Festspielzeit Sommer 2016
Das Magazin der Bregenzer Festspiele
Das Magazin der Bregenzer Festspiele
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hier kann auch ein erfahrener Theaterprofi wie der technische Direktor Wolfgang Urstadt (links) noch Neues lernen. »Das Ding<br />
gibt's nur in Bregenz«, sagt der spezialisierte Tontechniker Eugen Marte lachend, der hoch über der Tribüne den Richtungsmischer bedient.<br />
Damit kann er jedes Mikrofon und jeden der im »Turandot«-Bühnenbild versteckten Lautsprecher einzeln steuern.<br />
TURANDOT<br />
Sie ringen um die Platzierung der<br />
Richtungslautsprecher, suchen<br />
Kompromisse. »Künstler dürfen<br />
spinnen«, sagt der technische<br />
Direktor Urstadt. »Und wir müssen<br />
sie manchmal auf den Boden des<br />
Machbaren zurückholen.« Wobei<br />
machbar immer auch bezahlbar<br />
bedeute, fügt er an. Gut kaschiert<br />
waren die Boxen bei der Zauberflöte<br />
an den drei Drachenhunden und<br />
in den Stufen der grünen Kuppel<br />
versteckt, bei Turandot sind sie<br />
Steine der chinesischen Mauer.<br />
Von einem »Quantensprung« war<br />
die Rede, als bei der Tosca-Premiere<br />
2007 erstmals BOA die Seebühnenbesucher<br />
aufhorchen ließ. So schön<br />
der »Rolls Royce« auch zehn Jahre<br />
später noch glänzen mag – für die<br />
Fahrt in die Zukunft brauchen die<br />
Bregenzer ein neues Modell. Schon<br />
allein die rasante Entwicklung der<br />
Computertechnologie erfordere<br />
eine Erneuerung von BOA, erklärt<br />
Wolfgang Urstadt.<br />
Außerdem haben die Festspielmacher<br />
einen neuen Traum: Sie<br />
möchten aus dem Klangraum eine<br />
Klangkuppel machen, in der die<br />
Musik die Gäste nicht nur umzingelt,<br />
sondern auch von oben einhüllt.<br />
Als bei der Aida-Inszenierung 2009<br />
und 2010 zwei Kräne im Bühnenbild<br />
Boxen hoch in den Himmel<br />
hoben, war dieses Sounderlebnis zu<br />
erahnen. Damit sich die akustische<br />
Kuppel auf Dauer über die Tribüne<br />
wölben kann, müssen freilich weitere<br />
Kompromisse gefunden werden.<br />
7