SUPERCROSS: GELSENKIRCHEN/D Gautier Paulin spielte eine wichtige Rolle neben seinem Teamkollegen Tim Gajser Zach Osborne hätte sich und sein Team gern weiter vorn gesehen Vielleicht einer der Gründe: Bereits im Vorfeld kam es zu Absagen einiger Superstars und wohl auch Zuschauermagneten. So musste das Team Husqvarna auf ihre Top-Piloten Max Nagl und Jason Anderson verzichten – beide fielen verletzungsbedingt aus. Als Ersatzfahrer nominierte Husqvarna Christophe Charlier und Thomas Covington. Doch nicht nur Husky, sondern auch Yamaha konnte sein Versprechen einer Top-Mannschaft nicht halten. Die ursprünglich angedachten Stars Justin Barcia und Benoît Paturel sagten die Teilnahme wenige Tage vor Veranstaltungsbeginn ab. Grund waren hier teaminterne „vertragliche Konflikte“, die wohl mit bevorstehenden Markenwechseln der Piloten zu tun hatten. Kawasaki-Fans hofften auf die Teilnahme von US-Superstar Eli Tomac, wurden aber ebenfalls enttäuscht. Mit Tommy Searle und Jordi Tixier hatten „die Grünen“ trotzdem zwei Haudegen am Start. Leider ebenfalls nicht dabei war Ken Roczen, dessen Teilnahme für Suzuki war spätestens mit der Bekanntgabe des Wechsels zu Honda ad acta gelegt. Die Japaner traten mit Jake Weimer, Jeremy Seewer und Arminas Jasikonis an. Honda hingegen blieb von Verletzungspech oder anderweitiger Sorgen verschont und konnte mit Weltmeister Tim Gajser sowie Gautier Paulin und Evgeny Bobryshev aus dem Vollen schöpfen. Auch KTM brachte mit US-Star Ryan Dungey, Marvin Musquin und Jeffrey Herlings ein sensationelles Aufgebot in die VELTINS-Arena. Am eigentlichen Veranstaltungstag traten sechs Hersteller an, um, wenn man so will, den Besten unter ihnen auszufahren. Die Strecke wurde natürlich eigens für dieses Rennen präpariert, und das vom bekannten Streckendesigner Freddy Verherstraeten. Ganze 400 LKW- Ladungen mit in etwa 8000 Tonnen Lehm und 2000 Tonnen Sand waren nötig, um die Arena auf Schalke in ein Supercrossstadion zu verwandeln. Die Teilnehmer haben es dann auch ordentlich krachen lassen, allen voran die Mannschaft von KTM, die aufgrund des starken Line-ups als Titelfavorit einzuschätzen war. Das zeichnete sich schon im Training ab, als MX2-Star Jeffrey Herlings die schnellste aller Rundenzeiten in die Tabelle hämmerte. Zu absolvieren galt es im Anschluss die sogenannte Superpole, bei der jedes Team einen Fahrer an den Start schicken durfte, der wiederum eine schnelle Runde hinlegen musste. Sinn des Ganzen war es, so die Startplätze der Teams auszufahren. Hier schlug Tim Gajser zurück, indem er Jeffrey Herlings auf Platz 2 verweisen konnte und Honda damit in die beste Ausgangsposition brachte. Das weitere Programm erstreckte sich über drei Wertungsläufe, in denen sich die Teamfahrer bestmöglich platzieren mussten. Tim Gajser nahm den Rückenwind der Superpole mit in den ersten Durchgang und konnte diesen souverän gewinnen. Dabei hatte er direkt nach dem Start Ryan Dungey, der den Start gewann, überholt und sich abgesetzt. Zwar versuchte der US-Star im letzten Renndrittel noch einmal, an Gajser heranzufahren, dies gelang aber nicht. Damit konnte Honda das erste Ausrufezeichen an diesem Tag setzen. Insgesamt hatten sich die KTM-Piloten mit den weiteren Platzierungen 5 (Jeffrey Herlings) und 6 (Marvin Musquin) jedoch besser positioniert als die Honda-Mannschaft. Die Platzierungen der Fahrer wurden nach jedem Rennen addiert, wer am Ende die geringste Punktzahl hatte, gewann. Damit ging die KTM-Truppe als führende Mannschaft in das zweite Wertungsrennen und kam dem Titelgewinn einen weiteren Schritt näher. Auch wenn diesmal Exweltmeister Romain Febvre gewinnen konnte, direkt hinter ihm überquerten Marvin Musquin und Ryan Dungey die Ziellinie und auch Herlings war mit Platz 5 sehr gut dabei. Pech hatte Tim Gajser, der erneut früh in Führung ging, dann aber stürzte. Bei dem Versuch, die verlorenen Positionen wieder gutzumachen, crashte der Slowene erneut und gab auf. Vor dem alles entscheidenden dritten Wertungslauf lag nun also KTM vor Husqvarna und Honda. Nun kam es für die KTM-Piloten darauf an, den Sieg nur noch nach Hause zu fahren. Gesagt, getan. Denn das KTM-Trio setzte sich im Rennverlauf auf die Positionen 1 bis 3 und stellte klar, wer hier die beste Mannschaft am Start hatte. Herlings gewann den letzten Lauf vor Dungey und Musquin. Mit diesem Zieleinlauf konnten die drei Teamkollegen verdient den Manufacturers Cup gewinnen. US- Boy Ryan Dungey wurde mit seinem 2-3-2-Resultat am Ende auch noch zum besten Einzelfahrer gekürt, und das obwohl er keinen einzigen Lauf gewonnen hatte. Auf Platz 2 der Herstellerwertung landete Honda vor Kawasaki. Was blieb, war eine Veranstaltung mit viel Potenzial, aber zu wenig Zuschauern, ergo auch einer etwas flauen Stimmung während der Rennen. Das gesteckte Ziel seitens Youthstream, ein neues Jahreshighlight zu erschaffen, wurde keinesfalls erreicht. Wie es in Zukunft um dieses Format steht, wurde bisher noch nicht verraten. • Text: Marco Burkert; Fotos: Youthstream 36 MCE Dezember '16 Der Schweizer Jeremy Seewer gab alles, um sich und sein Team bestmöglich zu präsentieren
Das Team KTM (v.l. Marvin Musquin, Jeffrey Herlings, Ryan Dungey) gewann vor Honda (Gautier Paulin, Evgeny Bobryshev, Tim Gajser) und Kawasaki (Jordi Tixier, Vsevolod Brylyakov, Filip Neugebauer, Tommy Searle) Monster Energy Riders’ Cup Gelsenkirchen - 8.10.<strong>2016</strong> Gesamtergebnisse - Einzel: 1. Ryan Dungey, USA, KTM; 2. Jeffrey Herlings, NL, KTM; 3. Marvyn Musquin, F, KTM; 4. Romain Febvre, F, Yamaha; 5. Jordi Tixier, F, Kawasaki; 6. Gautier Paulin, F, Honda; 7. Tim Gajser, SLO, Honda; 8. Tommy Searle, GB, Kawasaki; 9. Christophe Charlier, F, Husqvarna; 10. Jake Weimer, USA, Suzuki. Ferner: 19. Dennis Ullrich, D, KTM. Teams: 1. KTM; 2. Honda; 3. Kawasaki; 4. Husqvarna; 5. Yamaha; 6. Suzuki. MOTORRAD REIFEN REIFEN MAXXCROSS EN Optimaler Grip bei höchsten Belastungen www.maxxis.de