weiteres großes Anliegen<br />
war ihm auch das Entwickeln<br />
eines Systems, das eine gerechte<br />
Beurteilung bei Marschmusikbewertungen<br />
garantieren sollte. So<br />
wurden unter seiner Führung,<br />
erstmals in ganz Österreich, eigene<br />
Bewerterschulungen eingeführt.<br />
Im Jahr 2009 konnte der begeisterte<br />
Musikant dann erstmals<br />
eine landesweite Stabsführerausbildung<br />
auf die Beine stellen, die<br />
sehr großen Anklang fand.<br />
Mehrmals schritt Siegfried an<br />
vorderster Front der <strong>Tirol</strong>er Abordnung<br />
beim Bundesblasmusikfest<br />
in Wien und vertrat so unser<br />
Bundesland in der Hauptstadt.<br />
Siggi ist in Blasmusikkreisen als<br />
immer freundlich, aber stets<br />
Seite 26 Aus den vereinen<br />
korrekt bekannt. So erzählt man<br />
sich, dass er sogar beim Skitag<br />
des <strong>Land</strong>esvorstandes mit einer<br />
Krawatte passend zur Skimontur<br />
ausstaffiert war.<br />
Mit dem Ende der Funktionsperiode<br />
stellt sich Siegfreid nun<br />
nicht mehr der Wiederwahl. „Ich<br />
werde eben auch nicht jünger<br />
und denke, dass es nun Zeit für<br />
einen neuen Besen ist“, meint er<br />
humorvoll. Der <strong>Haiming</strong>er Musikkapelle<br />
wird er aber hoffentlich<br />
noch viele Jahre als Stabsführer<br />
erhalten bleiben. Abschließend<br />
meint der Mann mit der Musik im<br />
Blut: „Gerade im Bereich „Showmarsch“<br />
gäbe es noch große Weiterentwicklungsmöglichkeiten.“<br />
Da können wir <strong>Haiming</strong>er ja ge-<br />
MUsiKKAPeLLe HAiMiNG<br />
GOLD-MeDAiLLe beiM weRtUNGssPieL<br />
Beim Wertungsspiel im Saal „Ez“ überzeugte die MK <strong>Haiming</strong> in allen Belangen und eroberte die „Gold-Medaille“.<br />
Beim Konzertwertungsspiel führte die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> ge-<br />
des Musikbezirkes Silz in mit kontinuierlich konsequenter meinsam mit der Stadtmusikka-<br />
Oetz konnte die MK <strong>Haiming</strong> die Probenarbeit an dieses hohe pelle <strong>Land</strong>eck das Frühlingskon-<br />
vierköpfige Wertungsjury, mit musikalische Niveau heran. Mit zert „Primavera“, ein fulminantes<br />
dem Vorsitzenden Mag. Rudolf dem Pflichtstück „Appalachien Konzert beider Kapellen, durch<br />
Pascher, seines Zeichens Lan- Overture“ von James Barnes und welches auch das hier anwedeskapellmeister<br />
Stv. des <strong>Land</strong>es dem Selbstwahlstück „Jericho“ sende Publikum in den Bann<br />
<strong>Tirol</strong>s, als beste Kapelle in Stufe von Bert Appermont demons- gezogen werden konnte, was für<br />
C mit 87,42 Punkten mehr als trierte die Musikkapelle <strong>Haiming</strong> die Zukunft noch einiges erah-<br />
überzeugen. Die Punkteanzahl ihr derzeitiges Leistungsvermönen lässt.<br />
von 85 ist laut Pascher gleichbegen und begeisterte anwesende Für das Publikum wird es im Juli<br />
deutend mit einer Goldmedail- Musikkollegen und Gäste im Saal wieder interessant, wenn am<br />
le. Kapellmeister Norbert Sailer „Ez“. Einige Tage vorher spielte Freitag, dem 9. und Samstag,<br />
spannt sein, womit uns Siegfried<br />
in den kommenden Jahren noch<br />
überraschen wird. (Text und<br />
