DER KONSTRUKTEUR 9/2016
DER KONSTRUKTEUR 9/2016
DER KONSTRUKTEUR 9/2016
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19073<br />
9<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
September <strong>2016</strong><br />
Wälzlager<br />
Schlüsselkomponenten<br />
in Windenergieanlagen<br />
Automatisierungstechnik<br />
Greifer-Robotik-Symbiose für<br />
kollaborierende Roboter<br />
Verbindungstechnik<br />
Nachhaltige Verbindungslösungen<br />
im Leichtbau<br />
Special Werkzeugmaschinen<br />
Komponenten, Systeme,<br />
Konzepte und Trends
HEIDENHAIN auf der<br />
AMB – Stuttgart<br />
Halle 4 – Stand 4E12<br />
Muss Wärme das Bearbeitungsergebnis<br />
beeinflussen?<br />
Die Vorschubspindel bei Werkzeugmaschinen ist während der Bearbeitung hohen Belastungen ausgesetzt. Sie überträgt<br />
enorme Kräfte, verformt und erwärmt sich aufgrund hoherVerfahrgeschwindigkeiten. Dies hat axiale Verlagerungen<br />
in der Vorschubmechanik zur Folge. Werkzeugmaschinen ohne Längenmessgeräte können diese Verlagerungen<br />
nicht erkennen. Es kommt zu erstaunlichen Maßabweichungen am gefertigten Werkstück. Längenmessgeräte in der<br />
Closed-Loop-Anordnung ändern natürlich nichts an der Erwärmung und Ausdehnung der Vorschubmechanik. Aber<br />
sie erfassen immer die tatsächliche Achsposition, unbeeinflusst von thermisch bedingten Verlagerungen und anderen<br />
Einwirkungen auf die Vorschubmechanik. Auf diese Weise sorgen sie für deutlich höhere Genauigkeiten der Werkstücke<br />
und eine höhere Reproduzierbarkeit der Bearbeitung.<br />
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH 83292 Traunreut, Deutschland Tel. +49 8669 31-0 www.heidenhain.de<br />
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EDITORIAL<br />
Gut in Form<br />
Gold für China, Silber für Japan und Bronze für Deutschland! Wäre<br />
die Werkzeugmaschinen-Produktion eine olympische Disziplin,<br />
wäre dies die Medaillenvergabe gemessen an dem Wert der<br />
hergestellten Maschinen. Und mit diesem dritten Platz im Länderwettbewerb<br />
nimmt die Branche natürlich auch innerhalb des<br />
deutschen Maschinenbaus eine Spitzenposition ein. Geht es der<br />
Werkzeugmaschinenindustrie gut, dann ist das in der Regel auch ein<br />
positives Signal für die meisten anderen Branchen. Ist sie gut in<br />
Form, sprich technologisch und wirtschaftlich führend, schafft sie<br />
auch die Voraussetzungen für Produktlebenszyklen, die bestens in<br />
Form sind. Warum? Weil sie – mit der spanenden oder<br />
umformenden Bearbeitung – ganz am Anfang des Produktionsprozesses<br />
steht, und hier schon die Weichen für einen wirtschaftlichen<br />
Erfolg von Produkten stellen kann.<br />
Daraus ergeben sich große Herausforderungen für die Entwicklungsabteilungen<br />
der Hersteller von Werkzeugmaschinen, ebenso wie für<br />
die Zulieferer von Komponenten und Systeme in diese Branche. Auf<br />
der einen Seite wird von ihnen eine immer höhere Präzision<br />
gefordert. Auf der anderen Seite steigt der Kostendruck – Anschaffungs-<br />
und Betriebskosten, sowie auch die Kosten pro ausge -<br />
brachtem Teil müssen dem immer stärkeren wirtschaftlichen Druck<br />
standhalten. Werkzeugmaschinen und deren Komponenten stehen<br />
in einem span(n)enden Wettbewerb!<br />
Dieses Bild wird auch die diesjährige große Messe der Branche, die<br />
AMB in Stuttgart Mitte September vermitteln. Neben Fragen der<br />
Digitalisierung, die hier gestellt werden – wie zum Beispiel: „Wird<br />
sich die Werkzeugmaschine zum PC mit Spindeln entwickeln?“<br />
– wird der Stand der Technik von Maschinen<br />
und Komponenten gezeigt. Auf den Komponenten<br />
liegt natürlich auch der Fokus<br />
dieser Ausgabe von Der Konstrukteur, in<br />
der Sie unter anderem Interessantes und<br />
Neues zum Anwendungsfeld Werkzeugmaschinen<br />
finden.<br />
Dr. Michael Döppert<br />
Chefredakteur<br />
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INHALT<br />
18<br />
60<br />
74<br />
Konnektivität ohne Kompromisse:<br />
Lichtschranken, die Merkmale für neue<br />
konstruktive Freiheitsgrade bieten<br />
Verbindung mit Leichtigkeit: Vielfältige<br />
Leichtbau-Verbindungslösungen auf Basis<br />
eines Schraubenprogramms<br />
Individualität für eine runde Sache: Lager,<br />
Winkelmesssysteme und Direktantriebe für<br />
Präzisions-Rundachsen und Rundtische<br />
RUBRIKEN<br />
3 Editorial<br />
5 Aktuell<br />
6 EINE FRAGE Ergonomie in der Konstruktion<br />
10 KOMMENTAR Richtig kombiniert ein echter Gewinn:<br />
Hydraulik in der Werkzeugmaschine<br />
12 KOMMENTAR Standard für freieres Engineering:<br />
Die Rolle von OPC-UA im Umfeld der Industrie 4.0<br />
67 Inserentenverzeichnis<br />
84 Impressum<br />
90 SERIE Konstruktionssoftware vom Maschinenbauer?<br />
91 Vorschau<br />
ELEKTROTECHNIK/INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
18 Konnektivität ohne Kompromisse: Lichtschranken bieten<br />
Merkmale für neue konstruktive Freiheiten<br />
22 Sehen will gelernt sein: Wie industrielle Bildverarbeitung<br />
die Möglichkeiten der Maschinenautomation erweitert<br />
26 Im Strahl des Lichtes: Laser-Distanzmessung bei extrem<br />
rauen und glänzenden Oberflächen<br />
30 Kundenspezifisch angepasst: Frequenzumrichter in<br />
magnetgelagerten Radialverdichtern für CO 2<br />
-Laser<br />
21 Produkte<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
36 TITEL Schlüsselkomponente Wälzlager: Höhere Zuverlässigkeit<br />
senkt Betriebskosten von Windenergieanlagen<br />
40 Getriebemotoren und Frequenz umrichter in Siebmaschinen<br />
44 Mechatronik im Aktuator: Technologiebaukasten als Basis<br />
integrierter und flexibler Antriebslösungen<br />
39 Produkte<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
48 Greifer-Robotik-Symbiose für kollaborierende Roboter<br />
52 Additive Fertigung macht es möglich:<br />
Individuell anpassbare Greifer für kollaborierende Roboter<br />
54 Markieren wie im Fluge: Faserlaser kennzeichnet<br />
Werkstücke im Vorbeifliegen dauerhaft und verzerrungsfrei<br />
51 Produkte<br />
CAD/PLM<br />
56 Schwingungen im richtigen Licht: Scanning-Vibrometer für<br />
höhere Produktivität in der Produktentwicklung<br />
59 Produkte<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
60 Auf die Schraube kommt es an: Die Systematik<br />
für nachhaltige Verbindungslösungen im Leichtbau<br />
63 Produkte<br />
WERKSTOFFTECHNIK<br />
64 Oberflächenveredelung für hochwertige Kontaktbleche<br />
65 Produkte<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
66 Leistungsfähig in jeder Umgebung:<br />
EMI-Abschirm dichtungen für alle Einsatzanforderungen<br />
68 Produkte<br />
SPECIAL: WERKZEUGMASCHINEN<br />
70 Lebensader der Maschine: Energieführungsketten für<br />
sicheren Leitungsschutz in Werkzeugmaschinen<br />
74 Lager, Winkelmesssysteme und Direktantriebe:<br />
Individuelle Rundachslösungen für Werkzeugmaschinen<br />
78 Fertig bestückte Energieketten in Vertikaldrehmaschinen<br />
80 Sanfte Stütze und sichere Klemmung: Schwimmspanner<br />
für komplexe und empfindliche Werkstücke<br />
82 Aus der Theorie für die Praxis: Sichere Automatisierungskonzepte<br />
für Werkzeugmaschinen<br />
86 Mit Präzision zum Erfolg: Positionier- und Teilgeräte<br />
– Komponenten für den Werkzeugmaschinenbau<br />
88 Dezentrale Servotechnik bringt Blech besser in Form<br />
73 Produkte<br />
Titelbild: NSK Deutschland GmbH, Ratingen<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
14 Die Sinne der Smart Factory<br />
4 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Trendstudie stellt innovative Materialien vor<br />
Was verbindet die Fitness-App auf dem Handy mit einem Halbhart-Schaumstoff?<br />
Und wie fühlt sich dieses Material überhaupt an? Die Antworten liefert „Material<br />
Selection 16/17“, das erste Trendbuch der Designfabrik und des Scouting-Teams des<br />
Unternehmensbereichs Performance Materials der BASF. „Wir stellen zwei sozio-kulturelle,<br />
relevante Markttrends vor und machen sie für unsere Kunden durch die Verbindung<br />
mit BASF- Materialien erfahrbar“, sagt Philipp Böckmann, der als Trendscout<br />
an der Studie gearbeitet hat. Die Studie, die exklusiv für Kunden und Partner herausgegeben<br />
wird, richtet sich an Designer und Kreative aus allen Branchen. Sie erscheint<br />
auf Englisch und enthält neben einer visuellen Trendumsetzung auch Originalmuster<br />
der Materialien.<br />
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Wenn sich Mensch und Roboter einen Arbeitsraum teilen, dann spielt das Thema Sicherheit<br />
eine zentrale Rolle. In der Praxis erfordert jede Mensch-Roboter-Applikation eine<br />
eigene sicherheitstechnische Betrachtung. Ein neues Seminarangebot des Automatisierungsunternehmens<br />
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und machen eine Kollisionsmessung gemäß den Grenzwerten der neuen ISO/TS 15066.<br />
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auch als Inhouse-Schulung vor Ort. Das nächste Seminar findet am 15.02.2017 statt.<br />
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Produktpiraterie weiter auf hohem Niveau<br />
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben nach wie vor mit vielen Fällen von<br />
Produkt- und Markenpiraterie zu kämpfen. Laut einer Umfrage unter 3 100 VDMA-Mitgliedern<br />
sind 70 % mit Fälschungen ihrer Produkte konfrontiert. Der geschätzte Schaden lag<br />
2015 bei 7,3 Mrd. EUR. Neben dem Verlust von Umsatz und Arbeitsplätzen beklagen die<br />
Unternehmen auch Imageverlust, Verlust des Marktvorsprungs oder ungerechtfertigte Regressanforderungen.<br />
83 % der Betroffenen gaben an, dass Produkte ihrer Produkte aus<br />
China kamen, gefolgt von Deutschland (24 %) und Indien (19 %). Die Hilfe der deutschen<br />
Behörden und Messeveranstalter im Kampf gegen Piraterie wird überwiegend als gut bezeichnet,<br />
die vergleichbare Unterstützung aus dem Ausland bewerten die meisten aber als<br />
unzureichend. Plagiate würden oft trotz rechtskräftiger Urteile mit kleinen Änderungen<br />
weiterhin verkauft. Unterstützung bietet auch der VDMA mit dem Leitfaden „Produkt- und<br />
Know-how-Schutz”.<br />
Die komplette Studie zum Download finden Sie unter:<br />
http://pks.vdma.org/article/-/articleview/13069313 VDMA-Leitfaden<br />
Den Leitfaden „Produkt- und Know-how-Schutz” können Sie hier bestellen:<br />
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AKTUELL I EINE FRAGE<br />
Ergonomie in der Konstruktion –<br />
was bedeutet das für Sie?<br />
Mit der Ergonomie ist es wie mit dem Umweltschutz: Wer hier<br />
investiert kann nur gewinnen! Doch diese Erkenntnis musste<br />
und muss erst einmal durchsickern, denn die Vorteile zeigen<br />
sich meist erst langfristig. Dennoch: Die Ergonomie ist auf<br />
dem Vormarsch. Was bedeutet das für den Konstrukteur?<br />
Ergonomie-Untersuchungen erhalten einen<br />
zunehmend größeren Stellenwert, nicht nur wenn<br />
es um klassische Ergonomie-Betrachtungen geht.<br />
Natürlich lassen sich auch Arbeitsplatzgestaltung<br />
und Arbeitsabläufe ergonomisch analysieren, jedoch<br />
rückt die „nutzerzentrierte virtuelle Produktentwicklung“<br />
mehr und mehr in den Fokus der Konstrukteure.<br />
Denn in Zeiten steigender Diversifizierung der<br />
Nachfrage bezüglich der Produktanforderungen<br />
genügen schon feine Nuancen bei der Produktgestaltung,<br />
um beispielsweise das Komfortempfinden<br />
positiv zu beeinflussen. Mit einem digitalen Menschmodell<br />
sind wir in der Lage, virtuell in den menschlichen<br />
Körper hineinzublicken und anhand von<br />
Muskelaktivitäten und Gelenkkräften abzuschätzen,<br />
welche Produktauslegung optimal wäre. Mit der<br />
Simulation lassen sich Vorhersagen über die zu<br />
erwartenden Muskel- bzw. Gelenkbelastungen bei<br />
der Nutzung eines Produkts treffen. Diese Vorhersagen<br />
können einerseits bei der Festlegung von<br />
generellen Konzepten berücksichtigt werden, z. B.<br />
bei der Fahrzeugraumgestaltung. Andererseits sind<br />
auf diese Weise auch Justage-Empfehlungen<br />
ableitbar, etwa bei einem Fitnessgerät. Der große<br />
Vorteil liegt darin, dass die<br />
Vorhersagen auf digitalen<br />
Menschmodellen beruhen<br />
und schon in frühen<br />
Phasen der virtuellen<br />
Produktentwicklung zur<br />
Verfügung stehen, also vor<br />
dem Bau erster Prototypen.<br />
Dr.-Ing. Christoph Müller,<br />
Geschäftsführer CADFEM GmbH,<br />
Grafing bei München<br />
Aus Sicht der Berufsgenossenschaft<br />
Holz und<br />
Metall ist das ergonomische<br />
Design von Maschinen<br />
zwingend notwendig: Es<br />
trägt dazu bei, die Gesundheit<br />
der Beschäftigten zu<br />
erhalten, indem es Verletzungen,<br />
z. B. durch schiefes<br />
Heben, Anstoßen bei der<br />
Instandsetzung oder direkte,<br />
teilweise auch tödlich<br />
endende Unfälle durch die Manipulation von Sicherheitseinrichtungen<br />
verhindert. Die größte Herausforderung<br />
bei der Konstruktion besteht darin, alle<br />
Gefährdungen der Maschine systematisch abzuarbeiten.<br />
Dabei ist diese Vorgehensweise äußerst wirkungsvoll<br />
und bereits mit der ersten Maschinenrichtlinie von<br />
1989 im staatlichen Recht verankert. Sicherheitstechnische<br />
Konstruktion muss nach dem Ablauf, der in der<br />
Maschinenrichtlinie 2006/42/EG (MRL) genannt ist,<br />
durchgeführt werden. Unterstützung erhält der<br />
Konstrukteur aus dem „Leitfaden für die Anwendung<br />
der MRL“. Auch die Initiative ErgoMach und das Tool<br />
ErgoNoRa geben weitere praktische Hilfestellungen.<br />
Wichtig ist, dass der Konstrukteur über seine Vorgesetzten<br />
im Betrieb eine Verfahrensweise vorfindet, die<br />
das regelkonforme Anwenden der MRL zulässt. Nur<br />
dann kann er Ergonomie und Sicherheit einer Maschine<br />
bei allen Konstruktionsschritten stets mit beachten.<br />
Christoph Preuße, BGHM, Mainz<br />
6 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
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AKTUELL I EINE FRAGE<br />
Durch die kurzfristigen Veränderungen der<br />
Konsumentenanforderungen, ist eine<br />
Produktion in Zentraleuropa wieder<br />
wirtschaftlich interessanter geworden. Das<br />
heißt die Vielfalt der Losgrößen ist gestiegen,<br />
die Lieferzeit sollte kurz und die Umstellung<br />
der Fertigung mit möglichst wenig Aufwand<br />
realisierbar sein. Für die Arbeitsplätze<br />
bedeutet dies deutlich gestiegene Anforderungen<br />
an die ergonomische Gestaltung. Ein<br />
Arbeitsplatz muss nicht nur für die Herstellung<br />
der verschiedenen Produkte schnell<br />
angepasst werden können, sondern muss auch für die unterschiedlichen<br />
Menschen geeignet sein. Viele Arbeitsplätze sind heute schon<br />
elektrisch höhenverstellbar, das ist mittlerweile eine Standardanforderung.<br />
Gleichzeitig sollte aber auch die Möglichkeit bestehen die<br />
Anordnung der zu entnehmenden Teile aus Griffschalen oder -Behältern<br />
auf die jeweilige Person zu optimieren, und dies nicht nur zu<br />
Beginn, sondern auch während der Dauer eines Fertigungsloses. Wir<br />
von RK Rose+Krieger bieten mit unserem abgestimmten Programm<br />
aus Profilen, Verbindungselementen, Hubsäulen und Lineareinheiten<br />
einen Baukasten für den Konstrukteur, um die unterschiedlichsten<br />
Anforderungen bestmöglich zu erfüllen.<br />
Hartmut Hoffmann, Geschäftsführer,<br />
Rose+Krieger GmbH, Minden<br />
Der Nutzen unserer Produkte liegt in der optimalen<br />
Positionierung der Bedienoberflächen und der Ermöglichung<br />
ermüdungsfreien Arbeitens. Der demografischen<br />
Struktur unseres Landes geschuldet, wächst der Anteil der<br />
jeweils älteren Jahrgänge an der Bevölkerung zusehends.<br />
Neuere Jahresreports der Krankenkassen belegen, dass die<br />
meisten Krankheitsfehltage in den letzten Jahren auf<br />
Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen<br />
sind. Ermüdungsfreies Arbeiten ist somit von entscheidender<br />
Bedeutung, und die Entlastung des Bewegungsapparates<br />
steht im Zentrum unserer Produktvorgaben. Schauen Sie in<br />
die Fertigungsstraßen, wo zum Beispiel morgens ein<br />
kleinerer und in der Spätschicht ein groß gewachsener<br />
Mitarbeiter am gleichen Arbeitsplatz eingesetzt wird. In<br />
jeder Arbeitssituation und bei jedem Bediener muss die<br />
Konfiguration schnell und leichtgängig an dessen jeweils<br />
bevorzugte Haltung und Arbeitsweise<br />
angepasst werden können.<br />
Mit unseren Tragarmsystemen<br />
lässt sich ohne Kenntnis über die<br />
zukünftigen Bediener der Anlage<br />
schon bei der Konstruktion der<br />
Maschine die optimale und<br />
ergonomisch beste Position der<br />
Bedienelemente realisieren.<br />
Uwe Kunitschke, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter HASEKE GmbH & Co. KG,<br />
Porta Westfalica<br />
Ein ergonomischer<br />
Arbeitsplatz<br />
erleichtert<br />
die Arbeit und<br />
schont die<br />
Gesundheit des<br />
Mitarbeiters. Bis<br />
zu 40 % der<br />
Leistung, die ein<br />
Mensch während<br />
seiner Arbeitszeit<br />
erbringen kann,<br />
wird durch falsche Körperhaltung verschwendet.<br />
Hinzu kommt die derzeitige<br />
demographische Entwicklung hin zu einer<br />
immer älter werdenden Gesellschaft. Um die<br />
Gesundheit und Leistungsfähigkeit der<br />
Mitarbeiter dauerhaft zu erhalten, muss<br />
frühzeitig in entsprechende Arbeitsmittel<br />
investiert werden. Nur so können chronische<br />
Krankheiten, wie beispielsweise Rückenleiden,<br />
präventiv verhindert werden. Unsere<br />
Produkte lassen sich auf die Mitarbeiter<br />
einstellen in Höhe, Tiefe und Helligkeit. Das<br />
Standard-Zubehör ist MTM-(Method of Time<br />
Measurement)-optimiert, um beispielsweise<br />
Greifzeiten zu reduzieren und so Verschwendung<br />
in der Planung, Beschaffung und<br />
Anwendung zu reduzieren. Zudem unterstützen<br />
wir den Konstrukteur und Fertigungsplaner<br />
mit entsprechenden Tools wie z. B.<br />
einem Ergonomie-Ratgeber, einer Ergonomie-App<br />
und dem Projektierungstool<br />
MTpro. Mit der ManModel Funktion innerhalb<br />
MTpro lassen sich ergonomische<br />
Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung bereits<br />
bei der Planung berücksichtigen. So wird<br />
Ergonomie von Anfang an kostengünstig in<br />
den Fertigungsalltag integriert.<br />
Bildquelle: FRESHIDEA / Fotolia.com<br />
Denis Barrier, Produktmanagement Manuelle<br />
Produktionssysteme, Bosch Rexroth AG, Stuttgart<br />
8 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
AKTUELL<br />
Werkzeugmaschinen: Auch<br />
im 2. Quartal Auftragsplus<br />
Im 2. Quartal <strong>2016</strong> ist der Auftragseingang<br />
der deutschen Werkzeugmaschinen-Industrie<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 16 % gestiegen. Das teilte der Verein<br />
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW) mit. Die Inlandsbestellungen lagen<br />
mit 19 % im Plus, die Auslandsnachfrage<br />
stieg um 14 %. Dazu trugen der Euro-Raum<br />
mit 37 % und die Nicht-Euro-Länder mit 10 %<br />
Zuwachs bei. Im 1. Halbjahr legten die Aufträge<br />
um 12 % zu. Während die Inlandsbestellungen<br />
um 10 % stiegen, legten die Orders<br />
aus dem Ausland um 13 % zu. Bei den<br />
Auslandsbestellungen haben vor allem Bearbeitungszentren<br />
und die Fräsmaschinen-<br />
Branche von Großaufträgen profitiert. Der<br />
Umsatz schloss im 1. Halbjahr mit einer<br />
schwarzen Null, der VDW rechnet aber mit<br />
Steigerungen. Auch bei der Zahl der Beschäftigten<br />
in der Branche erwartet der Verband<br />
einen weiteren Anstieg. Im Mai <strong>2016</strong><br />
waren fast 69 000 Menschen in der Werkzeugmaschinenindustrie<br />
beschäftigt – ca. 1 %<br />
mehr als im Vorjahr.<br />
www.vdw.de<br />
Euromold und Airtec zusammen in München<br />
Die Euromold, Leitmesse<br />
für Produktentwicklung,<br />
Werkzeug-,<br />
Modell- und Formenbau,<br />
findet in diesem<br />
Jahr zusammen mit der<br />
Luft- und Raumfahrt-<br />
Messe Airtec in München<br />
statt. Die Euromold,<br />
die auch als<br />
Branchentreff für den<br />
3D-Druck gilt, zieht<br />
nach Angaben des Ausstellerbeirats<br />
von Nordrhein-Westfalen<br />
nach<br />
Bayern, weil aus der<br />
Branche der entsprechende<br />
Wunsch geäußert<br />
wurde und die Region um München als Hightech-Zentrum gilt. Die Airtec war bereits<br />
im vergangenen Jahr in die bayerische Landeshauptstadt gekommen. Nun will man mit der<br />
gemeinsamen Ausrichtung der beiden Messen Synergien nutzen. Die Luft- und Raumfahrt<br />
ist eine Branche, die besonders stark von additiven Fertigungsverfahren profitiert. Zudem ist<br />
der Austausch über Branchengrenzen hinweg, z. B. zwischen Automobilindustrie und Luftfahrt,<br />
ein erklärtes Ziel der Euromold. Die beiden Messen finden vom 25. bis 27. Oktober<br />
<strong>2016</strong> statt. Es werden bis zu 600 Aussteller aus 45 Ländern erwartet.<br />
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AKTUELL<br />
KOMMENTAR<br />
Richtig kombiniert ein echter Gewinn<br />
Hydraulik in der Werkzeugmaschine<br />
Für die Anwender von Werkzeugmaschinen zählen vor allem Präzision<br />
und die Stückkosten der Bearbeitung. Die Hersteller müssen darum<br />
sportliche Zielpreise für die Maschinen erreichen und vor allem die<br />
Betriebskosten so niedrig wie möglich halten. Hier bietet die intelligente,<br />
vernetzbare Hydraulik interessante Ansätze, die System-, Energie- und<br />
Wartungskosten zu reduzieren.<br />
Benno Birke, Technischer Leiter der Indus -<br />
trie hydraulik der Bosch Rexroth AG, Lohr<br />
Die unschlagbaren Vorteile der Hydraulik<br />
sind ihre Kraftdichte, ihre<br />
Robustheit und die aufgelöste Bauweise.<br />
Keine andere Technologie<br />
bringt auf so geringem Bauraum so<br />
hohe Kräfte auf, und das auch noch<br />
ohne Wärmeentwicklung im direkten<br />
Arbeitsraum. Gleichzeitig steckt sie<br />
Überlasten und Stöße nahezu verschleißfrei<br />
weg und bietet eine sehr<br />
hohe Lebensdauer. In modernen<br />
Maschinenkonzepten muss sie aber<br />
mehr können: Elektronifizierte Hydrauliklösungen<br />
verknüpfen ihre bekannten<br />
Vorteile mit der elektrischen<br />
Regelung, die Konstrukteure und Inbetriebnehmer<br />
von den elektrischen<br />
Antrieben gewohnt sind.<br />
Moderne Hydraulik kann die Total Cost<br />
of Ownership der Werkzeugmaschine<br />
und damit die Stückkosten nachhaltig<br />
senken. So erzeugen innovative Pumpentriebe<br />
den Volumenstrom bedarfsgerecht<br />
und passen die Drehzahl des<br />
Pumpenmotors dem tatsächlichen<br />
Bedarf an. Je nach Zykluscharakteristik<br />
sinkt der Energieverbrauch der Hydraulik<br />
dadurch um bis zu 80 Prozent. Gleichzeitig<br />
reduzieren diese Lösungen die mittlere<br />
Geräuschemission, so dass bislang notwendige<br />
Schallschutzmaßnahmen entfallen<br />
können.<br />
Ein weiterer, wichtiger Vorteil: Integrierte<br />
Sensoren erfassen die Betriebszustände<br />
und erkennen Verschleiß, bevor er zu<br />
einem Stillstand führt. Das senkt die Wartungskosten<br />
und steigert die Verfügbarkeit<br />
der Werkzeugmaschinen.<br />
Auch bei Hauptfunktionen wie Vorschubachsen<br />
hat die Hydraulik regelungstechnisch<br />
neue Applikationen ermöglicht.<br />
Motion Controls im Schaltschrank oder<br />
direkt im Aktor gleichen mit ihrer Software<br />
die Regelgrößen automatisch aus<br />
und linearisieren die Bewegungsprofile.<br />
Die Motion Controls übernehmen auch<br />
koordinierte Bewegungen einer Vielzahl<br />
von hydraulischen und elektrischen Achsen<br />
im gemischten Betrieb. Inbetriebnehmer<br />
benötigen somit für die Parametrierung<br />
der vordefinierten Funktionen keine<br />
vertieften Kenntnisse der Hydraulik.<br />
In einer ganzen Reihe von Werkzeugmaschinen<br />
kommen einzelne NC-gesteuerte<br />
Hydraulikachsen zum Einsatz. Dank neuer<br />
Entwicklungen ist dazu nicht einmal ein<br />
Hydraulikaggregat notwendig. Servohydraulische<br />
Achsen, eine direkte Kombination<br />
von Aktoren und Antriebseinheiten, erzeugen<br />
hohe Kräfte und bieten alle Vorteile<br />
eines verschleißfreien, stufenlos<br />
verstellbaren hydraulischen Getriebes.<br />
Als einbaufertige Achse nutzen sie einen<br />
eigenen geschlossenen Fluidkreislauf<br />
mit Pumpe, Steuerblock und einem<br />
Druckspeicher. Bei der Inbetriebnahme<br />
kommen die Techniker nicht mit Hydraulik<br />
in Berührung, weil die servohydraulischen<br />
Achsen als ein geschlossenes<br />
System ausgeliefert und wie elektrische<br />
Antriebe parametriert werden.<br />
Die Hydraulik hat in den vergangenen<br />
Jahren große Fortschritte in Richtung<br />
Digitalisierung gemacht. Sie verbindet<br />
heute ihre physikalischen Vorteile mit<br />
zeitgemäßer Regelungstechnik und<br />
hohem Komfort. Eine Vielzahl von<br />
Werkzeugmaschinenhersteller haben<br />
das erkannt und setzen Hydraulik<br />
gezielt in ihren Konzepten ein, um<br />
Die Hydraulik hat in den vergangenen Jahren große<br />
Fortschritte in Richtung Digitalisierung gemacht<br />
System- und Betriebskosten zu senken.<br />
Darum geht es auch zukünftig nicht um<br />
ein grundsätzliches „entweder Hydraulik<br />
oder Elektrik“, sondern vielmehr<br />
darum: „Was ist die technisch und<br />
wirtschaftlich optimale Kombination?“.<br />
Bosch Rexroth stellt mit beiden Technologien<br />
und einem umfangreichen<br />
Applikations Know-How ein breites<br />
Produktprogramm und Systemportfolio<br />
zur Verfügung.<br />
www.boschrexroth.de<br />
10 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Fakuma steuert auf 25. Ausgabe zu<br />
Vom 17. bis 21. Oktober 2017 steht das Dreiländereck am Bodensee erneut im Zeichen der<br />
Kunststofftechnik. Dann findet die internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
Fakuma zum 25. Mal statt. Der Messeveranstalter P. E. Schall erwartet rund 1700 Aussteller<br />
aus 30 Nationen. Schon jetzt hätten sich 65 % der Aussteller des vergangenen Jahres zur<br />
Fakuma 2017 wieder angemeldet. Schwerpunkte des Ausstellungspektrums stellen die<br />
Technologien Spritzgießen, Extrusion und Thermoformen dar. Herausforderungen wie<br />
Leichtbau, Substitution von Aluminium und Stahl, Reduktion von Materialverbrauch und<br />
Energie, führen zu immer neuen Entwicklungen. Neue Werkstoffe, innovative Kombinationen<br />
von Werkstoffen und Fertigungsverfahren oder Werkzeugkonstruktionen – Fachmessen<br />
wie die Fakuma bieten ihnen eine Plattform und weisen den Weg auf die Märkte.<br />
09.–11. NOVEMBER <strong>2016</strong><br />
MESSEZENTRUM BAD SALZUFLEN<br />
www.schall-messen.de<br />
AGIC übernimmt Gimatic<br />
AGIC Capital gibt die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung an der Gimatic Gruppe bekannt.<br />
Damit soll deren Internationalisierung und Expansion beschleunigt werden. Im<br />
Fokus stehen zunehmend mechatronische Produkte, die auch der fortschreitenden Industrie<br />
-4.0-Umsetzung gerecht werden. Die Greifer, Lineartechnik sowie Sensorik für Endkunden<br />
und Zulieferer finden Einsatz in der Automobil-, Kunststoff-, Elektronik-, Lebensmittel-<br />
und Pharmaindustrie sowie Medizintechnik. Gimatic nimmt eine technologische<br />
und markführende Stellung bei kunden- und anwendungsspezifischen Komponenten<br />
und Systemen ein. Bisheriger Investor Xenon sowie CEO und Mitgründer des Unternehmens,<br />
Giuseppe Bellandi, investieren im Rahmen der Transaktion in wesentliche Minderheitsbeteiligungen.<br />
Die Strukturen der Ländergesellschaften bleiben unverändert. Für jedes<br />
Land sollen aber weitere Wachstumshebel verifiziert und spezifisch umgesetzt<br />
werden: Das Wachstum kann dabei organisch oder durch Zukäufe generiert werden.<br />
www.gimaticvertrieb.de<br />
Kooperation: 3D-Druck für die komplette Produktion<br />
Siemens und HP wollen gemeinsam die additive Fertigung vom Prototyping-Werkzeug<br />
zum kompletten Verfahren für die industrielle Produktion weiterentwickeln. Die neue<br />
Technologie soll den 3D-Druck funktionsfähiger Produktionsteile ermöglichen, auch<br />
wenn verschiedene Materialien und Farben verwendet werden. Dafür werden die skalierbare<br />
Multi-Jet-Fusion-Technologie und die HP-Jet-Fusion-3D-Drucker weiter vorangebracht.<br />
Kombiniert werden sie mit dem Software Know-how von Siemens im Bereich Product<br />
Lifecycle Management. Die Lösung soll die Steuerung des 3D-Druckers einschließlich<br />
der Materialeigenschaften bis in die Voxel-Ebene hinein ermöglichen – und dies bis zu<br />
zehnmal schneller und für die Hälfte der Kosten aktueller 3D-Drucksysteme. Damit werde<br />
„ein neues Level an Gestaltungsfreiheit, Anwenderfreundlichkeit und Geschwindigkeit“<br />
sowie „leistungsstärkere Produkte mit geringerem Gewicht und höheren Belastungsgrenzen<br />
erreicht“ erreicht, teilte Siemens mit.<br />
www.siemens.com/plm<br />
VIELFALT FÜR DEN<br />
MASCHINENBAU<br />
Fluidtechnik<br />
Werkstoffe/Werkzeu<br />
Werkstoffe/Werkzeuge<br />
Schutz- und Sicherheits<br />
Fluidtechnik<br />
Elektrotechnik<br />
Schutz- und Sicherheitstechnik<br />
Elektrotechnik<br />
Steuerungstechnik<br />
Montage- und<br />
Handhabungstechnik<br />
Messtech<br />
Mechatronische Systeme<br />
Mechatronische Systeme<br />
Antriebstechnik<br />
IT/Softw<br />
Automatisierungstechnik<br />
Laser- und Plasmatechnologie<br />
Maschinenteile, Baugruppen und Systeme<br />
Laser- und Plasmatechnolo<br />
IT/Software<br />
Montage- und Messtechnik Handhabungstechnik<br />
Automatisierungst<br />
Maschinenteile, Baugruppen und Systeme<br />
www.fmb-messe.de
AKTUELL<br />
KOMMENTAR<br />
Standard für freieres Engineering<br />
Die Rolle von OPC-UA im Umfeld der Industrie 4.0<br />
Für die intelligente Fabrik der Zukunft ist die jederzeitige<br />
Verfügbarkeit relevanter Daten wichtig. Damit sich<br />
Automatisierungs- und Bürowelt verstehen, bedarf es also<br />
einheitlicher Kommunikationsstandards. OPC UA ist eine<br />
solche universelle Steuerungssprache zur Kommunikation<br />
mit übergeordneten ERP-, MES- oder Scada-Systemen.<br />
Bernd Wieseler, Leiter Produktmangement<br />
RFID-Systeme bei Turck in Mülheim<br />
Konstrukteure wollen sich nicht auf<br />
nur einen Hersteller fixieren und<br />
flexibel nach Applikationsanforderungen<br />
und Kundenwünschen ihre<br />
An lagen gestalten können. Dies ist ein<br />
großer Vorteil des Software-Schnittstellen-Standards<br />
OPC UA: einheitliche<br />
Datenmodelle von verschiedenen<br />
Herstellern können genutzt werden, die<br />
grundsätzlichen Funktionen von Komponenten<br />
sind identisch und müssen<br />
daher nicht immer wieder neu im<br />
Projekt umgesetzt werden. Dies geht<br />
nach der „Plug-and-Play-Methode sehr<br />
einfach und erleichtert somit den Austausch<br />
von Komponenten extrem.<br />
Im Grunde ist OPC UA so etwas wie das<br />
Esperanto der Industrieautomation.<br />
Esperanto ist eine einheitliche, einfache<br />
und logisch aufgebaute europäische<br />
Plan-Sprache – eigentlich eine gute<br />
Idee. Sie scheiterte aber bislang an der<br />
Umsetzung in der Praxis. Daher steht<br />
Esperanto im Archiv der eigentlich<br />
guten Ideen irgendwo zwischen dem<br />
papierlosen Büro und der MiniDisc.<br />
Damit dieses Schicksal OPC UA erspart<br />
bleibt, arbeiten die Mitglieder der OPC<br />
Foundation, unter anderem Steuerungs-,<br />
Antriebs- und andere Automationstechnikhersteller,<br />
gemeinsam an der Metasprache<br />
und ihrer Implementierung. Ziel<br />
der OPC Foundation war eine herstellerunabhängige<br />
Schnittstelle, die dem Kunden<br />
den Wechsel und das Kombinieren von<br />
Systemen und Geräten unterschied licher<br />
Hersteller erleichtert. OPC UA basiert im<br />
Unterschied zu OPC auf Ethernet-Technologie,<br />
was den Anschluss an moderne<br />
Steuerungen, PCs und TCP/IP-Netzwerke<br />
der Bürowelt erleichtert.<br />
Die wichtigsten Player der Automatisierungswelt<br />
arbeiten bereits an und mit<br />
dieser Technologie und setzen diese immer<br />
mehr in ihren Produkten um. Der unbestreitbare<br />
Anwendernutzen durch den<br />
offenen Standard trägt zusätzlich zur<br />
breiten Akzeptanz des Protokolls bei.<br />
Anwender können eine SPS oder einen PC<br />
mit OPC-UA-Schnittstelle (der OPC-UA-<br />
Client) einfach mit einem OPC-UA-Server,<br />
also einem Antrieb, Sensor oder anderem<br />
Gerät verbinden. OPC-UA-Geräte<br />
unterschied licher Hersteller können<br />
getauscht und gemischt werden.<br />
Durch die unabhängige Herstellerauswahl<br />
mit OPC UA können sich Konstrukteure<br />
viel mehr auf Maschinenfunktionen und<br />
Kundenapplikation konzentrieren und<br />
müssen nicht um eine spezielle Automationslösung<br />
eines Herstellers „herum konstruieren“.<br />
Dies schafft mehr Freiheitsgrade<br />
und lässt dem Konstrukteur und Anlagenplaner<br />
mehr Kreativität. Ein weiterer Vorteil<br />
ist aber auch, dass die Produkte auf die<br />
jeweiligen Kundenanforderungen direkt<br />
ausgetauscht werden können und dies<br />
nicht erst umständlich neu konzipiert<br />
und programmiert werden muss.<br />
Die Sicherheit in Anlagensystemen, die<br />
immer mehr Daten an überliegend<br />
verknüpfte Systeme weiterleiten müssen,<br />
ist ein großes Thema in einer zunehmend<br />
IT- und Daten-bestimmten Welt.<br />
Hier müssen auch Produktions daten<br />
sicher und störungsfrei übermittelt<br />
werden, um einen einwandfreien Anlagenbetrieb<br />
zu gewährleisten. Auch<br />
hier setzt OPC UA durch Nutzung verschiedener<br />
Kerntechnologien mit seinem<br />
Sicherheitskonzept einen weiteren<br />
Meilenstein in der sicheren Automatisierungswelt.<br />
Zu den sieben Kerntechnologien<br />
von OPC UA gehören neben<br />
Verschlüsselung und Datenintegrität<br />
auch Anwendungsauthentifizierung,<br />
Benutzerauthentifizierung, Benutzerautorisierung<br />
sowie Rückverfolgbarkeit<br />
Die unabhängige Herstellerauswahl mit OPC UA eröffnet dem<br />
Konstrukteur mehr Freiheitsgrade und erlaubt ihm mehr Kreativität<br />
und Verfügbarkeit. All dies erlaubt auch<br />
eine größere Transparenz von Maschinen<br />
und Anlagen und schnelleren Service<br />
durch sichere Remote-Zugriffe.<br />
Projekte und Netzwerke dieser Art sind<br />
auf dem Weg zu Industrie 4.0 unerlässlich.<br />
Denn Industrie 4.0 basiert auf<br />
offenen, standardisierten und weitverbreiteten<br />
Schnittstellen. Nur so kann<br />
vermieden werden, dass die Industrievision<br />
eines Tages im Archiv der eigentlich<br />
guten Ideen zu finden ist.<br />
www.turck.de<br />
12 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
CovestroDeutschlandAG, D-51365 Leverkusen ·COV00080482<br />
INVENTING<br />
DURABILITY<br />
FORYOU<br />
Räder undRollenmüssen in der Fördertechnikpermanent Spitzenleistung bringen.<br />
Langzeit-Materialtests beweisen, dass Vulkollan®höchste mechanischeBelastbarkeit<br />
mit höchster dynamischerTragfähigkeit vereint. Darumentscheidensichimmer mehr<br />
Herstellervon Gabelstaplern,Regalbediengerätenund Fördereinrichtungeninder<br />
Erstausstattungund beiErsatzteilenfür Vulkollan®. Und erreichensoreduzierte<br />
Wartungskostenund wesentlichlängere Laufzeiten.<br />
Vulkollan®ist eineeingetrageneMarke derCovestro Gruppe, einem weltweit führenden<br />
Herstellervon Hightech-Polymerwerkstoffen.Gemeinsam mitunseren Kunden<br />
schaffenwir immerwieder Innovationen fürmehr Nachhaltigkeitund verbesserte<br />
Wirtschaftlichkeit.Was dürfenwir fürSie entwickeln?<br />
Mehr Informationen erhalten Siebei elastomers@covestro.com<br />
www.vulkollan.de
INNOVATION-SCOUTS AUF <strong>DER</strong><br />
SPUR VON INDUSTRIE 4.0<br />
SUMMER<br />
Im Sommer <strong>2016</strong> ging unsere Redaktion auf Deutschland-Tour, um mehr über die vernetzte<br />
Produktion zu erfahren. Eine Station dieser Roadshow führte uns zum Sensorik-Spezialisten SICK in<br />
Waldkirch. Tauchen Sie mit uns ein in die Welt der Sinne der Smart Factory.<br />
SUMMER of ENGINEERING ist aber noch viel mehr. In unserem Blog und in unseren Social-Media-<br />
