08.12.2012 Aufrufe

Best Practice Studie - agtil

Best Practice Studie - agtil

Best Practice Studie - agtil

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Auffallend ist, dass die dem Zuliefergeschäft zugeschriebene enge Beziehung zu bestehenden<br />

Kunden einen großen Einfluss auf die Ideengewinnung hat. So nennen alle befragten Unternehmen<br />

Kundengespräche, Kunden(sonder)anfragen sowie Kundenfeedback als wertvolle Ideenquelle. Um<br />

nicht nur gegenwärtige, vom Kunden artikulierte, sondern auch zukünftige (latent vorhandene)<br />

Bedürfnisse zu identifizieren, setzen einige Unternehmen die sog. Lead‐User‐Methode ein, die<br />

besonders fortschrittliche und innovative Kunden in den Prozess der Ideengewinnung integriert.<br />

Auch die Analyse der gegenwärtigen Wettbewerbsaktivitäten und systematische Patentrecherche<br />

wurde als eine mögliche Quelle für eigene Innovationsideen häufig genannt.<br />

Mitarbeiter weisen ‐ schon aufgrund der unterschiedlichen Expertise ‐ ein hohes schöpferisches<br />

Potential auf. Im Bereich der Technologie‐Ideen sind insbesondere Personen der F&E‐Abteilung<br />

richtungsweisend. Die vorliegende Befragung hat gezeigt, dass die Mehrheit der befragten<br />

Unternehmen ein betriebliches Vorschlagswesen im Sinne eines offenen Ideenpools nutzt. Die<br />

Technologie‐ und Produktideen und Vorschläge von Mitarbeiter/innen werden häufig zentral im<br />

Unternehmen gesammelt und regelmäßig bewertet. Eine weitere Art des betrieblichen<br />

Vorschlagswesens ‐ bekannt als der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ‐ ist ebenfalls weit<br />

verbreitet. Die dahinterstehende Logik ist, dass Mitarbeiter Ideen zur Prozessverbesserung und ‐<br />

optimierung in das Unternehmen einbringen, zum Teil werden erfolgreich umgesetzte<br />

Verbesserungen auch monetär vergütet oder in anderer Weise honoriert.<br />

Neben der zufällig aufkommenden oder eigen initiierten Ideengewinnung durch Mitarbeiter zeigt der<br />

Status Quo der Unternehmenspraxis, dass Innovations‐ bzw. Ideenworkshops bewusst initiiert<br />

werden, um neue Ideen zu gewinnen. Diese Vorgehensweise der Ideengenerierung erfolgt im<br />

Einklang mit der Innovationsstrategie und wird oft durch den Einsatz von Kreativitätstechniken<br />

(insbesondere Brainstorming, Brainwriting, Mind‐Mapping oder auch TRIZ) unterstützt. Die<br />

Ideenworkshops sind immer interdisziplinär besetzt, wobei idR eine Teilnahme von Personen aus<br />

unterschiedlichen Funktionsbereichen mit Technik‐ und Markt‐Know‐How forciert wird. Zum Teil<br />

werden bereits in dieser frühen Phase innovative Kunden eingebunden.<br />

Ideenerfassung und ‐speicherung<br />

Die Analyseergebnisse zeigen, dass die Ideenerfassung und ‐speicherung überwiegend durch EDV‐<br />

gestützte Systeme in Form von „Ideendatenbanken“ bzw. Formulare erfolgt, die zum Teil<br />

standardisierte Inhaltsvorgaben mit unternehmensspezifischem Detaillierungsgrad aufweisen. Es<br />

handelt sich demnach um eine Sammelplattform für alle Ideen, die regelmäßig einer Grobbewertung<br />

(Screening) unterzogen werden.<br />

Ideenbewertung und ‐auswahl<br />

Ganz allgemein ist zunächst festzuhalten, dass eine Bewertung von Technologie‐Ideen im Vergleich<br />

zur Bewertung neuer Produkt‐Ideen weniger konkret erfolgen kann, weil die Technologie‐Idee in<br />

ihrer Ausprägung und Anwendungsweise einen vagen bzw. „immateriellen“ Charakter aufweist.<br />

Deshalb kommen zu Beginn häufiger qualitative Kriterien zur Anwendung. Dabei handelt es sich u.a.<br />

um Kriterien, die die potentielle Markt‐ und Wettbewerbsfähigkeit (z.B. durch Informationen aus<br />

vorliegenden Trend‐, Kunden‐ und Wettbewerbsanalysen), die technische Machbarkeit (z.B.<br />

technisches Know‐How im Unternehmen) und den Fit zur Unternehmensstrategie sowie zu den<br />

Unternehmensressourcen in groben Zügen bewerten. Sind detailliertere Informationen hinsichtlich<br />

der Idee verfügbar, werden Kriterien mit höherem Detaillierungsgrad (z.B. Patentfähigkeit,<br />

wirtschaftliche Bewertungskriterien) herangezogen.<br />

Eine Gemeinsamkeit, die alle befragten Zulieferunternehmen teilen, ist, dass die Ideenbewertung im<br />

interdisziplinären Team vorgenommen wird. Das Team beinhaltet idR eine Marktperspektive,<br />

technische sowie Design‐ und Innovations‐Expertise. Unterschiede zeigen sich dann in den<br />

Bewertungsverfahren und ‐modi. Im Zuge dessen kommt die Checkliste als Bewertungsinstrument<br />

Seite | 6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!