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B l i c k p u n k t II/06 - Wunschkind eV

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Kinderwunschklagen – Die aktuelle Lage<br />

In den letzten Monaten haben viele Patienten den<br />

Kampf gegen ihre gesetzlichen und privaten Krankenkassen<br />

bezüglich der Kostenerstattung für die<br />

Maßnahmen der künstlichen Befruchtung aufgenommen<br />

und – wie die Erfahrung der letzten Monate<br />

zeigt – teilweise mit sehr beträchtlichem Erfolg.<br />

Inzwischen vertritt die Kanzlei von Langsdorff,<br />

Schlegel, Weidenbach 140 Paare gegen ihre gesetzlichen<br />

und privaten Krankenversicherungen. Die<br />

ersten Verfahren gegen die gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

sind bereits in der Berufungsinstanz<br />

anhängig und es wird mit einem ersten Berufungsurteil<br />

bzw. der Vorlage an das Bundesverfassungsgericht<br />

innerhalb der nächsten Wochen gerechnet.<br />

Anders als man glauben sollte, sind es nicht mehr<br />

nur die gesetzlich versicherten Paare, die Probleme<br />

bei der Kostenübernahme der Kinderwunschbehandlung<br />

haben, sondern vermehrt auch privatversicherte<br />

Paare und insbesondere mischversicherte<br />

Paare.<br />

Gerade die mischversicherten Paare sind besonders<br />

schwer betroffen, wenn der Verursacher der gesetzlich<br />

versicherte Ehepartner ist. In diesen Fällen zahlt<br />

die gesetzliche Krankenversicherung 50 Prozent der<br />

Behandlungskosten des bei ihr Versicherten und der<br />

extrakorporalen Maßnahmen. Dies hatte bisher zur<br />

Folge, dass in den Konstellationen, wo der Ehemann<br />

Verursacher und gesetzlich versichert war,<br />

das Paar auf den kompletten Kosten der Hormonbehandlung<br />

sitzen geblieben ist.<br />

Dieser Zustand soll demnächst Änderung erfahren.<br />

Der Kanzlei ist es gelungen, in einem diesbezüglichen<br />

Rechtsstreit in erster Instanz zu erwirken, dass<br />

der Richter einen rechtlichen Hinweis an die gesetzliche<br />

Krankenversicherung erlassen hat, dass<br />

Bevölkerung in Deutschland schrumpft schneller<br />

Frankfurter Rundschau, 16.3.<strong>06</strong><br />

Niedrigste Geburtenrate seit 1945 / Statistiker erwarten<br />

Exodus aus dem Osten und dringen auf bessere<br />

Familienförderung<br />

Der Rückgang der Bevölkerung in Deutschland<br />

beschleunigt sich. Trotz aller Bemühungen von<br />

Politik und Gesellschaft um mehr Familienfreundlichkeit<br />

hat die Bundesrepublik weiterhin<br />

die weltweit niedrigste Geburtenrate und Kinderzahl<br />

je 1000 Einwohner.<br />

Berlin - Nach einer am Mittwoch veröffentlichten<br />

Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung<br />

bringt statistisch gesehen jede Frau in der<br />

Bundesrepublik 1,36 Babys zur Welt - der niedrigste<br />

Wert seit 1945. Ein Ende des Trends ist der Erhe-<br />

diese auch von der Hormonbehandlung zumindest<br />

50 Prozent der Kosten übernehmen müsse.<br />

Das entsprechende Anerkenntnisurteil wird jeden<br />

Tag hier erwartet.<br />

Diese neue Rechtssprechung würde zu einer deutlichen<br />

finanziellen Entlastung bei mischversicherten<br />

Paaren mit dieser Konstellation führen.<br />

Auch bei den privatversicherten Paaren gibt es Anlass<br />

zu neuer Hoffnung. Die bisherige Praxis stellt<br />

sich dergestalt dar, dass die privaten Krankenversicherungen<br />

in der Regel die Kostenzusage für drei,<br />

maximal vier, Behandlungsversuche erteilen und<br />

eine weitere Kostenübernahme mit der Begründung<br />

ablehnen, dass die notwendige Erfolgsaussicht nicht<br />

mehr gegeben sei und das Budget der privaten<br />

Krankenkassen entlastet werden müsse.<br />

Diese Ansicht ist nach Auffassung der Kanzlei von<br />

Langsdorff, Schlegel, Weidenbach völlig haltlos.<br />

Denn gemäß den Versicherungsbedingungen der<br />

privaten Krankenversicherungen sind diese zur Kostenübernahme<br />

verpflichtet, sofern eine medizinische<br />

Notwendigkeit gegeben ist.<br />

Von einer Begrenzung der Behandlungsversuche ist<br />

aber an keiner Stelle der Versicherungsverträge die<br />

Rede. So lange die Erfolgswahrscheinlichkeit für die<br />

künstliche Befruchtung mindestens 15 Prozent beträgt,<br />

sind die privaten Krankenversicherungen auch<br />

für weitere Behandlungsversuche kostentragungspflichtig.<br />

So ist es der Kanzlei erst kürzlich gelungen, die<br />

Kostenübernahme für den 5. bis 7. Versuch für ihre<br />

Mandanten zu erzielen.<br />

Fazit bleibt: Nur wer sich wehrt, hat eine Chance auf<br />

Veränderung und Verbesserung.<br />

bung zufolge nicht in Sicht; er werde sich verstärken,<br />

mit schlimmen Folgen für das Rentensystem<br />

und die Wirtschaft Ostdeutschlands.<br />

Die Zahl der geborenen Kinder wird nach den Erwartungen<br />

des privaten Instituts bis 2050 immer<br />

weiter abnehmen. Dann würden in Deutschland etwa<br />

halb so viele Kinder geboren wie heute, also<br />

rund 340 000. Der Statistik zufolge kamen voriges<br />

Jahr etwa 676 000 Jungen und Mädchen zur Welt.<br />

Als Folge sinkender Geburtenraten und der alternden<br />

Gesellschaft erwarten die Experten eine verstärkte<br />

Abwanderung junger, qualifizierter Fachkräfte<br />

aus strukturschwachen Regionen. Die Entwicklung<br />

lasse sich allenfalls dämpfen, sagte der Vorsitzende<br />

des Instituts, Hans Fleisch. Die neuen Länder<br />

werden nach seinen Erwartungen vom Bevölke-<br />

24 Blickpunkt <strong>II</strong>/<strong>06</strong>

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