Foto: mams)<br />
Siegfried Stigger beim Marschieren wie<br />
er leibt und lebt.<br />
dem 10.7. <strong>2010</strong> die ersten Platzkonzerte<br />
beim Zickeler bzw. in<br />
Karres stattfinden. Weitere Höhepunkte<br />
sind das Bezirksmusikfest<br />
am 25.7. in Längenfeld und das<br />
<strong>Haiming</strong>er Waldfest am 7. August<br />
sowie das Herbstkonzert am 13.<br />
November.<br />
NEUER KAPELLMEISTER<br />
Völlig überraschend legte unser<br />
beliebter und verdienstvoller<br />
Kapellmeister Norbert Sailer den<br />
Dirigentenstab vorerst beiseite,<br />
sodass die Musikkapelle auf die<br />
Suche nach einem Nachfolger<br />
gehen musste. Obmann Edelbert<br />
Zboril hat inzwischen einen hervorragenden<br />
Mann gefunden,<br />
der im Sinne seines Vorgängers<br />
weitermachen wird und auch<br />
schon ersten Kontakt mit den<br />
Musikanten hatte. Näheres ergibt<br />
sich in den nächsten Tagen.<br />
(Text und Foto: MK <strong>Haiming</strong>)
HeiMAtbüHNe HAiMiNG<br />
LiebesLUst UND wAsseRsCHADeN<br />
Siegfried Klein (Max Kleinheinz)<br />
ist ein Parade-Buchhalter.<br />
So ordentlich, wie er seine<br />
Bücher führt, so ordentlich sieht<br />
auch seine Wohnung aus. Jeden<br />
Tag putzt der Pedant, wischt<br />
Staub und kontrolliert millimetergenau,<br />
ob alles an seinem<br />
angestammten Platz steht. Das<br />
ändert sich schlagartig, als seine<br />
Schwester Rita (Antonia Gstrein)<br />
ihre Freundin Katrin Niedlich<br />
(Ulrike Santeler) wegen eines<br />
Wasserschadens in ihrer eigenen<br />
Wohnung, kurzerhand bei<br />
ihrem Bruder einquartiert. Der<br />
überzeugte Junggeselle und<br />
sein schüchterner Kollege Charlie<br />
(Meinrad Berger) sind bei der<br />
ersten Begegnung einem Herzinfarkt<br />
nahe. Dazu kommen noch<br />
unangekündigte Umbauarbeiten,<br />
die die Hausbesitzerin Frau<br />
Schmitzke (Kathrin Schiechtl) in<br />
Auftrag gegeben hat. Als Wasser-<br />
und Stromleitungen neu<br />
verlegt werden, herrscht in der<br />
Wohnung das endgültige Chaos.<br />
Während die beiden Installateurinnen<br />
der Firma „Schreck<br />
und Schraube“ (Tamara Ritzinger<br />
und Kathrin Hofer) die Wohnfläche<br />
mit einem ungewollten<br />
Durchbruch der Außenwand erweitern,<br />
sorgen die beiden Elektriker<br />
von „Krumm und Schief“<br />
(Gerhard Schwetz und Stefano<br />
Schöpf) für einen Kurzschluss<br />
nach dem anderen. Zum Chaos<br />
in Siegfrieds Wohnung kommt<br />
noch die Ablehnung seiner Beförderung<br />
zum Chef-Buchhalter<br />
Aus den vereinen<br />
hinzu, überbracht vom stets<br />
dichtenden, aber nicht ganz<br />
dichten Briefträger (Dieter Wegleiter).<br />
Mit einem großen Schluck<br />
„Saltbrennten“ wird der Frust von<br />
Siegfried, dessen härtestes Getränk<br />
ansonsten ein Früchtetee<br />
ist, hinuntergespült. Plötzlich<br />
wird der sonst so steife Siegfried<br />
lockerer und bandelt mit seiner<br />
Untermieterin an. Am Ende ist<br />
die Wohnung zwar immer noch<br />
eine einzige Großbaustelle, aber<br />
die Hauptpersonen sind glücklich<br />
liiert.<br />
BEGEISTERUNG<br />
Das Publikum brüllte vor Lachen<br />
ob der witzigen Dialoge und der<br />
