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Bündner Stern Ausgabe 3 - Hochglanzmagazin für Bündner Ferienkultur & Lifestyle

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GESUNDHEIT<br />

werden, war aber dennoch eingeschränkt. «Ich habe täg-<br />

keit konnte der Patient gut annehmen. Er zeigte in den<br />

<strong>für</strong> ein Jahr befristet besetzt. «Ich hoffe sehr, dass ich<br />

trainiere fleissig. Und zu meiner grossen Freude kann<br />

lich in mein Respiflo ‚reingepustet‘ und nach rund drei<br />

langen Monaten des Wiedererlanges der Funktionen<br />

bald wieder an meinen Arbeitsplatz zurückkehren und<br />

ich am Gericht bereits wieder halbtags arbeiten. Und das<br />

Wochen Pustearbeit ging es dann wieder aufwärts.»<br />

grosse Motivation und Zuversicht. Mit seiner positiven<br />

meine Arbeit aufnehmen kann. Noch ist langes Tasta-<br />

schönste an der Geschichte – durch meine lange Krank-<br />

«Zu Beginn hatte Erich Hug schwere Lähmungen aller<br />

Einstellung konnte Erich Hug auch Mitpatienten motivie-<br />

turschreiben <strong>für</strong> mich nicht möglich.» Hug arbeitet seit<br />

heit haben meine Frau und ich nach fünf Jahren Trennung<br />

vier Extremitäten und leichte Atemprobleme. Die lang-<br />

ren. Dass Erich Hug sich wieder soweit selbständig ver-<br />

25 Jahren als Gerichtsschreiber im Obergericht Glarus.<br />

wieder zusammengefunden.»<br />

fristige Aussicht auf gute Rückbildungswahrscheinlich-<br />

sorgen kann, rechtfertigt sicherlich den monatelangen<br />

Er verfasst an Gerichtsverhandlungen Protokolle und<br />

Aufenthalt.» sagt der behandelnde Kaderarzt Dr. Kurt<br />

erstellt nach umfangreichem Aktenstudium Urteils-<br />

www.kliniken-valens.ch<br />

Achatz über seinen Patienten.<br />

entwürfe <strong>für</strong>s Gericht. Dies vorab <strong>für</strong> alle Zivil- und<br />

Erich Hug im Gerichtshaus<br />

Angesprochen auf seine Psyche meint Erich Hug: «Ich<br />

habe die Krankheit gut akzeptiert, bin nie in ein Loch<br />

gefallen, hatte keine Angst oder Panik. Optimistisch<br />

gestimmt hat mich auch die eher günstige Prognose im<br />

Krankheitsverlauf des Guillain-Barré-Syndroms - darauf<br />

hab ich vertraut. Im Lauf der Reha hatte gar mein bisheriges<br />

Schlaftrauma eine Heilung erfahren. Früher musste<br />

alles stimmen, alles im Reinen sein, damit ich einschlafen<br />

konnte. Seit anfangs Jahr brauche ich keine Schlaftabletten<br />

mehr.»<br />

Bald wieder im Gericht?<br />

Der Arbeitgeber von Erich Hug reagierte auf den langen<br />

Ausfall und <strong>für</strong> die geplante Rückkehr an seine Arbeitsstelle<br />

sehr entgegenkommend. Da zu Beginn seiner<br />

Krankheit der Verlauf ungewiss war, wurde seine Stelle<br />

Straffälle. «Den ganzen Reha-Aufenthalt habe ich sehr<br />

angenehm erlebt. Die Pflege ist ausgezeichnet, das Therapieangebot<br />

vielseitig. Wichtig war <strong>für</strong> mich auch die<br />

geistige Seelsorge. So habe ich auch gerne die klinikinternen<br />

Gottesdienste besucht.» Schmunzelnd erwähnt er<br />

auch, dass er in den fünf Monaten in Valens mindestens<br />

60 Föhntage erlebt habe.<br />

Arbeit in reduziertem Pensum aufgenommen<br />

Heute, vier Monate nach dem Rehabilitationsaufenthalt<br />

erzählt Erich Hug: «Ich kann wieder selbständig und ohne<br />

Hilfsmittel gehen, kann mich anziehen - wenn auch mit<br />

etwas mehr Anstrengung als früher - und einhändig trinken.<br />

Und ich habe aufgehört zu rauchen. Die Kraft in den<br />

Armen und die Fingerfertigkeit fehlen noch. Wöchentlich<br />

besuche ich die ambulante Therapie im Spital Glarus und<br />

Guillain-Barré-Syndrom<br />

Das Guillain-Barré-Syndrom ist ein akut auftretendes<br />

neurologisches Krankheitsbild, bei dem es zu einer<br />

Entzündung des peripheren Nervensystems kommt.<br />

Betroffen sind vor allem die aus dem Rückenmark<br />

hervorgehenden Nervenwurzeln und die dazugehörigen<br />

Nervenabschnitte. Die genaue Ursache ist nicht<br />

bekannt. Der Verlauf ist geprägt von schlaffen Lähmungen,<br />

die sich oft erst im Verlaufe von Monaten<br />

zurückbilden. Etwa ein Fünftel aller Patienten behält<br />

Funktionsausfälle zurück. Jährlich erkranken etwa 1<br />

bis 2 von 100‘000 Personen an einem Guillain-Barré-<br />

Syndrom. Männer sind etwas häufiger betroffen als<br />

Frauen. Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter<br />

auftreten.<br />

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