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Aus der Region<br />

Bei der Urkundenübergabe waren dabei: (v.l.) Dieter Karels, Frauke<br />

Karels, Ulrike Kober und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Torsten Slink<br />

Foto: IHK<br />

Die Basis ostfriesischer Teekultur<br />

1841 gründete Jakob Fischer Hibben seinen Einzelhandel in<br />

Leer. Damals konnte keiner ahnen, dass damit eine 175-jährige<br />

Erfolgsgeschichte begonnen hatte, die bis heute andauert.<br />

I Der Kluntje knackt, als Ulrike Kober<br />

vorsichtig den heissen Tee in die traditionelle<br />

Ostfriesen Tasse mit dem Rosendekor<br />

gießt. Ursprünglich soll das Dekor<br />

aus den Hochkarpaten stammen, erst<br />

später wurde es von dem Unternehmen<br />

Wallendorfer Porzellan in Thüringen als<br />

Gestaltung von Teegeschirren verwendet.<br />

Seitdem Thüringer Händler Ende<br />

des 18. Jahrhunderts erstmals ihr Teegeschirr<br />

nach Ostfriesland brachten, ist<br />

es ein fester Bestandteil ostfriesischer<br />

Teekultur – und damit ein fester Bestandteil<br />

in Ulrike Kobers Sortiment. Vor<br />

Kurzem feierten sie und ihre Schwester<br />

Frauke Karels das 175-jährige Jubiläum<br />

ihres Geschäfts für Porzellan, Glas, Geschenkartikel<br />

und Küchenausstattung<br />

Ad. Hibben GmbH & Co KG in Leer. Seit<br />

1995 führen die Geschwister das Traditionsunternehmen<br />

in der Mühlenstraße.<br />

Vor allem die ideellen Werte des Kaufmanns<br />

standen und stehen bei den Betreibern<br />

bis heute im Mittelpunkt. „Als<br />

Einzelhändler möchten wir unseren<br />

Kunden beste Qualität, persönliche Beratung<br />

und individuellen Service bieten“,<br />

sagt Kober. „Die persönliche Ansprache<br />

und die Fachberatung ist unseren Kunden<br />

besonders wichtig“, ergänzt Karels.<br />

Die Geschichte des Unternehmens<br />

reicht indes deutlich weiter zurück. 1841<br />

gründete der Kaufmann Jakob Fischer<br />

Hibben sein Geschäft. Hibben besaß drei<br />

Segelschiffe, mit denen er im Im- und<br />

Exporthandel tätig war. Er exportierte<br />

vor allem ostfriesische Butter in großen<br />

Fässern nach England. Auf dem Rückweg<br />

brachte er das in Ostfriesland sehr geschätzte<br />

und viel gebrauchte englische<br />

und chinesische Porzellan mit, das er in<br />

seinem damals als „Colonialwarenladen“<br />

firmierenden Geschäft verkaufte.<br />

1866 übertrug Fischer Hibben seinem<br />

Sohn Adolf die Geschäfte. Adolf Hibben<br />

führte danach das Unternehmen unter<br />

seinem Namen weiter. Im Jahr 1887 eröffnete<br />

er in der Osterstraße 59 ein Fachund<br />

Einzelhandelsgeschäft für Glas,<br />

Porzellan und Steingut als Filiale. Die<br />

Geschäfte liefen gut, sodass er nur kurze<br />

Zeit später ein weiteres Geschäftshaus<br />

in der Osterstraße erwarb. Das alte<br />

Haus wurde abgerissen und es entstand<br />

ein neues, zweistöckiges Geschäfts- und<br />

Wohnhaus mit Packhaus.<br />

Die Betreiber kümmerten sich immer<br />

darum, ein Angebot zu schaffen, das nah<br />

an den Bedürfnissen der Kunden lag.<br />

1903 bekam Leer einen neuen Hafen<br />

und seine Kanalisation. Adolf Hibben<br />

warb angesichts dieser Jahrhundertleistung<br />

in der Ostfriesischen Tageszeitung<br />

mit der Anzeige: „Für den Anschluss an<br />

die Kanalisation empfehle ich freistehende<br />

Klosets – komplett auch mit Spül-<br />

16 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Oktober 2016

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