absolut gelungenen Darstellung<br />
durch das Ensemble. Jeder Cha-<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
rakter hatte seine Macken, die<br />
von Regisseurin Christl Schiechtl<br />
meisterhaft herausgearbeitet<br />
wurden. Ein Gag jagte den anderen<br />
und man hörte in der<br />
Pause nach dem zweiten Akt so<br />
manchen über Krämpfe in der<br />
Bauchmuskulatur klagen. Auch<br />
LR Gerhard Reheis und seine Frau<br />
amüsierten sich köstlich und bedankten<br />
sich anschließend bei<br />
den Schauspielern für den gelungenen<br />
Abend. Der Obmann<br />
des <strong>Tirol</strong>er Theaterverbandes<br />
Werner Kugler gratulierte ebenso<br />
und überreichte den Ensemble-<br />
Mitgliedern Rosmarie Kleinheinz<br />
und Manfred Neururer eine Auszeichnung<br />
für deren 25-jährige<br />
Mitgliedschaft. (Text und Foto:<br />
mams)<br />
ZweiGveReiN fUssbALL<br />
LANDesLiGA ADe - AbstieG iN Die GebietsLiGA<br />
Holpriger Start ins Frühjahr:<br />
Mit teilweise recht ansprechenden<br />
Leistungen in der<br />
Vorbereitungsphase ging die<br />
Mannschaft von Werner Rott<br />
zuversichtlich in die Frühjahrssaison.<br />
Dass es aber nach einer<br />
verpatzten Herbstsaison – nur<br />
vier Punkte aus 15 Spielen – sehr<br />
schwierig sein würde, die Klasse<br />
zu halten, war allen Beteiligten<br />
von Anfang an bewusst. Hoffte<br />
man zunächst noch auf den<br />
Heimvorteil – alle Frühjahrsspiele<br />
wurden zuhause ausgetragen –<br />
machte sich nach den ersten Ergebnissen<br />
schnell Ernüchterung<br />
breit. Schlussendlich konnte<br />
unser Team trotz Kampf- und<br />
Einsatzbereitschaft die nötigen<br />
Punkte nicht einfahren und muss<br />
nun in die Gebietsliga West absteigen.<br />
Viele Gerüchte kursierten zuletzt<br />
die Trainerfrage betreffend. Nach<br />
einigen Gesprächen und Beratungen<br />
hat sich der Vorstand erneut<br />
mit Werner Rott arrangiert,<br />
dieser wird somit auch in der<br />
nächsten Saison für den SV <strong>Haiming</strong><br />
als Kampfmannschaftstrainer<br />
tätig sein. Auch was mögliche<br />
Neuzugänge betrifft, brodelt die<br />
Gerüchteküche bereits heftig.<br />
Bestätigt werden kann bis jetzt<br />
die Verpflichtung des Torhüters<br />
Manfred Wolf vom SV Telfs.<br />
Die drei Eigenbauspieler Marcel<br />
Mayr, Jakob Gstrein und Slaven<br />
Susac haben in der abgelaufenen<br />
Saison wohl endgültig den<br />
Sprung in die „Erste“ geschafft,<br />
alle drei wurden von Werner Rott<br />
mehrmals berücksichtigt und<br />
haben sich durchaus bewährt.<br />
Aber nicht nur sie werden dem<br />
SV Raiba <strong>Haiming</strong> Ötztal in Zukunft<br />
noch viel Freude bereiten.<br />
Denn in allen Nachwuchsmannschaften<br />
kicken Talente, die auf in<br />
sportlicher Hinsicht rosige Zeiten<br />
hindeuten. Große Hoffnungen<br />
setzt man in den kommenden<br />
Jahren vor allem auf die derzeitigen<br />
U16-Spieler. Dass enormes<br />
Potenzial in manchen von ihnen<br />
steckt, stellten sie im Frühjahr ge-<br />
gen einige der besten U16-Mannschaften<br />
<strong>Tirol</strong>s unter Beweis. Es<br />
ist nicht unwahrscheinlich, dass<br />
