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Titel<br />

Die Ausbilder sind für die Azubis die ersten Ansprechpartner im Haus. Foto: Kuzmichstudio/Thinkstock<br />

bestimmtes Lebensalter erreicht ist. Außerdem<br />

sollten sich Prüfer durch bestimmte<br />

Eigenschaften wie beispielsweise<br />

Verantwortungsbewusstsein und<br />

persönliche Integrität auszeichnen.<br />

Schließlich sind zur Tätigkeit als Prüfer<br />

auch arbeits- und berufspädagogische<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig.<br />

Man denke nur an die Problematik der<br />

Prüfungsangst, die Notwendigkeit der<br />

didaktischen Aufbereitung der Prüfungsgegenstände<br />

und die situationsgerechte<br />

Anwendung der verschiedenen Prüfungsmethoden.<br />

Hinzu kommt noch die<br />

persönliche Eignung, die ein entsprechendes<br />

Maß an Urteilsvermögen und<br />

Gerechtigkeitssinn und ein Interesse für<br />

die Jugend voraussetzt.<br />

IHK als zuständige Stelle<br />

Die IHK prüft als zuständige Stelle im<br />

Sinne des BBiG, ob die in Aussicht genommenen<br />

Personen über die erforderliche<br />

Sachkunde und Eignung verfügen.<br />

Dann beruft sie nach pflichtgemäßem<br />

Ermessen die jeweiligen Prüferinnen und<br />

Prüfer. Dies ist in den letzten Wochen<br />

geschehen, die Prüferinnen und Prüfer<br />

der IHK haben ihre Berufungsschreiben<br />

und eine Urkunde über ihre Berufung<br />

erhalten. Die aktuelle Berufungsperiode<br />

hat zum 1. September 2016 begonnen<br />

und dauert fünf Jahre.<br />

Die künftigen Prüferinnen und Prüfer<br />

werden von der IHK auf ihre neue Tätigkeit<br />

vorbereitet. Das versteht sich von<br />

selbst. In Seminaren erfahren diese die<br />

wichtigsten Grundlagen. Als Gastprüfer/-<br />

in besteht die Möglichkeit zu hospitieren.<br />

Dabei blicken die Neuen den Kollegen<br />

über die Schulter und profitieren<br />

von deren Erfahrungen. Umfangreiches<br />

Informationsmaterial zum jeweiligen<br />

Ausbildungsberuf erleichtert die Einarbeitung<br />

und dient fortan als Leitfaden.<br />

Als neuer Prüfer oder Prüferin werden<br />

diese dann hoffentlich erfreut feststellen:<br />

Die Arbeit im Team und mit jungen Menschen<br />

macht Spaß. Zudem arbeiten Prüferinnen<br />

und Prüfer eng mit den Ausbildungspartnern<br />

Berufsschule und IHK<br />

zusammen. Somit sind sie immer über<br />

alle Neuerungen, Änderungen und Tendenzen<br />

informiert. Dieses Wissen können<br />

sie in ihrer Firma unmittelbar umsetzen.<br />

Ein Ehrenamt, das<br />

sich lohnt!<br />

Die Prüfertätigkeit ist nicht nur eine<br />

reizvolle Herausforderung, sondern<br />

bietet – auch für die Unternehmen –<br />

handfeste Vorteile, etwa<br />

• kostenlose Schulungen über neue<br />

Ausbildungsinhalte und Prüfungsabläufe,<br />

• Möglichkeit zur Mitgestaltung von<br />

Prüfungsabläufen und –Inhalten,<br />

• enger Kontakt zur IHK für Ostfriesland<br />

und Papenburg,<br />

• regelmäßiger Austausch mit anderen<br />

Fachleuten,<br />

• Einblick über die Ausbildung in<br />

anderen Betrieben und<br />

• die Möglichkeit, ein wirtschaftsund<br />

betriebsnahes Prüfungswesen<br />

mit zu gestalten.<br />

Schnittstelle: Ausbildende im<br />

Prüfungswesen<br />

Es kommt in der Praxis häufig vor, dass<br />

die Prüferinnen und Prüfer zugleich<br />

Ausbildende in den Unternehmen<br />

sind. Sie profitieren besonders vom<br />

Austausch zwischen Ausbildung und<br />

Prüfung und erhalten im Rahmen der<br />

Foto: Studio W Emden<br />

Prüfung auch Einblicke in das, was in<br />

anderen Unternehmen geschieht. Damit<br />

können sie Erfahrung sammeln und diese<br />

nutzbringend in ihre eigenen Ausbildungsprozesse<br />

mit einbringen.<br />

Die Ausbildenden sind für die Auszubildende<br />

die wichtigsten Bezugspersonen<br />

im Unternehmen. Sie stellen die Weichen<br />

für eine qualitativ hochwertige Ausbildung.<br />

Eine solche zeichnet sich nicht<br />

zuletzt dadurch aus, dass sachlich und<br />

zeitlich gegliederte Ausbildungspläne<br />

für alle Auszubildenden erstellt werden<br />

und zudem sichergestellt wird, dass die<br />

Ausbildungsinhalte systematisch und<br />

vollständig vermittelt werden.<br />

Die Auszubildenden<br />

Über eine hochwertige duale Berufsausbildung<br />

und die IHK-Abschlussprüfung<br />

gewinnen heutzutage die meisten Unternehmen<br />

ihre künftigen Fachkräfte.<br />

Dieser Weg hat den Vorteil, dass die Auszubildenden<br />

von vornherein auf die<br />

betrieblichen Bedürfnisse hin qualifiziert<br />

werden. Es spart zugleich Abwerbekosten<br />

für die Anwerbung von Fachkräften<br />

aus anderen Unternehmen. Schließlich<br />

wirkt sich die Ausbildung auch positiv<br />

auf die Altersstruktur der Belegschaft<br />

aus.<br />

Und die duale Berufsausbildung kommt<br />

gut bei denjenigen an, um die es geht.<br />

Rund 3.300 Auszubildende des letzten<br />

Ausbildungsjahres der von den Industrie-<br />

und Handelskammern betreuten<br />

Berufe sind im Rahmen der jüngsten<br />

Auszubildenden-Umfrage des Niedersächsischen<br />

Industrie- und Handelskammertages<br />

vom September 2016 befragt<br />

worden. Hier hat sich der große Zuspruch<br />

bestätigt: 82 Prozent der niedersächsischen<br />

Auszubildenden (die kurz vor der<br />

Abschlussprüfung stehen) würden ihren<br />

Ausbildungsberuf wieder wählen. Im<br />

Vorjahr waren es 80 Prozent.<br />

I<br />

Autor:<br />

Dirk Bleeker<br />

Referent Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

Telefon 04921 8901-82<br />

8 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Oktober 2016

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