Kanälen berichten wir über Ideen, Visionen und Umsetzungen in Sachen Industrie 4.0. Was sagen<br />
Experten? Welche Umsetzungen gibt es bereits? Was verstehen verschiedene Berufsgruppen unter<br />
diesem Thema? Wie wird sich die Arbeitswelt verändern? Welche konkreten Aufgaben sind<br />
zukünftig zu lösen?<br />
Lassen Sie sich von den Artikeln und Videos überraschen und inspirieren. Gerne dürfen Sie auch<br />
Ihren Kommentar hinterlassen oder uns einfach nur liken, posten und empfehlen.<br />
of<br />
DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />
ENGINEERING<br />
<strong>2016</strong><br />
www.summer-of-engineering.de<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
ZU GAST<br />
BEI SICK<br />
DIE SINNE <strong>DER</strong> SMART FACTORY<br />
Sensorik auf dem Weg zur intelligenten Produktion<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
Sensor Intelligence. – der Claim der Firma Sick aus dem Jahr<br />
2004 ist heute aktueller denn je. Denn Intelligenz ist gefragt,<br />
in der Fabrik der Zukunft. Wer könnte uns also besser Auskunft<br />
geben zum Thema Sensorik 4.0 als das Familienunternehmen<br />
aus Waldkirch? Und wer könnte ein besserer Ansprechpartner<br />
sein, als jemand auf dessen Visitenkarte steht: Geschäftsleitung<br />
Industrie 4.0? Bernhard Müller ist unser Mann. Auf die<br />
Frage nach smarten Sensoren, erklärt er uns: „Die gibt es bei uns<br />
schon lange. Das sind Sensoren, die Funktionalitäten beinhalten,<br />
die über die normale Sensorikaufgabe hinaus gehen. Sie liefern<br />
Zusatzdaten wie Zeitstempel, Geschwindigkeiten, Abstände .... Daten,<br />
die Aufschluss darüber geben können, was in den Prozessen los ist<br />
oder wie es der Maschine geht.“<br />
INTELLIGENZ UND KOMMUNIKATIONSFÄHIGKEIT<br />
Aber Intelligenz alleine reicht nicht aus. Für ein smartes System, eine<br />
Smart Factory, müssen die Informationen auch zur richtigen Zeit am<br />
richtigen Ort zur Verfügung stehen. Und so wurde bei Sick der<br />
Grundstein für den Geschäftsbereich Industrie 4.0 gelegt, aus den<br />
Produkten heraus: „Vor etwa zwei Jahren hatten wir eine Produktlinie<br />
entwickelt, die intelligent ist und zudem noch Vernetzungsmöglichkeiten<br />
bietet, über die Ebene von Maschinensteuerungen hinaus, in<br />
die Ethernet-Welt“, erzählt Bernhard Müller.<br />
„Dann wurde auf einmal die passende Applikation dazu beschrieben<br />
– unter dem Namen Industrie 4.0." Seitdem treibt Bernhard<br />
Müller das Thema bei Sick sowohl außenwirksam als auc h die innere<br />
Organisation betreffend voran.<br />
Heute haben alle neuen Sick-Sensoren diese Kommunikationsfähigkeit<br />
– und das Unternehmen arbeitet stetig weiter an dem<br />
Thema: „Es wird uns vor Herausforderungen stellen, die Kommunikations-Schnittstellen<br />
in der durchvernetzten Welt alle zu bedienen“,<br />
sagt Detlef Deuil, Leiter Produktmanagement Vertical Integration<br />
Products bei Sick. „Da kristallisieren sich ja so langsam einige Standards<br />
heraus, im Sinne von Datenkommunikation, Stichwort<br />
OPC-UA, Stichwort MQTT, um einfach mal zwei zu nennen, oder die<br />
Schnittstelle HTTPS, um mit Cloud-Services zu sprechen. Das sind<br />
genau diese Themen, die wir hier angehen müssen.“ Datensicherheit<br />
ist in diesem Zusammenhang für den Produktmanager ein wichtiger<br />
Punkt: „Also da sehe ich noch eine Aufgabe, die wir als Industrie<br />
beantworten müssen: Wie bekommen wir diese ganzen Themen wie<br />
Cloud und kabellose Datenübertragung abgesichert, sodass die Menschen<br />
sich wohl fühlen, diese Technologien zu nutzen?“. Mehr zum<br />
Thema Sick und Datensicherheit lesen Sie im Infokasten auf Seite 17.<br />
Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit sind also gefragt. Aber<br />
was müssen die Sensoren noch können, um zukunftsfähig zu sein?<br />
14 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
01 Wer könnte zum Thema Sinne<br />
der Smart Factory ein besserer<br />
Gesprächspartner sein als<br />
Bernhard Müller, Geschäftsleitung<br />
Industrie 4.0 der Sick AG?<br />
Martina Heimerl<br />
Mit Industrie 4.0 zieht Intelligenz in die Fabriken ein. Basis dafür sind Informationen, sprich<br />
Daten. Im Prinzip beginnt also alles bei den Datenerfassern, den Sinnesorganen der Technik.<br />
Grund genug für uns, den Sensorspezialisten Sick in Waldkirch zu besuchen, um in die Welt<br />
der Sensorik 4.0 einzutauchen.<br />
„Flexibilisierung ist ein ganz großes Thema“, sagt Detlef Deuil und<br />
nennt das Stichwort „Losgröße 1“. „Die Anlagen, die Maschinen<br />
müssen flexibel auf das jeweilige einzelne Produkt reagieren<br />
können, also müssen wir auch Flexibilität in die Sensorik hineinbringen.“<br />
Und genau das macht der Sensorspezialist jetzt mit Sick<br />
<strong>KONSTRUKTEUR</strong>E MÜSSEN GERÄTE<br />
KÜNFTIG NOCH BREITER UND NOCH<br />
LEISTUNGSFÄHIGER AUFSTELLEN<br />
AppSpace. „Was wir dort dem Markt, sprich OEMs und Integratoren,<br />
anbieten“, erklärt Detlef Deuil, „ist ein Freiraum innerhalb der<br />
Geräte, in dem Anwender ihre Sensorapplikation programmieren<br />
können. So können sie ihre Applikation flexibel umrüsten.“ Im Prinzip<br />
funktioniert das wie beim Smart Phone – eine Hardware, die<br />
mithilfe von Apps verschiedenste Funktionen erfüllen kann.<br />
DIE SACHE MIT <strong>DER</strong> SOFTWARE<br />
Industrie 4.0 verlagert also auch für Sensorhersteller den Schwerpunkt:<br />
„Wir als Firma Sick werden natürlich damit auch ein Stück<br />
weit Software-Anbieter werden“, sagt Detlef Deuil. Aber es hat auch<br />
seine Grenzen. Bernhard Müller erklärt: „Analytik-Software,<br />
Sensor-Software, das ist unser Thema. Aber übergeordnete Industrie-Software,<br />
wo man ein ERP-System und ein Kunden/Lieferanten-<br />
System zusammenbringt, das ist nicht unser Business.“ Hier kooperiert<br />
der Sensorlieferant daher mit Software-Spezialisten, wie u. a.<br />
Axoom. Bernhard Müller erklärt: „Axoom hat vom Maschinenbauer<br />
Trumpf die Aufgabe bekommen, für den Anlagenbetreiber ein Software-Cockpit<br />
zu generieren, das ihm alle relevanten Daten derart<br />
mundgerecht darbietet, dass er sofort sieht: Wie geht es meinem<br />
System? Sind meine Kosten im Griff? Ist der Materialfluss optimiert?<br />
Hat meine Maschine den Husten? Dieses Cockpit zu schaffen,<br />
diese Transparenz der Fabrik zu schaffen – das glaube ich ist<br />
der Inbegriff von Industrie 4.0“, sagt Bernhard Müller. Und Sick hat<br />
die Sensorik, die das ermöglicht. Im Rahmen der Kooperation<br />
schafft der Sensorspezialist bei seinen Produkten die Treiber für die<br />
Kundensysteme und hilft dabei, die Sensorik zu integrieren.<br />
NEUE GESCHÄFTSMODELLE<br />
Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Software-<br />
Schwerpunkt – was verlangen die Veränderungen generell von<br />
Sensorherstellern und wie wird Sick dem gerecht? „Unsere<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 15
03<br />
02 Ein Bild<br />
von Industrie 4.0, gemalt<br />
von Produktmanagern des Sensorspezialisten<br />
Sick – die ganze Geschichte erzählt<br />
Detlef Deuil im Video: http://bit.ly/SOE16_Sick02<br />
04<br />
SUMMER OF ENGINEERING<br />
Produktlebenszyklen müssen schneller werden, wir müssen deutlich<br />
agiler werden“, stellt Detlef Deuil fest. „Um dabei nah am Markt<br />
zu sein, werden wir einen sogenannten Developers Club gründen,<br />
in dem die User mitarbeiten und netzwerken.“ Ein zweiter Punkt ist<br />
es, Plattformen zu entwickeln und anzubieten. „Die Menschen<br />
wollen immer die gleiche Entwicklungsumgebung haben“, sagt der<br />
Leiter Produktmanagement, „einen möglichst hohen re-use-Grad.<br />
Und das bieten wir mit Sick AppSpace. Es wird ein Ecosystem sein,<br />
in dem die verschiedensten Sensortechnologien laufen, wie Kameras,<br />
2D-/3D-Laserscanner …“ Es werden sich also nicht nur die Produkte,<br />
sondern auch Geschäftsmodelle ändern. „Daten generieren<br />
heißt, Wissen generieren und auf Basis dieses Know-how dann die<br />
richtigen Schritte für die Zukunft abzuleiten. Das ist ein Weg, den<br />
wir gehen wollen“, sagt Detlef Deuil, „gemeinsam mit unseren<br />
Kunden, mit AppSpace, um schneller bessere Produkte auf den<br />
Markt zu bringen.“<br />
Der Kundennutzen steht naturgemäß im Zentrum der Entwick<br />
lung. Die Vorteile, die Anwender mit den Industrie-4.0-fähigen<br />
Sensoren erschließen können, reichen von Umrüstflexibilität über<br />
Materialeffizienz bis zur Vermeidung von Maschinenstillständen –<br />
Stichwort Predictive Maintenance. „Was im Fokus steht, hängt<br />
immer stark von der jeweiligen Applikation ab“, betont Bernhard<br />
Müller. Neben Hardware und Software denkt Sick künftig auch in<br />
Richtung Dienstleistungen. „Was kann man aus Sensordaten<br />
herausholen und wie kann man damit auch entsprechende Events<br />
anstoßen? Diese Themen werden wir unter dem Stichwort Smart<br />
Services dann auch bedienen“, verrät Detlef Deuil.<br />
IN <strong>DER</strong> EIGENEN PRODUKTION<br />
Das Produkt- und Service-Angebot ist die eine Sache. Wie aber sieht<br />
es mit der eigenen Produktion aus? Ist Sick auch Anwender von<br />
Industrie-4.0-Lösungen? Berhard Müller sagt: „Wir haben eine Produktion,<br />
die heute schon zu Teilen so funktioniert, wie Industrie 4.0<br />
funktionieren soll. Wir haben das schon an Inseln aufgebaut und<br />
sind jetzt dran, es in der gesamten Produktionsfläche zu installieren.<br />
Wir sind gerade dabei, eine neue Produktion aufzubauen, die als<br />
Leuchtturm-Produktion fungieren soll.“<br />
KONSTRUKTION 4.0<br />
Industrie 4.0 verändert Produktion und Produkte, Komponenten<br />
und Maschinen, Unternehmen und Geschäftsmodelle. Was aber<br />
bedeutet Industrie 4.0 für den Konstrukteur und seinen<br />
Arbeitsalltag? Detlef Deuil überlegt kurz: „Im Sinne der zunehmenden<br />
Verschmelzung müssen Spezialisten aus den Bereichen IT, Elektronik<br />
und mechanische Konstruktion sehr vernetzt miteinander<br />
arbeiten, um diese Sensorik der Zukunft sicherzustellen. Eine Herausforderung<br />
ist es auch, die Geräte vom Hardware-Design her, bezüglich<br />
Rechenleistung, Wärmeabfuhr, Leistungsaufnahme und auch<br />
optischer Eigenschaften breiter und noch leistungsfähiger aufzustellen.<br />
Das heißt am Ende des Tages, wir müssen mehr Performance in<br />
die Geräte reinbringen und das wird eine Herausforderung sein".<br />
Was im Kleinen gilt, für die Konstruktion von Sensoren, gilt auch<br />
für den Maschinenbau. „Das Require-Management wird ein großes<br />
Stichwort sein“, sagt Detlef Deuil voraus. Also die Frage: Was soll die<br />
Maschine im Rahmen des Lebenszyklus alles tun können? „Man wird<br />
viele Dinge erahnen müssen“, meint Detlef Deuil. „Und hier dann das<br />
Design richtig zu treffen, das ist die spannende Herausforderung.“<br />
DIE PRODUKTION <strong>DER</strong> ZUKUNFT<br />
Erahnen, was sein wird – wie sieht wohl die industrielle Produktion<br />
der Zukunft aus? In Bernhard Müllers Augen gar nicht so anders als<br />
heute: „Es wird Maschinen geben. Es wird Menschen geben, die an<br />
den Maschinen arbeiten.“ Dass alles automatisch geht in einer<br />
menschenleeren Fabrik, glaubt der Industrie-4.0-Spezialist nicht.<br />
Er sieht aber eine intelligentere Produktion, in der solche Dinge wie<br />
Rohstoffeffizienz optimiert sind: „Wann baue ich was? Dass man<br />
z. B. energieintensive Arbeiten dann durchführt, wenn die Sonne<br />
scheint und der Wind weht, solche Logiken und Vernetzungen<br />
werden entstehen. Das wird die Geschichte Industrialisierung nicht<br />
16 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
03 Hier werden Appliaktionen<br />
lebendig: Im Logistic Technology<br />
Center testen Sick-Ingenieure die<br />
Kundenapplikationen in einer voll<br />
ausgerüsteten Testumgebung<br />
04 Detlef Deuil, Leiter Produktmanagement<br />
Vertical Integration<br />
Products bei Sick in Waldkirch spricht<br />
mit der Redaktion über den Wandel in<br />
der Welt der Sensorik<br />
05<br />
05 Über die Sensor Integration<br />
Machine (M.) können im Rahmen von<br />
von Sick AppSpace Daten von Sensoren<br />
und Kameras fusioniert, ausgewertet,<br />
archiviert und übertragen werden<br />
revolutionär völlig ändern, aber es wird anders aussehen als heute<br />
in der Fabrik. Es wird Maschinen geben, die sich irgendwie selbstständiger<br />
verhalten werden, die durch den Prozess gesteuert<br />
werden.“<br />
IDEEN, KREATIVITÄT UND SPIELFREUDE<br />
Die Sensorik ist also offenbar heute schon bereit für die digitale Fabrik.<br />
„Uns geht es darum, dass unsere Sensoren dafür vorbereitet<br />
sind“, sagt Bernhard Müller. Und woran hängt es? Bernhard Müller<br />
sagt: „Es hängt ein bisschen an den fehlenden übergeordneten Software-Strukturen<br />
und es hängt ein bisschen an den Applikationsnotwendigkeiten.<br />
Viele Kunden in der mittelständischen Industrie<br />
sagen: ‚Hab‘ ich doch alles, brauch ich nicht.‘ Wenn ich so drangehe,<br />
wird es nichts werden.“ Nach Bernhard Müllers Eindruck fehlt es in<br />
den Köpfen der Industrie an Problembewusstsein, an Spielfreude,<br />
an der Idee „Was könnte ich denn Tolles aus dem System bauen?<br />
Wenn die Applikation da ist, dann sind auch irgendwelche Softwarefirmen<br />
da, die das umsetzen.“ Und genau hier setzt Sick mit<br />
seinem Sick AppSpace und verschiedenen Kooperationen an. „Wir<br />
wollen die Applikationen highlighten, ein Bewusstsein schaffen,<br />
zeigen, was geht“, erklärt Bernhard Müller. „Wir wollen quasi ein<br />
Türöffner sein, um den Kreativprozess bei den Kunden anzustoßen.“<br />
Bilder: Dr. Michael Döppert; Martina Heimerl; SICK AG<br />
www.sick.de<br />
VIDEO<br />
Was ist die große Herausforderung bei Industrie 4.0 und wie kann<br />
Sensorik dabei helfen, Losgröße 1 wirtschaftlich umzusetzen?<br />
Gehen Sie mit auf eine spannende Reise zu Sick nach Waldkirch.<br />
http://bit.ly/SOE16_Sick01<br />
Bernhard Müller,<br />
Geschäftsleitung Industrie 4.0,<br />
SICK AG, Waldkirch<br />
SECURITY UND <strong>DER</strong><br />
WERT <strong>DER</strong> DATEN<br />
„Mit der Digitalisierung gibt es plötzlich eine neue Welt, in der<br />
wir uns bewegen. In der physischen Welt hat man ein Gefühl:<br />
was ist etwas wert, was nicht, was darf ich, was darf ich nicht.<br />
In der Datenwelt gibt es diese Werthaltigkeit im Moment im<br />
Kopf nicht. Meine Daten, deine Daten, unsere Daten, Eure<br />
Daten – es gibt Menschen, die sehen das so: Daten gehören<br />
allen. Aber in der Industrie ist das ein Todesurteil. Denn der<br />
Wert in der Industrie ist ihre Wissensbasis. Die Datensicherheit<br />
ist eine Frage der Einstellung, des Umgangs, aber auch der<br />
Möglichkeiten. Damit so ein System funktioniert, muss ich die<br />
passende Umgebung schaffen – und das ist für uns der<br />
Industrial Data Space. Wir von Sick wissen, dass wir uns mit<br />
unseren Sensoren so anpassen müssen, dass wir mit solchen<br />
Environments dann auch richtig umgehen. Denn Sicherheit<br />
kann man nicht mehr herstellen, wenn die Daten schon einmal<br />
irgendwo sind. Sicherheit beginnt ganz vorne."<br />
WIE BERNHARD MÜLLER PRIVAT MIT AUTOMATISIERUNG UND<br />
DATENSICHERHEIT UMGEHT, VERRÄT ER IM VIDEO AUF:<br />
http://bit.ly/SOE16_Sick03<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 17
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Konnektivität ohne Kompromisse<br />
Lichtschranken bieten Merkmale für neue konstruktive Freiheiten<br />
Holger Unger<br />
Die hier vorgestellten<br />
Lichtschranken bieten in jeweils<br />
baugleichen Kompaktgehäusen<br />
alle optoelektronischen Funktionsprinzipien.<br />
Ihre Flexibilität in<br />
Anwendung und Montage –<br />
ergänzt unter anderem um die<br />
durchgängig verfügbare IO-Link-<br />
Funktionalität – eröffnet Konstrukteuren<br />
neue Optionen bei der<br />
Sensorintegration.<br />
Einweg-Lichtschranken,<br />
Reflex-Lichtschranken<br />
mit Polfilter, mit Vordergrundausblendung<br />
oder für die Detektion<br />
transparenter Objekte, energetische Reflex-<br />
Lichttaster und solche mit Hintergrundausblendung<br />
sowie messende Lichtschranken<br />
und Distanzsensoren finden sich in den<br />
Baureihen R100, R101 und R103 von<br />
Pepperl+Fuchs. Diese multifunktionalen<br />
Standard-Optosensoren ermöglichen aufgrund<br />
ihrer Merkmale eine hohe konstruktive<br />
Flexibilität. Darüber hinaus machen sie<br />
Innovationen wie die neue Dura-Beam-<br />
Lasertechnologie, die hochpräzise Multi-<br />
Pixel-Technologie und die einheitliche<br />
Usability bei der Inbetriebnahme und Bedienung<br />
zu zukunftssicheren Sensorlösungen.<br />
Die Befestigungssituation<br />
bestimmt die Bauform<br />
Die Erfassungsaufgabe, der vorhandene<br />
Bauraum, die Befestigungsmöglichkeiten<br />
sowie die Zugänglichkeit und Sichtbarkeit<br />
sind die wichtigsten Kriterien für die Auswahl<br />
der geeigneten Sensorbauform in einer<br />
definierten Montagesituationen. Die<br />
Baureihen R100 in Kleinbauform, R101 in<br />
Miniaturausführung und R103 im Gehäuse<br />
mit frontseitigem M18-Gewinde bilden für<br />
spezifischen Befestigungssituationen jeweils<br />
alle opto-elektronischen Funktionsprinzipien<br />
ab. Der mechanischen Integration<br />
sind also kaum noch Grenzen gesetzt –<br />
zumal verschiedene Haltewinkel, Metall-<br />
Holger Unger, Geschäftsbereich Fabrikautomation,<br />
Pepperl+Fuchs GmbH, Mannheim<br />
schutzbügel und Schnellklipp-Montagehalter<br />
weitere Montageoptionen für die<br />
flexible und betriebssichere Befestigung in<br />
Maschinen und Anlagen bieten.<br />
Konnektivität bis in die Cloud<br />
Unter Inbetriebnahme- und betriebstechnischen<br />
Gesichtspunkten geht der Trend<br />
klar in Richtung von Sensoren mit Kommunikationsmerkmalen,<br />
die eine direkte Parametrierung<br />
und Datenabfrage durch Automatisierungssysteme<br />
einer Maschine oder<br />
die oberen Feldbusebenen von Anlagen<br />
ermöglichen. Mit ihrer durchgängig verfügbaren<br />
Kommunikationsfähigkeit per IO-<br />
Link sind die R100, R101 und R103 zudem<br />
für die digital vernetzte Fabrik der Zukunft,<br />
die Smart Factory, ausgelegt.<br />
Mit der Bluetooth-basierten Smart<br />
Bridge-Technologie von Pepperl+Fuchs<br />
Die einheitliche Usability<br />
minimiert die Komplexität<br />
der Sensorparametrierung<br />
können die Lichtschranken-Baureihen<br />
R10x und auch andere IO-Link-fähige Sensoren<br />
und Aktoren, die das standardisierte<br />
IO-Link-Protokoll (IEC 61131-9) erfüllen,<br />
per Smart Bridge-App auf mobilen Endgeräten<br />
abgebildet, über diese parametriert<br />
und bis in die virtuelle Welt der Cloud automatisierungstechnisch<br />
integriert werden.<br />
Hierzu baut das Smart Bridge-System einen<br />
parallelen, funkbasierten Zugangskanal auf,<br />
der Sensor- oder Aktuatordaten direkt aus<br />
dem Kommunikationsstrang zwischen dem<br />
IO-Link-fähigem Endgerät und der Maschinen-<br />
18 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
STATEMENT<br />
Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />
Diese Sensoren sind fit für<br />
Industrie 4.0! „Konnektivität<br />
ohne Kompromisse“ umfasst bei<br />
ihnen die mechanische Integration<br />
in die Maschine, die Einbindung<br />
in Automatisierungskonzepte- bzw.<br />
Kommunikationsstrukturen und<br />
darüber hinaus auch die Verknüpfung<br />
in die Cloud – in die Ebene<br />
des Internets der Dinge.<br />
UNSER<br />
HERZ<br />
SCHALLT<br />
ULTRA.<br />
steuerung rückwirkungs- und unterbrechungsfrei<br />
abgreift.<br />
Genutzt werden kann diese Funktionalität<br />
zum einen, um die Parametrierung einzelner<br />
oder bau- und funktionsgleicher Sensoren<br />
zu vereinfachen und zum andern, um<br />
im Betrieb – parallel zur kabelgebundenen<br />
Datenübertragung an die Steuerung –<br />
Funktions- und Zustandsdaten extern zu<br />
überwachen. Abweichungen und Fehler<br />
z. B. durch mechanischen Verschleiß, elektrische<br />
Störungen oder veränderte Umfeldbedingungen<br />
können so permanent überwacht<br />
und erkannt werden.<br />
Einheitliche Usability<br />
Die Smart Bridge-App bietet durch ihre<br />
übersichtliche und leicht verständliche<br />
Dipl.-Ing. Oliver Liedtke<br />
Entwicklung Gehäusekonstruktion<br />
Seit mehr als 25 Jahren entwickeln unsere<br />
Ingenieure Ultraschallsensoren für die<br />
industrielle Automatisierungstechnik.<br />
Zum Beispiel unseren Alleskönner mic+<br />
mit Digitaldisplay.<br />
Besuchen Sie uns vom 22.-24. November<br />
<strong>2016</strong> auf der SPS IPC Drives in Nürnberg,<br />
Halle 7A, Stand 7A-401.<br />
01 Diese multifunktionalen Standard-Optosensoren ermöglichen<br />
dem Maschinenbauer viele konstruktive Freiheitsgrade<br />
microsonic.de
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Bedienoberfläche ein Höchstmaß an<br />
Usability – eine Eigenschaft, die auch für<br />
alle Optosen soren der neuen, zukunftsorientierten<br />
Produktarchitektur gilt: Die R100,<br />
R101 und R103 können über die Baureihen<br />
hinweg und in jeder sensortechnischen<br />
Ausprägung einheitlich am Gerät eingestellt<br />
und bedient werden.<br />
Das Look-and-Feel bei einer Reflexionslichtschranke<br />
R100 ist das Gleiche wie bei<br />
einem Lichttaster mit Hintergrundausblendung<br />
der Produktfamilie R101 oder einem<br />
R103-Distanzsensor. Per Multiturn-Potenziometer<br />
lassen sich Empfindlichkeit,<br />
Schaltschwelle und Betriebsmodus einstellen;<br />
die Wahl der Schaltungsart sowie das<br />
Teach-in des Schaltpunktes erfolgt über<br />
eine Drucktaste. Einheitlich über alle aktuellen<br />
und künftigen Baureihen hinweg ist<br />
auch das Anzeigekonzept. Zwei LED visualisieren<br />
die Betriebsbereitschaft, die Schaltungsart,<br />
die freie Lichtstrecke für die<br />
Detektion bzw. Distanzmessung, das<br />
Erreichen der Funktionsreserve sowie eine<br />
eventuelle Strahlunterbrechung. Die einheitliche<br />
Usability minimiert die Komplexität<br />
der Sensorparametrierung, spart Zeit<br />
und Kosten bei der Inbetriebnahme und<br />
gewährleistet eine funktions- und betriebssichere<br />
Bedienung der Sensoren.<br />
Zukünftige Sensorik-<br />
Infrastrukturen<br />
Gehäusebauformen im montagekompatiblen<br />
Marktstandard und gängige elektrische<br />
Anschlussoptionen – M8-Anschlussstecker,<br />
M8- oder M12-Pigtail oder Kabelabgang<br />
– ermöglichen es, in vorhandenen<br />
Sensorik-Infrastrukturen von Maschinen<br />
und Anlagen 1:1 auf die R10x umzusteigen.<br />
Die neue Lichtschrankengeneration steht<br />
zudem erst am Anfang ihres Produktlebenszyklus<br />
– was unter Planungs-, Engineering-<br />
und Verfügbarkeitsgründen der<br />
ideale Zeitpunkt ist, um sie jetzt per CAD<br />
in neue Maschinenkonzepte z. B. der Verpackungs-,<br />
der Lager-und Fördertechnik<br />
zu integrieren – und in deren Product<br />
Lifecycle Management.<br />
Die Baureihen R100, R101 und R103 sind<br />
zudem – neben IO-Link für die Integration in<br />
Industrie 4.0-Umgebungen als Standard –<br />
auch deshalb aus konstruktiver Sicht zukunftssicher,<br />
weil sie Innovationen bieten, mit<br />
denen die künftig weiter steigenden Anforderungen<br />
an die Detektionsleistung und Erfassungssicherheit,<br />
z. B. bei Kleinteilen oder in<br />
High Speed-Prozessen, sicher erfüllt werden.<br />
Völlig neu entwickelt wurde z. B. die<br />
DuraBeam-Technologie der Laservarianten<br />
der Sensorfamilien. Sie vereint die Vorteile<br />
von LED-Sendern und die Stärken von<br />
Laserdioden. Dadurch bieten diese Lasersensoren<br />
– ohne auf Detektionsleistung zu<br />
verzichten – eine deutlich verbesserte Energieeffizienz,<br />
eine erhöhte Lebensdauer und<br />
einen erweiterten Betriebstemperaturbereich.<br />
Da die DuraBeam-Lasertechnologie mit<br />
ihrem besonderen Strahlprofil auf einem Objekt<br />
immer einen scharf konturierten, kreisrunden<br />
Lichtfleck abbildet, sind die Lichtschranken<br />
und Distanzsensoren auch bestens<br />
für die sehr präzise Detektion und Entfernungs<br />
messung kleiner Objekte geeignet.<br />
Ein weiteres technologisches Highlight ist<br />
die Multi-Pixel-Technologie (MPT) der Sensoren.<br />
Diese setzt auf „Messen statt Tasten“ und<br />
ist gegenüber energetischen Erfassungsprinzipien<br />
eindeutig prozesssicherer. Der Grund:<br />
Die MPT nutzt bei der Detektion durch Distanzmessung<br />
die Vorteile der geometrischen<br />
Triangulation auf einem integrierten Multi-<br />
Pixel-Array. Intelligente Software-Algorithmen<br />
zur Auswertung ermöglichen auch in<br />
Nahbereichsapplikationen höchst präzise, zuverlässige<br />
Messergebnisse sowie ein sicheres<br />
Detektions- und Schaltverhalten auch bei<br />
Störein flüssen aus dem Objekthintergrund.<br />
www.pepperl-fuchs.com<br />
WORK<br />
www.elektror.de.<br />
Elektror.indd 1 01.08.<strong>2016</strong> 14:36:00<br />
20 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Baureihe multifunktionaler Sicherheitsrelaisbausteine<br />
Die Schmersal Gruppe hat eine neue Familie von<br />
Sicherheitsrelaisbausteinen mit acht Basisvarianten<br />
vorgestellt. Ein Merkmal der Baureihe<br />
Protect SRB-E ist, dass mit jeder Basis-Ausführung<br />
mehrere Dutzend bestehender<br />
SRB-Bausteine ersetzt werden können. Jeder<br />
Baustein ist für bis zu elf verschiedenen<br />
Anwendungen konfigurierbar. Es können alle<br />
gängigen Sicherheitssensoren und elektromechanischen<br />
Schutzeinrichtungen überwacht<br />
werden. Eine andere Variante der Baureihe<br />
zeichnet sich außerdem durch p-schaltende<br />
sichere Power-Halbleiterausgänge bis 5,5 A aus. Sie eignet sich<br />
für sichere Anwendungen mit hohen Schaltleistungen in Verbindung<br />
mit kurzen Zykluszeiten. Weitere Varianten sind mit einer<br />
Kombination von sicheren Relaisausgängen und Si-Halbleiterausgängen<br />
der Kat. 4/PL e ausgestattet oder mit einer Eingangserweiterung<br />
für bis zu vier Sensoren, die ebenfalls bis zu einem<br />
Performance Level PL e überwacht werden können. Eine Kombi-<br />
Variante ermöglicht es, zwei Sicherheitsfunktionen mit einem<br />
Gerät zu überwachen, wie etwa ein Zweihand-Bedienpult und<br />
eine Not-Halt-Funktion.<br />
www.schmersal.com<br />
Geschützte<br />
Kabelführung<br />
Perfekt verbunden<br />
Zur sicheren Einführung von<br />
Wellschläuchen an Maschinen<br />
und Anlagen eignen sich die<br />
Flanschwinkel Confix FWS von<br />
Icotek. Das Anbaugehäuse und<br />
der aufklappbare Deckel sind<br />
durch ein Scharnier verbunden.<br />
So können keine Teile verloren<br />
gehen, und die Installation<br />
gestaltet sich einfach. Die<br />
Flanschwinkel werden als<br />
vormontierte Bauteile geliefert.<br />
Sie sind in der Ausführung<br />
Confix FWS-A mit metrischem<br />
Innengewinde zur Aufnahme<br />
einer Schlauchverschraubung<br />
oder als Confix FWS-B mit einer<br />
Aufnahme zur direkten<br />
Fixierung eines Schutzschlauches<br />
erhältlich. Ergänzt werden<br />
können sie mit den Wellschläuchen<br />
Confix WS. Diese sind als<br />
UV-beständige Polyamidschläuche<br />
für hohe bis sehr<br />
hohe mechanische Belastungen<br />
oder als Polypropylenschläuche<br />
mit hoher Beständigkeit gegen<br />
Säuren und Laugen verfügbar.<br />
Zum Programm gehören<br />
außerdem die teilbaren<br />
Wellschläuche Confix WST zur<br />
Einführung konfektionierter<br />
Leitungen oder für Nachrüstungen<br />
und die passenden<br />
Schlauchhalter Confix SH.<br />
ROBA ® -DS<br />
die stoßfeste und wirklich<br />
spielfreie Ganzstahlkupplung<br />
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MOTEK Stuttgart<br />
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„Unsere Kunden erwarten von unseren Prüfständen höchste Präzision,<br />
absolute Zuverlässigkeit und Top-Qualität. Deshalb haben<br />
wir uns bei den Wellenkupplungen für die spielfreie ROBA ® -DS<br />
von mayr ® Antriebstechnik entschieden.“<br />
Joachim Heidemann, stellv. Abteilungsleiter Konstruktion bei<br />
ThyssenKrupp System Engineering in Langenhagen<br />
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D-87665 Mauerstetten, www.mayr.com<br />
info@mayr.com, Tel.: +49 (0) 8341/8040<br />
Ihr zuverlässiger Partner
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Auch Sehen will gelernt sein<br />
Wie industrielle Bildverarbeitung die Möglichkeiten der Maschinenautomation erweitert<br />
Arno Dewald<br />
Steuerung und Bildverarbeitung<br />
perfekt zu „verheiraten“ ist der<br />
Anspruch des Automatisierungsspezialisten.<br />
Der Komplettausrüster<br />
für die Maschinenautomation<br />
und Integrator begreift Bildverarbeitung<br />
als einen Schlüssel zur<br />
Erhöhung des Automatisierungsgrades<br />
und bezieht sie in seine<br />
ganzheitlichen Lösungen ein. Dies<br />
beschreibt der Autor im Folgenden<br />
am Beispiel der Elektronikfertigung.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Arno Dewald,<br />
Eckelmann AG, Wiesbaden<br />
Unerlässliche Basis für jede intelligente<br />
Bildverarbeitungslösung ist, dass der<br />
Automatisierer gemeinsam mit dem<br />
Maschinenbauer ein genaues technisches<br />
Verständnis für den Prozess und die Anforderungen<br />
an die Bildverarbeitung erarbeitet.<br />
Nur wer weiß, worauf es bei einem<br />
Bearbeitungsprozess ankommt, kann auch<br />
verstehen, was gesehen werden soll und<br />
Bildverarbeitung zweckgemäß einsetzen.<br />
Einige typische Bildverarbeitungsaufgaben<br />
an Maschinen sind:<br />
n Visualisierung von Maschine, Werkstück<br />
oder Werkzeug<br />
n (Bauteil-)Erfassung: Lagekorrektur von<br />
Werkstücken („global“ d. h. Erfassung der<br />
Bauteillage (z. B. über Passermarken oder<br />
geometrische Merkmale) oder „lokal“<br />
d. h. Konturverfolgung an Werkstücken<br />
(z. B. Detektion von Bauteilkanten,<br />
Schweißnähten, Ritzen o. Ä.)<br />
n Vermessung von Bauteilen bzw. Ermittlung<br />
der geometrischen Abmessungen<br />
n (Bauteil-)Identifikation (und Klassifikation)<br />
von Werkstücken beziehungsweise Bauteilen,<br />
Ladungsträgern, Werkzeugen<br />
n (Bauteil-)Bewertung / Qualitätskontrolle:<br />
Anwesenheits- bzw. Vollständigkeitskontrolle<br />
bei Werkstücken; Korrektur bzw.<br />
Verschleißmessung von Werkzeugen.<br />
Bildverarbeitung am Beispiel<br />
Nutzentrennen<br />
Anhand von Nutzentrennern lassen sich<br />
einige dieser Aufgaben veranschaulichen.<br />
Elektronische Baugruppen werden im sog.<br />
Nutzen gefertigt. Ein Produktionsnutzen<br />
besteht aus mehreren identischen Baugruppen.<br />
Diese müssen vereinzelt werden.<br />
Je nach Größe der Elektronikproduktion geschieht<br />
dies halbautomatisch oder vollautomatisch<br />
in einer Fertigungslinie.<br />
In einem Nutzentrenner sind Säge- und<br />
Frässpindeln präzise von einer CNC anzusteuern.<br />
Damit die CNC weiß, wo exakt zu<br />
schneiden, fräsen und bohren ist, muss das<br />
Bauteil identifiziert bzw. klassifiziert werden,<br />
um das passende Bearbeitungsprogramm<br />
zu laden. Hierfür können per Bildverarbeitung<br />
in Bruchteilen von Sekunden Text<br />
(OCR), Barcode, Datamatrixcode oder<br />
22 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
grafische Merkmale auf den Leiterplatten<br />
erkannt werden.<br />
Welche Position hat der Nutzen relativ<br />
zum Werkzeug bzw. wie ist seine Lage im<br />
Maschinenkoordinatensystem? Auch hier<br />
kann Bildverarbeitung schnell die Antwort<br />
liefern. Hierzu bestimmt ein kalibriertes<br />
vorgegebener Toleranzen ausgeführt wurden.<br />
Hierzu kann wiederum Bildverarbeitung<br />
z. B. Schnittkanten und Trennschlitze<br />
vermessen und z. B. auch erkennen, ob und<br />
wo eine automatische Nachbearbeitung erforderlich<br />
ist. Qualitätssicherung und Prozesskontrolle<br />
greifen hier perfekt Hand in<br />
Für viele Maschinenbauer gehört Bildverarbeitung<br />
heute als Add-on zum Innovationsmodell<br />
Bildverarbeitungssystem die Position über<br />
sog. Fiducial-Marks bzw. Passermarken.<br />
Diese sog. optische Ausrichtung ist schneller<br />
und präziser als das Ausrichten über<br />
mechanische Anschläge.<br />
Nach der Vereinzelung der Baugruppen<br />
möchte man wissen, ob die Bearbeitungsschritte<br />
korrekt, vollständig und innerhalb<br />
Hand. Eine solche optische Inline-Qualitätskontrolle<br />
mit Feedback an die Steuerung<br />
ist für sehr viele Bearbeitungsverfahren<br />
interessant.<br />
Schließlich kann Bildverarbeitung auch<br />
zur Dokumentation einzelner Fertigungsschritte<br />
eingesetzt werden. Dies kann z. B.<br />
für Branchen wie die Automobilindustrie<br />
01 Blick in einen Nutzentrenner mit Kamera-Einheit
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
02 In das HMI integrierte Bildanalyse<br />
03 Aufbau einer integrierten<br />
Bildverarbeitungslösung<br />
STATEMENT<br />
Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />
Bildgebende Sensoren und die<br />
Verarbeitung der Bilddaten ist<br />
sicherlich die anspruchsvollste<br />
Form von Sensorik auf optischer<br />
Basis. Im Hinblick auf Industrie 4.0<br />
und selbstlernende Maschinen<br />
kann die Bildverarbeitung die<br />
Grundlage für sehende Maschinen<br />
darstellen. Im Folgeschluss könnten<br />
Maschinen auch über Sehen lernen<br />
oder Aktionen auslösen, sich über<br />
Sehen auch selbst steuern – ein<br />
Aspekt der zum Beispiel in der Service-Robotik<br />
in Zukunft eine entscheidende<br />
Rolle spielen könnte.<br />
interessant sein, die hohe Anforderungen<br />
an die Rückverfolgbarkeit stellen. Das Beweisfoto<br />
ist dabei eher ein kostenloses<br />
Nebenprodukt. Bildbasierte Dokumentationsverfahren<br />
haben den Vorteil der optischen<br />
Evidenz: Bilder können Prüfprotokolle<br />
sinnvoll ergänzen und bei Beanstandungen<br />
als vielleicht entscheidender<br />
Beweis dienen.<br />
In der Regel werden die Bilddaten da rüber<br />
hinaus natürlich zur Qualitätssicherung und<br />
statistischen Auswertung genutzt. Zur Qualitätssicherung<br />
können im Prinzip jegliche<br />
technisch sichtbaren Qualitäts parameter<br />
untersucht werden, ob Vollständigkeit, Muster,<br />
geometrische Merkmale, die Beschaffen-<br />
heit von Oberflächen oder Kanten, oder ob<br />
ein Barcode oder Datamatrixcode korrekt<br />
und vollständig aufgedruckt wurde.<br />
Bildverarbeitung als fester<br />
Bestandteil<br />
Will man komplexe Aufgaben wie bei dem<br />
zuvor beschriebenen Nutzentrenner mittels<br />
Bildverarbeitung lösen, stößt man mit fertigen<br />
Vision-Sensoren schnell an Grenzen.<br />
Diese sind meist nur für eine Standard-Aufgabe<br />
optimiert, wie z. B. das Aussortieren<br />
von Schlechtteilen oder das Lesen von<br />
Codes für das Tracking & Tracing.<br />
In der Maschinenautomation sind hingegen<br />
weitaus flexiblere Systeme gefragt, die<br />
mehrere Aufgaben übernehmen können<br />
und sowohl mit der Steuerung wie der Bedienung<br />
in ständigem Austausch stehen.<br />
Dies fängt bei simplen Aufgaben wie einer<br />
Live-Bilddarstellung in der Benutzeroberfläche<br />
an und geht bis zu anspruchsvollen<br />
Aufgaben wie der Kalibrierung von Achssystemen<br />
oder der Lagekorrektur von Werkstücken.<br />
Für solche Fälle müssen Vision-<br />
Systeme und Maschinensteuerung perfekt<br />
aufeinander abgestimmt sein.<br />
Damit überhaupt geeignete Bilder entstehen<br />
welche mit Algorithmen ausgewertet<br />
werden können, müssen die richtigen<br />
Methoden zur Bildaufnahme (Kamera,<br />
Optik und Beleuchtung) ausgewählt und<br />
angewandt werden. Denn wenn die relevanten<br />
Eigenschaften des (Prüf-)Objekts<br />
auf den Bildern nicht sichtbar (zu machen)<br />
sind, helfen einem auch die besten Algorithmen<br />
und Filter bei automatisierten Entscheidungen<br />
nicht weiter.<br />
Und in der Maschinenautomation geht<br />
es häufig auch ganz konkret um die<br />
Einbau situation und die sichere Einhausung<br />