manche von ihnen demnächst in<br />
der Kampfmannschaft auflaufen.<br />
An dieser Stelle sei noch erwähnt,<br />
dass unsere Damenmannschaft<br />
eine ausgezeichnete Saison absolviert<br />
hat und in der Frauen-<br />
<strong>Land</strong>esliga den hervorragenden<br />
zweiten Platz belegte!<br />
Der neue, beinahe englische<br />
Rasen, der seit einigen Wochen<br />
bespielt wird, erlebt mit dem<br />
Schlagerspiel FC Wacker - Dynamo<br />
Kiew am 27. Juni um 18:00<br />
seine internationale Premiere.<br />
(Text: Detlev Halwax)<br />
Seite 27
<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong> - <strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong><br />
GesAMtsPORtveReiN<br />
GeNeRALveRsAMMLUNG Des sPORtveReiNs<br />
Die Generalversammlung des<br />
GSV <strong>Haiming</strong> (Gesamtsportverein<br />
<strong>Haiming</strong>) fand am 23. April<br />
<strong>2010</strong> im Gasthof Stern („Zickeler“)<br />
statt.<br />
Die Generalversammlung begann<br />
mit einer Trauerminute für<br />
den langjährigen Präsidenten des<br />
GSV und Obmanns des Zweigvereins<br />
Schi (1968-1985), Dr.<br />
Josef Zobl. Schmerzlich ist auch<br />
die Auflösung des Zweigvereines<br />
Kajak im Frühjahr <strong>2010</strong>. Der Gesamtsportverein<br />
<strong>Haiming</strong> (GSV)<br />
besteht aktuell aus den sieben<br />
Zweigvereinen Fußball, Kraftsport,<br />
Radsport, Schi, Stocksport,<br />
Tennis und Turnen. Mit ca. 1200<br />
Vereinsmitgliedern (davon ca.<br />
400 Kinder und Jugendliche) ist<br />
der GSV der mit Abstand größte<br />
Verein unserer <strong>Gemeinde</strong>. Der<br />
GSV ist Trägerverein der oben<br />
genannten Zweigvereine, dient<br />
der Geldaufteilung, hat repräsentative<br />
Funktion und organisiert<br />
übergeordnete Veranstaltungen.<br />
Das Projekt „Brücken bauen“<br />
wurde in Zusammenarbeit mit<br />
der Lebenshilfe und der Sportunion<br />
<strong>Tirol</strong> durchgeführt. Treffend<br />
beschreibt der Name „Brücken<br />
bauen“ gemeinsame sportliche<br />
Aktivitäten mit Menschen mit<br />
Beeinträchtigung. Diese Veranstaltung<br />
soll auch in Zukunft<br />
jährlich abgehalten werden. Das<br />
„GSV-Kindersportprojekt“ unter<br />
der Leitung von Michael Götsch<br />
bietet Kindern, die in keinem der<br />
Zweigvereine integriert sind, Einblick<br />
in verschiedene Sportarten<br />
ZweiGveReiN RAD<br />
Seite 28<br />
stAAtsMeisteRsCHAft iN HAiMiNG<br />
Am 17. und 18. Juli veranstaltet<br />
das HAI Power Bike<br />
Team <strong>Haiming</strong> auf der Ötztaler<br />
Höhe im Rahmen des Ötztaler<br />
Mountainbike Festivals die Österreichische<br />
Staatsmeisterschaft<br />
im Mountainbike Cross Country<br />
(olympische Disziplin).<br />
Am Samstag den 17. Juli ab 10:30<br />
Uhr kämpfen Österreichs Nachwuchshoffnungen<br />
um die Me-<br />
und soll ihr sportliches Interesse<br />
langfristig wecken. Durch wöchentliches<br />
Training sollen Koordination<br />
und Beweglichkeit<br />
geschult werden. Eine neue<br />
Trainingsgruppe wird wieder im<br />
kommenden Herbst starten. Informationen<br />
dazu erhalten die<br />
Kinder über die Schulen.<br />
Die größte Veranstaltung des<br />
