B l i c k p u n k t II/06 - Wunschkind eV
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Allmählich reifte der Wunsch, noch mal ein Kind zu<br />
bekommen. Mit 47 Jahren kommt nur eine künstliche<br />
Befruchtung in Frage. In einer Heidelberger Klinik<br />
zahlte Karin S. 4000 Euro. Ohne Ergebnis. Ihre<br />
Eierstöcke produzierten zu wenig Eizellen, aber<br />
Spenderzellen sind ihr schließlich in Deutschland<br />
untersagt.<br />
Im Januar flog sie nach Polen - und ist jetzt in der<br />
19. Woche schwanger. Es werden Zwillinge.<br />
Mit Nadeln eher schwanger?<br />
ULM - Kann Akupunktur die Chancen einer<br />
Schwangerschaft nach einer künstlichen Befruchtung<br />
erhöhen? Laut einer Studie deutscher Forscher<br />
zur In-vitro-Fertilisation (IVF) ist das zumindest<br />
denkbar: 160 Frauen wurden nach einer IVF-<br />
Behandlung in zwei Gruppen unterteilt, von denen<br />
die eine akupunktiert wurde, die andere nicht. Sechs<br />
Wochen später zeigten sich der Ultraschall-<br />
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,384583,00.html<br />
© DER SPIEGEL 46/2005<br />
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Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIE-<br />
GELnet GmbH<br />
Wir danken dem Autor Udo Ludwig für die freundliche<br />
Genehmigung zum Nachdruck dieses Artikels.<br />
Überprüfung deutliche Unterschiede, heißt es in der<br />
Studie: Waren in der Kontrollgruppe nur 26% der<br />
Frauen schwanger geworden, betrug der Anteil bei<br />
den Akupunktur-Patientinnen immerhin 42%. Wie<br />
die Nadeln auf die Gebärmutter und die menschliche<br />
Fortpflanzung Einfluss nehmen, konnten die<br />
Forscher allerdings nicht bestimmten.<br />
Ungewollt kinderlos – Wege aus der Krise mit dem Paar+Programm<br />
Das deutschlandweit einmalige Paar+-Programm<br />
der Burg-Klinik/Stadtlengsfeld startet nach zwei<br />
erfolgreichen Testdurchläufen.<br />
Zwei Paare sind nach den Testwochen bereits<br />
schwanger geworden.<br />
„Eigentlich hatten wir die Hoffnung aufgegeben und<br />
versucht, mit unserer Situation zu leben“, erzählen<br />
Martina und Daniel Meier*. Nach sieben Jahren ungewollter<br />
Kinderlosigkeit und einem scheinbar endlosen<br />
Kampf ist Martina jetzt endlich schwanger geworden.<br />
„Das Paar+-Programm der Burg-Klinik in<br />
Stadtlengsfeld hat einen Wandel unseres Denkens<br />
verursacht und maßgeblich dazu beigetragen, dass<br />
wir bald glückliche Eltern eines Mädchen sind“, so<br />
Martina.<br />
Ungewollte Kinderlosigkeit – für viele Paare ein<br />
Thema. Einige Beziehungen geraten in eine tiefe<br />
Krise, wenn nicht einmal die Reproduktionsmedizin<br />
mehr greift. Genau dort setzt das deutschlandweit<br />
einmalige Paar+-Programm der Burg-Klinik in Stadtlengsfeld<br />
an: Während der einwöchigen Behandlung<br />
in der bekannten thüringischen Klinik arbeiten die<br />
betroffenen Paare gemeinsam mit den Experten ihre<br />
Kinderwunsch-Problematik auf. So finden sie neue<br />
Lösungswege, um mit der hohen körperlichen Belastung<br />
fertig zu werden und neue Hoffnung zu<br />
schöpfen. Paar+ soll dabei die klassische Reproduktionsmedizin<br />
begleiten und unterstützen. Nach zwei<br />
erfolgreichen Testwochen, aus denen bislang zwei<br />
schwangere Paare hervorgingen, startet das final<br />
konzipierte Programm Ende Januar erstmals in seiner<br />
neuen Form. „Wir haben bei dem letztendlichen<br />
Paar+-Konzept die Wünsche und Anregungen der<br />
Paare aus den Testwochen aufgegriffen und konnten<br />
das Konzept so noch weiter optimieren“, erklärt<br />
Dr. Andreas Schmidt, Leitender Psychologe in der<br />
Burg-Klinik.<br />
Wenn Stress und Belastung den Kinderwunsch<br />
behindern<br />
Bleibt einem Paar der eigene Kinderwunsch über<br />
lange Zeit verwährt, fühlen sich die Beteiligten oft<br />
einem Kreislauf aus Leistungsdruck, Schuldzuweisungen<br />
sowie Hoffnung und Verzweiflung ausgesetzt.<br />
Diese Dauerbelastung führt oft dazu, dass der<br />
Kinderwunsch in noch weitere Entfernung rückt. In<br />
der ruhigen und idyllischen Atmosphäre der Burg-<br />
Klinik und ihrer Umgebung lernen die Paare andere<br />
Betroffene kennen, mit denen sie sich austauschen<br />
können, und finden dank professioneller Moderation<br />
wieder neue Impulse für die Partnerschaft. „Gerade<br />
der Austausch mit anderen Paaren, die dasselbe<br />
durchlebt haben und durchleben, war sehr hilfreich<br />
für uns“, so das Paar Meier. Die Teilnehmer gelangen<br />
so wieder zu einer positiven, stressfreien Einstellung<br />
und mehr Gelassenheit, was sich letztendlich<br />
positiv auf die Erfüllung des Kinderwunsches<br />
auswirken kann. „Nicht zuletzt war das abwechslungsreiche<br />
Programm hilfreich, da es uns Alternativen<br />
für die Freizeitgestaltung und Entspannungstechniken<br />
nah gebracht hat“, erklären Martina und<br />
Daniel. Aber wie läuft das Programm ab?<br />
Dank Paar+ zu einer positiven Einstellung finden<br />
In einer ersten Orientierungsphase gehen die Fachleute<br />
der Burg-Klinik individuell auf jeden der Teilnehmer<br />
ein und versuchen, die paarspezifischen<br />
Daten zu erfassen. Hierzu gehören körperliche<br />
Symptome ebenso wie das Aufzeigen von Stressund<br />
Erschöpfungszuständen. Ist dies geschehen,<br />
definieren die Paare zusammen mit dem Klinikpersonal<br />
die eigenen Ziele und Grenzen. Hierbei lernen<br />
sie, den eigenen Partner noch wirksamer zu unter-<br />
6 Blickpunkt <strong>II</strong>/<strong>06</strong>