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Die Sorben (Wenden) in der Ober- und Niederlausitz - Domowina ...

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M<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenschutz <strong>der</strong> <strong>Sorben</strong> unter neuen Vorzeichen<br />

Wie für alle gesellschaftlichen Kräfte im Osten Deutschlands bedeutete<br />

die Wende von 1989/90 für die <strong>Sorben</strong> e<strong>in</strong>e gewaltige Zäsur. Da die Domow<strong>in</strong>a<br />

erst spät auf die Umbruchsituation im Herbst 1989 reagierte,<br />

konstituierte sich im November die Sorbische Volksversammlung als<br />

Oppositionsbewegung meist jüngerer <strong>Sorben</strong>. Sie for<strong>der</strong>te u. a. Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> Kulturentwicklung <strong>und</strong> Schulwesen, den Schutz des sorbischen<br />

Siedlungsraums vor dem Bergbau <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Demokratisierung <strong>der</strong> Domow<strong>in</strong>a.<br />

Am sorbischen R<strong>und</strong>en Tisch stritten verschiedene politische Richtungen<br />

über die Reform <strong>der</strong> nationalen Organisation. Dabei g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie darum, die Domow<strong>in</strong>a aus <strong>der</strong> Abhängigkeit von e<strong>in</strong>er Partei<br />

zu lösen.<br />

Dank <strong>in</strong>tensiver Bemühungen <strong>der</strong> Domow<strong>in</strong>a gelang es, m<strong>in</strong><strong>der</strong>heitenrechtliche<br />

Aspekte im E<strong>in</strong>igungsvertrag zu verankern <strong>und</strong> vor allem den<br />

Bestand sorbischer Institutionen (zweisprachiges Theater, Sorbisches National-Ensemble,<br />

Verlag, wissenschaftliches Institut) zu sichern. <strong>Die</strong> erwähnte<br />

Protokollnotiz zum Artikel 35 des E<strong>in</strong>igungsvertrags garantiert<br />

den <strong>Sorben</strong> den Schutz ihrer nationalen Identität <strong>und</strong> den Gebrauch <strong>der</strong><br />

Muttersprache im öffentlichen Leben. Das f<strong>in</strong>det sich auch <strong>in</strong> den Verfassungen<br />

des Freistaates Sachsen (Mai 1992) <strong>und</strong> des Landes Brandenburg<br />

(April 1992) wie<strong>der</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Reorganisation <strong>der</strong> Domow<strong>in</strong>a führte zu e<strong>in</strong>er gr<strong>und</strong>legenden Verän<strong>der</strong>ung:<br />

Künftig sollte sie sich aus Vere<strong>in</strong>en im S<strong>in</strong>ne von Fachverbänden,<br />

aus Ortsgruppen <strong>und</strong> Kreisverbänden analog <strong>der</strong> bisherigen Struktur sowie<br />

aus för<strong>der</strong>nden Mitglie<strong>der</strong>n zusammensetzen. Mit Satzungsän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>und</strong> neuem Programm wurde die Domow<strong>in</strong>a bis zum Sommer 1991 wie<strong>der</strong><br />

als Dachverband <strong>der</strong> <strong>Sorben</strong> <strong>und</strong> sorbischen Vere<strong>in</strong>igungen „B<strong>und</strong><br />

Lausitzer <strong>Sorben</strong> e.V.“ gemäß dem Gründungsanliegen von 1912 def<strong>in</strong>iert.<br />

Seitdem nimmt sie die Interessen des sorbischen Volkes gegenüber<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Kommunen auf breiter Ebene wahr.<br />

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