GSV stellt der Kinder- und Jugendmehrkampf<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit allen Pflichtschulen<br />
der <strong>Gemeinde</strong> dar, an dem ca.<br />
400 Kinder und Jugendliche teilnehmen.<br />
Dieser Event findet im<br />
Zwei-Jahres-Rhythmus statt. Der<br />
Termin für den nächsten Mehrkampf<br />
ist bereits mit 25. Juni 2011<br />
fixiert.<br />
VEREINSGESCHEHEN<br />
Im Rückblick der Obleute der<br />
einzelnen Zweigvereine verweist<br />
Werner Scheucher (Obmann<br />
Fußball) auf die finanzielle<br />
Konsolidierung des Vereins, eine<br />
intensive Nachwuchsförderung<br />
und die Sanierung des Hauptplatzes.<br />
190 aktive Spielerinnen<br />
und Spieler werden von 21 Trainern<br />
betreut.<br />
Wolfgang Neurauter (Obmann<br />
Schi) berichtet, mit sieben Klassensiegern<br />
im Raika-Cup und<br />
fünf Klassensiegern im Bezirkscup,<br />
der erfolgreichste Verein im<br />
Bezirk Imst zu sein.<br />
Martin Riess (Obmann Tennis)<br />
rückt den Anstieg der Mitgliederzahlen<br />
(230 Mitglieder), das<br />
enorme Interesse am Kinderclub<br />
„Haie“ (100 Kinder und Jugendli-<br />
daillen, darunter auch unsere heimischen<br />
Biker Anna Spielmann,<br />
Daniel Bair, Julian und Fabian<br />
Costa, Elias Auf der Klamm,…<br />
In einem 3er Staffelbewerb auf<br />
der Strecke der U11 wird auch<br />
Hobby Bikern die Möglichkeit<br />
geboten Luft in Rennatmosphäre<br />
zu schnappen. Auch alle Vereine<br />
sind recht herzlich eingeladen ein<br />
Team zu stellen. (Anmeldungen<br />
Aus den vereinen<br />
che), die Erfolge der Herren- und<br />
Damenmannschaften und die<br />
Renovierung der Tennisplätze in<br />
den Vordergrund seiner Ausführungen.<br />
Toni Prantl (Obmann-Stellvertreter<br />
Kraftsport) verweist in Vertretung<br />
von Obmann Josef Mayr auf<br />
die erfolgreiche Teilnahme seiner<br />
Vereinsmitglieder an Weltmeisterschaften<br />
und weiteren internationalen<br />
Großveranstaltungen.<br />
Susanne Leitner (Rad) führt in<br />
Vertretung von Obmann Gerhard<br />
Auf der Klamm zahlreiche<br />
Erfolge des jüngsten Zweigvereins<br />
bis zum Gewinn der Österreichischen<br />
Jugendmeisterschaft,<br />
der Teilnahme an Weltcuprennen<br />
und der WM in Australien an. Den<br />
Höhepunkt bildet die Durchführung<br />
der Österreichischen Staatsmeisterschaften<br />
im Mountainbike<br />
auf der Ötztaler Höhe (17.<br />
und 18. Juli <strong>2010</strong>).<br />
Sabine Muigg-Spörr (Obfrau<br />
Turnen) lobt das Engagement<br />
und den Trainingsfleiß ihrer<br />
Turnerinnen und betont die<br />
überaus aktive Mitarbeit bei der<br />
Durchführung und Organisation<br />
des Kinder- und Jugendmehrkampfes.<br />
Josef Kapeller (Obmann<br />
Stocksport) unterstreicht die Organisation<br />
von Trainingskursen<br />
für Schulen, die Durchführung<br />
von Bezirks-, Vereins- und Firmenturnieren<br />
und die rege Teilnahme<br />
an diversen Turnieren.<br />
Sportliches Aushängeschild des<br />
Zweigvereines Stocksport ist<br />
unter www.hpb-teamhaiming.at)<br />
Am Sonntag den 18. Juli haben<br />
sich bereits Weltcupsiegerin Lisi<br />
Osl, Europameister Alban Lakata<br />
