Die Sorben (Wenden) in der Ober- und Niederlausitz - Domowina ...
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<strong>Die</strong> <strong>Sorben</strong> (<strong>Wenden</strong>)<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Ober</strong>- <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>lausitz<br />
Vor mehr als 1 400 Jahren verließen slawische Stämme im Zuge <strong>der</strong> Völkerwan<strong>der</strong>ung<br />
ihre Urheimat nordöstlich <strong>der</strong> Karpaten <strong>und</strong> zogen nach<br />
Westen. Darunter befanden sich etwa zwanzig sorbische Stämme, auch<br />
die späteren Milzener <strong>und</strong> Lusizer. Sie siedelten sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebiet von<br />
40 000 Quadratkilometern an, das im Westen bis zur Saale <strong>und</strong> im Norden<br />
an das heutige Berl<strong>in</strong> reichte, im Süden vom Erz- <strong>und</strong> Fichtelgebirge<br />
<strong>und</strong> im Osten von den Flüssen O<strong>der</strong>, Bober <strong>und</strong> Queis begrenzt wurde.<br />
<strong>Die</strong> schriftliche Ersterwähnung e<strong>in</strong>es im Saalegebiet siedelnden Stammesverbands<br />
als „Surbi“ erfolgte 631 durch den fränkischen Chronisten<br />
Fredegar.<br />
Nach dem Verlust <strong>der</strong> politischen Selbstständigkeit im 10. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
verkle<strong>in</strong>erte sich das Siedlungsgebiet <strong>der</strong> sorbischen Stämme durch<br />
hochmittelalterliche Kolonisation <strong>und</strong> Assimilation, vor allem durch den<br />
Zustrom nichtslawischer Bevölkerung. Lediglich den Nachkommen <strong>der</strong><br />
<strong>Ober</strong>lausitzer Milzener <strong>und</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lausitzer Lusizer gelang es, bis <strong>in</strong><br />
die Gegenwart ihre slawische Sprache <strong>und</strong> Kultur zu erhalten.<br />
Neben <strong>der</strong> Bezeichnung <strong>Sorben</strong> ist <strong>der</strong> ältere Begriff <strong>Wenden</strong> ebenfalls<br />
noch gebräuchlich. Er geht auf römische Geschichtsschreiber zurück, die<br />
unbekannte Stämme im Osten mit dem Begriff „Veneti“ belegten, woraus<br />
später im Deutschen „<strong>Wenden</strong>“ wurde. Das Sorbische kennt als Eigennamen<br />
nur „Serbja“ bzw. „Serby“. Bis heute ist die Bezeichnung <strong>Wenden</strong><br />
bei den <strong>Sorben</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lausitz im deutschen Sprachgebrauch<br />
verbreitet. Offiziell werden beide Begriffe gleichberechtigt nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
verwendet.<br />
Mit <strong>der</strong> bürgerlichen Entwicklung erfolgte seit dem frühen 19. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />
<strong>der</strong> Epoche des „nationalen Erwachens“, e<strong>in</strong>e Stärkung des sor-<br />
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