der Kamera. Anders als bei einer<br />
intelligenten Kamera von der Stange, kann<br />
man bei Bildverarbeitungslösungen von<br />
einem Integrator wie Eckelmann darauf<br />
vertrauen, dass alle Automatisierungskomponenten<br />
am Ende wirklich harmonieren<br />
und passen.<br />
Bildverarbeitung profitiert<br />
von Kooperation<br />
Eckelmann verzeichnet in den letzten Jahren<br />
eine vermehrte Nachfrage nach Bildverarbeitungslösungen.<br />
Für viele Maschinenbauer<br />
gehört Bildverarbeitung heute als<br />
Add-on zum Innovationsmodell. Daher<br />
arbeitet das Machine-Vision-Team von<br />
Eckelmann sehr eng mit dem Bereich<br />
Maschinenautomation zusammen, um<br />
ganzheit liche Lösungen zu erarbeiten.<br />
Dadurch will Eckelmann seinen Kunden<br />
Lösungen mit einem noch höheren Integrationsgrad<br />
bieten und auch vermehrt standardisierte<br />
Lösungen für Bildverarbeitung<br />
an Werkzeugmaschinen entwickeln, die<br />
sich perfekt mit den eigenen Steuerungen<br />
der E°EXC Familie verstehen.<br />
Bilder: Aufmacherbild und Bild 3 Eckelmann AG;<br />
Bilder 1 und 2 Rex Automatisierungstechnik<br />
www.eckelmann.de<br />
24 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Individuelle Funk-Befehlsgeräte<br />
Mit der RF BF 74-Serie<br />
bietet Steute Wireless eine<br />
Baureihe von Funk-Befehlsgeräten,<br />
die sich schnell<br />
individuell anpassen lässt<br />
– und zwar über einen<br />
Online-Konfigurator auf<br />
der Unternehmens-Seite<br />
www.steute.com. Der<br />
Anwender wählt dort zunächst die Gehäusegröße für ein, zwei oder<br />
drei Bedienelemente und den Typ der Bedienelemente – zwölf<br />
verschiedene Betätiger stehen zur Wahl. Dann werden die<br />
Empfangseinheit und die gewünschte Funkfrequenz eingestellt.<br />
Zum Schluss lässt sich entscheiden, ob das Funkbediensystem<br />
fertig montiert oder in Einzelteilen geliefert werden soll. Es kann<br />
direkt online ohne ein Angebot anfordert werden. Bei der Montage<br />
der Funkbediensysteme ist kein Verlegen und Anschließen von<br />
Leitungen erforderlich. Das Gehäuse muss nur an der Wand oder<br />
an der Maschine angebracht und das Bediensystem im Teach-in-<br />
Betrieb mit der Auswerteeinheit verbunden werden.<br />
www.steute.com<br />
Schnelle Leitungsbelegung<br />
durch flexible Lamellenbügel<br />
Die Energieführungsketten der Serie<br />
Easy Trax von Tsubaki Kabelschlepp<br />
ermöglichen eine schnelle Leitungsbelegung:<br />
Kabel und Schläuche<br />
werden einfach in die flexiblen<br />
Lamellenbügel eingedrückt – ohne<br />
Werkzeug. So lässt sich in weniger als<br />
1 s bis zu 1 m Energieführungskette<br />
befüllen. Die Lamellenbügel<br />
schwenken seitlich und nicht in den Leitungsraum, sodass ein<br />
hoher Befüllgrad erreicht wird. Ein Trennstegsystem inklusive<br />
Höhenunterteilungen sorgt für eine sichere Separierung der<br />
Leitungen. Die Energieführungsketten sind mit Innenhöhen von<br />
4,6 bis 31 mm und Innenbreiten von 7 bis 78 mm verfügbar. Mit<br />
der 2K-Technologie lassen sich Energieführungsketten realisieren,<br />
die stabil und gleichzeitig flexibel sind. Die Kettenkonstruktion<br />
gewährleistet eine hohe Torsionssteifigkeit und unterstützt<br />
frei tragende Längen bis 2,4 m. Mit einer integrierten Geräuschdämpfung<br />
ist die Vollkunststoff-Kette im Betrieb sehr leise.<br />
www.kabelschlepp.de<br />
I n g e n i e u r s k u n s t 4 . 0<br />
Für Maschinen- und Anlagenbauer steht es 4 :0. Die 4. industrielle<br />
Revolution steht auf der digitalen Agenda der Welt. Das Fundament<br />
für die Kunststoffproduktion der Zukunft. Das Ziel: Produktionsprozesse<br />
zu vernetzen und zu verzahnen. Die weltweit bedeutendste<br />
Messe der Kunststoff- und Kautschukindustrie präsentiert Ihnen mit<br />
rund 3.200 Ausstellern in 19 Messehallen auf über 171.000 m 2<br />
Ausstellungsfläche das gesamte globale Angebotsspektrum der<br />
Branche. Alles, was in Zukunft die Welt bewegt. Planen Sie jetzt Ihren<br />
Besuch.<br />
Y o u r K e y t o the F u t u r e<br />
Kühlgeräte für Industrieanlagen<br />
Pentair, Anbieter im Bereich Equipment Protection stellt<br />
Produkte für die Infrastruktur der elektrischen Automatisierung<br />
her. Das Unternehmen hat nun das Kühlgerät Spectracool Slim<br />
Fit der Marke Hoffman vorgestellt. Es wurde speziell für die<br />
Kühlung von Industrieanwendungen entwickelt. Durch die neue<br />
Master-Slave-Funktion können jetzt bis zu vier Geräte miteinander<br />
kommunizieren. Pentair bietet Produkte für die Industrie<br />
und komplette Lösungen mit modifizierten Gehäusen und<br />
Kühlgeräten an.<br />
www.pentairprotect.com<br />
k-online.com
Dr. Volker Engels<br />
Mit einem multi-spot<br />
Laser-Distanzsensor wird ein<br />
kompaktes Messgerät für<br />
Messungen auf anspruchsvollen<br />
Oberflächen vorgestellt. Egal ob<br />
inhomogene glänzende, nicht<br />
spiegelnde Metallobjekte oder<br />
extrem raue Oberflächen, der<br />
Sensor liefert exakte und<br />
wiederholgenau Messergebnisse<br />
ohne aufwändige Umrechnung<br />
oder externe Software.<br />
Im Strahl des Lichtes<br />
Laser-Distanzmessung bei extrem rauen<br />
und glänzenden Oberflächen<br />
Laser-Distanzsensoren sind heutzutage in<br />
vielen Branchen ein wichtiger Bestandteil<br />
in der Fabrikautomation sowie in Prozessen<br />
zur Qualitätssicherung. Sie messen<br />
berührungslos Distanzen, Breiten, Positionen<br />
und Durchmessern von Objekten mit hoher<br />
Genauigkeit. Laser-Distanzsensoren von<br />
Baumer beruhen auf dem Triangulationsprinzip.<br />
Der Sensor sendet einen Lichtpunkt<br />
oder Lichtstrahl auf das zu messende<br />
Objekt und das reflektierte Licht trifft im<br />
Sensor in einem speziellen Winkel auf eine<br />
Empfängerzeile. Je nach Distanz ändert<br />
sicher der Einfallswinkel und somit die<br />
Position des Lichtpunktes auf dem Empfänger.<br />
Die Kombination von Photodiodenzeile<br />
und Mikrocontroller ermöglicht<br />
die Unterdrückung von störenden Reflexionen<br />
und ergibt somit zuverlässige Daten auf<br />
kritische Oberflächen.<br />
Unterschiedliche<br />
Leistungsmerkmale<br />
Da die Anwendungen sehr unterschiedlich<br />
und vielseitig sind, müssen auch die Laser-<br />
Distanz-Sensoren unterschiedliche Leistungsmerkmale<br />
aufbieten. Neben unterschiedlichen<br />
Baugrößen und Reichweiten<br />
Dr. Volker Engels, Baumer Electric AG,<br />
Frauenfeld (CH)<br />
spielt vor allem die Strahlform eine wichtige<br />
Rolle. Dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />
bietet Baumer hierzu jetzt mit<br />
dem neuen Messprinzip „multi-spot“ drei<br />
unterschiedliche Strahlformen in seinem<br />
Mesax Portfolio.<br />
Mesax laser-point Sensoren erfassen<br />
dank einer Spotgröße von weniger als<br />
0,4 mm selbst sehr kleine Objekte mit einer<br />
hohen Präzision. Sie kommen deshalb z. B.<br />
im Bereich Assembling & Handling zum<br />
Einsatz, wenn es darum geht Positionsüberprüfungen<br />
auf Basis von Abstandsmessungen<br />
durchzuführen. So kann ein Mesax<br />
laser-point Sensor die Position von Zahnrädern<br />
in der Uhrenherstellung schnell und<br />
präzise überprüfen. Die Sensoren sind so<br />
genau, dass Sie z. B. auch im Bereich der<br />
Elektroindustrie für die Höhenmessung<br />
einzelner Mini-Bauelemente eingesetzt<br />
werden können.<br />
Für leicht raue Oberflächen bietet das<br />
Mesax Portfolio Sensoren mit einem etwas<br />
erweiterten Strahl (Mesax laser-line). Dank<br />
einer Laserline von bis zu 10 mm wird der<br />
Mittelwert einer rauen Oberfläche präzise<br />
gemessen. So lassen sich Distanzen auch auf<br />
unbehandelte Holzbretter messen. Ein weiterer<br />
Einsatzbereich ist auch die Bestimmung<br />
der Garnlänge durch die Messung des<br />
Rollendurchmessers in der Textilindustrie.<br />
Die Herausforderung für Laser-Distanzsensoren<br />
liegt aber immer noch in der<br />
Messung auf sehr rauen und glänzenden<br />
Oberflächen. Hier erreichen zu wenige oder<br />
gar keine Messinformationen den Sensor,<br />
um verlässliche bzw. präzise Messergebnisse<br />
zu erzielen. Bisher musste in solchen<br />
Fällen auf andere Technologien wie z. B.<br />
Ultraschall ausgewichen werden. Im Vergleich<br />
zu optischen Sensoren sind diese<br />
aber wesentlich langsamer.<br />
Auch die Implementierung von hochpräzisen<br />
optischen Mess-Systemen mit externer<br />
Software ist für viele Applikationen zu<br />
teuer und zu aufwändig. Hier schließt<br />
Mesax multi-spot die Lücke.<br />
Die multi-spot Sensoren<br />
Im Mesax multi-spot Sensor ermöglichen<br />
die drei integrierten Messmodi Mittelwert,<br />
Minimum und Maximum unterschiedliche<br />
Messungen. Die Modi selber werden einfach<br />
und schnell direkt über ein intuitives<br />
Touch-Display eingestellt. Die gemessenen<br />
Distanzwerte werden direkt in mm angezeigt,<br />
eine externe Umrechnung ist nicht<br />
notwendig. Im Vergleich zu aufwändigen<br />
Mess-Systemen ist der Sensor also optimal<br />
auf die Funktion Distanzmessung zugeschnitten.<br />
Durch die Kalibrierung ab Werk<br />
ist er sogar sofort einsatzbereit.<br />
Das multi-spot Messprinzip von Baumer<br />
beruht auf dem Lichtschnittverfahren.<br />
Basierend auf dem Triangulationsprinzip<br />
wird dabei der bis zu 62 mm breite Laserstrahl<br />
auf eine Empfängermatrix abgebildet<br />
26 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
01 Der Sensor kann Distanzen selbst auf leicht gebogene Flächen<br />
wie einer Schleifscheibe messen<br />
02 Spiegelnde Metallobjekte, wie hier eine Pkw-Tür, bereiten dem<br />
Sensor keine Probleme<br />
und bis zu 600 Distanzinformationen ermittelt.<br />
Die intelligente Auswertung dieser<br />
Distanzinformationen erfolgt direkt im Sensor,<br />
der die daraus resultierende Distanz<br />
berechnet.<br />
Der Sensor bietet dank einer Auflösung<br />
von bis zu 2 µm bei einer Messfrequenz von<br />
500 Hz außergewöhnlich stabile und präzise<br />
Messergebnisse selbst auf extrem raue und<br />
inhomogen glänzende Oberflächen sogar<br />
bei variierenden Fremdlichtbedingungen.<br />
Aus diesem Grund eignet sich der Sensor<br />
für eine Vielzahl an Applikationen aus der<br />
Mess- und Prüftechnik.<br />
Multi-spot in der Praxis<br />
Wie bereits erwähnt, eignet sich der Mesax<br />
multi-spot selbst für Distanzmessungen auf<br />
sehr raue Oberflächen. In den meisten<br />
Applikationen kommt dabei der Modi „Mittelwert“<br />
zum Einsatz. Je nach Art und Form<br />
der Oberfläche kann das Messfeld eingeschränkt<br />
werden. Die Sensoren erfassen<br />
dann über einen festgelegten Messbereich<br />
eine Vielzahl von Messwerten und berechnen<br />
automatisch den Mittelwert. So können<br />
Distanzen selbst auf leicht gebogene<br />
Die Auswertung der Distanzinformationen erfolgt direkt<br />
im Sensor, der die daraus resultierende Distanz berechnet<br />
Flächen wie z. B. einer Schleifscheibe gemessen<br />
werden. Der vom Sensor gelieferte<br />
Distanzwert mit einer absoluten Genauigkeit<br />
kleiner als 0,1 mm wird direkt in der<br />
Regelung der CNC Maschine verwendet.<br />
Bei inhomogen glänzenden Objekten<br />
kommt es oft zu einem hohen Streuverlust, so<br />
dass das Licht eines auf der Oberfläche<br />
reflektierenden Laserspot nicht immer zurück<br />
zum optischen Empfänger gelangt.<br />
Dank der Mesax multi-spot Technologie mit<br />
über 600 Mess werten liegen in der Regel genügend<br />
Distanzinformationen im Sensor<br />
vor, um eine präzise Messung der Distanz<br />
im Mode «Mittelwert» durchzuführen. Auf<br />
diese Weise können auch glänzende Formteile<br />
in der Qualitätsprüfung präzise vermessen<br />
werden, ob es um sehr kleine,<br />
schnelle Objekte, große Distanzen geht.<br />
www.baumer.com<br />
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Frequenzumrichter für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />
bis 275 kVA bzw. Drehzahlen bis 480.000 1/min.<br />
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Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 27
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Universeller Leistungssteller<br />
mit intelligenten Features<br />
Leistungssteller finden dort<br />
Anwendung, wo entweder<br />
zu viel oder zu wenig<br />
Leistung für den Prozess<br />
nachteilig bzw. unwirtschaftlich<br />
ist. Müssen<br />
Lüfter, Strahler oder Heizelemente<br />
in definierten Bereichen<br />
betrieben werden, bietet der neue<br />
Leistungssteller TS 230-10 von<br />
Leber Ingenieure eine passende<br />
Lösung. Da es sich beim TS 230-10 um<br />
ein Mikrokontroller basiertes-Gerät handelt, sind<br />
kundenspezifische Anpassungen vieler Parameter<br />
problemlos über eine Software möglich. Der<br />
2,3-kW-Steller ist für eine Eingangsspannung von<br />
230 V AC ausgelegt und steuert die Leistung durch<br />
Phasenanschnitt. Der maximale Ausgangsstrom<br />
beträgt 10 A. Durch eine Steuerspannung von 0-10 V<br />
oder ein externes Potentiometer lässt sich die<br />
Ausgangsspannung stufenlos einstellen. Geeignet ist<br />
der TS 230-10 sowohl für induktive als auch ohmsche<br />
Lasten. Über zwei auf der Gerätefront integrierte<br />
Potentiometer kann eine untere und eine obere<br />
Spannungsgrenze ganz einfach eingestellt werden,<br />
wodurch die angeschlossene Last sogleich im neu<br />
definierten Spannungsbereich „angefahren“ wird.<br />
Genau dieses Feature ist für viele Anwendungen<br />
unabdingbar. So müssen z. B. Lüftungen und Ventilatoren<br />
abhängig von der Raumtemperatur geregelt<br />
oder Heizelemente bzw. Strahler immer vorgewärmt<br />
werden um einen materialschonenden Betrieb zu<br />
gewährleisten. Über die integrierte Sanftanlauf-<br />
Funktion werden Kaltanlaufströme reduziert, was<br />
die Lebensdauer der angesteuerten Lasten<br />
signifikant verlängert.<br />
www.leber-ingenieure.de<br />
Laser Distanzsensor auch<br />
für schwierige Oberflächen<br />
Ein kompaktes und durch Kalibrierung<br />
sofort einsatzbereites Messgerät für sehr<br />
raue und inhomogen glänzende Oberflächen<br />
in der Fabrikautomation und der<br />
Qualitätssicherung ist der Laser-Distanzsensor<br />
Mesax OM70 Multi-Spot von<br />
Baumer. Sogar Messungen bei variierenden<br />
Fremdlichtbedingungen können mit ihm<br />
durchgeführt werden. Das Multi-Spot-<br />
Messprinzip beruht auf dem Lichtschnittverfahren. Basierend auf dem<br />
Triangulationsprinzip wird dabei der bis zu 62 mm breite Laserstrahl auf eine<br />
Empfängermatrix abgebildet. Dabei werden bis zu 600 Distanzinformationen<br />
ermittelt. Die Auswertung dieser Informationen erfolgt direkt im Sensor, der<br />
die daraus resultierende Distanz berechnet. Mit einer Auflösung bis 2 µm bei<br />
einer Messfrequenz von 500 Hz liefert der Sensor stabile und präzise<br />
Messergebnisse.<br />
www.baumer.com<br />
Kostenrechner für Schaltschrankklimatisierung<br />
Schaltschrankklimatisierung verursacht hohe Energiekosten. Wer wissen will, ob<br />
sich die Anschaffung neuer Produkte lohnt, kann jetzt auf den Energieeffizienzund<br />
TCO-Rechner von Rittal zurückgreifen. Das Online-Tool zeigt die Einsparpotenziale<br />
schnell und einfach auf. Energieverbrauchskosten von Kühlgeräten<br />
jeglicher Art werden in den ersten drei Schritten vom Rechner schnell beziffert<br />
und visualisiert. Hier werden auch mögliche Kosteneinsparungen durch den<br />
Einsatz der neuen Blue e+ Kühlgeräte von Rittal aufgezeigt. Unter anderem gehen<br />
aus der Berechnung die Total-Cost-of-Ownership (TCO) hervor, welche Gesamtbetriebskosten<br />
entstehen und über welchen Zeitraum sich die Investition amortisiert.<br />
Optional kann der Nutzer eine umfassende Berechnung seiner eigenen<br />
Betriebskosten durchführen. Der TCO stellt die Basis einer präzisen Amortisationsrechnung<br />
dar. Hierbei sind neben Stromkosten auch Faktoren wie Anschaffungspreis,<br />
Installation und Wartungskosten neuer Kühlgeräte einbezogen.<br />
www.rittal.de/effizienzrechner<br />
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28 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong><br />
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ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Ventilator in Hochleistungsausführung<br />
Ametek Rotron hat eine Hochleistungsausführung seines MIL-XTM Tubeaxial-<br />
Ventilators vorgestellt, der für Kühlkörper- und Wärmetauscher-Anwendungen in<br />
elektronischen Geräten optimiert sind. Diese Erweiterung der extremen Performance-Serie<br />
liefert eine Leistung von 450 cfm bei 1“ Volumenstrom oder 350 cfm bei<br />
2“ Volumenstrom. Sie ist für lange Lebensdauer unter harten Einsatzbedingungen<br />
ausgelegt. Die neuen Ventilatoren können zum Kühlen von elektronischen Geräten<br />
und Anlagen-Racks verwendet werden. Zur Erzielung höherer Volumenströme<br />
können mehrere Ventilatoren zusammengeschaltet werden. Flügel aus fortschrittlichem<br />
Verbundmaterial, stoßfeste Konstruktion (entsprechend Mil-S-901), Verpolungsschutz<br />
und Überspannungsschutz sind nur einige der Standardmerkmale für<br />
Effizienz und Zuverlässigkeit. Durch Sonderausstattungen können die Ventilatoren<br />
für eine Vielzahl von Situationen und Konfigurationen eingesetzt werden.<br />
Dazu gehören ein rundes oder flaches Gehäuse und verschiedene<br />
Befestigungsmöglichkeiten.<br />
www.rotron.com<br />
Sensoren für<br />
gefährliche<br />
Arbeitsumgebungen<br />
Die Sensoren<br />
der Temposonics<br />
T-Serie von MTS Sensors<br />
sind nun auch entsprechend der<br />
NEC-Standards 500, 505 und 506<br />
sowie CEC-zertifiziert. Mit diesen<br />
Zertifizierungen wird in den USA<br />
und in Kanada sichergestellt,<br />
dass die einzelnen Bauteile in<br />
Anwendungen den Normen<br />
entsprechen, die in gefährlichen<br />
Arbeitsumgebungen gefordert<br />
sind. Die Positionssensoren, die<br />
auch Atex- und IECEx-zertifiziert<br />
sind, können nun auch in sicherheitsrelevanten<br />
Bereiche der<br />
Klassen I, II, III − Divisionen 1, 2<br />
− Gruppen A, B , C, D, E, F, G<br />
sowie in den Zonen 0/1, 21 und<br />
22 eingesetzt werden. Sie sind als<br />
Standard- und als SIL2-Version<br />
erhältlich. Eingesetzt werden<br />
können sie z. B. in Energiegewinnungs-<br />
und Chemieanlagen oder<br />
auf Ölplattformen. Das extrem<br />
genaue, berührungslose<br />
Temposonics-Messverfahren ist<br />
dabei besonders für anspruchsvolle<br />
Applikationen geeignet. Die<br />
Sensoren sind druckfest,<br />
unempfindlich gegen Vibra -<br />
tionen und Schock und besitzen<br />
keine beweglichen Teile.<br />
www.mtssensors.com
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Kundenspezifisch<br />
angepasst<br />
Frequenzumrichter in magnetgelagerten<br />
Radialverdichtern für CO 2<br />
-Laser<br />
Rolf Gerhardt<br />
Ein Anbieter von<br />
Frequenzumrichtern realisiert<br />
maßgeschneiderte Ausführungen<br />
für seine Kunden – von der<br />
Konzeption bis zur Serienfertigung.<br />
Aktuell hat der Spezialist für<br />
Antriebs- und Steuerungselektronik<br />
einen kompakten, wassergekühlten<br />
Frequenzumrichter umgesetzt, der<br />
in magnetgelagerten<br />
Radialverdichtern der Firma Gebr.<br />
Becker zum Einsatz kommt.<br />
Dipl.-Ing. Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb<br />
Antriebselektronik, SIEB & MEYER AG, Lüneburg<br />
Die Gebr. Becker GmbH ist ein international<br />
führender Hersteller auf dem<br />
Gebiet der Vakuum- und Drucklufttechnologie.<br />
Zum Sortiment gehören neben<br />
Vakuumpumpen und Luftversorgungssystemen<br />
auch Verdichter – z. B. die Baureihe<br />
Magnatec, die sich durch den Einsatz von<br />
Magnetlagern auszeichnet. „Mit dieser<br />
wartungsfreien Technologie erübrigt sich<br />
ein Lagertausch“, erläutert Frank Diedrichsen,<br />
Entwicklungsingenieur bei der Gebr.<br />
Becker GmbH. „Im Vergleich zu einem<br />
Verdichter mit Kugellagern sinken die<br />
Energie- und Instandhaltungskosten für<br />
das System deutlich.“ Mit Drehzahlen bis<br />
70 000 min -1 können diese Radialverdichter<br />
überall dort zum Einsatz kommen, wo<br />
große Volumenströme inerter Gase unter<br />
besonders hohen Anforderungen an die<br />
technische Sauberkeit umgewälzt werden<br />
müssen. Unter anderem bewähren sie<br />
sich in schnellgeströmten CO 2<br />
-Lasern für<br />
Laserleistungen von 3 kW bis 6 kW.<br />
Besondere Anforderungen an<br />
das Spannungssignal<br />
Bei der Entwicklung des aktuellen Modells<br />
Magnatec 2 suchte Becker nach einem<br />
neuen Partner im Bereich der Frequenzumrichter.<br />
„Eine Standard-Lösung kam hier<br />
Die Kundenanpassungen reichen von Gehäuseformen über Schnittstellen<br />
bis zu komplett neu definierten Geräten und Funktionen<br />
nicht in Frage, weil wir konkrete Sonderwünsche<br />
hatten“, so Frank<br />
Diedichsen. Der Antriebsspezialist<br />
Sieb & Meyer überzeugte uns mit einer<br />
ausgefeilten technischen Lösung zu einem<br />
sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.“<br />
Hauptaufgabe des Frequenzumrichters ist<br />
30 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
die Energieversorgung des Synchronmotors.<br />
Darüber hinaus ist der Umrichter der<br />
Master für das Steuergerät (Controller) der<br />
Magnetlager und versorgt dieses über<br />
einen DC/DC-Wandler mit der benötigten<br />
Energie. Der Frequenzumrichter übernimmt<br />
somit eine zentrale Funktion im<br />
Gesamtsystem bestehend aus Verdichter-<br />
Steuereinheit-Frequenzumrichter.<br />
„Eine Besonderheit ist der Betrieb des<br />
Motors bei einem niedrigen Absolutdruck<br />
von ca. 150 hPa“, erklärt Frank Diedrichsen.<br />
„Daraus ergeben sich besondere Anforderungen<br />
an das Spannungssignal des<br />
Frequenzumrichters, hohe Spannungsspitzen<br />
müssen in jedem Fall vermieden werden.“<br />
Der Umrichter sollte es ermöglichen,<br />
die geforderten Spannungssignale ohne<br />
externe Filter oder Drosseln zu erzeugen –<br />
und zwar im Dauerbetrieb, schließlich<br />
laufen zum Beispiel CO 2<br />
-Laser oft tagelang<br />
ohne Unterbrechung.<br />
27 – 30 September <strong>2016</strong><br />
windenergyhamburg.com<br />
Han® ES Press<br />
Leichtes Spiel<br />
mit einem Klick.<br />
01 In den magnetgelagerten Radialverdichtern<br />
kommt ein kompakter, wassergekühlter<br />
Frequenzumrichter zum Einsatz<br />
Wasserkühlung und gesicherte<br />
Versorgungsspannung<br />
Auf der Liste mit den speziellen Anforderungen<br />
standen zudem eine möglichst<br />
kompakte Bauform und eine Wasserkühlung.<br />
Der Hintergrund: Der Bauraum in<br />
einem CO 2<br />
-Laser ist äußerst begrenzt und<br />
eine Luftkühlung ist in diesem Anwendungsfall<br />
von vornherein ausgeschlossen:<br />
Dabei würden elektrisch leitende Metallstäube,<br />
die beim Laserschneiden entstehen,<br />
in den Umrichter gesaugt werden<br />
und mittelfristig zu Ausfällen führen. Deshalb<br />
ist die Wasserkühlung für leistungselektronische<br />
Komponenten in Hochleistungslasern<br />
erste Wahl.<br />
„Neben einem funktionierenden<br />
Kühlsystem ist es bei dieser Applikation<br />
sehr wichtig, eine geringe Rotorerwärmung<br />
sicherzustellen, weil der<br />
Rotor durch die Magnetlagerung keine<br />
Verlustwärme über die Lager abführen<br />
kann“, erläutert Torsten Blankenburg,<br />
Vorstand Technik bei Sieb &<br />
Meyer. „Damit von vornherein möglichst<br />
wenig Wärme entsteht, haben wir<br />
die umrichterseitigen Verluste auf ein<br />
Minimum reduziert.“<br />
Auf Basis des Standard-Geräts SD2S-<br />
FPAM realisierte Sieb & Meyer einen kundenspezifischen<br />
Frequenzumrichter, der<br />
Drehfeldfrequenzen bis 2334 Hz mit möglichst<br />
geringen harmonischen Frequenzanteilen<br />
bereitstellt. Zusätzlich gewährleistet<br />
die Lösung eine gesicherte Versorgungsspannung<br />
des Magnetlagers beim<br />
Ausfall der Netzspannung: Im Falle eines<br />
Stromausfalls wird kontrolliert ein Brems-<br />
Der Steckverbinder zur<br />
schnellen Potenzialvervielfachung.<br />
Einfache Kontaktbrückung durch<br />
Steckbrücken im Steckverbinder<br />
Schnelle Realisierung von Potenzialvervielfachungen<br />
sowie SternDreieck<br />
Brücken<br />
Prozesssichere und zeitsparende<br />
Montage dank werkzeugloser<br />
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ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
02 Der kundenspezifische Frequenzumrichter (links) basiert auf dem bewährten Standard<br />
Produkt SD2S-FPAM (rechts) das bezüglich Bauform, Kühlung und den Schnittstellen<br />
angepasst wurde<br />
vorgang eingeleitet. Dabei dient der Motor<br />
des Radialverdichters als Generator und<br />
speist elektrische Energie zurück in den<br />
Frequenzumrichter. Diese Energie wird<br />
dann zum Betrieb der Steuereinheit verwendet.<br />
Dadurch wird das elektrisch betriebene<br />
Magnetlager fast bis zum Stillstand<br />
funktionsfähig gehalten.<br />
Konstruktive Anpassungen<br />
Konstruktiv wurden bei der Entwicklung<br />
neben den applikationsseitigen Besonderheiten<br />
in Bezug auf Kühlung und Bauform<br />
auch spezielle Schnittstellen realisiert, sodass<br />
sich der Umrichter optimal in das Gesamtsystem<br />
des Endkunden integrieren<br />
lässt. Konkret handelt es sich dabei um<br />
digitale sowie analoge Schnittstellen sowie<br />
eine CAN-Bus-Ansteuerung – sie<br />
ermög lichen eine optimale Kommunikation<br />
mit den Steuerungen der Maschinen,<br />
in denen die Radialverdichter verbaut<br />
werden.<br />
„Diese und alle anderen Anforderungen<br />
wurden auf ganzer Linie erfüllt“, bestätigt<br />
Frank Diedrichsen. „Sieb & Meyer ist ein<br />
kompetenter Entwicklungspartner, der die<br />
Standard-Umrichter<br />
als Basis<br />
Höchste Drehzahlen, geringste<br />
Motorerwärmung und beste Regelgüte<br />
zeichnen die Antriebsverstärker<br />
SD2S-FPAM der Umrichterfamilie<br />
SD2S aus. Selbst bei höchsten<br />
Drehzahlen erfolgt die Regelung in<br />
Echtzeit. Die technische Grundlage ist<br />
die etablierte Puls-Amplituden-Modulation<br />
(PAM) – sie ermöglicht es<br />
auch bei höchsten Drehzahlen, auf<br />
zusätzliche Motordrosseln zu<br />
verzichten. Basierend auf dieser<br />
Technologie hat Sieb & Meyer zwei<br />
extrem robuste und sensorlose<br />
Regelverfahren entwickelt: U/f-PAM<br />
für die Asynchronmotoren und FPAM<br />
für Synchronmotoren. In beiden<br />
Fällen erfolgt die Parametrierung sehr<br />
einfach und nur wenige Motordaten<br />
müssen zur Verfügung stehen. Die bestehenden<br />
Standardausführungen<br />
dienen als Technologiebasis für<br />
kundenspezifische Geräteausführungen.<br />
Turbo-Kompressoren,<br />
Turbo-Vakuumpumpen, Mikrozerspanung<br />
und Schleifspindeln mit<br />
höchsten Drehzahlen stehen im Fokus<br />
der möglichen Anwendungen.<br />
Zeitpläne genau eingehalten hat und<br />
kleinere Probleme schnell lösen konnte.<br />
Von der Qualität des Endprodukts sind wir<br />
absolut überzeugt.“<br />
www.sieb-meyer.de<br />
Gabellichtschranken für enge Bauräume<br />
Die Miniatur-<br />
Gabellichtschranken<br />
der<br />
Serien PM-25,<br />
-45 und -65 von<br />
Panasonic<br />
haben eine<br />
Gabelweite von<br />
6 mm. Diese<br />
bietet bei<br />
gleichen<br />
Außenmaßen wie gewöhnliche Gabellichtschranken ein breiteres<br />
Einsatzspektrum und minimiert Objektkollisionen. Durch eine<br />
feste Gabelweite entfällt bei der Installation die Strahlausrichtung.<br />
Die Schranken sind mit einer Status-LED ausgestattet, die rundum<br />
sichtbar ist − trotzdem liegt der Verbrauch bei nur 15 mA. Die<br />
Montage erfolgt mit maximal zwei M3-Schrauben. Die drei Serien<br />
bieten eine Vielzahl von Bauformen für Installationen auf engstem<br />
Raum. Die Sensoren der PM-25- und -45-Serie verfügen über ein<br />
integriertes Kabel bis 3 m Länge. Die PM-65 Serie ist als Steckertyp-Ausführung<br />
für ein komplettes Serienspektrum erhältlich. Die<br />
Schutzart beträgt IP64 ohne Verbindungsstellen. Die Gabellichtschranken<br />
finden vor allem Anwendung bei der Positionierung<br />
und Arretierung von beweglichen Objekten.<br />
www.panasonic-electric-works.de<br />
32 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
E20001-F430-P900<br />
Der Spielmacher<br />
in der Premiumliga<br />
Einfach einwechseln: Die Planetengetriebe FLEN<strong>DER</strong> SIP bringen<br />
überall Top-Leistung –erst recht im Siemens-Antriebsstrang.<br />
Auf welchem Feld Sie es auch einsetzen,<br />
die Fähigkeiten eines Top-Getriebes entscheiden<br />
über den Erfolg Ihrer langsam<br />
laufenden Applikation. Zuverlässigkeit,<br />
Flexibilität, Modularität und Motorenkonformität<br />
sind die besonderen Qualitäten<br />
unseres Spielmachers FLEN<strong>DER</strong> SIP®.<br />
Wir bieten ein Spektrum dauerfester,<br />
zuverlässiger und fein abgestufter Getriebe<br />
in vielen Bauformen und mit<br />
zahlreichen Optionen. Das Programm<br />
hält mit fünf Abtriebswellenvarianten<br />
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rechtwinklige FLEN<strong>DER</strong> SIP bieten<br />
ein filigranes Spektrum mit bis zu 53<br />
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Getriebe noch leichter einsetzbar und<br />
gewährleistet Ausfallsicherheit auch bei<br />
widrigen Bedingungen.<br />
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eigenen Klasse.<br />
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ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Monitorhalterung mit Kugelgelenk<br />
bietet noch mehr Freiheitsgrade<br />
In der vibrationssicher arretierbaren Version mit Neigungsverstellung<br />
in 15°-Rastschritten eignet sich der Monitorhalter des<br />
Unternehmens RK Rose+Krieger für Bildschirme, Bediengehäuse<br />
und Touchpanels bis zu einem Gewicht von 25 kg (statisch) und<br />
bietet viele Einstellmöglichkeiten: so lässt sich der Bildschirm<br />
drehen, neigen, schwenken und – bei Anbringung an einem<br />
Rund- oder Vierkantrohrsystem – in der Höhe verstellen. In der<br />
Variante mit Kugelgelenk bietet der Monitorhalter noch mehr<br />
Freiheitsgerade für die Ausrichtung industrieller Monitore. Das<br />
Gelenk ermöglicht<br />
einen Schwenkbereich<br />
von 60° bei einer<br />
Belastung von max. 10<br />
kg (statisch). Aufgrund<br />
der Beschichtung der<br />
Kugel und eines als<br />
Gebrauchsmuster<br />
angemeldeten<br />
Klemmmechanismus<br />
entsteht beim Anziehen<br />
des Klemmhebels eine<br />
prozesssichere<br />
Haftreibung.<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
Schaltschränke-Gesamtkatalog<br />
Mit seinem Gesamtkatalog<br />
bietet der Schaltschrank-<br />
Spezialist Lohmeier einen<br />
Überblick über sein Produktportfolio.<br />
Zu den aktuellen<br />
Produkten gehören neben den<br />
neuen Edelstahl-Klemmenkästen<br />
für aggressive<br />
Umgebungsbedingungen und<br />
hohe hygienische Anforderungen<br />
auch Anreih- und<br />
Standschaltschränke sowie<br />
anreihbare und in verschiedenen<br />
Materialien erhältliche<br />
Wandgehäuse. Dazu kommen<br />
Klemmenkästen, Bus- und<br />
Bediengehäuse. Für alle Produkte gibt es Zubehör und<br />
Komponenten zur Gehäuse-Klimatisierung. Die Gehäuseserien<br />
sind jeweils in einer Zusammenfassung beschrieben. Ein tabellarischer<br />
Teil ermöglicht die schnelle Suche anhand von Gehäusemerkmalen<br />
wie Abmessungen, Anzahl der Türen oder Gewicht.<br />
Alle Grunddaten können auch auf der Website des Anbieters<br />
abgerufen werden. Die meisten im Katalog präsentierten<br />
Produkte sind direkt ab Lager verfügbar. Der Katalog kann per<br />
E-Mail bestellt werden: info@lohmeier.de<br />
www.lohmeier.de<br />
Sichere Positionserfassung unter rauen Bedingungen<br />
Der Osi Sense XCKS von Telemecanique Sensors,<br />
einem Bereich des Schneider-Electric-Konzerns,<br />
präsentiert sich als robuster Positionsschalter für<br />
staubige oder Spritzwasser-gefährdete<br />
Umgebungen (IP66 & IP67). Der Positionsschalter<br />
verfügt über integrierte Kontakte und hält gemäß<br />
IK05 auch mechanischen Stößen bis zu 0,7 J stand.<br />
Die XCKS-Schalter eignen sich für anspruchsvolle<br />
Anwendungen wie im Anlagenbau, beim Einspritzen oder<br />
Formen von Bauteilen. Der Sensor ist nach IP66, IP67 und<br />
IK05 zertifiziert und mit den Standards EN/IEC 60947-5-1,<br />
UL508, CSA, C22-2 no. 14, CCC und EAC konform. Ausgelegt<br />
wurde er für den Temperaturbereich von -25 bis 70 °C, die<br />
Schockresistenz reicht bis zu 50 g für 11 ms.<br />
www.schneider-electric.de<br />
Besuchen Sie uns:<br />
WindEnergy Hamburg<br />
27.–30.09.<strong>2016</strong><br />
Halle B6, Stand 459
ELEKTROTECHNIK / INDUSTRIEELEKTRONIK<br />
Hochpräzise Sensorik auch<br />
online bestellbar<br />
Hochpräzise Sensorik bietet<br />
Micro-Epsilon jetzt auch in<br />
einem Online-Shop an. Auf<br />
www.micro-epsilon-shop.com<br />
finden sich aktuelle Modelle<br />
von Infrarotsensoren,<br />
Laser-Wegsensoren,<br />
Seilzugsensoren, magnetoinduktiven<br />
Sensoren und<br />
Wirbelstromsensoren. Zu<br />
allen Produkten finden sich<br />
umfassende Informationen.<br />
Alle Produkte im Shop sind lagernd und deshalb schnell lieferbar.<br />
Neben dem Webshop bietet der Sensorhersteller, der auf kundenspezifische<br />
Produkte für spezielle Umwelt- und Einbaubedingungen<br />
eingestellt ist, auch weiterhin umfassende Beratung an.<br />
www.micro-epsilon.de<br />
Spritzgießwerkzeuge effizient nutzen<br />
Ein Beispiel dafür, wie Industrie<br />
4.0 auf einfache Weise Einzug in<br />
die Produktion halten kann, ist<br />
das System Mold-ID von Balluff.<br />
Über Industrial RFID macht es<br />
den Einsatz von Spritzgießwerkzeugen<br />
rückverfolgbar, gewährleistet<br />
deren optimale Auslastung<br />
und unterstützt die vorausschauende<br />
Instandhaltung. Durch LAN, W-LAN oder Powerline<br />
können alle Mold-ID-Systeme per Webservices mit der Leitebene,<br />
einem ERP- bzw. MES-System verbunden werden. Dadurch<br />
besteht von überall Zugriff auf die Daten und Prozesse.<br />
www.balluff.de<br />
Simply Connected über Einkabelextender<br />
Mithilfe der<br />
Einkabellösung<br />
E°Panel Link des<br />
Unternehmens<br />
Ferrocontrol lassen<br />
sich Bedienpanels<br />
bis zu 100 m vom<br />
Industrie-PC absetzen.<br />
Hierfür ist nur ein<br />
Standard-CAT6-Kabel<br />
erforderlich. Die Einkabellösung überträgt Videosignale in<br />
Full-HD und USB 2.0. Als weit verbreiteter Verbindungsstandard<br />
dient HDBaseT, sodass sich Signale über lange Distanz verlustund<br />
latenzfrei mit handelsüblichen CAT6-Netzwerkkabeln an den<br />
Industrie-PC anschließen lassen.<br />
Sender (TX) und Empfänger (RX) sind in die Industrie-PCs und<br />
Panels von Ferrocontrol integriert, was die Inbetriebnahme<br />
vereinfacht und Platz spart. Die Stromversorgung des Panels<br />
(24 V) findet separat statt.<br />
E°Panel Link ist gegenüber dem Betriebssystem transparent, es<br />
sind keine Treiber erforderlich.<br />
www.ferrocontrol.de<br />
RFID-Leser in 125-kHz-Technologie<br />
Das Unternehmen Zeitcontrol erweitert seine Tagtracer-Industrie-<br />
Familie mit einem RFID-Leser. Der Tagtracer Industrie Multi ist ein<br />
Transponderlesegerät für 125-kHz-Transponder zum Einbau in<br />
einem Industriegehäuse als Leuchtmelder in M22-Bauform. Kon<br />
zi piert ist der Transponderleser (Einbautiefe inkl. Stecker: 85 mm)<br />
für Zugangsberechtigung an Maschinen. Er ermöglicht eine berührungslose<br />
Datenerfassung mit allen handelsüblichen RFID-Transpondern<br />
wie Schlüsselanhänger und ISO-Karte.<br />
Der Tagtracer Industrie Multi wird vom Windows-HID-Interface unterstützt;<br />
die Installation zusätzlicher Treiber ist nicht erforderlich.<br />
www.zeitcontrol.de<br />
World’s first.<br />
Das<br />
Prinzip – umwerfend effizient.<br />
◾ Bis zu 75 % Energieeinsparung durch Hybrid-Technologie<br />
◾ Weltweiter Einsatz durch Mehrspannungsfähigkeit<br />
◾ Intuitive Touch-Bedienung<br />
Die Kühlgeräte-Serie Blue e+.