und Lokalmatador Karl Markt,<br />
angekündigt. Spannung pur, auf<br />
einer der spektakulärsten und<br />
selektivsten Mountainbike Strecken<br />
Österreichs wird sicherlich<br />
geboten.<br />
Anni Kapeller, die den 1. Platz<br />
bei den <strong>Tirol</strong>er Meisterschaften<br />
und den 3. Platz bei den Österreichischen<br />
Meisterschaften erringen<br />
konnte.<br />
Im Rahmen der Generalversammlung<br />
fanden Neuwahlen<br />
statt.<br />
Das Präsidium des GSV <strong>Haiming</strong><br />
für die nächsten zwei Jahre setzt<br />
sich wie folgt zusammen: Stephan<br />
Kuprian (Präsident), Wolfgang<br />
Neurauter (Vizepräsident,<br />
Obmann ZV Schi), Martin Riess<br />
(Kassier, Obmann ZV Tennis), Sabine<br />
Muigg-Spörr (Kassier-Stellvertreterin,<br />
Obfrau ZV Turnen),<br />
Martin Muigg-Spörr (Schriftführer),<br />
Josef Mayr (Schriftführer-Stellvertreter,<br />
Obmann ZV<br />
Kraftsport), Werner Scheucher<br />
(Obmann ZW Fußball), Gerhard<br />
Auf der Klamm (Obmann ZV<br />
Radsport) und Josef Kapeller<br />
(Obmann ZV Stocksport).<br />
Der GSV <strong>Haiming</strong> bedankt sich<br />
bei der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Haiming</strong>, der<br />
Raiffeisenbank Silz-<strong>Haiming</strong> und<br />
allen weiteren Sponsoren für die<br />
großzügige Unterstützung des<br />
GSV und seiner Zweigvereine.<br />
Unser ausdrücklicher Dank gilt<br />
allen Vereinsmitgliedern, Funktionären,<br />
Trainern, freiwilligen<br />
Helfern und Zuschauern. Weitere<br />
Informationen über den<br />
GSV <strong>Haiming</strong> und seine Zweigvereine<br />
sind im Internet unter<br />
der Adresse www. gsv-haiming.<br />
at verfügbar.<br />
(Text: Stephan Kuprian, Präsident<br />
des GSV <strong>Haiming</strong>)<br />
Sei auch du dabei, bei diesem<br />
sportlichen Großereignis!<br />
Programm: Samstag, 17.07. - ab<br />
10.30: Start der einzelnen Nachwuchsklassen;<br />
14.30: Hobby-<br />
Klasse<br />
Sonntag, 18.07. - 10.30: Juniorinnen;<br />
12.00: Junioren; 14:00:<br />
Elite/U23<br />
(Text: Gerhard Aufderklamm)
sPitZeNLäUfeR MAttHiAs sCHeRL<br />
vOM HObbyLäUfeR ZUM stAAtsMeisteR<br />
Begonnen hat alles während<br />
der Hauptschulzeit, als Mathias<br />
Scherl mit seinem Onkel Alfons<br />
bei Waldläufen im Forchet<br />
in <strong>Haiming</strong> mitlief. Dabei fand er<br />
Gefallen an dieser Sportart und<br />
lief oft alleine seine Runden.<br />
Sein Streben nach immer besseren<br />
Rundenzeiten führte zur<br />
Suche nach einem Trainer, da er<br />
alleine keinen Fortschritt erzielen<br />
konnte. Herr Mag. Andreas<br />
Gritsch aus Ötztal-Bahnhof trainierte<br />
von nun an neben anderen<br />
Top-Athleten aus der Umgebung<br />
auch Matthias. Durch das harte,<br />
zielstrebige Training begannen<br />
sich erste größere Erfolge einzustellen.<br />
Ab dem Jahre 2005 trat<br />
Matthias auf Anraten seines Trainers<br />
der Laufgemeinschaft Itter<br />
bei Wörgl im Unterinntal bei.<br />
Lohn des fleißigen Trainings waren<br />
mehrere <strong>Tirol</strong>er Meistertitel<br />
in der Juniorenklasse. Er sah, dass<br />
bei gezielterem Training sogar<br />
noch bessere Resultate möglich<br />
