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Die Sorben (Wenden) in der Ober- und Niederlausitz - Domowina ...

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den 50. Jahrestag <strong>der</strong> Gründung. Im Oktober 1991 wurde die Stiftung für<br />

das sorbische Volk <strong>in</strong> Lohsa bei Hoyerswerda <strong>in</strong>s Leben gerufen. <strong>Die</strong><br />

Jubiläumsveranstaltungen zum 80. (1992) <strong>und</strong> 90. Geburtstag (2002) <strong>der</strong><br />

Domow<strong>in</strong>a fanden gleichfalls <strong>in</strong> Hoyerswerda statt. Neben all diesen Höhepunkten<br />

verzeichnete <strong>der</strong> Regionalverband „Handrij Zejler“ auch e<strong>in</strong>ige<br />

Tiefen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geschichte. Sie h<strong>in</strong>gen vor allem mit <strong>der</strong> sozialistischen<br />

Industrialisierung <strong>der</strong> Lausitz zusammen. <strong>Die</strong> Großbaustellen <strong>der</strong> DDR-<br />

Energiewirtschaft zogen Tausende Arbeiter aus <strong>der</strong> ganzen Republik nach<br />

Schwarze Pumpe. Zunächst befanden sich darunter noch an die 2 000<br />

sorbische Arbeiter <strong>und</strong> Angestellte, die sich <strong>in</strong> sorbischen Aktiven zusammenschlossen.<br />

<strong>Die</strong> vielen zugereisten Bauleute <strong>und</strong> Bergarbeiter bewirkten<br />

aber e<strong>in</strong>e Assimilation an das Deutsche, sodass bald nur noch die<br />

Älteren Sorbisch sprachen. <strong>Die</strong> Folge war e<strong>in</strong> Schw<strong>und</strong> an sorbischer<br />

Sprache <strong>und</strong> Kultur. <strong>Die</strong> mit dem Braunkohlenbergbau e<strong>in</strong>hergehende<br />

Abbaggerung von mehr als zehn Dörfern im Umland führte ebenfalls zum<br />

spürbaren Verlust <strong>der</strong> sorbischen Identität. Das wirkt umso schwerer, als<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Hoyerswerda im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Dialekt, e<strong>in</strong>e eigene Tracht <strong>und</strong> zum Teil eigenes Brauchtum entwickelten.<br />

Heute gehören dem Regionalverband „Handrij Zejler“ Hoyerswerda r<strong>und</strong><br />

980 Mitglie<strong>der</strong> an. Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> zehn Domow<strong>in</strong>a-Ortsgruppen <strong>und</strong> elf Vere<strong>in</strong>en<br />

organisiert. Dem Regionalverband gelang es nach <strong>der</strong> Wende mehr<br />

<strong>und</strong> mehr, jüngere Menschen für die aktive Traditionspflege zu gew<strong>in</strong>nen,<br />

auch wenn sie die Sprache ihrer Vorfahren oft nicht mehr vollständig beherrschen.<br />

„In den Kulturvere<strong>in</strong>en wächst bei jungen Leuten zunehmend<br />

die Erkenntnis, dass es wichtig ist, die eigene Kultur zu erhalten <strong>und</strong> dass<br />

dabei Sprache <strong>und</strong> Kultur zusammengehören“, erklärt die Regionalvorsitzende<br />

Brigitte Schramm.<br />

Über die Beiräte für sorbische Angelegenheiten <strong>der</strong> Stadt Hoyerswerda<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de Lohsa sowie über die ehrenamtlich tätigen Beauftrag-<br />

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