ANTRIEBSTECHNIK I TITEL<br />
Klaus Sausele<br />
Zu den aktuellen Trends bei<br />
Wälzlagern in Windenergieanlagen<br />
gehören die Verwendung<br />
anwendungsspezifischer<br />
Sonderwerkstoffe und<br />
-ausführungen, die Integration<br />
von Wälzlagern in Antriebskomponenten<br />
sowie die<br />
realistische Simulation und<br />
Berechnung der Lebensdauer<br />
im Betrieb. All diese Trends<br />
verfolgen das Ziel, höchste<br />
Lebensdauer und eine Senkung<br />
der Gesamtbetriebskosten zu<br />
erreichen.<br />
Schlüsselkomponente Wälzlager<br />
Höhere Zuverlässigkeit senkt Gesamtbetriebskosten von Windenergieanlagen<br />
Die Windtechnik gehört zu den anspruchsvollsten<br />
Anwendungsbereichen<br />
von Wälzlagern. Die Lager sind teilweise sehr<br />
groß, sie werden hohen dynamischen Belastungen<br />
ausgesetzt, und die Umge-bungsbedingungen<br />
sind sehr ungünstig für Präzisionskomponenten<br />
der Antriebstechnik.<br />
Unter diesen Vorzeichen stellt eine<br />
An lagenlebensdauer von 175 000 Stunden<br />
oder zwanzig Jahren bei kaum möglichem<br />
Zugang zu den Lagern die Wälzlager-Entwickler<br />
vor große Herausforderungen.<br />
Klaus Sausele, Sector Manager Wind Energy,<br />
NSK Deutschland GmbH, Ratingen<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass es spezifische<br />
Schadensbilder gibt, gegen die Vorkehrungen<br />
getroffen werden müssen. Zudem<br />
fordern neueste Projekte sogar eine<br />
noch längere Anlagenlebensdauer als die<br />
bisher üblichen zwanzig Jahre.<br />
Anpassung des<br />
Qualitätsstandards<br />
Als einer der internationalen „Top Three“<br />
der Wälzlagerhersteller bietet NSK ein umfassendes<br />
Programm an Wälzlagern, die dezidiert<br />
für den Einsatz in Windenergieanlagen<br />
entwickelt wurden. Das Unternehmen<br />
hat bereits 2003 den „Wind Standard U303“<br />
für Wälzlager definiert und 2008 an die<br />
gestiegenen Anforderungen angepasst.<br />
Durch die hohen Kosten des Austauschs<br />
von Komponenten des Antriebstrangs<br />
„Uptower“ sowohl bei Onshore-Anlagen,<br />
insbesondere aber bei Offshore-Windparks,<br />
haben Qualitätsprüfungen bei Wälzlagern<br />
für WEA einen ganz besonderen Stellenwert.<br />
Daher wird NSK im Rahmen der Messe<br />
Wind Energy <strong>2016</strong> in Hamburg den abermals<br />
auf die aktuellen Anforderungen erweiterten<br />
Wind-Standard vorstellen.<br />
Die Basis ist hierbei die Rückverfolgbarkeit<br />
aller Komponenten jedes einzelnen mit<br />
einer Seriennummer versehenen Lagers.<br />
Alle maßgeblichen Prozessparameter – von<br />
der Stahlschmelze über maschinelle Bearbeitungen<br />
und die Wärmebehandlung<br />
bis zur Montage – werden für 20 Jahre gespeichert.<br />
Hinzu kommen zerstörungsfreie<br />
36 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
SERVOFLEX<br />
DIE PERFEKTE<br />
SERVOKUPPLUNG<br />
Die Servoflex ist auf die<br />
anspruchsvollen Anforderungen<br />
moderner Servomotoren<br />
entwickelt.<br />
01 Integration ist im Trend:<br />
Zweireihiges Kegelrollenlager<br />
als Planetenlager<br />
02 Integriertes vierreihiges<br />
Zylinderrollenlager als Planetenlager<br />
Prüfungen, um Schleifbrand, Oberflächendefekte<br />
und Gefügestörungen im Werkstoff<br />
auszuschließen. Weitere wichtige Bausteine<br />
dieses Standards sind Dokumentation, Prozesssicherheit,<br />
Konservierung, Verpackung<br />
und die akkurate Kontrolle zur Vermeidung<br />
der Belastung mit kleinsten Verschmutzungspartikeln.<br />
Werkstoffe und Auslegung<br />
Die Werkstoffentwicklung wurde von NSK<br />
mit dem Ziel vorangetrieben, die Lebensdauer<br />
von WEA-Wälzlagern zu erhöhen<br />
und deren Ausfallwahrscheinlichkeit weiter<br />
Hoch entwickelte Berechnungs- und Simulationswerkzeuge<br />
schaffen die Basis für eine anforderungsgerechte Konstruktion<br />
Dynamische Antriebsaufgaben<br />
mit häufigem Start-Stopp- und<br />
Reversierbetrieb, bei denen<br />
eine absolute Positioniergenauigkeit<br />
im Vordergrund steht,<br />
sind ihr Metier.<br />
zu senken. Zu erwähnen ist hier der patentierte<br />
Sonderwerkstoff AWS-TF (Anti White<br />
Structure-Tough), der zuverlässig das Risiko<br />
von Schäden durch White Etching Cracks<br />
(WEC) minimiert. Auch eine eigens entwickelte<br />
Oberflächenbehandlung (Black<br />
Oxide Coating; BOC) reduziert die Wahrscheinlichkeit,<br />
mit der dieses Schadensbild<br />
auftritt.<br />
Als wirkungsvolle Maßnahmen zur generellen<br />
Steigerung von Tragzahl und Lebensdauer<br />
der Wälzlager hat sich die von NSK<br />
entwickelte Wälzlagerstahlgüte STF (Super-<br />
Tough) bewährt. Sie schafft die Voraussetzung<br />
für lange Lagerlebensdauer auch<br />
bei Feuchtigkeit und ins Lagerinnere eindringenden<br />
Partikeln.<br />
Bei der Auswahl und Optimierung von<br />
Wälzlagern können die Techniker im europäischen<br />
Wind Energy Team von NSK auf<br />
jahrzehntelange Erfahrung und hohe Forschungs-<br />
und Entwicklungskompetenz zurückgreifen.<br />
Nicht nur in den zentralen<br />
SCHMIDT-KUPPLUNG<br />
GmbH<br />
www.schmidt-kupplung.com
ANTRIEBSTECHNIK I TITEL<br />
03 Der NSK-Geschäftsbereich<br />
Wind hat auch<br />
die Hauptrotorlagerungen<br />
von Windenergieanlagen<br />
als besonders anspruchsvolles<br />
Anwendungsfeld<br />
erschlossen erschlossen<br />
F&E-Standorten in Japan, auch im European<br />
Technology Center (ETC) in Ratingen<br />
stehen Kapazitäten für das Testen, Prüfen<br />
und Optimieren von Wälzlagern bereit.<br />
Die spezifische Auslegung der Lagerungen<br />
erfolgt in enger Abstimmung mit den Kunden,<br />
d. h. den Herstellern von Windkraftgetrieben<br />
und –anlagen. Dabei werden hoch<br />
entwickelte Berechnungs- und Simulati-<br />
STATEMENT<br />
Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />
Es sind immer wieder die<br />
besonders anspruchsvollen<br />
Anwendungsfelder, die die<br />
Herausforderungen für technische<br />
Entwicklungen stellen. So treibt<br />
gerade auch die Windenergie<br />
nicht nur den Wälzlager-Hersteller<br />
zu Innovationen an. Von diesen<br />
kann dann am Ende meist der<br />
allgemeine Maschinenbau<br />
profitieren. Es kann sich also für<br />
Konstrukteure vieler Branchen<br />
lohnen, die Entwicklungen –<br />
initiiert durch die Windenergie-<br />
Industrie – zu verfolgen.<br />
onswerkzeuge eingesetzt, die u. a. Belastungszyklen<br />
und Schmierung berücksichtigen<br />
sowie Verformungen, Temperaturgang<br />
und weitere äußere Einflüsse. Damit<br />
wird die Basis für eine Konstruktion mit<br />
kostenoptimierten Komponenten geschaffen,<br />
die auch unter höchsten Belastungen<br />
zuverlässig und mit langer Lebensdauer<br />
arbeitet.<br />
Integration der Lager in die<br />
Umgebungskonstruktion<br />
In den Hauptgetrieben von WEA kommen<br />
HR-Kegelrollenlager und Zylinderrollenlager<br />
von NSK zur Anwendung. Sie arbeiten<br />
auch unter wechselnden Bedingungen<br />
zuverlässig und können in verschiedenen<br />
Konstellationen eingesetzt werden – in<br />
Fest-/Loslagerungen, angestellter Lagerung<br />
oder auch als schwimmende Lagerung.<br />
Ein aktueller Trend ist hier die Integration<br />
von Wälzlagern in die Umgebungskonstruktion.<br />
Damit spart der Anlagenhersteller<br />
Bauraum und Gewicht. Ein Beispiel dafür<br />
sind die von NSK entwickelten zweireihigen<br />
Kegelrollenlager in O-Anordnung, die in<br />
den Planetenstufen der Getriebe von Windkraftanla-gen<br />
zum Einsatz kommen. Sie<br />
werden ohne Außenring gefertigt und<br />
direkt ins Getriebe integriert. Die einzelnen<br />
Planetenräder sind dann innen mit den<br />
Laufbahnen für die Wälzkörper versehen.<br />
Für diese Anwendung werden auch mehrreihige<br />
Zylinderrollenlager als integrierte<br />
Lager ohne Außenring verwendet.<br />
NSK bietet für diese Bauform abgestimmte<br />
Lagersätze mit reduzierten Toleranzen von<br />
Bohrung und Hüllkreisdurchmesser über<br />
alle Lagerreihen der Planeten einer<br />
Planetenstufe an. Das trägt entscheidend zu<br />
Austausch der Experten<br />
auf der Wind Energy<br />
Für die kommende Wind Energy<br />
erwartet NSK einen regen Austausch<br />
mit den Wälzlager-Experten der<br />
Hersteller von Komplettanlagen und<br />
von Getrieben der Windkrafttechnik.<br />
Dabei werden neben den neuen<br />
Baureihen der Wälzlager sicherlich<br />
auch die Anforderungen diskutiert,<br />
die sich aus neueren Anwendungsbereichen<br />
der Windkrafttechnik<br />
ergeben und die Auswirkungen auf<br />
die Gestaltung von Wälzlagern<br />
haben. Stichworte sind hier neben<br />
den immer größeren Leistungen der<br />
Anlagen auch die Offshore-Technik,<br />
das „Repowering“ und spezielle<br />
Anlagen für Schwachwindgebiete, die<br />
besonders hohe Anforderungen an<br />
die Effizienz und die Leichtlaufeigenschaften<br />
der Lager stellen. NSK ist auf<br />
der Wind Energy in<br />
Halle B5, Stand 417 zu finden.<br />
einer gleichmäßigen Belastung aller Lagerreihen<br />
dieser integrierten Zylinderrollenlager<br />
und damit bestmöglicher Gesamtlebensdauer<br />
bei.<br />
Hauptrotorlagerung stellt<br />
extreme Anforderungen<br />
Auf der Wind Energy <strong>2016</strong> zeigt NSK u. a.<br />
auch seine Kompetenz bei der Entwicklung<br />
und Fertigung von Hauptrotorlagerungen.<br />
Hier sind die Anforderungen extrem hoch,<br />
denn die am Rotor angreifenden dynamischen<br />
Windlasten erzeugen eine hohe<br />
mechanische Beanspruchung der Komponenten.<br />
Die Hauptlagerung muss sowohl<br />
radiale Lasten als auch axiale Kräfte aufnehmen<br />
– einschließlich der daraus resultierenden<br />
Biegemomente der Rotorwelle.<br />
NSK bietet den Kunden hier unterschiedliche<br />
Lagerkonzepte, bei denen u. a. Hochpräzisions-Pendelrollenlager<br />
der NSKHPS-<br />
Serie zum Einsatz kommen. Bei größeren<br />
Anlagen bevorzugen einige Hersteller eine<br />
Kombination von zweireihigen Kegelrollenlagern<br />
und Zylinderrollenlagern als Festund<br />
Loslager.<br />
www.nskeurope.de<br />
38 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Mehr Power für den Antrieb<br />
Pilz wird Neuheiten im dem Bereich Motion Control Steuerungssysteme<br />
vorstellen. Das neue Motion Control Steuerungssystem<br />
PMCprimo MC wird als offenes, externes Steuerungssystem dem<br />
bisherigen antriebsintegrierten Steuerungssystem PMCprimo C<br />
gegenüberstehen. Dieses verfügt künftig neu auch über mehr<br />
Leistung. Beide Produkte werden mit einem 1,3 GHz Intel Atom<br />
Prozessor ausgestattet sein und damit mehr Performance bieten.<br />
Bei PMCprimo C lässt sich die Motion-Control-Karte einfach in<br />
den Servoverstärker PMCprotego D stecken. Zusammen mit der<br />
Sicherheitskarte PMCprotego S entsteht eine sichere und<br />
kompakte Antriebslösung.<br />
www.pilz.de<br />
Antriebsverstärker mit<br />
Gleichspannungsversorgung<br />
Systeme und Komponenten<br />
für Schiffsantriebe<br />
CURRAX.indd 1 03.08.<strong>2016</strong><br />
Sieb & Meyer erweitert seine Produktpalette der Multilevelbasierten<br />
Antriebsverstärker SD2M um zwei Geräteausführungen<br />
mit DC-Spannungsversorgung. Die neuen Ausführungen<br />
des Antriebsverstärkers verfügen bei einer Versorgungsspannung<br />
von 750 VDC über eine Geräteleistung von 183 bzw.<br />
367 kVA. Durch die DC-Spannungsversorgung ist es möglich,<br />
den SD2M mit einem rückspeisefähigen Netzteil zu betreiben.<br />
Davon profitieren auch Werkzeugmaschinen und Prüfstände.<br />
Die 3-Level-Technologie gewährleistet in Kombination mit einer<br />
PWM-Schaltfrequenz von 16 kHz Ausgangsströme mit geringen<br />
harmonischen Frequenzanteilen. So stellen die Antriebsverstärker<br />
eine geringe Motorerwärmung sicher. Anwender können<br />
Motoren bis zu einer Drehfeldfrequenz von 2000 Hz in vielen<br />
Fällen ohne Sinusfilter bzw. Motordrossel betreiben. Zur<br />
einfachen Integration bieten alle SD2M digitale und analoge<br />
Ein- und Ausgänge sowie Schnittstellen wie RS-232, CAN-Bus,<br />
EtherCAT und USB. Zur einfachen Parametrierung steht die<br />
PC-Software Drivemaster 2 zur Verfügung.<br />
www.sieb-meyer.de<br />
Mit seinem Angebot an elektrischer<br />
Antriebstechnik vom Motor<br />
über den Umrichter bis hin zur<br />
Steuerung bietet Baumüller<br />
Alternativen zu Schiffsantrieben.<br />
Das Leistungsspektrum deckt<br />
dabei Binnenschiffe, Yachten,<br />
Schlepper, Offshore-Schiffe usw.<br />
ab. Das Unternehmen ist Partner<br />
für Werften, Systemintegratoren<br />
und Schiffseigner als auch Lieferant von Komplettsystemen.<br />
Besonderes Augenmerk liegt auf dem weltweiten Servicenetz. Die<br />
High-Torque-Motoren DST2 hat Baumüller speziell mit<br />
Wing-Mounts im Programm, die die Integration in die Schiffskonstruktion<br />
erleichtern. Mit dynamischen Pumpenlösungen für das<br />
Manövrieren ermöglicht der Hersteller zudem Jet-Thruster-<br />
Systeme. Neben Antrieben bietet Baumüller Projektierungs-Know-how,<br />
Steuerungen und Servicekonzepte.<br />
www.baumueller.de<br />
KOMPAKTESTE<br />
LÖSUNG<br />
Optischer Multiturn-Drehgeber<br />
Sendix F5883M Motor-Line<br />
• Speziell für die Antriebstechnik<br />
• Nur 43 mm Einbautiefe bei einer durchgehenden Hohlwelle<br />
bis zu 15 mm<br />
• Kompaktere Motoren dank flachstem Multiturn Drehgeber<br />
• Plug‘n‘Play: einfacher Austausch von Inkremental<br />
zu Absolut<br />
• Reduzierte Kosten durch<br />
gleiche Bautiefe und Anbauart<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
Sieben und sparen<br />
Getriebemotoren und Frequenzumrichter in mobilen Siebmaschinen<br />
Markus Herzog<br />
Die Firma Komptech baut mobile<br />
Separationsmaschinen zur Behandlung<br />
von Biomasse und festen<br />
Abfällen. Mit ihrem Programm<br />
Green Efficiency verfolgt sie ein<br />
nachhaltiges Konzept zur Senkung<br />
der Wartungs- und Energiekosten<br />
ihrer Maschinen. Dabei setzt sie auf<br />
energieeffiziente Getriebemotoren<br />
und Frequenzumrichter.<br />
Markus Herzog, SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />
Das besondere Know-how der Komptech<br />
Umwelttechnik Deutschland GmbH in<br />
Oelde bilden hochwertige Maschinen für<br />
die Behandlung von Abfällen und Biomasse.<br />
„Stationäre oder mobile Siebmaschinen<br />
unserer Baureihen Cribus (Trommelsiebe)<br />
und Multistar (Sternsiebe) separieren effizient<br />
und energiesparend Umweltmaterialien<br />
zur weiteren Verarbeitung und Rückführung<br />
in Wertstoffkreisläufe“, erläutert<br />
Dipl.-Ing. Jörg Brinkschmidt, Leiter Technik<br />
und verantwortlich für Produktmanagement<br />
und Entwicklung bei Komptech. Das<br />
Unternehmen produziert Anlagen mit<br />
Durchsatzraten für mittelgroße Anforderungen<br />
bis zu Höchstleistungen mit Material -<br />
durchsätzen bis 500 m³/h. Ein Kernprodukt<br />
der Firma sind mobile Trommelsiebe. „Wir<br />
bauen die größten mobilen Trommelsiebmaschinen<br />
der Welt“, sagt Brinkschmidt<br />
nicht ohne Stolz.<br />
Kleine Lochung – große Leistung<br />
Mit seiner Maschine Cribus 5000 verfolgt<br />
Komptech ein neues Konzept in der Trommelsiebtechnik.<br />
Durch den vergrößerten<br />
Durchmesser, verbunden mit dem modernen<br />
Maschinenkonzept, wird eine höhere Siebleistung<br />
pro Quadratmeter Siebfläche erzielt.<br />
Die Maschinen sind modular aufgebaut<br />
und in der Grundversion gleich. Die<br />
große Version weist 50 m 2 Siebfläche auf,<br />
verteilt auf 7,7 m Trommellänge. Sie hat<br />
einen Durchmesser von 2,2 m und wiegt<br />
mehr als 2 t. Die Trommel dreht sich mit<br />
max. 20 min -1 und erzielt einen Durchsatz<br />
bis 270 m 3 /h.<br />
40 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
fast forwardsolutions<br />
Abgefahren<br />
01 Dieser Getriebemotor treibt den Aufgabebunker an<br />
Komptech fertigt kleine und große Siebtrommeln<br />
mit unterschiedlichen Lochungen<br />
von 4 bis 100 mm. Gerade bei Sieblochungen<br />
im Bereich kleiner als 20 mm kommen die<br />
Trommellänge und die effektive Siebfläche<br />
voll zum Tragen. Beim Weg durch die fast<br />
8 m lange Siebtrommel wird alles Material<br />
vollständig ausgesiebt. Am häufigsten<br />
nachgefragt ist eine mittlere Lochgröße<br />
zwischen 10 und 40 mm.<br />
Wartungs- und Energiekosten<br />
im Blick<br />
Wirkungsgrad und ist für weit über 10 000<br />
Betriebsstunden ausgelegt. Auch weitere<br />
Antriebe laufen jetzt elektrisch. „Das minimiert<br />
die Energie-, Verschleiß- und Wartungskosten<br />
und macht die große Trommelsiebmaschine<br />
zu einer der wirtschaftlichsten<br />
Maschinen am Markt“, versichert Opora.<br />
Vor der Trommel befindet sich ein 6,5 m³<br />
großer Bunker. Der Bunkerbandantrieb ist<br />
an der Seite des Trommeleinlaufs angeordnet.<br />
Dadurch besteht bei der Materialförderung<br />
weniger Kraftbedarf und der Fördergurt<br />
hat einen geringeren Verschleiß. Das<br />
Austragssystem ist mit einem gegenläufigen<br />
Sammelband und Wellkantenförderer für<br />
das Feinkorn ausgestattet. Der geringere<br />
Leistungsbedarf des Austrags trägt mit dazu<br />
bei, die Energiekosten gering zu halten. Alle<br />
Austragsbänder sind mit reibungsfreien<br />
Dichtsystemen versehen. Somit haben sie<br />
Elektrische Antriebe minimieren die Energie-, Verschleißund<br />
Wartungskosten der Trommelsiebmaschine<br />
„Seit etwa acht Jahren besteht eine Nachfrage<br />
nach Maschinen mit niedrigen Betriebskosten“,<br />
erläutert Alexander Opora, Leiter der<br />
Elektrokonstruktion bei Komptech. „Bei<br />
hydraulischen Maschinen ist mehr Wartung<br />
erforderlich, schon durch den periodisch<br />
notwendigen Ölwechsel. Außerdem<br />
haben hydraulische Antriebe einen<br />
ge ringeren Wirkungsgrad als elektrische<br />
Antriebe“, ergänzt er.<br />
Die neueste Generation Cribus 5000 stattete<br />
Komptech mit elektrischen Antrieben<br />
aus. So wird die Siebtrommel jetzt anstelle<br />
einer Kette mit einem Elektromotor direkt<br />
über ein Reibrad angetrieben. Dieser<br />
patentierte Wheelgrip erzielt einen höheren<br />
im Vergleich zu schleifenden Gummidichtleisten<br />
weniger Energiebedarf. Alle diese<br />
Maßnahmen führen zu einer enormen<br />
Energieeinsparung und dadurch zu erheblich<br />
geringeren CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Der erforderliche Strom für die elektrischen<br />
Antriebe wird von einem eingebauten<br />
Dieselgenerator erzeugt oder aus dem<br />
Stromnetz entnommen. Komptech empfiehlt,<br />
die Separationstechnik direkt am<br />
Antriebslösungen für<br />
3 Schiebetüren<br />
3 Schiebe-Schwenktüren<br />
3 Schiebe-, Klapptritte /<br />
Rampen<br />
www.buehlermotor.de<br />
Wirfreuen unsauf IhrenBesuch:<br />
InternationaleZuliefererbörse (IZB)inWolfsburg<br />
18.10. –20.10.<strong>2016</strong> |Halle 4|Stand4310
ANTRIEBSTECHNIK<br />
02 Für den großen Leistungsbereich der Siebmaschinen setzt Komptech<br />
auf Frequenzumrichter Movitrac LTP-B<br />
Netz zu betreiben. So erzielt man den<br />
höchsten Wirkungsgrad und hat bis zu 75 %<br />
geringere Energiekosten. Wo das nicht<br />
möglich ist, lassen sich beim Betrieb über<br />
den Dieselgenerator immerhin noch bis zu<br />
30 % geringere Energiekosten als mit einem<br />
hydraulischen Antrieb erzielen. Der Elektromotor<br />
hat den Vorteil des hohen Wirkungsgrads.<br />
Während bei kleinen Siebmaschinen<br />
über 50 % mit elektrischem Antrieb<br />
verkauft werden, kommen große Trommelsiebe<br />
mittlerweile ausschließlich elektrisch<br />
zum Einsatz. Entscheidet man sich für die<br />
rein elektrische Variante, entfällt der Dieselmotor<br />
und das Bunkervolumen steigt von<br />
6,5 m³ auf mehr als 8 m³.<br />
Die Energieeinsparung ist natürlich kein<br />
Selbstzweck. „Für den Kunden zählen letztlich<br />
die Kosten pro Kubikmeter Siebgut“, erläutert<br />
Dipl.-Ing. Jörg Brinkschmidt. Mobile<br />
Maschinen können bis zu 2000 Betriebsstunden<br />
jährlich erreichen. Dabei kann die<br />
Kosteneinsparung 30 000 bis 40 000 € betragen.<br />
Somit ergibt sich ein Return on Investment<br />
bereits unter einem Jahr.<br />
Effiziente Antriebstechnik<br />
Für den großen Leistungsbereich der Siebmaschinen<br />
setzt Komptech auf leistungsfähige<br />
Getriebemotoren der Baureihe DR und<br />
Frequenzumrichter Movitrac LTP-B von<br />
SEW-Eurodrive. Diese Umrichter decken<br />
durchgehend alle Antriebsaufgaben bis 160 kW<br />
Nennleistung ab. Für ein breites Einsatzspektrum<br />
gibt es den Allrounder in der Schutzklasse<br />
IP55 zur Installation im Feld in den<br />
Netzspannungsvarianten 1 x 230 VAC<br />
sowie<br />
3 x 230 / 400 / 575 VAC<br />
. Zur Reduzierung elektromagnetischer<br />
Störungen ist ein EMV-Filter<br />
für den Einsatz in öffentlichen Niederspannungsnetzen<br />
für alle Baugrößen bis zur<br />
Nennspannung 400 VAC<br />
bereits integriert.<br />
Für den kostengünstigen Einsatz lassen sich<br />
diese Frequenzumrichter für die Drehzahlund<br />
Drehmomentregelung von Synchronund<br />
Asynchronmotoren geberlos betreiben.<br />
Zur Erfüllung sicherheitstechnischer Anforderungen<br />
ist die Funktion Safe Torque Off<br />
(STO) gemäß EN ISO 13849-1 PL d standardmäßig<br />
vorhanden. Das integrierte Bedienteil,<br />
die Übertragung kompletter Parameterdatensätze<br />
auf Tastendruck ermöglichen die einfache<br />
Inbetriebnahme. Das automatische Einmessen<br />
der Motorparameter sorgt für eine optimierte<br />
und effiziente Regelung im Betrieb<br />
und bringt eine zusätzliche Zeitersparnis.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Die Umrichtertechnik<br />
STATEMENT<br />
Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />
Elektrische Antriebe erobern<br />
Bereiche, in denen die<br />
Hydraulik lange Zeit Stand der<br />
Technik war. Diese Entwicklung<br />
kennen wir schon länger, zum<br />
Beispiel aus dem Werkzeugund<br />
Kunststoffmaschinenbau<br />
– hier ist es nun die Aufbereitungs-<br />
bzw. Umwelttechnik.<br />
Und dieses konkrete Beispiel<br />
zeigt, dass in dem Technologiewechsel<br />
ein enormes Sparpotenzial<br />
stecken kann. Das<br />
Wörtchen „kann“ ist aber an<br />
dieser Stelle ein ganz wichtiges,<br />
denn von Anwendung zu<br />
Anwendung kann die tatsäch -<br />
liche Wirtschaftlichkeit beider<br />
Antriebstechnologien anders<br />
ausfallen. Die jeweiligen<br />
komplexen Zusammenhänge zu<br />
verstehen und auch die Kostenaspekte<br />
unter dem Life- Cycle-<br />
Blick mit zu berücksichtigen, ist<br />
sicherlich eine große Herausforderung<br />
für die Konstruktion.<br />
Die Frequenzumrichter der Baureihe Movitrac LTP-B sind für die energieeffiziente,<br />
vektorgeregelte Drehzahlsteuerung von Synchron- und Asynchronmotoren bestimmt.<br />
Sie sind für die Verwendung außerhalb des Schaltschranks vorgesehen.<br />
Typische Einsatzbereiche sind wirtschaftliche Förderanwendungen, Hubwerke,<br />
Pumpen und Gebläse. Die Umrichter stehen in sieben Baugrößen für den Leistungsbereich<br />
von 0,75 bis 160 kW zur Verfügung. Aufgrund der Schutzart IP55 /<br />
NEMA-12k-Gehäuse eignet sich die gesamte Baureihe für Anwendungen in feuchter<br />
oder staubiger Umgebung. Für Nennleistungen bis 11 kW gibt es eine optionale<br />
Ausführung mit Schaltschrankgehäuse in Schutzart IP20 / NEMA-1.<br />
42 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Halle 4 · Stand A77<br />
Mehrwert durch Digitalisierung<br />
Unsere Leidenschaft für Lagerungen in Werkzeugmaschinen ist bekannt. Unser<br />
Innovationskonzept für die „Werkzeugmaschine 4.0“ verbindet die bestehende<br />
Technik mit neuen vernetzten Lösungen bis in die Cloud. Aus zahllosen Messwerten<br />
zum Maschinenzustand entstehen Handlungsempfehlungen für unsere<br />
Kunden und deren Endanwender.<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
Mechatronik im Aktuator<br />
Technologiebaukasten als Basis integrierter und flexibler Antriebslösungen<br />
Christoph Martin<br />
Die Herausforderung mechatronischer Systeme liegt in der Überwindung<br />
etablierter Schnittstellen. Mit intelligenten Antriebslösungen können<br />
funktionale Barrieren überwunden und in neuartigen Lösungskonzepten<br />
integriert werden, so wie hier im Beispiel intelligenter Aktuatortechnologie<br />
für industrielle Ventilsteuerungen. Durch einen vielfältigen<br />
BLDC-Technologiebaukasten lässt sich diese einfach in mechatronische<br />
Systeme integrieren.<br />
Die technischen Neuerungen in den<br />
unterschiedlichsten Applikationen<br />
erfordern verschiedene Funktionen in<br />
einem Aktuator, wobei diese Neuerungen<br />
ohne integriertes Design, Gewicht und<br />
Größe zunehmen lassen, was im Gegensatz<br />
Christoph Martin, Business Development<br />
Industrie, Sonceboz SA, Sonceboz (CH)<br />
zu dem Kundenwunsch steht, immer einfacher,<br />
kompakter und leichter zu bauen.<br />
Neue Systeme bieten viele neue oder verbesserte<br />
Funktionen dank intelligenter<br />
Aktuatoren: es geht um geringeren Verbrauch,<br />
höhere Sicherheit bis zu präziserer<br />
Reglung. Um diese Forderungen zu erfüllen,<br />
werden bei der Verwendung von Standardmotoren<br />
in der Regel größere und stärkere<br />
Lösungen realisiert als benötigt. Wie lässt<br />
sich diese Herausforderung meistern?<br />
Der Weg zum<br />
intelligenten Aktuator<br />
Bei der Schaffung eines intelligenten<br />
Aktuators werden Eigenschaften – welche<br />
häufig verborgen sind – wie Sicherheit,<br />
Zuverlässigkeit, Flexibilität, Einfachheit<br />
der Konstruktion und der Herstellung<br />
während der ganzen Entwicklung berücksichtigt.<br />
So wird höchste Integration komplexer<br />
Anforderungen auf kleinstem<br />
Bauraum möglich.<br />
Sicherheit in der Automatisierung gehört<br />
seit langem zum obersten Gebot. Durch<br />
den Einsatz moderner Werkstoffe und<br />
Entwicklungsumgebungen werden die<br />
Lösungskonzepte bei Sonceboz basierend<br />
auf Simulationen, Versuchen und Erfahrungswerten<br />
optimiert. Die Erfahrungen<br />
von Sonceboz aus der Automotive-Produktion<br />
mit hohen Stückzahlen – über 60 Mio.<br />
Motoren pro Jahr – stellen sicher, dass ein<br />
kundenspezifisch entwickeltes Antriebssystem<br />
die Anforderungen bezüglich Leistung,<br />
44 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Qualität und Lebensdauer und Zuverlässigkeit<br />
im Alltag erfüllt.<br />
Die Vereinfachung des Gesamtsystems ist<br />
häufig der Schlüssel zur Optimierung des<br />
Lösungsansatzes. Intelligente Aktuatoren<br />
setzen verfeinerte Regelsysteme und Sensoren<br />
ein, um ihre Aufgaben zu erfüllen –<br />
Dynamik, Leichtigkeit und genauere Messungen<br />
statt große Leistungsreserven sind<br />
gefragt. So werden die Aktuatoren, wie zu<br />
erwarten, kleiner, kompakter und effizienter<br />
bei deutlich höherer Leistungsdichte.<br />
Mechatronischer Aktuator für<br />
die Ventilsteuerung<br />
Der kunststoffumspritzte<br />
BLDC-Motor sichert ein wirtschaftliches,<br />
robustes Design<br />
Im Bereich der Ventilsteuerung entwickelt<br />
Sonceboz neue intelligente Aktuatoren, die<br />
ein breites Leistungsspektrum von Funktionen<br />
in HKL-Anwendungen (Heizung<br />
Klima-Lüftung) und in der Prozessautomation<br />
abdecken können. Der Kernmotor<br />
ist ein Dreiphasen Gleichstrommotor, der<br />
dank seinem elektromagnetischen Prinzip,<br />
01 Mechatronische Antriebe<br />
eröffnen in der Ventilsteuerung<br />
neue Möglichkeiten für vielfältige<br />
Anforderungen<br />
1. Kompakte Bauform<br />
(Abmessungen Ø50 x 62 mm)<br />
2. Linear Kraft bis 400 N,<br />
Hub: 8 bis 27 mm,<br />
max. 100 mm/s<br />
3. BLDC Motor<br />
4. Sensorik<br />
5. Elektronik für Motorsteuerung<br />
und Kommunikation<br />
6. Verbindungsstecker für<br />
Versorgung und Kommunikation<br />
7. Über-/Untersetzung<br />
8. Fail-Safe<br />
eine lange Lebensdauer im Vergleich zu<br />
pneumatischen Antrieben bietet. Mit einer<br />
Kraft von 250 bis 400 N und einem Hub von<br />
8 bis 27 mm können eine Vielfalt von<br />
Fluiden, zum Beispiel Wasser oder Öl,<br />
geregelt werden. Die Regelungspräzision<br />
ist in verschiedenen Viskositätsstufen und<br />
Medien drücken zu realisieren.<br />
Ein Mehrwert dieses Aktuators liegt in<br />
seiner starken Integration durch die Reduktion<br />
der Komplexität der Systemarchitektur.<br />
In seinem kompakten Bauraum<br />
(Ø50 x 62 mm) ist die Elektronik – bis 300 W<br />
– für Motorsteuerung und Kommunikation<br />
(digital/analog) bereits integriert. Hiermit<br />
ist eine schnelle und zuverlässige Installation<br />
und Inbetriebnahme im Feld gegeben.<br />
Ein eingebauter absoluter Linearsensor zur<br />
Proportionalsteuerung mit 12 Bit Auflösung<br />
erlaubt eine Closed-Loop Steuerung: eine<br />
genaue Regelung zur Sicherstellung des gewünschten<br />
Stellwertes mit dem tatsächlichen<br />
Positionswert.<br />
Dank einer applikationsspezifischen<br />
Über-/Untersetzung durch die innen im<br />
Rotor geführte Spindel kann bauraumoptimiert<br />
Kraft und Hub an die Anwendung<br />
angepasst werden. Als Sicherheitsoption<br />
können stromlos, mit einer optionalen<br />
smart-integrierten Ausfallsicherung,<br />
definierte Zustände realisiert werden (geöffnet/geschlossen).<br />
Der kunststoffum<br />
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gebräuchlichen Zylindertypen bis zur<br />
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von Dicht- und Führungselementen im<br />
eigenen Haus ergeben ein Maximum an<br />
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der SKF Gruppe | © SKF Gruppe <strong>2016</strong><br />
Januar <strong>2016</strong> | Bestimmte Aufnahmen<br />
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Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 45<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
spritzte BLDC-Motor sichert ein wirtschaftliches,<br />
robustes Design, welches<br />
Schutz gegen äußere Einflüsse (wasser-,<br />
staub- und schlagfest) bietet und die Integration<br />
des Verbindungssteckers (für<br />
DC-Versorgung und Kommunikation) aus<br />
einem Guss ermöglicht.<br />
Fazit<br />
Einfache Lösungen sind oft die Intelligenteren.<br />
Konkret bedeutet dies, dass Aktuatoren<br />
durch weniger Bauteile zuver lässiger<br />
sind, da durch jedes eingesparte<br />
Bauteil eine mögliche Fehlerquelle<br />
wegfällt. Dank einer flexiblen Entwicklung<br />
und Konstruktion kann der Aktuator<br />
einfach an die Bedürfnisse unterschiedlicher<br />
Anwendungen angepasst werden.<br />
Außerdem gewinnt jeder neue Aktuator<br />
mit der gesammelten Anwendungserfahrung.<br />
Initialkosten werden auf<br />
breiteren Schultern getragen. Sonceboz<br />
entwickelt Technologien applikationsübergreifend<br />
und lässt somit seine Kunden<br />
von einem reichen Erfahrungsschatz in<br />
Entwicklungspro jekten profitieren.<br />
02 Das Motordesign erlaubt unter anderem auch eine hocheffiziente Fertigung<br />
Der BLDC-Technologiebaukasten ist ein<br />
gutes Beispiel für die Innovationskraft von<br />
Sonceboz. Das Unternehmen hat sich mit<br />
seinen kompakten, intelligenten und hochwertigen<br />
Antriebssystemen in der Automobilindustrie<br />
einen Namen gemacht und<br />
liefert auch für neue Märkte Antriebslösungskonzepte,<br />
die durch integrierte<br />
Intelligenz in den Aktuatoren auf verschiedenen<br />
Ebenen einen Mehrwert schaffen.<br />
www.sonceboz.com<br />
Linearmotoren für Anwendungen bis 48 V AC<br />
Neben Motoren für Industrieanwendungen<br />
mit 230 bzw. 400 V AC werden vielfach<br />
auch Antriebe für Applikationen im Kleinspannungsbereich<br />
unter 50 V AC gesucht.<br />
Das Unternehmen Tecnotion bietet hierfür<br />
eisenbehaftete und eisenlose Motoren an.<br />
Die eisenbehafteten Sonderlinearmotoren<br />
wurden für den Einsatz bei 48 V AC entwickelt und<br />
verfügen über eine Spezialwicklung, die Verfahrgeschwindigkeiten<br />
von bis zu 5,5 m/s erlaubt.<br />
Beide Motoren bauen dabei kompakt: Die Spuleneinheit des TM3Z ist<br />
93 mm lang, die des TM6Z misst 143 mm. In der Höhe messen beide<br />
Motoren inkl. der Magnetplatte 40 mm.<br />
Die eisenbehafteten Kleinspannungsmotoren weisen außerdem dieselben<br />
niedrigen Anziehungskräfte zwischen Spulenteil und Magnetplatte<br />
wie die Standardmotoren auf.<br />
Die eisenlosen Linearmotoren der UC- und UF-Baureihe werden<br />
standardmäßig mit 45 V AC betrieben. Insgesamt sind in den beiden<br />
Baureihen vier Motoren verfügbar, die Dauerkräfte von 10 bis 39 N und<br />
Spitzenkräfte von 36 bis 85 N abdecken. Die Einbaumaße sind dabei<br />
mit 51 bzw. 53 mm Breite und maximalen 16,15 mm in der Höhe<br />
(bei liegender Montage) gering. Vorteil der eisenlosen Linearmotoren<br />
gegenüber ihren eisenbehafteten Pendants ist das Fehlen von Rastmomenten<br />
und die daraus resultierende hohe Positioniergenauigkeit<br />
und der gute Gleichlauf.<br />
www.tecnotion.de<br />
Encoder mit optischem Messprinzip<br />
Faulhaber erweitert sein Portfolio um die Encoder IER3<br />
und IERS3. Beide Encoder liefern 2-Kanal-Quadratursignale<br />
sowie ein zusätzliches Indexsignal. Dank des<br />
optischen Messprinzips mit einer präzisen Maßverkörperung<br />
sind die Encoder hochgenau und weisen<br />
eine hohe Signalqualität auf. Ein Faulhaber-DC-Kleinstmotor<br />
oder bürstenloser DC-Servomotor kann mit dem<br />
IER3 und IERS3 auf typischerweise 0,1 bis 0,3° genau positioniert<br />
werden. Bei den Encodern handelt es sich um ein<br />
opto-reflektives System als Single-Chip-Lösung: Da LED,<br />
Fotodetektoren, Auswerteeinheit und Interpolationsstufe<br />
in einem Chip verbaut sind, benötigen die Encoder wenig<br />
Bauraum. Zudem sind sie mechanisch identisch und kompatibel<br />
zu dem magnetischen Encoder IE3 des Anbieters.<br />
Sie verlängern die Motoren lediglich um 15,5 bis 18,5 mm.<br />
Beide Encoder sind auch mit Line Driver verfügbar als<br />
IER3 L und IERS3 L. Der Line<br />
Driver erzeugt komplementäre<br />
Ausgangssignale<br />
und macht die Übertragung<br />
der Daten besonders unempfindlich<br />
gegenüber<br />
elektrischen Störungen, vor<br />
allem bei langen Encoderanschlussleitungen.<br />
www.faulhaber.com<br />
46 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
HÖCHSTE QUALITÄT<br />
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NSK setzt vieles in Bewegung - zum Beispiel in Werkzeugmaschinen.<br />
Als einer der führenden Hersteller von Wälzlagern und Linearsystemen<br />
verbindet NSK eine hundert Jahre alte Erfolgsgeschichte mit dem Anspruch<br />
einer ganzheitlichen Qualität.<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
In die Hand genommen<br />
Greifer-Robotik-Symbiose für kollaborierende Roboter<br />
Die Robotik ist zurzeit in einem grundlegenden<br />
Wandel. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die<br />
Kollaborationsfähigkeit. Das Hand-in-Hand-<br />
Arbeiten von Mensch und Maschine stellt<br />
dabei hohe Anforderungen an die Sicherheit<br />
des Roboters und natürlich auch speziell an<br />
die eingesetzten Greifer.<br />
Die Smart Robotics GmbH ist ein innovatives<br />
Joint Venture zwischen der Escad<br />
Design GmbH und der WMV am Standort<br />
Pfullendorf. Das Unternehmen vertreibt die<br />
Leichtbauroboter der Firma Universal Robots<br />
aus Dänemark und beschäftigt sich mit<br />
deren möglichem Einsatz im Bereich<br />
Mensch-Maschine-Kooperation. Die kollaborierenden<br />
Roboterarme helfen bei der<br />
Steigerung von Produktivität und Profitabilität<br />
in einer sicheren Arbeitsumgebung für<br />
die Mitarbeiter. Mit sechs Gelenken und einer<br />
konkurrenzlosen Flexibilität sind sie in<br />
der Lage, die Bewegungen eines menschlichen<br />
Arms einfach nachzuahmen.<br />
Erlaubt es der Einsatzfall und geht von<br />
den Greifern keine zusätzliche Gefahr aus,<br />
können die Roboter auch umhausungsfrei<br />
arbeiten. „Mit einer durchschnittlichen<br />
Dauer von nur 195 Tagen bieten wir die kürzesten<br />
Amortisierungszeiten in der Branche.<br />
Unsere Roboterarme lassen sich typischerweise<br />
innerhalb einer Stunde einstellen<br />
und sind dann sofort betriebsfertig“, erklärt<br />
Torsten Woyke, Geschäftsführer der<br />
Smart Robotics GmbH. Dank der Berührungsbildschirme<br />
und Programmierungsmethoden<br />
lassen sich die Geräte innerhalb<br />
von Minuten programmieren. So können<br />
die Roboterarme so oft wie nötig im Betrieb<br />
versetzt und entsprechend umprogrammiert<br />
werden. „Viele unserer kollaborierenden<br />
Roboterarme arbeiten ohne teure<br />
Absperrungen nach der Risikoanalyse“,<br />
ergänzt Woyke.<br />
48 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Industrielle Dämpfungstechnik:<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Greifer sind wichtige<br />
Komponenten<br />
Als Lieferant von Robotern benötigt Smart<br />
Robotics immer wieder Greiftechnik verschiedenster<br />
Art. Die Elektrogreifer der<br />
Firma Gimatic eignen sich laut Woyke hervorragend<br />
für viele der Anwendungsfälle.<br />
Die geringe, aber dennoch ausreichende<br />
Greifkraft kann keine Verletzungen am<br />
Werker verur sachen. Das niedrige Gewicht<br />
verringert die Belastung des Roboter-Arms<br />
und die elektrische Schnittstelle hilft dem<br />
Kunden auch noch Kosten zu reduzieren.<br />
„Dank der eigenen Integration von Gimatic<br />
müssen wir uns zudem um die Anbringung<br />
des Greifers keine Gedanken machen, da<br />
wir den passenden Adapter gleich mitgeliefert<br />
bekommen“, beschreibt Woyke die<br />
Zusammenarbeit.<br />
Woyke erinnert sich an eine Anwendung<br />