wären. Danach rückte Matthias<br />
in die U 23-Klasse auf. Er startete<br />
bei Bahnläufen, Crossläufen,<br />
Halbmarathons, Straßen- und<br />
Staffelläufen quer durch ganz<br />
Österreich.<br />
Höhepunkt der bisherigen Laufbahn<br />
war sicherlich die Erringung<br />
des Österreichischen Meistertitels<br />
in der Klasse U 23 im Halbmarathon<br />
in Linz im April 2008.<br />
Seit dem Vorjahr muss Matthias<br />
in der Allgemeinen Herrenklasse<br />
an den Start gehen. Aber auch in<br />
dieser heiß umkämpften Klasse<br />
verbuchte er bereits einige Siege,<br />
sogar mit Tagesbestzeit wie beim<br />
Breitenbacher Geländelauf (den<br />
er drei Jahre hintereinander gewinnen<br />
konnte), beim Teufelsmühlenlauf<br />
zwischen Sistrans<br />
und Rinn oder den Oberhofer<br />
Auenlauf. Im Jahr 2009 nahm er<br />
an über 40 Wettkämpfen teil und<br />
war verständlicherweise gegen<br />
Ende des Jahres „rennmüde“.<br />
Heuer wurde Matthias bei den <strong>Tirol</strong>er<br />
Crosslaufmeisterschaften in<br />
Itter <strong>Tirol</strong>er Vizemeister. Im März<br />
Aus den vereinen<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2010</strong> -<strong>´s</strong> <strong>Dorfblattl</strong><br />
fLOHMARKt<br />
tAUsCHe - veRKAUfe - veRsCHeNKe - sUCHe<br />
ACH T UNG _ ACH T UNG _ ACH T UNG<br />
Nachdem die Anschlagstafel im <strong>Gemeinde</strong>amt nach<br />
der Schließung des Postamtes nicht mehr so oft<br />
frequentiert wird, will das <strong>Dorfblattl</strong> allen <strong>Haiming</strong>ern<br />
die Möglichkeit geben, hier gratis zu inserieren.<br />
Anzeigen einfach per Mail an<br />
dorfblattl.flohmarkt@gmail.com schicken oder im<br />
<strong>Gemeinde</strong>amt bei Bernd Kapeller abgeben!<br />
IDEALER FERIENJOB: Suche Küchenhilfen im Ferienheim<br />
zwischen dem 5. Juli und 16. August <strong>2010</strong>, Arbeitsdauer<br />
zwischen zwei und sechs Wochen möglich.<br />
Kontakt: Campleiter Markus Semelliker 0676/602 30 98<br />
Verschenke Kinderfahrrad in gutem Zustand<br />
Tel.: 0660/880 57 00<br />
wurde er bei den Österr. Meisterschaften<br />
im Crosslauf mit seiner<br />
Mannschaft Itter sogar Staatsmeister.<br />
In der Einzelwertung<br />
landete er als bester <strong>Tirol</strong>er auf<br />
dem 8. Platz. Im April reichte es<br />
beim 10 km Straßenlauf (<strong>Tirol</strong>er<br />
Meisterschaften) zum Vizemeistertitel.<br />
Am 1. Mai lief er zum<br />
ersten Mal beim Via Claudia Lauf<br />
von der Kronburg nach Fließ mit<br />
und erzielte die Tagesbestzeit.<br />
Glücklicherweise wurde Matthias<br />
in seiner noch jungen Karrie-<br />
re von Verletzungen verschont.<br />
Für seine läuferische Zukunft<br />
wünscht er sich weiterhin keine<br />
Verletzungen und erfolgreiches<br />
Abschneiden bei Österreichischen<br />
Meisterschaften. Ein<br />
weiteres Ziel ist die Teilnahme<br />
über die Marathondistanz (42,195<br />
km), wofür aber sein Training abgestimmt<br />
werden muss. Matthias<br />
wird dankenswerter Weise seit<br />
mehreren Jahren von der <strong>Tirol</strong>er<br />
Versicherung unterstützt. (Text<br />
und Foto: Florian Scherl)<br />
Matthias Scherl ist einer der besten Läufer im gesamten <strong>Tirol</strong>er Oberland.<br />
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Das <strong>Dorfblattl</strong> wünscht seinen Lesern einen erholsamen <strong>Sommer</strong>!<br />
vErANSTAlTuNGEN<br />
kAlENDEr<br />
Datum veranstaltung veranstalter ort beginn<br />
SA, 26. juN. 10 DORFTURNIER Zweigverein Fussball Sportzentrum <strong>Haiming</strong><br />
So, 27. juN. 10 PROZESSION OCHSENGARTEN Pfarramt Ochsengarten Pfarrkirche Ochsengarten 9.00<br />
So, 27. juN. 10 FC WACKER - DYNAMO KIEW Zweigverein Fußball Sportzentrum <strong>Haiming</strong> 18.00<br />
Fr, 02. jul. 10 KIRCHTAG <strong>Haiming</strong>erberg Pfarramt Pfarrkirche HB 9.00<br />
SA, 03. jul. 10 FEUERWEHRFEST FFW <strong>Haiming</strong> Feuerwehrhaus <strong>Haiming</strong> Ab 17.00<br />
So, 04. jul. 10 FRüHSCHOPPEN MK Ötztal-Bahnhof 10.00<br />
So, 04. jul. 10 ALMROSENFEST IN FELDRING Familie Neurauter Feldring-Alm 12.00<br />
Fr, 09. jul. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Zickeler 20.00<br />
So, 11. jul. 10 FRüHSCHOPPEN Musikkapelle Ötztal-Bhf 20.00<br />
Fr, 16. jul. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Raftinglam 20.00<br />
SA, 17. jul. 10 BIKEFESTIVAL-STAATSMEISTERSCHAFT Zweigverein Radsport Ötztalerhöhe 9.00<br />
So, 18. jul. 10 BIKEFESTIVAL-STAATSMEISTERSCHAFT Zweigverein Radsport Ötztalerhöhe 9.00<br />
Fr, 23. jul. 10 PLATZKONZERT MK ÖTZTAL-BAHNHOF MK Ötztal-Bahnhof 20.15<br />
So, 25. jul. 10 BEZIRKSMUSIKFEST IN LäNGENFELD Musikkapelle Längenfeld<br />
Fr, 30. jul. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Raftingalm 20.00<br />
SA, 31. jul. 10 KRäUTERWANDERUNG Familienverband <strong>Haiming</strong>erberg NAcHm.<br />
So, 01. AuG. 10 ALMFEST FELDRING Familie Neurauter Feldring-Alm 11.00<br />
Fr, 06. AuG. 10 PLATZKONZERT Musikkapelle <strong>Haiming</strong> Zickeler 20.00<br />
SA, 07. AuG. 10 WALDFEST Musikkapelle <strong>Haiming</strong> MK <strong>Haiming</strong> 19.30<br />
So, 08. AuG. 10 ALMFEST ISSALM Issalm Issalm 11.00<br />
So, 22. AuG. 10 GIPFELKREUZMESSE Bergwacht <strong>Haiming</strong>er Kreuz 10:30<br />
So, 29. AuG. 10 KAPELLENFEST Bäuerinnen <strong>Haiming</strong> Kapelle Magerbach 10.00<br />
mi, 01. SEPT. 10 REDAKTIONSSCHLUSS DORFBLATTL<br />
SA, 04. SEPT. 10 WEINFEST Vereine Ötztal-Bahnhof Ötztal-Bahnhof 17.00<br />
So, 05. SEPT. 10 KüRBISFEST Familie Kopp Christl<strong>´s</strong> Hof<br />
So, 05. SEPT. 10 ZIRMFEST FELDRING Familie Neurauter Feldring-Alm 11.00<br />
So, 12. SEPT. 10 LANDESWANDERTAG Silberbuam <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Haiming</strong> 8.00<br />
So, 19. SEPT. 10 KüRBISFEST Familie Kopp Christl<strong>´s</strong> Hof<br />
So, 19. SEPT. 10 KIRCHTAG MARLSTEIN Familie Neurauter Marlstein 10.00<br />
So, 19. SEPT. 10 PFARRWALLFAHRT ISCHGL Familienverband <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Haiming</strong><br />
mi, 22. SEPT. 10 AUTOFREIER TAG Klimabündnis <strong>Tirol</strong><br />
So, 26. SEPT. 10 ERNTEDANK HAIMING Pfarramt <strong>Haiming</strong> Pfarrkirche <strong>Haiming</strong> 9.00<br />
So, 26. SEPT. 10 KIRCHTAG MAREIL Familie Leitner Mareil 11.00