der Komet Group, weltweit tätiger Systemanbieter<br />
für Präzisionswerkzeuge:<br />
„Gimatic hatte unsere Roboter für eine Anwendung<br />
empfohlen, bei der die Schleifkanten<br />
eines Präzisionsbohrers automatisiert<br />
gebürstet werden“. Der zu fertigende<br />
Bohrer hat drei Schneiden, die in verschiedenen<br />
Schneidwinkeln ausgeführt sind.<br />
Der Roboterarm entnimmt die Rohteile aus<br />
einer Kassette, wo sie in Reihe und Glied<br />
aufgestellt sind, und führt diese den Bürsten<br />
zu. Dabei müssen die Schneidkanten<br />
mit ihrem jeweiligen Schneidwinkel zum<br />
Roboter ausgerichtet werden. Der Greifer<br />
muss den Bohrer sauber halten und ihn<br />
ganz sanft zuführen, damit – falls mal ein<br />
Finger des Werkers dazwischengerät –<br />
dieser nicht verletzt wird. Das zuverlässige<br />
Halten und das einfühlsame Zuführen kann<br />
mit der innovativen Greiftechnik zuverlässig<br />
umgesetzt werden. „Wir sind von der<br />
Zusammenarbeit mit Smart Robotics und<br />
Gimatic sehr überzeugt“, sagt Thomislav<br />
Anic, Leiter Forschung und Entwicklung,<br />
Komet-Group GmbH, Stuttgart-Vaihingen.<br />
„Roboter und Greifer harmonieren sehr gut<br />
zusammen.“<br />
Als besonders nützlich haben sich zudem<br />
die Wechselplatten für die Montage an der<br />
Decke hängender Roboter erwiesen. Hier<br />
muss nämlich sonst der Roboter mit mindestens<br />
zwei Personen im Servicefall abgeschraubt<br />
werden, was oft aus Platzmangel<br />
sehr kompliziert ist und auch mal zu Unfällen<br />
führen kann. Mit der Wechselplatte<br />
kann eine Person alleine den Roboter<br />
abnehmen und warten. Durch die hohe<br />
Genauigkeit der Platte nach der Wartung ist<br />
kein Nach-Teachen nötig.<br />
Elektrische Parallel- und<br />
3-Backen-Greifer<br />
Auf Grund der Robotertechnik liegt unser<br />
Fokus eindeutig auf den elektrischen Parallelund<br />
3-Backen-Greifern. Fast ebenso wichtig<br />
wie die Greiftechnik sind die besagten<br />
Wechselplatten, die nicht nur ein einfaches<br />
Wechseln der Greifer ermöglichen sondern<br />
durch ihre hohe Tragkraft sogar dem gesamten<br />
Roboter zum flexiblen Einsatz an<br />
verschiedenen Anwendungen verhelfen.<br />
„Die Passgenauigkeit war immer so, dass<br />
Bei der Mensch-Roboter-Kollaboration müssen<br />
auch Roboter und Greifer harmonieren<br />
keine Punkte nachgeteacht werden mussten.<br />
In Zukunft werden wir auch auf die<br />
neuen Kraft Sensoren setzen, die uns Gimatic<br />
freundlicherweise vorab für Tests überlassen<br />
hat“, berichtet Woyke.<br />
Gespannt wartet Torsten Woyke auf weitere<br />
Entwicklungen aus dem Hause Gimatic, die<br />
ihm im Verkauf seiner Roboter weiterhelfen.<br />
So könnte er zum Beispiel einen Kollisionsschutz<br />
gut gebrauchen, der übermäßigen<br />
Kontakt mit dem Greifer registriert und diese<br />
Info an den Roboter weiterleitet. Auch würde<br />
er sich über einen Greifer mit niedrigerer<br />
Stromaufnahme freuen, da er diesen dann<br />
direkt an seinen Werkzeugflansch anschließen<br />
könnte. Er weiß, dass Gimatic immer ein<br />
offenes Ohr für die Wünsche ihrer Kunden<br />
hat und ergänzt abschließend: „Gimatic und<br />
Smart Robotics befruchten sich gegenseitig<br />
in ihrer Zusammenarbeit“.<br />
www.gimaticvertrieb.de<br />
www.smart-robotics.de<br />
Torsten Woyke, Geschäftsführer der<br />
Smart Robotics GmbH<br />
Der Greifer muss die Bohrerrohlinge auch<br />
im unbestromten Zustand halten und sanft<br />
den Bürsten zuführen, damit eventuelle<br />
Eingriffe durch den Werker nicht zu<br />
Verletzungen führen<br />
Wohin geht der Trend in der Mensch-Maschine-Kooperation?<br />
Maschinen beziehungsweise Roboter sollen noch flexibler und mobiler werden,<br />
damit auch neue Branchen wie beispielsweise das Handwerk erschlossen werden<br />
können. In der Industrie dient das der Weiterentwicklung der Intralogistik. Dazu<br />
bieten wir schon heute autonome Transportsysteme an, die sich ohne GPS oder<br />
externe Markierungen im Raum bewegen können und sich per Handy oder Tablet<br />
programmieren und steuern lassen.<br />
50 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Neue Generation von Laserbeschriftern<br />
Gravotech hat<br />
von seiner<br />
Marke Technifor<br />
mehrere neue<br />
Serien von<br />
Laserbeschriftern<br />
herausgebracht.<br />
Die<br />
integrierbaren<br />
Lasersysteme<br />
der Serien F, H,<br />
G und C bieten<br />
passgenaue Lösungen für Rückverfolgbarkeitsanwendungen. Es<br />
gibt sie mit vier verschiedenen Technologien: Faser-, Hybrid-,<br />
CO 2<br />
- und Greenlaser. Das 3D-Modul bietet die größte Amplitude<br />
am Markt und sorgt mit seinem Autofokus für perfektes<br />
Beschriften unter allen Bedingungen. Die Beschriftung kann an<br />
unterschiedlichen Objekthöhen angebracht werden, ohne dass<br />
eine Neueinstellung nötig ist. Die sofortige Markierungskontrolle<br />
Vision Manager mit integrierter Kamera für die Bildverarbeitung<br />
garantiert eine lückenlose Rückverfolgbarkeit. Eine weitere<br />
Neuheit ist die Mini-Inline, bei der der Schutztrichter direkt am<br />
Laserkopf montiert ist und die die Integration von Laserbeschriftern<br />
in Fertigungslinien vereinfacht. Mit ihr können<br />
Werkstücke in der Laserklasse 1 beschriftet werden.<br />
www.gravotech.com<br />
Integrierbares Nadelritzsystem<br />
jetzt um 20 % leichter<br />
Das neue Nadelritzsystem i63s ist mit einer Größe von<br />
340 × 169 × 165 mm (H×B×T) ein kompakter Nadelritzer und um<br />
satte 20 % kleiner als sein Vorgänger und mit 7,8 kg zudem ganze<br />
4 kg leichter. Dieses Nadelritzsystem ist auf einfache Integration<br />
in Produktionsanlagen ausgerichtet. Das geräuscharme System<br />
bringt vor allem dort Vorteile, wo niedrige Arbeitsgeräuschpegel<br />
von großer Wichtigkeit sind. Das Markierfenster hat eine Größe<br />
von 60 × 30 mm und markiert mit einer Nadel mit Stahl- oder<br />
Diamantspitze beliebige Materialien, bis zu einer Tiefe von<br />
maximal 0,1 mm. Die Positionierung der Beschriftung erfolgt mit<br />
einer Genauigkeit von 0,05 mm.<br />
Somit erfolgen Beschriftungen<br />
mit Texten, Seriennummern,<br />
Variablen wie Schichtzahlen in<br />
Ritzverfahren und Produktionsdaten<br />
sowie DataMatrix-Codes<br />
mit dem gleichen Gerät in<br />
Nadelprägverfahren. Die<br />
Elektronik des Nadelritzsystems<br />
wird von einem robusten<br />
Gehäuse und verschiebbaren<br />
Schutzplatten aus Stahl an der<br />
Nadelbaugruppe geschützt.<br />
www.sic-marking.de<br />
Endlos rotierend und diagnosefähig<br />
Morgan Rekofa stellt einen modularen<br />
Drehverteiler für die letzte Roboterachse<br />
vor, der die Anforderungen beim<br />
Schweißen, Kleben und Palettieren erfüllt.<br />
Er kombiniert Fast Ethernet, Videosignale,<br />
Schweißstrom, 24V-Versorgung und<br />
Medien wie Luft, Wasser oder Klebstoff in<br />
einem Gehäuse. Mit ihm rotiert durch den<br />
Wegfall der Winkeleinschränkung bei sonst notwendigen<br />
Schleppketten die letzte Roboterachse endlos in beide<br />
Richtungen. Dadurch werden viele neue Bewegungen ermöglicht.<br />
Außerdem entfällt die Rückbewegung der Achse, was zu einer<br />
Zeitersparnis führt. Die Drehverteiler sind diagnosefähig, z. B. bei<br />
Profinet. Pakete und Systemreserve können online ausgelesen<br />
werden. Sie sind kraftübertragend bis zum Werkzeug oder mit<br />
Hohlwelle erhältlich.<br />
www.morgan-rekofa.de<br />
Your Global Automation Partner<br />
Alles im Blick!<br />
Der Schaltschrankwächter<br />
Das IMX12-CCM im 12,5-mm-Hutschienengehäuse überwacht den Schutzgrad und die Umgebungsvariablen in<br />
Schaltschränken und Schutzgehäusen<br />
Nach einfachem Teach-in vor Ort meldet das Gerät nicht korrekt geschlossene Türen ebenso wie Überschreitungen<br />
von Temperatur und Innenraumfeuchte<br />
Einfach installier- und nachrüstbares Condition Monitoring, dank eigensicherer 2-Leiter-Messumformerspeise-Schnittstelle<br />
selbst im Ex-Bereich<br />
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Ein Spann- und Greiftechnikspezialist<br />
hat einen Robotergreifer<br />
vorgestellt, der auf Basis<br />
einer Produktplattform in<br />
generativer Fertigung hergestellt<br />
wird. Das Unternehmen<br />
positioniert sich damit im stark<br />
wachsenden Segment der<br />
Mensch-Roboter-Kollaboration.<br />
Additive Fertigung macht es möglich<br />
Individuell anpassbare Greifer für kollaborierende Roboter<br />
Die optimale Verknüpfung der Stärken<br />
von Mensch und Roboter ist dabei eine<br />
der obersten Zielsetzungen in der Industrie<br />
4.0. Der Fokus liegt auf Arbeitsentlastung<br />
bei körperlich anstrengenden, monotonen<br />
und ergonomisch ungünstigen Arbeiten.<br />
Als Montagekollegen helfen Roboter somit<br />
effektiv, die Arbeitsbedingungen gesund<br />
und die Arbeitsatmosphäre angenehm zu<br />
gestalten. Wirtschafts- und Arbeitsmarktexperten<br />
sind sich zudem einig, dass die<br />
Dank dem additiven Herstellungsverfahrens sind alle<br />
denkbaren Werkstückformen abbildbar<br />
Beschäftigungssicherung in Hochlohnländern<br />
oft erst durch den Beitrag von<br />
Robotern ermöglicht wird, da diese eine<br />
wirtschaftliche Produktion bei gleichzeitig<br />
hohen Löhnen erlauben.<br />
Nach den neuesten<br />
Sicherheits-Standards<br />
Die in Folge stark steigende Nachfrage nach<br />
Komponenten für die Mensch-Roboter-<br />
Kollaboration (MRK) führte zu der Entwicklung,<br />
die Röhm gemeinsam mit Kuka Systems<br />
realisierte. Die Greifer erfüllen dabei<br />
besonders strenge Anforderungen an die _<br />
Sicherheit: Die neuesten Standards ISO<br />
10218 und ISO/TS 15066 werden z. B. durch<br />
Abrundung von Kanten und Ecken, einen<br />
speziell abgestimmten Flansch und raffiniert<br />
gestaltete Schutzschilde erfüllt. Die<br />
zusätzliche Nachgiebigkeit garantiert den<br />
Schutz des Arbeiters vor Verletzungen.<br />
Röhm kann mit dem RRMG-MRK extrem<br />
flexibel auf unterschiedlichste Anforderungen<br />
reagieren und exakt passende Lösungen<br />
anbieten – dank der additiven Fertigungsmethode<br />
wird sogar die Stückzahl 1<br />
wirtschaftlich darstellbar. Christian<br />
Schmid, Leiter Produktmanagement und<br />
Greifer-Spezialist von Röhm: „Der große<br />
Vorteil unseres additiven Herstellungsverfahrens<br />
ist die Abbildbarkeit aller denkbaren<br />
Werkstückformen. Egal, ob die Kunden<br />
Anforderungen ans Außen- oder<br />
Innen greifen stellen. So können beispielsweise<br />
runde, ovale oder fast beliebig-förmige<br />
Werkstücke an der Innenkontur gegriffen<br />
werden. Sogar verschiedene Werkstückdurchmesser<br />
werden durch die hohe Flexibilität<br />
der Greiferfinger mit ein und demselben<br />
Greifer sicher und zuverlässig gepackt“.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass Materialbeschädigungen<br />
durch die Oberflächenbeschaffenheit<br />
des Werkstoffes Polyamid<br />
PA12 so gut wie unmöglich sind. „PA12 ist<br />
zusätzlich besonders resistent gegen Medien<br />
wie Kühlschmierstoffe oder Öle und zudem<br />
lebensmitteltauglich, was neue Einsatzgebiete<br />
erschließt. Diese Flexibilität in Verbindung<br />
mit Robustheit, Widerstandsfähigkeit<br />
und gewichtsoptimiertem Design sind<br />
unseren Kunden und uns extrem wichtig“,<br />
ergänzt Schmid.<br />
Leicht, robust, individuell<br />
In der Tat ist das Eigengewicht mit 300 g (je<br />
nach Kontur der Greiferfinger) extrem gering.<br />
Auch beim Thema Langlebigkeit zeigt<br />
der RRMG-MRK eine herausragende Performance:<br />
Der Greifer ist wartungsfrei bis<br />
zu zehn Millionen Greifzyklen, bei bis zu<br />
100 Zyklen pro Minute. Je nach Greifstrategie<br />
und Kontur des Werkstücks können mit<br />
120 N Greifkraft selbst größere Bauteile<br />
sicher gegriffen werden. Die Abfrage der<br />
Spannstellung erfolgt komfortabel über<br />
integrierte Sensoren.<br />
Christian Schmid: „Zusätzlich kann mit<br />
dem speziell für den Kuka LBR iiwa entwickelten<br />
Flansch die Greifposition um 90<br />
Grad verstellt werden – je nachdem, ob ein<br />
Bauteil horizontal oder vertikal gegriffen werden<br />
soll. Der Greifer lässt sich dank Schnellverstellung<br />
einfach um 90 Grad schwenken.“<br />
„Mit dem robusten, leichten und individuell<br />
anpassbaren RRMG-MRK ist ein<br />
weiterer Schritt in Richtung sicherer<br />
Mensch-Roboter-Kollaboration und Industrie<br />
4.0 gemacht“, fasst Christian Schmid<br />
abschließend zusammen.<br />
www.roehm.biz<br />
52 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Hohe Leistung auf kleinstem Raum<br />
Der kleinste Linearmotor-Kreuztisch von Hiwin misst<br />
320 × 320 × 100 mm und ist für 50 Mio. Fahrzyklen ausgelegt.<br />
Angetrieben durch hochdynamische, spielfreie Linearmotoren<br />
der Baureihe LMSA erreicht die Einheit mit der Typenbezeichnung<br />
LMX2LSA11 eine Wiederholgenauigkeit von 0,003 mm.<br />
Speziell für Laserapplikationen schützen thermostabile Faltenbälge<br />
Führungs- und Wegmess-System vor Hitze und Staub.<br />
Außenliegende Anschlagkanten und das Plug-and-Play-Konzept<br />
machen die Integration des Kreuztisches einfach. Die größeren<br />
Geschwister bieten jeweils einen Hub von 150 x 150 mm, 200 x 200 mm<br />
bzw. 300 x 250 mm. Angesteuert werden de Linearmotoren durch<br />
Antriebsverstärker der Baureihe D1-N des Herstellers oder einem<br />
vergleichbaren Antriebsverstärker.<br />
www.hiwin.de<br />
Pneumatischer Parallelgreifer<br />
Mit der Bezeichnung GPP1000 hat das<br />
Unternehmen Zimmer einen einfachwirkenden<br />
pneumatischen Parallelgreifer<br />
im Angebot, der bei einer<br />
Greifkraft von 100 N Hübe von 4,8 und<br />
16 mm bietet. Ausgeliefert wird der<br />
Greifer in einer Einstellung, bei der die<br />
Backen im drucklosen Zustand geöffnet<br />
sind. Mit einigen einfachen Handgriffen lässt sich der Greifer auf<br />
geschlossene Backen im drucklosen Zustand umrüsten. So lässt er<br />
sich an eine Vielzahl von Anwendungen anpassen und sowohl für<br />
das Innen- wie auch für das Außengreifen nutzen. Der Greifer ist<br />
für die Rückstellung der Greiferbacken mit einer Feder<br />
ausgerüstet, die aber nicht als Greifkraftsicherung dient. Zur<br />
Positionsabfrage eignen sich Magnetfeldsensoren, für die auf jeder<br />
Greiferseite eine Führungsnut zur Verfügung steht.<br />
www.zimmer-group.de<br />
Baukasten ermöglicht günstige<br />
6-Achs-Roboter<br />
Cloud-Anbindung bringt<br />
Vorteile für Robotik<br />
Technische Voraussetzung für<br />
Industrie-4.0-Umgebungen ist,<br />
dass alle Betriebsmittel, die<br />
über Sensoren und<br />
Steuerungen verfügen, als<br />
cyberphysische Systeme (CPS)<br />
vernetzt sind. Ein typisches<br />
Beispiel für CPS sind Robotersysteme<br />
wie der Demonstrator<br />
des Fraunhofer IPA für den<br />
„Griff-in-die-Kiste“. Die hersteller -<br />
neutrale Software bp3 ermöglicht dem Roboter die schnelle und<br />
zuverlässige Objektlokalisierung und Bahnplanung für vielfältige<br />
Werkstücke. Die Softwarelösung erweitert durch die Anbindung<br />
an die Cloud-Architektur ihr Potenzial: Die Inbetriebnahme und<br />
Wartung des Robotersystems ist dank des zentralen Datenbestands<br />
wie bspw. von Werkstücken oder direkt einsetzbaren<br />
Programmbausteinen, sog. Skills, effizienter als bisher,<br />
Komponenten sind leichter austauschbar und alle Prozesse sind<br />
zentral verfolg- und steuerbar. So werden die Robotersysteme<br />
wandlungsfähiger und die Umrüstung auf neue Varianten ist<br />
schnell erfolgt. Über verschiedene Dienste stehen neue<br />
Softwarefunktionen in der Cloud bereit. Gleichermaßen können<br />
lokal optimierte Prozesse wieder in die Cloud zurückgespielt<br />
werden, sodass von einmaligen Programmänderungen alle<br />
verbundenen Robotersysteme profitieren können.<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
Staufähiges Palettenumlaufsystem<br />
mit automatischer WT-Rückführung<br />
Verkettung zweier Bearbeitungsstationen<br />
Prozesssicheres Zuführen, Puffern, Vereinzeln<br />
Kompakter Aufbau<br />
Der Robolink-D-Baukasten<br />
des Unternehmens Igus bietet<br />
Anwendern die Möglichkeit,<br />
individuelle Robotiksysteme<br />
zusammen zu stellen. Die<br />
einzelnen Gelenke, die direkt<br />
über einen Motor unmittelbar<br />
an der Achse angetrieben<br />
werden, sind in verschiedenen<br />
Baugrößen verfügbar. Vor kurzem hat der Hersteller sein Angebot<br />
um weitere Komponenten ausgebaut. So ist es z. B. möglich,<br />
Motoren und Gelenke in mehreren Baugrößen mit den gängigen<br />
Steuerungen für einen kompletten 6-Achs-Low-Cost-Roboter aus<br />
Kunststoff und Aluminium zu kombinieren.<br />
Ebenfalls neu ist das Robolink-Wellgetriebe, mit deren Hilfe sich<br />
problemlos die sechste Achse eines Roboterarms realisieren lässt.<br />
Das Getriebe ist leicht und effizient und in zwei Baugrößen als<br />
Einzelkomponente oder mit einem Nema-17- bzw. einem<br />
Nema-23-Schrittmotor verfügbar.<br />
www.igus.de<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
der Messe Motek<br />
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Maschinenbau Kitz GmbH<br />
Stammhaus der<br />
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Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 53<br />
Maschinenbau-Kitz.indd 1 16.08.<strong>2016</strong> 11:49:48
Markieren wie im Fluge<br />
Faserlaser kennzeichnet Werkstücke im Vorbeifliegen dauerhaft und verzerrungsfrei<br />
Traceability gewinnt in der industriellen Produktion zunehmend an<br />
Bedeutung. Einzelne Produkte bzw. ganze Chargen müssen individuell<br />
rückverfolgbar sein. Eine eindeutige, lückenlose und dauerhafte<br />
Kennzeichnung ist dafür die Voraussetzung. Der Vorgang des Markierens<br />
muss sich dabei möglichst reibungslos in den Produktionsprozess einfügen<br />
lassen. Ein für den Einbau in industrielle Fertigungsanlagen konzipierter<br />
Faserlaser ist auf diese Anforderungen ausgelegt. Er markiert beliebige<br />
Güter im Vorbeifliegen.<br />
Marking on the fly“ bedeutet, dass Produkte<br />
bei ungetakteter, kontinuierlich<br />
laufender Produktion markiert werden. Bei<br />
diesem äußerst wirtschaftlichen Vorgehen<br />
wird die Bewegung des zu markierenden<br />
Werkstücks mit der des Laserstrahls überlagert.<br />
Dabei wird die Geschwindigkeit der<br />
Transporteinrichtung kontinuierlich erfasst.<br />
Diese Technik beherrscht der präzise<br />
Faserlaser I103 L-G von der SIC Marking<br />
Group, der eine flexible, dauerhafte<br />
Beschriftung ermöglicht.<br />
Effiziente Markiertechnik<br />
Die Lasermarkiertechnologie wird hauptsächlich<br />
für die direkte Markierung auf<br />
Metall- oder Kunststoffteilen eingesetzt, wobei<br />
Härte und Oberflächenbeschaffenheit<br />
keine Rolle spielen. Die durch den Laserstrahl<br />
übermittelte Energie bewirkt im Fokuspunkt<br />
eine Oberflächenveränderung am Werkstück<br />
in Abhängigkeit vom Material. Manche Materialien<br />
verdampfen und erlauben so eine vertiefte<br />
Markierung, andere verfärben sich.<br />
Das Lasermarkiersystem I103 L-G von SIC<br />
Marking kann bis auf Gold, Kupfer und einige<br />
Messinglegierungen alle Metalle inklusive<br />
Stahl, Aluminium und Titanium-Legierungen<br />
und auch Kunststoffe beschriften. Ob alphanummerische<br />
Zeichen, Bar- und Data-Matrix-Codes,<br />
Grafiken und Logos, der I103 L-G<br />
schreibt präzise und kontraststark. Das Markierfenster<br />
des Faserlasers hat eine Größe<br />
von 100 x 100 mm, optional bis 170 x 170 mm.<br />
Er besteht aus einem Galvonometerkopf und<br />
einer Controllereinheit, genannt Fiber Unit,<br />
in der sich die Laserquelle befindet. Beide<br />
sind mit einem 3 m langen Glasfaserkabel<br />
verbunden. In der Laserquelle wird der Strahl<br />
generiert und verstärkt. Durch das Faserkabel<br />
passiert der Strahl dann den Kollimator,<br />
der den Strahl ausrichtet, bevor er den<br />
galvanometrischen Kopf erreicht. Der Galvo-<br />
Kopf besitzt zwei Spiegel von jeweils ca.<br />
15 x 15 mm Größe, die an Schrittmotoren befestigt<br />
sind und den Laserstrahl für schnelle<br />
und präzise Markierungen umlenken.<br />
Schließlich konzentriert eine Linse den<br />
Strahl auf 30 µm. SIC Marking verwendet für<br />
seine Lasermarkiersysteme einen Ytterbiumdotierten<br />
Faserlaser. Diese Faserlasertechnologie<br />
für die Kennzeichnungstechnik ist besonders<br />
leistungsstark und langlebig, leicht<br />
einzurichten und es gibt keine laufenden<br />
Materialkosten. Solche Laser sind dort empfehlenswert,<br />
wo hohe Ansprüche an<br />
Die kompakten Abmessungen des Lasergeräts und sein geringes<br />
Gewicht von nur 5 kg ermöglichen einen einfachen Einbau<br />
Geschwindigkeit, Qualität und Leistung gestellt<br />
werden. Die auf Faserlasern basierende<br />
Markiertechnik ist die derzeit effizienteste.<br />
Der Laser I103L-G arbeitet in einem Standalone-Modus,<br />
der zur Steuerung keinen PC<br />
benötigt. Ein PC kann jedoch mit der einfach<br />
zu handhabenden Software SIC Laser Advanced<br />
verwendet werden, die im Lieferumfang<br />
enthalten ist. Mit der Software lässt sich eine<br />
Markierdatei erstellen, die alle relevanten<br />
Parameter, wie Markiergeschwindigkeit,<br />
54 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
Leistung und Frequenz, umfasst. Die Markiergeschwindigkeit<br />
kann dabei zwischen 0<br />
und 4000 mm/s variieren. Bei der „Marking<br />
on the fly“-Technologie werden problemlos<br />
die 4000 mm/s erreicht. Der Laser ist mit einer<br />
durchschnittlichen Leistung von 20 oder<br />
50 W erhältlich und hat eine Wellenlänge von<br />
1064 nm. Die Frequenz, mit der der Laser gepulst<br />
wird, liegt zwischen 20 und 200 kHz, je<br />
nach Material des Werkstücks.<br />
Synchrone Bewegung<br />
Die Passiergeschwindigkeit des Werkstücks<br />
und die Größe der Markierung, die auf das<br />
zu markierende Objekt aufgetragen werden<br />
soll, sind dabei die limitierenden Faktoren.<br />
Die Kunst ist es, die Geschwindigkeit des<br />
Lasers mit der des vorbeifliegenden Materials<br />
zu synchronisieren, damit das Ziel, eine<br />
makellose Markierung zu erhalten, erreicht<br />
wird. Die Werkstücke fliegen mitunter in<br />
Sekundenschnelle vorbei und verlangen<br />
deshalb dem Markiersystem eine hohe Präzision<br />
ab. Auch bei Anfahr- und Abbremsvorgängen<br />
kann somit eine gleichbleibende,<br />
dauerhafte Markierung erzielt werden.<br />
Hohe Markiergeschwindigkeit<br />
Ein bedeutender Vorteil ist die hohe Beschriftungsgeschwindigkeit<br />
des Faserlasers.<br />
Der Laser ist direkt über dem zu markierenden<br />
Bauteil angeordnet. Sobald ein Bauteil<br />
in die Schutzverschalung fährt, löst ein Sensor<br />
ein Signal aus, und der Laser startet mit<br />
der Beschriftung, markiert das Bauteil im<br />
Flug. Die Bandgeschwindigkeit wird über<br />
ein Encodersignal an die Lasersteuerung<br />
übermittelt. Dies gewährleistet eine hohe,<br />
gleichbleibende Beschriftungsqualität,<br />
auch bei nicht konstanter Geschwindigkeit.<br />
Der Laser passt sich automatisch an die<br />
effektive Bandgeschwindigkeit an.<br />
Gute Integrationsfähigkeit<br />
Die kompakten Abmessungen des Lasergeräts<br />
und sein geringes Gewicht von nur 5 kg<br />
ermöglichen einen einfachen Einbau. Die<br />
integrierbaren Lasersysteme sind auf die<br />
intensive Benutzung als eigenständige Systeme<br />
ausgelegt, ohne Notwendigkeit für einen<br />
angeschlossenen PC. Sie können in<br />
Produktionsanlagen integriert werden oder<br />
in eigenständigen Arbeitsplatzsystemen<br />
verbaut werden. Diese Systeme eignen sich<br />
gleichermaßen für Produktionsanlagen mit<br />
geringem oder hohem Durchsatz und können<br />
auf vielfaltige Weise angepasst und erweitert<br />
werden. Unterschiedliche Gehäuseformen,<br />
angepasste Werkzeuge und Zuführungen,<br />
zusätzliche Achsen sind auf Anfrage<br />
erhältlich.<br />
STATEMENT<br />
Martina Heimerl, Redakteurin<br />
In einer sich zunehmend beschleunigenden<br />
Welt ist auch bei den<br />
Maschinen Multitasking gefragt.<br />
Arbeitsschritte wie Transport und<br />
Markierung werden überlagert, um<br />
die Durchsatzzeiten zu erhöhen.<br />
Die perfekte Synchronisation in<br />
Höchstgeschwindigkeit ist dabei die<br />
große Herausforderung. Auch hier<br />
wird wieder deutlich, dass das<br />
Zusammenspiel, die Vernetzung bis<br />
hin zur Verschmelzung der<br />
Komponenten untereinander<br />
immer wichtiger wird.<br />
Auch die Anbindung an bestehende Steuerungen<br />
ist möglich. Die SIC-Marking-Lasersysteme<br />
verfügen über eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten<br />
für Industrienetzwerke.<br />
Die Systeme sind mit breiten Anschlussmöglichkeiten,<br />
wie Digital I/O, Ethernet TCP/<br />
IP, RS232 ausgestattet und bieten weitere<br />
Funktionen zur Anbindung an alle Elemente<br />
in ihrer Umgebung. Alternativ können die<br />
Systeme einfach mit Profinet oder Profibus in<br />
ihre Produktionsumgebung eingebunden<br />
werden. Die direkte Anbindung an das Industrienetzwerk<br />
ohne Verwendung von speziellen<br />
Gateways bietet eine beträchtliche Zeitund<br />
Kostenersparnis. Ein weiterer Vorteil dieses<br />
Lasermarkiersystems ist seine Luftkühlung.<br />
Wassergekühlte Systeme sind durch den<br />
komplexeren Aufbau wesentlich anfälliger<br />
und bei Wartungsarbeiten kostenintensiver.<br />
SIC Marking liefert nicht nur das Markiersystem,<br />
sondern installiert es auch und<br />
bietet einen weltweiten Service an. Wobei<br />
die weltweite Unterstützung der Kunden<br />
bei Inbetriebnahme, Schulung und Wartung<br />
im Fokus steht.<br />
Modellbeschreibung des Faserlasersystems für die Markierungsart „Marking on the fly“<br />
www.sic-marking.de<br />
SMARTER PRODUCT USABILITY<br />
DOPPELT AUSGEZEICHNET – <strong>DER</strong> NEUE<br />
SICHERHEITS-LASERSCANNER RSL 400!<br />
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Leuze-electronic.indd 1 08.08.<strong>2016</strong> 13:31:11<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 55
CAD / PLM<br />
Schwingungen<br />
im richtigen Licht<br />
Scanning-Vibrometer für höhere Produktivität in der Produktentwicklung<br />
Jörg Sauer, Ellen-Christine Reiff<br />
Nahezu jedes Produkt entsteht heute am Bildschirm. Leistungsfähige<br />
digitale Modelle erlauben es, wichtige Produkteigenschaften präzise zu<br />
gestalten und vorherzusagen. Nach wie vor ist aber die Analyse des<br />
Prototyps unverzichtbar. Die tatsächlichen dynamischen Eigenschaften<br />
lassen sich anhand der optischen Schwingungsanalyse zuverlässig<br />
ermitteln. Scanning-Vibrometer sind dabei ein wichtiges Testinstrument,<br />
um dynamische und akustische Eigenschaften zu prüfen.<br />
Die optische Empfindlichkeit<br />
bestimmt die Leistung<br />
Das Verfahren, das sich für Modaltests<br />
großer Strukturen ebenso eignet wie für<br />
Schwingformanalysen kleinerer Geräte,<br />
basiert auf der Laser-Doppler-Vibrometrie.<br />
Bei dieser werden aus dem von einer<br />
schwingenden Struktur zurück gestreuten<br />
Laserlicht die Schwingfrequenz und die<br />
-amplitude bestimmt.<br />
Dipl.-Ing. (TU) Jörg Sauer,<br />
Polytec GmbH, Waldbronn;<br />
Ellen-Christine Reiff, M.A.<br />
Redaktionsbüro Stutensee<br />
So funktioniert das<br />
Scanning-Vibrometer<br />
Bei einem Scanning-Vibrometer ist das<br />
Laser-Doppler-Vibrometer nun mit einer<br />
Scanner-Spiegel-Einheit und einer<br />
Videokamera in einem gemeinsamen<br />
Messkopf integriert. Während der Messung<br />
scannt der Laserstrahl die Oberfläche<br />
des Messobjekts und liefert so eine<br />
räumlich hoch aufgelöste Reihe von Einzelpunktmessungen.<br />
Diese sequenziell<br />
gemessenen Schwingungsdaten werden<br />
zu einem gemeinsamen flächenhaften<br />
Datenmodell zusammengesetzt und<br />
lassen sich dann je nach Applikation<br />
entsprechend auswerten.<br />
Dabei definiert die optische Empfindlichkeit<br />
die Leistungsfähigkeit eines Scanning-<br />
Vibrometers. Sie bestimmt, auf welchen<br />
Oberflächen gemessen werden kann und<br />
ist verantwortlich für den Signal-Rauschpegel,<br />
den Messabstand und damit auch für<br />
die Größe der scanbaren Fläche. Von einer<br />
höheren Empfindlichkeit kann der Anwender<br />
also gleich in mehrfacher Hinsicht profitieren.<br />
Diese ist der Schlüssel zu mehr<br />
Datenqualität und Produktivität.<br />
Achtmal stärkerer Signalpegel<br />
Polytec, der Spezialist für optische Schwingungsmessung<br />
hat jetzt entsprechend gehandelt.<br />
Mit der Zusatzoption Xtra erhalten<br />
die bewährten Vibrometer der Baureihe<br />
PSV-500 und PSV-500-3D eine deutlich<br />
höhere optische Empfindlichkeit. Die<br />
Grundlage dafür liefert ein leistungsstarker,<br />
56 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
01 Die Laser-Scanning-Vibrometrie<br />
im Einsatz in der Fahrzeug-Industrie<br />
NEU<br />
dabei aber nach wie vor augensicherer Infrarotlaser<br />
(Lasersicherheit Klasse 2). Durch<br />
seinen Einsatz erhöht sich die Menge des<br />
von der Oberfläche reflektierten Lichts.<br />
Das Plus an Streulicht sorgt für einen<br />
achtmal stärkeren Signalpegel als beim<br />
Basismodell, das dadurch wesentlich resistenter<br />
gegen Signalrauschen ist. Das Signal-<br />
Rausch-Verhältnis verbessert sich und Resonanzfrequenzen<br />
im FFT-Spektrum (Fast<br />
Fourier Transform) werden sehr deutlich<br />
sichtbar. Das Resultat ist eine präzisere<br />
Datenanalyse und FE-Modellvalidierung,<br />
und das bei deutlich kürzeren Messzeiten.<br />
Das neue PSV-Xtra ist sowohl als neues<br />
System als auch als Upgrade für die Basismodelle<br />
verfügbar.<br />
Von den Vorzügen der höheren optischen<br />
Empfindlichkeit können viele Anwendungsbereiche<br />
profitieren. Überall lässt<br />
sich Zeit sparen, sei es, dass die Oberflächenvorbehandlung<br />
nicht mehr notwendig<br />
ist, oder die Objekte durch die größere<br />
Messdistanz nicht mehr umpositioniert<br />
werden müssen. Gleichzeitig wurde die Geschwindigkeitsgrenze<br />
auf 30 m/s erhöht,<br />
was den Einsatz bei Ultraschallanwendungen<br />
und Dauerschwingtests mit hohen Amplituden<br />
erweitert. Hinzu kommt, dass<br />
durch das bessere Signal-Rauschverhältnis<br />
die Anzahl der notwendigen Mittelungen<br />
deutlich sinkt. Die Einsparungen, die sich<br />
allein dadurch ergeben sind beachtlich, wie<br />
die beiden folgenden Beispiele belegen.<br />
Messzeiten verkürzen<br />
sich um über 60 %<br />
Bei einer typischen Periodic-Chirp-Anwendung,<br />
also einer zeitabhängigen Frequenzänderung,<br />
wurde die Anzahl der Mittelungen<br />
von 15 beim Basismodell auf 5 bei der<br />
Ausführung mit dem Xtra-Upgrade geändert.<br />
Alle anderen Parameter blieben gleich, also<br />
Sicher schalten<br />
beigeringen<br />
Strömen (1 mA)<br />
Mitden neuen IN65<br />
Positionsschaltern<br />
● Werkzeugloses Drehen der<br />
Betätigungseinrichtung<br />
● Betätigerverrastung und<br />
Befestigungsspange aus Metall<br />
● Modularer Aufbau<br />
● SchutzartIP67<br />
● Klappbarer Rastdeckel<br />
02 Höhere optische Empfindlichkeit<br />
bedeutet größeren Messabstand bzw.<br />
einen größeren Scanbereich<br />
ZumVideo<br />
SPS IPC Drives<br />
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CAD / PLM<br />
STATEMENT<br />
03 Weniger Rauschen: Resonanzfrequenzen im FFT-Spektrum werden deutlich sichtbar.<br />
Durch die reduzierte Mittelungszahl verkürzen sich die Messzeiten<br />
Die Laser-Scanning-Vibrometrie hat sich als<br />
berührungsloses, rückwirkungsfreies, schnelles<br />
und flächenhaftes Verfahren zur Messung von<br />
Schwingungen in vielen Anwendungsbereichen<br />
bewährt. Beispiele gibt es im Fahrzeug-, Flugzeugund<br />
Maschinenbau, in der Mikrosystem- und der<br />
Datentechnik. Die Anforderungen an die optische<br />
Empfindlichkeit der Vibrometer steigen jedoch, denn<br />
für die Entwicklung hochwertiger Produkte wird es<br />
zunehmend wichtiger, verlässliche Werte<br />
möglichst schnell zu erzeugen, z. B. um<br />
Computersimulationen zu validieren<br />
oder Daten zu visualisieren.<br />
Bandbreite, Frequenzaufl ösung, Anzahl der<br />
FFT-Linien und Messpunkte. Das Anregungssignal<br />
ist periodisch, sodass nur das<br />
Rauschen durch die Mittelungszahl redu-<br />
ziert wird. Bei gleicher Ergebnisqualität<br />
reduzierte sich hier die Messzeit für 143<br />
Messpunkte von 1 h 54 min auf 38<br />
Minuten, also um satte 66 %. Bei<br />
gutem Signal kann bei dieser Art<br />
der Schwingungsmessung die<br />
Mittelungszahl theoretisch sogar<br />
auf 1 reduziert werden; eine<br />
Überlappung der Zeitfenster ist<br />
hier nicht anwendbar.<br />
Ähnlich hoch ist die Zeitersparnis,<br />
wenn mit einer Rauschanregung<br />
gearbeitet wird. Die<br />
Amplitude des Anregungssignals<br />
ist hier statistisch verteilt.<br />
Deshalb sind Mittelungen<br />
zwingend notwendig, auch um<br />
eine stabile Übertragungsfunktion zu<br />
erhalten. Bei gutem Signal kann die<br />
Mittelungszahl reduziert werden, muss<br />
aber deutlich über 1 belassen werden.<br />
„Überlappung“ ist hier zulässig, ihr Wert<br />
ist aber unabhängig von der Signalqualität.<br />
Für die gleiche Ergebnisqualität genügen<br />
mit dem Xtra-Upgrade zwölf Mittelungen<br />
statt bisher 30. Dadurch verkürzt sich die<br />
Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />
Natürlich gibt es heute neben<br />
3D-CAD-Systemen viele<br />
Simulationsprogramme, um<br />
Konstruktionen bereits in der<br />
digitalen Welt zu prüfen und zu<br />
validieren; und natürlich ist in<br />
zukunftsorientierten Unternehmen<br />
die Konstruktion heute<br />
schon simulationsgetrieben.<br />
Spätestens aber für die Qualitätssicherung<br />
muss der reale Prototyp<br />
herhalten und Sensorik bzw.<br />
Prüfsyteme wie Scanning-Vibrometer<br />
kommen ins Spiel. Je<br />
genauer sie arbeiten, desto besser<br />
wird das Ergebnis und effizient<br />
einsetzbar – wie im vorliegenden<br />
Fall – halten sie Messzeiten und<br />
–kosten niedrig.<br />
Messzeit bei gleicher Messpunktanzahl<br />
von 1 h 16 min auf 30 Minuten, was einer<br />
Zeitersparnis von 61 % entspricht. Dadurch<br />
sind pro Tag deutlich mehr Messungen<br />
durchführbar und komplexe Produktentwicklungen<br />
sind effizienter denn<br />
je zu realisieren.<br />
Bilder: Aufmacherbild Fotolia; Bilder 1 bis 3 Polytec<br />
www.polytec.com<br />
Realistische Multimaterial-Produkte in einem Druckvorgang<br />
Stratasys Ltd. hat mit dem<br />
J750 einen 3D-Drucker vorgestellt,<br />
der die Grenzen<br />
überwinden soll, die der<br />
Technologie bisher gesetzt<br />
waren. Der Drucker ermöglicht<br />
es Anwendern, eine<br />
breite Palette verschiedener<br />
Materialien – von steif bis<br />
fexibel, von transparent bis undurchsichtig – mit einem bisher<br />
unerreichten Farbspektrum aus 360 000 verschiedenen Tönen zu<br />
kombinieren. Durch diese Vielseitigkeit entstehen realistische<br />
Prototypen und Produkte ohne Nachbearbeitung in nur einem<br />
Druckvorgang. Mit dem J750 lassen sich jetzt Prototypen herstellen,<br />
die in sich eine Vielzahl von Farben, Materialien und Materialeigenschaften<br />
vereinigen, sodass realistische Modelle in Rekordzeit<br />
zur Verfügung stehen – und das für fast alle Anwendungen. Darüber<br />
hinaus ist der J750 in der Lage, Werkzeuge, Formen oder<br />
Schablonen für die Fertigung herzustellen. Der Drucker ermöglicht<br />
durch diese sofortige Verfügbarkeit von Prototypen eine schnellere<br />
Entscheidungsfindung im Produktdesign und verkürzt so den<br />
Entwicklungsprozess und die Markteinführungszeit deutlich.<br />
www.stratasys.com<br />
58 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
CAD / PLM<br />
Aktualisierte Software-Lösungen für industrielle Fertigung<br />
www.autodesk.de<br />
Von der Programmierung von CNC-Fräsen und -Drehmaschinen bis<br />
hin zum komplexen Werkzeug- und Formenbau: Autodesks<br />
CAM-Produktreihe in der 2017-Version deckt viele Fertigungsanwendungen<br />
ab. Neue Features für alle Produkte können die Programmierzeit<br />
verkürzen. Das neue Portfolio verknüpft die Funktionen der<br />
CAM-Software von Delcam mit den 3D-Design- und Fertigungsfähigkeiten<br />
der Autodesk-Software. Die 2017-CAM-Lösungen beinhalten<br />
erweiterte Versionen von Feature CAM für automatisierte<br />
CNC-Programmierung; Partmaker für die präzise Teilefertigung mit<br />
Langdrehautomaten; Powermill für das Design komplexester Formen,<br />
Werkzeuge und anderer Komponenten; Powershape für die Gestaltung<br />
komplexer 3D-Formen; und Powerinspect für eine Hardwareunabhängige<br />
Inspektion. Die 2017er Features sind ab sofort in den<br />
Versionen Standard, Premium und Ultimate verfügbar.<br />
Konfigurator für Pressensysteme<br />
Das Unternehmen Tox Pressotechnik hat seinen Online-Auftritt neu strukturiert. Im Bereich<br />
„Produkte“ werden neben den Produkten und Leistungen auch die Anwendungsgebiete<br />
aufgezeigt. Der Systemnavigator bietet einen schnellen Überblick über Komponenten und<br />
Systeme. Filterfunktionen führen rasch zu einem für ein Land oder Postleitzahlengebiet<br />
zuständigen Vertriebsmitarbeiter. Mit dem „ecoLine-Konfigurator“ für die<br />
Pressensysteme ist es möglich, in vier Schritten ein individuelles Pressensystem<br />
zusammenzustellen und mit Preisgarantie abzubilden.<br />
www.tox-de.com<br />
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werden garantiert auch Sie begeistern.
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Auf die Schraube kommt es an<br />
Die Systematik für nachhaltige Verbindungslösungen im Leichtbau<br />
Leichtbau ist heute längst nicht<br />
mehr nur ein Thema der Automobilindustrie.<br />
Neben innovativen<br />
Werkstoffen spielt dabei auch die<br />
Verbindungstechnik eine überaus<br />
wichtige Rolle. Mit einem<br />
umfassenden Beratungs- und<br />
Umsetzungskonzept bietet ein<br />
Verbindungstechnik-Spezialist hier<br />
vielfältige Lösungsansätze auf Basis<br />
seines Schraubenprogramms.<br />
Die Arnold Umformtechnik kennt die<br />
Anforderungen ihrer Kunden der Automobil-<br />
und Zulieferindustrie und bietet<br />
ihnen passgenaue Lösungen aus dem<br />
Bereich der Verbindungstechnik. „Unsere<br />
Lösungen müssen dabei leicht und effizient<br />
sein und sich durch einen optimalen<br />
Verbindungscharakter auszeichnen“, bringt<br />
Thomas Jakob, Leiter Anwendungstechnik<br />
bei der Arnold Umformtechnik GmbH Co.<br />
KG diese Anforderungen auf den Punkt.<br />
Mit dem Blue Fastening-Ansatz reagiert<br />
das Unternehmen jetzt auf die komplexen<br />
Anforderungen der Kunden. Er verdeutlicht,<br />
wie die Verbindungstechnik die Anforderungen<br />
der Automobilindustrie und<br />
deren Zulieferer nach Gewichtsreduzierung<br />
und Qualitätssteigerung unterstützen<br />
kann. Blue Fastening ist dabei als<br />
produktübergreifendes Innovations- und<br />
Effizienzkonzept über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
zu verstehen. Um dies<br />
konkret umzusetzen, greifen unterschiedliche<br />
Umsetzungsmodule von Arnold, wie<br />
zum Beispiel das Beratungskonzept<br />
„Fasteneering“ für die Auslegung einer<br />
Verbindungslösung.<br />
Von Schrauben und<br />
Fügepartnern<br />
„Wenn der Kunde also mit einer Idee zu uns<br />
kommt, analysieren wir die angedachte<br />
Verbindungslösung durch eine komplexe<br />
Berechnung. So werden beispielsweise die<br />
Scherfestigkeiten des Schrauben- und Mutterngewindes<br />
ermittelt und durch die Auswahl<br />
der Kopfgeometrie die Übertragung<br />
des erforderlichen Drehmomentes sichergestellt,<br />
wobei auch die zulässigen Grenzfächenpressungen<br />
des Klemmteiles unter<br />
dem Schraubenkopf beachtet werden.<br />
Anschließend erstellen wir einen Konzeptvorschlag<br />
für die Umsetzung. Dazu gehört<br />
eine Einschraubtiefenoptimierung und,<br />
wenn möglich, eine Reduktion des Schraubenkopfvolumens.<br />
Durch diese Vorgehensweise<br />
stellen wir eine belastungsgerechte<br />
Konstruktion sicher, vermeiden aber auch<br />
Oversizing“, beschreibt Thomas Jakob die<br />
Vorgehensweise.<br />
Der Einsatz von tragfähigkeitsoptimierten<br />
gewindefurchenden und fließlochformenden<br />
Schrauben ist dabei meist die nachhaltigere<br />
Lösung – auch mit Blick auf eine<br />
Prozesskostenoptimierung. „Durch den<br />
Einsatz von gewindefurchenden Taptite<br />
2000-Schrauben in GD-Al entfällt ein Bohren<br />
und Gewindeschneiden. Durch Einsatz von<br />
fließlochformenden Flowform-Schrauben<br />
kann das Vorlochen und Gewindeschneiden<br />
in Blechen entfallen“, nennt<br />
Jakob Beispiele.<br />
Ein weiterer Ansatzpunkt für Einsparungen<br />
ist die Nutzung innovativer Werkstoffe<br />
und Technologien. So eignen sich laut Jakob<br />
z. B. ENAW 6056-Aluminiumschrauben für<br />
das Fügen von Leichtmetallen wie Aluminium<br />
oder Magnesium. Und bei Magnesium-<br />
60 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
„Die Schraube muss<br />
ihren Dienst<br />
erfüllen und dafür<br />
muss sie richtig<br />
dimensioniert sein“<br />
Thomas Jakob, Leiter Anwendungstechnik<br />
bei der Arnold Umformtechnik<br />
Den Trend<br />
im Blick!<br />
Jahresabo Inland<br />
nur 95 €<br />
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01 Durch eine veränderte Kopfgeometrie kann eine Gewichtseinsparung von 14 % erreicht werden<br />
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02 Durch eine tragfähigkeitsoptimierte gewindefurchende Schraube ist weniger Einschraubtiefe nötig<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 61<br />
KON_Aboanzeige_60x265_2015_06.indd 1 30.06.2015 10:16:43
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
STATEMENT<br />
03 Die beiden Bilder verdeutlichen, wie die Komplexität verringert werden kann<br />
Legierungen ist optional der Einsatz<br />
gewindefurchender TT2000-EN AW 7075<br />
möglich.<br />
Im Kunststoffbereich ist die Direktverschraubung<br />
mit Remform eine kostengünstige<br />
und effiziente Wahl für das Fügen von<br />
Thermoplasten. Eine Kunststoffverbindung<br />
mit voller Tragfähigkeit wird hingegen<br />
durch APT-Al-Buchsen erreicht, die mit<br />
Taptite 2000 verschraubt werden.<br />
Natürlich spielen auch Themen wie<br />
Korrosion und Gewichtsoptimierung dabei<br />
eine Rolle. Ziel der Berechnung ist es jedoch<br />
neben einer passgenauen und verlässlichen<br />
Verbindung immer, Schraubengewichte<br />
und Platz einzusparen.<br />
Effizienzpotenziale im<br />
Verbindungsdesign<br />
Das Konzept Blue Fastening wird bei<br />
Arnold in der tagtäglichen Beratung mit<br />
dem Kunden schon lange gelebt. Bereits<br />
bei der ersten Idee für ein Verbindungsdesign<br />
wird mit einer systematischen Analyse<br />
der Verbindungsaufgabe begonnen<br />
und hinterfragt, wo Einsparpotenzial vorhanden<br />
ist. Kann eine kleinere Schraube<br />
eingesetzt werden? Kann der Bauraum<br />
verringert werden? „Diese Fragen müssen<br />
geklärt sein, bevor dann Fasteneering mit<br />
den Engineering-Leistungen ansetzt“,<br />
erklärt Jakob.<br />
Die möglichen Einsparungen bei der<br />
konsequenten Umsetzung des Blue Fastening-Ansatzes<br />
sind mannigfaltig. So kann<br />
die häufig geforderte Leistungsverdichtung<br />
im Verbindungsbereich umgesetzt und<br />
gleichermaßen eine geforderte Sicherheit<br />
gewährleistet werden. Auch monetäre Einsparungen<br />
sind denkbar, z. B. beim Einsatz<br />
gewindefurchender Schrauben.<br />
Thomas Jakob beschreibt an einem Beispiel,<br />
wie ein solcher Prozess in der Praxis<br />
abläuft: „Bei einem Projekt aus dem<br />
Motorenbereich sollte eine Flansch-Hülse<br />
auf einer rotierenden Welle fixiert werden.<br />
Geplant war dabei eine Dehnschraube<br />
M10 – eine teure Lösung, da aufwendig<br />
spanend nachbearbeitet werden muss.<br />
Nach einer genauen Analyse der Verbindungsstelle<br />
und einer Berechnung konnte<br />
die Verschraubung optimiert werden,<br />
sodass eine M9-Schraube eingesetzt werden<br />
konnte, die letztendlich auch<br />
9 mm kürzer war. Das heißt: Es wurde<br />
auch eine deutlich preisgünstigere<br />
Lösung entwickelt, da die Schraube über<br />
Standardprozesse hergestellt werden<br />
kann. Den Kunden hat die neue Lösung<br />
überzeugt und so haben wir den Auftrag<br />
für die Teilefertigung erhalten.“<br />
Ressourcenoptimierte<br />
Fügeprozesse<br />
Ansatzpunkte für die Nachhaltigkeit von<br />
Schraubverbindungen gibt es viele, angefangen<br />
bei der Reduktion von Komplexität,<br />
über den Einsatz innovativer Werkstoffe<br />
und die Vermeidung von Overengineering<br />
bis hin zu einer grundsätzlich nachhaltigen<br />
Programmpolitik.<br />
Um dies zu erreichen, bietet der Blue Fastening-Ansatz<br />
unterschiedliche Möglichkeiten<br />
für ressourcenoptimierte Produktionsprozesse.<br />
Wenn bisher im Standardprozess<br />
z. B. eine Verbindungslösung Schraube-<br />
Dr. Michael Döppert, Chefredakteur<br />
Die Themen Leichtbau und<br />
belastungsgerechte Konstruktion<br />
sind auch eng verknüpf mit<br />
dem Thema Fügetechnik. Gerade<br />
bei den immer häufiger zur<br />
Anwendung kommenden<br />
Werkstoff-Mixes im Leichtbau,<br />
bei denen Bauteile aus unterschiedlichsten<br />
Werkstoffen<br />
nachhaltig zu verbinden sind,<br />
kommt den Fügetechnologien<br />
eine tragende Rolle zu. Hier<br />
könnte man durchaus sagen:<br />
Neben modernen Leichtbau-<br />
Werkstoffen ist die Verbindungstechnik<br />
der Schlüssel zum<br />
Leichtbau.<br />
Scheibe-Messinginsert (in Kunststoff<br />
eingebettet) realisiert wurde, so kann eine<br />
Kunststoffdirektverschraubung mit Remform-Flachrundkopf<br />
die Komplexität laut<br />
Jakob erheblich reduzieren.<br />
Auch der Einsatz innovativer Werkstoffe<br />
unterstützt die Nachhaltigkeit. Elemente<br />
aus Stahl können unter Umständen gut<br />
durch Aluminiumelemente ersetzt<br />
werden. Auch eine nachhaltige Programmpolitik,<br />
bei der anstatt einer großen Teilevielfalt<br />
ein optimiertes Verbindungsprogramm<br />
genutzt wird, trägt zu ressourcenoptimierten<br />
Produktionsprozessen bei.<br />
Und natürlich können ressourcenschonende<br />
Fertigungstechnologien zur Nachhaltigkeit<br />
beitragen, beispielsweise wenn<br />
Multifunktionsteile nicht mit spanabhebenden<br />
Verfahren hergestellt werden<br />
sondern mittels Kaltumformung.<br />
Bilder: Arnold Umformtechnik<br />
www.arnold-umformtechnik.de<br />
62 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Neuer 2K-Klebstoff für E-Motoren<br />
Delo Industrie<br />
Klebstoffe hat<br />
ein neues<br />
Epoxidharz<br />
entwickelt.<br />
Der zweikomponentige<br />
Delo-Duopox<br />
SJ8665 zielt<br />
besonders auf<br />
eine flexible<br />
und effiziente Produktion von E-Motoren mit mittleren Temperaturanforderungen<br />
ab. So besitzt der Klebstoff in diesem Einsatzbereich<br />
eine erhöhte Festigkeit und bietet etwa bei 80 °C mit 16 MPa<br />
auf Aluminium doppelt so hohe Zugscherfestigkeiten wie<br />
Standard-2K-Epoxidharze. Zudem handelt es sich um ein<br />
temperaturbeständiges Produkt, was für eine geringe Alterung der<br />
Verbindung sorgt. Selbst nach 1000 Stunden Lagerung bei 85 °C<br />
und 85 % Luftfeuchtigkeit erreicht sie dieselben Festigkeiten wie<br />
zuvor. Das mittelviskose Produkt ist zähhart und eignet sich daher<br />
besonders gut für Oberflächenmagnete, die schlagartigen<br />
Belastungen ausgesetzt sind. Darüber hinaus kann es auch bei<br />
Taschenmagneten sowie der Befestigung des Stators im Gehäuse<br />
Verwendung finden. Eine weitere mögliche Anwendung sind<br />
Industriesiebe, die regelmäßig heißem Siebgut ausgesetzt sind.<br />
www.delo.de<br />
Innovative Verbindungslösung für<br />
Leichtbauwerkstoffe<br />
Das Unternehmen<br />
Ejot hat mit dem<br />
„TSSD“ (Thermischer<br />
Stoff-Schluss-Dom)<br />
ein Produkt mit dem<br />
dazu gehörigen<br />
Fügeverfahren<br />
entwickelt, das es<br />
ermöglicht, Bauteile<br />
aus Leichtbauwerkstoffen<br />
sicher und mit<br />
hoher Festigkeit zu<br />
verbinden. Nach der<br />
Auflage des Doms auf dem zu verbindenden Bauteil wird das<br />
Element auf eine festgelegte Drehzahl beschleunigt und exakt mit<br />
der Kraft belastet, die zur kontinuierlichen Erwärmung der<br />
Deckschicht des Verbundmaterials führt. Diese obere Schicht<br />
wird bei diesem Prozess aufgerieben. Das angeschmolzene<br />
TSSD-Element dringt anschließend in das Bauteil ein, „fließt“ in<br />
die Hohlkammern der Zwischenschicht und erzeugt damit eine<br />
formschlüssige Verbindung. Hat der Dom die Endposition<br />
erreicht, werden zusätzlich Faseranteile des Deckschichtmaterials<br />
in den angeschmolzenen Randbereichen des TSSD eingebettet.<br />
Diese sind nach Erstarren des Thermoplast-Doms fest mit<br />
diesem fixiert.<br />
Der TSSD wird bereits in einem Modell eines namhaften<br />
deutschen Premiumherstellers aus dem Automotive-Bereich zur<br />
Befestigung eines Retainers im Gepäckraumbereich eingesetzt. In<br />
diesem Anwendungsfeld wurde die Verbindungslösung als<br />
zukünftiger Standard definiert.<br />
www.industrie.ejot.de<br />
Kunststoff-Teile in Elektronik<br />
sicher befestigt<br />
Metallische<br />
Gewinde für die<br />
sichere Befestigung<br />
von<br />
Kunststoff-Teilen<br />
in kompakten<br />
Elektronik-<br />
Baugruppen<br />
bieten die<br />
Messing-<br />
Gewindeeinsätze<br />
micro Pem<br />
MSIB von Penn<br />
Engineering. Sie<br />
lassen sich dauerhaft durch Eindrücken, mit Ultraschall oder<br />
thermischen Presswerkzeugen in Materialien wie ABS, Polycarbonat<br />
oder andere Kunststoffe installieren.<br />
Eingesetzt werden können sie z. B. in Wearables wie Smart<br />
Watches, in Kameras, Fitnessbändern, Kopfhörern, Laptops,<br />
Tablets, E-Readern, Spielekonsolen und Handgeräten.<br />
Gewindegrößen ab M1 sind mit unterschiedlichen Längen erhältlich.<br />
Der Einsatz ist in Kunststoff-Materialien ab einer Dicke von<br />
0,7 mm möglich. Die endgültige Bauteil-Befestigung erfolgt über<br />
Montageelemente. Die Einsetzteile erweitern die Familie der<br />
micro Pem-Befestiger für die Präzisions-Befestigung in der<br />
Unterhaltungselektronik.<br />
www.pemnet.com<br />
Zuverlässige Gewindeverbindungen<br />
schaffen<br />
Gewindeeinsätze vom Typ Tappex der KVT-Fastening GmbH sind<br />
geeignet, um präzise, widerstandsfähige Muttergewinde in<br />
Werkstücken aus Kunststoff, Leichtmetall und anderen kerbempfindlichen<br />
Materialien zu schaffen. Die Variantenvielfalt der<br />
Gewindeeinsätze erlaubt den Anwendern, die für ihren Herstellungsprozess<br />
idealen Verbindungselemente einzusetzen. Selbstschneidende<br />
Ausführungen zum Eindrehen, z. B. in Thermoplasten,<br />
glasfaserverstärkten Kunststoffen und Duroplasten<br />
stehen ebenso zur Auswahl wie Varianten, die Anforderungen der<br />
Medizintechnik, des Maritimbereichs oder der Lebensmittelindustrie<br />
erfüllen. Darüber hinaus bietet der Hersteller Modelle mit<br />
Innengewinde und patentierter Außengeometrie, die eingepresst<br />
oder per Ultraschall sowie Wärme eingebettet werden können.<br />
Eine vielseitig einsetzbare Gewindeeinsatz-Variante zum<br />
Umspritzen ergänzt das Portfolio. Sie lässt sich aufgrund ihrer<br />
Dünnwandigkeit<br />
direkt an die<br />
Formteilkante<br />
platzieren und<br />
kommt vor allem in<br />
thermoplastischen<br />
und duroplastischen<br />
Kunststoff-<br />
Formteilen mit<br />
Durchgangs- oder<br />
Sacklochgewinde<br />
zum Einsatz.<br />
www.kvt-fastening.de<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 63
WEKSTOFFTECHNIK<br />
Infrarot-Ofen spart Energie<br />
Oberflächenveredelung für hochwertige Kontaktbleche<br />
Für Sensoren oder Schalter in der Elektronik<br />
oder im Auto werden hochwertige Kontaktbleche<br />
eingesetzt. Dafür werden Bleche<br />
galvanisch verzinnt. Durch elektrolytische<br />
Beschichtung wird eine Zinnschicht aufgebracht,<br />
die die Bleche korrosionsbeständig<br />
und lötbar macht. Etwa ein Drittel der Bleche<br />
werden anschließend im Reflow-Verfahren<br />
veredelt. Dabei wird durch Wärme die Zinnein<br />
Reflow Blech nach der Verzinnung in<br />
einen Heißluftofen, der die Feuchtigkeit<br />
trocknet. Danach erreicht es den ersten Max<br />
Infrarot-Ofen mit einer Temperatur von etwa<br />
60°C. Dort wird das Blech sehr schnell auf<br />
etwa 200°C erhitzt und danach im Infrarot<br />
Standardmodul weiter auf die erforderliche<br />
Zieltemperatur von ca. 230°C gebracht.<br />
Jürgen Weber, Leiter der Entwicklung<br />
Infrarot bei Heraeus Noblelight: „Max Öfen<br />
sind ideal für die energieeffiziente sehr<br />
rasche Erwärmung, die Standard Infrarot-<br />
Module dagegen sind feiner kontrollierbar.<br />
Sie können so in Verbindung mit einer optischen<br />
Prüfung des Schmelzpunktes die richtige<br />
Temperatur am Produkt sicherstellen.“<br />
Nach der Modifikation der Anlage läuft<br />
der Prozess genauso schnell wie vorher, mit<br />
etwa 8 m/min, allerdings mit erheblich<br />
weniger Energieeinsatz. Im Schnitt läuft die<br />
Reflow-Anlage mit dem Max-Ofen etwa 180<br />
Tage im Jahr an 24 Stunden pro Tag. Dabei<br />
zeigte sich eine Energieeinsparung von<br />
etwa 30 % gegenüber der vorherigen Anlage<br />
mit einfachen Infrarot-Modulen.<br />
Zugeschnitten für besten<br />
Kundennutzen<br />
Kontaktbleche für Sensoren oder<br />
Schalter in Elektronik oder<br />
Automobilindustrie werden im<br />
Reflow Verfahren hergestellt. Der<br />
Reflowprozess, bei dem eine<br />
galvanisch aufgebrachte<br />
Verzinnung noch einmal<br />
aufgeschmolzen wird, ist sehr<br />
energieintensiv. Durch den Einsatz<br />
von Infrarot-Öfen kann in diesem<br />
Prozess bei der Wilms GmbH bis zu<br />
30 % Energie eingespart werden.<br />
schicht noch einmal angeschmolzen, um<br />
eine noch bessere Bindung der Zinnschicht<br />
mit dem Blech zu erreichen.<br />
Der Reflow-Prozess erfolgt bei der Wilms<br />
GmbH im Rolle-zu-Rolle-Verfahren bei einer<br />
Geschwindigkeit von etwa 8 m/min und ist<br />
sehr energieintensiv. In der Reflow-Anlage<br />
kommen schon länger Heraeus Infrarot-<br />
Öfen zum Einsatz. Die Projektverantwortlichen<br />
von Wilms suchten nach Energie-<br />
Einsparmöglichkeiten für den Prozess und<br />
nach energieeffizienten Alternativen. Nach<br />
Austausch mit den Anwendungsspezialisten<br />
von Heraeus wurde eine Lösung gefunden<br />
– mit den innovativen Max Infrarot-<br />
Öfen. Im Ofeninnern werden ausschließlich<br />
Quarzglasmaterialien inklusive QRC<br />
Nanoreflektoren von Heraeus verwendet.<br />
Energieeffiziente sehr<br />
schnelle Erwärmung<br />
Das Max Ofenkonzept ist auf Produkte ausgerichtet,<br />
die sehr schnell sehr heiß werden<br />
sollen. Die eingesetzte Energie wird besonders<br />
effizient auf die Produkte übertragen.<br />
Herzstück der neuen Produktionslinie sind<br />
jetzt zwei Max Infrarot-Öfen, die einen Teil<br />
der Standard-Öfen ersetzt haben.Heute läuft<br />
Max Infrarot-Systeme werden jeweils flexibel<br />
auf die Kundenanforderungen zugeschnitten,<br />
um eine möglichst hohe Energieeffizienz<br />
im jeweiligen Prozess zu er reichen.<br />
Allen gemeinsam ist die kompakte Bauweise<br />
mit speziell entwickelten IR-Spiegeln in der<br />
Prozesskammer. Die Energie wird wesentlich<br />
effizienter genutzt, weil die Infrarot-<br />
Strahlung innerhalb des Ofens optimal<br />
reflektiert und zusätzlich die natürliche<br />
Konvektion genutzt wird.<br />
Der Max Ofen wurde im hauseigenen Anwendungszentrum<br />
intensiv getestet. Alle<br />
Tests mit Kundenmaterialien zeigten überzeugende<br />
Ergebnisse. Im Vergleich zu konventionellen<br />
elektrischen Heizmethoden,<br />
erfolgte der Heizprozess für Metalle mit<br />
einem Max-Ofen dreimal schneller. Gleichzeitig<br />
wurde nur ein Fünftel der Energie<br />
dafür verbraucht.<br />
Auf diese Weise kann die Prozesszeit verkürzt<br />
werden. Das steigert signifikant die<br />
Energieeffizienz einer Anlage und senkt<br />
wiederum die Betriebskosten. Max Infrarot-<br />
Öfen ermöglichen Systemlösungen. Numerische<br />
Simulationen in der Designphase<br />
helfen, den Wärmeprozess energieeffizient<br />
zu gestalten.<br />
www.heraeus-noblelight.de<br />
64 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
innovative.creative.technology<br />
Kunststoff-Filamente für den professionellen 3D-Druck<br />
Die Kunststoff-Filamente der Marke FIL-A-Gehr<br />
werden aus hochwertigen Rohstoffen emissionsund<br />
geruchsarm, mit engen Toleranzen (± 0,05 mm)<br />
produziert und sind kompatibel mit allen<br />
gängigen 3D-Druckern. Verfügbar ist der Typ<br />
FIL-A-Gehr ABS ab Lager mit einem<br />
Durchmesser von 1,75 sowie 2,85 mm (jeweils<br />
auf 1- oder 2,3-kg-Spulen) in unterschiedlichen<br />
Farben. Zu den weiteren Merkmalen des<br />
Filament-Typs gehören die Lunkerfreiheit und<br />
die gute Schichtenhaftung, hohe Festigkeit sowie<br />
Schlagzähigkeit. Das Fließverhalten während des<br />
Drucks ist optimal. Des Weiteren sind die Filamente wärmeformbeständig bis ca. 100 °C und erfüllen<br />
die Spielzeugnorm EN 71-3. Der ABS-Rohstoff besitzt neben der Spielzeug- auch die Lebensmittelkontaktzulassung.<br />
Bauteile aus FIL-A-Gehr ABS lassen sich einfach nach- und oberflächenbehandeln<br />
und sind vor allem für die Produktion von kleinen und mittelgroßen Objekten, funktionellen<br />
Prototypen oder Bauteilen sowie wärmeformbeständigen Artikeln geeignet.<br />
Kabeldurchführung<br />
EMVAbschirmung<br />
www.gehr.de<br />
Ableitfähiger Werkstoff stellt ESD-Tauglichkeit sicher<br />
www.igus.de<br />
Bis 200 °C dauerbeständiges Polyamid<br />
Wo ESD-Tauglichkeit gefragt ist, bietet das Unternehmen<br />
Igus den ableitfähigen Werkstoff Iglidur F2 an. Vor allem in<br />
der Textilindustrie oder wo keine elektronischen Bauteile<br />
negativ beeinflusst werden dürfen, eignet sich der Einsatz.<br />
Der Werkstoff ist ableitfähig und trägt zur ständigen aktiven<br />
Entladung bei. Der niedrige Oberflächenwiderstand<br />
(zwischen 10 3 und 10 9 Ω, abhängig von der Geometrie des<br />
Bauteiles) vermindert die Höhe der Aufladespannung und<br />
trägt zum Abbau der Aufladung bei. Um höchstmögliche<br />
Flexibilität und Verfügbarkeit auch bei ungewöhnlichen<br />
Abmessungen bzw. Bauteilen sicherzustellen, bietet der<br />
Hersteller den Werkstoff ebenfalls in 14 verschiedenen<br />
Durchmessern als Halbzeug-Rundstab an.<br />
Mit XTS3 (Xtreme Temperature Stabilization) hat Lanxess ein System zur Hitzestabilisierung von<br />
Polyamiden der Marke Durethan entwickelt. Es zielt vor allem auf Anwendungen in der Elektrik und<br />
Elektronik sowie unter der Motorhaube, speziell im Ölkreislauf. Das System erhöht die Dauergebrauchstemperaturen<br />
von<br />
Polyamid 6 und 66 um etwa 60 °C<br />
auf rund 200 °C. Seine Hitzestabilisierung<br />
beruht auf einem<br />
metall- und halogenidfreien<br />
organischen Additivsystem. Die<br />
damit ausgestatteten Materialvarianten<br />
eignen sich besonders<br />
zur Fertigung von thermisch<br />
hochbelasteten Kunststoffteilen,<br />
die in direktem Kontakt mit<br />
Metallkomponenten stehen. Erste<br />
Werkstoffe mit der neuen Stabilisierung sind zwei mit 30% Kurzglasfasern verstärkte Polyamid 6- und<br />
66-Typen. Denkbare Anwendungen im Motorraum sind etwa Ölfiltergehäuse, Ölwannen, Gehäuse<br />
von Getriebesteuerungen oder Sensoren mit Ölkontakt und im Bereich Elektronik Steckverbinder,<br />
Steckerleisten und Gehäuseteile. Die Compounds könnten eine Alternative zu Spezialthermoplasten<br />
wie Polyphenylensulfid, teilaromatischen Polyamiden oder Polyamid 46 sein.<br />
www.lanxess.de<br />
KVT<br />
Teilbare<br />
Verschraubungen<br />
für konfektionierte<br />
Leitungen<br />
Sehr schnelle Montage<br />
Garantieerhalt konfektionierter<br />
Leitungen durch Teilbarkeit<br />
Nachrüstungen,Servicearbeiten<br />
einfach durchführbar<br />
Spezielle Gegenmuttern für<br />
SUB-D,Profibusetc.<br />
FürAusbrüche M16 bis M80<br />
bis<br />
©<strong>2016</strong> .icotekGmbH<br />
27.-29.09.<strong>2016</strong><br />
Messe Nürnberg<br />
Halle3|Stand 3-526
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Leistungsfähig in jeder Umgebung<br />
EMI-Abschirmdichtungen für alle Einsatzanforderungen<br />
Tim Kearvell<br />
Die üblichen Anwendungskriterien<br />
für industrielle Abschirmdichtungen<br />
gegen elektromagnetische<br />
Interferenzen (EMI) sind vielfältig,<br />
konnten bislang aber nur selten,<br />
wenn überhaupt, mit einer<br />
einzigen Lösung abgedeckt<br />
werden. Die jüngst entwickelte<br />
Generation fortschrittlicher nickelbeschichteter<br />
und aluminiumgefüllter<br />
(Ni/Al) EMI-Abschirmdichtungen<br />
auf Silikon-Elastomerbasis<br />
zeichnet sich durch umfassende<br />
Eignung für die wichtigsten<br />
Einsatzanforderungen aus.<br />
Tim Kearvell, Parker Engineered Materials<br />
Group, Chomerics Division<br />
D<br />
ie Betrachtung der Marktanforderungen<br />
für EMI-Abschirmdichtungen führt vor<br />
allem zu dieser wichtigen Schlussfolgerung:<br />
An Dichtungen, die nicht nur einige, sondern<br />
alle der industrieüblichen Anwendungskriterien<br />
erfüllen können, besteht ein<br />
riesiger Bedarf. So muss sich in modernen<br />
Anwendungen eine hohe EMI-Abschirmleistung<br />
mit einer Fülle zusätzlicher Kriterien<br />
wie z. B. stabile Funktion in unkontrollierten<br />
Umgebungen (in Innen- und Außenbereichen),<br />
Lebensdauererwartung in Jahren,<br />
Verträglichkeit mit Aluminiumgehäusen<br />
sowie engen Flanschtoleranzen (kein Bauraum<br />
für doppelte Abdichtungen) paaren.<br />
Bislang konnte diese Reihe von Anforderungen<br />
jedoch nur von wenigen EMI-Abschirmdichtungen,<br />
wenn überhaupt, erfüllt<br />
werden. Aus diesem Grund wurde bei Parker<br />
Chomerics die Entwicklung der jüngsten<br />
Generation nickelbeschichteter und aluminiumgefüllter<br />
(Ni/Al) EMI-Abschirmdichtungen<br />
auf Silikon-Elastomerbasis in Angriff<br />
genommen. Hierbei wird eine<br />
Nickelbeschichtung auf knollenförmige<br />
Aluminumpartikel aufgebracht und in<br />
Silikon-, Fluorsilikon- und EPDM<br />
Poly meren dispergiert.<br />
Hohe Leistungsfähigkeit<br />
bestätigt<br />
Versuche bestätigen die hohe Leistungsfähigkeit<br />
dieser fortschrittlichen Dichtungen.<br />
So weisen Ni/Al-Dichtungen in Tests<br />
auf mit Cr 3+ und Cr 6+ der Klasse 1A und<br />
Klasse 3 behandeltem Aluminium eine um<br />
ca. 50 % geringere galvanische Korrosion im<br />
Vergleich zu Ag/Al-Alternativen bei Lagerung<br />
über 500 bzw. 1000 Stunden in SO 2<br />
-<br />
freiem Salznebel auf.<br />
Darüber hinaus zeigen die Dichtungen<br />
eine um 20 dB höhere Abschirmwirkung<br />
(shielding effectiveness – SE) im Bereich<br />
von 30 MHz bis 18 GHz sowie stabilere<br />
SE-Werte in erweiterten (1000 h) Temperatur-<br />
und Feuchtigkeitstests. Der SE-Wert bezeichnet<br />
das Verhältnis der RF (= Radiofrequenz)<br />
Energie an einer Seite der Abschirmung<br />
zur RF-Energie an der anderen Seite<br />
der Abschirmung, ausgedrückt in Dezibel.<br />
Vorteile für Endanwender<br />
Auch der Erhalt der hohen mechanischen<br />
Leistungsfähigkeit der Ni/Al-Dichtungen<br />
wurde durch entsprechende Lebensdauer<br />
66 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Daraus ergeben sich umfangreiche Vorteile<br />
für den Endanwender. So werden Ausfallzeiten<br />
und Wartungs- bzw. Reparaturkosten<br />
durch reduzierte Erfordernisse hinsichtlich<br />
Inspektionen sowie den Ersatz von<br />
Dichtungen oder Flanschreparaturen in<br />
vielen Fällen um bis zu 50 % gesenkt.<br />
Darüber hinaus unterstützen Ni/Al-Dichtungen<br />
den Feldeinsatz von Geräten in<br />
unkontrollierten Umgebungen, ohne dass<br />
hierzu Sekundärgehäuse erforderlich sind.<br />
Neben den daraus resultierenden geringeren<br />
Montagekosten – in der Regel im Bereich<br />
von 20 bis 30 % – ergibt sich als weiterer<br />
Vorteil eine höhere Einsatzflexibilität<br />
(in mobilen Geräten, auf Fahrzeugen, in der<br />
Luft oder stationär).<br />
Bei nicht-maritimen bzw. Luft-und<br />
Raumfahrt-Anwendungen ermöglichen<br />
Ni/Al-Dichtungen den Verzicht auf doppelte<br />
Abdichtungen, metallbeschichtete<br />
Flansche, spezielle Flanschlackierungen<br />
sowie den Einsatz von Cr der Klasse 1A zur<br />
Verbesserung der Gehäusebeständigkeit –<br />
die allesamt zu bedeutenden Kostensenkungen<br />
beim Endanwender führen. Ferner<br />
ermöglicht der Einsatz schmaler Dichtungen<br />
mit hohem SE-Wert auch Konstruktionen<br />
mit reduziertem Bauraum – ein wichtiger<br />
Vorteil angesichts des anhaltenden Trends<br />
zu immer kleineren und schnelleren<br />
Elektronikgeräten.<br />
Im Einsatz in maritimen sowie in Luftund<br />
Raumfahrtumgebungen sind<br />
Ni/Al-Dichtungen an sich weniger aktiv.<br />
Hohe Abschirmwirkung ist vereint mit hoher<br />
mechanischer und chemischer Beständigkeit<br />
Zu den Anwendungen zählen u. a. Life<br />
Science, Luft- und Raumfahrt, Industrie,<br />
Informationstechnologie, Automobilbau<br />
und erneuerbare Energien<br />
prüfungen belegt. Dabei erhält das Elastomer<br />
nicht nur seine Umgebungs- und<br />
physikalische Dichtwirkung, sondern das<br />
Fluorsilikon weist zudem auch eine ausgezeichnete<br />
Beständigkeit gegenüber<br />
Medienquellung auf.<br />
Hieraus resultiert eine längere Lebensdauer<br />
und höhere Sicherheit im Hinblick auf<br />
nachlassende Abschirmwirkung und<br />
Flanschkorrosion, und zwar unabhängig<br />
von den jeweiligen konstruktiven Gegebenheiten.<br />
So werden durch entsprechend<br />
verringerte oder gar komplett entfallende<br />
Reparaturkosten die Gesamtbetriebskosten<br />
für den Anwender auf ein Minimum reduziert.<br />
Kurz gesagt: Mit der Ni/Al-Dichtung<br />
verfügt die Industrie nunmehr über eine<br />
EMI-Abschirmdichtungslösung, die alle<br />
wichtigen Marktanforderungen abdeckt.<br />
www.parker.com/chomerics<br />
Inserentenverzeichnis Heft 9/<strong>2016</strong><br />
ACE Stoßdämpfer, Langenfeld49<br />
Arnold, Obertshausen83<br />
Autosen, Essen 7<br />
Balluff, Neuhausen 9<br />
Bernstein AG, Porta Westfalica57<br />
Bosch Rexroth AG, Lohr71<br />
Bühler Motor, Nürnberg41<br />
Clarion Events, Bielefeld11<br />
Covestro AG, Leverkusen13<br />
CURRAX, Hamburg39<br />
Elektror, Ostfildern20<br />
Euchner, Leinfelden-Echterdingen73<br />
GMN Paul Müller, Nürnberg79<br />
Halder, Achstetten77<br />
Harting, Minden31<br />
HAWE, München75<br />
Heidenhain, Traunreut 2.US<br />
HEMA, Seligenstadt87<br />
Icotek, Eschach65<br />
IDAM, Suhl85<br />
Igus, Köln28<br />
Infratron, München67<br />
Kessler, Bad Buchau89<br />
Kübler, Villingen-Schwenningen39<br />
LAP GmbH, Lüneburg23<br />
Lapp GmbH, Stuttgart59<br />
Leuze, Owen55<br />
Maschinenbau Kitz, Troisdorf53<br />
Mayr, Mauerstetten21<br />
Messe Düsseldorf, Düsseldorf25<br />
Micro-Epsilon, Ortenburg 3<br />
microsonic, Dortmund19<br />
MöllerWerke, Bielefeld81<br />
NSK, Ratingen47<br />
Osram, München 4.US<br />
Plettenberg, Baunatal68<br />
R+W, Klingenberg29<br />
Rittal GmbH & Co. KG, Herborn34+34<br />
Schaeffler, Herzogenaurach43<br />
Schmidt-Kupplung, Wolfenbüttel37<br />
Sieb & Meyer, Lüneburg27<br />
Siemens - Industry Sector, Bocholt33<br />
SKF Economos,<br />
Bietigheim-Bissingen45<br />
Turck, Mülheim51<br />
Waldmann, Villingen-Schwenningen 5<br />
Beilage:<br />
Technische Antriebselemente GmbH,<br />
D Hamburg<br />
3D-Formdichtungen<br />
Endlosdichtungen<br />
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EMV<br />
IP68-Kombi-Dichtung<br />
Flachdichtungen, O-Ringe<br />
EMV-Dichtungen<br />
Ihr Infratron-Ansprechpartner: Gerhard Schrabal<br />
Tel: 089 / 158 12 60 · Web: www.infratron.de<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 67<br />
EMV_08_16_90x130_V7.indd 1 11.08.16 11:10<br />
Infratron.indd 1 11.08.<strong>2016</strong> 14:44:09
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
Ein Maschinengestell, das mehr kann<br />
Aus wenigen Einzelkomponenten lassen<br />
sich mit dem Rahmensystem X-frame der<br />
Häwa GmbH innerhalb kurzer Zeit<br />
komplexe Maschinengestelle zusammenstellen,<br />
die die Flexibilität und den<br />
modularen Aufbau von Aluminiumprofilen<br />
mit der Festigkeit von Stahlgestellen<br />
kombinieren. Der X-frame-Rahmen ist<br />
dabei nicht nur ein tragendes Gestell,<br />
sondern ein Funktionsrahmen. Das<br />
Innere des verwindungssteifen Rahmens ist durch außen<br />
liegende, verschließbare Klappen frei zugänglich und lässt sich als<br />
Kabelkanal und zur Unterbringung von elektronischen und<br />
pneumatischen Bauteilen nutzen. Auch eine nachträgliche<br />
Verlegung von Kabeln und anderen Medien ist im Rahmen<br />
möglich. Selbst aufwendige Formen lassen sich realisieren.<br />
Erforderliche Bohrungen und Ausbrüche werden schon im<br />
Zuschnitt der Streben berücksichtigt. Schweißteile und Gewindebolzen<br />
lassen sich problemlos in den Rahmen integrieren.<br />
www.haewa.de<br />
Dichtungen für EMV- und IP-Schutz<br />
Für höchste Anforderungen in<br />
Bezug auf EMV- und Umweltfestigkeit<br />
bietet Infratron kundenspezifische<br />
Dichtungen aus leitfähigen<br />
Elastomeren an. Durch den Einsatz<br />
verschiedener Silikone, Fluorsilikone<br />
oder EPDM können die mechanischen<br />
und chemischen Eigen -<br />
schaften quasi maßgeschneidert<br />
werden. Und eine Auswahl an<br />
verschiedenen Füllmaterialien wie Nickel-Graphit oder Silber-<br />
Aluminium ermöglicht die optimale Anpassung von HF-Dämpfung<br />
und Korrosionseigenschaften an die Erfordernisse der Anwendung.<br />
Auf diese Weise können auch kritische Anforderungen aus dem<br />
Automobil- oder Luftfahrtbereich problemlos erfüllt werden. In der<br />
Regel wird die komplette Dichtung aus Plattenware geschnitten<br />
oder aus extrudierten Profilen geklebt. Es besteht aber auch die<br />
Möglichkeit, komplexe dreidimensionale Strukturen als Formteil<br />
herzustellen. Für Aufgabenstellungen steht eine umfassende<br />
Design-Unterstützung zur Verfügung.<br />
www.infratron.de<br />
Lager aus Naturkautschuk<br />
aus Löwenzahn-Wurzeln<br />
Die Produkteigenschaften sind<br />
gleich, die Qualität unver -<br />
ändert hoch und doch ist es<br />
eine technische Revolution:<br />
ContiTech hat ein Motorlager<br />
entwickelt, für das Naturkautschuk<br />
aus Löwenzahn-Wurzeln verwendet wird.<br />
Was im Automobilbau funktioniert, könnte<br />
sich später einmal auch für andere Industrien<br />
eignen. Im Einsatz von Naturkautschuk aus Löwenzahn-Wurzeln<br />
sieht ContiTech große Vorteile für die Umwelt und mehr<br />
Unabhängigkeit von traditionellen Rohstoffen mit ihren teilweise<br />
stark schwankenden Marktpreisen. Traditioneller Naturkautschuk<br />
wird bislang ausschließlich in Kautschukbaumplantagen in den<br />
Regenwaldgebieten dieser Erde gewonnen – dem sogenannten<br />
Kautschukgürtel. Die Transportwege sind lang, aber zurzeit noch<br />
alternativlos. Das würde sich ändern, wenn Naturkautschuk mit<br />
mindestens gleichen Leistungseigenschaften künftig auch aus der<br />
Löwenzahn-Wurzel gewonnen werden könnte.<br />
Im Reifenbereich von Continental hat sich Naturkautschuk aus<br />
Löwenzahn-Wurzeln bereits in Prototypen bewährt. Gemeinsam<br />
mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und<br />
Angewandte Oekologie IME, dem Julius Kühn-Institut und dem<br />
Züchtungsunternehmen Eskusa wird jetzt nach Möglichkeiten<br />
gesucht, möglichst viel hochwertigen Kautschuk aus Löwenzahn<br />
zu gewinnen.<br />
www.contitech.de<br />
Katalog: Magnete für<br />
verschiedenste Einsatzzwecke<br />
Magnetische Lösungen<br />
für fast jeden Zweck<br />
bietet die Schallenkammer<br />
Magnetsysteme<br />
GmbH. Durch Kombination<br />
verschiedener<br />
Werkstoffe, individueller<br />
Formen, Farbgebung<br />
und mit Bedruckung<br />
lassen sich die praktischen<br />
Magnete zielgerichtet<br />
und kreativ einsetzen. Zahlreiche Anregungen enthält der<br />
neue Katalog „Magnete und …“. Er präsentiert das breit gefächerte<br />
Portfolio der Schallenkammer Magnetsysteme GmbH mit<br />
Rohmagneten, Magnetsystemen, Magnetgummi, Magnetbändern,<br />
GraviFlex Magnetfolien, VisuFlex Magnettaschen, Magneten zur<br />
Organisation und Magnethaftflächen wie z. B. FerroPad. Die<br />
Rohmagnete oder Magnetsysteme sind Lösungen, die verbinden,<br />
befestigen, positionieren, fixieren, spannen oder separieren. Mit<br />
konfektionierten Rohmagneten lassen sich maßgeschneiderte<br />
Lösungen für unterschiedlichste Einsatzwecke konfigurieren. Sie<br />
kommen in der Aufbereitungstechnik als Magnet-Filter oder als<br />
Separiermagnete zum Einsatz, in der Elektrotechnik als Kontaktgeber<br />
oder in der Verpackungstechnik als Verschluss zur Warensicherung.<br />
Die Magnetfolien bieten dem Anwender zahlreiche<br />
Lösungen zum Kennzeichnen, Organisieren und Präsentieren.<br />
www.magnetfolie.com<br />
68 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong><br />
Plettenberg.indd 1 21.01.2015 15:19:32
special<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Die Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Präzision<br />
der Bearbeitung werden bei Werkzeugmaschinen immer<br />
höher gesteckt. Dazu bedarf es neben marktgerechten<br />
Maschinenkonzepten auch immer weiter verbesserter<br />
und neuer Komponenten.<br />
Bild: Tsubaki Kabelschlepp GmbH, Wenden
WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
Lebensader der Maschine<br />
Energieführungsketten für sicheren Leitungsschutz in Werkzeugmaschinen<br />
Energieführungsketten sind in Werkzeugmaschinen wesentliche Komponenten:<br />
Schließlich sind Leitungen und Schläuche die Lebensader der Maschine. Werden sie<br />
beschädigt, steht die ganze Anlage still, Produktionsausfälle sind die Folge.<br />
Im umfangreichen Sortiment des Anbieters findet sich daher für jede<br />
Anwendung eine passende Lösung.<br />
70 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />
Grundsätzlich gilt: Die „eine“ Energieführungskette<br />
für Werkzeugmaschinen gibt<br />
es nicht – schließlich sind die Anforderungen<br />
je nach Einsatzbereich ganz unterschiedlich.<br />
So eignen sich für Standardanwendungen zuverlässige<br />
Vollkunststoff-Energieführungen<br />
mit fixen Kettenbreiten. Zu diesem Produktbereich<br />
gehört im Sortiment des Anbieters<br />
Tsubaki Kabelschlepp die Energieführungskette<br />
Uniflex Advanced. Der Allrounder ist<br />
sowohl leise und leicht als auch robust.<br />
Verstärkte Verschleißflächen an der<br />
Außenseite gewährleisten eine besonders<br />
lange Lebensdauer bei auf der Seite liegenden<br />
Anwendungen. Dank der Kugelgelenk-<br />
Mechanik der Bügel lässt sie sich besonders<br />
schnell öffnen, was eine schnelle Leitungsbelegung<br />
gewährleistet. Im geöffneten<br />
Zustand verbleibt der Bügel am Kettenglied,<br />
wobei er sich durch Ausdrehen auch<br />
vollständig lösen lässt.<br />
Spänedicht bis zum Anschlag<br />
Wenn gefräst, gedreht oder geschliffen wird,<br />
fallen jede Menge unterschiedliche, teilweise<br />
heiße Späne, Metallpartikel oder auch<br />
Emulsionen an, die leicht Leitungen und<br />
Schläuche beschädigen können. Schläuche<br />
und elektrische Leitungen brauchen bestmöglichen<br />
Schutz. Tsubaki Kabelschlepp<br />
hat auch dafür die Lösung: Die besonders<br />
dicht konstruierten Vollkunststoff-Ketten<br />
der TKA-Serie schützen Leitungen zuverlässig<br />
vor Schmutz, Spänen und umlaufendem<br />
Spritzwasser und verhindern z. B. das<br />
Eindringen von Kühl- und Schmiermitteln.<br />
Durch die Kapselung des Anschlagsystems<br />
und der Bolzen-Bohrungsverbindung<br />
sind selbst große Mengen zerstäubtes Öl<br />
und umherfliegende Teilchen bei der Reinigung<br />
des Arbeitsraums kein Problem mehr.<br />
Dieser besonders hohe Schutz der verlegten<br />
Leitungen bis in den Anschlussbereich<br />
wurde durch den TÜV Nord nach IP54<br />
geprüft und bestätigt.<br />
Alle TKA-Typenreihen sind optional auch<br />
in extrem hitzebeständigen Ausführungen<br />
erhältlich: Das Spezialmaterial schützt die<br />
Leitungen sicher vor Beeinträchtigungen<br />
zum Beispiel durch bis zu 850 °C heiße<br />
Späne. Weitere wesentliche Produkteigenschaften<br />
sind eine optimierte Geometrie<br />
der Kettenglieder und ein dreifachgekapseltes<br />
Anschlagsystem, das große freitragende<br />
Längen ermöglicht und gleichzeitig<br />
sehr torsionssteif ist.<br />
Multivariabel für schnelle<br />
Anwendungen<br />
Für anspruchsvolle Anwendungen bietet<br />
Tsubaki Kabelschlepp besonderes robuste<br />
Energieführungsketten in mehreren tausend<br />
01 Die Serie Quantum<br />
ist geeignet für hochdynamische<br />
Anwendungen, hohe Beschleunigungen<br />
und hohe Verfahrgeschwindigkeiten<br />
Varianten, darunter auch die M-Serie. Hierbei<br />
handelt es sich um multivariable Ketten<br />
mit Kunststoffkettenbändern und Stegvarianten<br />
aus Kunststoff oder Aluminium. Die<br />
Anwender profitieren von einer großen<br />
Auswahl an vertikalen und horizontalen<br />
Intelligente, vernetzte Hydraulik<br />
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WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
02 Ergänzend zu den robusten Energieführungsketten<br />
gibt es das umfassende,<br />
speziell für dynamische Anwendungen<br />
ausgelegte Leitungsprogramm<br />
und Schubkräfte werden über die hierfür optimierte<br />
Gelenkkonstruktion – Topf-Deckel-<br />
Prinzip – übertragen. Das minimiert den Gelenkverschleiß<br />
und erhöht die Lebensdauer<br />
erheblich. Nicht zuletzt ist die M-Serie dank<br />
auswechselbarer Gleitschuhe aus hochabriebfestem<br />
Spezialkunststoff ideal geeignet<br />
für schnelle, gleitende Anwendungen.<br />
Leicht, leise, vibrationsarm<br />
unterstützen sie sowohl horizontale als<br />
auch vertikale Bewegungen und ermöglichen<br />
große freitragende Längen auch bei<br />
hohen Zusatzlasten.<br />
Im umfangreichen Sortiment findet sich<br />
für nahezu jede Anwendung die richtige<br />
Lösung – und damit nicht genug: Ergänzend<br />
bietet das Unternehmen das umfassende,<br />
speziell für den Einsatz an dynamischen<br />
Verbrauchern ausgelegte Leitungsprogramm<br />
Traxline an. Hier stehen<br />
lagen- oder bündelverseilte, geschirmte<br />
oder ungeschirmte, temperatur- oder<br />
UV-resistente, kostengünstige oder Highend-Produkte<br />
mit hoher mechanischer<br />
Widerstandsfähigkeit zur Verfügung.<br />
Die schleppkettentauglichen Leitungsserien<br />
decken unterschiedliche Einsatzbereiche<br />
ab: Verfügbar sind Steuer-, Leistungs-,<br />
Einzelader-, Daten--, BUS-, LWL- und Koax-<br />
Leitungen, Systemleitungen z. B. nach Siemens-,<br />
Indramat- oder anderen Spezifikationen<br />
sowie die Mittelspannungsserie Heavy<br />
Duty. Auch die entsprechenden Steckverbindungen<br />
sind in einer großen Auswahl<br />
Das Programm umfasst Kunststoff-, Kunststoff-/Aluminiumund<br />
Stahlketten, Leitungen und Komplettsysteme<br />
03 Komplettsysteme reichen von<br />
maßgeschneiderten Komponenten über<br />
individuelle Konstruktionen bis hin zur<br />
Lieferung des fertigen Systems<br />
Stegsystemen und Separierungsmöglichkeiten<br />
für die jeweiligen Leitungen.<br />
Die Laschenkonstruktion ist äußerst stabil<br />
mit einem gekapselten Anschlag system.<br />
Durch Verriegelungsbolzen ist die Kette sehr<br />
montagefreundlich und kann schnell verlängert<br />
oder verkürzt werden. Ein Austausch ist<br />
auch dann möglich, wenn das System bereits<br />
komplett bestückt und montiert ist.<br />
Die M-Serie ist innen und außen zur<br />
Leitungsbelegung schnell zu öffnen – so lässt<br />
sich bei der Montage und bei eventuellen<br />
Wartungsarbeiten Zeit einsparen. Die Zug-<br />
Besonders leise und vibrationsarm – wenn<br />
diese Kriterien auf der Anwendungsliste<br />
stehen, ist die Energieführungskette Quantum<br />
die richtige Wahl. Dabei handelt es sich<br />
um ein leichtes, vibrationsarmes, vollständig<br />
schallreduziertes System. Die Energieführungskette<br />
ist außerordentlich beweglich<br />
und zeichnet sich dank einer integrierten<br />
Stahlseele durch eine hohe Stabilität<br />
aus. Da Quantum keine beweglichen Glieder<br />
hat, wird der sogenannte Polygoneffekt auf<br />
ein Minimum reduziert und die Kabel sind<br />
bestmöglich geschützt. Das auf einem Profil<br />
basierende Design aus dem Werkstoff Polypropylen<br />
dämpft zudem Vibrationen und<br />
senkt somit die Schallemissionen auf ein<br />
Minimum. Durch die glatte Oberfläche des<br />
Werkstoffs entstehen bei Reibung in Kontakt<br />
mit Oberflächen oder einem Leitungskanal<br />
kaum Geräusche.<br />
Quantum bewährt sich u. a. in Bearbeitungsmaschinen<br />
für Aluminiumverpackungen<br />
eines renommierten italienischen<br />
Her stellers. Diese Maschinen bewegen<br />
sich mit einer sehr hohen Geschwindigkeit.<br />
Zahl reiche Kabel brauchen<br />
hier einen ange messenen Schutz. Die vibrationsarme,<br />
widerstandsfähige und leichte<br />
Energieführung hat sich bei dieser Anwendung<br />
auf ganzer Linie bewährt. Sie ist<br />
geeignet für hochdynamische Anwendungen,<br />
hohe Beschleunigungen und hohe<br />
Verfahrgeschwindigkeiten.<br />
Kette, Leitung, Komplettsystem<br />
Bei starken mechanischen Belastungen<br />
und/oder rauen Produktionsumgebungen<br />
sollten sich Anwender für eine der besonders<br />
robusten Stahlketten von Tsubaki<br />
Kabelschlepp entscheiden. So kommen<br />
z. B. in einer Portalfräsmaschine eines bekannten<br />
deutschen Herstellers Energieführungen<br />
der S/SX-Serie zum Einsatz. Dort<br />
erhältlich, was eine besonders einfache und<br />
schnelle Montage ermöglicht. Die Fertigungsprozesse<br />
der Traxline-Kabel werden<br />
fortwährend optimiert, zusätzlich erfolgen<br />
kontinuierliche Systemtests von Kabelbzw.<br />
Kette und Kabel. Somit ist eine wichtige<br />
Grundlage geschaffen, um das hohe<br />
Qualitätsniveau zu halten und auszubauen.<br />
Wer sich den Aufwand für die Auswahl<br />
der richtigen Leitungen sowie weiteren<br />
Komponenten sparen möchte, sollte sich<br />
das Komplettsystem Totaltrax genauer ansehen:<br />
Dabei erhalten die Kunden alles aus<br />
einer Hand – von maßgeschneiderten Komponenten<br />
über die individuelle Konstruktion<br />
bis hin zur Lieferung des fertigen Systems.<br />
Dank der fachgerechten Auswahl der<br />
Komponenten ist gewährleistet, dass die<br />
Energieführungskette mit den Leitungen,<br />
Anschlusselementen, passgerechten Zugentlastungen<br />
und Steckverbindungen optimal<br />
zusammenarbeitet. Es hat jedoch auch<br />
wirtschaftliche Vorteile, die Beschaffung<br />
der einzelnen Teile auszulagern: Der Bestellprozess<br />
wird vereinfacht und die Kosten<br />
für Lager und Fertigung gesenkt.<br />
Bilder: Tsubaki Kabelschlepp<br />
www.kabelschlepp.de<br />
72 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />
Vibrationsunterstütztes Bohren mit<br />
magnetgelagerter Spindeltechnologie<br />
Neuheiten bei flexiblen<br />
Schutzabdeckungen<br />
Ein lästiges<br />
Thema beim<br />
Bohren ist die<br />
Entstehung<br />
langer<br />
Bohrspäne. Hier<br />
bietet das vibrationsunterstützte<br />
Bohren<br />
einen effektiven Lösungsansatz,<br />
mit dem die Größe der Späne<br />
erheblich verringert werden kann. Die<br />
neueste Entwicklung der LTI Motion GmbH ist<br />
eine magnetgelagerte Bohrspindel mit HSK32- Werkzeugschnittstelle,<br />
bei der die schwebende Welle ausgelenkt und<br />
die Frequenz, Amplitude und Schwingungsform frei über die<br />
CNC-Steuerung programmiert werden kann. Somit ist es möglich,<br />
Spangröße, Spanform, Eintrittsgeschwindigkeit und Eintrittswinkel<br />
der Schneide optimal auf den Bohrprozess anzupassen<br />
und einzustellen. Durch eine integrierte Sensorik lassen sich<br />
außerdem wichtige Prozessdaten, wie z. B. Schnittkräfte, zur<br />
Bestimmung des Bohrerverschleißes online erfassen, auswerten<br />
und analysieren. In gleicher Weise können z. B. der Bohrbeginn<br />
oder unterschiedliche Materialschichten erkannt und die<br />
Prozessparameter innerhalb des Prozesses adaptiv angepasst<br />
werden.<br />
www.lti-motion.com<br />
Als Hersteller von Schutzabdeckungen umfasst das Portfolio der<br />
MöllerWerke GmbH Faltenbälge, Lightflex-Abdeckungen,<br />
Stahlflex-Abdeckungen und Komplettsysteme. Das Unternehmen<br />
bietet jetzt zwei Neuheiten an: Eine Standardbaugruppe als<br />
Baukastensystem und eine Flammensperre für seine<br />
Druckentlastungsklappen.<br />
Die von der MöllerWerke GmbH konfigurierte Standardbaugruppe<br />
lässt sich aufgrund ihres Baukastensystems für verschiedenste<br />
Anforderungen anpassen und bietet durch die Verwendung<br />
von Gleich- und Standardbauteilen klare Vorteile. Die<br />
markantesten sind Zeit- und Kostenersparnis.<br />
Die neuentwickelten Flammensperren, mit<br />
denen die Druckentlastungsklappen des<br />
Anbieters ab sofort ausgerüstet<br />
werden können, steigern die<br />
Maschinensicherheit. Sie<br />
schützen Werkzeugmaschinen,<br />
an denen explosionsfähige<br />
Öl-Luft-Gemische entstehen<br />
können. Im Fall einer Verpuffung<br />
verhindern sie durch zielgerichtete<br />
und flammenlose Druckentlastung<br />
zuverlässig Schäden an<br />
Maschinen und Gefährdungen<br />
für Maschinenbediener.<br />
www.moellergroup.com/de/moellerwerke/<br />
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IFA-Institut<br />
Zugriffskontrolle durch Speicherung<br />
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Lager, Winkelmesssysteme<br />
und Direktantriebe<br />
Individuelle Rundachslösungen für Werkzeugmaschinen<br />
Jürgen Hilbinger<br />
Leistungsfähige Werkzeugmaschinen brauchen Komponenten und<br />
Sub-Systeme, die sich in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht optimal<br />
in den Gesamtkontext einer Maschine einfügen. Das gilt im Besonderen<br />
auch für Präzisions-Rundachsen und Rundtische.<br />
Als Zulieferer und Entwicklungspartner<br />
bietet Schaeffler für alle Rotativ- und<br />
Linearachsen einer Werkzeugmaschine<br />
nicht nur jeweils eine Lagerbaureihe für ein<br />
Leistungsspektrum an, sondern verschiedene<br />
Baureihen, die für die jeweils priorisierte<br />
Eigenschaft optimiert sind. Zusätzlich<br />
entwickeln die Spezialisten von Schaeffler<br />
kundenspezifische Lösungen. Die Lösungen<br />
für Präzisions-Rundachsen und Rundtische<br />
in den Bereichen Lager, Winkelmesssysteme<br />
und Direktantriebe zeigen sowohl<br />
das differenzierte Produktportfolio als auch<br />
das auf umfassendem Systemverständnis<br />
basierende Engineering-Know-how.<br />
Jürgen Hilbinger,<br />
Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Schweinfurt<br />
Kippsteif, reibungsarm<br />
oder schnell<br />
Die Lagerung von Rundtischen in Produktionsmaschinen<br />
zählt zu den ausgereiftesten<br />
Kompetenzfeldern von Schaeffler. Das Programm<br />
ist das breiteste und zugleich tiefste<br />
für Produktionsmaschinen weltweit. Das<br />
INA Axial-Radial-Zylinderrollenlager YRTC<br />
von Schaeffler ist technologisch führend im<br />
Hinblick auf seine Kippsteifigkeit. Im Ergebnis<br />
werden damit höchste Bearbei-<br />
tungspräzision und Zerspanungsleistung<br />
in Kombination mit einer geringeren<br />
Reibleistung im Dauerbetrieb erreicht. Dies<br />
trägt erheblich zur Reduzierung sowohl der<br />
Stückkosten bei und verbessert gleichzeitig<br />
die Maschinenperformance.<br />
Die INA Axial-Radial-Zylinderrollenlager<br />
vom Typ YRTS mit ihrer patentierten<br />
Laufbahngeometrie erreichen eine für<br />
vorgespannte Rollenlager extrem niedrige<br />
Lagerreibung. So erzeugt z. B. ein Standard-Rundtischlager<br />
mit einem Innendurchmesser<br />
von 325 mm ein Reib moment<br />
von etwa 90 Nm bei 100 min -1 . Ersetzt man<br />
das Lager durch ein YRTS 325, reduziert<br />
sich das Reibmoment auf 10 Nm. Das bedeutet<br />
eine Einsparung von rund 800 W<br />
Für maximale Positioniergenauigkeit führt kein Weg an<br />
der Integration der Maßverkörperung in die Lagerung vorbei<br />
bzw. 1000 Euro jährlich bei einem S1-Einsatz<br />
von 7/24 Stunden. Anwender profitieren<br />
von höherer Fertigungsqualität aufgrund<br />
geringerer Wärmedehnungen und<br />
74 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Kleiner Bauraum<br />
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sparen Betriebskosten. Die Axial-<br />
Radial-Zylinderrollenlager YRTS sind deshalb<br />
der Benchmark in Rundtischen mit<br />
Drehbearbeitungsoption.<br />
Die ebenfalls direkt anflanschbaren<br />
Axial-Schrägkugellager ZKLDF..B sind am<br />
Markt führend bei Rundtischen mit höchsten<br />
Drehzahlanforderungen. Innerhalb<br />
weniger Jahre konnte das Drehzahlvermögen<br />
einer mit diesen Lagern ausgestatteten<br />
Rundachse verdoppelt werden. Zusammen<br />
mit den RKI-Torquemotoren von<br />
IDAM lassen sich damit die Drehzahlgrenzen<br />
für Rundtische deutlich steigern.<br />
Magnetisch oder induktiv<br />
Wenn Rundtische die maximal erreichbare<br />
Positioniergenauigkeit erzielen sollen, führt<br />
kein Weg an der Integration der Maßverkörperung<br />
in die Lagerung vorbei: Genau hier<br />
ist der „System-Nullpunkt“, also der Ort, an<br />
dem die Verformungen und Auslenkungen<br />
aufgrund der Bearbeitungskräfte am kleinsten<br />
sind, der Durchmesser für die Maßverkörperung<br />
groß ist und die Maßverkörperung<br />
mit Laufbahngenauigkeit ausgeführt<br />
werden kann. Mit der Integration eines<br />
unempfindlichen Messsystems in das<br />
01 Mit Rundtischlagern ZKLDF und RKI-<br />
Torque-Motoren lassen sich die Drehzahlgrenzen<br />
für Rundtische deutlich steigern<br />
im Durchmesser verhältnismäßig große<br />
Lager wird die Teilung des Messsystems<br />
bestmöglich genutzt.<br />
Schaeffler führt sowohl magneto-resistive<br />
Messsysteme mit abstandskodierten Referenzmarken<br />
als auch absolute, induktiv<br />
arbeitende Systeme im Programm. Magnetoresistive<br />
Systeme mit Referenzmarken<br />
haben den Vorteil, dass die elektrische<br />
Schnittstelle 1 Vss mit nahezu allen Werkzeugmaschinen<br />
üblichen Steuerungen<br />
kompatibel ist. Bei absoluten, induktiven<br />
Messsystemen entfällt die Referenzfahrt<br />
nach dem Einschalten der Maschine. Die<br />
Pol-Lage der Torquemotoren ist der Steuerung<br />
dadurch sofort bekannt. Nach einem<br />
Stromausfall können deshalb auch im<br />
Werkstück befindliche Werkzeuge kontrolliert<br />
freigefahren werden.<br />
Mit dem induktiven Schaeffler Absolutwert-Winkelmesssystem<br />
YRTMA mit Ein-<br />
Kopf-Technologie wurden Positioniergenauigkeiten<br />
von zwei Winkelsekunden<br />
gemessen. Dieser Wert war bislang weltweit<br />
unerreicht. Die Leistungsfähigkeit konnte<br />
in praktischen Rundtisch- und Fräskopf-<br />
Anwendungen bestätigt werden. Erste Serienanwendungen<br />
werden <strong>2016</strong> auf den<br />
Jeder Zentimeter zählt. Denn:<br />
■ ein großer Einbauraum kostet Geld<br />
■ große Aggregate erhöhen den<br />
Installationsaufwand<br />
■ kleine Aggregate können im<br />
Maschinengehäuse verschwinden<br />
■ kleine Aggregate sind leichter<br />
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WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
02 Das induktive Absolutwert-<br />
Winkelmesssystem YRTMA mit<br />
1-Kopf-Technologie ist seit <strong>2016</strong><br />
in ersten Serienanwendungen<br />
Markt kommen. Der zum Patent angemeldete<br />
Messkopf ist so gestaltet, dass sich<br />
der Messspalt beim Anschrauben des Kopfes<br />
an das Lager automatisch einstellt.<br />
Thermisch und energetisch<br />
optimiert<br />
rektantriebsspezialistin innerhalb der<br />
Schaeffler Gruppe, mit der Torquemotoren-Baureihe<br />
RIB thermisch optimierte<br />
Direktantriebe für höhere Produktivität<br />
und geringeren Energieverbrauch von<br />
Werkzeugmaschinen. Aufgrund verbesserter<br />
Wärmeübergänge kann die IDAM-Torquemotoren-Baureihe<br />
RIB im Vergleich<br />
zur RI-Baureihe je nach Betriebsstrategie<br />
mit 12 % mehr Maximalmoment oder mit<br />
30 % weniger Wärmeverlustleistung betrieben<br />
werden.<br />
Die Motoren sind mit den entsprechenden<br />
Vorgängermodellen RI austauschbar<br />
und mit den marktüblichen Motorengrößen<br />
weitgehend kompatibel. Die aktive<br />
Magnetlänge kann in 25 mm-Schritten<br />
an die Anwendung angepasst und der so<br />
gewonnene Bauraum optimal genutzt<br />
werden.<br />
Die Torquemotoren-Baureihe RKI ist<br />
technologieführend in der Kombination<br />
höchster Momente und höchster Drehzahl<br />
bei geringer Verlustleistung. Die Motoren<br />
lassen sich ideal bei Rundtischen mit Drehbearbeitungsoption<br />
einsetzen, z. B. für die<br />
kombinierte Bearbeitung (Fräsen/Drehen/<br />
Hartdrehen oder Schleifen).<br />
Die Torquemotoren-Baureihe HSRV/SRV<br />
steht an der Leistungsspitze im Bereich<br />
höchster Drehzahlen und Gleichlaufgüte.<br />
Diese Antriebe eignen sich vor allem für<br />
Rundtische mit sehr hohen Drehzahlen<br />
(>2000 min -1 ), Werkzeug- oder Werkstückspindeln<br />
oder als Direktantrieb für Kugelgewindetriebe<br />
in Vorschubachsen.<br />
Die bevorzugten Einsatzgebiete der<br />
Torquemotoren-Baureihe RMF/RMK liegen<br />
in Rundachsen für die Ultra-Präzisionsbearbeitung,<br />
z. B. in Verzahnungs-Schleifmaschinen,<br />
Messmaschinen, in der<br />
Neben anwendungsspezifisch optimierten<br />
Torquemotoren bietet die INA - Drives &<br />
Mechatronics AG & Co. KG (IDAM), Dioptischen<br />
Linsenbearbeitung und Ultrapräzisionsbearbeitung<br />
Präzisions-Spanntechnik als<br />
Standard-Lösung<br />
WOHLKLANG<br />
…aus der richtigen Spannung<br />
Vor kurzem erweiterte das Unternehmen Ringspann sein<br />
Gesamtprogramm um eine neue Standardbaureihe von direkt<br />
einsatzfertigen Flanschfuttern und -dornen für Spanndurchmesser<br />
von 7 bis 560 mm. Bei deren Konzeption und<br />
Zusammenstellung hatten die Entwicklungsingenieure vorrangig<br />
ein Ziel vor Augen: Anwendern eine umfassende Auswahl an<br />
schnell und vielseitig einsetzbaren Komplett-Spannzeugen<br />
bereitzustellen, mit denen sie den wachsenden Anforderungen<br />
an die Präzision und die Reduzierung der Rüst- und Taktzeiten<br />
begegnen können. Erreicht haben die Entwickler letztlich mehr:<br />
Denn ausgehend vom Funktionsprinzip der Ringspann-<br />
Spannscheibe haben sie vier neue Flanschfutter und fünf neue<br />
Flanschdorne realisiert, mit denen sich bei Spanndurchmessern<br />
von 7 bis 560 mm und Rundlaufgenauigkeiten von ≤ 10 µm in der<br />
Außen- und<br />
Innenspannung<br />
große Bearbeitungsmomente<br />
übertragen<br />
lassen. Und zwar<br />
auch bei kurzen<br />
Spannlängen, hohen<br />
Werkstück-Toleranzen<br />
und langen<br />
Einführtiefen.<br />
www.ringspann.com<br />
Zwei neue Varianten der<br />
2K-Getriebebaureihe<br />
ZF Friedrichshafen<br />
erweitert die Baureihe<br />
der Zweigang-Schaltgetrieben<br />
für Werkzeugmaschinen<br />
kontinuierlich.<br />
Mit zwei neuen<br />
Baugrößen der<br />
2K-Präzisionsgetriebe<br />
können nun alle<br />
gängigen Leistungs-,<br />
Drehmoment- und<br />
Motorklassen von<br />
industriellen Maschinenantrieben<br />
abgedeckt<br />
werden. Auf diese Weise<br />
kann die Leistungsbandbreite von Werkzeugmaschinen bei<br />
effizientem Energieeinsatz optimal genutzt werden. Als Produktneuheiten<br />
ergänzen nun die neuen Zweigang-Schaltgetriebe<br />
Duoplan 2K 450 und 2K 600 die Angebotspalette. Die ab sofort<br />
lieferbaren Getriebe sind für Nenn-Antriebsdrehmomente von<br />
450 bzw. 600 Nm konfiguriert und ergänzen so die 2K-Baureihe,<br />
die bereits Drehmomente bis 300 und über 800 Nm abdeckt. Mit<br />
dem erweiterten Angebot stellt das Unternehmen mehr als zehn<br />
verschiedene Getriebevarianten für unterschiedliche<br />
Anwendungen und Einbaulagen zur Auswahl. Mit ihnen lassen<br />
sich Motoren mit einer Achshöhe von 100 bis 280 mm betreiben;<br />
das Spektrum der übertragbaren Nennleistungen liegt zwischen<br />
19 und 120 kW, das der Nenn-Antriebsdrehmomente zwischen<br />
120 und 2100 Nm.<br />
Das Spannen eines Werkstücks<br />
ist wie das Stimmen eines Musikinstruments.<br />
Nur mit der korrekten Spannung<br />
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WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
Für bewegte Anwendungen<br />
Fertig bestückte Energieketten in Vertikaldrehmaschinen<br />
Energieketten selbst konfektionieren oder als komplette, individuell<br />
angepasste Systeme zukaufen – diese Frage stellen sich viele Maschinenbauer.<br />
Ein tschechischer Werkzeugmaschinen-Hersteller hat sie für sich<br />
beantwortet. Er setzt auf das Systemangebot eines Herstellers von Kabeln,<br />
Leitungen, Zubehör und Systemen und zieht mehrfachen Nutzen daraus.<br />
Sie sind groß, sehr groß und viele Tonnen<br />
schwer – und doch extrem präzise: so<br />
genannte Vertikaldrehmaschinen, auch<br />
Karusselldrehmaschinen genannt. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Drehmaschinen,<br />
bei denen die Spindelachse horizontal<br />
steht, rotiert die Spindel bei ihnen um eine<br />
vertikale Achse – wie bei einem Karussell<br />
oder einem Schallplattenspieler. Auf<br />
solchen Drehmaschinen lassen sich Werkstücke<br />
mit mehreren Metern Durchmesser<br />
bohren, drehen, fräsen, schleifen.<br />
Besonders innovative Vertikaldrehmaschinen<br />
kommen aus Tschechien, genau<br />
aus Hulín, der Ort der dem Unternehmen<br />
seinen Namen gab: Toshulin. In Maschinen<br />
von Toshulin stecken modernste Technik<br />
und Kabel von Lapp. Seit einigen Jahren<br />
l iefert das Stuttgarter Unternehmen aus<br />
seinem Werk in Tschechien ganze Energieketten<br />
– fertig mit Kabeln und Steckern<br />
bestückte Schleppketten.<br />
Toshulín stellt jedes Jahr 40 Maschinen her;<br />
die meisten gehen ins Ausland, u. a. nach<br />
Deutschland, Russland, China und in die<br />
USA. Die Durchmesser der Planscheiben –<br />
eine Art riesiger Schallplattenteller – reichen<br />
von 800 bis 6000 Milli meter bei gleichzeitiger<br />
Bearbeitungs präzision bis in den<br />
Bereich von Mikro metern. Sie tauschen die<br />
Werkstücke auf der rotierenden Planscheibe<br />
und die Werkzeuge, die von oben auf das<br />
Werkstück abgesenkt werden, automatisch<br />
aus. Maschinen von Toshulín findet man in<br />
vielen Branchen, etwa in der Luftfahrtindustrie<br />
bei den Triebwerksherstellern<br />
General Electric oder Rolls Royce. Siemens<br />
produziert damit Gasturbinen, SEW-<br />
Eurodrive Getriebe für Windkraftanlagen.<br />
Vom Komponenten- zum<br />
Systemlieferanten<br />
Toshulin verwendet Kabel von Lapp seit 1993.<br />
Der Maschinenbauer war damals sogar der<br />
erste Kunde von Lapp in Tschechien – das belegen<br />
die Aufzeichnungen, das Unternehmen<br />
hat bei Lapp Tschechien die Kundennummer<br />
000001. Die allerersten verkauften Teile waren<br />
Dichtungen. Schon bald kamen Kabel und<br />
Kabeldurchführungen hinzu.<br />
So blieb es 16 Jahre lang, in denen die Aufgaben<br />
klar verteilt waren: Toshulín bestückte<br />
seine Energieketten in Eigenregie, Lapp<br />
lieferte lediglich Kabel und Zubehör dazu.<br />
Komplett konfektionierte Systeme gewährleisten dem<br />
Maschinenbauer höchste Funktionssicherheit<br />
Doch das hat Nachteile. Kabel und Schleppkette<br />
sind oft nicht perfekt aufeinander abgestimmt.<br />
Es kommt vor, dass die Monteure<br />
Kabel länger als nötig schneiden, um sicher<br />
zu gehen, dass beim Einbau der Energiekette<br />
in die Maschine die Länge ausreicht.<br />
78 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Das kostet unnötiges Geld und be ansprucht<br />
das zu locker verlegte Kabel zusätzlich,<br />
wenn es tausendfach hin und her bewegt<br />
wird. „Die Anforderungen stiegen durch<br />
immer höhere Bewegungsgeschwindigkeiten<br />
und durch strengere Vorgaben an die<br />
Widerstandfähigkeit gegen Chemikalien.<br />
Außerdem benötigten wir immer größere<br />
Stückzahlen“, erinnert sich Vojtêch Frkal,<br />
Technischer Direktor bei Toshulín. „Es war<br />
klar, dass eine engere Zusammenarbeit<br />
notwendig war.“<br />
Frantisek Omasta, der schon 14 Jahre<br />
lang bei Lapp in Tschechien das Geschäft<br />
für Kabelführungen entwickelt hatte, war<br />
mit der Rolle als Lieferant von Kabeln ohnehin<br />
nicht mehr zufrieden. Viele andere<br />
Maschinenbauer und Wettbewerber würden<br />
erst das mechanische Design der Energieketten<br />
entwerfen und dann die Kabel anpassen,<br />
bemängelt Omasta. „Die Kette ist<br />
aber für das Kabel da, nicht umgekehrt.“<br />
Omasta nahm sich vor, dem Kunden nicht<br />
mehr nur Einzelkomponenten sondern<br />
Systemlösungen zu liefern.<br />
Die Gelegenheit kam vor sieben Jahren.<br />
„Wir bekamen von Toshulín Konstruktionsunterlagen<br />
für eine Schleppkette, für die wir<br />
die Kabel liefern sollten“, erinnert sich Omasta,<br />
„und darin haben wir einen Konstruktionsfehler<br />
gefunden.“ Die Lapp-Ingenieure<br />
machten einen Alternativvorschlag, der<br />
Platz sparte und die Haltbarkeit der Kette erhöhte.<br />
Die Techniker von Toshulín waren<br />
sehr zufrieden, denn die von Lapp vorgeschlagenen<br />
Energieketten versprachen höhere<br />
Leistung und signifikante Zeitersparnis.<br />
Seitdem bezieht das Unternehmen die<br />
Energieketten für die Maschinentypen<br />
Basic-Turn und Force-Turn von Lapp,<br />
darunter Ketten sowohl aus Nylon als auch<br />
aus Stahl, ebenso Hybridkonstruktionen<br />
aus beiden Materialien. „Heute kaufen wir<br />
die Energieketten einbaufertig von Lapp.<br />
Das beschleunigt den Produktionsprozesses<br />
deutlich“, erläutert Vojtêch Frkal.<br />
Kabel und Kette –<br />
ein perfektes Team<br />
Seine fertig bestückten Energieketten vermarktet<br />
Lapp unter dem Namen Ölflex<br />
Connect Chain. Der Kunde muss sie nur<br />
noch an seine Maschine montieren und die<br />
Stecker anschließen. „Der Beschaffungsprozess<br />
wird einfacher, die komplette Kette<br />
hat nur eine Teilenummer“, sagt Frantisek<br />
Omasta. Das Know-how steckt in der Auswahl<br />
geeigneter Kabel und Stecker sowie im<br />
perfekten Zusammenspiel der Komponenten,<br />
weniger in der Fertigung der Schleppketten.<br />
Die stellt auch Lapp nicht selbst her,<br />
sondern bezieht sie von Brevetti Stendalto.<br />
Das Unternehmen in Monza, Italien, gilt als<br />
Erfinder der Schleppkette aus Nylon, hat<br />
aber auch Stahlketten im Programm.<br />
Das Geschäft mit Kunden, die komplette<br />
Systemlösungen bestellen, möchte Lapp<br />
ausbauen. Unter dem Namen Ölflex Connect<br />
hat Lapp Anfang <strong>2016</strong> alle globalen<br />
Aktivitäten der Konfektionierung inklusive<br />
Beratung für die Kunden gebündelt und<br />
baut Engineering-, Produktions- und Konfektionskapazitäten<br />
in Amerika, Europa<br />
und Asien auf. Die Kunden profitieren von<br />
individuellen Lösungen in höchster Qualität<br />
dank des optimalen Zusammenspiels<br />
aller Komponenten sowie kompetenter Beratung<br />
durch Lapp-Ingenieure. „Niemand<br />
kennt Lapp Produkte so gut wie wir selbst –<br />
das gewährleistet optimale Funktionssicherheit<br />
des kompletten Systems“, erklärt<br />
Georg Stawowy, Vorstand und CTO der<br />
Lapp Holding AG. „Und zwar global, mit<br />
lokalen Ansprechpartnern und lokalem<br />
Marktverständnis.“<br />
Die Energieketten werden fix und fertig<br />
bestückt geliefert – das beschleunigt den<br />
Produktionsprozess<br />
Vojtêch Frkal hat den Schritt, die Montage<br />
der Energieketten an Lapp abzugeben, nie<br />
bereut. Im Gegenteil: „Die Qualität von Lapp<br />
und Brevetti Stendalto ist unübertroffen.<br />
Wenn wir die qualitativ besten Produkte im<br />
Markt herstellen wollen, müssen wir auch<br />
bei den Lieferanten mit den Qualitätsführern<br />
zusammenarbeiten.“ Ein weiteres Argument<br />
für die Wahl der Energieketten des<br />
deutsch-italienischen Tandems sei die weltweite<br />
Präsenz beider Partner. Vojtêch Frkal:<br />
„Das ist besonders für den Service wichtig.“<br />
www.lappkabel.de<br />
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WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
Sanfte Stütze und sichere Klemmung<br />
Schwimmspanner für komplexe und empfindliche Werkstücke<br />
Gerade das Spannen komplexer<br />
und dünner Bauteile stellt eine<br />
besondere Herausforderung dar,<br />
wenn es beispielsweise darum geht,<br />
eine möglichst vibrationsarme<br />
Bearbeitung zu ermöglichen.<br />
Aufwendig maßgefertigte<br />
Sonderkonstruktionen bieten zwar<br />
passende Lösungen, sind jedoch<br />
wenig wirtschaftlich.<br />
Gerade in der Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />
aber auch in vielen Anwendungen<br />
im Maschinenbau, z. B. bei der Fertigung<br />
von Turbinenteilen, steht die Bearbeitung<br />
komplexer Bauteile auf der Tagesordnung.<br />
Dabei ist immer höchste Präzision gefragt.<br />
Die Bauteile sind aufgrund von überbestimmten<br />
Spannstellen jedoch oft nur<br />
schwierig sicher und fest zu spannen. Hierbei<br />
werden mehr als drei Spannpunkte zum<br />
Spannen des Werkstücks benötigt. Hinzu<br />
kommt, dass in der Vorrichtung oft geringe<br />
Platzverhältnisse herrschen.<br />
„Schwimmspanner sind für solche komplizierten<br />
Spannsituationen genau das<br />
Richtige. Auf dem Markt gibt es einige hydraulische<br />
Varianten, die jedoch kostenintensiv<br />
sind und viel Platz brauchen.<br />
Mechanische Ausführungen findet man<br />
eher selten. Da stechen unsere Schwimmspanner<br />
hervor. Sie sind kompakt und<br />
eignen sich hervorragend zum sicheren<br />
Abstützen und Spannen überbestimmter<br />
Spannstellen, z. B. an Rippen, Sicken oder<br />
Laschen“, so Bernd Janner, Vertriebsleiter<br />
der Erwin Halder KG.<br />
Durch Federkraft legt sich der Spanner an<br />
das Bauteil an und wird anschließend gespannt,<br />
weshalb eine klassische Dreipunktspannung<br />
ausschließlich mit Schwimmspannern<br />
nicht empfehlenswert ist. Bernd<br />
Janner: „Bauteile lassen sich höchst zuverlässig<br />
spannen, Vibrationen während der<br />
Bearbeitung werden gehemmt. Auch zum<br />
Spannen und Abstützen von sehr dünnwandigen<br />
und damit leicht zu verformenden<br />
Werkstücken haben wir die passende<br />
Lösung.“<br />
Zwei Varianten<br />
Die Erwin Halder KG bietet den Schwimmspanner<br />
in zwei Varianten an: eine mit<br />
kombinierter und eine mit getrennter Spannung<br />
und Verblockung. Der Schwimmspanner<br />
mit kombinierter Spannung und<br />
Verblockung hat ein rot eloxiertes Aluminiumgehäuse<br />
und der Schwimmspanner mit<br />
Standardisierte Spannelemente haben Vorteile bei den<br />
Anschaffungskosten und der Wiederbeschaffung<br />
getrennter Spannung und Verblockung ein<br />
blau eloxiertes. Die geschliffenen Grundkörper<br />
wie auch die Spannbacken bestehen<br />
aus nitriertem und manganphosphatiertem<br />
Einsatzstahl.<br />
Die getrennte Spannung und Verblockung<br />
ermöglicht das Spannen extrem<br />
biegesensibler Bauteile. Dafür stellt der<br />
Anwender nach dem Einschwenken der<br />
Spannbacken wie bei der kombinierten<br />
Variante zuerst die Spannkraft über die<br />
Sechskantmutter ein. So klemmen die<br />
Spannbacken das Werkstück, Spanner und<br />
Bauteil sind aber noch „schwimmend“. Erst<br />
durch das anschließende Anziehen der<br />
Sechskant-Bundmutter SW10 bis zum Anschlag<br />
wird der Spanner mit dem zulässigen<br />
Maximal-Drehmoment von 10 Nm bei einer<br />
Stützkraft von maximal 8 kN verblockt.<br />
Die Schwimmspanner werden über ein<br />
M12 Gewinde an der Vorrichtung befestigt.<br />
Zudem kann auch ein Halter oder eine<br />
Halte leiste verwendet werden. Der Höhenanschlag<br />
und der Schwenkbereich der Stellhülse<br />
sind einstellbar und werden mittels<br />
Gewindestiften fixiert. Nach dem Fixieren<br />
beträgt der Schwenkbereich 110°.<br />
Abstützelement als Ergänzung<br />
Muss beispielsweise die Mitte eines komplexen<br />
Bauteils an einer überbestimmten<br />
Spannstelle noch zusätzlich abgestützt werden,<br />
um Schwingungen oder Vibrationen<br />
zu vermeiden, hat die Erwin Halder KG mit<br />
dem Abstützelement die ideale Ergänzung<br />
zu den Schwimmspannern im Programm.<br />
Auch hier besteht der Grundkörper aus<br />
nitriertem, manganphosphatiertem und<br />
geschliffenem Einsatzstahl und das rote<br />
Gehäuse aus Aluminium. Durch Drehen<br />
des Spannnockens mit Innensechskant an<br />
der Mantelfläche der roten Schutzhülse legt<br />
sich der Stützbolzen mit Federkraft an das<br />
Werkstück. Durch Weiterdrehen bis zum<br />
Anschlag insgesamt um 180° klemmt der<br />
Spannmechanismus den Stützbolzen ohne<br />
Wegveränderung. Bei geringen Platzverhältnissen<br />
kann das Element zudem um bis<br />
zu 16 mm versenkt werden.<br />
www.halder.de<br />
80 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />
Werkstücke präzise fixieren mit sechsfach Grip-Backensystem<br />
Mit dem sechsfach Grip-Backensystem von Gressel lassen sich unterschiedliche<br />
komplett zu bearbeitende Werkstücke prozesssicher fixieren und die Flexibilität<br />
der Spanntechnik erhöhen. Es ist zu den Präzisions-Werkstück-Spannsystemen<br />
Grepos-5X, Grepos-5X-S und C2-125 kompatibel und nachrüstbar. Es lässt sich<br />
aber auch als eigenständige Einheit einsetzen. Das Konzept der Sechsfach-<br />
Spannung mit sechs Grip-Backen ermöglicht das präzise Fixieren von Werkstücken<br />
aus Materialien bis 1300 N/mm² Zugfestigkeit mit bis zu 90 kN Spannkraft.<br />
Es eignet sich für die fünfseitige Bearbeitung von hochfesten Werkstoffen und<br />
erlaubt die komplette Bearbeitung anspruchsvoller Werkstücke in einer<br />
Aufspannung. Das System ist als Komplettset konzipiert. Mit einer vierseitigen<br />
horizontalen Spannung durch die zwei zentrisch angeordneten und vier einzeln<br />
anzustellenden Backen sorgt es für einen sicheren Halt selbst bei extremen<br />
Seitenkräften.<br />
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Zykloidgetriebe für<br />
Drehtische und<br />
Positionierer<br />
9 | <strong>2016</strong><br />
Das Unternehmen Nabtesco hat für<br />
das exakte Positionieren schwerer<br />
Lasten die Zykloidgetriebe der<br />
RS-Serie entwickelt, die auf<br />
Axiallasten bis 9 t ausgelegt sind. Die<br />
hochpräzisen Getriebe mit<br />
integriertem Winkelgetriebe eigenen<br />
sich als Antrieb von Positionierern<br />
und für die horizontale Drehachse<br />
von Drehtischen bei Schweißanwendungen.<br />
So lassen sich alle auf<br />
dieser Achse liegenden Schweißpunkte<br />
– selbst komplexe geometrische<br />
Strukturen – im Zehntelmillimeter-Bereich<br />
punktgenau<br />
erzeugen, ohne das Werkstück ausund<br />
wieder einspannen zu müssen.<br />
Mit ihrer gusseisernen Basis lassen<br />
sich die Präzisionsgetriebe für einen<br />
stabilen Stand auf dem Boden<br />
montieren. Der Motor wird im<br />
rechten Winkel angebaut und ist so<br />
leicht zugänglich. Durch die hohle<br />
Mittelachse können Kabel,<br />
Schläuche und Leitungen geführt<br />
werden. Die Serie besteht aus drei<br />
Ausführungen, die sich in<br />
Baugröße, unterstützten Nenndrehmomenten<br />
und Beschleunigungsbzw.<br />
Bremsmomenten<br />
unterscheiden.<br />
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Aus der Theorie für die Praxis<br />
Sichere Automatisierungskonzepte für Werkzeugmaschinen<br />
Martin Frey<br />
Die funktionale Sicherheit von Maschinen gemäß der europäischen<br />
Maschinenrichtlinie ist ein Muss, wollen Hersteller von Werkzeugmaschinen<br />
in puncto Maschinensicherheit kein Risiko eingehen. Der Trend<br />
geht in Richtung ganzheitlicher Konzepte. Durch die Wahl der passenden<br />
Steuerungslösung lassen sich die Anforderungen an die Sicherheit mit<br />
denen der Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen.<br />
Martin Frey, Pilz GmbH & Co. KG, Ostfildern<br />
Der erste Schritt zur Maschinensicherheit<br />
ist die Risikobeurteilung, mit der im<br />
Hinblick auf Bedienung und Funktionsweise<br />
der Maschine die einzelnen Risiken nach<br />
den geltenden Normen eingeschätzt werden<br />
können. In einem zweiten Schritt wird<br />
das individuelle Sicherheitskonzept ausgearbeitet.<br />
Darin werden die notwendigen<br />
mechanischen, elektrischen und andere<br />
Engineering-Lösungen für die Maschinensicherheit<br />
zusammengefasst. Nach der Ausarbeitung<br />
des Sicherheitskonzepts und<br />
dem Sicherheitsdesign, also der detaillierten<br />
Ausarbeitung der notwendigen Schutzmaßnahmen,<br />
werden die erforderlichen<br />
Maßnahmen zur Risikominderung für die<br />
Anlage umgesetzt.<br />
Um die richtigen, den sicherheitstechnischen<br />
Ansprüchen genügenden Komponenten<br />
auswählen zu können, müssen Konstrukteure<br />
den Vorgaben der EN ISO 13849-1<br />
(für sicherheitsgerichtete Steuerungssysteme)<br />
sowie der EN IEC 62061 gerecht werden.<br />
Anschließend wird überprüft, ob die<br />
Sicherheitsmaßnahmen sämtliche Anforderungen<br />
im Betrieb erfüllen. Im Rahmen<br />
der Validierung werden alle erforderliche<br />
Messungen und Tests durchgeführt und die<br />
Ergebnisse entsprechend den gesetzlichen<br />
Anforderungen dokumentiert. Durch die<br />
Anbringung der CE-Kennzeichnung bestätigt<br />
der Hersteller, dass die Maschinen<br />
82 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />
oder Anlagen alle erforderlichen Sicherheits-<br />
und Gesundheitsschutzanforderungen<br />
der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG<br />
erfüllen. Als eines der wenigen Unternehmen,<br />
das für Kunden das vorgeschriebene<br />
Konformitätsbewertungsverfahren übernimmt,<br />
ist das Automatisierungsunternehmen<br />
Pilz in der Lage, als Bevollmächtigter<br />
für den Betreiber mit Unterschrift zu<br />
bestätigen, dass die Anforderungen der<br />
Maschinenrichtlinie eingehalten wurden.<br />
01 Mit dieser Steuerung steht eine Lösung für<br />
Sicherheit und Automation speziell für den Bedarf<br />
von Werkzeugmaschinen zur Verfügung<br />
Andere Länder, andere Normen<br />
Betreiber und Exporteure von Werkzeugmaschinen<br />
sind durch das steigende<br />
Exportvolumen immer häufiger mit komplexen<br />
Konformitätsbestimmungen konfrontiert.<br />
Eine Maschine, die in dem Herstellerland<br />
die Normen und Richtlinien<br />
vollständig erfüllt, wird nicht automatisch<br />
auch den nationalen Bestimmungen im<br />
Betreiberland gerecht. Der erfolgreiche Export<br />
und die Inbetriebnahme von verketteten<br />
Maschinen hängen unmittelbar mit der<br />
Kenntnis der jeweiligen Betreiberrichtlinien<br />
der internationalen Betriebsstätten<br />
zusammen.<br />
Mit seinen Tochtergesellschaften und<br />
seiner weltweit agierenden International<br />
Service Group (ISG) ist Pilz in der Lage,<br />
lokales Wissen bereitzustellen und auch anzuwenden.<br />
Zudem kann das Unternehmen<br />
so über Ländergrenzen hinweg mit derselben<br />
Professionalität und Qualität arbeiten.<br />
Steuerungen nach Maß<br />
In der Praxis ist die Anzahl der Sicherheitsfunktionen<br />
die bestimmende Größe für die<br />
Auswahl des passenden Steuerungssystems.<br />
Diese wird wesentlich über Größe, Art<br />
und Gefahrenpotenzial der Maschine beeinflusst.<br />
So kann es Sinn machen, bestehende<br />
Maschinensteuerungen und<br />
Sicherheitssteuerungen getrennt voneinander<br />
zu betreiben oder auch in einem gemeinsamen<br />
Automatisierungssystem<br />
miteinander zu verschmelzen. Nicht jedes<br />
Hersteller wie Anwender von Werkzeugmaschinen profitieren mit<br />
der Steuerungslösung von einem höheren Grad an Standardisierung<br />
Konzept eignet sich für alle Maschinen<br />
gleichermaßen. Einzelmaschinen haben<br />
gegenüber verketteten Maschinen naturgemäß<br />
weniger Sicherheitsfunktionen und<br />
benötigen keine übergeordnete Sicherheitsbereichs<br />
abschaltung. Für diesen Anwendungsfall<br />
eignen sich z. B. die konfigurierbaren<br />
Steuerungssysteme PNOZmulti 2<br />
von Pilz, die mit vorkonfektionierten Funktionen<br />
die Anforderungen schnell und einfach<br />
umsetzen.<br />
Durch den hohen Exportanteil von Serienmaschinen,<br />
sind die Maschinenbauer<br />
gezwungen je nach Land lokal bevorzugte<br />
Maschinensteuerungen zu berücksichtigen.<br />
Damit die Adaptionsfähigkeit der<br />
Sicherheitssysteme an die verschiedenen<br />
Maschinensteuerungen gegeben ist, müssen<br />
alle gängigen Feldbus- und Ethernetbasierenden<br />
Kommunikationssysteme unterstützt<br />
werden. Viele Maschinenhersteller<br />
setzen gegenwärtig auf Steuerungskonzepte,<br />
in denen Sicherheit und Automatisierung<br />
voneinander getrennt sind,<br />
und definieren so gleichzeitig einen weltweit<br />
verwendbaren Sicherheitsstandard,<br />
der Kosten für Konstruktion und Betrieb<br />
reduziert. Mit konfigurierbaren Steuerungssystemen<br />
lassen sich Applikationen<br />
– unabhängig von der gewählten Prozesssteuerung<br />
und vom verwendeten Feldbussystem<br />
– sehr einfach realisieren. Zusatzmodule<br />
wie die sicheren Motion Monitoring<br />
Module für PNOZmulti 2 überwachen<br />
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Arnold realisiert<br />
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DerKonstrukteu<br />
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Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 83<br />
Arnold.indd 1 22.08.<strong>2016</strong> 12:17:04
WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
eine oder zwei Achsen in Antrieben. Sämtliche<br />
Sicherheitsfunktionen können nach<br />
EN 61800-5-2 für elektrische Leistungsantriebssysteme<br />
mit einstellbarer Drehzahl<br />
einfach umgesetzt werden.<br />
Diagnosedaten lassen sich über die<br />
Ethernet-Schnittstelle des PNOZmulti 2<br />
komfortabel zur Anzeige an die CNC-Steuerung<br />
führen. Diagnose- oder Störungsmeldungen<br />
werden im Klartext angezeigt<br />
und unterstützen den Bediener bei der<br />
Fehlerbehebung.<br />
02 Die Motion Monitoring Module<br />
des konfigurierbaren Steuerungssystems<br />
überwachen die Antriebe im<br />
Sicherheitssystem<br />
Übergreifendes<br />
Steuerungskonzept<br />
Wenn mit Blick auf die Automatisierung die<br />
Anforderungen an die Werkzeugmaschine<br />
anspruchsvoller werden und als Kommunikationsstandard<br />
Profibus/Profisafe im Einsatz<br />
sind, ist die Steuerung PSSuniversal<br />
multi von Pilz eine passende Wahl. Die flexible<br />
und leistungsfähige Steuerung mit Profibus/Profisafe-Schnittstelle<br />
ist ein Teil des<br />
Automatisierungssystems PSS 4000. Diese<br />
Steuerungslösung für Sicherheit und Automation<br />
kann als Standalone-Version oder<br />
vernetzt im Systemverbund mit PSSuniversal<br />
PLC, PSSuniversal I/O und Netzwerkkomponenten<br />
eingesetzt werden. Hersteller<br />
wie Anwender von Werkzeugmaschinen<br />
profitieren von einem höheren Grad an<br />
Standardisierung und einer einfachen Programmierbarkeit<br />
aller Sicherheitsfunktionen<br />
in ihren Profibus/Profisafe-Architekturen.<br />
Mit dem grafischen Programm-Editor PASmulti<br />
ist die intuitive und schnelle Konfiguration<br />
und Programmierung aller Maschinensicherheitsfunktionen<br />
möglich. Mit einer umfangreichen<br />
Bibliothek an nicht-sicheren und<br />
zertifizierten Fail-safe-Bausteinen sind eine<br />
besonders einfache Handhabung und eine<br />
hohe Wiederverwendbarkeit sichergestellt.<br />
Mit PSSuniversal multi verschmelzen Automatisierungs-<br />
und Sicherheitsperipherie zu<br />
einer gemeinsamen Infrastruktur, weitere Geräte<br />
und Feldbusanschaltungen sind nicht erforderlich.<br />
Das ist ein nachhaltiger Beitrag zur<br />
Reduzierung von Kosten und Komplexität.<br />
Bilder: bluedesign/Fotolia, Pilz<br />
www.pilz.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2016</strong> im 47. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />
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Chefredakteur: Dr. Michael Döppert (md), M.A.<br />
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Redaktionsassistenz: Gisela Kettenbach,<br />
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Angelina Haas, Melanie Lerch, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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Sonja Schirmer<br />
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84 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Selbstverdichtender Vergussbeton<br />
mit hohen Dämpfungswerten<br />
Der Vergussbeton Durfill ist Spitzenreiter, wenn es um die schwingungsarme<br />
Konstruktion schnell und präzise arbeitender<br />
Maschinen und Anlagen geht. Zu diesem Ergebnis kommt eine<br />
Studie des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und<br />
Umformtechnik IWU in Chemnitz zur „Dämpfungsmessung an<br />
Stahlprofilen mit unterschiedlichen Füllstoffen“. Der Vergussbeton<br />
der Durcrete GmbH wurde auf Basis eines Spezialbindemittels der<br />
Dyckerhoff GmbH entwickelt. Das Füllmaterial dämpft bei Hybridoder<br />
Sandwichkonstruktionen die Schwingungen, vermindert die<br />
Schallabstrahlung, erhöht die Steifigkeit und die Wärmeträgheit.<br />
Angeliefert wird der Beton als Trockenmischung. Vor Ort wird das<br />
Material mit Wasser vermischt und die selbstverdichtende Gussmasse ohne Rütteln in die Konstruktion<br />
gepumpt. Das Verfüllen geschieht entweder im Schweißbetrieb, in der Gießerei, beim Präzisionsbearbeiter<br />
oder durch Systempartner von Durcrete. Das Material bindet ohne Wärmezufuhr ab.<br />
Aufgrund der Spezialrezeptur ist der Beton schwindarm und schnellerhärtend eingestellt.<br />
Für leistungsstarke<br />
Werkzeugmaschinen:<br />
Effiziente & dynamische<br />
Torquemotoren.<br />
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Schlüsselsystem für sichere Betriebsartenwahl bis PL e<br />
Die Betriebsartenwahl stellt Maschinenbauer seit Jahren vor Herausforderungen.<br />
Häufig werden bestehende Sicherheitseinrichtungen<br />
manipuliert, um Einricht- oder Wartungsarbeiten durchführen zu<br />
können – mit teilweise hohen Risiken für die Mitarbeiter. Daher steht<br />
dieses Thema im Fokus des Messeauftritts der Euchner GmbH + Co.<br />
KG. Der Spezialist für Sicherheitsschaltgeräte präsentiert auf der seine<br />
Lösungen im Bereich elektronischer Zugangssysteme für die sichere<br />
Anwahl von Betriebsarten. Eines der Highlights ist das elektronische<br />
Schlüsselsystem EKS FSA, das die sichere Betriebsartenwahl per<br />
Touchpanel bis PL e erstmals ohne mechanische Bedienelemente<br />
gestattet. Das System besteht aus einer über Schnittstellen mit dem PC oder der Steuerung verbundenen<br />
Schreib-/Lesestation sowie mindestens einem Schlüssel mit einem beschreibbaren Speicher.<br />
Es lässt sich wahlweise für die Betriebsartenwahl mit Tasten sowie in der Version EKS FSA auch mit<br />
Softkeys und Touchpanels verwenden.<br />
Die großen Vorteile: Jeder Schlüssel lässt sich einer Person individuell zuordnen. Damit werden<br />
Verantwortlichkeiten nachvollziehbar. Zudem können Berechtigungen für spezielle Tätigkeiten je<br />
nach Ausbildungsstatus der Mitarbeiter auf dem Schlüssel gespeichert werden. Das erhöht die Sicherheit<br />
zusätzlich und stellt durch die Personalisierung sicher, dass besonders gefährliche Arbeiten nur<br />
von entsprechend ausgebildeten und geschulten Mitarbeitern vorgenommen werden. Geht ein<br />
Schlüssel verloren, wird dieser einfach gesperrt. Und nicht zuletzt bieten die elektronischen Schlüssel<br />
einen wesentlich wirkungsvolleren Kopierschutz als mechanische Schlüssel oder Passwörter.<br />
Am besten überzeugen<br />
Sie sich selbst:<br />
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Frässpindeln für die Hochvolumenzerspanung<br />
Eine neue Generation leistungsstarker Frässpindeln für die<br />
hochvoluminöse Aluminiumzerspanung hat GMN herausgebracht.<br />
Mit dem Modell HCS 230 – 30000/150 lassen sich<br />
filigrane und komplexe Integralbauteile schneller und<br />
wirtschaftlicher fertigen, da bei unveränderter Bauform die<br />
Leistung um 25 % verbessert werden konnte. Außerdem wurde<br />
eine hydroviskose Dämpfung integriert, die Eigenschwingungen<br />
bei der Bearbeitung messbar reduziert. Eine einstellbare Lagervorspannung<br />
zur Anpassung der Steifigkeit sowie die integrierte Sensorik tragen zusätzlich<br />
dazu bei, die Zerspanrate, die Genauigkeit und die Oberflächenqualität zu steigern. Für<br />
das Modell wurde die Dauerleistung von 120 auf 150 kW angehoben. Diese stellt es für Drehzahlen<br />
von 17 300 bis 30 000 Umdrehungen bereit. Dabei wird ein Drehmoment von 83 Nm erzielt.<br />
Halle 4, Stand A77<br />
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www.gmn.de
WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
Mit seinen für höchste Präzision<br />
bekannten Teilgeräten beliefert<br />
ein Spezialist für Antriebs- und<br />
Positionier-Technologie als<br />
Erstausrüster den Maschinenbau.<br />
Diese Teilgeräte sind in Werkzeugmaschinen,<br />
wie z. B. Bohr-,<br />
Fräs- und Bearbeitungs zentren,<br />
essenzielle Komponenten. Sie<br />
bringen dort die Werkstücke<br />
exakt und sekundenschnell in die<br />
für die Bearbeitung gewünschte<br />
Position.<br />
Mit Präzision zum Erfolg<br />
Positionier- und Teilgeräte – Komponenten für den Werkzeugmaschinenbau<br />
Wir fragen bei anderen Anbietern gar<br />
nicht mehr an“, betont Reiner<br />
Wahlers, Geschäftsführer bei den auf Strömungsbauteile<br />
für die Luft- und Raumfahrt<br />
spezialisierten Präwest Präzisionswerkstätten<br />
in Bremen. Und fügt hinzu: „Ein größeres<br />
Kompliment kann man einem Lieferanten<br />
überhaupt nicht machen.“ Er spricht über<br />
das Remscheider Unternehmen Peiseler,<br />
mit dem Präwest seit mehr als 30 Jahren<br />
zusammenarbeitet.<br />
Da so gut wie alle Industrieprodukte durch<br />
Fügen oder umformende sowie zerspanende<br />
Verfahren, wie z. B. Drehen, Bohren,<br />
Fräsen, Sägen und Schleifen, hergestellt<br />
werden, sind Teilgeräte elementar für deren<br />
meist automatisierte Fertigungsprozesse.<br />
Selbst im Motorenbau der Formel 1 kommen die Teilgeräte<br />
zum Einsatz, um die Zylinderköpfe präzise zu fertigen<br />
Insofern hat Peiseler, einer der weltweit<br />
führenden Hersteller auf diesem Gebiet,<br />
einen gewissen Anteil daran, dass der<br />
deutsche Maschinenbau international den<br />
besten Ruf genießt und an der Spitze steht.<br />
„Für uns ist dieses Unternehmen wegen<br />
seiner hohen Kompetenz im Engineering<br />
und der ausgeprägten Flexibilität bei Sonderlösungen<br />
ganz klar die erste Adresse“,<br />
hebt Wahlers hervor.<br />
Auch Dr. Andreas Scheidegger, Head of<br />
Development bei Liechti Engineering, kennt<br />
„keinen vergleichbaren Anbieter, der wirklich<br />
solch kundenspezifische Antriebe und<br />
Lösungen entwickelt.“ Der Schweizer Hersteller<br />
von Bearbeitungslösungen für Strömungsprofile<br />
von Flugzeugtriebwerken<br />
sowie Dampf- und Gasturbinen setzt die<br />
Teilgeräte von Peiseler bei zwei Plattformen<br />
ein. „Wenn es um spezielle Anwendungen<br />
geht, ist Peiseler für uns immer eine Alternative<br />
zu unseren eigenen Produkten“, erklärt<br />
Scheidegger. Denn dort verstehe man sehr<br />
01 Die Zweiachs-Schwenkeinrichtung<br />
ermöglicht eine 5-seitige Bearbeitung von<br />
Werkstücken in einer Aufspannung<br />
02 Der Peiseler-Wender AWUP 200 kommt u. a. bei<br />
den Ventilbohrungen von Autorad-Felgen zum Einsatz<br />
86 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
SPECIAL I WERKZEUGMASCHINEN<br />
schnell, welche technischen Anforderungen<br />
und Bedürfnisse zu erfüllen seien und liefere<br />
vor allem eine hohe Präzision und Qualität.<br />
Tausendstel Millimeter sind<br />
ausschlaggebend<br />
Präzision ist das entscheidende Stichwort.<br />
Für Peiseler ist diese eine der wichtigsten<br />
Grundlagen für den Erfolg. Die Positionierund<br />
Teilgeräte erreichen mit bis zu einer<br />
Winkelsekunde eine extrem hohe Genauigkeit.<br />
Das entspricht etwa dem Winkel, unter<br />
dem eine 1-Euro-Münze aus einer Entfernung<br />
von 4800 m erscheint. „Man stelle sich<br />
vor, auf der ausgetreckten Hand steht ein<br />
27 Tonnen schwerer Sattelzug, den es dann<br />
gilt festzuhalten, ohne die Position des<br />
Armes um weniger als ein Zehntel der Dicke<br />
eines Haares zu verändern“, veranschaulicht<br />
Dr. Benedict Korischem, einer der beiden geschäftsführenden<br />
Gesellschafter von Peiseler.<br />
Genau darin hebe sich das Unternehmen<br />
vom Wettbewerb ab. Der Unterschied zur<br />
Konkurrenz liege teilweise bei nur tausendstel<br />
Millimetern, aber diese seien oftmals entscheidend<br />
und ein Grund für die Spitzenposition<br />
im internationalen Marktvergleich.<br />
„Für uns ist diese Hochgenauigkeit das<br />
Peiseler-Gen, das sich wie ein roter Faden<br />
durch die Geschichte unseres bereits 1819<br />
gegründeten Unternehmens zieht und den<br />
größten Teil unserer Produktpalette umfasst“,<br />
Mit Innovationen zum Technologieführer<br />
ergänzt sein Partner Lothar Schwarzlose.<br />
Dazu gehören Wender, Tische, Schwenkköpfe<br />
und Werkstückwechsel tische sowie die<br />
zu den Top-Produkten zählenden Zweiachs-<br />
Schwenkeinrichtungen, die mit zwei rotativen<br />
Achsen das Bearbeiten der Werkstücke in<br />
allen Positionen erlauben. Letztere ergänzen<br />
häufig Werkzeugmaschinen, die mit drei<br />
weiteren Linear-Achsen ausgerüstet sind und<br />
so beliebige Drehungen ermöglichen.<br />
Breite Produktpalette für<br />
unterschiedlichste Fertigungen<br />
So befähigen diese z. B. einen Luxusuhrenhersteller,<br />
Fassungen für Brillanten exakt zu<br />
fräsen. Die Teilgeräte von Peiseler können<br />
aber nicht nur solche leichten Werkstücke<br />
positionieren, sondern auch tonnenschwere.<br />
Der Kunde MCM, ein italienischer Produzent<br />
von Werkzeugmaschinen, arbeitet u. a.<br />
für einen großen europäischen Flugzeugbauer.<br />
Dort gilt es, Stahlblöcke mit bis zu 30 t<br />
Gewicht auf den hundertstel Millimeter genau<br />
in Position bringen. Dies ist erforderlich,<br />
um darauf gespannte Strukturbauteile für<br />
die Fahrwerksaufhängung so zu drehen und<br />
zu wenden, damit diese an den vorgesehenen<br />
Stellen gefräst werden können.<br />
Für die unterschiedlichsten Bearbeitungen<br />
von Werkstücken bietet Peiseler ein breites<br />
Portfolio an. Das Standardprogramm umfasst<br />
14 Gehäusegrößen zwischen 100 und<br />
Dank seiner zahlreichen Innovationen gilt Peiseler auf seinem Gebiet heute als einer<br />
der wesentlichen Technologieführer. So präsentierte das Unternehmen 1997 die<br />
weltweit ersten NC-Teilgeräte mit Direktantrieb. 2001 folgte die erste direkt<br />
angetriebene Zweiachs-Schwenkeinrichtung. Weitere Innovationen sind beispielsweise<br />
auch die pneumatisch gesteuerten Werkstückwechsel-Systeme, die kürzeste<br />
Wechselzeiten ermöglichen. Sich drehende Paletten erlauben einen pendelnden<br />
Austausch der Werkstücke zwischen Bearbeitungsraum und Beladeposition.<br />
Darüber hinaus sind alle Peiseler-Geräte mit einer verzugsfreien Klemmung<br />
ausgerüstet. Neben hydraulischen Systemen kommen auch patentierte pneumatische<br />
Klemmungen mit stärksten Haltemomenten zum Einsatz.<br />
03 Auf diesen Spannkubus aus Stahl werden zu<br />
fräsende Fahrwerksaufhängungen aus Titan<br />
gespannt. Bis zu 28 t wiegt der gesamte Aufbau,<br />
den der Peiseler-Drehtisch mühelos bewegt<br />
2000 mm sowie Planscheiben-Durchmesser<br />
von 100 bis 3500 mm. Die zwischen 50 und<br />
22 000 kg schweren Teilgeräte erlauben Werkstückzuladungen<br />
zwischen 1 g und 50 000 kg.<br />
Auch wenn die Standard-Produkte häufig<br />
noch auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtet<br />
werden, so entwickelt Peiseler häufig Sonderkonstruktionen,<br />
die maßgeschneidert<br />
sind auf die Wünsche der Kunden.<br />
„Gerade in der Fähigkeit, Fertigungstechnik,<br />
Innovation und Kundenanforderungen<br />
zu einem System zusammenzuführen,<br />
hebt sich Peiseler vom Wettbewerb ab“, unterstreicht<br />
Edmund Woldomirski, Leiter Einkauf<br />
bei Chiron in Tuttlingen, einem der<br />
weltweit führenden Hersteller im Werkzeugmaschinenbau.<br />
Mit einem Anteil von über<br />
80 % bei den eingesetzten Teilgeräten gilt<br />
Peiseler dort seit Jahrzehnten als First Supplier.<br />
„Wir pflegen einen regen und positiven<br />
Technologieaustausch“, erläutert Woldomirski.<br />
„Und die Innovationen unseres technisch<br />
kompetenten und leistungsfähigen Partners<br />
kommen auch Chiron ausgesprochen zugute“,<br />
weiß er abschließend zu berichten.<br />
Bilder: Aufmacherbild, Bilder 1 und 2 Peiseler,<br />
Bild 3 Premium AEROTEC<br />
www.peiseler.de<br />
HEMA.indd 1 19.08.<strong>2016</strong> 10:19:56<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 87
WERKZEUGMASCHINEN I SPECIAL<br />
Das Maschinendesign vereinfachen<br />
Dezentrale Servotechnik bringt Blech besser in Form<br />
Den Anfang des Bearbeitungsprozesses<br />
in der Blechbiegemaschine übernimmt<br />
ein Bediener, der die Blechtafel auf die<br />
waagerechte Arbeitsebene legt. Positionierachsen<br />
übernehmen vollautomatisch das<br />
Ausrichten des Werkstückes an der Biegedeshalb<br />
so entscheidend für die weitere<br />
Fertigungsqualität, weil sie während der<br />
Bearbeitung eines Werkstücks nur ein einziges<br />
Mal erfolgt.<br />
Antriebe einfach vor Ort<br />
In seiner neuen Maschinengeneration hat sich Salvagnini, von<br />
traditionellen Antriebsarchitekturen gelöst. Statt die Antriebe für den<br />
Werkzeugwechsel innerhalb der Maschine zentral im Schaltschrank zu<br />
installieren, setzt der Hersteller von Blechbiegemaschinen dezentrale<br />
Servoverstärker zur Positionierung ein. Die Servoantriebe liefern dabei<br />
Kosteneinsparungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
einheit unter dem so genannten Niederhalter.<br />
Dieser klemmt das Blech ein,<br />
während die Biegeeinheit mit der so genannten<br />
Kantschwinge schnell eine beliebige<br />
Anzahl von Abkantungen nach oben oder<br />
unten ausführt. Die präzise Referenzlage ist<br />
Für den Antrieb der dafür eingebauten<br />
Positioniereinheiten nutzt Salvagnini<br />
dezentrale Servoregler der Reihe AKD-N<br />
von Kollmorgen. Mit der neuen Gerätegeneration<br />
des Spezialisten für Antriebstechnik<br />
und Motion Control ist es einfach<br />
möglich, die Regler direkt vor Ort in<br />
unmittel barer Nähe zu den Motoren zu<br />
montieren. Ein Vorteil dieser dezentralen<br />
Architektur erschließt sich aus dem dramatisch<br />
sinkenden Aufwand für die Verkabelung<br />
der insgesamt sieben dezentralen Servoachsen<br />
in der Maschine mit dem Namen<br />
P2lean. Bei einem zentralen Aufbau mit<br />
Schaltschrankumrichtern waren die geschirmten<br />
Kabel zwischen Motor und Regler<br />
sowie die Leitung für das Rückführungssystem<br />
bisher nicht selten über eine Distanz<br />
bis zehn Metern zu verlegen. Das<br />
macht in Summe bei sieben Positionierachsen<br />
eine Gesamtlänge von 140 Metern (14<br />
Einzelleitungen mit jeweils zehn Metern).<br />
Mit der jetzigen Lösung aus einem zentralen<br />
Versorgungsmodul AKD-C im Schaltschrank<br />
und sieben dezentralen Servoreglern<br />
in zwei Gruppen mit drei und vier Achsen<br />
sind es jetzt nur noch 40 Meter. Diese<br />
Gesamtlänge errechnet sich wie folgt: Zwei<br />
Hybridkabel mit Leistungsversorgung und<br />
Feedback zwischen Versorgungsmodul und<br />
den beiden am dichtesten liegenden dezentralen<br />
Antriebssträngen mit insgesamt 20<br />
Metern plus jeweils noch mal drei Meter zur<br />
Anbindung zwei der drei Achsen innerhalb<br />
der ersten Gruppe und viereinhalb Metern<br />
für weitere drei Achsen in der zweiten<br />
Gruppe. Hierbei ist zu wissen, dass der<br />
durchschnittliche Abstand der IP67-Geräte<br />
in der Anlage eineinhalb Meter nicht<br />
übersteigt.<br />
Bleibt noch die Versorgung der Motoren.<br />
Auch diese sind maximal eineinhalb<br />
Metern von den dezentralen Servoreglern<br />
AKD-N entfernt eingebaut. Weil die<br />
Kollmorgen-Lösung mit der innovativen<br />
Einkabelanschlusstechnik ausgestattet ist,<br />
sind lediglich weitere 7,5 Meter Leitung<br />
notwendig. Zusammengerechnet bringt der<br />
Einsatz der dezentralen Servoregler AKD-N<br />
in Verbindung mit der Einkabelanschlusstechnik<br />
allein bei der Installation eine<br />
88 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
Ersparnis von 100 Metern – nämlich von<br />
140 auf 40 Meter und damit von rund 71 %.<br />
Effektiver weil sparsamer<br />
breiten muss, sinkt der Aufwand für die Klimatisierung.<br />
Dieser Aspekt bringt zwei Effekte<br />
mit sich: Erstens kleinere und damit preiswertere<br />
Auslegung der Klimatisierung sowie<br />
zweites eine verbesserte Energieeffi zienz als<br />
Folge des geringeren Eigenverbrauchs des<br />
Schaltschranks. Einsparungen von 30 % hat<br />
Kollmorgen bei der Applikation von Salvagnini<br />
konkret errechnet.<br />
Platzersparnis, steigende Energieeffi zienz<br />
sowie sinkende Installations- und Montagekosten<br />
sind drei Vorteile der dezentralen Servotechnik<br />
in Form der AKD-N Servoverstärker<br />
von Kollmorgen, die ihrerseits zu mittelbaren<br />
Kostensenkungen führen. Interessant<br />
ist dabei der Zusammenhang, dass<br />
dieser sparsame Umgang mit Ressourcen<br />
auch noch mit einem geringeren monetären<br />
Aufwand für die Hardware verbunden ist. Die<br />
dezentrale Architektur kostet im Vergleich<br />
zur zentralen Schaltschrank lösung bei der<br />
kleinsten Salvagnini-Maschine mindestens<br />
3,5 % weniger, bezogen auf die antriebstechnische<br />
Ausrüstung. Bei Anlagen mit mehr<br />
Performance und höherer Achsenzahl sind<br />
bis zu 10 % drin.<br />
Energieeffizienz gesteigert<br />
Ihr Drehund<br />
Achsenpunkt<br />
in Sachen<br />
Innovation!<br />
13.-17.09<br />
Halle 4<br />
Stand 4E18<br />
Platzersparnis, Energieeffizienz und sinkende Installationskosten<br />
sind drei Vorteile der dezentralen Servotechnik<br />
Dieser sparsame Umgang mit Installationstechnik<br />
bringt im direkten Zusammenhang<br />
weitere Verbesserungen als direkte Folge<br />
der deutlich kürzeren Leitungen. Die brauchen<br />
nämlich weniger Platz in der Maschine<br />
und lassen sich darüber hinaus auch<br />
schneller verlegen. Dabei sorgt die geringere<br />
Steckeranzahl auch noch für Zeitgewinn<br />
beim Anschließen – was am Ende Kosteneinsparungen<br />
von 30 % zur Folge hat.<br />
Die weiteren Vorteile der dezentralen Servotechnik<br />
finden sich auch abseits der<br />
eigentlichen Maschine – und zwar im Schaltschrank.<br />
Weil sich die Verlustwäre der Regler<br />
nicht mehr hinter geschlossenen Türen aus-<br />
Ein weiteres Novum der Maschine: Ersatz der<br />
zentralen Hydraulikpumpe durch einen<br />
synchronisierten Verbund elektrisch angetriebener<br />
Servoaktuatoren<br />
Für einen weiteren Innovationsschritt nutzt<br />
Salvagnini ebenfalls Antriebstechnik von<br />
Kollmorgen. Hierbei wurde das zentrale<br />
Hydrauliksystem mit Hauptpumpe und entsprechend<br />
leistungsstarkem Asynchronmotor<br />
von drei Aktuatoren substituiert. Hocheffiziente<br />
Servoaktuatoren – angetrieben von<br />
Kollmorgen AKM-Servomotoren und geregelt<br />
von Servoverstärker der Reihe S700 –<br />
liefern erst dann Kraft, wenn der Prozess diesen<br />
gerade erfordert. Folglich steigt an dieser<br />
Stelle die Energieeffizienz, weil die Anlage<br />
lediglich die gerade aktiven Formprozesse<br />
antreibt und nicht ein komplettes, üppig ausgelegtes<br />
System betriebsbereit halten muss.<br />
Aufgrund der Regelgenauigkeit der<br />
Kollmorgen-Antriebsachsen steigt zudem<br />
die Fertigungsqualität, weil die geforderten<br />
Formkräfte mit höherer Wiederholgenauigkeit<br />
und schneller abrufbar sind. In Summe<br />
ist es Salvagnini mit der P2lean gelungen,<br />
eine gleichermaßen ökonomische, ökologische<br />
und damit höchst wettbewerbsfähige<br />
Maschine für Unternehmen<br />
der Blechbearbeitung zu<br />
entwickeln. Die dezentrale<br />
Servotechnik von Kollmorgen<br />
leistet dafür wertvolle<br />
Beiträge zur Ressourceneffizienz<br />
– vor allem in puncto<br />
Verkabelung sowie Schaltschrankplatz<br />
und Schaltschrankklimatisierung.<br />
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MIT EXPERTEN IM DIALOG I SERIE<br />
Konstruktionssoftware vom<br />
Maschinenbauer?<br />
Ein Hochtechnologieunternehmen das für Fertigungslösungen in den Bereichen<br />
Werkzeugmaschinen und Lasertechnik bekannt ist, bietet auch Software für die<br />
Blechkonstruktion an. Was hat es damit auf sich, welche Vorteile bietet das dem<br />
Konstrukteur und wo soll die Reise noch hingehen? Wir haben nachgefragt bei<br />
Ralf Dlapal, Leiter „Internationaler Vertrieb Software“ bei Trumpf.<br />
Sie sind Hersteller und Anbieter von Lasertechnik und Metallbearbeitungsmaschinen.<br />
Wie kamen Sie auf die Idee, eine Software<br />
zur Konstruktion von Blechteilen zu entwickeln?<br />
Wenn man sich heute die Schmerzpunkte der Programmierer<br />
anschaut, beginnen die genau dort, wo man vernünftige und fertigungsgerechte<br />
Zeichnungen braucht. Diese Zeichnungen kommen<br />
oft nur als Skizzen, das heißt, da müssen die Programmierer<br />
selbst konstruieren oder Zeichnungen erstellen. Ein weiterer<br />
Schmerzpunkt: Oftmals sind die Zeichnungen nicht blechgerecht.<br />
Ich muss sie also nachbearbeiten, um daraus überhaupt ein<br />
Blechteil erstellen zu können. Das ist in den aktuellen CAD-<br />
Systemen nicht optimal unterstützt. Deswegen haben wir als<br />
Trumpf gesagt: Wir wissen, wie das optimale CAD-System für<br />
Konstrukteure aussehen muss. Dementsprechend haben wir mit<br />
TruTops Boost eine einfach zu bedienende Software geschaffen,<br />
die sich genau an den Bedürfnissen der Konstrukteure orientiert.<br />
Nahezu alle großen Anbieter von 3D-CAD-Software haben<br />
speziell auf die Blechkonstruktion abgestimmte Funktionen und<br />
Automatismen im Programm. Wozu brauche ich als Konstrukteur<br />
Ihre Software?<br />
Unsere Software besitzt viele blechspezifische Features, die man<br />
auch mit einer anderen Software erstellen könnte. Aber TruTops<br />
Boost bietet darüber hinaus verschiedene Makros und Vorlagen.<br />
Wir haben hier also unser Trumpf-eigenes blechspezifisches<br />
Know-how eingebracht, wie beispielsweise unsere Verkürzungsfaktoren,<br />
spezielle Eckenfreisparungen fürs Laserschweißen und<br />
vieles mehr. Bei Freistichen beispielsweise gibt es, je nachdem<br />
welche Maschine ich im Einsatz habe, verschiedene Arten von<br />
Freistichen: Für Laser z. B. einen V-Schnitt, für die Stanzbearbeitung<br />
die Form des jeweiligen Stanzwerkzeugs. Bei unserer<br />
Software wird der Freistich einfach durch Anklicken und Setzen<br />
erzeugt. Bei anderen Software-Herstellern muss der Konstrukteur<br />
das aufwendig auskonstruieren.<br />
Trumpf ist ja sehr in das Thema Industrie 4.0 involviert. Welche<br />
Rolle spielt die Software TruTops Boost in dem Szenario der<br />
vernetzten Produktion und der Smart Factory?<br />
TruTops Boost ist ein wichtiger Bestandteil in der vernetzten Produktion.<br />
Bereits bei der Programmierung können Lagerinformationen<br />
wie z. B. Resttafeln abgerufen und direkt reserviert werden.<br />
Die Integration der Programmierung und Maschinenrückmeldungen<br />
in Fertigungssteuerungs- und Softwaresysteme ist problemlos<br />
möglich. Über die Teilevereinzelung können wir auch zu<br />
MES-Systemen vernetzt sein. Hier haben wir also diverse Schnittstellen<br />
in die anderen Produktionsbereiche.<br />
Was ist Ihre Vision für die Zukunft der Prozesskette Blech und<br />
was bedeutet das für den Konstrukteur?<br />
Die Vision ist sicherlich, dass der Konstrukteur immer mehr Information<br />
über spätere Fertigungsschritte oder weitere Gegebenheiten,<br />
die in einem späteren Fertigungsprozess beachtet werden<br />
müssen, bereits in die Zeichnung beziehungsweise in das CAD-<br />
Modell einbaut. Natürlich wird es in der ganzen Prozesskette<br />
Blech darum gehen, nicht nur eigene Aufgaben zu berücksichtigen,<br />
sondern vielmehr auch Außerhausfertigungsmaßnahmen<br />
optimal zu unterstützen. Es geht also nicht mehr nur um die Frage<br />
„Was braucht jetzt die jeweilige spezifische Schneidmaschine?“,<br />
sondern vielmehr um die Frage „Was brauchen alle notwendige<br />
Arbeitsschritte an Fertigungsinformationen?“ Hier sind natürlich<br />
noch viele andere Informationen denkbar.<br />
www.trumpf.de<br />
Wie sieht es mit den Schnittstellen und mit der Integrationsfähigkeit<br />
insgesamt aus?<br />
Wir haben großen Wert darauf gelegt, ein sehr offenes System zu<br />
entwickeln. Mit TruTops Boost können wir ganz bewusst alle<br />
gängigen 2D- und 3D-CAD-Formate, einlesen und aufgrund des<br />
„Dynamic modeling“-Ansatzes auch problemlos weiterverarbeiten.<br />
Offene Schnittstellen zu ERP- und PPS-Systemen garantieren<br />
einen aktiven Austausch der Informationen.<br />
Ralf Dlapal, Leiter „Internationaler Vertrieb Software“ bei der<br />
TRUMPF GmbH + Co. KG in Ditzingen und Redakteurin Martina Heimerl<br />
90 Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong>
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2016</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 05. 10. <strong>2016</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 19. 09. <strong>2016</strong><br />
01<br />
03<br />
02<br />
04<br />
01 In Handlinganlagen unterscheiden Sicherheitslichtschranken mit<br />
Muting-Funktion sicher zwischen Mensch und Materialfluss. Es wird ein<br />
neu entwickeltes Verfahren vorgestellt, das ohne zusätzliche Muting-<br />
Sensoren auskommt.<br />
Bild: Leuze, Owen<br />
02 Verringerte Ausbringung oder gar ein Stillstand von Maschinen<br />
müssen so weit als möglich ausgeschlossen sein. Hier leisten Kupplungen<br />
einen essenziellen Beitrag zu einer zuverlässigen Antriebstechnik.<br />
Bild: R+W Antriebselemente, Klingenberg<br />
Der direkte Weg<br />
im Internet: www.DerKonstrukteur.de<br />
als E-Paper: www.engineering-news.net<br />
Redaktion: m.doeppert@vfmz.de<br />
Werbung: a.zepig@vfmz.de<br />
in sozialen Netzwerken:<br />
www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />
www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
03 Für Kraft-Weg-überwachtes Fügen sind elektrische Servopressen<br />
heute häufig die Systeme der Wahl. Ein Baukasten für solche Fügemodule<br />
greift auf kaltumgeformte Kugelgewindetriebe als Antriebselemente<br />
zurück.<br />
Bild: Eicherberger (CH)<br />
04 Von standardisierten Handlingmodulen zu fertig konfigurierten<br />
Systemen – die Idee dahinter ist schon älter und deren Erfolgsgeschichte<br />
begann vor 20 Jahren.<br />
Bild: Afag (CH)<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
Der Konstrukteur 9/<strong>2016</strong> 91
www.osram-group.de<br />
Licht ist Zukunft.<br />
Wir erfinden die beste Idee<br />
der Welt seit 110 Jahren neu.<br />
Von der Glühlampe über die LED bis zur Lasertechnologie war es ein langer und spannender Weg. Aber mit<br />
tausenden Patenten seit 1906 für uns nur der Anfang. Denn mit den Herausforderungen der Zukunft erwarten uns<br />
unendliche Möglichkeiten, Licht im digitalen Zeitalter wegweisend zu gestalten. Auch in Smart Watches oder sogar<br />
beim autonomen Fahren – Licht und OSRAM findet man heutzutage fast überall. Auf die nächsten 110 Jahre.<br />
Licht ist OSRAM.